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Die Erfindung betrifft eine Kleiderhakenanordnung für ein Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 110 11 95 eine Kleiderhakenanordnung für ein Kraftfahrzeug. Bei dieser bekannten Kleiderhakenanordnung wird ein Kleiderhaken als Zunge in einem Einsatz ausgebildet. Der Einsatz wird in einer Innenwand des Kraftfahrzeugs versenkt befestigt.
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Heutzutage ist es üblich geworden, Kleiderhaken nicht mehr in Form eines Einsatzes vorzusehen, wie in dem oberhalb genannten Stand der Technik beschrieben, sondern an einem Verkleidungsteil der Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs auszubilden. Dabei hat sich nachteilig herausgestellt, dass es, wenn an solche Kleiderhaken schwere Kleidungsstücke gehängt werden, zu einer Deformation des Verkleidungsteils kommt. Dies kann insbesondere dazu führen, dass das Verteilungsteil aus seinem Sitz in einem Dichtkeder, welcher zwischen dem Verkleidungsteil und einem weiteren Verkleidungsteil vorgesehen ist, herausgleitet. Dies ist insbesondere in ästhetischer Hinsicht nicht akzeptabel.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Kleiderhakenanordnung für ein Kraftfahrzeug bzw. ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Kleiderhakenanordnung zu schaffen, bei welcher bzw. bei welchem die angesprochene Deformation des Verkleidungsteils vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Kleiderhakenanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, ein Verstärkungsteil vorzusehen, welches bei einer auf den an dem Verkleidungsteil angebrachten Kleiderhaken wirkenden Kraft das Verkleidungsteil gegen ein darunter liegendes Rohbaufunktionsteil abstützt. Dadurch kann die angesprochene Deformation des Verkleidungsteils vermieden werden.
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Aus den Unteransprüchen ergeben sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kleiderhakenanordnung weist eine mittels des Rohbaufunktionsteils auf das Verstärkungsteil wirkende Reaktionskraft einen größeren Hebelarm um eine Biegeachse des ersten Verkleidungsteils auf als die auf den Kleiderhaken wirkende Kraft. Die auf den Kleiderhaken und damit auf das Verkleidungsteil wirkende Kraft bewirkt gewöhnlich ein Moment, welches auf das Verkleidungsteil wirkt. Um nun ein entsprechendes Gegenmoment zu erzeugen, stützt sich das Verstärkungsteil an dem Rohbaufunktionsteil ab. Ist nun der Hebelarm der Reaktionskraft größer als der der Kraft, fällt die Reaktionskraft entsprechend geringer aus, so dass das Rohbaufunktionsteil vorteilhaft weniger stabil ausgebildet werden muss.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kleiderhakenanordnung ist das Verstärkungsteil an dem Verkleidungsteil angebracht. Dadurch ergibt sich ein einfacher Aufbau.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kleiderhakenanordnung überbrückt das Verstärkungsteil eine Fuge zwischen dem Verkleidungsteil und dem Formhimmel. Dadurch kann eine entsprechende Fugenbreite mittels des Verstärkungsteils konstant gehalten werden, was sich ästhetisch positiv auswirkt.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kleiderhakenanordnung ist das Verkleidungsteil als ein B-Säulen-Verkleidungsteil für das Kraftfahrzeug und das Rohbaufunktionsteil als ein Leitteil für das Kraftfahrzeug ausgebildet. Das B-Säulen-Verkleidungsteil kann somit günstig an dem Leitteil abgestützt werden.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kleiderhakenanordnung ist das Verstärkungsteil mit wenigstens einer Ausnehmung gebildet, mittels derer es auf wenigstens ein Eingriffselement an dem Verkleidungsteil befestigt ist. Dadurch lässt sich eine einfache Verbindung zwischen dem Verstärkungsteil und dem Verkleidungsteil schaffen. Bei der ”Ausnehmung” kann es sich um eine Tasche oder eine durchgehende Öffnung handeln.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kleiderhakenanordnung weist das Verstärkungsteil Verstärkungsrippen auf. Hierdurch kann eine Deformation desselben vermieden werden.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kleiderhakenanordnung bilden die wenigstens eine Ausnehmung und das wenigstens eine Eingriffselement zusammen eine Verdrehsicherung für das Abstützen des ersten Verkleidungsteils an dem zweiten Verkleidungsteil aus. Dadurch kann auf einfache Weise das auf das erste Verstärkungsteil wirkende Moment, welches sich aus der auf den Kleiderhaken wirkenden Kraft ergibt, aufgenommen werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ist das B-Säulen-Verkleidungsteil an einer B-Säule des Kraftfahrzeugs und das Leitteil an einem Dachabschnitt des Kraftfahrzeugs angebracht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Ansicht eine Kleiderhakenanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2 eine Ansicht A aus 1; und
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3 eine Ansicht B aus 2.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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1 zeigt eine Kleiderhakenanordnung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, 2 eine Ansicht A aus 1 und 3 eine Ansicht B aus 2.
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Die Kleiderhakenanordnung 1 weist ein Verkleidungsteil 2 zum Verkleiden eines lediglich schematisch und gestrichelt in 1 angedeuteten, ersten Karosserieabschnitts 3 eines nicht dargestellten Kraftfahrzeugs auf.
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Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Verkleidungsteil 2 als ein B-Säulen-Verkleidungsteil und der erste Karosserieabschnitt 3 als eine B-Säule des Kraftfahrzeugs ausgebildet.
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Die Kleiderhakenanordnung 1 weist ferner ein Rohbaufunktionsteil 4 auf.
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Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Rohbaufunktionsteil 4 als ein Leitteil und der zweite Karosserieabschnitt 5 als ein Dachabschnitt des Kraftfahrzeugs ausgebildet.
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Weiterhin ist ein Kleiderhaken 6 vorgesehen, welcher an dem Verkleidungsteil 2 angeordnet ist. Der Kleiderhaken 6 dient zum Hängen von mitunter schweren Mänteln. Der Kleiderhaken 6 kann als separates Teil an dem Verkleidungsteil 2 befestigt vorgesehen oder als Bestandteil des Verkleidungsteils, das heißt einstückig mit diesem, ausgebildet sein.
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Die Kleiderhakenanordnung 1 weist weiterhin ein Verstärkungsteil 12 auf, welches gut in den 2 und 3 zu erkennen ist.
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Das Verstärkungsteil 12 ist, wie in 3 zu sehen, mit einer Vielzahl von Verstärkungsrippen 13 gebildet, um dieses möglichst verwindungssteif auszubilden. Das Verstärkungsteil 12 weist ferner längliche Ausnehmungen 14 auf. Mittels der Ausnehmungen 14 ist das Verstärkungsteil 12 auf entsprechend ausgebildete Schweißrippen 15, welche an dem Verkleidungsteil 2 ausgebildet sind, aufgesteckt. Dadurch ist das Verstärkungsteil 12 mit einer Verdrehsicherung, das heißt drehfest, an dem Verkleidungsteil 2 verschweißt.
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Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Verstärkungsteil 12 einen Grundkörper 16 und einen an diesem angeformten Vorsprung 17 auf. Der Grundkörper 16 weist die vorstehend erwähnten Ausnehmungen 14 auf. Der Vorsprung 17 ist dazu ausgebildet, sich an dem Rohbaufunktionsteil 4 an dessen Unterkante 18 desselben abzustützen.
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Nachfolgend wird kurz die Funktionsweise der Kleiderhakenanordnung 1 näher erläutert:
Wird beispielsweise ein schwerer Mantel an den Kleiderhaken 6, siehe 1, gehängt, so ergibt sich eine Kraft F1, welche auf den Kleiderhaken 6 wirkt. Die Kraft F1 setzt sich aus der auf den Mantel wirkenden Gewichtskraft sowie etwaiger Längs- und Querbeschleunigungskräfte beim Betrieb des Kraftfahrzeugs zusammen.
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Die Kraft F1 tendiert dazu, das Verkleidungsteil 2 um eine schematisch angedeutete Biegeachse M zu verbiegen. Dies führt zu einer Reaktionskraft F2, welche das zweite Verkleidungsteil 4 mittels seines Anlagebereichs 18 auf das Verstärkungsteil 12 aufbringt. Dadurch, dass der Hebelarm H2 der Reaktionskraft F2 um die Biegeachse M größer als der Hebelarm H1 der Kraft F1 um die Biegeachse M ist, ergibt sich eine geringere Reaktionskraft F2, welche von dem Rohbaufunktionsteil 4 auf das Verstärkungsteil 12 aufgebracht werden muss, um die Kraft F1 und das entsprechende Moment um die Biegeachse M zu kompensieren.
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Hiermit wird eine sichere Abstützung des Verkleidungsteils 2 an dem Rohbaufunktionsteil 4 gewährleistet, wenn vergleichsweise große Kräfte F1 auf den Kleiderhaken 6 wirken. Dadurch wird wiederum sichergestellt, dass das Verkleidungsteil 2 nicht aus seinem Sitz im Dichtkeder 8, siehe 2, herausgleitet.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar. Insbesondere gelten die für die erfindungsgemäße Kleiderhakenanordnung beschriebenen Weiterbildungen und Ausführungsbeispiele entsprechend für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug. Ferner wird darauf hingewiesen, dass „ein” vorliegend keine Mehrzahl ausschließt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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