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Die Erfindung betrifft ein Schloss für eine Tür oder Klappe an einem Kraftfahrzeug oder Gebäude mit einem Schlossgehäuse mit drehgelagerter Drehfalle und einem von der Drehfalle zu umfassenden Schließbolzen, der in der Schließstellung von der Drehfalle mit einem eine Ummantelung aufweisenden Drehfallenmaul formschlüssig teilumfasst ist und im Anlagenbereich das Eindringen von Staub erschwerende Überstände aufweisend ausgeführt ist.
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Vor allem bei Schlössern im Bereich Kraftfahrzeugbau wird üblicherweise ein Gesperre aus Drehfalle und Sperrklinke eingesetzt, um einen karosserieseitig befestigten Schließbolzen zu arretieren. Die Schlosseinheit ist üblicherweise an einer Kraftfahrzeugtür, einer Heckklappe oder einem anderen beweglichen Karosseriebereich befestigt oder eben am Rahmen einer Haustür oder eines Fensters. In der geschlossenen Position eines solchen Schlosses liegt die Drehfalle mit ihrem Lastarm um den Schließbolzen herum und umfasst ihn zumindest in einem Teilbereich eng. Dabei zieht die Drehfalle den Schließbolzen auch gegen die Kraft von Türdichtungen in die Schlosseinheit hinein und wird dann selbst mittels einer Sperrklinke blockiert. Neben anderen Begebenheiten sollen die Schlösser so ausgebildet sein, dass in den Kontaktbereich bzw. in den Anlagebereich zwischen Drehfalle und Schließbolzen Staubpartikel nicht eindringen, weil dies zu so genannten Knarzgeräuschen führen kann. Die
DE 10 2008 037 213 A1 sieht hierzu vor, dass der Teil eines Bügels darstellende Schließbolzen eine Oberflächenstruktur mit einer Vielzahl von Erhebungen oder Senken aufweist. Durch diese Erhebungen wird der von der Drehfalle bzw. dem Lastarm erzeugte Andruck gezielt und linienförmig erhöht.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, ein Schloss vor allem für Kraftfahrzeuge zu schaffen, bei dem der Anlagebereich von Schließbolzen und Drehfalle durch erhöhten Andruck zusätzlich gesichert ist.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Überstände im Anlagebereich des Schließbolzens von mindestens zwei im Anlagebereich des Schließbolzens angeordneten Druckstiften dargestellt sind, die aus Metall bestehen und axial zur Schließbolzenachse verlaufend angeordnet sind.
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Durch diese Druckstifte erreicht man das Anliegen von Metall auf Metall und das ganz gezielte und auf einen kleinen Teilbereich ausgerichtete Erhöhen der Andruckkräfte, wobei eine noch höhere Flächenpressung wirksam wird, wobei vorteilhafterweise eben auf zwei solcher Drahtstifte bzw. Metallstifte sich beschränkt wird. Die Druckstifte verlaufen axial und dichten somit den gesamten Bereich wirksam ab, was durch den hohen Andruck bzw. die hohe Flächenpressung in diesem schmalen Bereich möglich wird.
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Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckstifte in die Ummantelung integriert und aus dieser linienförmig in Richtung Schließbolzen herausragend angeordnet sind. Zunächst einmal ermöglicht die Anordnung in der Ummantelung das Ausnutzen einer gewissen Federwirkung, weil die Ummantelung entsprechend wirkt, wobei die Druckstifte aus der Ummantelung herausragen, sodass die Auflage Metall/Metall gesichert ist. Vorteilhaft ist diese Anordnung auch deshalb, weil damit die Möglichkeit gegeben ist, die Druckstifte in ihrer Ummantelung auch vor anderen Beeinflussungen zu schützen und somit immer für ihre Aufgabe, die Flächenpressung in dem besagten Bereich geschickt und gezielt zu erhöhen.
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Der Anlagebereich Schließbolzen/Drehfalle bzw. Lastarm ist vorgegeben, wobei diese Vorgabe erfindungsgemäß ausgenutzt wird, um genau diesen Bereich entsprechend abzusichern, was dadurch erreicht wird, dass die Druckstifte den Anlagebereich des Schließbolzens begrenzend von der Ummantelung annähernd ganz umfasst angeordnet sind. Die entsprechenden Druckstifte mit ihrer linienförmigen Abdichtung oder besser gesagt Flächenpressung werden also in den Randbereich gelegt, um auf diese Weise wirksam sicherzustellen, dass der gesamte Anlagebereich dadurch abgesichert und gegen das Eindringen von Staubpartikeln gesichert ist.
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Um die genaue Positionierung der Druckstifte zu gewährleisten und andererseits noch die Zone der hohen Flächenpressung zu sichern, sieht die Erfindung vor, dass im Bereich der Druckstifte im Schließbolzen mit den Druckstiften korrespondierende Rillen oder Riefen vorgesehen sind. Beim Umfassen des Schließbolzens durch die Drehfalle wird bei Erreichen der Rillen durch die Druckstifte die entsprechende Endposition markiert bzw. sichergestellt, dass genau in diesem Bereich die gewünschten erhöhten Anpresskräfte bzw. Flächenpressungen erreicht werden, um so den gesamten Anlagebereich abzusichern.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung sieht nun vor, dass die Drehfallen einen die Druckstifte abstützenden Lastarm aufweist, der geschlitzt ausgebildet ist und auf der den Druckstiften gegenüberliegenden Seite an zweites Druckstiftpaar aufweist, die mit den vorderen Druckstiften verbunden sind.
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Gemeint ist hiermit, dass zwei solcher Druckstiftpaare vorhanden sind, wobei die Druckstifte immer im gleichen Abstand angeordnet sind, sodass über diese Verbindung der beiden Druckstifte mit dem gegenüberliegend angeordneten Druckstiftpaar eine zusätzliche Federwirkung erreicht wird. Das zweite Druckstiftpaar ist nämlich genauso federnd angeordnet, sodass die Federwirkung der Ummantelung gezielt ausgenutzt werden kann. Die Andruckkräfte werden gezielt erhöht und gewisser Hinsicht stabilisiert, weil diese Anordnung zu einer gewissen Verdopplung der federnden Andruckkräfte führt. Die beiden Druckstifte bzw. Druckstiftpaare sind federnd angeordnet und sorgen dafür, dass die eigentlichen Druckstifte hart an den Schließbolzen angedrückt werden.
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Die besprochene Federwirkung wird gezielt dadurch erreicht, dass das zweite Druckstiftpaar in die Ummantelung eingebettet ist. Während die anderen beiden Druckstifte auch in der Ummantelung angeordnet aber geringfügig aus dieser herausragen, ist so die gezielte Doppelwirkung durch die Verbindung beider Druckstifte bzw. Druckstiftpaare miteinander sichergestellt, zumal diese Druckstifte bzw. Druckstiftpaare miteinander verbunden sind.
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Die Addierung der Andruckkräfte der beiden Abschnitte der Ummantelung wird dadurch erreicht, dass die Druckstifte mit dem zweiten, auch in die Ummantelung integrierten Druckstiftpaar über Verbindungsstifte verbunden sind. Aus dem Wort geht hervor, dass diese Druckstifte auf beiden Seiten des Lastarms wirksam werden können, weil sie entsprechend über die Verbindungsstifte verbunden sind. Diese Addierung wird dabei garantiert, weil gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Verbindungsstifte der Druckstifte bzw. Druckstiftpaare drucksteif ausgebildet sind. Diese entsprechende Formgebung und Anordnung der Druckstifte bzw. Druckstiftpaare und ihre Verbindung miteinander optimiert somit die Gesamtsituation und führt dazu, dass der Lastarm der Drehfalle und der Schließbolzen ganz dicht aneinandergepresst werden und zwar im Bereich der Druckstifte so, dass eine linienförmige Zone entsteht, die die erhöhten Flächenpressungswerte aufweist.
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Eine weitere zweckmäßige Ausbildung ist die, bei der der Lastarm die Verbindungsstifte aufnehmende Bohrungen aufweist, die für die Verbindungsstifte die notwendige Beweglichkeit gewährend ausgebildet sind. Hier sind die Verbindungsstifte also in einer Art Kanal angeordnet, können sich problemlos verschieben und so dafür Sorge tragen, dass die Andruckkräfte von den beiden federnden Lagerungen sich annähernd addieren.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Druckstifte als im Stahlteil festgelegte Klammern ausgebildet sind. Dabei werden die Druckstifte bzw. eben die Klammern das Stahlteil zumindest teilweise umfassend angeordnet, sodass sie im Anlagebereich auf den Schließbolzen entsprechend einwirken können, während sie an den Parallelflächen des Stahlteils bzw. des Lastarms so festgelegt sind, dass sie auch lange Standzeiten gewährleisten. Vorteil ist dabei, dass eine Veränderung am Stahlteil nicht vorgenommen werden muss, sondern dass allenfalls dort Bohrungen vorgesehen werden, um die Klammern festzulegen. Entsprechendes lehrt der letzte Anspruch, wo es heißt, dass im Stahlteil Klammerbohrungen angeordnet sind, in die die abgebogenen Enden der Klammern, diese am Stahlteil fixierend, einsetzbar sind. Durch ihre Festlegung am eigentlichen Stahlteil ist sichergestellt, dass sie auch bei etwas härterem Auftreffen des Schließbolzens ihre Position nicht verlassen können, sondern bleibend an der vorgesehenen Anlagefläche bzw. dem Anlagebereich verbleiben.
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Die Erfindung zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass ein Schloss geschaffen ist, bei dem das dichte Anliegen von Drehfalle und Schließbolzen gewährleistet ist, zumal eine gewisse federnde Lagerung der dazu eingesetzten Druckstifte vorgeschlagen wird. Die entsprechenden Druckstifte sind die den Anlagebereich begrenzend in die aus Gummi bestehende Ummantelung integriert, wobei die Druckstifte aus dieser Ummantelung herausragen, sodass eine Metall auf Metall Abdichtung gegeben ist. Da die Andruckkräfte bzw. die Flächenpressung gezielt so erhöht und auf vorgegebene Bereiche begrenzt ist, sind optimale Werte zu erreichen um sicherzustellen, dass die Knarzgeräusche im Betrieb des Kraftfahrzeuges unterbleiben.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
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1 die vereinfachte Wiedergabe der Schlossbestandteile eines Kraftfahrzeugschlosses,
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2 eine Detailansicht mit dem Anlagebereich zwischen Schließbolzen und Drehfalle,
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3 eine Weiterbildung der in 2 gezeigten Ausführung mit zwei Druckstiftpaaren,
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4 eine Drehfalle perspektivisch gezeigt mit eingesetzten Druckstiften,
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5 eine Drehfalle mit Ummantelung und als Klammern ausgebildeten Druckstiften und
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6 das Stahlteil ohne die Ummantelung mit Klammerbohrungen.
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1 zeigt ein in eine Kraftfahrzeugtür integriertes Schloss 1, von dem eigentlich nur das Schlossgehäuse 3 erkennbar ist, in dem ein Gesperre vorgehalten wird, das aus Drehfalle 5 und Schließbolzen 6 sowie Sperrklinke 7 besteht. Im dargestellten Zustand ist die Schließstellung wiedergegeben, bei der die Drehfalle 5 um den Schließbolzen 6 herum bewegt worden ist und die Sperrklinke 7 so eingefallen ist, dass sich die Drehfalle 5 nicht wieder zurückbewegen kann. Der Schließbolzen 6 ist in die obere Position des Drehfallenmauls 8 hineingeschoben und liegt im Anlagebereich 10 dicht an der Drehfalle 5 an. Es gilt nun diesen Anlagebereich 10 zwischen Drehfalle 5 und Schließbolzen 6 so durch gezielte Flächenpressung abzudichten, das Staub und andere schädliche Bestandteile hier nicht eindringen können, sodass ein einwandfreier Kontakt Metall/Metall möglich ist. Die Drehfalle 5 bzw. ihr Lastarm 20 weist eine die Kanten umgebende Ummantelung 9 auf. Im Anlagebereich 10 sind Überstände 11, 12 ausgebildet, um hier gezielt die Flächenpressung zu erhöhen.
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2 gibt den Anlagebereich 10 zwischen Drehfalle 5 und Schließbolzen 6 vergrößert wieder, wobei die hier wiedergegebene Ummantelung 9 etwas dicker als in Wirklichkeit wiedergegeben ist. In diese Ummantelung 9 integriert sind Druckstifte 14, 15 als Überstände 11, 12, wobei diese Druckstifte 14, 15 in die Ummantelung 9 so integriert sind, dass sie in gewisser Hinsicht leicht federnd und schonend an die Außenfläche des Schließbolzens 6 angedrückt werden können. Die Druckstifte 14, 15 sind axial zur Schließbolzenachse 16 verlaufend angeordnet, sodass eine Linienberührung entsteht, in der eine besonders günstige Flächenpressung erreichbar ist.
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Die Drehfallenachse 17 ist die, um die die Drehfalle 5 bzw. der Lastarm 20 herum geschwenkt wird, um im Anlagebereich 10 die dichte Anlagerung der Drehfalle 5 an dem Schließbolzen 6 zu bewirken. Die dichte Anlagerung mit Metall auf Metall bringt die notwendige Sicherung der Verbindung Schloss und Türrahmen, verhindert das lästige Knarzen vor allem auch durch die gezielte Erhöhung der Flächenpressung im Randbereich des Anlagebereiches 10.
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Angedeutet ist in 2, dass in dem Schließbolzen 6 Rillen 18, 19 ausgebildet sind, in die die Druckstifte 14, 15 in gewisser Hinsicht einrasten. Neben diesem Vorteil des Einrastens wird so auch wieder ein Bereich geschaffen bzw. ein besonders dichtes Anliegen im Zwischenbereich zwischen den Rillen 18, 19 durch den Schließbolzen 6 bzw. den Lastarm 20. Aus 2 wird außerdem deutlich, dass wie schon erwähnt die Druckstifte 14, 15 so in die Ummantelung 9 integriert sind, dass auf jeden Fall ein Teil des Metalls frei bleibt, um den Kontakt Metall/Metall zu gewährleisten.
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3 schließlich zeigt eine Weiterbildung, nach der auf der gegenüberliegenden Seite 21 zu den Druckstiften 14, 15 ein zweites Druckstiftpaar 22, 22' angeordnet ist. Dieses Druckstiftpaar 22, 22' ist in die Ummantelung 9 integriert, wobei durch die Verbindungsstifte 24, 25 sichergestellt ist, dass die für das zweite Druckstiftpaar 22, 22' geltende Flexibilität durch die Ummantelung 9 auf die beiden anderen Druckstifte 14, 15 übertragen wird. Die Verbindungsstifte 24, 25 können in Schlitzen, die in dem Lastarm 20 ausgebildet sind, untergebracht werden oder auch in entsprechenden Bohrungen 26, je nach dem wie dick der Lastarm 20 ausgebildet ist bzw. ausgebildet werden kann. Sichergestellt ist auf jeden Fall, dass diese Verbindungsstifte 24, 25 eine drucksteife Verbindung zwischen dem zweiten Druckstiftpaar 22, 22' und den Druckstiften 14, 15 erbringt bzw. ermöglicht.
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Das zweite Druckstiftpaar 22 ist so in die Ummantelung 9 integriert, dass diese möglichst mit der gesamten Dicke oder Breite federnd wirken kann, um so ein möglichst optimales Anpressen der Druckstifte 14, 15 an den Schließbolzen 6 zu gewährleisten.
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Auch 4 zeigt die Drehfalle 5 in vergrößerter Wiedergabe und in Perspektive. Die besondere Anordnung der Druckstifte 14, 15 ist deutlich erkennbar. Sie sind in einer Nut 27 untergebracht und so fixiert, dass sie lange Standzeiten aufweisen. Erkennbar ist, dass sie über die Ummantelung 9 vorstehen.
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5 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Druckstifte 14, 15 als Klammern 31, 32 ausgebildet sind. Diese Klammern 31, 32 umfassen die Vorderflanke 36 der Drehfalle 5 und sind am in die Ummantelung 9 eingebetteten Stahlteil 30 festgelegt. Beim Vergleich von 5 und 6, wobei 6 das Stahlteil 30 zeigt, erkennt man, dass die aus 5 ersichtlichen Längsausnehmungen 35 nur in der eigentlichen Ummantelung 9 ausgebildet sind, denn sie sind in 6 nicht erkennbar. Dagegen erkennt man in 6 deutlich die beiden Klammerbohrungen 28, 29, in die die Enden 33, 34 der Klammern 31, 32 eingesetzt bzw. eingefügt werden können, sodass sie dann sicher angeordnet sind und auch bei etwas härterem Aufschlagen des Schließbolzens 6 ihre Position sicher beibehalten.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008037213 A1 [0002]