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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt
zur Ausführung des Verfahrens, das ein zum automatisches
Umschalten zwischen einem Fahrbetriebsmodus und einem Transportmodus
eines Kraftfahrzeugs an einem vorbestimmten Ort ermöglicht.
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Aus
dem Stand der Technik ist bekannt, dass ein Kraftfahrzeug während
des Versands in einen besonderen Betriebszustand geschaltet wird,
der von einem normalen Fahrbetriebsmodus abweicht und nachfolgend
als Transportmodus bezeichnet wird, und der dazu dient, die mögliche
Standzeit des Fahrzeugs zu erhöhen und die Wahrscheinlichkeit
von Schäden während des Versandprozesses zu reduzieren.
Dieser Zustand muss teilweise über Monate gehalten werden.
Ein solcher Transportmodus wird bis dato oft bereits im Produktionswerk
aktiviert.
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Die
Deaktivierung des Transportmodus beziehungsweise das Umschalten
auf den Fahrbetriebsmodus, der die volle Funktionsfähigkeit
des Fahrzeugs ermöglicht, kann dann bei einem Händler
oder in einer Werkstatt erfolgen und erfordert eine entsprechende
technische Ausrüstung, bei der es sich um den sogenannten „Tester” handeln
kann, der an den Fahrzeugrechner angeschlossen wird.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es wünschenswert, ein
Verfahren bereit zu stellen, das ein selbständiges Umschalten
zwischen Fahrbetriebs- und Transportmodus, dabei insbesondere eine
automatische Deaktivierung des Transportmodus ermöglicht,
um den Arbeitsaufwand beim Händler oder in der Werkstatt
zu reduzieren, und um die Wahrscheinlichkeit, dass das Fahrzeug
versehentlich mit aktiviertem Transportmodus in Kundenhand kommt,
zu verringern.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
gelöst 1, dessen Weiterbildungen in den Unteransprüchen
offenbart sind.
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Ferner
wird ein Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt mit den Merkmalen
des Anspruchs 7 bereitgestellt, das es ermöglicht, dass
an einem vorbestimmten Ort zwischen dem Fahrbetriebsmodus, der das
Fahrzeug voll funktionsfähig bereitstellt, und dem Transportmodus,
bei dem verschiedene Funktionen des Fahrzeugs eingeschränkt
sind, automatisch umgeschaltet wird.
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Eine
erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, mit dem das Kraftfahrzeug an dem vorbestimmten Ort zwischen
dem Fahrbetriebs- und dem Transportmodus automatisch umgeschaltet
wird, erfordert zunächst das Eingeben von Daten, die die
Koordinaten des vorbestimmten Orts umfassen, in eine Rechnereinheit
des Kraftfahrzeugs. Das Fahrzeug ist zudem mit einer Satellitenortungseinheit
ausgestattet, die mit der Rechnereinheit kommuniziert. Die Satellitenortungseinheit
dient dazu, die aktuelle Position des Kraftfahrzeugs zu ermitteln,
die der Rechnereinheit zur Verfügung gestellt wird. Die
Rechnereinheit überprüft, ob die aktuelle Kraftfahrzeugposition
dem vorbestimmten Ort entspricht, beziehungsweise ob sie innerhalb
eines vorbestimmten Umkreises um diesen Ort liegt, so dass, wenn
dies der Fall ist, ein Umschalten von dem Fahrbetriebsmodus in den
Transportmodus oder umgekehrt erfolgen kann.
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Liegt
die aktuelle Kraftfahrzeugposition außerhalb des vorbestimmten
Umkreises oder stimmt nicht mit dem vorbestimmten Ort überein,
so wird in regelmäßigen Abständen erneut
die aktuelle Position des Kraftfahrzeugs durch die Satellitenortungseinheit
festgestellt, an die Rechnereinheit übermittelt, die wiederum
den Überprüfungsschritt vollzieht. Dies geschieht
so lange, bis das Fahrzeug den vorbestimmten Ort, respektive den
vorbestimmten Umkreis erreicht, an dem das Umschalten erfolgen soll.
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Vorzugsweise
kann das automatische Umschalten ein selbstständiges Deaktivieren
des Transportmodus und somit ein Umschalten des Kraftfahrzeugs in
den Fahrbetriebsmodus an einem Zielort wie etwa einem Händler
sein, so dass dort ein händisches Deaktivieren des Transportmodus
entfällt und so der Aufwand für die Mitarbeiter
reduziert wird. Mögliche Fehlschaltungen werden vermieden
und die Verfügbarkeit der Testgeräte wird erhöht,
die dann für andere Zwecke/andere Fahrzeuge zur Verfügung
stehen.
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Entsprechendes
gilt auch für einen Versendeort, der ein weiterer vorbestimmter
Ort sein kann, an dem jedoch das Umschalten von dem Fahrbetriebs-
in den Transportmodus erfolgt, so dass letzterer während
des Versands aktiviert ist.
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Ferner
kann der vorbestimmte Umkreis um den Versende- und/oder Zielort
als Toleranzbereich für das automatische Umschalten festgelegt
werden, innerhalb dessen der Transportmodus selbständig
aktiviert oder deaktiviert wird.
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Zu
diesem Zweck kann bei der Überprüfung durch die
Recheneinheit, ob die aktuelle Kraftfahrzeugposition innerhalb eines
vorbestimmten Umkreises um den vorbestimmten Ort liegt, eine kürzeste
Verbindung respektive eine Orthodrome zwischen der aktuellen Position
und dem vorbestimmten Ort mittels einer programmierten Gleichung
berechnet werden, in die die Ortskoordinaten des vorbestimmten Orts
und der Fahrzeugposition eingehen.
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Ferner
soll erfindungsgemäß für den Fall eines
Versagens der Automatik ein manuelles Umschalten zwischen dem Betriebs-
und dem Transportmodus mittels einer zulässigen Testvorrichtung
gestattet sein.
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Erfindungsgemäß wird
ferner ein Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt zur Durchführung
des vorstehenden Verfahrens zur automatischen Umschaltung des Überführungsmodus
bereitgestellt. Das Softwareprogramm oder das Softwareprogrammprodukt
wird mit der mit einer Satellitenortungseinheit kommunizierenden
Rechnereinheit des Kraftfahrzeugs operativ gekoppelt, und verarbeitet
die Daten die die Koordinaten des vorbestimmten Orts umfassen, die
Position des Kraftfahrzeugs, die Angaben über den vorbestimmten
Umkreis um den vorbestimmten Ort unter Verwendung einer Rechenvorschrift,
so dass das gewünschte Umschalten des Kraftfahrzeugs zwischen
dem Fahrbetriebsmodus und dem Transportmodus erfolgen kann, wenn
das Kraftfahrzeug sich innerhalb des vorbestimmten Umkreises um
den vorbestimmten Ort befindet.
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Die
genannten und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung
unter Bezug auf die begleitende Figur dargelegt, die der Unterstützung
der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands
dient. Die Figur ist lediglich eine schematische Darstellung einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei
zeigt:
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1 ein
Fließschema einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich auf das
automatische Umschalten zwischen dem Fahrbetriebsmodus, der das
Fahrzeug voll funktionsfähig bereitstellt, und dem Transportmodus,
der zur Erhöhung der Standzeit und zur Reduktion von Standschäden
eingesetzt wird. Die Aktivierung des Transportmodus beschränkt
sich dabei nicht nur auf den Transport während eines Versandprozesses
des Fahrzeugs, sondern kann auch bei längeren Standzeiten
des Fahrzeugs teilweise auch über mehrere Monate aktiviert
werden. Für den Transportmodus werden beispielsweise unnötige
Verbraucher des Fahrzeugs abgeschaltet, es kann eine gezielte Ladeerhaltung
erfolgen, oder eine Geschwindigkeitsbeschränkung aktiviert
werden.
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Um
die Vorteile des Transportmodus während eines Versands
und/oder einer Standzeit zu nutzen, ohne den Aufwand für
Mitarbeiter zu erhöhen oder Fehlerquellen zu schaffen,
oder auch Manipulationen zu ermöglichen, erfolgt die Umschaltung
zwischen dem Transport- und dem Fahrbetriebsmodus nun erfindungsgemäß automatisiert.
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Viele
Fahrzeuge sind heutzutage serienmäßig mit Navigationssystemen
ausgestattet, die über eine geeignete Satellitenortungseinheit
verfügen, und entweder selbst über eine Recheneinheit
verfügen oder mit einer Recheneinheit des Kraftfahrzeugs
gekoppelt sind, mittels der das erfindungsgemäße
Verfahren ausgeführt werden kann, insbesondere unter Verwendung
eines geeigneten, erfindungsgemäßen Softwareprogramms
oder eines entsprechenden Softwareprogrammproduktes.
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Die
das Verfahren ausführende Recheneinheit kann zudem mit
dem Fahrzeugbussystem gekoppelt sein, um das Umschalten zwischen
Transport- und Fahrbetriebsmodus, beziehungsweise das Umschalten
der jeweiligen Funktionen, durchzuführen. Durch die selbstständige
Deaktivierung des Transportmodus lässt sich der Aufwand
im Vertrieb, vor allem bei den Händlern und Werkstätten
deutlich senken, es ist lediglich eine Kontrolle erforderlich, ob
der Transportmodus deaktiviert ist, was beispielsweise durch einen
Blick auf das Kombiinstrument erfolgen kann.
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Werksseitig
werden dazu, wie 1 mit Schritt a) zeigt, Daten über
die geografischen Koordinaten des Zielorts eingegeben, an dem die
Deaktivierung des Transportmodus erfolgen soll. Gegebenenfalls werden auch
geografische Koordinaten des Versendeorts eingegeben, so dass auch
die Aktivierung des Transportmodus automatisch erfolgt, wenn das
Fahrzeug den Produktionsstandort verlässt. Es wird ein
definierter Umkreis um den Zielort festgelegt, innerhalb dessen
der Transportmodus deaktiviert werden soll, es kann sich dabei beispielsweise
um einen Radius von 10 Kilometern handeln, entsprechendes gilt gegebenenfalls
auch für den Versendeort, der hierfür gewählte
Umkreis kann der gleiche sein wie der um den Zielort, es aber auch
ein abweichender Umkreis gewählt werden.
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Das
automatische Umschalten von dem Fahrbetriebsmodus und damit das
selbstständige Aktivieren des Transportmodus an dem Versendeort
ist ein Schritt einer ersten Verfahrensvariante, eine alternative
Variante bezieht sich auf das manuelle Umschalten mittels eines
Testers an dem Versendeort, der beispielsweise eine Produktionsfabrik
ist. Wird der Transportmodus dort automatisch aktiviert, so müssen
die Tester in der Produktionsfabrik nicht zu diesem Zweck an das
Fahrzeug angeschlossen werden und stehen für einen anderen
Zweck zur Verfügung. Es kann aber gegebenenfalls aber auch
vorteilhaft sein, werkseitig ein manuelles Umschalten von dem Fahrbetriebsmodus
in den Transportmodus vorzusehen.
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Ist
der Transportmodus nun aktiviert, so erfolgt während der Überführung
des Kraftfahrzeugs zum Zielort Schritt b), in dem mittels der Satellitenortungseinheit
des Navigationssystems die aktuelle Kraftfahrzeugposition festgestellt
wird, diese an die Rechnereinheit übermittelt wird, so
dass diese die aktuelle Position mit den Zielortkoordinaten vergleichen
kann. Die Durchführung von Schritt b) kann während
des Versandprozesses beispielsweise bei jedem Einschalten der Klemme
15r veranlasst werden, die das geschaltete Plus bei der Radiostellung
des Zündschlosses bezeichnet (Klemmenbezeichnungen für
Kraftfahrzeuge sind in Deutschland in der DIN 72552 genormt).
Auch dieses Einschalten oder Aktivieren der Klemme 15r kann vorprogrammiert
und in bestimmten Zeitabständen automatisch erfolgen.
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Nach
Feststellen der Kraftfahrzeugposition durch das Navigationssystem
und der Eingabe der festgestellten Position in die Rechnereinheit
erfolgt in Schritt c) die Überprüfung, ob sich
das Kraftfahrzeug innerhalb des vorbestimmten Umkreises um den Zielort
befindet, so dass, wenn dies der Fall ist, in Schritt d) der Transportmodus
automatisch deaktiviert wird und das Fahrzeug in den Fahrbetriebsmodus
umgeschaltet wird, so dass es mit allen Funktionen zur Verfügung
steht.
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Befindet
sich das Kraftfahrzeug noch außerhalb des vorbestimmten
Umkreises um den Zielort, so wird erfindungsgemäß Schritt
b) wiederholt, an den sich Schritt c) erneut anschließt,
bis das Kraftfahrzeug in den mit dem Umkreis definierten Toleranzbereich
gelangt.
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In
dem zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehenen Softwareprogramm kann zur Berechnung der
Deaktivierungsbedingungen in Schritt b) wie oben erwähnt,
ein regelmäßiges Aktivieren der Klemme 15r oder
einer anderen Schalteinrichtung programmiert sein, wodurch das Navigationssystem
veranlasst wird, die aktuelle Fahrzeugposition zu ermitteln. Nach
Erhalt der Fahrzeugposition vollzieht die Rechnereinheit den Überprüfungsschritt
c), für den zur Bestimmung kürzesten Verbindung
(der Orthodromen) zwischen der aktuellen Position und dem Zielort
folgende Gleichung verwendet werden kann:
in die die Parameter Umfang
der Erde u
Erde = 40.000 Kilometer, α
Ziel, = geografische Breite der Zielkoordinaten, β
ziel, = geografische Länge der Zielkoordinaten
und α
aktuel, beziehungsweise β
aktuel für die entsprechenden Koordinaten
der aktuellen Fahrzeugposition eingehen. Wird festgestellt, dass
der Betrag von a kleiner als die maximale applizierte Abschaltdistanz
des vorbestimmten Umkreises von beispielsweise 10 Kilometern Radius
ist, erfolgt die Deaktivierung des Transportmodus, andernfalls bleibt
der Transportmodus aktiviert.
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Der
Transportmodus sollte vorzugsweise nicht über Tasten im
Kraftfahrzeug selbst deaktiviert werden können, um Manipulationen
zu vermeiden, sondern mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens automatisch in einem Kraftfahrzeug aktiviert beziehungsweise
deaktiviert werden. Generell ist es jedoch sinnvoll, ein manuelles
Umschalten zwischen Transportmodus und Fahrbetriebsmodus mittels
einer zulässigen Testvorrichtung zu gestatten, über
die die entsprechenden Niederlassungen beziehungsweise die Produktionsstätten
verfügen. Ein mit dem Kraftfahrzeug verbundener Tester
könnte dem automatisch eingestellten Modus übergeordnet
sein, so dass etwa bei einer Fehlfunktion der Automatik das Fahrzeug
mittels Testers in den Fahrbetriebsmodus versetzt werden kann. Dies könnte
beispielsweise dann der Fall sein, wenn das Navigationssystem keine
Verbindung mit Satelliten aufnehmen kann, beziehungsweise das empfangene
Signal zu schwach ist, um eine ausreichend exakte Positionsbestimmung
durchführen zu können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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