-
Die Erfindung betrifft eine Getriebeschaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Aus der
DE 10 2007 013 929 A1 ist bereits eine Getriebeschaltvorrichtung mit einer beweglichen Schalteinheit, die zumindest einen Schaltgrundkörper und eine an dem Schaltgrundkörper befestigte Schiebemuffenanbindungseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, formschlüssig an einer Schiebemuffe anzugreifen, bekannt.
-
Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, einen Schaltkomfort zu erhöhen. Sie wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die Erfindung geht aus von einer Getriebeschaltvorrichtung mit einer beweglichen Schalteinheit, die zumindest einen Schaltgrundkörper und eine an dem Schaltgrundkörper befestigte Schiebemuffenanbindungseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, formschlüssig an einer Schiebemuffe anzugreifen.
-
Es wird vorgeschlagen, dass die Getriebeschaltvorrichtung eine Schaltwegausgleichseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, für wenigstens eine Schaltrichtung einen Schaltwegausgleich zwischen dem Schaltgrundkörper und der Schiebemuffenanbindungseinheit bereitzustellen. Dadurch kann insbesondere in einer Einspurphase ein Ratschen der Schiebemuffe vorteilhaft abgefedert werden, wodurch insbesondere vorteilhaft ein Schaltkomfort erhöht werden kann. Unter „befestigt” soll dabei insbesondere mechanisch verbunden verstanden werden. Unter „vorgesehen” soll insbesondere speziell ausgestattet und/oder ausgelegt verstanden werden.
-
Weiter wird vorgeschlagen, dass die Schiebemuffenanbindungseinheit wenigstens einen entlang der Schaltrichtung bewegbaren Gleitstein aufweist und die Schaltwegausgleichseinheit zumindest ein Federelement umfasst, das zwischen dem Gleitstein und dem Schaltgrundkörper angeordnet ist. Dadurch kann ein Ratschen der Schiebemuffe besonders einfach abgefedert werden. Ein „Federelement” ist dabei vorzugsweise als eine Spiralfeder ausgestaltet. Grundsätzlich kann ein Federelement auch als ein Elastomer oder aus einem anderen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden, federnden Material ausgestaltet.
-
Ferner wird vorgeschlagen, dass die Federeinheit dazu vorgesehen ist, einen Schaltwegausgleich ausschließlich in einer Betätigungsrichtung zu ermöglichen. Dadurch kann eine konstruktiv einfache Schaltwegausgleichseinheit bereitgestellt werden.
-
Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Schaltgrundkörper zur Ausbildung einer Schaltschwinge vorgesehen ist. Dadurch kann ein kostruktiv besonders einfacher Schaltgrundkörper bereitgestellt werden. Grundsätzlich kann der Schaltgrundkörper auch zur Ausbildung einer Schaltgabel ausgebildet sein. Unter einer „Schaltschwinge” soll dabei insbesondere eine Schalteinheit mit einem Schaltgrundkörper verstanden werden, der durch eine Schwenkung um eine Schwenkachse eine Schiebemuffe betätigt. Unter einer „Schaltgabel” soll dabei eine Schalteinheit mit einem Schaltgrundkörper verstanden werden, der zur Betätigung der Schiebemuffe linear axial verschoben wird.
-
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
-
Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer Schalteinheit einer erfindungsgemäßen Getriebeschaltvorrichtung und
-
2 eine schematische Darstellung einer Schiebemuffenanbindungseinheit der Schalteinheit.
-
Die 1 und 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Getriebeschaltvorrichtung eines nicht näher dargestellten Schaltgetriebes. Das Schaltgetriebe weist mehrere Getriebegänge auf. Ein Getriebegang wird über nicht näher dargestellte Schiebemuffen geschaltet. Dabei kann eine Schiebemuffe zwei verschiedene Getriebegänge schalten. Die Getriebeschaltvorrichtung weist eine erste Betätigungsrichtung 16 und eine zweite Betätigungsrichtung 22 auf, die im Wesentlichen parallel zueinander orientiert sind.
-
Die Schiebemuffe wird zum Schalten der Getriebegänge axial entlang der Betätigungsrichtungen 16, 22 verschoben. Zur Betätigung der Schiebemuffe weist die Getriebeschaltvorrichtung zumindest eine bewegliche Schalteinheit 10 auf. Die bewegliche Schalteinheit 10 bildet eine Schaltschwinge aus. Die Schalteinheit 10 weist eine Schwenkachse 17 auf, um die sie um einen definierten Winkel schwenkbar ist. Die Schalteinheit 10 weist einen Schaltgrundkörper 11 auf. Der Schaltgrundkörper 11 ist als ein Aluminium-Biegeteil ausgebildet. Er kann beispielsweise auch als Stahlblech-Biegeteil, Alu-Druckgußteil ausgeführt sein. Er weist eine U-förmige Grundform auf. Der Schaltgrundkörper 11 weist zwei Durchgangslöcher 18, 19 auf, die für die Aufnahme einer Lagerachse vorgesehen sind. Die Hauptrotationsachse der Lagerachse definiert die Schwenkachse 17 der beweglichen Schalteinheit 10. Die Schalteinheit 10 ist um die Führungsstange schwenkbar.
-
Die bewegliche Schalteinheit 10 umfasst zwei Schiebemuffenanbindungseinheiten 12, 20, die gleich ausgebildet sind. Die Schiebemuffenanbindungseinheiten 12, 20 sind jeweils auf einer gegenüberliegenden Seite des Schaltgrundkörpers 11, im Wesentlichen koaxial zueinander angeordnet. Im Folgenden wird nur die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 beschrieben, wobei die Schiebemuffenanbindungseinheit 20 äquivalent ausgebildet ist.
-
Die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 ist in dem Schaltgrundkörper 11 drehfest angeordnet. Zur drehfesten Verbindung weist die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 einen Grundkörper 23 auf. Der Grundkörper 23 ist zylinderförmig ausgebildet. Er weist eine Außenverzahnung 24 auf. Mittels der Außenverzahnung 24 ist die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 drehfest mit dem Schaltgrundkörper 11 verbunden. Dazu ist der Schaltgrundkörper 11 aus einem weichen Material, wie Aluminium hergestellt, wodurch beim Einbringen des Grundkörpers 23 in den Schaltgrundkörper 11 in diesem eine Gegenkontur erzeugt wird. Es ist auch möglich, den Schaltgrundkörper aus einem harten Material herzustellen. In diesem Fall wäre dann der Grundkörper gehärtet und/oder beschichtet.
-
Die Getriebeschaltvorrichtung weist eine Schaltwegausgleichseinheit 13 auf. Die Schaltwegausgleichseinheit 13 ist mittels der Schiebemuffenanbindungseinheiten 12, 20 ausgebildet. Der Grundkörper 23 weist eine in eine Grundfläche 25 des Grundkörpers 23 eingebrachte Ausnehmung 26 auf. Die Ausnehmung 26 ist in Richtung der Betätigungsrichtungen 16, 22 länglich ausgeformt und reicht in Richtung der zweiten Betätigungsrichtung 22 bis an einen Außendurchmesser 27 des zylinderförmigen Grundkörpers 23. Dadurch ist die Ausnehmung 26 in Richtung der zweiten Betätigungsrichtung 22 geöffnet.
-
Die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 weist einen Gleitstein 14 auf. Der Gleitstein 14 ist in der Ausnehmung 26 des Grundkörpers 23 angeordnet. Der Gleitstein 14 steht in Richtung der zweiten Betätigungsrichtung 22 über den Außendurchmesser 27 des Grundkörpers 23 hinaus. Der Gleitstein 14 ist axial verschiebbar in der Ausnehmung 26 angeordnet. Der Gleitstein 14 bildet eine Tasche 28 aus. Die Tasche 28 ist in Richtung der Betätigungsrichtungen 16, 22 länglich ausgebildet und weist zwei Abschnitte 29, 30 auf. Der erste Abschnitt 29 ist schmaler und länglicher ausgebildet als der zweite Abschnitt 30, der etwas breiter und wesentlich kürzer ist als der erste Abschnitt 29. An einem Übergang von dem ersten Abschnitt 29 zu dem zweiten Abschnitt 30 ist durch den Breitenunterschied der Abschnitte 29, 30 ein Endanschlag 31 ausgebildet.
-
Zum Eingriff in eine Ringnut einer Schiebemuffe bildet der Gleitstein 14 einen Schaltzapfen 32 aus. Der Schaltzapfen 32 bildet eine erste Kontaktfläche 33 und eine zweite Kontaktfläche 34 aus. Die erste Kontaktflache 33 ist zur Betätigung der Schiebemuffe in die erste Betätigungsrichtung 16 vorgesehen. Die zweite Kontaktfläche 34 ist zur Betätigung der Schiebemuffe in die zweite Betätigungsrichtung 22 vorgesehen.
-
Der Grundkörper 23 der Schiebemuffenanbindungseinheit 12 weist ein Abstützelement 35 auf. Das Abstützelement 35 ist als eine Erhöhung in der Ausnehmung 26 ausgebildet. Das Abstützelement 35 des Grundkörpers 23 ist in dem zweiten Abschnitt 30 der Ausnehmung 26 des Gleitsteins 14 angeordnet. Die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 umfasst ein Federelement 15. Das Federelement 15 ist zwischen dem Gleitstein 14 und dem Schaltgrundkörper 11 angeordnet. Das Federelement 15 ist hauptsächlich in dem ersten Abschnitt 29 der Ausnehmung 26 des Gleitsteins 14 angeordnet und stützt sich an einer Innenwand 36 der Ausnehmung 26 und an dem Abstützelement 35 ab. Zum Schutz des Federelements 15 vor Schmutz weist die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 eine Abdeckung 37 auf. Die Abdeckung 37 ist auf der Grundfläche 25 des Grundkörpers 23 befestigt.
-
Zur Schaltung eines ersten Getriebegangs wird die Schalteinheit 10 über einen nicht näher beschriebenen Aktuator in die erste Betätigungsrichtung 16 ausgelenkt. Dadurch wird die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 ebenfalls in die erste Betätigungsrichtung 16 ausgelenkt. Die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 drückt mittels der ersten Kontaktfläche 33 auf die Schiebemuffe, um den ersten Getriebegang einzulegen. Durch eine Gegenkraft, die der Auslenkung in die erste Betätigungsrichtung 16 durch eine nicht näher dargestellte Sperrsynchronisierung während einer Synchronisierungsphase entgegengebracht wird, wird das Federelement 15 gestaucht. Durch das Stauchen des Federelements 15 wird der Gleitstein 14 in Bezug auf den Schaltgrundkörper 11 aus einer Grundstellung in die zweite Betätigungsrichtung 22 verschoben. Das Federelement 15 wird gestaucht bis das Abstützelement 35 an dem Endanschlag 31 anliegt, wodurch das Federelement 15 überdrückt ist. Der Gleitstein 14 kann in Bezug auf den Schaltgrundkörper 11 nicht weiter in Richtung der zweiten Betätigungsrichtung 22 verschoben werden.
-
Ist eine Synchronisation eines einzulegenden Gangs erfolgt, gibt die Sperrsynchronisierung einen Weg frei und die Schiebemuffe kann weiter in die erste Betätigungsrichtung 16 gedrückt werden. Das Federelement 15 gibt eine durch die Stauchung eingebrachte Kraft in die erste Betätigungsrichtung 16 ab und drückt dadurch den Gleitstein 14 in die erste Betätigungsrichtung 16. Spurt der einzulegende Gang direkt ein, wird das Gleitstück 14 direkt in seine Grundposition zurückgedrückt und der Gang wird eingelegt. Kommt es bei einem Einspurvorgang zu einem Ratschen in der Sperrsynchronisierung, wird dies von dem Federelement 15 abgefedert.
-
Zur Schaltung eines zweiten Getriebegangs wird die Schalteinheit 10 über den Aktuator in eine zweite Betätigungsrichtung 22 gedrückt. Dadurch wird die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 ebenfalls in die zweite Betätigungsrichtung 22 ausgelenkt. Die Schiebemuffenanbindungseinheit 12 drückt mittels der zweiten Kontaktfläche 34 auf die Schiebemuffe, um den zweiten Getriebegang einzulegen. Der Gleitstein 14 liegt ausgehend von seiner Grundposition in Richtung der ersten Betätigungsrichtung 16 an einer Innenwandung 38 der Ausnehmung 26 an, wodurch das Federelement 15 bei einem Schaltvorgang des zweiten Getriebegangs nicht gestaucht wird. Der Schaltvorgang des zweiten Getriebegangs erfolgt federwirkungsfrei.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007013929 A1 [0002]