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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ermitteln des für ein Fahrzeug verfügbaren Kraftstoffvorrats, d. h. die im Fahrzeug aktuell verfügbare Kraftstoffmenge. Unter dem Begriff Kraftstoff ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Flüssigkeit gemeint, die in einem Kraftstoffbehälter (auch Kraftstofftank genannt) aufbewahrt bzw. gespeichert wird. Im Betrieb des Fahrzeugs wird der Kraftstoff dem Fahrzeugantrieb (z. B. einem Verbrennungsmotor) zugeführt, um den Kraftstoff in Bewegungsenergie umzuwandeln.
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Der Europäischen Patentschrift
EP 0 303 874 B1 ist eine Vorrichtung zum Messen der Flüssigkeitsmenge in einem Tank – beispielsweise einem Kraftstofftank in einem Fahrzeug – mit einer vorbestimmten Konfiguration des Tanks zu entnehmen. Dabei sind drei Niveausensoren, die jeweils ein Ausgangssignal ausgeben, in geometrisch exakt vorbestimmten Positionen in dem Kraftstofftank angeordnet. Eine Prozessoreinheit verarbeitet die Ausgangssignale der Sensoren und erzeugt daraus ein Endausgangssignal, welches – unabhängig von einer etwaigen Schräglage des Tanks – mit der Flüssigkeitsmenge im Tank korreliert. Diese Vorrichtung erfordert eine sehr komplexe Auswertung der Ausgangssignale. Außerdem ist die Vorrichtung durch das Erfordernis der drei Niveausensoren und deren komplexes Zusammenspiel vergleichsweise aufwendig. Dieser Aufbau macht die Vorrichtung zudem bei Ausfall oder Fehlfunktion einzelner Komponenten störanfällig.
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Zudem ist der
EP 0 303 874 B1 ein Verfahren zu entnehmen, bei dem die Flüssigkeitsmenge im Tank anhand des Füllstands im Kraftstofftank ermittelt wird, während das Fahrzeug stillsteht. Während des Fahrzeugbetriebs wird die Flüssigkeitsmenge fortlaufend unter Berücksichtigung des aktuellen Kraftstoffverbrauchs aktualisiert. Da kostengünstige Verbrauchsermittlungseinrichtungen den aktuellen Kraftstoffverbrauch nur mit vergleichsweise geringer Genauigkeit ermitteln, führt das genannte Verfahren insbesondere bei einem über längere Zeit stillstandslosen Betrieb des Fahrzeugs zu einer ungenauen Angabe der im Tank vorhandenen Flüssigkeitsmenge. Die ungenaue Angabe kann den Fahrzeugführer fehlinformieren, so dass dieser das Nachtanken von Kraftstoff nicht rechtzeitig durchführt und somit ein unerwarteter Ausfall des Fahrzeugantriebs nicht ausgeschlossen ist. Insbesondere bei Betrieb des Fahrzeugs in Regionen mit extremen klimatischen Verhältnissen stellen ein plötzlicher Ausfall des Fahrzeugantriebs und eine damit verbundene Unterbrechung des Fahrzeugbetriebs eine besondere Gefahr für die Fahrzeuginsassen dar.
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Der Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erhöhen der Zuverlässigkeit und Genauigkeit beim Ermitteln eines in einem Fahrzeug vorhandenen Kraftstoffvorrats während des Befahrens von Fahrbahnen mit längeren geneigten Abschnitten – also mit Gefälle oder Steigung sowie mit langgezogenen Kurven – d. h. in Fahrsituationen, die die Genauigkeit der Kraftstoffvorratsanzeige durch Schwerkraft- und oder Trägheitskrafteinfluss verfälschen können, anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Vorrichtung durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst.
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Demgemäß ist eine Vorrichtung zum Ermitteln des aktuell für ein Fahrzeug verfügbaren Kraftstoffvorrats vorgesehen mit einer Füllstandsmesseinrichtung, die die in einem Kraftstoffbehälter vorhandene aktuelle Kraftstoffmenge ermittelt, (zumindest) wenn sich der Kraftstoffspiegel der aktuellen Kraftstoffmenge in horizontaler Orientierung befindet, mit einer Verbrauchsermittlungseinrichtung, die den aktuellen Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugantriebs ermittelt, und mit einer Erkennungseinrichtung, die eine Abweichungslage erkennt, in der der Kraftstoffspiegel von der horizontalen Orientierung abweicht, wobei eine Auswerteeinheit ausgehend von der vor Eintritt der Abweichungslage im Kraftstoffbehälter (zuletzt) ermittelten Kraftstoffmenge unter Berücksichtigung des ermittelten aktuellen Kraftstoffverbrauchs den verfügbaren Kraftstoffvorrat ermittelt.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht in dem relativ einfachen Aufbau der Vorrichtung zum Ermitteln des Kraftstoffvorrats durch die Verwendung einer üblicherweise vorhandenen Füllstandsmesseinrichtung und einer Verbrauchsermittlungseinrichtung. Dabei sind aufwändige Konstruktionen und Auswerteeinrichtungen vorteilhafterweise nicht erforderlich. Stattdessen wird zum Ermitteln des Kraftstoffvorrats der aktuelle Kraftstoffverbrauch berücksichtigt, sobald der Kraftstoffspiegel aus der horizontalen Orientierung abweicht.
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Die Abweichungslage des Kraftstoffspiegels aus der horizontalen Orientierung kann dabei sowohl durch eine Abweichungslage des Fahrzeugs – z. B. beim Befahren einer Fahrbahnneigung – als auch durch Befahren einer Fahrbahnkurve hervorgerufen werden.
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Die Füllstandsmesseinrichtung zum Ermitteln der in dem Kraftstoffbehälter vorhandenen Kraftstoffmenge kann beispielsweise als Schwimmerelement oder als Ultraschallmesseinheit zum Bestimmen des Niveaus der Oberfläche des flüssigen Kraftstoffs ausgeführt sein. Um dabei stochastische Schwankungen – welche beispielsweise im Fahrbetrieb beim Befahren von Kurven, beim Beschleunigen oder bei kurzen Fahrbahnsteigungen oder Fahrbahngefällen entstehen können – und damit verbundene Ungenauigkeiten in der Bestimmung des Kraftstoffmengenwerts weitestgehend auszuschließen, kann eine Dämpfungseinheit in der Füllstandsmesseinrichtung vorgesehen sein. Damit werden stochastische Schwankungen der Flüssigkeitsoberfläche des Kraftstoffs ausgemittelt. Der gemittelte Kraftstoffmengenwert kann dann als Information an eine Anzeige im Fahrzeug weitergegeben werden.
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Die Verbrauchsermittlungseinrichtung kann eine in einer Kontrolleinrichtung des Fahrzeugs angeordnete Einrichtung sein, die beispielsweise anhand der Durchflussmenge des aus dem Kraftstoffbehälter ausfließenden Kraftstoffs den aktuellen Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs ermittelt.
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Die Erkennungseinrichtung kann beispielsweise ein Kamerasystem sein, welches einen in Fahrtrichtung voraus liegenden Fahrbahnverlauf erkennt, der eine Abweichung des Kraftstoffspiegels aus der horizontalen Orientierung erwarten lässt. Derartige Fahrbahnverläufe können beispielsweise eine langgezogene Fahrbahnsteigung, ein Fahrbahngefälle oder eine langgezogene Fahrbahnkurve sein.
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Die Auswerteeinheit kann als Recheneinheit ausgeführt sein, die von der Füllstandsmesseinrichtung einen Füllstandswert und von der Verbrauchsermittlungseinrichtung einen Kraftstoffverbrauchswert für ein vorgegebenes Zeitintervall empfängt und verarbeitet. Das Ermitteln des Kraftstoffvorrats kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Auswerteeinheit die Differenz zwischen der bei Eintritt der Abweichungslage im Kraftstoffbehälter vorhandenen Kraftstoffmenge und dem seit dem Eintritt verbrauchten Kraftstoff ermittelt.
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Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche, der Zeichnungen und deren jeweiliger Beschreibung.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Ermitteln des verfügbaren Kraftstoffvorrats nur durch die Füllstandsmesseinrichtung, wenn die Erkennungseinrichtung erkennt, dass sich der Kraftstoffspiegel nicht mehr in der Abweichungslage befindet. Damit wird in vorteilhafter Weise der Kraftstoffvorrat immer dann allein von der Füllstandsmesseinrichtung ermittelt, wenn sich der Kraftstoffspiegel in horizontaler Orientierung befindet. Die Ermittlung des Kraftstoffvorrats unter Berücksichtigung des aktuellen Kraftstoffverbrauchs erfolgt somit nur in Phasen des Betriebs, in denen der Kraftstoffspiegel von der horizontalen Orientierung abweicht. Dadurch wird das vergleichsweise ungenaue Ermitteln einer Kraftstoffmenge unter Berücksichtigung des aktuellen Kraftstoffverbrauchs nur für zeitlich optimal begrenzte Phasen des Fahrzeugbetriebs durchgeführt. Im regulären Betrieb, d. h. wenn sich der Kraftstoffspiegel in horizontaler Orientierung befindet, wird der Kraftstoffvorrat mit hoher Genauigkeit über die Füllstandsmesseinrichtung ermittelt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung stellt eine Navigationseinrichtung Fahrbahninformationen bereit, die den Fahrbahnverlauf (Fahrbahnprofil und/oder Fahrbahnkurven) repräsentieren, wobei die Erkennungseinrichtung einen die Abweichungslage hervorrufenden Fahrbahnverlauf (Fahrbahnneigung und/oder Fahrbahnkurve) aus den Fahrbahninformationen erkennt. Dabei kann eine im Fahrzeug ohnehin vorhandene Navigationseinrichtung bzw. deren Datenvorrat oder Datenbank zum Erkennen des Fahrbahnverlaufs genutzt werden. Unter Auswertung der aktuellen geographischen Position des Fahrzeugs in Verbindung mit topographischen Informationen über den Fahrbahnverlauf können die gewünschten Fahrbahninformationen ermittelt werden. Die aktuelle geographische Position kann beispielsweise durch Auswertung eines GPS-Signals (Global Positioning System) bestimmt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Ermitteln des aktuell für ein Fahrzeug verfügbaren Kraftstoffvorrats sieht vor, dass
- a) die in einem Kraftstoffbehälter aktuell vorhandene Kraftstoffmenge ermittelt wird,
- b) der aktuelle Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugantriebs ermittelt wird,
- c) ein in Fahrtrichtung voraus liegender Fahrbahnverlauf erfasst wird und
- d) wobei der verfügbare Kraftstoffvorrat ausgehend von der im Kraftstoffbehälter aktuell vorhandenen Kraftstoffmenge unter Berücksichtigung des zuvor ermittelten aktuellen Kraftstoffverbrauchs ermittelt wird, sobald sich das Fahrzeug auf einem solchen Fahrbahnverlauf befindet, der eine Abweichungslage des Kraftstoffspiegels hervorruft.
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Damit ist ein besonders einfaches und zuverlässiges Verfahren zum Ermitteln des Kraftstoffvorrats realisiert und zwar auch in Phasen des Fahrzeugbetriebs, in denen das Fahrzeug eine ansteigende oder abfallende Fahrbahn oder eine Fahrbahnkurve befährt. Das Verfahren erhöht die Genauigkeit der Kraftstoffvorratsermittlung insbesondere auf Strecken und in Situationen mit besonders langen Fahrbahnneigungen oder Fahrbahnkurven.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden aus den Kartendaten einer Navigationseinrichtung Informationen abgeleitet, um den die Abweichungslage hervorrufenden Fahrbahnverlauf (Fahrbahnsteigung, Fahrbahngefälle oder Fahrbahnkurve) zu erfassen.
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Diese Ausgestaltung des Verfahrens ermöglicht eine aufwandsarme Realisierung durch die mögliche Verwendung einer im Fahrzeug vorhandenen Navigationseinrichtung, aus der Informationen zum Fahrbahnverlauf (Profil und Kurven) z. B. hinsichtlich einer Fahrbahnsteigung oder eines Fahrbahngefälles aus Navigations-Kartendaten abgeleitet werden. Dabei kann anhand der abgeleiteten Informationen in Verbindung mit der geographischen Position des Fahrzeugs auf eine in Fahrtrichtung voraus liegende Fahrbahnneigung geschlossen werden.
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In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden aus von einer Navigationseinrichtung gewonnenen Positionsdaten Informationen abgeleitet, um einen ggf. eine Abweichungslage hervorrufenden Fahrbahnverlauf zu erfassen.
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Damit ist ein besonders vorteilhaftes Verfahren angegeben, welches unter Berücksichtigung von Positionsdaten des Fahrzeugs in einer Topologie ermittelt, ob der Kraftstoffspiegel von einer horizontalen Lage abweicht. Dabei kann beispielsweise die Auswertung einer zeitlichen Abfolge von Positionsdaten innerhalb einer dreidimensionalen Topologie – d. h. der Fahrbahnoberfläche oder des Fahrbahnverlaufs – besonders zeitnahe und stets aktuelle Informationen dahingehend bereitstellen, ob sich das Fahrzeug zum betrachteten Zeitpunkt auf einer Fahrbahnsteigung, einem Fahrbahngefälle oder einer Fahrbahnkurve befindet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung beispielhaft weiter erläutert. Dabei sind in den Figuren gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 schematisch einen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens- und
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3 schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in einem Fahrzeug 2, das sich auf einer Fahrbahn 3 (z. B. einer Straße 4) in Fahrtrichtung 5 bewegt. Dabei wird das Fahrzeug 2 durch einen Fahrzeugantrieb 6, der über eine Wirkverbindung 7 mit den Fahrzeugrädern 8 verbunden ist, angetrieben. Für den Betrieb des Fahrzeugantriebs 6 wird Kraftstoff eines Kraftstoffvorrats 9 aus einem Kraftstoffbehälter 10 dem Fahrzeugantrieb 6 zugeführt. In der gezeigten Situation 11 bewegt sich das Fahrzeug 2 auf der Fahrbahn 3 und der Kraftstoffspiegel 12 befindet sich dabei in einer horizontalen Orientierung 13, da die Fahrzeuglängsachse und damit auch der Flüssigkeitsspiegel des Kraftstoffs im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene liegen. Während sich das Fahrzeug 2 und damit der Kraftstoffspiegel 12 in der gezeigten Situation 11 in der horizontalen Orientierung 13 befinden, wird eine im Kraftstoffbehälter 10 vorhandene aktuelle Kraftstoffmenge 14 durch eine Füllstandsmesseinrichtung 15 über die Auswertung der Schwimmhöhe eines im Kraftstoffbehälter 10 befindlichen Schwimmers 16 ermittelt. Zudem wird eine Information über die im Kraftstoffbehälter 10 vorhandene Kraftstoffmenge 14 als Füllstandssignal an eine Anzeigeeinrichtung 17 weitergegeben. Die Anzeigeeinrichtung 17 zeigt optisch wahrnehmbar die Kraftstoffmenge 14 in Form eines Kraftstoffmengenwerts an.
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Aus der Perspektive des Fahrzeugs 2 gesehen befindet sich in Fahrtrichtung 5 voraus eine Fahrbahnsteigung 18 und im weiteren Verlauf der Fahrbahn 3 ein Fahrbahngefälle 19, anhand derer die Erfindung nachfolgend beispielhaft weiter erläutert wird. Eine Erkennungseinrichtung 25 umfasst eine Navigationseinrichtung 26, welche Fahrbahninformationen bereitstellt, die den Fahrbahnverlauf 27 und das Fahrbahnprofil repräsentieren. Durch Auswertung der Fahrbahninformationen erkennt die Erkennungseinrichtung 25, dass sich das Fahrzeug 2 und damit der Kraftstoffspiegel 12 der aktuellen Kraftstoffmenge 14 in der im rechten Teil der 1 dargestellten Situation 11 in horizontaler Orientierung befinden. In diesem Fall wird die aktuell im Kraftstoffbehälter 10 vorhandene Kraftstoffmenge 14 und damit der Kraftstoffvorrat 9 allein über die Füllstandsmesseinrichtung 15 ermittelt. Zudem erkennt die Erkennungseinrichtung 25 anhand der Fahrbahninformationen, dass sich das Fahrzeug 2 in Fahrtrichtung 5 auf eine Fahrbahnneigung 28 in Form der Fahrbahnsteigung 18 zu bewegt. Beim Befahren der Fahrbahnneigung 28 gerät der Kraftstoffspiegel 12 in eine Abweichungslage 29, in der er von der horizontalen Orientierung 13 abweicht. Spätere Situationen sind nur zur kompakten Darstellung durch geschwungene Unterbrechungslinien direkt an den rechten Teil in 1 anschließend dargestellt.
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1 zeigt (weiter links) das Fahrzeug 2 – zu einem späteren Zeitpunkt – während es sich auf der Fahrbahnneigung 28 in Fahrtrichtung 31 bewegt. In dieser Situation 32 ermittelt eine Verbrauchsermittlungseinrichtung 33 den aktuellen Kraftstoffverbrauch 34 des Fahrzeugantriebs 6. Eine Auswerteeinheit 35 ermittelt den Kraftstoffvorrat 9 ausgehend von der bei Eintritt der Abweichungslage 29 Kraftstoffspiegels 12 im Kraftstoffbehälter 10 vorhandenen Kraftstoffmenge 14 unter Berücksichtigung des aktuellen Kraftstoffverbrauchs 34.
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Sinngemäß würde auch bei einer langgestreckten Kurve verfahren, die durch ihre Neigung und/oder durch die auf den im Kraftstoffbehälter befindliche Kraftstoffmenge 14 wirkende Trägheitskräfte zu einer Abweichungslage des Kraftstoffspiegels führen würde.
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Die Erkennungseinrichtung 25 erkennt anhand der Fahrbahninformationen, die beispielsweise aus von der Navigationseinrichtung 26 gewonnenen Kartendaten oder Positionsdaten abgeleitet werden, wie lange sich das Fahrzeug 2 und damit der Kraftstoffspiegel 12 in der Abweichungslage 29 befindet, wann der Kraftstoffspiegel 12 in eine andere Abweichungslage gerät und wann sich der Kraftstoffspiegel 12 nicht mehr in der Abweichungslage 29 befindet.
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2 zeigt schematisch einen möglichen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens 40. Das Verfahren beginnt in Verfahrensschritt A, in dem die in einem Kraftstoffbehälter aktuell vorhandene Kraftstoffmenge ermittelt wird. In einem Verfahrensschritt B wird der aktuelle Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugantriebs ermittelt. In einem Verfahrensschritt C werden Informationen zur Erfassung einer Fahrbahnsteigung, eines Fahrbahngefälles oder einer Fahrbahnkurve aus den Kartendaten einer Navigationseinrichtung abgeleitet. Alternativ oder zusätzlich zum Verfahrensschritt C werden in einem Verfahrensschritt D Informationen zur Erfassung einer Fahrbahnsteigung, eines Fahrbahngefälles oder einer Fahrbahnkurve aus von der Navigationseinrichtung gewonnenen dreidimensionalen Positionsdaten abgeleitet. Unter Berücksichtigung der abgeleiteten Informationen wird in einem Verfahrensschritt E eine in Fahrtrichtung voraus liegende Fahrbahnsteigung, ein Fahrbahngefälle oder eine Fahrbahnkurve erkannt. In einem darauf folgenden weiteren Verfahrensschritt F wird der verfügbare Kraftstoffvorrat ausgehend von der im Kraftstoffbehälter aktuell vorhandenen Kraftstoffmenge unter Berücksichtigung des aktuellen Kraftstoffverbrauchs – d. h. beispielsweise unter kontinuierlichem Abzug der verbrauchten Kraftstoffmenge – ermittelt, sobald sich das Fahrzeug auf dem eine Abweichungslage des Kraftstoffspiegels hervorrufenden Fahrbahnverlauf, nämlich z. B. wie in 1 dargestellt einer ansteigenden oder abfallenden Fahrbahn befindet.
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3 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ermitteln des aktuell für ein Fahrzeug verfügbaren Kraftstoffvorrats. Dabei werden in einem Verfahrensschritt G Informationen zu einem in Fahrtrichtung des Fahrzeugs vorausliegenden Fahrbahnprofil und Fahrbahnverlauf aus Kartendaten einer Navigationseinrichtung gewonnen und an eine Erkennungseinrichtung übermittelt. In einem Entscheidungsschritt H wird entschieden, ob sich das Fahrzeug auf einer Fahrbahnneigung oder in einer Fahrbahnkurve befindet. Wenn sich das Fahrzeug nicht auf einer Fahrbahnneigung oder in einer Fahrbahnkurve befindet, wird in einem Verfahrensschritt J anhand des aktuellen Füllstands eines Kraftstoffbehälters der Kraftstoffvorrat im Fahrzeug ermittelt. In einem weiteren Verfahrensschritt K wird der Kraftstoffvorrat beispielweise auf einer Anzeigeeinrichtung angezeigt.
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Wird im Entscheidungsschritt H entschieden, dass sich das Fahrzeug zum aktuellen Zeitpunkt auf einer Fahrbahnneigung oder in einer Fahrbahnkurve befindet, wird in einem Verfahrensschritt L der verfügbare Kraftstoffvorrat ausgehend von der im Kraftstoffbehälter aktuell vorhandenen Kraftstoffmenge unter Berücksichtigung des Kraftstoffverbrauchs ermittelt. Im Verfahrensschritt K wird dann der Kraftstoffvorrat angezeigt.
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Während zumindest in der zusammenfassenden Beschreibung und in dem speziellen Beschreibungsteil und der zeichnerischen Darstellung mindestens ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, ist dem Fachmann ersichtlich, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten der Erfindung besteht. Ebenso ist ersichtlich, dass das bzw. die Ausführungsbeispiele) nur beispielhaft zu verstehen sind und den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration der Erfindung in keiner Weise beschränken sollen. Vielmehr vermitteln die allgemeine Beschreibung, der spezielle Beschreibungsteil und die zeichnerische Darstellung dem Fachmann eine Anleitung, die es ihm erlaubt, die Erfindung in wenigstens eine Ausführungsform umzusetzen, wobei selbstverständlich verschiedene Abwandlungen in der Funktion und Anordnung der einzelnen in dem/den Ausführungsbeispiel/en beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne den durch die nachfolgenden Patentansprüche und deren Äquivalente beanspruchten Schutzbereich zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Fahrbahn
- 4
- Straße
- 5
- Fahrtrichtung
- 6
- Fahrzeugantrieb
- 7
- Wirkverbindung
- 8
- Fahrzeugräder
- 9
- Kraftstoffvorrat
- 10
- Kraftstoffbehälter
- 11
- Situation
- 12
- Kraftstoffspiegel
- 13
- Orientierung
- 14
- Kraftstoffmenge
- 15
- Füllstandsmesseinrichtung
- 16
- Schwimmer
- 17
- Anzeigeeinrichtung
- 18
- Fahrbahnsteigung
- 19
- Fahrbahngefälle
- 25
- Erkennungseinrichtung
- 26
- Navigationseinrichtung
- 27
- Fahrbahnverlauf
- 28
- Fahrbahnneigung
- 29
- Abweichungslage
- 31
- Fahrtrichtung
- 32
- Situation
- 33
- Verbrauchsermittlungseinrichtung
- 34
- Kraftstoffverbrauch
- 35
- Auswerteeinheit
- 40
- Verfahren
- A
- Verfahrensschritt
- B
- Verfahrensschritt
- C
- Verfahrensschritt
- D
- Verfahrensschritt
- E
- Verfahrensschritt
- F
- Verfahrensschritt
- G
- Verfahrensschritt
- H
- Entscheidungsschritt
- J
- Verfahrensschritt
- K
- Verfahrensschritt
- L
- Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0303874 B1 [0002, 0003]