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Die Erfindung betrifft eine Feststellbremse für ein Fahrrad.
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Aus der
DE 19744138 ist eine Feststellbremse bekannt, die in die Felgenbremshebel am Fahrradlenker integriert ist. Dort sind je Handgriff zwei Verzahnungen gezeigt, von denen eine am Handbremshebel vorgesehen ist und eine zweite an einem zusätzlichen, schwenkbaren, federbelastet in seine Offenstellung gedrückten Feststell-Hebel mit Handhabe ausgebildet ist. Dieser Feststellhebel ist ebenfalls am Bremshebelhalter gelagert. Wenn die Handbremse festgestellt werden soll, wird der Handbremshebel mit der einen Hand zur Bremsung eines Rades betätigt und zusätzlich werden die Verzahnungen an Bremshebel und Feststellhebel mit der anderen Hand oder mit einem Finger der ersten Hand ineinander gedrückt. Beide Verzahnungen sind nach dem Sägezahnmuster ausgebildet und entgegengesetzt ausgerichtet und verharren in ihrer verhakten Stellung unter der Wirkung der Rückholfedern der Bremsbacken. Zum Lösen der Feststellung wird der Feststellhebel an seiner Handhabe aus seiner Eingriffstellung herausbewegt oder von einer Feder in seine ausgerastete Stellung bewegt, wenn durch ein Anziehen des Bremshebels die Verspannung der Verzahnungen gelöst wird. Da Feststellhebel und Bremshebel sich parallel erstrecken und dicht übereinander liegen, kann ungewollt, durch versehentliches Ergreifen beider Hebel, eine ungewollte Feststellung einer oder beider Bremsen erfolgen, was für den anschließenden Fahrbetrieb negative Folgen hat. Um beide Bremsen festzustellen müssen zwei Feststellaktionen erfolgen. Ein versehentlicher Rempler gegen einen Bremshebel löst die Feststellung.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Handhabbarkeit und die Zuverlässigkeit der Feststellbremse zu verbessern.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 wiedergegeben. Die Handhabbarkeit und die Zuverlässigkeit der Feststellbremse werden insofern verbessert, als eine versehentliche Betätigung oder ein versehentliches Lösen der Feststellbremse aufgrund deren Anordnung auszuschließen sind.
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Die getriebliche Verbindung umfasst bewegliche Elemente, die ineinander greifen und die entweder mit der Rücktritt-Baugruppe oder mit der Feststelleinheit verbunden sind.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die getriebliche Verbindung von Rücktritt-Baugruppe und Feststelleinheit einen Freilauf umfasst. Damit kann mit bewährten Bauelementen eine zuverlässige Konstruktion für die Feststellbremse gefunden werden.
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Der Freilauf funktioniert über einen Schwenkbereich von weniger als 60° und deckt damit den zu erwartenden Rücktrittwinkel eines Fahrradpedals in jedem Falle ab.
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Zur Verbesserung der Zuverlässigkeit der Feststellbremse wird vorgeschlagen, dass der Freilauf als Ratsche ausgebildet ist. Ratschenmechanismen haben sich im Fahrradbereich bewährt. Gegenüber einem Klemmkörper-Freilauf sind die auftretenden Kräfte kleiner und die Zuverlässigkeit der Feststellbremse wird durch den Formschluss des Ratschenmechanismus erhöht.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in einer Rücktritt-Baugruppe zu sehen, die radial zur Tretlagerachse das rahmenseitige Tretlager-Gehäuse überragt. Dadurch wird es möglich, die Feststelleinheit in horizontaler Richtung zwischen die Rücktritt-Baugruppe und den Fahrradrahmen zu platzieren.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Freilauf in Sperrrichtung, gesteuert von einer Handhabe, in und außer Eingriff gebracht werden kann. Damit wird erreicht, dass der Benutzer des Fahrrades selbst bestimmen und nach Gutdünken auswählen kann, ob er die Feststellbremse benutzt bzw. löst oder nicht.
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Nach einem ergänzenden Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der federbelastete Schnäpper der Ratsche mit einer Handhabe verbunden ist, die ihn gegen die Kraft der Feder außer Eingriff bringt.
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Das durch die Handhabe bewirkte Ausrasten des Schnäppers ist die Normalposition des Schnäppers für den Fahrbetrieb des Fahrrades.
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Um eine versehentliche Betätigung zu vermeiden wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, dass die Handhabe in Tretlagernähe des Fahrrades angeordnet ist. Damit wird erreicht, dass die Handhabe beim Fahren mit dem Fahrrad vom Fahrer nicht erreichbar ist und somit nicht versehentlich betätigt werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Feststellbremse an einer Integralbremse ausgebildet ist. Die Integralbremse wirkt gleichzeitig auf beide Räder und es wird eine optimale Standfestigkeit des Fahrrades in der Blockadestellung der Bremsen erreicht. In Kombination mit der erfindungsgemäßen Rücktrittbremse ist sichergestellt, dass in jedem Falle eine ausreichende Kraft zu Verfügung steht, um gleichzeitig alle Bremsen des Fahrrades zu blockieren.
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In ergänzender Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Bremsblockade durch ein Schloss gesichert ist. Damit wird unbefugtes Lösen der Bremsblockade verhindert und ein beschränkter Schutz gegen Diebstahl des Fahrrades erreicht.
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Die Erfindung wird im Einzelnen anhand der Zeichnung erläutert, dabei zeigen:
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1: eine perspektivische Darstellung aus der Sicht eines Betrachters der auf der Höhe des Hinterrades neben dem Fahrrad steht;
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2: eine perspektivische Darstellung aus der Sicht eines Betrachters, der neben dem Vorderrad steht;
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3: eine Ansicht von vorne auf ein Tretlager mit umgebenden Bauelementen an einem Fahrrad;
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4: eine Schnittdarstellung nach Linie IV-IV in 3;
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1 und 2 zeigen eine Rücktrittbremse 25 an einer Darstellung eines Tretlagers 2 eines Fahrrades. Die Rücktrittbremse 25 schließt eine Tretlagerwelle 4 ein und weist an ihrer Unterseite einen an einem Bremsgehäuse 1 befestigten Bremshebel 12 auf, der an eine Integralbremse 27 mit einer Bremswippe 13 gelenkig angeschlossen ist.
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Oberhalb des Tretlagers 2 ist eine Feststelleinheit 28 gezeigt, die es erlaubt, mit einem Schlüssel 38 die festgestellte Bremse abzuschließen. Die Feststelleinheit 28 bietet einen beschränkten Schutz gegen Diebstahl und verbessert vor allem die Standsicherheit eines angelehnt abgestellten Fahrrades, weil auch die Lenkfreiheit reibschlüssig eingeschränkt ist. Die Feststelleinheit 28 ist an dem Rahmenrohr 33, in das die Sattelstütze des Fahrrades eingesteckt wird, reibschlüssig und einstellbar mit einer Schelle 32 festgespannt. Die Feststelleinheit 28 umfasst ein Zahnsegment 34 an dem Bremsgehäuse 1 und nimmt selbst einen federbelasteten Schnäpper 35 (s. 4) auf, der beim Feststellen der Bremse mit einem Zahn in dieses Zahnsegment an dem Bremsgehäuse 1 eingreift und so die Bremsposition sichert. Für den Feststellvorgang wird die Feststelleinheit 28 an einer Handhabe 39 aktiviert und bei der anschließenden Feststellbremsung ratscht der Schnäpper 35 über das Zahnsegment 34 und fixiert die komplette Bremse in der Schlussphase des Feststellvorgangs. Durch Herausziehen und Drehen der Handhabe 39 wird die festgestellte Bremse gelöst. Gegen unbefugtes Lösen der Feststellbremse wird die Handhabe 39 durch ein Schloss 37 mit dem Schlüssel 38 gesichert.
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Die Rücktrittbremse 25 ist mit einem gesteuert ausklinkbaren Rücktritt versehen, dessen Betätigung über einen Bowdenzug 26 erfolgt, der einstellbar an dem Bremsgehäuse 1 befestigt ist und dessen Seele 20 zur Steuerung hin- und herbewegt wird. Zur Befestigung und Einstellung des Bowdenzuges 26 ist ein Gehäuseaufsatz 22 vorne oben an dem Umfang des Bremsgehäuses 1 befestigt.
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Die Integralbremse 27 umfasst eine Bremswippe 13, die an das freie Ende des Bremshebels 12 angelenkt ist und zwei Bowdenzüge 23, 24, die an die Hinterradbremse bzw. an die Vorderradbremse angeschlossen sind. Die Hüllen der Bowdenzüge stützen sich dabei an einem am Rahmenrohr 18 der waagerechten Hinterradgabel befestigten Klemmstück 17 ab, während die Seelen 15, 16 der Bowdenzüge 23, 24 gelenkig oder biegsam an der Bremswippe 13 befestigt sind. Die Bremswippe 13 ist asymmetrisch ausgebildet, um schwerpunktmäßig die Vorderradbremse zu betätigen. Eine Rückholfeder 14 zwischen der Bremswippe 13 und dem Klemmstück 17 bringt während des Fahrbetriebs nach Entlastung des Pedals das gesamte Bremsgehäuse 1 mit dem Bremshebel 12 in seine bremskraftlose Ausgangsstellung.
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In 3 und 4 sind das Rahmenrohr 33, das Tretlager 2, die mit einer Schelle 32 in der Nähe des Tretlagers am zum Sattel führenden Rahmenrohr 33 befestigte Feststelleinheit 28 und der Rücktritt 25 gezeigt. Dabei ist die Feststelleinheit 28 in horizontaler Richtung zwischen dem Rahmenrohr 33 und dem Rücktritt 25 angeordnet. Das Bremsgehäuse 1 trägt an seinem Umfang auf der der Feststelleinheit 28 zugewandten Seite das Zahnsegment 34, in das der Schnäpper 35 (s. 4) in seiner abgesenkten, in der Zeichnung dargestellten Stellung eingreift (s. 4). Der Schnäpper 35 und das Zahnsegment 34 bilden im Zusammenwirken mit einer Druckfeder 36 eine Ratsche. In dieser Stellung können beide Bremsen des Fahrrades durch Zurücktreten des Pedals blockiert bzw. festgesetzt werden. Im festgesetzten Zustand kann der Schnäpper 35 durch ein Schloss 37 (vergl. 4) gesichert werden.
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Zum Lösen der Feststellbremse wird die Handhabe 39 gegen die Kraft einer Druckfeder 36 angehoben und, nach Abziehen des Schlüssels 38, mit ihrem abkragenden Abschnitt auf die Oberseite eines Bremssperrgehäuses 31 gelegt. Die Feststellbremse ist jetzt entsperrt und das Fahrrad bereit für die Vorwärtsfahrt.
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Alle beschriebenen oder bildlich dargestellten Merkmale bilden für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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