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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug mit mehreren Segmenten, die einzeln beleuchtbar sind, wobei ein Ist-Wert durch Beleuchten einer vorbestimmten Anzahl von Segmenten mit einer ersten Beleuchtungsstärke darstellbar ist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Darstellen eines Ist-Werts in einem Fahrzeug durch Beleuchten einer dem Ist-Wert entsprechenden, vorbestimmten Anzahl von Segmenten mehrerer Segmente einer Anzeigevorrichtung mit einer ersten Beleuchtungsstärke.
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In einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug, sind Anzeigevorrichtungen notwendig, um beispielsweise die Betriebszustände des Fahrzeugs dem Fahrer darzustellen. Mit einer Anzeigevorrichtung können aber auch andere Zustände, die die Umgebung des Fahrzeugs betreffen, z. B. eine Distanz zu einem vorausfahrenden Fahrzeug, dargestellt werden.
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Dem Fahrer soll ein Ist-Wert der zu überwachenden Größe dargestellt werden. Damit er den Ist-Wert intuitiv rasch einschätzen kann, ist es von Vorteil, wenn auch der Maximalwert, der Gesamtbereich bzw. der maximal erfasste Bereich dargestellt wird.
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1 zeigt den unteren Abschnitt einer bekannten Geschwindigkeitsanzeige, die als Rundinstrument ausgebildet ist. Die Anzeige besitzt Maßzahlen für die Geschwindigkeit. Darüber hinaus befindet sich im unteren Abschnitt des runden Displays 1 eine Tankfüllstandsanzeige 2. Der Tankfüllstand wird mit mehreren Segmenten 3 dargestellt. Die Anzahl der beleuchteten Segmente entspricht dem Füllstand des Tanks, also dem hier darzustellenden Ist-Wert. Im vorliegenden Beispiel besitzt die Füllstandsanzeige acht Segmente. Sechs dieser acht Segmente 3 sind beleuchtet, was einem Füllstand von 6/8 bzw. 3/4 des Tanks entspricht. Ist der Tank leer, so sind alle Segmente 3 erloschen. Mit steigendem Füllstand werden immer mehr Segmente 3 beginnend mit dem äußersten linken Segment 3 beleuchtet. Bei maximaler Füllung des Tanks sind alle acht Segmente 3 beleuchtet.
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Um den Füllstand rasch abschätzen zu können, ist der Gesamtanzeigebereich (hier der Gesamtbereich der Segmente 3) entsprechend gekennzeichnet. Im vorliegenden Beispiel ist die Kennzeichnung durch eine Umrandungslinie 4 realisiert.
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Weiterhin sind Anzeigevorrichtungen bekannt, bei denen beispielsweise transparente Buchstaben hinterleuchtet werden. Darüber hinaus sind auch Anzeigevorrichtungen bekannt, bei denen neben einem Buchstaben ein Anzeigeelement aufleuchtet, so dass der jeweilige Zustand über den zugehörigen Buchstaben zugeordnet werden kann. Dies wird beispielsweise zur Anzeige eines gewählten Gangs eines Automatikgetriebes genutzt.
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Weiterhin sind Segmentanzeigen bekannt, bei denen der Gesamtbereich durch eine Umrandung elektronisch dargestellt wird. Entsprechend dem Ist-Wert werden eine korrespondierende Anzahl von Segmenten der Anzeige beleuchtet bzw. angesteuert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Anzeige für ein Fahrzeug bereitzustellen, die in ihrer Darstellung flexibler ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Es wird demnach bereitgestellt eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug mit mehreren Segmenten, die einzeln beleuchtbar sind, wobei ein Ist-Wert durch Beleuchten einer vorbestimmten Anzahl von Segmenten mit einer ersten Beleuchtungsstärke darstellbar ist, und wobei ein Gesamtanzeigebereich durch Beleuchten der vorbestimmten Anzahl von Segmenten mit der ersten Beleuchtungsstärke und Beleuchten der übrigen der mehreren Segmente mit einer zweiten Beleuchtungsstärke darstellbar ist.
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Ferner wird erfindungsgemäß bereitgestellt ein Verfahren zum Darstellen eines Ist-Werts in einem Fahrzeug durch Beleuchten einer dem Ist-Wert entsprechenden, vorbestimmten Anzahl von Segmenten mehrerer Segmente einer Anzeigevorrichtung mit einer ersten Beleuchtungsstärke, wobei ein Gesamtanzeigebereich der Anzeigevorrichtung durch Beleuchten der vorbestimmten Anzahl von Segmenten mit der ersten Beleuchtungsstärke und Beleuchten der übrigen der mehreren Segmente mit einer zweiten Beleuchtungsstärke dargestellt wird.
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In vorteilhafter Weise wird damit der Gesamtbereich bzw. ein Maximalwert einer Segmentanzeige durch Beleuchten sämtlicher Segmente dargestellt. Es ist nicht notwendig, den Gesamtbereich durch spezielle Kennzeichnung für den Fahrer erkennbar zu machen. Vielmehr ist es so auch möglich, die Anzeige z. B. nach einer gewissen Zeit abzuschalten, indem sämtliche Segmente nicht mehr beleuchtet werden. Dies hat den Vorteil, dass ein Anzeigeinstrument dann unter Umständen übersichtlicher ist. Des Weiteren kann die Anzeige ohne Umrandungslinie bzw. Gesamtbereichskennzeichnung flexibler eingesetzt werden, wenn beispielsweise zusätzlich zu den Segmenten Symbole beleuchtet werden, die die Art des Messwerts darstellen (z. B. Tankfüllung, Temperatur oder dergleichen).
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Vorzugsweise ist die zweite Beleuchtungsstärke geringer als die erste Beleuchtungsstärke. Darüber hinaus kann die Anzeigevorrichtung als Black-Panel-Anzeige realisiert sein. Darüber hinaus kann ein vorgegebener Zustand durch Blinken oder farbliches Hervorheben mindestens eines der mehreren Segmente darstellbar sein. In einer weiteren Ausführungsform weist die Anzeigevorrichtung Lichtschächte für die mehreren Segmente auf. Alternativ kann die Anzeigevorrichtung auch als Segmentdisplay oder TFT-Display realisiert sein. Wie bereits angedeutet wurde, eignet sich eine derartige Anzeigevorrichtung insbesondere zur Darstellung eines Ist-Werts eines Tankfüllstands oder einer Temperatur des Fahrzeugs.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
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1 einen Abschnitt einer Geschwindigkeitsanzeige gemäß dem Stand der Technik;
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2 einen Abschnitt einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung als Black-Panel;
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3 den Abschnitt der Anzeige von 2 mit beleuchteter Tankanzeige;
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4 die Anzeige von 3 bei so genannter „Reserveanzeige”;
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5 einen Abschnitt einer Anzeige zur Darstellung einer Kühlwassertemperatur;
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6 die Anzeige von 5 bei mittlerer Betriebstemperatur und
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7 eine Anzeige gem. 6 bei Überschreiten einer Grenztemperatur.
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Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass ein Ist-Wert auf der Anzeige durch Beleuchten einer vorbestimmten Anzahl von Segmenten mit einer ersten Beleuchtungsstärke dargestellt wird. Der Gesamtanzeigebereich wird durch Beleuchten der anderen Segmente als der Segmente der vorbestimmten Anzahl mit einer zweiten Beleuchtungsstärke dargestellt, die vorzugsweise kleiner als die erste Beleuchtungsstärke ist.
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In 2 ist ein Ausschnitt einer Geschwindigkeitsanzeige 1 gemäß dem Beispiel von 1 dargestellt. Es handelt sich um ein Rundinstrument, von dem lediglich ein unterer Abschnitt dargestellt ist. Zwischen einer Kennzeichnung der Geschwindigkeit Null und einer Kennzeichnung der Maximalgeschwindigkeit befindet sich ein Anzeigebereich 5, der hier abgeschaltet ist und dann üblicherweise schwarz oder in der gewählten Hintergrundfarbe erscheint. Eine derartige Anzeige, auf der im unbenutzten bzw. unbeleuchteten Zustand keine Elemente zu erkennen sind, wird als so genanntes „Black Panel” bezeichnet. Wird die darzustellende Information also nicht benötigt, sind keine Elemente der Anzeige beleuchtet, so dass die Anzeige insgesamt nicht überfrachtet ist.
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Entsprechend dem Beispiel von 3 wird nun der Anzeigebereich 5 für eine Tankfüllstandsanzeige genutzt. Dass es sich um einen Tankfüllstand handelt, symbolisiert ein Zapfsäulensymbol 6. Darunter sind auf einer Kreisbogenlinie acht Segmente 3 angeordnet, die einzeln beleuchtet werden können. Unterhalb des äußersten linken Segments leuchtet eine Null und unterhalb des äußersten rechten Segments 3 leuchtet eine Eins. In der Mitte unter den Segmenten 3 leuchtet die Zahl „1/2”. Die Zahlen erleichtern dem Fahrer die Interpretation der Segmente 3. Sie repräsentieren den Füllstand des Tanks.
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Der tatsächliche Ist-Wert stellt eine entsprechende Anzahl beleuchteter Segmente 3 dar.
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Im vorliegenden Beispiel besitzt der Tank einen Füllstand 6/8. Daher sind die linken sechs der acht Segmente 3 hell beleuchtet (erste Beleuchtungsstärke), während die übrigen Segmente 3, d. h. die rechten beiden Segmente etwas schwächer beleuchtet sind (zweite Beleuchtungsstärke).
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Ein gefüllter Teil des Tanks, repräsentiert durch einen linken Segmentbereich 7, wird also hier heller dargestellt als ein ungefüllter Teil des Tanks, repräsentiert durch einen rechten Segmentbereich 8. In dem Bereich 7 ist beispielsweise die Lichtstärke ungedimmt, während sie in dem Bereich 8 gedimmt ist. Der Gesamtbereich der Anzeige bzw. der maximale Füllstand des Tanks kann durch den Nutzer sofort erkannt werden. Durch die unterschiedliche Beleuchtung beider Bereiche kann der Nutzer außerdem den Füllstand sehr gut abschätzen, was nicht möglich wäre, wenn die Segmente im Bereich 8 nicht beleuchtet wären.
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In dem Beispiel von 4 ist der Tank nur sehr gering gefüllt. Dem Fahrer soll daher angezeigt werden, dass im Tank nur noch eine so genannte „Reserve” vorhanden ist und er baldmöglichst eine Tankstelle aufsuchen soll. Dies wird in der Anzeige dadurch realisiert, dass das äußerste linke Segment 3' blinkt oder mit einer speziellen Farbe, z. B. gelb, leuchtet. Die übrigen Segmente 3 leuchten nur mit reduzierter Stärke bzw. sind wie in dem Bereich 8 von 3 gedimmt. Zusätzlich kann auch das Zapfsäulensymbol 6 blinken oder in einer anderen Farbe leuchten. Es wird also ein spezieller Zustand des Tanks durch Blinken oder durch farbliches Hervorheben eines oder mehrer Segmente dargestellt.
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In dem Ausführungsbeispiel von 5 ist der untere Teil eines Rundinstruments dargestellt, das zur Drehzahlanzeige 10 dient. Entsprechend sind die Drehzahlwerte „0” und „7” erkennbar. Dazwischen befindet sich wieder die Segmentanzeige mit acht Segmenten 3. Die Segmentanzeige dient hier zur Darstellung der Kühlwassertemperatur. Entsprechend sind den Segmenten 3 die Werte „40°C”, „80°C” und „120°C” am unteren Rand der Anzeige 10 zugewiesen. Ein Thermometersymbol 9 gibt an, dass die Segmentanzeige für die Kühlwassertemperatur genutzt wird. Im vorliegenden Beispiel ist die Kühlwassertemperatur sehr gering und sämtliche Segmente 3 sind unbeleuchtet oder nur gedimmt beleuchtet. Für den Fall, dass die Segmente auch im unbeleuchteten Zustand erkannt werden sollen, kann beispielsweise ein grauer Grunddruck verwendet werden, um den gesamten Anzeigenbereich zu erkennen.
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Im Fall von 6 hat das Fahrzeug die normale Betriebstemperatur erreicht. Diese liegt etwa bei 80°C. Daher sind hier die linken vier der acht Segmente 3 ungedimmt beleuchtet, während die rechten vier Segmente unbeleuchtet bzw. mit gedimmter Beleuchtungsstärke betrieben werden.
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Steigt die Temperatur des Fahrzeugs gemäß 7 über einen Grenzbereich, so kann dieser Zustand ebenfalls mit der Segmentanzeige wiedergegeben werden. So wird beispielsweise das äußerste rechte Segment 3'' andersfarbig beleuchtet als die übrigen Segmente 3. Im vorliegenden Beispiel leuchtet das äußerste rechte Segment 3'' rot. Gegebenenfalls leuchtet auch das Thermometersymbol 9 in diesem Zustand rot. Alternativ oder zusätzlich kann das äußerste rechte Segment 3'' und/oder das Thermometersymbol 9 auch blinken.
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Es wird also auch hier ein spezieller Zustand (z. B. Überschreiten einer Grenztemperatur) durch farbiges Hervorheben oder Blinken symbolisiert.
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Die Segmente 3 können durch Lichtschächte realisiert sein. Die Segmente können aber auch einzeln durch (ggf. mehrfarbige) LED's verwirklicht werden. Darüber hinaus ist auch eine Realisierung der Segmente durch ein Segmentdisplay oder durch einen TFT-Bildschirm möglich.
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In vorteilhafter Weise ergeben sich durch die Anzeigevorrichtung mit den unterschiedlichen Beleuchtungsstärken große gestalterische Freiheitsgrade. Außerdem kann eine einfache, displayartige Anmutung ohne separate Kennzeichnung des Gesamtanzeigebereichs auch mit herkömmlicher Zifferblatt-Drucktechnik erreicht werden. Außerdem ist eine Black-Panel-Darstellung sowie eine Gestaltung ohne 3D-Zeigerinstrument als so genannter „flat screen” möglich.
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Außerdem bietet die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung Preisvorteile gegenüber Zeiger mit Messwert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Geschwindigkeitsanzeige
- 2
- Tankfüllstandsanzeige
- 3, 3', 3''
- Segmente
- 4
- Umrandungslinie
- 5
- Anzeigebereich
- 6
- Zapfsäulensymbol
- 7
- Bereich
- 8
- Bereich
- 9
- Thermometersymbol
- 10
- Drehzahlanzeige