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Die Erfindung betrifft einen Verschluss für Türen oder Klappen von Schränken oder dergleichen Behältnissen mit einer an der Außenseite der Tür festgelegten Mulde zur Lagerung eines daran schwenkbar angeordneten Griffhebels, der mit einer mit ihm verbundenen Betätigungswelle das Türblatt in einem Durchbruch durchstößt und über die Betätigungswelle mit einer türinnenseitig angeordneten Verriegelungsvorrichtung für die Tür oder Klappe gekoppelt ist.
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Ein derartiger Schwenkhebelverschluss ist aus der
EP 0 756 661 B1 bekannt. Bei dem daraus bekannten Verschluss ist der in einer zur Tür senkrechten Ebene zwischen einer Ablagestellung und einer Betätigungsstellung klappbare und in seiner Betätigungsstellung in einer zur Tür parallelen Ebene zur Betätigung der Verriegelungsvorrichtung in einem Lagergehäuse der Mulde drehbare Griffhebel in seiner Ablagestellung mittels einer als Zylinderschloss ausgebildeten Schließvorrichtung festlegbar. Hierzu weist die auf der Außenseite des Türblatts angeordnete Mulde einen in das Schrankinnere durch das Türblatt hindurchreichenden Vorsprung zur Ausbildung eines Aufnahmeraums für einen das Zylinderschloss aufnehmenden Baustein auf, der unter Zwischenschaltung einer Dichtung von einer Abdeckkappe verschlossen ist. In dem Vorsprung ist ein von dem Zylinderschloss beaufschlagtes, axial verschiebbares Übertragungselement angeordnet, welches seinerseits auf ein gesondertes Verriegelungsteil zur Verriegelung bzw. Entriegelung des Griffhebels in der Mulde einwirkt.
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Mit dem bekannten Verschluss ist der Nachteil verbunden, dass die den versenkbaren Griffhebel aufnehmende Mulde verhältnismäßig große Abmessungen aufweist und die das Türblatt durchstoßende Betätigungswelle einerseits und der Ansatz zur Aufnahme der Schließvorrichtung andererseits einen Abstand zueinander aufweisen. Damit ist das im Türblatt einzubringende Lochbild zur Aufnahme der Mulde relativ groß auszulegen, was Abdichtungsprobleme mit sich bringt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss mit den eingangs genannten Merkmalen mit einer möglichst kleinbauenden Mulde zum Anschluss des Griffhebels auszulegen.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem im Anspruch 1 angegebenen Vorschlag. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus dem Inhalt der weiteren Patentansprüche.
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Die Erfindung sieht im Unterschied zum Stand der Technik im wesentlichen vor, dass die auf der Außenseite des Türblattes aufliegende Mulde einen nach vorne vorstehenden Vorsprung zur Ausbildung eines Aufnahmeraums für den die Schließvorrichtung aufnehmenden Baustein aufweist und eine den Vorsprung außen unter Zwischenschaltung einer Dichtung übergreifende und eine Zugangsöffnung zur Schließvorrichtung aufweisende Abdeckkappe angeordnet und von der auf dem Türblatt aufliegenden Rückseite der Mulde her an der Mulde befestigt ist, und dass die Mulde an ihrem der Abdeckkappe benachbarten freien Ende ein einseitig offenes Lagergehäuse für den darin mit einem Lagerkranz eingesetzten und von der Mulde frei wegragenden Griffhebel aufweist, wobei die Schließvorrichtung eine an der Innenseite des Türblatts angeordnete Blockiervorrichtung für die das Türblatt durchgreifende Betätigungswelle des Griffhebels betätigt, die bei abgeschlossener Schließeinrichtung die Drehung der Betätigungswelle blockiert und bei aufgeschlossener Schließeinrichtung die Drehung der Betätigungswelle freigibt.
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Somit beruht die Erfindung auf dem Grundprinzip, dass auf das Hineinklappen des Griffhebels in eine entsprechend ausgelegte Mulde und dessen Verriegelung darin durch die Schließvorrichtung verzichtet ist. Vielmehr ist der Griffhebel lediglich mit seinem Lagerkranz in dem an der Mulde ausgebildeten Lagergehäuse gelagert und ragt frei von dieser ab. Dabei ist das Lagergehäuse einseitig offen ausgebildet, damit der Griffhebel daran gleichermaßen klappbar und schwenkbar ist. Soweit eine Schließvorrichtung vorgesehen ist, ist die Betätigungswelle bei abgeschlossener Schließvorrichtung durch eine innenseitig der Tür angeordnete Blockiervorrichtung blockiert und gegen unbefugte Betätigung festgelegt. Damit ist die Sicherung des Verschlusses gegen unberechtigte Betätigung statt einer Verhinderung des Herausklappens des Griffhebels in dessen Betätigungsstellung wie beim Stand der Technik nunmehr durch eine Blockierung der Drehbewegung der Betätigungswelle gegeben, wobei der Griffhebel selbst durchaus ergriffen und in seine Betätigungsstellung gebracht werden kann. Die Sicherung gegen eine Drehung der Betätigungswelle ohne eine Freigabe durch die Schließvorrichtung ist somit in das Innere des Schrankes hinter die Türblattebene verlegt und ist somit von der Vorderseite der Tür nicht mehr zugänglich und daher nicht manipulierbar. Soweit zusätzlich vorgesehen ist, dass die Mulde einen nach vorne vorspringenden Vorsprung zur Aufnahme des die Schließeinrichtung aufnehmenden Bausteins aufweist, der von einer Abdeckkappe übergriffen ist, ergibt sich auch daraus die Möglichkeit einer einfachen Auswechslung der Schließvorrichtung, weil lediglich der die Schließvorrichtung aufnehmende Baustein aus der Mulde herausgenommen werden muss. Insgesamt ist damit in vorteilhafter Weise auch eine Reduzierung der hinter dem Türblatt liegenden Bauteile verbunden, was insbesondere bei einer Anordnung des Verschlusses in dem so genannten Verkantungsraum von Schränken zwischen deren Türprofil und deren Schrankprofil vorteilhaft ist.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an der Abdeckkappe eine die Zugangsöffnung zur Schließvorrichtung verschließende bewegliche Schließklappe angeordnet ist, wobei nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zwischen der Schließklappe und der Abdeckkappe eine Dichtung angeordnet sein kann.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das einseitig offene Lagergehäuse eine radial angeordnete Öffnung zum Durchtritt des von dem Lagergehäuse abragenden Griffbereiches des Griffhebels aufweist.
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Hinsichtlich der Ausbildung der Blockiervorrichtung für die Betätigungswelle kann vorgesehen sein, dass die von der Schließvorrichtung betätigte Blockiervorrichtung für die Betätigungswelle des Griffhebels einen an der Türinnenseite angeordneten, gegen Federwirkung längsverschieblichen Sicherungsstift umfasst, der bei abgeschlossener Schließvorrichtung in eine in der Betätigungswelle eingerichtete Öffnung einrastet und diese gegen Verdrehen festlegt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigt:
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1 Einen Verschluss ohne zugehörige, von der Betätigungswelle betätigte Verriegelungsvorrichtung in einer Perspektivdarstellung seiner auseinandergezogen dargestellten Funktionsteile.
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Wie sich aus 1 der Zeichnung ergibt, besteht der Verschluss aus einer Mulde 10, die türaußenseitig an einer nicht darstellten Tür angesetzt wird und in ihrem oberen Bereich einen Vorsprung 11 zur Aufnahme einer Schließvorrichtung und in ihrem unteren Bereich, dazu benachbart, ein in etwa halbkreisförmig ausgebildetes Lagergehäuse 22 für einen darin eingesetzten Griffhebel 23 aufweist. Die Mulde 10 deckt insoweit das in dem nicht dargestellten Türblatt ausgebildete Lochbild zum Durchtritt der Schließvorrichtung sowie der Betätigungswelle des Griffhebels ab, wie dies auch beim Stand der Technik verwirklicht ist. Das Lochbild kann dabei aus zwei einzelnen Durchbrüchen oder einem einheitlichen einzigen Durchbruch bestehen. Die Mulde 10 wird an dem Türblatt über türinnenseitig vorgesehene Befestigungen 35 und 36 festgelegt, sodass das Türblatt zwischen der Mulde 10 und den Befestigungen 35, 36 geklemmt ist.
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Der Vorsprung 11 der Mulde 10 nimmt in sich einen darin einsetzbaren Baustein 15 für eine Schließvorrichtung auf, wobei der Baustein 15 eine Aufnahmeöffnung 16 für die beispielsweise als Zylinderschloss ausgebildete Schließvorrichtung aufweist. Das in 1 nicht darstellte Zylinderschloss ist mittels einer seitlichen Befestigungsschraube 17 an dem Baustein 15 festlegbar. Der Baustein 15 selbst ist an der Mulde 10 über Halteschrauben 18 festlegbar.
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Der Vorsprung 11 ist durch eine türaußenseitig angeordnete und an der Mulde 10 mittels Befestigungsschrauben 13 festgelegte Abdeckkappe 12 abgedeckt; in zusammengebautem Zustand ragt der Baustein 15 mit seiner Aufnahmeöffnung 16 durch den Vorsprung 11 der Mulde 10 bis an die äußere Abdeckkappe 12 heran, sodass die Stirnseite eines in die Aufnahmeöffnung 16 eingesetzten Zylinderschlosses in der zugeordneten Öffnung 12a der Abdeckkappe 12 zu liegen kommt und somit das Zylinderschloss einer Schlüsselbetätigung zugänglich ist. Die Öffnung 12a ist mittels einer an der Abdeckkappe 12 schwenkbar angebrachten Schließklappe 14 abdeckbar.
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Es ist zu erkennen, dass die Mulde 10 an ihrer der Abdeckkappe 12 zugewandten Vorderfläche eine umlaufende Dichtung 30 aufweist, sodass bei auf die Mulde 10 aufgesetzter Abdeckkappe 12 eine Abdichtung der Schließvorrichtung gegen äußere Einflüsse gegeben ist. Soweit an der Abdeckkappe 12 die Schließklappe 14 angeordnet ist, ist eine entsprechend vorgesehene weitere Dichtung bei vor die Öffnung 12a vorgeschwenkter Schließklappe 14 wirksam.
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Die türaußenseitig auf das nicht dargestellte Türblatt aufgelegte Mulde 10 ist mittels Befestigungen 35 und 36 in dem zugehörigen Türdurchbruch fixiert und dadurch an dem Türblatt befestigt.
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Der Griffhebel
23 ist mit einer Betätigungswelle
24 verbunden, wobei die Betätigungswelle
24 an ihrem dem Griffhebel
23 zugewandten Ende einen Lagerkranz
25 aufweist, der in das an der Mulde
10 ausgebildete, einseitig offene Lagergehäuse
22 passt, sodass der Griffhebel
23 mit Betätigungswelle
24 in das Lagergehäuse
22 der Mulde
10 einsetzbar und darin gehalten ist. Um den Griffhebel
23 in seiner Ablagestellung aufzunehmen und zu fixieren, ist das Lagergehäuse
22 mit einer radial angeordneten Öffnung
22a versehen, in der der Griffhebel
23 in seiner Ablagestellung mit seinem Griffbereich
32 aufgenommen ist. An ihrem dem Griffhebel
23 abgewandten hinteren Ende weist die Betätigungswelle
24 einen Vierkant
26 auf, der mit einer nicht dargestellten Verriegelungsvorrichtung des Verschlusses zusammenwirkt. Wie beispielsweise aus der
EP 0 756 661 B1 im Grundsatz erkennbar, kann eine solche Verriegelungsvorrichtung aus einem Schlosskasten mit darin längsverschiebbar geführten Verriegelungsstangen bestehen, in dessen Ritzelausnehmung der Vierkant
26 eingreift, sodass bei einer Drehung der Betätigungswelle
24 das vorliegend nicht dargestellte Stangenschloss als Verriegelungsvorrichtung in Funktion gesetzt wird. Dies ist aus dem gattungsbildenden Stand der Technik im Einzelnen bekannt.
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Der Griffhebel 23 ist gegenüber dem Lagerkranz 25 der Betätigungswelle 24 um eine Drehachse 31 schwenkbar gelagert, jedoch an dem Lagerkranz 25 drehfest festgelegt, sodass der Griffbereich 32 des Griffhebels 23 einerseits von dem Lagerkranz 24 und damit von der Türblattebene wegklappbar ist, jedoch bei Drehung in einer Ebene parallel zum Türblatt die Betätigungswelle 24 in Drehung versetzt.
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An dem Baustein 15 ist ein Winkelstück 19 verschiebbar geführt, wozu der Schließdaumen eines in die Aufnahmeöffnung 16 des Bausteins 15 eingesetzten Zylinderschlosses das Winkelstück 19 bei Betätigung des Zylinderschlosses beaufschlagt. Mit dem Winkelstück 19 wirkt ein parallel zur Ebene der Mulde 10 und damit des Türblattes verschiebbar angeordneter Sicherungsstift 20 zusammen. Der Sicherungsstift 20 ist dazu eingerichtet, in seiner durch die Feder 21 vorgespannten Sicherungsstellung in eine in der Betätigungswelle 24 ausgebildeten, jedoch nicht weiter dargestellte Öffnung einzurasten und somit die Betätigungswelle 24 gegen eine Verdrehung festzulegen. Wird das Zylinderschloss als Schließvorrichtung aufgeschlossen, so wird das Winkelstück 19 durch die Drehung des Schließdaumens angehoben und zieht den Sicherungsstift 20 entgegen der Wirkung der Feder 21 aus der Öffnung der Betätigungswelle 24 heraus, sodass in dieser Position die Betätigungswelle 24 für eine Betätigung der Verriegelungsvorrichtung für den Schrank drehbar ist. Wird die Schließvorrichtung abgeschlossen, so bewegt sich das Winkelstück 19 nach unten, sodass die Feder 21 den Sicherungsstift 20 in Richtung der Betätigungswelle 24 schiebt. Wird dabei der Griffhebel 23 in seine Ablagestellung mit einem in die Öffnung 22a des Lagergehäuses 22 eingeklappten Griffbereich 32 gedreht, so rastet der Sicherungsstift 20 automatisch in die Betätigungswelle 24 ein und legt damit die Betätigungswelle 24 und den damit drehfest verbundenen Griffhebel 23 bei abgeschlossener Schließvorrichtung fest. Zum Schutz des Sicherungsstiftes beziehungsweise seiner Funktion ist rückseitig an der Mulde 10 noch ein den Sicherungsstift 20 übergreifender Sicherungsbügel 50 befestigt.