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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft variable Ventilbetätigungssysteme
und insbesondere ein System und ein Verfahren zum Ermitteln der
Position der Nockenwelle.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Angaben in diesem Abschnitt liefern nur Hintergrundinformation bezogen
auf die vorliegende Offenbarung und stellen möglicherweise keinen Stand der
Technik dar.
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Fahrzeuge
weisen einen Verbrennungsmotor auf, der ein Antriebsdrehmoment erzeugt.
Spezieller wird ein Einlassventil selektiv geöffnet, um Luft in die Zylinder
des Motors einzuleiten. Die Luft vermischt sich mit Kraftstoff,
um ein Verbrennungsgemisch zu bilden. Das Verbrennungsgemisch wird
in den Zylindern verdichtet, und es wird verbrannt, um Kolben in
den Zylindern anzutreiben. Ein Auslassventil öffnet selektiv, um zu ermöglichen,
dass das Abgas nach der Verbrennung aus den Zylindern austritt.
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Eine
rotierende Nockenwelle regelt das Öffnen und Schließen der
Einlass- und der
Auslassventile. Die Nockenwelle umfasst mehrere Nocken, die mit
der Nockenwelle rotieren. Das Profil des Nockens bestimmt den Ventilhub-Zeitplan. Spezieller
umfasst der Ventilhub-Zeitplan den Zeitbetrag, während dessen das Ventil offen ist
(die Dauer), und die Größe oder
den Grad, mit der bzw. mit dem das Ventil öffnet (den Hub).
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Eine
Technologie zur variablen Ventilbetätigung (VVA-Technologie) verbessert
die Kraftstoffwirtschaftlichkeit, die Motoreffizienz und/oder die
Leistung, indem ein Ventilhubereignis, ein Ventilhubzeitpunkt und
eine Ventilhubdauer als eine Funktion von Motorbetriebsbedingungen
modifiziert werden. Zweistufige VVA-Systeme umfassen variable Ventilbaugruppen,
wie beispielsweise hydraulisch gesteuerte, umschaltbare Rollenschlepphebel
(SRFFs). SRFFs ermöglichen
zwei diskrete Ventilzustände
(z. B. einen Zustand mit niedrigem Hub oder einen Zustand mit hohem
Hub) an den Einlass- und/oder Auslassventilen.
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Ein
Steuermodul leitet einen SRFF-Mechanismus basierend auf einer angeforderten
Motordrehzahl und -last von einem Zustand mit niedrigem Hub in einen
Zustand mit hohem Hub und umgekehrt über. Beispielsweise erfordert
ein Verbrennungsmotor typischerweise, der bei einer erhöhten Motordrehzahl
von beispielsweise 4.000 Umdrehungen pro Minute (U/min) betrieben
wird, dass der SRFF-Mechanismus in einem Zustand mit hohem Hub arbeitet,
um eine mögliche
Hardwarebeschädigung
an dem Verbrennungsmotor zu vermeiden.
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Bei
Motoren, die mit einer variablen zeitlichen Ventilsteuerung ausgestattet
sind, stellt eine genaue Nockenpositionsmessung einen korrekten
Betrieb des Verbrennungsmotors sicher. Bei gegenwärtigen GM-Motoren
ist die verwendete Messung eine direkte Messung von einem Codierer
mit vier Zähnen
an der Nockenwelle. Jeder Zahn weist eine eindeutige Form auf, die
eine spezielle Nockenpositionsmessung angibt, wenn sie detektiert
wird. Die letzte Messung wird zur Verwendung durch verschiedene
Controller in dem Speicher gespeichert. Insbesondere verwendet der
Einlassladungs-Schätzalgorithmus
diese Messung bei jedem Einlassereignis mit geringer Auflösung, um
den Betrag der Ladung für
jeden Zylinder zu berechnen.
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Da
die Codiererauflösung
(Anzahl der Zähne)
niedrig ist, gibt es üblicherweise
eine erhebliche Verzögerung
zwischen der Messungsaktualisierung und dem Ereignis mit niedriger
Auflösung,
das die Messung erfordert. Da sich der Nockenphasensteller während dieser
Verzögerung
weiterhin bewegt, kann die Messung ungenau werden. Bei einem Test
wurde eine Differenz von bis zu fünf Grad zwischen der tatsächlichen
Position und der gemessenen Position ermittelt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein
Nockenwellen-Positionsschätzer
wird verwendet, um den Messfehler zu verringern, der durch die Verzögerung verursacht
wird. Um dies zu erreichen, wird die Messungsverzögerung modelliert.
Die Geschwindigkeit des Nockenphasenstellers wird geschätzt. Basierend
auf dem Nockenphasensteller kann der Betrag einer Bewegung berechnet
werden, die während
der Verzögerung
auftrat. Der Betrag der Bewegung kann verwendet werden, um eine
Kompensation zu bilden, die zur Korrektur der Messung verwendet
werden kann.
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Gemäß einem
Aspekt der Offenbarung umfasst ein Verfahren, dass eine Nockenwellen-Positionsänderung
ermittelt wird, dass eine Geschwindigkeit eines Nockenphasenstellers
basierend auf der Nockenwellen-Positionsänderung ermittelt wird, dass
ein Kompensationsfaktor basierend auf der Geschwindigkeit des Nockenphasenstellers
ermittelt wird und dass ein korrigiertes Nockenpositionssignal basierend
auf dem Kompensationsfaktor erzeugt wird.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Offenbarung umfasst ein Steuermodul ein Nockenwellen-Positionsmodul,
das eine Nockenwellen-Positionsänderung
einer Nockenwelle ermittelt. Das Steuermodul umfasst auch ein Nockenphasensteller-Geschwindigkeitsmodul,
das eine Geschwindigkeit eines Nockenphasenstellers basierend auf
der Nockenwellen-Positionsänderung
ermittelt. Ein Nockenphasensteller-Geschwindigkeitsmodul ermittelt
einen Kompensationsfaktor basierend auf der Geschwindigkeit des
Nockenphasenstellers. Ein Nockenpositions-Kompensationsmodul erzeugt
ein korrigiertes Nockenpositionssignal basierend auf dem Kompensationsfaktor.
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Weitere
Anwendungsgebiete werden anhand der nachstehend vorgesehenen Beschreibung
offensichtlich werden. Es versteht sich, dass die Beschreibung und
die speziellen Beispiele nur zu Darstellungszwecken gedacht sind
und den Umfang der vorliegenden Offenbarung nicht einschränken sollen.
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ZEICHNUNGEN
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Die
hierin beschriebenen Zeichnungen dienen nur zu Darstellungszwecken
und sind nicht dazu gedacht, den Umfang der vorliegenden Offenbarung
auf irgendeine Weise einzuschränken.
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1 ist
ein Funktionsblockdiagramm eines beispielhaften Fahrzeugs gemäß der vorliegenden
Offenbarung;
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2 ist
ein Funktionsblockdiagramm, das ein beispielhaftes Modul darstellt,
welches das Verfahren der vorliegenden Offenbarung ausführt;
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3 ist
ein Zeitdiagramm eines Nockenphasenstellers in einer vollständig nach
früh verstellten
Position und in einer vollständig
nach spät
verstellten Position;
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4 ist
eine Graphik einer Nockenposition über der Zeit für zwei verschiedene
Messungsszenarien;
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5 ist
eine Graphik eines Nockengradwinkels über Ereignissen für eine gemessene
und eine befohlene Nockenposition;
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6 ist
eine Graphik von kompensierten Messungen und nicht kompensierten
Messungen;
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7 ist
eine Graphik einer Abweichung zwischen kompensierten Messungen und
nicht kompensierten Messungen; und
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8 ist
ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Betreiben des Diagnosesystems
der vorliegenden Offenbarung darstellt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die
folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform ist nur beispielhafter
Natur und ist in keiner Weise dazu gedacht, die Offenbarung, ihre
Anwendungsmöglichkeit
oder Verwendungen einzuschränken.
Zu Zwecken der Klarheit werden die gleichen Bezugszeichen in den
Zeichnungen verwendet, um ähnliche Elemente
zu identifizieren. Wie hierin verwendet, bezieht sich aktiviert
auf einen Betrieb unter Verwendung aller Motorzylinder. Deaktiviert
bezieht sich auf einen Betrieb unter Verwendung von weniger als
allen Zylindern des Motors (einer oder mehrere Zylinder sind nicht
aktiv). Wie hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck Modul auf
einen anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis (ASIC), einen
elektronischen Schaltkreis, einen Prozessor (gemeinsam genutzt,
fest zugeordnet oder als Gruppe) und einen Speicher, die ein oder
mehrere Software- oder Firmwareprogramme ausführen, einen Schaltkreis der
Schaltungslogik oder andere geeignete Komponenten, welche die beschriebene
Funktionalität
bereitstellen.
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Nun
auf 1 Bezug nehmend, umfasst ein Motorsystem 40 einen
Motor 42, der ein Luft- und Kraftstoffgemisch verbrennt,
um ein Antriebsdrehmoment zu erzeugen. Luft wird durch eine Drossel 46 in
einen Einlasskrümmer 44 eingeleitet.
Die Drossel 46 regelt die Luftmassenströmung in den Einlasskrümmer 44.
Die Luft in dem Einlasskrümmer 44 wird
in Zylinder 48 verteilt. Obgleich sechs Zylinder 48 dargestellt
sind, ist einzusehen, dass das Diagnosesystem der vorliegenden Offenbarung
in Motoren mit einer Vielzahl von Zylindern implementiert werden
kann, was 2, 3, 4, 5, 8, 10 und 12 Zylinder umfasst, ohne darauf
beschränkt
zu sein.
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Eine
Kraftstoffeinspritzeinrichtung (nicht gezeigt) spritzt Kraftstoff
ein, der mit der Luft kombiniert wird, wenn sie durch eine Einlassöffnung in
den Zylinder 48 eingeleitet wird. Die Kraftstoffeinspritzeinrichtung
kann eine Einspritzeinrichtung sein, die einem elektronischen oder
mechanischen Kraftstoffeinspritzungssystem, einer Düse oder Öffnung eines
Vergasers oder einem anderen System zum Vermischen von Kraftstoff
mit Einlassluft zugeordnet ist. Die Kraftstoffeinspritzeinrichtung
wird gesteuert, um ein gewünschtes
Luft-zu-Kraftstoff-Verhältnis
(L/K-Verhältnis)
in jedem Zylinder 48 zu liefern.
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Ein
Einlassventil 52 öffnet
und schließt
selektiv, um zu ermöglichen,
dass das Luft/Kraftstoffgemisch in den Zylinder 48 eintritt.
Die Einlassventilposition wird durch eine Einlassnockenwelle 54 geregelt.
Ein Kolben (nicht gezeigt) verdichtet das Luft/Kraftstoffgemisch
in dem Zylinder 48. Eine Zündkerze 56 löst die Verbrennung
des Luft/Kraftstoffgemischs aus, die den Kolben in dem Zylinder 48 antreibt.
Der Kolben treibt eine Kurbelwelle 49 an, um ein Antriebsdrehmoment
zu erzeugen. Das Verbrennungsabgas in dem Zylinder 48 wird durch
eine Auslassöffnung
herausgedrängt,
wenn sich ein Auslassventil 58 in einer offenen Position
befindet. Die Auslassventilposition wird durch eine Auslassnockenwelle 60 geregelt.
Das Abgas wird in einem Abgassystem behandelt. Obwohl ein einzelnes
Einlass- und ein einzelnes Auslassventil 52 und 58 dargestellt
sind, kann man einsehen, dass der Motor 42 mehrere Einlass-
und Auslassventile 52 und 58 pro Zylinder 48 aufweisen
kann.
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Das
Motorsystem 40 kann einen Einlass-Nockenphasensteller 62 und
einen Auslass-Nockenphasensteller 64 aufweisen, die jeweils
die zeitliche Steuerung für
die Drehung der Einlass- und der Auslassnockenwelle 54 und 60 regeln.
Spezieller kann die zeitliche Steuerung oder der Phasenwinkel der
jeweiligen Einlass- und Auslassnockenwelle 54 und 60 bezogen
aufeinander oder bezogen auf eine Lage des Kolbens in dem Zylinder 48 oder
bezogen auf die Position der Kurbelwelle 49 nach spät oder nach
früh verstellt
werden.
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Auf
diese Weise kann die Position des Einlass- und des Auslassventils 52 und 58 bezogen
aufeinander oder bezogen auf eine Lage des Kolbens in dem Zylinder 48 geregelt
werden. Indem die Position des Einlassventils 52 und des
Auslassventils 58 geregelt wird, werden die Menge des Luft/Kraftstoffgemischs,
das in den Zylinder 48 eingeleitet wird, und damit das
Motordrehmoment geregelt.
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Der
Nockenphasensteller 62 kann einen Phasenstelleraktuator 65 umfassen,
der entweder elektrisch oder hydraulisch betätigt wird. Hydraulisch betätigte Phasenstelleraktuatoren 65 umfassen
beispielsweise ein elektrisch gesteuertes Fluidsteuerventil (OCV) 66,
das eine Fluidzufuhr steuert, die in den Phasenstelleraktuator 65 oder
aus diesem strömt.
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Zusätzlich sind
Nocken mit niedrigem Hub (nicht gezeigt) und Nocken mit hohem Hub
(nicht gezeigt) an jeder von der Einlass- und der Auslassnockenwelle 54, 60 befestigt.
Die Nocken mit niedrigem Hub und die Nocken mit hohem Hub drehen
sich mit der Einlass- und der Auslassnockenwelle 54 und 60 und
stehen mit einem hydraulischen Hubmechanismus in funktionalem Kontakt,
wie beispielsweise einem umschaltenden Rollenschlepphebel (SRFF).
Typischerweise arbeiten eigene SRFF-Mechanismen an jedem der Einlass-
und Auslassventile 52 und 58 jedes Zylinders 48.
Jeder Zylinder 48 umfasst beispielsweise zwei SRFF-Mechanismen.
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Jeder
SRFF-Mechanismus liefert zwei Niveaus des Ventilhubs für das Einlass-
oder das Auslassventil 52 oder 58. Die zwei Niveaus
des Ventilhubs umfassen einen niedrigen Hub und einen hohen Hub
und basieren auf dem Nocken mit niedrigem Hub bzw. dem Nocken mit
hohem Hub. Während
des ”normalen” Betriebs (d.
h. eines Betriebs mit niedrigem Hub oder eines Zustands mit niedrigem
Hub) bewirkt ein Nocken mit niedrigem Hub, dass der SRFF-Mechanismus
gemäß der festgelegten
Geometrie des Nockens mit niedrigem Hub in eine zweite Position
verschwenkt und dadurch das Einlass- oder das Auslassventil 52 oder 58 um
einen ersten vorbestimmten Betrag öffnet. Während des Betriebs mit hohem
Hub (d. h. eines Zustands mit hohem Hub) bewirkt ein Nocken mit
hohem Hub, dass der SRFF-Mechanismus gemäß der festgelegten Geometrie
des Nockens mit hohem Hub in eine dritte Position verschwenkt und
dadurch das Einlass- oder das Auslassventil 52 oder 58 um
einen zweiten vorbestimmten Betrag öffnet, der größer als
der erste vorbestimmte Betrag ist.
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Ein
Positionssensor 68 detektiert eine Position des Nockenphasenstellers 62 und
erzeugt ein Nockenphasensteller-Positionssignal, das die Position
des Nockenphasenstellers 62 angibt. Ein Drucksensor 70 erzeugt
ein Drucksignal, das einen Druck der Fluidzufuhr angibt, die an
den Phasenstelleraktuator 65 des Nockenphasenstellers 62 geliefert
wird. Es ist vorgesehen, dass ein oder mehrere Drucksensoren 70 implementiert
werden können.
Ein Motordrehzahlsensor 72 spricht auf eine Drehzahl der
Kurbelwelle 49 des Motors 42 an und erzeugt ein
Motordrehzahlsignal in Umdrehungen pro Minute (RPM).
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Ein
Einlassnockenwellen-Positionssensor 74 kann ein Einlassnockenwellen-Positionssensorsignal
erzeugen, das der Position der Einlassnockenwelle entspricht. Der
Einlassnockenwellen-Positionssensor 74 kann ein Rad mit
vier Zähnen
umfassen, das eine Umdrehung für
jeden Motorzyklus vollendet. Wie oben erwähnt wurde, kann es eine Verzögerung zwischen
den Nockenwellen-Positionsmessungen und ihrer Verwendung in den
Motorsteueralgorithmen geben, wie beispielsweise bei einer Voraussage
der Luftmasse in dem Zylinder. Ein Auslassnockenwellen-Positionssensor 76 kann
an der Auslassnockenwelle 60 positioniert sein, um ein ähnliches
Signal zu erzeugen. Sowohl die Einlass- als auch die Auslassnockenwelle
können
von der vorliegenden Offenbarung profitieren.
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Ein
Steuermodul 80 umfasst einen Prozessor und einen Speicher,
wie beispielsweise einen Arbeitsspeicher (RAM), einen Festwertspeicher
(ROM) und/oder einen anderen geeigneten elektronischen Speicher. Das
Steuermodul 80 kann Signale von verschiedenen Sensoren
empfangen und ein korrigiertes Nockenwellen-Positionssignal zur
Verwendung durch verschiedene Motorsteuerfunktionen erzeugen, wie
beispielsweise eine Beendigung der Beladung mit Luft. Das Steuermodul 80 kann
eine Eingabe von anderen Sensoren 82 des beispielhaften
Fahrzeugs 40 empfangen, die Sauerstoffsensoren, Motorkühlmittel-Temperatursensoren und/oder
Luftmassenströmungssensoren
umfassen, ohne auf diese beschränkt
zu sein.
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Nun
auf 3 Bezug nehmend, ist das Steuermodul 80 in
weiterem Detail gezeigt. Das Steuermodul 80 umfasst ein
Nockenwellen-Positionsmodul 110, das Nockenwellen-Positionssignale
erzeugt, die der Position der Nockenwelle entsprechen. Wie oben
erwähnt
wurde, kann das Nockenwellen-Positionsmodul 110 mit dem
Nockenwellen-Positionssensor in Verbindung stehen. Das Nockenwellen-Positionsmodul
kann mit dem Einlassnockenwellen-Positionssensor 74, dem
Auslassnockenwellen-Positionssensor 76 oder mit beiden
in Verbindung stehen. Ein Phasensteller-Verzögerungsmodul 112 erzeugt
ein Phasensteller-Verzögerungssignal anhand
von Kurbelwellen-Winkelgraden. Das Steuermodul 80 umfasst
ein Kurbelwellen-Positionsmodul 114, das ein Kurbelwellen-Positionssignal
erzeugt. Das Kurbelwellen-Positionsmodul 110, das Phasensteller-Verzögerungsmodul 112 und
das Kurbelwellen-Positionsmodul 114 stehen mit einem Messungsverzögerungsmodul 116 in
Verbindung. Das Messungsverzögerungsmodul 116 ermittelt
eine Messungsverzögerung
zwischen den Einlassereignissen mit niedriger Auflösung und
der letzten Positionsaktualisierung von der Codierermessung. Die
Messungsverzögerung
ist eine affine Funktion der Nockenwellenposition. Die Einheit der
Messungsverzögerung
ist Kurbelwinkelgrade. k soll das k-te Einlassereignis mit niedriger
Auflösung
(Niedrigauflösungs-Einlassereignis)
repräsentieren.
Dann ist die Verzögerung
zu der Zeit k gegeben durch D (k)
= α·CAM(k)
+ β (1)
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Die
Konstanten α und β können direkt
aus dem Zeitdiagramm berechnet werden.
3 zeigt
eine Darstellung. Um α und β zu berechnen,
wird die Messungsverzögerung
in dem Diagramm ermittelt, wenn der Nockenphasensteller vollständig nach
früh verstellt
ist. Die nach früh
verstellte Verzögerung
ist eine Verzögerung D
1, und die Nockenposition bei der vollständig nach
früh verstellten
Position des Nockenphasenstellers ist C
1. Die
Messungsverzögerung
wird anschließend
ermittelt, wenn der Nockenphasensteller vollständig nach spät verstellt
ist. Die Verzögerung
der nach spät
verstellten Position des Nockenphasenstellers ist D
2.
Die Nockenposition bei der vollständig nach spät verstellten
Position des Phasenstellers ist C
2. Dies
ergibt zwei Paare von Werten, die der Gleichung (1) genügen (nämlich (C
1, D
1) und (C
2, D
2)). Anschließend können α und β in dem Messungsverzögerungsmodul
116 wie
folgt berechnet werden:
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Das
Messungsverzögerungsmodul 116 kann
mit einem Nockenphasensteller-Geschwindigkeitsmodul 118 in
Verbindung stehen. Die Nockenwellen-Positionssignale von dem Nockenwellen-Positionsmodul 110 können auch
an das Nockenphasensteller-Geschwindigkeitsmodul 118 geliefert
werden. Die Geschwindigkeit des Nockenphasenstellers kann mittels
einer Rückwärtsdifferenz
berechnet werden. R(k) soll die Änderung
in der Nockenpositionsmessung zwischen Ereignis k und k – 1 sein,
d. h. R(k) = CAM(k) – CAM(k – 1) (3) wobei die
Einheit von R(k) Nockenwellengrade ist. Diese Änderung in der Nockenposition
ist über 180 – D(k)
+ D(k + 1) (4) Kurbelwinkelgrade
aufgetreten. Die Geschwindigkeit des Nockenphasenstellers wird durch
V(k) repräsentiert, mit
den Einheiten Nockengrad pro Kurbelgrade. Dann ist V(k) gegeben
durch V(k) = R(k)/(180 – D(k) +
D(k + 1)) (5)
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Das
Nockenphasensteller-Geschwindigkeitssignal V(k) wird an ein Nocken-Kompensationspositionsmodul 120 übertragen.
Das Nocken-Kompensationspositionsmodul 120 empfängt auch
ein Messungsverzögerungssignal
D(k). Das Nocken-Kompensationspositionsmodul 120 erzeugt
eine geschätzte
Nockenposition bei *K, die gegeben ist durch CAM(k) + D(k)·V(k) (6) wobei CAM(k)
die Nockenpositionsmessung ist, V(k) die Nockengeschwindigkeit ist,
und D(k) eine Verzögerung
ist. Sowohl D(k) als auch V(k) können
gemeinsam oder separat als Kompensationsfaktoren bezeichnet werden.
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Das
Steuermodul 80 umfasst ein Zeitplanungsmodul 122. 4 stellt
zwei verschiedene Szenarien dar, die den Nockenwellenmessungen entsprechen.
Das erste Szenario stellt keine Änderung
in der Geschwindigkeit dar, da die Nockenposition CAM(k) und die
Nockenposition CAM(k – 1)
auf der Kurve 130 liegen. Bei Szenario zwei entwickelt
sich eine große Änderung
in der Geschwindigkeit und in der Richtung zwischen der Nockenposition
CAM(k – 1)' und der Nockenposition
CAM(k)'. Wie 4 darstellt,
wird die Positionskompensation dann nicht länger gültig sein, wenn sich die Geschwindigkeit
des Phasenstellers während
der Verzögerung
signifikant ändert.
Der Nockenpositionsbefehl kann verwendet werden, um die Geschwindigkeitsänderung
vorauszusagen, da es eine Verzögerung
zwischen einer Befehlsänderung
und der Aktuatorbewegung gibt, wie in 5 gezeigt
ist. Der Kompensationsfaktor wird anschließend an andere Motorsteuermodule übertragen,
wie beispielsweise ein Luftladungsschätzmodul 124. Basierend
auf dem korrigierten Positionssignal kann das Luftladungsschätzmodul
eine genauere Luftladungsschätzung
liefern. Wenn das Zeitplanungsmodul 122 ermittelt, dass
keine Kompensation erforderlich ist, überträgt das Zeitplanungsmodul lediglich
das nicht korrigierte Positionssignal an das Luftladungsschätzmodul 124.
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Die
Verzögerung
zwischen dem Befehl und der Betätigung
kann experimentell evaluiert werden. dp soll die
Verzögerung
des Phasenstelleraktuators zwischen dem Befehl und der Betätigung sein.
Diese Verzögerung
ist eine Funktion der RPM, da der Phasensteller mit einer zeitbasierten
und nicht auf Ereignissen basierten Steuerung betätigt wird.
Die Zeitplanungslogik in dem Luftladungsschätzmodul 124, die zu
verwenden ist, nachdem die Verzögerungsfunktion
gefunden ist, lautet wie folgt: Bei einem Ereignis k soll dp(k) die Aktuatorverzögerung sein, die für dieses
Ereignis berechnet wird; wenn die Trajektorie der befohlenen Position
bei Ereignissen k – dnp(k) – 1,
k – dnp(k) und k – dnp(k)
+ 1 eine Richtungsänderung
mit einer Größe von mehr
als drei Nockengraden zeigt, dann wird der Kompensationsfaktor nicht
verwendet; bei allen anderen Szenarien sollte der Prädiktor verwendet
werden, um die Messung zu verbessern.
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Nun
auf 6 Bezug nehmend, ist eine Graphik von Messungen über der
Zeit für
Befehle und Messungen gezeigt. Wie man sehen kann, werden die befohlenen
Messungen nach den wahren Messungen ausgeführt.
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Nun
auf 7 Bezug nehmend, wird ein Vergleich der Abweichung
zwischen den kompensierten Messungen und den nicht kompensierten
Messungen geliefert.
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Nun
auf 8 Bezug nehmend, ist ein Verfahren zum Betreiben
des Diagnosesystems dargelegt. Bei Schritt 210 wird die
Verzögerung
zwischen dem Befehl und der Betätigung
für ein
Ereignis geliefert. Bei Schritt 212 wird die Befehlsänderungsrate
ermittelt, die eine Rückwärtsdifferenz
für eine
Zeit k – dp
und k – dp
+ 1 ist. Die befohlenen Raten können
als DeltaC1 und DeltaC2 dargestellt werden. Wenn bei Schritt 214 sowohl DeltaC1
als auch DeltaC2 kleiner als oder gleich Null sind und DeltaC2 minus
DeltaC1 kleiner als ein Schwellenwert ist, wird bei Schritt 216 eine
kompensierte Messung verwendet. Bei Schritt 218 wird die
kompensierte Messung verwendet, um eine Motorfunktion zu steuern.
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Wenn
DeltaC1 und DeltaC2 bei Schritt 214 nicht beide kleiner
als oder gleich Null sind oder DeltaC2 minus DeltaC1 nicht kleiner
als der Schwellenwert ist, wie beispielsweise drei, ermittelt Schritt 220,
ob sowohl DeltaC1 als auch DeltaC2 größer oder gleich Null sind und
ob die Differenz zwischen DeltaC2 und DeltaC3 größer als ein negativer Schwellenwert
ist. Wenn der obige Vergleich wahr ist, wendet Schritt 216 eine
kompensierte Messung an. Wenn der obige Vergleich nicht wahr ist,
verwendet Schritt 222 eine nicht kompensierte Messung,
um die Motorfunktion zu steuern. Für die obige Darstellung wird
der Einfachheit halber angenommen, dass die Messung eine um drei
Abtastwerte verzögerte
Version des Befehls ist.
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Es
wird auch angenommen, dass die Verzögerung zwischen dem Abrufen
der Positionsdaten und der Messung exakt die Hälfte der Abtastdauer ist. Es
wird angenommen, dass die wahre Messung die lineare Interpolation
zwischen den zwei Messungen ist, zwischen denen das Abrufen der
Daten erfolgt. Verschiedene Variablen können evaluiert werden. Zuerst
die nicht kompensierte Messung, die grundsätzlich die letzte Messung ist,
die in dem Speicher gehalten wird. Die nächste ist die Kompensationsmessung,
bei der die Kompensation immer angewendet wird. Zuletzt folgt die
kompensierte Messung mit Logik, bei der die Kompensation basierend
auf der zuvor dargestellten Logik angewendet wird. Diese Logik ist
in Schritt 220 dargelegt. Wie 6 darstellt,
weist die kompensierte Messung klare Nachteile auf, wenn eine große Änderung
in der Phasenstellerrichtung eine unvertretbare Überkompensation bewirkt. Die
kompensierte Messung mit Logik verbessert, dass das Entfernen der Überkompensation
in allen Fällen
außer
einem (bei dem eine kleine Richtungsänderung die Logik nicht getriggert
hat) zu einer besseren Messung als die nicht kompensierte Messung
führen könnte. In
diesem Fall kann der Schwellenwert jedoch auf etwas anderes als
drei geändert
werden. Beispielsweise minus drei, wie es bei Schritt 220 vorgesehen
ist.
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Durch
die Verwendung des Kompensationsfaktors für die Nockenmessung wird eine
genauere Ermittlung der Nockenposition für verschiedene Motorfunktionen
geschaffen. Die Verwendung der kompensierten Nockenmessung kann
dem Motor erlauben, sowohl die Kraftstoffwirtschaftlichkeit als
auch die Emissionsabgaben zu verbessern.
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Fachleute
können
nun anhand der vorstehenden Beschreibung einsehen, dass die breiten
Lehren der vorliegenden Erfindung in einer Vielzahl von Formen implementiert
werden können.
Während
diese Erfindung in Verbindung mit speziellen Beispielen von diesen
beschrieben wurde, soll der wahre Umfang der Offenbarung daher nicht
auf diese beschränkt
sein, da andere Modifikationen für
den erfahrenen Praktiker bei einem Studium der Zeichnungen, der
Beschreibung und der nachfolgenden Ansprüche offensichtlich werden.