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Die Erfindung betrifft einen Knaufzylinder mit einem Zylindergehäuse, einem im Zylindergehäuse drehbaren zylindrischen Knaufeinsatz, einem im Zylindergehäuse drehbaren Zylinderkern, einer Mitnehmerhülse, welche mit dem zylindrischen Knaufeinsatz drehfest gekoppelt ist, und einer zwischen dem zylindrischen Knaufeinsatz und dem Zylinderkern angeordneten, axial verstellbaren Kupplung, welche durch Einführen eines Schlüssels in den Zylinderkern von einer Freigabestellung in eine Kopplungsstellung verstellbar ist.
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Knaufzylinder lassen sich von einer Seite nur mit einem passenden Schlüssel betätigen, während an der anderen Seite ein Drehknauf vorgesehen ist, sodass ein Betätigen von dieser Seite her alleine durch Drehen des Drehknaufs möglich ist.
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1 zeigt eine teilweise Querschnittsdarstellung eines herkömmlichen Knaufzylinders. Der Knaufzylinder umfasst ein allgemein U-förmiges Zylindergehäuse 10, der in einem mittleren Bereich eine Ausnehmung aufweist, in der eine Mitnehmerhülse 11 angeordnet ist, welche zum Betätigen eines Riegels bzw. einer Falle eines nicht dargestellten Schlosses vorgesehen ist. Auf der linken Seite des Zylindergehäuses 10 ist ein zylindrischer Knaufeinsatz 20 vorgesehen, während auf der rechten Seite ein Zylinderkern 30 angeordnet ist. Die Mitnehmerhülse 11 ist mit einer Außenfläche des Knaufeinsatzes 20 gekoppelt. Eine zylinderförmige Kupplung 40 ist in jeweiligen Bohrungen des Knaufeinsatzes 20 und des Zylinderkerns 30 aufgenommen und kann sich in axialer Richtung hin und her bewegen. Zwischen dem Knaufeinsatz 20 und der Kupplung 40 ist eine Druckfeder 21 vorgesehen, welche die Kupplung 40 gegen eine Innenfläche des Zylinderkerns 30 vorspannt.
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Das eine Ende der Kupplung 40 befindet sich mit dem Knaufeinsatz 20 in Eingriff. Das andere Ende der Kupplung 40 weist eine Ausnehmung 41 auf, welche an eine Schlüsselspitze 51 angepasst ist. Bei der hier gezeigten Anordnung können sich die Mitnehmerhülse 11, der Knaufeinsatz 20 und die Kupplung 40 gemeinsam relativ zu dem Zylinderkern 30 drehen. Um den Knaufzylinder mit einem Schlüssel 50 zu betätigen, wird der Schlüssel 50 in den Zylinderkern 30 eingeführt, sodass die Schlüsselspitze 51 mit der Ausnehmung 41 in Eingriff gelangt. Wenn der Schlüssel 50 nun gedreht wird, dreht sich der Zylinderkern 30 zusammen mit der Kupplung 40, dem Knaufeinsatz 20 und der Mitnehmerhülse 11.
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Da sich bei dieser Knaufzylinderanordnung die Mitnehmerhülse 11, der Knaufeinsatz 20 und die Kupplung 40 relativ zu dem Zylinderkern 30 drehen lassen, ist es möglich, die Kupplung 40 mittels eines geeigneten Werkzeugs, welches durch den Schlüsselkanal 31 hindurchgeführt und mit der Ausnehmung 41 in Eingriff gebracht werden kann, zu drehen, obwohl der Zylinderkern 30 blockiert ist. Da hierdurch ein unbefugtes Betätigen des Knaufzylinders möglich ist, bietet dieser nur eine verminderte Manipulationssicherheit.
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Weil beim Öffnen mittels des Schlüssels 50 die Kraftübertragung auf die Mitnehmerhülse 11 alleine über die in der Ausnehmung 41 aufgenommene Schlüsselspitze 51 erfolgt, besteht die Gefahr, dass sich die Schlüsselspitze 51 aufgrund ihrer geringen Festigkeit verformt, sodass dadurch die Koppelbarkeit mit der Ausnehmung 41 beeinträchtigt und letztlich das Betätigen des Knaufzylinders verhindert wird.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Knaufzylinder anzugeben, welcher einen verbesserten Schutz gegen unbefugtes Öffnen aufweist und bei dem die Beanspruchung des Schlüssels während des Betätigungsvorgangs vermindert ist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass die Kupplung sowohl in der Freigabestellung als auch in der Kopplungsstellung mit dem Zylinderkern drehfest gekoppelt ist, und dass die Kupplung in der Freigabestellung von dem zylindrischen Knaufeinsatz und der Mitnehmerhülse entkoppelt ist, wobei die Kupplung durch das Verstellen in die Kopplungsstellung mit dem zylindrischen Knaufeinsatz und der Mitnehmerhülse drehfest koppelbar ist.
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Die axial bewegliche Kupplung ist demnach in ihrer Freigabestellung mit dem Zylinderkern drehfest gekoppelt, jedoch von der Mitnehmerhülse entkoppelt, solange noch kein Schlüssel eingeführt ist. Sobald der passende Schlüssel vollständig in den Zylinderkern eingeführt wird, wird die Kupplung von der Schlüsselspitze axial in eine Kopplungsstellung verfahren, in der die Kupplung weiterhin mit dem Zylinderkern drehfest gekoppelt und nun jedoch zusätzlich mit dem Knaufeinsatz und der Mitnehmerhülse drehfest koppelbar oder gekoppelt ist. Somit kann durch Drehen des Schlüssels der Zylinderkern angetrieben werden, der über die Kupplung letztlich den Knaufeinsatz und die Mitnehmerhülse antreibt. Sofern kein Schlüssel eingeführt ist, kann über den Knauf und den Knaufeinsatz unmittelbar die Mitnehmerhülse angetrieben werden, da sich die Kupplung in ihrer Freigabestellung befindet und daher der Zylinderkern von dem Knaufeinsatz entkoppelt ist.
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Aufgrund der permanenten Kopplung der Kupplung mit dem Zylinderkern kann der Knaufzylinder außer durch eine Drehung des Knaufs nur durch einen passenden Schlüssel betätigt werden. Es ist nicht möglich, die Kupplung und damit letztlich auch die Mitnehmerhülse durch Manipulation, beispielsweise mittels eines durch den Schlüsselkanal eingeführten Werkzeugs, ohne den zugeordneten Schlüssel zu drehen, da durch die Zuhaltungsstifte eine Drehung des Zylinderkerns blockiert wird und aufgrund der drehfesten Kopplung des Zylinderkerns mit der Kupplung auch die Kupplung blockiert ist. Ferner wird die Belastung der Schlüsselspitze und der Kupplung vermindert und deren Lebensdauer verlängert, da aufgrund der drehfesten Kopplung des Zylinderkerns mit der Kupplung die bei einer Drehbewegung des Schlüssels aufgewandten Kräfte nicht nur über die Schlüsselspitze, sondern über den gesamten Schlüssel auf den Zylinderkern und weiter auf die Kupplung übertragen werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Knaufzylinder eine Arretiervorrichtung zum drehfesten Koppeln der Kupplung mit dem Knaufeinsatz und der Mitnehmerhülse auf, welche derart ausgebildet ist, dass die Kupplung in ihrer Kopplungsstellung erst dann mit dem Knaufeinsatz und der Mitnehmerhülse drehfest gekoppelt ist, wenn sich die Kupplung und der Knaufeinsatz relativ zueinander in einer vorbestimmten Winkelposition befinden. Dadurch kann der mit der Kupplung drehfest gekoppelte Zylinderkern solange unabhängig von der Winkelstellung des Knaufeinsatzes verdreht werden, bis die vorbestimmte Winkelposition erreicht ist und die Arretiervorrichtung die Kopplung zwischen der Kupplung und dem Knaufeinsatz herstellen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Arretiervorrichtung einen in axialer Richtung beweglichen Kupplungsstift, welcher in einer Stiftaufnahme des Knaufeinsatzes oder der Mitnehmerhülse gelagert ist und mit einer an der Kupplung vorgesehenen Ausnehmung in Eingriff bringbar ist. Durch die axiale Beweglichkeit des Kupplungsstifts kann die Kupplung selbst dann in ihre Kopplungsstellung verstellt werden, wenn der Kupplungsstift und die Ausnehmung noch nicht fluchten. Somit kann der Schlüssel unabhängig von der Winkelstellung des Knaufs in den Zylinderkern eingeführt werden, um die Kupplung zu verstellen. Alternativ ist es auch möglich, dass (in einer umgekehrten Anordnung) der Kupplungsstift in einer Stiftaufnahme der Kupplung gelagert ist und mit einer an dem Knaufeinsatz oder der Mitnehmerhülse vorgesehenen Ausnehmung in Eingriff bringbar ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Kupplungsstift nur dann mit der Ausnehmung in Eingriff bringbar, wenn sich die Kupplung in ihrer Kopplungsstellung befindet und der Kupplungsstift und die Ausnehmung zueinander fluchten. Die Kopplung wird erst dann hergestellt, wenn die Kupplung und der Knaufeinsatz passend zueinander ausgerichtet sind, sodass der Kupplungsstift in die Ausnehmung eintauchen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Kupplungsstift mittels einer Feder in Richtung der Kupplung vorgespannt, oder der Kupplungsstift ist aus elastischem Material hergestellt. Wenn der Kupplungsstift und die Ausnehmung der Kupplung beim Verstellen der Kupplung in die Kopplungsstellung zunächst noch nicht fluchten, kann der Kupplungsstift entgegen seiner Vorspannung (d. h. entgegen der Federkraft bzw. aufgrund seiner Kompressibilität) zunächst tiefer in die Stiftaufnahme zurückweichen. Erst wenn der Kupplungsstift und die Ausnehmung fluchten, bewirkt die Federkraft bzw. das Entspannen des elastischen Kupplungsstifts ein Eintauchen in die Ausnehmung der Kupplung zur Herstellung der Kopplung. Bei dieser Ausführungsform kann ein Anschlag vorgesehen sein, um die Bewegung des Kupplungsstiftes entlang seiner Vorspannung zu begrenzen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Kupplung einen Kupplungskörper und einen Kupplungsschaft auf, wobei der Durchmesser des Kupplungsschafts kleiner ist als der Durchmesser des Kupplungskörpers und wobei die Ausnehmung an einer Umfangsfläche des Kupplungskörpers an einer dem Kupplungsschaft zugewandten Seite ausgebildet ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kupplung durch Formschluss unmittelbar mit dem Zylinderkern drehfest gekoppelt. Hierdurch wird eine einfache und stabile Verbindung gewährleistet, welche geeignet ist, die bei einer Drehung des Zylinderkern auftretenden Kräfte ohne die Gefahr einer Überbeanspruchung von etwaigen zusätzlichen Verbindungselementen zu übertragen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kupplung an dem Zylinderkern, innerhalb der Mitnehmerhülse und/oder an dem zylindrischen Knaufeinsatz axial verschieblich geführt. Daraus ergeben sich ein einfacher Aufbau und eine gute Montierbarkeit des Knaufzylinders sowie eine einfache Lagerung der Kupplung aufgrund ihrer ausschließlich axialen Beweglichkeit.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen der Kupplung und dem zylindrischen Knaufeinsatz eine in axialer Richtung wirksame Druckfeder angeordnet, durch welche Kupplung in ihre Freigabestellung vorgespannt ist. Dadurch kehrt die Kupplung selbsttätig in ihre Freigabestellung zurück, sobald der Schlüssel aus dem Zylinderkern entfernt wird.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
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1 eine teilweise Querschnittsdarstellung eines Knaufzylinders gemäß dem Stand der Technik mit einem in den Zylinderkern eingeführtem Schlüssel;
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2 eine Explosionsdarstellung eines Knaufzylinders gemäß der vorliegenden Erfindung;
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3 eine perspektivische Längsschnittsdarstellung des Knaufzylinders von 2 in zusammengebautem Zustand;
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4 eine perspektivische Ansicht einer Kupplung des erfindungsgemäßen Knaufzylinders;
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5 eine perspektivische Ansicht eines Zylinderkerns des erfindungsgemäßen Knaufzylinders;
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6 eine perspektivische Ansicht eines Knaufeinsatzes des erfindungsgemäßen Knaufzylinders;
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7 eine perspektivische Längsschnittsdarstellung des Knaufeinsatzes von 6;
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8 eine perspektivische Ansicht einer Mitnehmerhülse des erfindungsgemäßen Knaufzylinders; und
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9A bis 9E perspektivische Längsschnittsdarstellungen des erfindungsgemäßen Knaufzylinders in verschiedenen Betriebsstellungen.
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Gemäß 2 und 3 umfasst ein Knaufzylinder 100 gemäß eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung ein allgemein U-förmiges Zylindergehäuse 110 mit einer mittigen Aussparung 112, in welcher eine Mitnehmerhülse 220 angeordnet ist. Rechts und links der Aussparung 112 sind Bohrungen im Zylindergehäuse 110 vorgesehen, in denen koaxial zueinander ein Zylinderkern 310 bzw. ein zylindrischer Knaufeinsatz 210 drehbar aufgenommen und mittels Sprengringen 111 gesichert sind. Der Zylinderkern 310 und der zylindrische Knaufeinsatz 210 erstrecken sich teilweise in die Mitnehmerhülse 220 hinein. Der Knaufzylinder 100 umfasst ferner eine Kupplung 330, welche in noch zu erläuternder Weise in dem zylindrischen Knaufeinsatz 210 und dem Zylinderkern 310 gelagert ist und sich unter dem Einfluss von außen einwirkender Kräfte in axialer Richtung bewegen kann. Die Mitnehmerhülse 220 befindet sich mit einer Umfangsfläche des zylindrischen Knaufeinsatzes 210 in formschlüssigem Eingriff. Beispielsweise können Rippen 223 der Mitnehmerhülse 220 (8) mit ebenen Abschnitten 214 des zylindrischen Knaufeinsatzes 210 (6) in Eingriff stehen.
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Gemäß 2 und 3 umfasst das Zylindergehäuse 110 ferner Gehäusestiftbohrungen 114, Gehäusestifte 120, Gehäusestiftfedern 130, Stopfen 140, Aussparungen zur Aufnahme der Kupplung (nicht dargestellt), Kernstifte 320, einen Knauf 400 und einen Knaufsicherungsbolzen 240. Ein Schlüssel 500 kann in den Zylinderkern 310 eingeführt werden. Auf eine nähere Beschreibung dieser Bestandteile wird verzichtet, da deren Anordnung dem Fachmann aus dem Stand der Technik allgemein bekannt ist und sich ohne weiteres aus den Figuren ergibt.
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Gemäß 4 weist die Kupplung 330 einen Kupplungskörper 331 und einen Kupplungsschaft 332 auf, dessen Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser des Kupplungskörpers 331. Zwischen dem Kupplungsschaft 332 und dem zylindrischen Knaufeinsatz 220 ist eine axial ausgerichtete Druckfeder 340 vorgesehen (3), welche sich in Kontakt mit einer Stirnfläche 3321 des Kupplungsschafts 332 befindet. Der Kupplungskörper 331 steht in Umfangsrichtung der Kupplung 330 gesehen mit dem Zylinderkern 310 in Eingriff und liegt in axialer Richtung betrachtet durch Wirkung der Druckfeder 340 an einer stirnseitigen Innenfläche des Zylinderkerns 310 an.
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An der zylindrischen Umfangsfläche des Kupplungskörpers 331 ist an der dem Kupplungsschaft 332 zugewandten Stirnseite eine Ausnehmung 333 ausgebildet, in welcher ein Kupplungsstift 351 aufgenommen werden kann, der in noch zu erläuternder Weise aus einer Innenfläche des zylindrischen Knaufeinsatzes 210 hervorsteht und in axialer Richtung beweglich ist. Bevorzugt ist die Ausnehmung 333 derart ausgebildet, dass sie lediglich einen Teilabschnitt der zylindrischen Umfangsfläche des Kupplungsstifts 351 aufnimmt und mit diesem in Eingriff gelangt. Der übrige Teilabschnitt der Umfangsfläche ragt in radialer Richtung aus der Ausnehmung 333 heraus.
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Gemäß 4 und 5 ist an der Außenumfangsfläche des Kupplungskörpers 331 ein Paar von Vorsprüngen 335 vorgesehen, welche radial nach außen hervorstehen. Der Zylinderkern 310 weist ein Paar von stirnseitig eingebrachten Einschnitten 314 auf, deren Länge in axialer Richtung größer ist als die Länge der Vorsprünge 335 und die mit den Vorsprüngen 335 in Eingriff stehen, sodass der Kupplungskörper 331 durch unmittelbaren Formschluss drehfest mit dem Zylinderkern 310 gekoppelt ist.
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Gemäß 6 und 7 weist eine in dem zylindrischen Knaufeinsatz 210 vorgesehene Aufnahme für die Kupplung 330 eine zu der Kupplung 330 komplementäre Gestalt auf und umfasst einen Aufnahmeabschnitt 216 und eine Aufnahmebohrung 217. Der Kupplungsschaft 332 und die Druckfeder 340 sind in der Aufnahmebohrung 217 aufgenommen. Der Kupplungskörper 331 kann teilweise in dem Aufnahmeabschnitt 216 aufgenommen werden. Der Knaufeinsatz 210 weist ferner eine Stiftaufnahme 215 auf, welche sich in axialer Richtung parallel zu der Aufnahmebohrung 217 erstreckt (7) und in den Aufnahmeabschnitt 216 mündet.
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Gemäß 3 sind in der Stiftaufnahme 215 nacheinander eine Stiftdruckfeder 352 und der Kupplungsstift 351 aufgenommen. Unter Einwirkung einer von außen wirkenden Kraft kann der Kupplungsstift 351 entgegen der Federkraft der Stiftdruckfeder 352 in axialer Richtung weiter in die Stiftaufnahme 215 eintauchen. Ein Teilabschnitt des Kupplungsstifts 351 liegt an der zylindrischen Innenfläche der Stiftaufnahme 215 an, während – wie erwähnt – ein anderer Teilabschnitt des Kupplungsstifts 351 mit der in dem Kupplungskörper 331 ausgebildeten Ausnehmung 333 (4) in Eingriff gelangen kann.
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Wenn sich der Kupplungsstift 351 mit der Ausnehmung 333 des Kupplungskörpers 331 in Eingriff befindet, kann die der Stiftdruckfeder 352 gegenüberliegende Stirnfläche des Kupplungsstifts 351 an einer die Ausnehmung 333 begrenzenden Stirnfläche anliegen.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann anstelle der Kombination aus Kupplungsstift 351 und Stiftdruckfeder 352 ein beispielsweise aus elastischem Material hergestellter Kupplungsstift vorgesehen werden, welcher in axialer Richtung komprimiert werden kann. Dieser Kupplungsstift kann nach Ausrichtung auf die Ausnehmung 333 mit dieser in Eingriff gelangen, wenn er sich nach vorangegangener Komprimierung wieder entspannt.
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Der zylindrische Knaufeinsatz 210 ist mit einem radialen Einschnitt 213 versehen, welcher mit der Stiftaufnahme 215 fluchtet (6 und 7). An der Innenumfangsfläche der Mitnehmerhülse 220 ist ein radial nach innen weisender, komplementär zu dem radialen Einschnitt 213 ausgebildeter Innenvorsprung 222 (8) vorgesehen, welcher in den radialen Einschnitt 213 eingreift. Ein Teilabschnitt der Endfläche des Kupplungsstifts 351 liegt zumindest in der Freigabestellung der Kupplung 330 an dem Innenvorsprung 222 der Mitnehmerhülse 220 an. Der Innenvorsprung 222 wirkt somit als Anschlag für den Kupplungsstift 351.
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Mit Bezug auf die 9A bis 9E wird nun die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Knaufzylinders 100 erläutert.
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Wenn, wie in 9A dargestellt, kein Schlüssel 500 in den Knaufzylinder 100 eingeführt ist, liegt die sich in ihrer Freigabestellung befindende Kupplung 330 aufgrund der von der Druckfeder 340 ausgeübten Kraft an der inneren Stirnfläche des Zylinderkerns 310 an. Der Kupplungsstift 351 liegt aufgrund einer von der Stiftdruckfeder 352 aufgebrachten Kraft an dem Innenvorsprung 222 der Mitnehmerhülse 220 an. In dieser Stellung sind der Kupplungsstift 351 und der Kupplungskörper 331 um ein bestimmtes Maß voneinander beabstandet. Der Kupplungsstift 351 greift nicht in die Ausnehmung 333 des Kupplungskörpers 331 ein. Folglich sind der Zylinderkern 310 und der zylindrische Knaufeinsatz 210 nicht miteinander gekoppelt. Wird nun der Knauf 400 gedreht, dreht sich entsprechend auch die mit dem zylindrischen Knaufeinsatz 210 gekoppelte Mitnehmerhülse 220, um ein nicht dargestelltes Schloss zu betätigen, während sich die mit dem Zylinderkern 310 in Eingriff stehende Kupplung 330 nicht dreht.
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Wenn nun der Schlüssel 500 in den Zylinderkern 310 eingeführt wird, wie es in 9B dargestellt ist, wird durch den Schlüssel 500 eine Schubkraft auf die Kupplung 330 ausgeübt, sodass sich die Kupplung 330 von Zylinderkern 310 in Richtung des zylindrischen Knaufeinsatzes 220 entgegen der Druckfeder 340 in ihre Kopplungsstellung verschiebt. Wenn der Schlüssel 500 seine Betriebsposition und damit die Kupplung 330 ihre Kopplungsstellung erreicht hat, gelangt ein Teilabschnitt des Kupplungsstifts 351 mit der Ausnehmung 333 der Kupplung 330 in Eingriff. Dadurch wird der Zylinderkern 310 mit dem zylindrischen Knaufeinsatz 210 drehfest gekoppelt.
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Wenn der Schlüssel 500 gedreht wird, wie es in 9C dargestellt ist, drehen sich der Zylinderkern 310 und die mit diesem in Eingriff stehende Kupplung 330 gemeinsam mit dem Schlüssel 500. Der zylindrische Knaufeinsatz 210 und die mit diesem drehfest gekoppelte Mitnehmerhülse 220 stehen über den Kupplungsstift 351 mit der Kupplung 330 in drehfestem Eingriff, sodass das Schloss betätigt wird.
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Auf ähnliche Weise dreht sich der Zylinderkern 310 in der in 9B dargestellten Betriebsstellung auch dann gemeinsam mit dem zylindrischen Knaufeinsatz 210, wenn anstelle des Schlüssels 500 der Knauf 400 gedreht wird.
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In einer weiteren, in 9D dargestellten Betriebsstellung ist der Knauf 400 gegenüber dem Zylinderkern 310 um einen bestimmten Winkel verdreht, sodass die Ausnehmung 333 der Kupplung 330 nicht mit dem Kupplungsstift 351 des zylindrischen Knaufeinsatzes 210 fluchtet. Wird in dieser Betriebsstellung der Schlüssel 500 in den Zylinderkern 310 eingeführt, verschiebt dieser die Kupplung 330 und der Kupplungskörper 331 wiederum den Kupplungsstift 351, sodass die Stiftdruckfeder 352 weiter komprimiert wird. In dieser Betriebsstellung ist der Zylinderkern 310 noch nicht mit dem zylindrischen Knaufeinsatz 210 gekoppelt. Obwohl der Zylinderkern 310 zusammen mit dem Schlüssel 500 gedreht werden kann, dreht sich der zylindrische Knaufeinsatz 210 noch nicht und das Schloss kann nicht unmittelbar betätigt werden. Wird die Drehung des Schlüssels 500 fortgesetzt (innerhalb eines Winkelbereichs von 360°), gleitet der Kupplungsstift 351 an der dem Kupplungsschaft 332 zugewandten Stirnfläche des Kupplungskörpers 331 entlang, bis die Ausnehmung 333 der Kupplung 330 mit dem Kupplungsstift 351 fluchtet. Der Kupplungsstift 351 gelangt dann aufgrund der durch die Stiftdruckfeder 352 ausgeübten Kraft mit der Ausnehmung 333 in Eingriff, wie es in 9E dargestellt ist. Somit erreicht der Knaufzylinder 100 eine Betriebsstellung, wie sie in 9B dargestellt ist, und das Schloss kann durch weiteres Drehen des Schlüssels 500 betätigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 110
- Zylindergehäuse
- 11, 220
- Mitnehmerhülse
- 21, 340
- Druckfeder
- 31
- Schlüsselkanal
- 40, 330
- Kupplung
- 41, 333
- Ausnehmung
- 50, 500
- Schlüssel
- 51
- Schlüsselspitze
- 100
- Knaufzylinder
- 111
- Sprengring
- 112
- Aussparung
- 114
- Gehäusestiftbohrung
- 120
- Gehäusestift
- 130
- Gehäusestiftfeder
- 140
- Stopfen
- 212
- Stirnseite
- 213
- radialer Einschnitt
- 214
- Abschnitt
- 215
- Stiftaufnahme
- 216
- Aufnahmeabschnitt
- 217
- Aufnahmebohrung
- 222
- Innenvorsprung
- 223
- Rippe
- 240
- Knaufsicherungsbolzen
- 314
- Einschnitt
- 320
- Kernstift
- 331
- Kupplungskörper
- 332
- Kupplungsschaft
- 335
- Außenvorsprung
- 351
- Kupplungsstift
- 352
- Stiftdruckfeder
- 400
- Knauf
- 3321
- Stirnfläche