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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für einen dentalen Mundspiegel mit einem Gehäuse mit einem Greifabschnitt, mit einer Befestigungsvorrichtung für einen Mundspiegel und mit einer Luftzuführungsöffnung.
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Dentale Mundspiegel werden beispielsweise vor oder während einer zahnärztlichen Behandlung in den geöffneten Mundraum eines Patienten eingeführt, um über das gespiegelte Abbild die Zähne des Patienten besser betrachten zu können. Auf diese Weise können auch ansonsten nicht einsehbare Ansichten von Rückseiten oder Zwischenräumen der Zähne von dem dentalen Mundspiegel erfasst und einer Betrachtung bzw. Abbildung zugänglich gemacht werden.
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Kleine Mundspiegel mit einem Durchmesser von etwa 2 bis 3 cm ermöglichen eine große Bewegungsfreiheit für den Mundspiegel in dem Mundraum und erlauben es dem behandelnden Arzt, die einzelnen Zähne jeweils aus unterschiedlichen Blickrichtungen zu betrachten.
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Um fotografische Abbildungen einzelner Zähne oder eines gesamten Gebisses anfertigen zu können, werden üblicherweise große Mundspiegel verwendet, deren Abmessungen näherungsweise an die Größe eines Gebisses angepasst sind und etwa 5 bis 8 cm Durchmesser bzw. Kantenlänge betragen können.
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Aus der Praxis sind Haltevorrichtungen für einen dentalen Mundspiegel bekannt, deren Gehäuse eine Einstecköffnung aufweist, in die ein daran angepasster Befestigungsabschnitt eines Mundspiegels eingeführt und klemmend darin festgelegt werden kann. Die bekannten Haltevorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass die für eine Verwendung mit der Haltevorrichtung vorgesehenen Mundspiegel einen Befestigungsabschnitt aufweisen müssen, dessen Abmessungen an die Einstecköffnung der Haltevorrichtung angepasst sind. Aus diesem Grund können nur einige wenige Mundspiegel jeweils mit einer speziell daran angepassten Haltevorrichtung kombiniert und verwendet werden.
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Es ist aus der Praxis bekannt, dass auf Grund der feuchten und warmen Atemluft ein in den Mundraum eingeführter dentaler Mundspiegel beschlagen kann und die Abbildungsqualität der beschlagenen Spiegeloberfläche erheblich herabgesetzt sein kann.
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Einige wenige aus der Praxis bekannten Haltevorrichtungen weisen deshalb eine Luftzuführungsöffnung auf, durch die Druckluft oder ein mit einem Gebläse erzeugter Luftstrom in Richtung des Mundspiegels geblasen werden kann. Die Anordnung und Ausgestaltung der Luftzuführungsöffnungen ermöglichen jedoch oftmals lediglich eine geringe und unzureichende Minderung der Beschlagbildung, so dass die Abbildungsqualität insgesamt unbefriedigend bleibt.
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Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, eine Haltevorrichtung der eingangs genannten Gattung so auszugestalten, dass die Haltevorrichtung mit möglichst vielen verschiedenen dentalen Mundspiegeln kombiniert bzw. verwendet werden kann und eine einfache Handhabung und möglichst gute Abbildungsqualität gewährleistet werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Befestigungsvorrichtung einen seitlich offenen Längsschlitz zur Aufnahme des dentalen Mundspiegels aufweist. Ist der in den Längsschlitz eingeführte Bereich eines Mundspiegels kleiner als der Längsschlitz, so wird dieser Bereich des Mundspiegels vollständig in dem Längsschlitz aufgenommen. Ist dagegen die Erstreckung des relevanten Bereichs des Mundspiegels größer als die Erstreckung des Längsschlitzes bzw. des Gehäuses der Haltevorrichtung in einem den Längsschlitz umgebenden Bereich, so kann der Mundspiegel seitlich vorspringen bzw. seitlich überstehen und deshalb trotz der größeren Abmessungen in dem seitlich offenen Längsschlitz aufgenommen und festgelegt werden. Durch die Verwendung eines seitlich offenen Längsschlitzes kann ein Mundspiegel auch in einer beliebigen Ausrichtung bzw. mit einer beliebigen Seitenkante in den Längsschlitz eingeführt und in dieser Ausrichtung an der Haltevorrichtung festgelegt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Befestigungsvorrichtung eine erste Klemmbacke und ein Andruckelement aufweist, die den Längsschlitz begrenzen und deren Abstand zumindest bereichsweise zueinander veränderbar ist. Die erste Klemmbacke kann einstückig und unbeweglich an dem Gehäuse ausgebildet sein. Das Andruckelement ist zweckmäßigerweise zumindest bereichsweise in Richtung der ersten Klemmbacke verlagerbar ausgestaltet und auf einer der ersten Klemmbacke gegenüberliegenden Seite des Längsschlitzes angeordnet. In einer geöffneten Position ist das Andruckelement ausreichend beabstandet zu der ersten Klemmbacke angeordnet, so dass ein Mundspiegel in den Längsschlitz eingeführt werden kann. Um den Mundspiegel zuverlässig in dem Längsschlitz und damit an der Haltevorrichtung festlegen zu können, kann das Andruckelement auf die erste Klemmbake zu bewegt bzw. verlagert werden und den zwischen der ersten Klemmbacke und dem Andruckelement befindlichen Mundspiegel mit hoher Klemmkraft festlegen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Andruckelement eine zweite Klemmbacke ist. Die beiden Klemmbacken können sich jeweils über die gesamte Länge des Längsschlitzes erstrecken und eine großflächige klemmende Festlegung eines zwischen den Klemmbacken positionierten Mundspiegels ermöglichen.
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Es ist vorgesehen, dass das Andruckelement mittels mindestens einer Klemmschraube relativ zu der ersten Klemmbacke verlagerbar ist. Die Klemmschraube bzw. die mehreren Klemmschrauben können eine geriffelte oder gewellte Oberflächenstruktur aufweisen, um eine manuelle Betätigung der Klemmschrauben zu erleichtern. Die Klemmschrauben können auch vergleichsweise klein ausgestaltet sein und eine Ausnehmung oder eine Formgebung eines Klemmschraubenkopfes aufweisen, die dafür vorgesehen und daran angepasst ist, mit einem Werkzeug zusammenzuwirken und eine Betätigung der Klemmschraube durch das dafür vorgesehene Werkzeug zu ermöglichen.
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Um eine Beschädigung der oftmals eine hochwertige Beschichtung und Vergütung aufweisenden Oberflächen des dentalen Mundspiegels bei dessen klemmender Festlegung in dem Längsschlitz zu vermeiden ist vorgesehen, dass die erste Klemmbacke und das Andruckelement jeweils auf einer dem Längsschlitz zugewandten Oberfläche elastisch ausgebildet sind.
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Um eine kostengünstige Herstellung der Haltevorrichtung zu begünstigen kann vorgesehen sein, dass die erste Klemmbacke und das Andruckelement jeweils eine elastische Beschichtung aufweisen. Die elastische Beschichtung kann eine nachträglich aufgeklebte Gummischicht oder eine Schicht aus einem elastischen Kunststoffmaterial sein. Es ist ebenfalls denkbar, dass die erste Klemmbacke und das Andruckelement mit einem Überzug aus einem elastischen Material versehen werden.
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Um durch eine möglichst effektive Belüftung eine Beschlagbildung des Mundspiegels während dessen Benutzung zu mindern und möglichst vollständig verhindern zu können ist vorgesehen, dass die Luftzuführungsöffnung schlitzartig ausgebildet ist und parallel zu dem Längsschlitz zur Aufnahme des dentalen Mundspiegels angeordnet ist. Die Luftzuführungsöffnung ist dabei zweckmäßigerweise relativ zu dem in dem Längsschlitz aufgenommenen Mundspiegel so angeordnet, dass der Mundspiegel von oben bzw. auf einer Ansichtsseite des Mundspiegels mit der zugeführten Luftströmung beströmt wird.
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Es hat sich herausgestellt, dass eine unerwünschte Beschlagbildung des Mundspiegels während dessen Benutzung dadurch erheblich gemindert werden kann, dass die Haltevorrichtung eine Luftabsaugöffnung aufweist, durch die Luft aus dem Mundraum heraus in bzw. durch die Haltevorrichtung abgesaugt werden kann. Die durch die Luftzuführungsöffnung zugeführte Luftströmung kann durch eine geeignete Dimensionierung und Anordnung der Luftabsaugöffnung wieder aus dem Mundraum angesaugt und abgeführt werden, so dass eine kontinuierliche Luftströmung mit frisch angesaugter Luft aufrechterhalten werden kann, die den Mundspiegel umströmt und einen Kontakt des Mundspiegels mit der warmen und feuchten Atemluft mindert oder verhindert.
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Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass die Luftabsaugöffnung auf einer der Luftzuführungsöffnung gegenüberliegenden Seite des Längsschlitzes zur Aufnahme des zentralen Mundspiegels angeordnet ist. Auf diese Weise wird nahezu unabhängig von der Ausgestaltung und Abmessung des jeweils verwendeten Mundspiegels eine Luftströmung erzeugt, die den dentalen Mundspiegel umströmt. Ein in der Haltevorrichtung angeordnetes Gebläse kann dazu verwendet werden, die durch die Luftzuführungsöffnung ausgeblasene Luft durch die Luftabsaugöffnung wieder anzusaugen. Auf diese Weise kann eine kontinuierliche Umströmung des in dem Längsschlitz aufgenommenen Mundspiegels erzeugt und aufrechterhalten werden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung exemplarisch dargestellt ist. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Haltevorrichtung mit einem seitlich offenen Längsschlitz, in dem ein näherungsweise rechteckiger dentaler Mundspiegel klemmend festgelegt ist, und
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2 eine vergrößert dargestellte Schrägansicht eines vorderen Teilbereichs der in 1 dargestellten Haltevorrichtung von unten.
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In den 1 und 2 ist eine Haltevorrichtung 1 abgebildet, die ein Gehäuse 2 aufweist, das länglich und flach ausgestaltet ist und einen Greifabschnitt 3 aufweist, dessen Abmessungen ein sicheres Ergreifen und Handhaben durch einen Benutzer begünstigen. Der Greifabschnitt 3 kann eine raue oder strukturierte Oberfläche aufweisen, um die optischen Eigenschaften zu verbessern und eine zuverlässige und komfortable Handhabung zu erleichtern.
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An einem vorderen Ende 4 der Haltevorrichtung 1 ist ein seitlich offener Längsschlitz 5 ausgebildet. Die Breite des Längsschlitzes 5 ist ausreichend groß bemessen, um die Aufnahme möglichst vieler handelsüblicher Fotospiegel zu ermöglichen.
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In der Figur ist exemplarisch ein näherungsweise rechteckig ausgestalteter dentaler Mundspiegel 6 abgebildet, der als Fotospiegel verwendet werden kann und klemmend in dem Längsschlitz 5 festgelegt ist. Die in den Längsschlitz 5 eingeführte Seitenkante des zentralen Mundspiegels 6 ist länger als die Länge des Längsschlitzes 5 bzw. die Abmessung des Gehäuses 2 im Bereich des vorderen Endes 4 um den Längsschlitz 5 herum. Der dentale Mundspiegel 6 ragt deshalb seitlich über den seitlich offenen Längsschlitz 5 hinaus.
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An einer Stirnseite 7 an dem vorderen Ende 4 des Gehäuses 2 ist eine ebenfalls schlitzartig ausgebildete Luftführungsöffnung 8 angeordnet. Durch die Luftzuführungsöffnung 8 kann eine mit einem nicht dargestellten Gebläse in der Haltevorrichtung 1 erzeugte Luftströmung auf eine Oberseite bzw. Ansichtsseite 9 des dentalen Mundspiegels 6 gerichtet werden.
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Wie aus 2 ersichtlich ist, ist auf einer der Luftzuführungsöffnung 8 gegenüberliegenden Seite des Längsschlitzes 5 eine entsprechend ausgestaltete Luftansaugöffnung 10 angeordnet, durch die Luft in bzw. durch das Gehäuse 2 der Haltevorrichtung 1 abgesaugt werden kann. Durch eine kontinuierliche Luftzuführung durch die Luftzuführungsöffnung 8 und eine daran angepasste, vergleichbare Absaugung der zugeführten Luft durch die Luftabsaugöffnung 10 wird eine kontinuierliche Luftströmung um den dentalen Mundspiegel 6 herum erzeugt und aufrechterhalten. Diese den dentalen Mundspiegel 6 umströmende Luftströmung verhindert weitgehend eine unerwünschte Beschlagbildung insbesondere auf der Ansichtsseite 9 des dentalen Mundspiegels 6, die von einem Benutzer zum Betrachten bzw. zum Fotografieren der Zähne in einem Mundraum verwendet wird.
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Der Längsschlitz 5 wird von einer ersten Klemmbacke 11 und von einem Andruckelement begrenzt, das ebenfalls als eine zweite Klemmbacke 12 ausgebildet ist, begrenzt. Auf der ersten Klemmbacke 11 und auf der zweiten Klemmbacke 12 ist auf einer dem Längsschlitz zugewandten Oberfläche jeweils eine Beschichtung 13 aus einem elastischen Kunststoffmaterial aufgeklebt. Die Beschichtung 13 verhindert ein Verkratzen oder Beschädigen der üblicherweise hochwertigen Oberflächen des klemmend in den Längsschlitz 5 festgelegten dentalen Mundspiegels 6.
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Mittels zweier Klemmschrauben 14 kann zumindest bereichsweise der Abstand der zweiten Klemmbacke 12 relativ zu der ersten Klemmbacke 11 vorgegeben werden und in Abhängigkeit von der Dicke des jeweils verwendeten dentalen Fotospiegels 6 eine ausreichend hohe Klemmkraft erzeugt werden, um den dentalen Mundspiegel 6 zuverlässig in dem Längsschlitz 5 festlegen zu können.
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An der Stirnseite 7 sind weiterhin zwei Beleuchtungseinrichtungen 15 vorgesehen, die beispielsweise als LED's ausgestaltet sein können und eine zusätzliche Beleuchtung des dentalen Mundspiegels 6 ermöglichen.
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Das Gehäuse 2 weist an einer Unterseite Belüftungsschlitze 16 auf, durch die Luft angesaugt oder ausgeblasen werden kann.