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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen und ein Verfahren zur Reinigung einer solchen Vorrichtung. Die Erfindung findet insbesondere Anwendung beim (insbesondere trockenen) Austragen von Verbrennungsrückständen aus Verbrennungsanlagen, wie z.B. Anlagen zur Verbrennung fossiler Brennstoffe oder Abfallverbrennungsanlagen.
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Die Brennstoffe können in solchen Verbrennungsanlagen beispielsweise auf einem Wanderrost verbrannt werden. Aus der
DE 973 109 A ist beispielsweise ein Wanderrost mit einer Rüttelvorrichtung bekannt, mittels der ein Zusammenbacken von Brennstoffteilen verhinderbar bzw. zusammengebackene Brennstoffteile wieder voneinander lösbar sind. Hierdurch wird ein möglichst vollständiges Verbrennen des Brennstoffs auf dem Wanderrost gefördert. Weiterhin sind beispielsweise aus der
DE 10 2008 012 246 A1 Wasserlanzenbläser zum Reinigen von Verbrennungskesseln der Verbrennungsanlagen bekannt. Nach dem Verbrennen des Brennstoffs auf dem Wanderrost fallen die Verbrennungsrückstände regelmäßig auf ein an die Verbrennungsanlagen angeschlossenes Förderband. Bei der Förderung von Verbrennungsrückständen aus einem Verbrennungskessel werden seit langem Förderbänder eingesetzt, auf denen die Verbrennungsrückstände bereits eine Nachbehandlung, beispielsweise in Form einer Abkühlung und/oder Nachverbrennung, erfahren. Hierbei hat sich insbesondere eine trockene Austragung der Verbrennungsrückstände als vorteilhaft herausgestellt, bei der die Verbrennungsrückstände nicht mehr wie früher üblich durch ein Wasserbad gefördert werden. Die Kühlung bzw. Nachbehandlung kann bevorzugt mit einem Luftstrom realisiert werden, der entgegen der Förderrichtung der Verbrennungsrückstände verläuft und durch den Unterdruck im Verbrennungskessel aufrecht erhalten wird. Zusätzlich bzw. alternativ kann auch eine Befeuchtungsanlage vorgesehen sein, mit der feine Wassertropfen auf den Verbrennungsrückständen verteilt werden können. Zur Kühlung der Verbrennungsrückstände können die Förderbänder insbesondere auch Durchlässe aufweisen, durch die Kühlluft durch die Verbrennungsrückstände geleitet werden kann.
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Neuerdings werden den in den Verbrennungskesseln verbrannten fossilen Brennstoffen oder Abfällen vermehrt Ersatzbrennstoffe, wie zum Beispiel Kunststoffe, beigemengt. Die Verbrennungsrückstände dieser Ersatzbrennstoffe können zu Verklebungen und Anhaftungen der Verbrennungsrückstände auf dem Förderband führen, so dass unter Umständen im Förderband angeordnete Durchlässe durch die Anhaftungen verschlossen werden und somit keine ausreichende Kühlung der Verbrennungsrückstände mehr gewährleistet werden kann. Darüber hinaus können die Anhaftungen der Verbrennungsrückstände aufgrund ihrer Masse und ihres Volumens zu Beschädigungen an dem Förderband und seinen Nebenaggregaten, wie z. B. Antrieben und Lagerungen, führen, so dass Anhaftungen von Verbrennungsrückständen an Förderbändern grundsätzlich unerwünscht sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen anzugeben, bei der Beschädigungen und/oder geringere Effektivitäten infolge von Anhaftungen von Verbrennungsrückständen auch bei Einsatz von Ersatzbrennstoffen, wie Kunststoffen, reduziert oder sogar vermieden werden können. Darüber hinaus soll auch ein Verfahren zum Reinigen einer Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen angegeben werden, das eine besonders kostengünstige und zuverlässige Entfernung von Anhaftungen von Verbrennungsrückständen von Förderbändern ermöglicht.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Vorrichtung gemäß des Patentanspruchs 1 und einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 5. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig formulierten Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen weist zumindest ein Förderband zur Nachbehandlung der Verbrennungsrückstände und zumindest eine Reinigungsvorrichtung zum wenigstens teilweisen Reinigen des zumindest einen Förderbandes auf, wobei mindestens eine Überwachungseinrichtung für Anhaftungen an zumindest einem Förderband mit einer Steuerung datenleitend verbunden ist, und wobei die Steuerung dazu eingerichtet ist, die zumindest eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung des zumindest einen Förderbandes bedarfsgerecht zu aktivieren.
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Bei dem zumindest einen Förderband handelt es sich mit anderen Worten also bevorzugt um ein bewegtes Transportelement, auf und/oder in dem die Verbrennungsrückstände (direkt aus einem Verbrennungskessel) abgelegt und bewegt werden, wie insbesondere ein Kettenförderer oder ein Plattenförderer. Diese können insbesondere eine Tragkonstruktion, Antriebsmittel, Spannmittel, Umlenkstationen, Tragrollen, Führungsrollen und Steuermittel aufweisen. Zudem bilden solche Förderbänder regelmäßig einen Obertrum, auf dem die Verbrennungsrückstände aus einem Aufgabebereich zu einem Entladebereich gefördert werden, und einen Untertrum, also einen Rücklaufbereich ohne Verbrennungsrückstände, aus. In dem Aufgabebereich des zumindest einen Förderbandes werden die Verbrennungsrückstände aus zumindest einem Verbrennungskessel (direkt, also insbesondere ohne vorheriges Abschrecken in einem Wasserbad) auf das zumindest eine Fördermittel aufgegeben und im Entladebereich des zumindest einen Förderbandes, zum Beispiel am Ende des zumindest einen Förderbandes, entladen. Hierbei kann es, insbesondere bei der Beimengung von Ersatzbrennstoffen, wie Kunststoffen, aufgrund der Behandlung der Verbrennungsrückstände und/oder der Abkühlung (bzw. Verfestigung) zu Anhaftungen von Verbrennungsrückständen am dem zumindest einen Förderband kommen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen weist daher zumindest eine Reinigungsvorrichtung zum wenigstens teilweisen Reinigen eines Förderbandes auf. Hierzu ist die zumindest eine Reinigungsvorrichtung insbesondere dazu geeignet, an dem zumindest einem Förderband anhaftende Verbrennungsrückstände von dem zumindest einem Förderband zumindest teilweise zu lösen und so das zumindest eine Förderband zu reinigen. Eine Reinigung des zumindest einen Förderbandes durch die zumindest eine Reinigungsvorrichtung muss dabei nicht zwangsweise (gleich intensiv) über eine gesamte Breite (quer zu einer Förderrichtung des zumindest einen Förderbandes) erfolgen, sondern kann auch selektiv, beispielsweise ausschließlich und/oder besonders intensiv, in Bereichen mit besonders vielen Anhaftungen ausgeführt werden. Eine „teilweise“ Reinigung liegt insbesondere dann vor, wenn nicht über die ganze Betriebszeit und/oder die gesamten mit Verbrennungsrückständen in Kontakt gebrachten Bereiche des Förderbandes gereinigt wird. Ganz besonders ist eine gezielte, bedarfsgerechte Reinigung bevorzugt, so dass dann während des Betriebes der Vorrichtung bzw. des Verbrennungskessels bzw. des Förderbetriebes nur teilweise gereinigt wird.
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Grade hierzu und/oder um eine besonders schonende und kostengünstige Reinigung des zumindest einen Förderbandes zu gewährleisten, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens eine Überwachungseinrichtung für Anhaftungen am dem zumindest einen Förderband auf. Die Überwachungseinrichtung ist insbesondere dazu geeignet, Informationen wie Lage, Menge und/oder Schichtdicke von Anhaftungen an dem zumindest einen Förderband zu bestimmen. Die Bestimmung erfolgt dazu in mindestens einem Überwachungsbereich der Vorrichtung, durch den sich das zumindest eine Förderband während des Betriebes hindurch bewegt. Hierzu kann die Bestimmung von Anhaftung über die gesamte Breite des zumindest einen Förderbandes oder lediglich über einen Teilbereich des zumindest einen Förderbandes erstrecken. Unerheblich ist letztendlich, ob sich der mindestens eine Überwachungsbereich im Bereich des Obertrums und/oder (wie bevorzugt) im Bereich des Untertrums des zumindest einen Förderbandes befindet, wobei eine Bestimmung von Anhaftungen auf dem Obertrum in der Regel nur in einer Leerlaufphase des zumindest einen Förderbandes, das heißt wenn keine Verbrennungsrückstände gefördert werden, erfolgen sollte. Um die durch die mindestens eine Überwachungseinrichtung bestimmten Informationen für die Reinigung des zumindest einen Förderbandes nutzbar zu machen, sind diese Informationen durch die mindestens eine Reinigungsvorrichtung an eine Steuerung übertragbar, wobei die Übertragung der Informationen insbesondere über Datenleitungen und/oder Funksignale erfolgt.
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Die Steuerung wiederum ist dazu eingerichtet, die zumindest eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung des zumindest einen Förderbandes bedarfsgerecht zu aktivieren. Dies bedeutet unter anderem, das die zumindest eine Reinigungsvorrichtung insbesondere (erst) beim Überschreiten einer maximalen Menge und/oder maximalen Schichtdicke von Anhaftungen und/oder wenn Anhaftungen an bestimmten (unerwünschten) Stellen des zumindest einen Förderbandes durch die mindestens eine Überwachungseinrichtung detektiert wurden, aktiviert wird. Darüber hinaus ist alternativ oder kumulativ mit bedarfsgerechter Aktivierung der zumindest einen Reinigungsvorrichtung auch gemeint, dass eine Reinigung durch die zumindest eine Reinigungsvorrichtung beispielsweise nur in Bereichen mit unerwünschten Anhaftungen aktiviert und/oder eine Reinigungsintensität der zumindest einen Reinigungsvorrichtung in diesen Bereichen intensiviert wird. Insbesondere kann auch vorgesehen sein, dass die zumindest eine Reinigungsvorrichtung während des Betriebs des zumindest eines Förderbandes nicht ständig (permanent), sondern lediglich bedarfsbezogen, das heißt nur zeitweise und/oder zeitlich begrenzt bezogen auf den Förderbetrieb, aktiviert wird, bis beispielsweise eine maximale Menge und/oder eine maximale Schichtdicke der Anhaftung unterschritten ist. Hierdurch wird eine gezielte Abreinigung von Anhaftungen an dem zumindest einem Förderband erzielt und darüber hinaus der Verschleiß der zumindest einen Reinigungsvorrichtung und/oder des zumindest einen Förderbandes der Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen reduziert. Zudem wird auch der Energie- und/oder gegebenenfalls der Verbrauch eines verwendeten Reinigungsmediums der zumindest einen Reinigungsvorrichtung besonders vorteilhaft vermindert.
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Die Steuerung ist demnach entsprechend mit Verbindungsleitungen bzw. Signalleitungen zumindest hin zu der Überwachungsvorrichtung und der Reinigungsvorrichtung verbunden, dass eine Kommunikation bzw. Datenverbindung ermöglicht ist. Das hier erläuterte Verfahren kann insbesondere in Form eines Datenverarbeitungsprogramms in der Steuerung realisiert sein.
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Vorzugsweise umfasst die zumindest eine Überwachungsvorrichtung mindestens eines der folgenden Mittel:
- - Wärmestrahlungssensor;
- - Gewichtssensor;
- - Mechanische Abtastvorrichtung;
- - Lichtschranke;
- - Durchleuchtungseinrichtung.
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Selbstverständlich können hierbei die Anzahl und Kombinationen diese Mittel variiert werden.
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Bei dem hier vorgeschlagenen Wärmestrahlungssensor handelt es sich insbesondere um eine Infrarot-Kamera, mit dessen Hilfe die Lage, Menge und/oder Schichtdicke der regelmäßig heißen Anhaftungen von Verbrennungsrückständen an dem zumindest einen Förderband bestimmt werden können. Die optischen Informationen können mit entsprechenden Bilderkennungsverfahren so verarbeitet werden, dass die Position und/oder Art der Verbrennungsrückstände genau identifiziert werden.
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Darüber hinaus kann die zumindest eine Überwachungseinrichtung auch einen Gewichtssensor aufweisen, mit dessen Hilfe die Lage, Menge und/oder Schichtdicke von Anhaftungen am zumindest einem Förderband bestimmt werden können. Hierzu sind die Gewichtssensoren beispielsweise an Antriebselementen und/oder Führungselementen und/oder Stützelementen des zumindest einen Förderbandes angeordnet, so dass ein kontinuierliches Profil der an dem zumindest einen Förderband klebenden Anhaftungen erstellt werden kann.
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Alternativ oder kumulativ können auch mechanische Abtastvorrichtungen zur Überwachung von Anhaftungen an dem zumindest einem Förderband eingesetzt werden. Hierzu liegen die mechanischen Abtastvorrichtungen regelmäßig in zumindest einem Überwachungsbereich des zumindest einen Förderbandes an dem zumindest einen Förderband an und werden durch Anhaftungen auf dem Förderband ausgelenkt. Anhand dieser Auslenkung kann schließlich die Menge, Lage und/oder Schichtdicke der Anhaftungen an dem zumindest einem Förderband bestimmt werden.
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Zudem können auch Lichtschranken eingesetzt werden, die in einem Abstand von dem zumindest einem Förderband angeordnet sind und eine Breite des Förderbandes quer zu einer Förderrichtung bevorzugt vollständig überspannen.
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Für sämtliche Sensoren der mindestens einen Überwachungsvorrichtung kann es zudem vorteilhaft sein, zumindest ein Reinigungsmittel zur Säuberung der Überwachungsvorrichtung selbst vorzusehen.
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Zudem kann es vorteilhaft sein, dass die Überwachungsvorrichtung zumindest teilweise relativ zum Förderband bewegbar ausgeführt ist, so dass mit einer (einzelnen) Überwachungsvorrichtung mehrere Überwachungsbereiche erfassbar sind.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform weist die zumindest eine Reinigungsvorrichtung mindestens eines der folgenden Mittel auf:
- - Blasvorrichtung;
- - Saugvorrichtung;
- - Abrasivstrahlen;
- - Rüttler;
- - Klopfer;
- - Bürsten;
- - Schaber.
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Selbstverständlich können hierbei die Anzahl und Kombinationen diese Mittel variiert werden.
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Die Blasvorrichtung dient dazu, Anhaftungen an dem zumindest einem Förderband mit Hilfe von (unter erhöhtem Druck stehender) Luft, insbesondere Umgebungsluft, zu reinigen. Gegebenenfalls können hierfür auch Additive zugegeben werden, die eine Reinigung begünstigen. Für die Abreinigung der Anhaftungen kann ebenfalls (zumindest) eine Saugvorrichtung zum Einsatz kommen, die zudem den Vorteil besitzt, abgesaugte Anhaftungen gezielt von dem Förderband entfernen zu können. Weiterhin ist auch eine Bestrahlung der Anhaftungen mit einem Abrasivmittel, wie zum Beispiel Sandstrahlen oder dergleichen, möglich, womit insbesondere hartnäckige Anhaftungen zielgerichtet und zuverlässig beseitigt werden können. Darüber hinaus können auch Rüttler, Klopfer, Bürsten, Schaber und/oder dergleichen zur mechanischen Abreinigung der Anhaftungen eingesetzt werden.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die zumindest eine Reinigungsvorrichtung relativ zum zumindest einem Förderband weg bewegbar ist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die zumindest eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung des zumindest einen Förderbands mit dem zumindest einen Förderband in Kontakt gebracht wird, wie dies insbesondere bei mechanisch wirkenden Reinigungsvorrichtungen der Fall ist. Hierdurch kann in vorteilhafterweise der Verschleiß der zumindest einen Reinigungsvorrichtung und dem zumindest einem Förderband, insbesondere in Phasen in denen keine Reinigung erfolgt, vermindert werden. Hierbei kann die zumindest eine Reinigungsvorrichtung zum Beispiel gegenüber dem Förderband verschwenkt und/oder verfahren werden, um vorbestimmte Reinigungsbereiche am Förderband zu erreichen (kontaktieren).
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Besonders bevorzugt ist die Anwendung der Erfindung bei einer Verbrennungsanlage mit zumindest einem Verbrennungskessel, wobei mindestens eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen vorgesehen ist. Dazu ist die Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen beispielsweise mit einem (im Wesentlichen dichten, separaten) Gehäuse über einen Trichter an dem Verbrennungskessel befestigt. Innerhalb dieses Gehäuses, das üblicherweise auch Teil der Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen ist, sind die Reinigungsvorrichtung und die Überwachungseinrichtung angeordnet.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird zudem auch ein Verfahren zur Reinigung einer Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen vorgeschlagen, das zumindest die folgenden Schritte aufweist:
- a) Bestimmung eines Ist-Verschmutzungsgrades zumindest eines Förderbandes zur Nachbehandlung von Verbrennungsrückständen,
- b) Vergleich des Ist-Verschmutzungsgrades mit einem Maximal-Verschmutzungsgrad des zumindest einen Förderbandes,
- c) Reinigen des zumindest einen Förderbandes mit zumindest einer Reinigungsvorrichtung, wenn der Ist-Verschmutzungsgrad den Maximal-Verschmutzungsgrad übersteigt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung lassen sich (zumindest in Teilaspekten) auch sehr gut miteinander kombinieren.
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Unter dem Ist-Verschmutzungsgrad ist insbesondere die aktuelle bzw. erfasste/berechnete Menge, Lage und/oder Schichtdicke von an dem zumindest einem Förderband anhaftenden Verbrennungsrückständen (Anhaftungen) gemeint. Zur Bestimmung des Ist-Verschmutzungsgrades wird insbesondere mindestens eine Überwachungseinrichtung eingesetzt, die dazu geeignet ist, eine Menge, Lage und/oder Schichtdicke der Anhaftungen an dem zumindest einem Förderband zu bestimmen. Der festgestellte Ist-Verschmutzungsgrad wird sodann im Schritt b) mit einem (vorbestimmten und/oder aktuelle berechneten) Maximal-Verschmutzungsgrad des zumindest einen Förderbandes verglichen. Bei dem Maximal-Verschmutzungsgrad handelt es sich beispielsweise um eine maximale Menge und/oder maximale Schichtdicke von Anhaftungen von Verbrennungsrückständen an dem zumindest einem Förderband. Eine Reinigung des mindestens einen Förderbandes mit Hilfe zumindest einer Reinigungsvorrichtung wird gezielt, das heißt insbesondere bedarfsgerecht, (erst) dann ausgelöst, wenn der Ist-Verschmutzungsgrad den Maximal-Verschmutzungsgrad überschritten hat. Hierdurch wird in vorteilhafterweise erreicht, dass der Verbrauch an Energie und/oder Reinigungsmedien der zumindest einen Reinigungsvorrichtung und der Verschleiß der zumindest einen Reinigungsvorrichtung und/oder des zumindest einen Förderbandes reduziert wird.
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Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, dass in Abhängigkeit des Ist-Verschmutzungsgrad auch eine Auswahl der Art bzw. Intensität der Reinigung (und/oder Reinigungsvorrichtung) vorgenommen werden kann.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die zumindest eine Reinigungsvorrichtung relativ zum zumindest einen Förderband bewegt wird. Dies erfolgt z.B. unmittelbar vor, während und/oder unmittelbar nach Schritt c). Dies hat insbesondere den Vorteil, dass (zumindest) bei einer mechanisch wirkenden Reinigungsvorrichtung ein Anpressdruck zwischen der zumindest einen Reinigungsvorrichtung und dem zumindest einem Förderband variiert werden kann und somit eine gewünschte Reinigungsintensität erzielt wird. Zudem kann der Abstand zwischen der zumindest einen Reinigungsvorrichtung und dem zumindest einem Förderband vergrößert werden, wenn beispielsweise besonders große Mengen Verbrennungsrückstände auf dem zumindest einem Förderband gefördert werden. Ebenso können Strahlrichtungen für Blasvorrichtungen und/oder Abrasivmittel angepasst werden.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die zumindest eine Reinigungsvorrichtung von dem zumindest einem Förderband wegbewegt wird, wenn keine Reinigung des zumindest einen Förderbandes erfolgt. Insbesondere bei mechanisch wirkenden Reinigungsvorrichtung kann so in vorteilhafterweise eine Reibung zwischen der zumindest einen Reinigungsvorrichtung und dem zumindest einen Förderband verhindert werden, so dass die zum Antrieb des zumindest eine Förderbandes benötigte Energie reduziert wird. Darüber hinaus hat dies den Vorteil, dass weder an der zumindest einen Reinigungsvorrichtung noch an dem zumindest einem Förderband Verschleiß durch Reibung zwischen beiden auftritt.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn in Schritt c) eine Reinigungsintensität der zumindest einen Reinigungsvorrichtung in Abhängigkeit von dem Ist-Verschmutzungsgrad des zumindest einen Förderbandes eingestellt wird.
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Hieraus resultiert ebenfalls in vorteilhafterweise ein reduzierter Verschleiß an der zumindest einen Reinigungsvorrichtung und dem zumindest einem Förderband, weil die Reinigungsintensität bei nur geringfügig vorhandenen Anhaftungen an dem zumindest einem Förderband reduziert wird.
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Vorzugsweise wird in Schritt a) der Ist-Verschmutzungsgrad des gesamten zumindest einem Förderbandes kontinuierlich bestimmt. Hierdurch wird erzielt, dass eine lückenlose Überwachung von Anhaftungen an dem zumindest einen Förderband gewährleistet ist.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Schritte a), b) und c) vor oder nach der Förderung von Verbrennungsrückständen auf dem zumindest einen Förderband erfolgt. Hierdurch kann die Bestimmung des Ist-Verschmutzungsgrades auch im Bereich eines Obertrums des zumindest einen Förderbandes erfolgen.
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Zudem ist es vorteilhaft, wenn Schritt c) in Abhängigkeit zumindest eines Kesselparameters variiert wird. Bei diesen Kesselparametern kann es sich insbesondere um einen verwendeten Brennstoff, eine eingesetzte Ersatzbrennstoffmenge, eine Temperatur und/oder eine Menge der zu fördernden Verbrennungsrückstände handeln. Die (gegebenenfalls auch sensorisch erfassten) Kesselparameter können mit den Ergebnissen aus der Überwachungseinrichtung in der Steuerung kombiniert werden, so dass vorgegebene Reinigungsprozeduren in Abhängigkeit dieser Kenngrößen ausgewählt und durchgeführt werden.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Es zeigen schematisch:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen in einer Seitenansicht, und
- 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen im Querschnitt.
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Fördern von Verbrennungsrückständen 2, die ein in einem Gehäuse 11 angeordnetes Förderband 3 aufweist. Die Vorrichtung 1 ist dabei an einen Verbrennungskessel 7 einer Verbrennungsanlage 6 angeschlossen, so dass Verbrennungsrückstände 2, wie zum Beispiel Schlacke oder Asche, aus dem Verbrennungskessel 7 in einem Aufgabebereich 18 des Förderbandes 3 auf das Förderband 3 aufgegeben werden können. Die Verbrennungsrückstände 2 werden durch das Förderband 3 aus dem Aufgabebereich 18 zu einem Abgabebereich 19 gefördert, in dem die Verbrennungsrückstände 2 durch einen Auslass 10 im Gehäuse 11 entladen werden können. Insbesondere wenn in dem Verbrennungskessel 7 Ersatzbrennstoffe, wie zum Beispiel Kunststoffe, verbrannt werden, kann es zu Anhaftungen 8 zumindest eines Teils der Verbrennungsrückstände 2 an dem Förderband 3 kommen.
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Diese Anhaftungen 8 werden über ein Untertrum 17 des Förderbands 3 zurück in Richtung Aufgabebereich 18 gefördert. Unterhalb des Förderbands 3 ist eine Überwachungsvorrichtung 5 zur Überwachung eines Ist-Verschmutzungsgrades in Form einer Schichtdicke 22 von Anhaftungen 8 an dem Förderband 3 in einem Überwachungsbereich 20 angeordnet. Diese Überwachungsvorrichtung 5 ist datenleitend (hier gestrichelt dargestellt) mit einer Steuerung 9 verbunden. Diese Steuerung 9 vergleicht den Ist-Verschmutzungsgrad mit einem Maximal-Verschmutzungsgrad und aktiviert eine Reinigungsvorrichtung 4 bedarfsgerecht, wenn der Ist-Verschmutzungsgrad den Maximal-Verschmutzungsgrad übersteigt. Hierzu ist die Reinigungsvorrichtung 4 mit Hilfe eines Bewegungsmittels 23 relativ zu dem Förderband 3 angeordnet. Bei der hier gezeigten Reinigungsvorrichtung 4 handelt es sich um eine rotierende Bürste, mit deren Hilfe Anhaftungen 8 von dem Untertrum 17 des Förderbandes 3 in einem Reinigungsbereich 21 von dem Förderband 3 entfernt werden.
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Aus der 2 geht ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung hervor, die hier in einer Querschnittsansicht dargestellt ist. Gezeigt ist eine Vorrichtung 1 zum Fördern von Verbrennungsrückständen 2 aus einem Verbrennungskessel 7 einer Verbrennungsanlage 6. Die Vorrichtung 1 weist (direkt) unterhalb des Verbrennungskessels 7 ein Förderband 3 auf, dass in einem Gehäuse 11 angeordnet ist und das wiederum einen Obertrum 15 und einen Untertrum 17 aufweist.
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Zur Abreinigung von Anhaftungen 8 von dem Untertrum 17 des Förderbandes 3 weist die Vorrichtung 1 eine unterhalb des Förderbandes 3 angeordnete Reinigungsvorrichtung 4 auf, die hier Abrasivstrahlen 12, eine erste Saugvorrichtung 13 und eine zweite Saugvorrichtung 14 umfasst. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind die erste Saugvorrichtung 13 und die zweite Saugvorrichtung 14 in regelmäßig besonders stark verschmutzten Randbereichen des Förderbandes 3 angeordnet, so dass in diesen Bereichen eine besonders intensive Reinigung erfolgen kann. Der Reinigungsvorrichtung 4 ist eine Überwachungsvorrichtung 5 zur Bestimmung eines Ist-Verschmutzungsgrades des Förderbandes 3 zugeordnet. Diese Überwachungsvorrichtung ist (hier gestrichelt dargestellt) datenleitend mit einer Steuerung 9 verbunden, die den Ist-Verschmutzungsgrad mit einem Maximal-Verschmutzungsgrad vergleicht. Sobald der Ist-Verschmutzungsgrad einen Maximal-Verschmutzungsgrad übersteigt, wird die Reinigungsvorrichtung 4 durch die Steuerung 9 zur Abreinigung der Anhaftungen 8 von dem Untertrum 17 des Förderbandes 3 aktiviert.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fördern von Verbrennungsrückständen zeichnet sich durch eine besonders zuverlässige Förderung von Verbrennungsrückständen, insbesondere von Brennstoff-Ersatzstoffen, wie zum Beispiel Kunststoff, aus. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Vorrichtungen zum Reinigen von Verbrennungsrückständen zeichnet sich darüber hinaus durch eine besonders effektive, kostengünstige und zielgerichtete Reinigung aus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Verbrennungsrückstände
- 3
- Förderband
- 4
- Reinigungsvorrichtung
- 5
- Überwachungsvorrichtung
- 6
- Verbrennungsanlage
- 7
- Verbrennungskessel
- 8
- Anhaftungen
- 9
- Steuerung
- 10
- Auslass
- 11
- Gehäuse
- 12
- Abrasivstrahlen
- 13
- Erste Saugvorrichtung
- 14
- Zweite Saugvorrichtung
- 15
- Obertrum
- 16
- Bewegungsmittel
- 17
- Untertrum
- 18
- Aufgabebereich
- 19
- Abgabebereich
- 20
- Überwachungsbereich
- 21
- Reinigungsbereich
- 22
- Schichtdicke