DE102010029230B4 - Gassackvorrichtungen für Personen-Schutzsysteme eines Fahrzeugs und Verfahren zur Herstellung einer Gassackvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Gassackvorrichtung für ein Personen-Schutzsystem eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung einer Gassackvorrichtung.
- Aus der
WO 2009/056594 A1 - Die
EP 0 962 363 A1 beschreibt die Herstellung gasdichter Nähte eines Gassacks unter Verwendung eines Silikonklebers. - Die
US 6 805 374 B2 beschreibt eine Gassackvorrichtung mit mehreren Gaskissen zum Schutz eines Fahrzeuginsassen, bei der Teile der Gaskissen mittels eines Klebemittels miteinander verbunden sind. - In der
US 6 364 356 B1 ist eine Gassackvorrichtung zum Schutz eines Fahrzeuginsassen beschrieben, bei der an Nahtstellen, mit denen Teile eines Gassackzuschnitts verbunden sind, Schweißnähte angeordnet sind, um die Nahtstellen gasdicht abzudichten. - Die
DE 10 2005 039 451 A1 beschreibt eine Airbageinheit, bei der an einem Airbag im Bereich einer Befestigungseinrichtung zur Festlegung des Airbags an einem Kraftfahrzeug ein Abdeckabschnitt befestigt ist. Der Abdeckabschnitt bildet im eingerollten Zustand des Airbags eine Umhüllung aus und ist am Airbag angenäht oder angeklebt. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gassackvorrichtung für ein Personen-Schutzsystem eines Fahrzeugs bereitzustellen, bei dem unterschiedliche Materialzuschnitte, die eine Hauptlage der Gassackvorrichtung bilden, gasdicht miteinander verbunden sind. Des Weiteren soll ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Gassackvorrichtung bereitgestellt werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Gassackvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Gemäß der erfindungsgemäßen Lösung ist eine Gassackvorrichtung für ein Personen-Schutzsystem eines Fahrzeugs vorgesehen, bei der zumindest zwei Materialzuschnitte einer ersten Hauptlage unter Verwendung eines innenseitig angeordneten, abdichtenden Klebemittels miteinander verbunden sind. Zwischen der ersten Hauptlage und einer zweiten Hauptlage der Gassackvorrichtung, die miteinander verbunden sind und mindestens ein aufblasbares Gaskissen bilden, ist mindestes ein flaches Trennmittel derart angeordnet, dass die Hauptlagen im aneinanderliegenden Zustand auch im nicht ausgehärteten Zustand des Klebemittels nicht aneinander haften können. Dies ermöglicht es, auch bei Verwendung eines Klebemittels mit einer langen Aushärtphase mit dem weiteren Fertigungsablauf der Gassackfertigung unmittelbar nach Applikation des Klebemittels fortzufahren.
- Dabei ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass zwei Materialzuschnitte, die die erste Hauptlage der Gassackvorrichtung bilden, und zwei Materialzuschnitte, die die zweite Hauptlage der Gassackvorrichtung bilden, sich jeweils in einem Verbindungsbereich überlappen. Der Verbindungsbereich bildet dabei naturgemäß eine innen liegende und außen liegende Überlappungskante aus. Das Klebemittel ist in und/oder an zumindest einem der Verbindungsbereiche derart angeordnet, dass es mindestens zwei beabstandet angeordnete Klebestreifen ausbildet, wobei einer der Klebestreifen entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante verläuft.
- Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung, wonach mindestens zwei Klebestreifen zur Verbindung zweier Materialzuschnitte einer Hauptlage vorgesehen sind, sichert eine gasdichte Verbindung der jeweiligen Materialzuschnitte, wobei insbesondere auch eine gasdichte Abdichtung bei einer scherenden Belastung bereitgestellt wird. Die Verbindung zweier Materialzuschnitte einer Hauptlage wird im Falle der Befüllung der Gassackvorrichtung mit Gas scherend belastet, d. h., die auftretenden Kräfte sind hauptsächlich Scherkräfte, die in der Ebene der Hauptlage auf das Gassackmaterial wirken. Durch die Bereitstellung eines Klebestreifens im Bereich einer Überlappungskante der zwei Materialzuschnitte können solche Scherkräfte besser aufgenommen werden.
- Dabei ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die zwei Materialzuschnitte im Verbindungsbereich jeweils mittels einer Naht miteinander verbunden sind. Einer der Klebestreifen verläuft dabei auf der Innenseite der Naht und dichtet diese dabei ab. Der andere der Klebestreifen verläuft wie bereits ausgeführt an einer Überlappungskante. Mit dieser Ausgestaltung wird eine sichere, gasdichte Verbindung bereitgestellt, die zum einen aufgrund der Verwendung einer Naht fest und sicher und zum anderen durch die Verwendung von Klebestreifen gasdicht ist, letzteres auch bei einer scherenden Belastung.
- Es wird darauf hingewiesen, dass die einzelnen Materialzuschnitte typischerweise aus Gewebe (z. B. Nylon (Polyamid)) bestehen, das an der Innenseite der Materialzuschnitte zur Reduzierung der Luftdurchlässigkeit beschichtet, beispielsweise mit einer Silikonbeschichtung versehen sein kann. Der verwendete Kleber zur Verbindung einzelner Materialzuschnitte und/oder zur Abdichtung einer Naht ist dabei derart ausgestaltet, dass er auch auf der beschichteten Gewebeseite gut haftet. Auch kann vorgesehen sein, dass die Materialzuschnitte aus Nicht-Geweben wie z. B. Vlies, Gewirke, Laminat oder ein- oder mehrschichtigen Folien gebildet sind.
- Die mindestens zwei Klebestreifen verlaufen in einer Ausgestaltung im Wesentlichen parallel zueinander. Es sind dabei eine Vielzahl von Realisierungsformen möglich. In einer Ausgestaltung sind die zwei Klebestreifen an ihrem einen Ende miteinander verbunden, so dass sie in fertigungstechnisch einfacher Weise in Form einer kontinuierlichen Raupe aufgetragen werden können. Hierbei bilden die Klebestreifen beispielsweise eine Omega-förmige oder rechteckförmige Struktur. Es kann jedoch ebenfalls vorgesehen sein, dass die mindestens zwei Klebestreifen durch gesondert aufgetragene Raupen gebildet werden. Weiter kann vorgesehen sein, dass die Klebestreifen in einem kontinuierlichen Auftragvorgang zusammen mit Klebestreifen bereitgestellt werden, die der gasdichten Verbindung der Hauptlagen der Gassackvorrichtung dienen.
- Das Trennmittel wird beispielsweise durch eine Folie, ein Papier, ein Luftsackgewebe oder ein sonstiges adhäsionsträges Material bereitgestellt, das sich nicht mit der jeweils gegenüberliegenden Hauptlage bzw. einer auf dieser angeordneten Beschichtung fest verbindet. Durch diese Vorgehensweise kann auf Wartezeiten bei der Herstellung der Gassackvorrichtung aufgrund einer notwendigen Aushärtephase des verwendeten Klebemittels verzichtet werden. Diese beträgt bei im Stand der Technik bekannten 2-Komponenten-Silikonklebern bis zu 12 Stunden.
- Die Trennmittel können sich beim Aufblasen der Gassackvorrichtung von dem Klebemittel lösen und mit dem Füllgas mitgerissen werden. Da sie ein nur geringes Gewicht aufweisen, ist dies unproblematisch.
- Es ist insbesondere ein erstes Trennmittel vorgesehen, das im Verbindungsbereich einer der Hauptlagen auf den in diesem Verbindungsbereich angeordneten Klebestreifen angeordnet ist. Die Klebestreifen können damit nicht mit dem Gassackmaterial der gegenüberliegenden Hauptlage während der Aushärtephase eine Verbindung eingehen, auch wenn die Hauptlagen aneinander liegen.
- In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass auf einer der Hauptlagen ein zweites Trennmittel angeordnet ist. Auf dem zweiten Trennmittel sind innenseitig (d. h. der dem Gassackinneren zugewandten Seite) ebenfalls mindestens zwei beabstandet angeordnete Klebestreifen angeordnet. Dies erfolgt derart, dass bei einer Anordnung der anderen Hauptlage auf der einen Hauptlage die zwei Klebestreifen des zweiten Trennmittels derart auf dem Verbindungsbereich der anderen Hauptlage zu liegen kommen, dass einer der Klebestreifen entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante dieses Verbindungsbereichs verläuft. Auf diese Weise können in und an den Verbindungsbereichen der Materialzuschnitte beider Hauptlagen in geeigneter Weise Klebestreifen angeordnet werden, wobei das Auftragen eines Klebemittels in herstellungstechnisch einfacher Weise lediglich auf eine der Hauptlagen erfolgt.
- In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zwei Materialzuschnitte im Verbindungsbereich einer Hauptlage ausschließlich mittels der Klebemittel miteinander verbunden sind. Dabei sind in einer Ausgestaltung mindestens drei Klebestreifen vorgesehen, von denen einer entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante verläuft, einer im Verbindungsbereich auf dem einen Materialzuschnitt und der dritte benachbart zum Verbindungsbereich auf dem anderen Materialzuschnitt. Das Trennmittel ist auf diesen drei Klebestreifen angeordnet. Auf diese Weise kann eine sichere und gasdichte Verbindung zweier Materialzuschnitte einer Hauptlage auch ohne die Verwendung einer Naht bereitgestellt werden: die Verbindung der Materialzuschnitte erfolgt dabei unter zusätzlicher Nutzung des Trennmittels, über das die beiden Materialzuschnitte aufgrund der Klebestreifen miteinander verbunden sind. Zusätzlich wird eine gute Abdichtung auch bei einer scherenden Belastung bereitgestellt.
- Das verwendete Klebemittel umfasst in einer Ausgestaltung der Erfindung einen Silikonkleber. Hierbei kann es sich um einen 2-Komponenten-Silikonkleber handeln, der eine typische Aushärtezeit von bis zu 12 Stunden aufweist. Alternativ kann auch ein Silikonkleber verwendet werden, der per Druck- und/oder Temperatureinwirkung aktivierbar ist bzw. der bei einer Druck- und/oder Temperatureinwirkung in seiner Abbindung beschleunigt wird. Aufgrund der geringen Vernetzungswartezeit kann die weitere Fertigung der Gassackvorrichtung in letzterem Fall bereits kurze Zeit nach Anbringen des Klebers erfolgen.
- Die erfindungsgemäße Gassackvorrichtung und die erfindungsgemäßen Verbindungstechniken zur Verbindung einzelner Materialzuschnitte einer Hauptlage können sowohl bei Luftsäcken eingesetzt werden, bei denen die Hauptlagen durch separate Lagen gebildet sind, die entlang ihres Umfangs miteinander vernäht werden, als auch für Luftsäcke, bei denen die gegenüberliegenden Hauptlagen im Schmetterlings-Designs (Butterfly-Design) ausgeführt sind. Bei Ausbildung im Schmetterlingsdesign werden beide Hauptlagen zumindest teilweise durch mindestens einen gemeinsamen Materialzuschnitt gebildet, der um eine Faltkante umgeschlagen ist.
- Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung einer Gassackvorrichtung mit den folgenden Schritten:
- – Bereitstellen zweier erster flach ausgebreiteter Materialzuschnitte,
- – gasdichtes Verbinden der zwei Materialzuschnitte unter Bildung eines Verbindungsbereichs, in dem die Materialzuschnitte überlappen, wobei der Verbindungsbereich eine innenliegende Überlappungskante und eine außenliegende Überlappungskante ausbildet, ein Klebemittel in und/oder an dem Verbindungsbereich derart angebracht wird, dass mindestens zwei beabstandet angeordnete Klebestreifen ausgebildet werden, und einer der Klebestreifen entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante verläuft,
- – Bereitstellen zweier zweiter flach ausgebreiteter Materialzuschnitte und Verbinden dieser Materialzuschnitte ebenfalls unter Bildung eines Verbindungsbereichs, in dem die Materialzuschnitte überlappen,
- – wobei die verbundenen ersten Materialzuschnitte eine erste gasdichte Hauptlage und die verbundenen zweiten Materialzuschnitte eine zweite gasdichte Hauptlage der Gassackvorrichtung bilden, und
- – gasdichtes Verbinden der ersten Hauptlage und der zweiten Hauptlage.
- – Anordnen eines ersten Trennmittels auf den im Verbindungsbereich der ersten Hauptlage angeordneten Klebestreifen,
- – Anordnen eines zweites Trennmittels auf der ersten Hauptlage benachbart zum Verbindungsbereich dieser Hauptlage,
- – Anbringen auf dem zweiten Trennmittel mindestens zweier beabstandet angeordneter Klebestreifen, anschließend
- – Anordnen der zweiten Hauptlage auf der ersten Hauptlage, wobei beide Hauptlagen im flach ausgebreiteten Zustand sind,
- – wobei die zwei Klebestreifen des zweiten Trennmittels derart auf dem zweiten Trennmittel angeordnet sind und das zweite Trennmittel derart auf der ersten Hauptlage positioniert ist, dass bei Anordnen der zweiten Hauptlage auf der ersten Hauptlage die zwei Klebestreifen des zweiten Trennmittels derart auf dem Verbindungsbereich der zweiten Hauptlage zu liegen kommen, dass einer der Klebestreifen entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante dieses Verbindungsbereichs verläuft.
- Anschließend wird der Gassack gefaltet und in einem Gassackmodul angeordnet.
- Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
-
1 schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Gassackvorrichtung, die zwei Hauptlagen aufweist, die jeweils aus zwei miteinander verbundenen Materialzuschnitten bestehen, wobei die beiden Hauptlagen während der Herstellung der Gassackvorrichtung im flach ausgebreiteten Zustand aufeinandergelegt werden; -
2A das Detail X der Gassackvorrichtung der1 , wobei ein Verbindungsbereich zur Verbindung zweier Materialzuschnitte der unteren Hauptlage sowie eine darauf angeordnete Trennlage dargestellt sind; -
2B eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der Gassackvorrichtung der2A ; -
3A die untere Hauptlage der Gassackvorrichtung der2A , wobei ein Klebemittel auf den Verbindungsbereich und die Trennlage aufgetragen ist; -
3B eine Schnittdarstellung entlang der Linie B-B der Gassackvorrichtung der3A ; -
4A die Anordnung der oberen Hauptlage auf der unteren Hauptlage der Gassackvorrichtung und deren Verbindung; -
4B eine Schnittdarstellung entlang der Linie C-C der Gassackvorrichtung der4A ; -
5 eine Darstellung der Klebemittel der3A ,3B ,4A ,4B nach einem Pressen der Klebemittel auf eine erwünschte Dicke; -
6A –6D verschiedene mögliche geometrische Formen der Klebemittel; -
7A ein alternatives Ausführungsbeispiel der unteren Hauptlage einer Gassackvorrichtung, die aus zwei miteinander verbundenen Materialzuschnitten besteht; -
7B eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der Hauptlage der7A ; -
8A die Hauptlage der7A , wobei zusätzlich ein Klebemittel im Verbindungsbereich und im Bereich eines Trennmittels aufgebracht ist; -
8B eine Schnittdarstellung entlang der Linie B-B der Hauptlage der8A ; -
9A ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel einer Gassackvorrichtung, die aus zwei miteinander verbundenen Hauptlagen besteht, die jeweils aus zwei Materialzuschnitten bestehen, wobei die untere Hauptlage dargestellt ist, die einen Verbindungsbereich zur Verbindung der zwei Materialzuschnitte und eine Trennlage aufweist; -
9B eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der Hauptlage der9A ; -
10A die Hauptlage der10A , wobei zusätzlich Klebemittel auf der Hauptlage und der Trennlage angeordnet sind; -
10B eine Schnittdarstellung entlang der Linie B-B der Hauptlage der10A ; -
11A schematisch die Anordnung einer oberen Hauptlage auf der unteren, gemäß der10A ausgebildeten Hauptlage und die Verbindung der beiden Hauptlagen; -
11B eine Schnittdarstellung entlang der Linie C-C der Gassackvorrichtung der11A ; -
12 eine Gassackvorrichtung, an der eine Mehrzahl von Befestigungslaschen zum Festlegen des Gassacks an einer Haltestruktur in asymmetrischer Anordnung angeordnet sind; -
13A ein erstes Beispiel einer gasdichten Verbindung einer Befestigungslasche an einer Hauptlage; -
13B ein zweites Beispiel einer gasdichten Verbindung einer Befestigungslasche an einer Hauptlage; und -
13C ein drittes Beispiel einer gasdichten Verbindung einer Befestigungslasche an einer Hauptlage. - Die
12 und13A –C zeigen keine Ausführungsbeispiele der Erfindung und dienen lediglich der Erläuterung des technischen Hintergrundes. - Nachfolgend werden verschiedene Gassackvorrichtungen beschrieben, die sich dadurch auszeichnen, dass Verbindungsnähte, die einzelne Materialzuschnitte einer Gassackvorrichtung miteinander verbinden, oder die der Verbindung von Funktionselementen wie Befestigungslaschen an der Außenseite einer Gassackvorrichtung dienen, innenseitig (d. h. an der dem Inneren der Gassackvorrichtung zugewandten Seite) mit einem Klebemittel, das beispielsweise aus Silikon besteht, abgedichtet sind. Die Abdichtung durch ein Klebemittel erfolgt dabei nachträglich, d. h. nach Anbringen der Verbindungsnähte.
- Hierzu kann sowohl Silikon eingesetzt werden, das eine längere Aushärtezeit von beispielsweise 8 bis 12 Stunden aufweist, als auch Silikon eingesetzt werden, das unter Temperatur- und/oder Druckeinwirkung beschleunigt aushärtet und somit eine nur geringe Vernetzungswartezeit erfordert. In beiden Fällen wird eine Naht durch das Silikon ummantelt und damit nachträglich gasdicht ausgebildet. Eine „gasdichte Ausbildung” im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet dabei, dass der Gasinnendruck im aufgeblasenen Gassack während einer typischen, vorgegebenen Zeit, beispielsweise 5 Sekunden, um weniger als 50% abfällt. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Gassackgewebe an der Innenseite mit einer Beschichtung versehen ist, die die Luftdurchlässigkeit des Gewebes reduziert.
- Die
1 zeigt schematisch eine Gassackvorrichtung für ein Personen-Schutzsystem eines Fahrzeugs. Diese umfasst eine erste Hauptlage1 und eine zweite Hauptlage2 , die umfangsseitig gasdicht miteinander verbunden sind und zusammen mindestens ein aufblasbares Gaskissen bilden. Die Hauptlagen1 ,2 bestehen beispielsweise aus Gewebe. Grundsätzlich können sie jedoch aus einem beliebigen Material bestehen und somit beispielsweise auch aus Folie gebildet sein. - Jede der Hauptlagen
1 ,2 ist durch zwei Materialzuschnitte gebildet. So ist die im Folgenden als untere Hauptlage bezeichnete erste Hauptlage1 durch zwei Materialzuschnitte11 ,12 gebildet. Die im Folgenden als obere Hauptlage bezeichnete zweite Hauptlage2 ist durch zwei Materialzuschnitte21 ,22 gebildet. Es wird dabei darauf hingewiesen, dass die Hauptlagen1 ,2 auch aus mehr als zwei Materialzuschnitten gebildet sein können, für welchen Fall sie eine entsprechend höhere Anzahl an Verbindungsbereichen aufweisen, an denen jeweils zwei Materialzuschnitte miteinander verbunden sind. - Die jeweiligen Materialzuschnitte
11 ,12 ,21 ,22 bilden im dargestellten Ausführungsbeispiel an ihren aneinander angrenzenden Bereichen jeweils schlauchartig ausgebildete Bereiche110 ,120 ,210 ,220 aus, die im fertig verbundenen Zustand der Gassackvorrichtung einen schlauchartig ausgebildeten Bereich oder Kanal20 bilden (vgl.1 rechts), über den beispielsweise Gas in die beiden durch die Hauptlagen1 ,2 gebildeten Gassacksegmente strömen kann. Dabei bilden die Materialzuschnitte11 ,21 einerseits und die Materialzuschnitte12 ,22 andererseits im fertig montierten Zustand der Gassackvorrichtung ein erstes, aufblasbares Gassacksegment und ein zweites, aufblasbares Gassacksegment aus. - Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Gassackvorrichtung um einen Gassack zum Schutz des Kopfes eines Fahrzeuginsassen, der in montiertem Zustand entlang der Seitenstruktur eines Fahrzeuges verläuft und dabei insbesondere die vordere und die hintere seitliche Fensterscheibe durch die beiden Gassacksegmente abdeckt. Die Gassackvorrichtung weist eine nicht dargestellte Gaszuführung zum Befüllen des Gassacks mit Gas eines Gasgenerators auf. Eine solche Gaszuführung kann an verschiedenen Stellen der Gassackvorrichtung ausgebildet sein, beispielsweise – bezogen auf die flach ausgebreitete Gassackvorrichtung – links, rechts oder mittig.
- Die Materialzuschnitte
11 ,12 der unteren Hauptlage1 sind in einem Verbindungsbereich3 gasdicht miteinander verbunden, wie anhand der nachfolgenden Beschreibung noch im Einzelnen erläutert wird. In gleicher Weise sind die Materialzuschnitte21 ,22 der oberen Hauptlage2 in einem Verbindungsbereich4 gasdicht miteinander verbunden. Nach oder bei einer gasdichten Verbindung der Materialzuschnitte11 ,12 der unteren Hauptlage1 und der Materialzuschnitte21 ,22 der oberen Hauptlage2 wird die obere Hauptlage2 auf die untere Hauptlage1 gelegt. Anschließend werden die Hauptlagen1 ,2 umfangsseitig gasdicht miteinander verbunden (nicht dargestellt). Zur Bildung gasdichter Umfangsnähte ist beispielsweise vorgesehen, dass zwischen den Materialzuschnitten im Nahtbereich eine Silikonspur aufgebracht ist, durch die die Umfangsnähte verlaufen. - Es wird darauf hingewiesen, dass die Verbindungsbereiche
3 ,4 der beiden Hauptlagen1 ,2 versetzt zueinander angeordnet sind, so dass die Verbindungsbereiche3 ,4 im aufeinanderliegenden Zustand der beiden Hauptlagen1 ,2 beabstandet sind. Hierdurch wird vermieden, dass eine Materialanhäufung durch übereinander liegende Verbindungsbereiche der beiden Hauptlagen1 ,2 auftritt. Ein weiterer Vorteil der versetzten Anordnung der beiden Verbindungsbereiche3 ,4 besteht darin, dass eine Klebemittelspur für beide Verbindungsbereiche3 ,4 in einem Arbeitsgang aufgetragen werden kann, wie unten ausgeführt. - Anhand der
2A bis4B wird im Folgenden anhand eines ersten Ausführungsbeispiels die Verbindung der Materialzuschnitte11 ,12 ,21 ,22 in den Verbindungsbereichen3 ,4 beschrieben. Die2A zeigt den vergrößerten Bereich X der1 , wobei lediglich die untere Hauptlage1 dargestellt ist. Es ist der Verbindungsbereich3 dargestellt, in dem sich die beiden Materialzuschnitte11 ,12 überlappen. Der Verbindungsbereich3 weist naturgemäß zwei Überlappungskanten32 ,33 auf, wobei die eine Überlappungskante32 im Inneren der Gassackvorrichtung und die andere Überlappungskante33 an der Außenseite der Gassackvorrichtung liegt. - Die beiden Zuschnitte
11 ,12 sind durch eine einfache Naht31 zusammengenäht, die für sich genommen nicht gasdicht ist. Seitlich des Überlappungsbereichs3 befindet sich ein Trennmittel5 in Form einer flachen Trennlage, die auf die untere Hauptlage1 positioniert und aufgelegt ist. Die Trennlage5 besteht beispielsweise aus Folie, Papier oder Luftsackmaterial. Die2B zeigt die entsprechende Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der2A . - Als Nächstes wird gemäß der
3A ein Klebemittel60 –69 aufgetragen. Hierzu wird ein Silikonkleber in Form einer Raupe mittels einer entsprechenden Applikationsvorrichtung aufgetragen bzw. abgelegt. Der Silikonkleber bildet dabei zwei im Wesentlichen ringförmige Bereiche6a aus, in denen das Klebemittel jeweils zwei im Wesentlichen parallel verlaufende Klebestreifen61 ,62 ,63 ,64 bildet. Einer der Klebestreifen61 verläuft entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante32 des Verbindungsbereichs3 . Der andere Klebestreifen62 verläuft auf der Naht31 , wobei diese vom Klebestreifen62 ummantelt und damit nachträglich luftdicht abgedichtet wird. Der Klebestreifen61 sichert zusätzlich eine luftdichte Verbindung der beiden Materialzuschnitte11 ,12 auch bei einer scherenden Belastung. - Im Einzelnen wird das Klebemittel in Abschnitten
60 –69 aufgetragen. Die Abschnitte60 bis66 bilden dabei eine kontinuierliche Struktur, d. h. hier erfolgt ein kontinuierliches Auftragen von Klebemittel, ohne dass der Applikationsvorgang unterbrochen würde. Im Verbindungsbereich3 entsteht dabei die im Wesentlichen ringförmige Struktur6a mit den zwei im Wesentlichen parallelen Klebestreifen61 ,62 . Eine entsprechende Struktur6a wird auch auf der Trennlage5 realisiert. Die Struktur6a weist jeweils näherungsweise die Form eines griechischen Omegas auf, weswegen sie auch als Omega-Form bezeichnet wird. Dabei weist der untere, offene Abschnitt der Omega-Form eine nur kleine Öffnung auf, in die Klebemittel während des späteren Pressvorgangs eintritt. Die dargestellte Omega-Form ist jedoch nur beispielhaft. Beispiele für abweichende Formen werden anhand der6A bis6D beschrieben werden. - Die Abschnitte
60 ,65 ,66 einerseits und die Abschnitte67 ,68 ,69 andererseits verlaufen jeweils im Bereich einer späteren Außennaht der Gassackvorrichtung. - Es wird darauf hingewiesen, dass die in der
3A erkennbaren Lücken zwischen verschiedenen Abschnitten des Klebemittels, beispielsweise zwischen dem Abschnitt67 und dem Abschnitt61 , nach dem Zusammendrücken des Klebemittels bei Auflegen der oberen Hauptlage2 auf die untere Hauptlage1 zusammengedrückt und geschlossen werden. Dies wird noch anhand der5 weitergehend erläutert werden. - Die
3B zeigt eine Schnittdarstellung der Anordnung der3A entlang der Linie B-B. Es ist zu erkennen, dass der Klebestreifen61 entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante32 und der Klebestreifen62 auf der Naht31 angeordnet ist. - Es wird nun eine weitere Trennlage
7 auf den Verbindungsbereich3 der unteren Hauptlage1 aufgelegt, wie in der4A dargestellt. Die Auflage der weiteren Trennlage7 erfolgt derart, dass die beiden Klebestreifen61 ,62 der Klebestruktur6a abgedeckt werden. - Gemäß der
4A wird des Weiteren die obere Hauptlage2 mit dem Verbindungsbereich4 , der zu dem Verbindungsbereich3 der unteren Hauptlage1 versetzt ist, auf die untere Hauptlage1 aufgelegt. Die rechte Darstellung der4A zeigt die aufeinander aufgelegten Hauptlagen1 ,2 . Die obere Hauptlage2 wird dabei positionsgenau zur unteren Hauptlage1 ausgerichtet, auf diese abgelegt und dann auf eine gewünschte Dicke gepresst. Die Dicke im Nahtbereich beträgt dabei beispielsweise zwischen 0,2 und 0,6 mm (maximal 1 mm). - Die Trennlage
5 und die auf dieser angeordnete Klebestruktur6a ist derart positioniert, dass nach Auflegen der oberen Hauptlage2 der Verbindungsbereich4 der oberen Hauptlage2 derart auf dem Trennmittel5 zu liegen kommt, dass der eine Klebestreifen63 entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante43 des Verbindungsbereichs4 verläuft und der andere Klebestreifen64 auf der Naht41 des Verbindungsbereichs4 zu liegen kommt. In gleicher Weise, wie in Bezug auf den Verbindungsbereich3 beschrieben, wird damit die Naht41 gasdicht abgedichtet und ein Schutz auch vor scherenden Belastungen bereitgestellt. - Beim Pressen der Klebebereiche
60 –69 bilden sich zwei Außenabdichtungen6b ,6c aus, auf die später die Außennaht des Luftsacks genäht wird, und die entlang der Linie A1-A1 bzw. der Linie B1-B2 verlaufen. Nach dem Vernähen ist der Luftsack fertig hergestellt. Weiter bilden sich zwei ringförmige Bereiche6a im jeweiligen Verbindungsbereich3 ,4 aus, wobei die Verbindungsbereiche6a jeweils zwei parallele Klebestreifen61 ,62 ,63 ,64 realisieren. Die Form der Klebestreifen nach dem Verbinden der Hauptlagen1 ,2 und dem Pressvorgang ist in der6 dargestellt. Zuvor eventuell vorhandene kleine Lücken zwischen den einzelnen Klebestreifen sind nun geschlossen. - Die
4B zeigt eine Schnittdarstellung der fertig gefügten Gassackvorrichtung entlang der Linie C-C der4A . Die obere Darstellung der4B zeigt dabei eine Schnittdarstellung bei flach ausgebreitetem Gassack und die untere Darstellung der4B eine Schnittdarstellung bei aufgeblasenem Gassack, wenn die Hauptlagen1 ,2 sich voneinander entfernt haben. Es ist zu erkennen, dass die Trennlagen5 ,7 jeweils verhindern, dass die Hauptlagen1 ,2 beim Aufeinanderliegen und Fügen entsprechend der4A aneinander haften, auch wenn das Klebemittel noch nicht getrocknet bzw. ausgehärtet ist. Dies erlaubt es, den Fertigungsablauf der Luftsackherstellung im Wesentlichen unterbrechungsfrei durchzuführen, auch bei einer langen Vernetzungswartezeit für das Klebemittel. - Die
6A bis6D zeigen alternative Ausgestaltungen einer Klebestruktur im Verbindungsbereich3 der Hauptlage1 bzw. auf der auf die Hauptlage1 aufgelegten Trennlage5 . Bei der6A ist die obere Außenabdichtung6b von vornherein durch eine durchgehende Kleberaupe67 gebildet. Ansonsten entspricht die Klebestruktur mit Klebeabschnitten60 –66 der Klebestruktur der4A . Beim Ausführungsbeispiel der6B ist die Klebestruktur6a initial nicht Omega-förmig ausgebildet, sondern rechteckförmig, wobei aber zusätzliche Klebestreifen70 vorgesehen sind, die sicherstellen, dass nach dem Fügen der Hauptlagen1 ,2 keine Lücken im Klebematerial verbleiben. - Im Ausführungsbeispiel der
6C sind die Klebestreifen61 ,62 ,63 ,64 Teile unterschiedlicher, jeweils unterbrechungsfrei aufgesetzter Klebestrukturen6' ,6'' ,6''' . Im Ausführungsbeispiel der6D sind sowohl die obere obere Außenabdichtung6b auch als die untere obere Außenabdichtung6c durch eine durchgehende Kleberaupe67 ,68 gebildet und sind die Klebestreifen61 ,62 ,63 ,64 jeweils gesondert appliziert. - Die
7A bis8B zeigen ein alternatives Ausführungsbeispiel, das sich gegenüber dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel in einer Vorpositionierung der einen Trennlage5' auszeichnet, die auf der unteren Hauptlage1 angeordnet ist. Hierzu sind zwei Modifikationen vorgesehen. Zum einen ist der Materialzuschnitt11 im Überlappungsbereich3 auf den Materialzuschnitt12 gelegt, so dass die innen liegende Überlappungskante die rechte Überlappungskante32 ist. Zum anderen ist die Trennlage5' mittels zweier Stege51' ,52' mit dem Materialzuschnitt11 verbunden. Die Stege51' ,52' werden dabei ausschließlich für den Herstellungsprozess benötigt. Beim Aufblasen des Gassacks werden die Stege51' ,52' durchgerissen. - Damit ist bei diesem Ausführungsbeispiel die eine Trennlage
5' im Zuschnitt des Materialzuschnitts bzw. Teilsegments11 integriert. Hierdurch wird die Positionsgenauigkeit der Trennlage5' im Herstellungsprozess erhöht. - Es wird darauf hingewiesen, dass für die weitere Trennlage
7 eine entsprechende Ausgestaltung nicht vorgesehen ist, denn dann würde beim Auflegen der Hauptlage2' die entsprechende Trennlage „herabhängen” und dabei falsch positioniert werden. Die Vorpositionierung einer Trennlage mittels Integration der Trennlage in den Zuschnitt erfolgt somit nur im Bezug auf die untere Hauptlage1 . Die7B zeigt wiederum die entsprechende Schnittdarstellung. - Die
8A zeigt die Variante der7A nach Auftragen einer Klebestruktur60 –69 , die entsprechend der3A aufgetragen ist. Die8B zeigt wieder die zugehörige Schnittdarstellung. Wiederum verläuft ein Klebestreifen62 auf der Innenseite der Naht31 des Verbindungsbereichs3 und der andere Klebestreifen61 entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante32 . Die weiteren Herstellungsschritte zur Herstellung der Gassackvorrichtung entsprechen denen der4A und4B . - Die
9A bis11B zeigen ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel, das sich vom Ausführungsbeispiel der1 bis4B im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass in den jeweiligen Verbindungsbereichen3 ,4 zur Verbindung der Materialzuschnitte11 ,12 ,21 ,22 keine Nähte vorgesehen sind und stattdessen eine Verbindung ausschließlich über Klebemittel erfolgt. - Die
9A zeigt die untere Hauptlage1 und einen Überlappungsbereich3 zwischen den Materialzuschnitten11 ,12 , der zwei Überlappungskanten32 ,33 ausbildet, wobei die Überlappungskante32 innenseitig angeordnet ist. Weiter ist benachbart zum Überlappungsbereich3 wiederum eine Trennlage5 vorgesehen. Optional können an den Außenkanten des Überlappungsbereichs3 zwei kurze Nähte35 ,36 vorgesehen sein, die einer Vorfixierung der beiden Materialzuschnitte11 ,12 dienen und außerhalb des Abdichtbereichs der fertig gestellten Gassackvorrichtung liegen. Statt solcher Nähte35 ,36 kann eine Vorfixierung auch durch Klammem, Ultraschallschweißen oder dergleichen erfolgen. Die9B zeigt die entsprechende Schnittdarstellung. - Gemäß der
10A wird wiederum Klebemittel61' –68' auf der unteren Hauptlage1 und auf der Trennlage5 abgelegt. Hierzu sind zwei randseitige Klebestreifen67' ,68' vorgesehen, entlang derer nach Auflegen der oberen Hauptlage2 auf die untere Hauptlage1 und Aushärten des Klebemittels die Außennähte der Gassackvorrichtung genäht werden. Außerdem werden im und angrenzend an den Verbindungsbereich3 drei Klebestreifen61' –63' in paralleler Anordnung und äquidistant aufgetragen, wobei einer der Klebestreifen62' entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante32 verläuft, einer der Klebestreifen63' mittig zwischen den beiden Überlappungskanten32 ,33 verläuft und dabei auf dem Materialzuschnitt12 angeordnet ist, und der dritte Klebestreifen61' symmetrisch zum Klebestreifen63' seitlich des Verbindungsbereichs3 auf dem Materialzuschnitt11 verläuft. Weiter sind drei parallel verlaufende äquidistante Klebestreifen64' ,65' ,66' in symmetrischer Anordnung auf der Trennlage5 angeordnet. Die10B zeigt die entsprechende Schnittdarstellung. - Gemäß der
11A ist ein Verbindungsbereich4 der oberen Hauptlage2 ebenso wie der Verbindungsbereich3 der unteren Hauptlage1 ausgebildet und weist dementsprechend keine Naht auf. Der Verbindungsbereich4 weist dementsprechend zwei Überlappungskanten42 ,43 und zwei randseitige kurze Nähte45 ,46 auf. Die Hauptlage2 wird, nachdem eine weitere Trennlage7 auf die Klebestreifen61' ,62' ,63' aufgelegt ist, auf die untere Hauptlage1 positionsgenau und in definierter Ausrichtung aufgelegt. Gleichzeitig werden die Klebestellen auf Dicke gepresst, wobei die Klebestreifen61' –68' niedergedrückt werden und sich dabei verbreitern, wobei eventuell vorhandene Lücken zwischen einzelnen Klebestreifen61' –68' geschlossen werden. Die11B zeigt die entsprechende Schnittdarstellung, und zwar in der oberen Darstellung bei einem flach ausgebreiteten Gassack und in der unteren Darstellung bei einem aufgeblasenen Gassack. Insbesondere den Schnittdarstellungen der11B kann entnommen werden, dass eine Verbindung der Zuschnitte11 ,12 bzw.21 ,22 über die Klebestreifen61' –63' bzw.64' –66' erfolgt. Das Trennmittel5 ,7 ist dabei Teil der Verbindung, da das Trennmittel5 ,7 über die Klebestreifen61' –68' zusätzlich die entsprechenden Materialzuschnitte11 ,12 ,21 ,22 verbindet. Es erfolgt eine sichere Abdichtung gegen scherende Belastungen. Dabei sind die Materialzuschnitte11 ,12 ,21 ,22 in den Verbindungsbereichen3 ,4 mechanisch verbunden. - Die
12 zeigt eine Gassackvorrichtung, die zwei Hauptlagen1 ,2 aufweist, die entlang einer Verbindungslinie30 miteinander verbunden sind. Sofern die Gassackvorrichtung in Schmetterlings-Design ausgebildet ist, handelt es sich bei der Verbindungslinie30 um die Faltkante des Schmetterlings-Designs. Für diesen Fall trägt der gleiche Materialzuschnitt sowohl zur Bildung der ersten Hauptlage1 als auch zur Bildung der zweiten Hauptlage2 bei. Alternativ sind die beiden Hauptlagen1 ,2 ursprünglich vollständig getrennt (wobei sie aus unterschiedlichen Materialzuschnitten zusammengesetzt sein können, jedoch nicht müssen). Für diesen Fall bildet die Verbindungslinie30 einen Fügerand der verbundenen Hauptlagen1 ,2 . Die Gassackvorrichtung dient beispielsweise dem Kopfschutz eines Fahrzeuginsassen. Für diesen Fall ist die Verbindungslinie30 – bezogen auf den in ein Kraftfahrzeug eingebauten Zustand der Gassackvorrichtung – am oberen Rand der Gassackvorrichtung ausgebildet. - Es sind eine Mehrzahl von Befestigungslaschen
141 –146 vorgesehen, die einer Festlegung des Gassacks an einer Haltestruktur eines Kraftfahrzeugs dienen. Die Befestigungslaschen141 –146 sind jeweils mittels einer Naht51 –56 an der Außenseite der Hauptlagen1 ,2 angenäht. Weiter ist an der Innenseite der Hauptlagen1 ,2 jeweils ein Klebemittel61'' –66'' vorgesehen, das die jeweilige Naht51 –56 abdichtet. - Die Nähte
51 –56 und die diese abdichtenden Klebemittel61'' –66'' sind dabei asymmetrisch in Bezug auf die Verbindungslinie30 und somit versetzt und/oder verdreht zueinander angeordnet sind, so dass im aneinanderliegenden Zustand der beiden Hauptlagen1 ,2 keine Klebemittel aufeinander liegen. Hierdurch wird ein Aufdicken des Luftsacks durch übereinanderliegende Klebemittelschichten vermieden. - Wie in der
12 zu erkennen ist, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass auch die entsprechenden Befestigungslaschen141 –146 versetzt zueinander angeordnet sind. Beispielsweise sind die Befestigungslaschen141 ,143 symmetrisch im Bezug auf die Verbindungslinie30 angeordnet. Die Befestigungslaschen142 ,144 sind dagegen zueinander versetzt. Auch können die Befestigungslaschen durch eine einzige Struktur145 ,146 gebildet sein, die sich von der einen Hauptlage1 über die Verbindungslinie30 und zu der anderen Hauptlage2 erstreckt. - Die
13A bis13C zeigen jeweils in Draufsicht und in Schnittansicht mögliche Realisierungsformen einer gasdichten Anbindung eines Funktionselementes in Form einer Befestigungslasche140 an der Außenseite eines Gassacks. Die Befestigungslasche140 erstreckt sich dabei über eine Verbindungslinie30 hinweg, entlang derer eine erste und die zweite Hauptlage miteinander verbunden sind. Es liegt eine Anordnung entsprechend der12 vor. Dabei ist die Befestigungslasche140 symmetrisch in Bezug auf die Verbindungslinie30 ausgebildet, ebenso wie an der Befestigungslaschen140 ausgebildete Strukturen. Insbesondere weist die Befestigungslasche140 zwei Anbindelöcher70 auf. In der fertig montieren Gassackvorrichtung, wenn die beiden Hauptlagen aufeinanderliegen, liegen die beiden Anbindelöcher70 übereinander und bilden ein Anbindeloch der Befestigungslasche140 . - Die Verbindungsnähte sind jeweils als Ringstrukturen realisiert.
- Im Beispiel der
13A wird ein Silikonring60 an der Innenseite einer Hauptlage1 auf eine kreisförmige Naht50 aufgetragen, um diese luftdicht zu umschließen. Bei der Naht50 handelt es sich beispielsweise um eine Fadennaht, jedoch können auch andere Nahtformen realisiert sein. - Im Beispiel der
13B wird eine Silikonscheibe60' zentrisch an der Innenseite einer Hauptlage1 auf eine kreisförmige Naht50 aufgebracht, wobei diese luftdicht umschlossen wird. Gleichzeitig wird ein mittiges Fixierloch80 ,101 in der Befestigungslasche50 und in der Hauptlage1 abgedeckt. Bei kleinen Fixierlöchern wird das ausgehärtete Silikon im Auslösefall vom Innendruck nicht zum Bersten gebracht, so dass durch die Silikonscheibe60' auch das Fixierloch80 ,101 gasdicht verschlossen ist. - Im Beispiel der
13C wird ein Silikonring60'' an der Innenseite einer Hauptlage1 um eine kreisförmige Naht50 herum aufgetragen. Zusätzlich wird eine Gewebescheibe90 von innen eingebracht und an dem Silikonring60' befestigt, wobei die Gewebescheibe90 ein in der Befestigungslasche140 und in der Hauptlage1 ausgebildetes Fixierloch80 ,101 nach außen hin luftdicht abdichtet.
Claims (12)
- Gassackvorrichtung für ein Personen-Schutzsystem eines Fahrzeugs, die aufweist: – eine erste Hauptlage (
1 ), die im aufgeblasenen Zustand der Gassackvorrichtung einer oder mehreren zu schützenden Personen zugewandt ist, und – eine mit der ersten Hauptlage (1 ) gasdicht verbundene zweite Hauptlage (2 ), die im aufgeblasenen Zustand der Gassackvorrichtung der ersten Hauptlage (1 ) gegenüberliegt, – wobei die erste Hauptlage (1 ) und die zweite Hauptlage (2 ) jeweils aus mindestens zwei separaten, miteinander verbundenen Materialzuschnitten (11 ,12 ;21 ,22 ) bestehen und mindestens ein aufblasbares Gaskissen bilden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Materialzuschnitte (11 ,12 ;21 ,22 ) einer der Hauptlagen (1 ,2 ) unter Verwendung eines innenseitig angeordneten, abdichtenden Klebemittels (61 –64 ;61' –66' ) miteinander verbunden sind, wobei zwischen den Hauptlagen (1 ,2 ) mindestens ein flaches Trennmittel (5 ,7 ) derart angeordnet ist, dass die Hauptlagen (1 ,2 ) im aneinanderliegenden Zustand auch im nicht ausgehärteten Zustand des Klebemittels (61 –64 ;61' –66' ) nicht aneinander haften können. - Gassackvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Materialzuschnitte (
11 ,12 ) der ersten Hauptlage (1 ) und zwei Materialzuschnitte (21 ,22 ) der zweiten Hauptlage (2 ) sich jeweils in einem Verbindungsbereich (3 ,4 ) überlappen, wobei der Verbindungsbereich (3 ,4 ) jeweils eine innen liegende Überlappungskante (32 ,43 ) und eine außen liegende Überlappungskante (33 ,42 ) ausbildet und das Klebemittel (61 –64 ;61' –66' ) in und/oder an zumindest einem der Verbindungsbereiche (3 ,4 ) derart angeordnet ist, dass es mindestens zwei beabstandet angeordnete Klebestreifen (61 ,62 ;63 ,64 ;61' –63' ;64' –66' ) ausbildet, wobei einer der Klebestreifen (61 ,63 ;62' ,65' ) entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante (32 ,43 ) verläuft. - Gassackvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Materialzuschnitte (
11 ,12 ;21 ,22 ) im Verbindungsbereich (3 ,4 ) jeweils mittels einer Naht (31 ,41 ) miteinander verbunden sind, wobei ein anderer der Klebestreifen (62 ,64 ) an der Innenseite der Naht (31 ,41 ) verläuft und diese abgedichtet ist. - Gassackvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei beabstandet angeordneten Klebestreifen (
61 ,62 ;63 ,64 ;61' –63' ;64' –66' ) im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. - Gassackvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Klebestreifen (
61 ,62 ;63 ,64 ) an ihrem einen Ende miteinander verbunden sind, wobei sie eine Omega-förmige oder rechteckförmige Struktur bilden. - Gassackvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Trennmittel (
7 ) vorgesehen ist, das im Verbindungsbereich (3 ) einer der Hauptlagen (1 ) auf den in diesem Verbindungsbereich (3 ) angeordneten Klebestreifen (61 ,62 ) angeordnet ist. - Gassackvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass – auf einer der Hauptlagen (
1 ) benachbart zum Verbindungsbereich (3 ) der Materialzuschnitte (11 ,12 ) dieser Hauptlage (1 ) ein zweites Trennmittel (5 ) angeordnet ist, und – auf dem zweiten Trennmittel (5 ) ebenfalls mindestens zwei beabstandet angeordneten Klebestreifen (63 ,64 ) angeordnet sind derart, – dass bei Anordnung der anderen Hauptlage (2 ) auf der einen Hauptlage (1 ) die zwei Klebestreifen (63 ,64 ) des zweiten Trennmittels (5 ) derart auf dem Verbindungsbereich (4 ) der anderen Hauptlage (2 ) zu liegen kommen, dass einer der Klebestreifen (63 ) entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante (43 ) dieses Verbindungsbereichs (4 ) verläuft. - Gassackvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Materialzuschnitte (
11 ,12 ;21 ,22 ) im Verbindungsbereich (3 ,4 ) ausschließlich mittels der Klebemittel (61' –66' ) miteinander verbunden sind, wobei drei Klebestreifen (61' –63' ;64' –66' ) realisiert sind, von denen einer (62' ,65' ) entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante (32 ,43 ), einer (63' ;65' ) im Verbindungsbereich (3 ,4 ) auf dem einen Materialzuschnitt (12 ;22 ) und der dritte (61' ,64' ) benachbart zum Verbindungsbereich (3 ,4 ) auf dem anderen Materialzuschnitt (11 ;21 ) verläuft, wobei ein Trennmittel (7 ;5 ) vorgesehen ist, dass auf diesen drei Klebestreifen (61' –63' ;64' –66' ) angeordnet ist. - Gassackvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel (
61 –64 ;61' –66' ) einen Silikonkleber umfasst, der insbesondere per Druck- und/oder Temperatureinwirkung aktivierbar und/oder in seiner Abbindung beschleunigbar ist. - Gassackvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich (
3 ) der ersten Hauptlage (1 ) und der Verbindungsbereich (4 ) der zweiten Hauptlage (2 ) bei flach aufeinandergelegten Hauptlagen (1 ,2 ) versetzt angeordnet sind. - Verfahren zur Herstellung einer Gassackvorrichtung mit den Schritten: – Bereitstellen zweier erster flach ausgebreiteter Materialzuschnitte (
11 ,12 ), – gasdichtes Verbinden der zwei Materialzuschnitte (11 ,12 ) unter Bildung eines Verbindungsbereichs (3 ), in dem die Materialzuschnitte (11 ,12 ) überlappen, wobei i. der Verbindungsbereich (3 ) eine innen liegende Überlappungskante (32 ) und eine außen liegende Überlappungskante (33 ) ausbildet, ii. ein Klebemittel (61 ,62 ;61' –63' ) in und/oder an dem Verbindungsbereich (3 ) derart angebracht wird, dass mindestens zwei beabstandet angeordnete Klebestreifen (61 ,62 ;61' –63' ) ausgebildet werden, und iii. einer der Klebestreifen (61 ,62' ) entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante (32 ) verläuft, – Bereitstellen zweier zweiter flach ausgebreiteter Materialzuschnitte (21 ,22 ) und Verbinden dieser Materialzuschnitte (21 ,22 ) ebenfalls unter Bildung eines Verbindungsbereichs (3 ), in dem die Materialzuschnitte (11 ,12 ) überlappen, – wobei die verbundenen ersten Materialzuschnitte (11 ,12 ) eine erste gasdichte Hauptlage (1 ) und die verbundenen zweiten Materialzuschnitte (22 ,23 ) eine zweite gasdichte Hauptlage der Gassackvorrichtung bilden, und – gasdichtes Verbinden der ersten Hauptlage (1 ) und der zweiten Hauptlage (2 ), – Anordnen eines ersten Trennmittels (7 ) auf den im Verbindungsbereich (3 ) der ersten Hauptlage (1 ) angeordneten Klebestreifen (61 ,62 ;61' –63' ), – Anordnen eines zweites Trennmittels (5 ) auf der ersten Hauptlage (1 ) benachbart zum Verbindungsbereich (3 ) dieser Hauptlage (1 ), – Anbringen auf dem zweiten Trennmittel (5 ) mindestens zweier beabstandet angeordneter Klebestreifen (63 ,64 ;65' –66' ), anschließend – Anordnen der zweiten Hauptlage (2 ) auf der ersten Hauptlage (1 ), wobei beide Hauptlagen (1 ,2 ) im flach ausgebreiteten Zustand sind, – wobei die zwei Klebestreifen (63 ,64 ;65' –66' ) des zweiten Trennmittels (5 ) derart auf dem zweiten Trennmittel (5 ) angeordnet sind und das zweite Trennmittel (5 ) derart auf der ersten Hauptlage (1 ) positioniert ist, dass bei Anordnen der zweiten Hauptlage (2 ) auf der ersten Hauptlage (1 ) die zwei Klebestreifen (63 ,64 ;65' –66' ) des zweiten Trennmittels (7 ) derart auf dem Verbindungsbereich (4 ) der zweiten Hauptlage (2 ) zu liegen kommen, dass einer der Klebestreifen (63 ,65' ) entlang der innenseitig angeordneten Überlappungskante (43 ) dieses Verbindungsbereichs (4 ) verläuft. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Materialzuschnitte (
11 ,12 ;21 ,22 ) in dem jeweiligen Verbindungsbereich (3 ,4 ) mittels einer Naht (31 ,41 ) miteinander verbunden werden, wobei der jeweils andere der Klebestreifen (62 ,64 ) die Naht (31 ,41 ) von innen gasdicht abdichtet.
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