DE102010021536A1 - Spindelantrieb - Google Patents
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Abstract
Der Spindelantrieb hat eine Gewindespindel, auf der ein aus zwei axial nebeneinander liegenden Gewindemuttern bestehendes Gewindeelement sitzt. Die Gewindemuttern sind drehfest miteinander verbunden und begrenzt axial relativ zueinander verschiebbar. Beide Gewindemuttern sind durch wenigstens ein federndes Druckelement gegeneinander belastet. Dadurch werden die Gewindemuttern mit ihren Gewindestegen gegen die Flanken des Gewindesteges der Gewindespindel gedrückt, so dass ein Flankenspiel zwischen den Gewindemuttern und der Gewindespindel vermieden wird. Darum ist eine hochgenaue Fertigung der Gewindespindel sowie der Gewindemuttern nicht notwendig, so dass der Spindelantrieb aus kostengünstigen Teilen gefertigt werden kann und für eine Massenproduktion geeignet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Spindelantrieb nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Mit dem Spindelantrieb wird mit Hilfe einer Gewindespindel eine Drehbewegung in eine Linearbewegung umgewandelt. Derartige Antriebe sind als Linearaktuatoren bekannt.
- Bei vielen Anwendungen ist es zweckmäßig, die Linearbewegung mit Hilfe eines derartigen Spindelantriebes durchzuführen. Als Gewindeelement werden Gewindemuttern eingesetzt. Zwischen Gewindemutter und Spindel ist in der Regel ein axiales Spiel vorhanden, was beispielsweise bei der Bewegungsumkehr oder einer auf die Gewindespindel und/oder auf die Gewindemutter wirkende äußere Kraft kurzzeitig zu einem undefinierten Zustand führt. Um dieses sogenannte Flankenspiel zu verringern oder zu vermeiden, werden die Gewindespindeln sowie die Gewindemuttern mit hoher Genauigkeit gefertigt, was mit erheblichen Kosten verbunden ist. Für Massenprodukte sind derartige Spindelantriebe somit nicht geeignet.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Spindelantrieb so auszubilden, dass das Flankenspiel des Spindelantriebes mit einfachen Mitteln und bei kostengünstiger Fertigung vermieden werden kann.
- Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Spindelantrieb erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
- Beim erfindungsgemäßen Spindelantrieb wird das Gewindeelement durch zwei axial nebeneinander liegende Gewindemuttern gebildet, die drehfest miteinander verbunden, jedoch begrenzt axial relativ zueinander verschiebbar sind. Die beiden Gewindemuttern sind durch das federnde Druckelement gegeneinander belastet. Dies führt dazu, dass die beiden Gewindemuttern mit ihren Gewindestegen durch die Kraft des Druckelementes gegen die Flanken des Gewindesteges der Gewindespindel gedrückt werden. Auf diese Weise wird jegliches Flankenspiel zwischen den Gewindemuttern und der Gewindespindel vermieden. Da das Druckelement die Gewindemuttern in der beschriebenen Weise belastet, ist eine hochgenaue Fertigung der Gewindespindel sowie der Gewindemuttern nicht notwendig. Das Druckelement sorgt dafür, dass die Gewindestege der Gewindemuttern stets gegen die Flanken des Gewindesteges der Gewindespindel gedrückt werden. Der erfindungsgemäße Spindelantrieb kann somit aus kostengünstigen Teilen gefertigt werden, so dass er sich für eine Massenproduktion hervorragend eignet.
- Das Druckelement befindet sich vorteilhaft innerhalb von ringnutförmigen Öffnungen in den einander zugewandten Stirnseiten der Gewindemuttern. In diesen Öffnungen sitzt das Druckelement geschützt. Es stützt sich mit seinen beiden Enden am Boden der Öffnungen der beiden Gewindemuttern axial ab.
- Da das Druckelement vorgesehen ist, ist vorteilhaft die Breite der Gewindestege der Gewindemuttern kleiner als der Abstand zwischen den Windungen des Gewindesteges der Gewindespindel. Trotz dieser Maßverhältnisse sorgt das Druckelement für die spielfreie Anlage der Gewindestege von Gewindespindel und Gewindemuttern.
- Die Gewindestege der Gewindemuttern liegen unter der Kraft des Druckelementes spielfrei an den einander gegenüberliegenden Flanken des Gewindesteges der Gewindespindel an.
- Eine vorteilhafte und kostengünstige Lösung ergibt sich, wenn als Druckelement eine Schraubendruckfeder verwendet wird. Sie ist ein kostengünstig herstellbares Bauteil, das sich zudem einfach in die Gewindemuttern einbauen lässt.
- Anstelle der Schraubendruckfeder kann selbstverständlich auch jedes andere federnde Druckelement eingesetzt werden, beispielsweise auch Tellerfedern, axial elastisch zusammendrückbare Hülsen und dergleichen.
- Für den Betrieb des Spindelantriebes ist es möglich, entweder zumindest die eine Gewindemutter oder die Gewindespindel drehbar anzutreiben.
- Vorteilhaft wird die Gewindespindel am Außendurchmesser gelagert, wodurch sich ein ruhiger Lauf der Gewindespindel ergibt.
- Eine besonders einfache und kostengünstige Ausgestaltung ergibt sich, wenn als Gewinde Bewegungsgewinde, vorzugsweise Trapezgewinde, verwendet werden.
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
- Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
-
1 in einem Axialschnitt einen erfindungsgemäßen spielfreien Spindelantrieb, -
2 den Ausschnitt A in1 in vergrößerter Darstellung, -
3 und4 jeweils in unterschiedlichen perspektivischen Darstellungen den erfindungsgemäßen Spindelantrieb. - Der spielfreie Spindelantrieb hat eine Gewindespindel
1 , auf der zwei Gewindemuttern2 und3 sitzen. Die beiden Gewindemuttern2 ,3 sind an ihren einander zugewandten Stirnseiten6 ,7 jeweils mit einer ringnutförmigen Vertiefung8 ,9 versehen. Die beiden Vertiefungen8 ,9 liegen fluchtend zueinander und nehmen wenigstens ein Druckelement10 auf, das die beiden Gewindemuttern2 ,3 entgegengesetzt zueinander belastet. Das Druckelement10 ist vorteilhaft eine Schraubendruckfeder, die sich mit ihren beiden Enden am Boden11 ,12 der Vertiefungen8 ,9 abstützt. - Der die Vertiefungen
8 ,9 radial innen begrenzende Wandabschnitt13 ,14 ist im Ausführungsbeispiel dünner als der die Vertiefungen radial nach außen begrenzende Wandabschnitt15 ,16 . Selbstverständlich können auch die äußeren Wandabschnitte dicker als die inneren Wandabschnitte oder gleich dick wie diese sein. - Wie sich aus den
3 und4 ergibt, sind die Gewindemuttern2 ,3 in Drehrichtung formschlüssig miteinander verbunden. Der Drehformschluss kann beliebig gestaltet sein. Im Ausführungsbeispiel hat die Gewindemutter2 von ihrer Stirnseite axial abstehende Nocken17 . Um eine gleichmäßige Drehübertragung zwischen den Gewindemuttern2 ,3 zu ermöglichen, sind vorteilhaft mehrere solcher Nocken17 über den Umfang verteilt angeordnet. Sie greifen in entsprechende stirnseitige Öffnungen18 der Gewindemutter3 ein. In Achsrichtung können die beiden Gewindemuttern2 ,3 begrenzt relativ zueinander verschoben werden, um jegliches Flankenspiel zu eliminieren. Dies wird anhand von2 erläutert. - Die Gewindespindel
1 hat das Gewinde19 , in welche das Gewinde20 bzw.21 der Gewindemuttern2 ,3 eingreift. Der Gewindesteg22 des Gewindes19 hat größere Breite als die Gewindestege23 ,24 der Gewindemuttern2 ,3 . Außerdem ist die Breite der Gewindemuttern23 ,24 kleiner als der Abstand zwischen den Windungen des Gewindesteges22 der Gewindespindel1 . Da die Gewindemuttern2 ,3 durch das federnde Druckelement10 entgegengesetzt zueinander belastet sind, werden der Gewindesteg23 gegen die in2 rechten Flanken und der Gewindesteg24 gegen die in2 linken Flanken des Gewindesteges19 der Gewindespindel1 gedrückt. Auf diese Weise wird jegliches Axialspiel bzw. Flankenspiel in einfacher Weise wirkungsvoll eliminiert. Von der jeweils anderen Flanke des Gewindesteges22 haben die Gewindestege23 ,24 der Gewindemuttern2 ,3 Abstand. Die Axialverschiebung der Gewindemuttern2 ,3 relativ zueinander ist so gering, dass der in Drehrichtung wirkende Formschluss zwischen den Gewindemuttern2 ,3 nicht verlorengeht. Dadurch werden die Gewindemuttern2 ,3 zuverlässig relativ zur Gewindespindel1 axial verschoben. - Das federnde Druckelement
10 sorgt dafür, dass die Umkehr der Bewegungsrichtung oder die Umkehr der Kraft auf der Gewindespindel1 zu keinem undefinierten Zustand führt. - Als Gewinde
19 bis21 werden vorteilhaft Bewegungsgewinde, insbesondere Trapezgewinde, eingesetzt. Mit solchen Gewinden lässt sich die Umsetzung einer Dreh- in eine Längsbewegung problemlos durchführen. Trapezgewinde sind besonders für das Aufbringen in beiden Kraftrichtungen gut geeignet. - Die Gewindespindel
1 besteht vorteilhaft aus Metall. Die Gewindemuttern2 ,3 können vorteilhaft aus Kunststoff bestehen, wie aus POM, PA oder allgemein aus einem für Zahnräder geeigneten Kunststoff. - Die Gewindemuttern
2 ,3 können spanlos oder urformend hergestellt werden, so dass eine kostengünstige und einfache Herstellung möglich ist. Damit eignet sich dieser Spindelantrieb vorteilhaft für die Massenfertigung. - Eine Schmierung der Bauteile des Spindelantriebes ist nicht erforderlich. Die Bauteile können aus Materialien bestehen, die eine Schmierung nicht benötigen.
- Durch die Kraft des federnden Druckelementes
10 kann eine gewünschte Reibung zwischen den Gewindemuttern2 ,3 und der Gewindespindel1 erreicht werden. - Es ist grundsätzlich auch möglich, für eine Schmierung zwischen den Gewindemuttern
2 ,3 und der Gewindespindel1 zu sorgen, beispielsweise indem im Kunststoff der Gewindemuttern ein entsprechendes Schmiermitteldepot vorgesehen ist bzw. im Kunststoff entsprechende Schmiermittel eingebettet sind. - Die Kraft des federnden Druckelementes
10 ist an die äußere Last angepasst, so dass die Spielfreiheit gewährleistet ist. - Das Druckelement
10 kann auch dazu herangezogen werden, eine Überlastung des Spindelantriebes anzuzeigen. Ist die äußere Kraft, die auf den Spindelantrieb wirkt, größer als die vom Druckelement10 ausgeübte Kraft, dann tritt ein Flankenspiel auf, weil sich zumindest die eine Gewindemutter gegen die Kraft des Druckelementes10 gegenüber der anderen Gewindemutter verschieben kann. Dieses Flankenspiel kann dann als Signal für eine auftretende Überlastung herangezogen werden. - Der Spindelantrieb ist Teil eines Getriebes, mit dem unterschiedlichste Komponenten, beispielsweise in Kraftfahrzeugen, verstellt werden können. An den Spindelantrieb wird ein (nicht dargestellter) Antriebsmotor, insbesondere ein Elektromotor, angeschlossen. So können beispielsweise mit diesem Linearaktuator Spiegel oder Kameras in Kraftfahrzeugen bewegt werden. Die Gewindemuttern
2 ,3 gewährleisten infolge des eliminierten Flankenspiels, dass die Anwendung gleichmäßig verstellt und in seiner jeweiligen Lage vibrationsfrei gehalten wird. - Zum Antrieb können unterschiedlichste Getriebeanordnungen verwendet werden. So ist es beispielsweise möglich, auf einer der beiden Gewindemuttern
2 ,3 ein Schneckenrad vorzusehen, das mit einer Schnecke kämmt. - In diesem Falle kann der Antriebsmotor senkrecht zur Drehachse der Gewindespindel
1 angeordnet sein. - Die Gewindespindel
1 wird vorteilhaft am Außendurchmesser in einem entsprechenden Gehäuse drehbar gelagert. Hierzu sitzt auf dem in1 linken Ende der Gewindespindel1 ein (nicht dargestelltes) Drehlager, das im Gehäuse befestigt ist. Infolge der Lagerung der Gewindespindel1 auf ihrem Außendurchmesser ergibt sich ein sehr ruhiger und damit geräuscharmer Lauf der Gewindespindel. - Die Gewindeanfänge der Gewindemuttern
2 ,3 sind bei einem bestimmten Abstand der Gewindemuttern so orientiert, dass die Gewindespindel1 eingeschraubt werden kann. Außerdem sind die Gewindeanfänge der Gewindemuttern2 ,3 auf die Position der Nocken17 so abgestimmt, dass diese in die stirnseitigen Öffnungen18 eingreifen können.
Claims (9)
- Spindelantrieb mit einer Gewindespindel, auf der ein Gewindeelement sitzt, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewindeelement aus zwei axial nebeneinander liegenden Gewindemuttern (
2 ,3 ) besteht, die drehfest miteinander verbunden, begrenzt axial relativ zueinander verschiebbar und durch wenigstens ein federndes Druckelement (10 ) gegeneinander belastet sind. - Spindelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (
10 ) innerhalb einer ringnutförmigen Öffnung (8 ,9 ) in den einander zugewandten Stirnseiten der Gewindemuttern (2 ,3 ) angeordnet ist und sich mit seinen Enden am Boden (11 ,12 ) der Öffnungen (8 ,9 ) axial abstützt. - Spindelantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Gewindestege (
23 ,24 ) der Gewindemuttern (2 ,3 ) kleiner ist als der Abstand zwischen den Windungen des Gewindesteges (22 ) der Gewindespindel (1 ). - Spindelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindestege (
23 ,24 ) der Gewindemuttern (2 ,3 ) unter der Kraft des Druckelementes (10 ) spielfrei an einander gegenüberliegenden Flanken des Gewindesteges (22 ) der Gewindespindel (1 ) anliegen. - Spindelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (
10 ) eine Schraubendruckfeder ist. - Spindelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die eine Gewindemutter (
2 ,3 ) drehbar angetrieben ist. - Spindelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (
1 ) drehbar angetrieben ist. - Spindelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (
1 ) am Außendurchmesser gelagert ist. - Spindelantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinde als Bewegungsgewinde, vorzugsweise als Trapezgewinde, ausgebildet ist.
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