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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Frässcheibe für einen Fahrbahnaufrauer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Frässegment für eine Frässcheibe und einen Fahrbahnaufrauer nach den nebengeordneten Ansprüchen.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Fahrbahnaufrauer bekannt, welche eine um eine vertikale Achse rotierende Frässcheibe aufweisen. So offenbart die
DE 20 2009 011 164 U1 einen Fahrbahnaufrauer mit einer um eine im Wesentlichen vertikale Rotationsachse rotierende Frässcheibe. Solche Fahrbahnaufrauer haben den Vorteil, dass sie in einer vergleichsweise zügigen Arbeitsgeschwindigkeit größere Flächen aufrauen können, um asphaltierte Fahrbahnen griffiger zu gestalten.
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Der in der oben genannten Gebrauchsmusterschrift offenbarte Fahrbahnaufrauer weist allerdings verschiedene Merkmale auf, die einem optimierten Betrieb unter Umständen entgegenstehen können. So ist ein schnelles Wechseln von Frässegmenten, welche an der Frässcheibe montiert sind, nur möglich, wenn der Fahrbahnaufrauer auf den Kopf gestellt wird oder angehoben wird. Der Gurnd ist, dass die Frässcheibe von unten bedient werden muss, um die Frässegmente auszutauschen. Weiterhin zeigt der in der genannten Gebrauchsmusterschrift offenbarte Fahrbahnaufrauer gewisse Probleme bei Fahrbahnen mit stark ausgeprägten Spurrillen.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, die oben genannten Probleme oder Nachteile des Standes der Technik zu beheben oder zumindest zu lindern, insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, Vorrichtungen oder Verfahren anzugeben, mit welchen ein schneller Austausch von Frässegmenten einer Frässcheibe möglich ist oder ein verbessertes Fahrbahnaufrauen im Bereich von Spurrillen.
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Die oben genannte Aufgabe wird mit einer Frässcheibe gemäß Anspruch 1 und einem Frässegment und einem Fahrbahnaufrauer gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
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Die erfindungsgemäße Frässcheibe umfasst einen Scheibenkörper, der ein Befestigungsmittel zur Montage eines Frässegments an einer Unterseite des Scheibenkörpers umfasst. Dabei bezeichnet die Unterseite des Scheibenkörpers die Scheibenseite, welche bei einem Betrieb mit einem Rotieren um eine vertikale Achse der Fahrbahn zugewandt ist. An der Unterseite sind die Befestigungsmittel vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Frässegmente radial verschiebbar sind. Vorteilhafterweise umfasst die Frässcheibe mehrere Befestigungsmittel an dem Scheibenkörper.
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Vorzugsweise sind die Frässegmente im Wesentlichen nur radial oder ausschließlich radial verschiebbar. Allgemein ist von der Erfindung umfasst, dass die Frässegmente in einer beliebigen Richtung verschiebbar sind, die zumindest einen radialen Anteil aufweist. Im Betrieb steht bei erfindungsgemäßen Fahrbahnaufrauern die Rotationsachse zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Fahrbahnoberfläche, welche mit dem Fahrbahnaufrauer aufgeraut werden soll. Dabei bedeutet „im Wesentlichen senkrecht” vorteilhafterweise, dass die Rotationsachse derart ausgerichtet ist, dass eine Seite des Scheibenkörpers, nämlich die Unterseite, der Fahrbahnoberfläche zugewandt ist und in zumindest einem Teil der Unterseite des Scheibenkörpers ein Kontakt von Frässegmenten mit der Fahrbahnoberfläche vollzogen wird. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Fahrbahnoberfläche in der Regel nicht vollständig eben ist und außerdem es vorteilhaft sein kann, den Scheibenkörper um eine leicht verkippte Rotationsachse rotieren zu lassen, beispielsweise um nur auf einer Seite des Scheibenkörpers einen Eingriff der Frässegmente mit der fahrbaren Oberfläche herzustellen. Dies kann besonders dann vorteilhaft sein, falls ein bestimmtes Muster auf der fahrbaren Oberfläche erzeugt werden soll. Bevorzugte Fahrbahnaufrauer weisen daher eine zumindest in einer Richtung verkippbare Rotationsachse oder ein Drehlager mit einer in zumindest einer Richtung verkippbaren Rotationsachse auf, um die Frässcheibe im Betrieb um mindestens 1°, bevorzugter 3°, noch bevorzugter 5° aus der Vertikalen verkippen zu können. Besonders bevorzugt wird, falls das Drehlager angeordnet ist, sodass es in zwei Richtungen verkippbar ist, und zwar bevorzugt um die angegebenen Mindestwinkel, um eine beliebige Stellung der Rotationsachse relativ zur fahrbaren Oberfläche erreichen können.
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Vorzugsweise umfassen die Befestigungsmittel eine Führungsschiene. Besonders bevorzugt ist die Führungsschiene bis zu einem Umfang der Frässcheibe geführt, sodass die Frässegmente von außen in radialer Richtung auf die Führungsschiene aufgesetzt oder in die Führungsschiene eingesetzt werden können. Dies bietet den Vorteil, dass eine Montage der Frässegmente aus radialer Richtung möglich ist. Dadurch wird ein Anheben oder Umdrehen des gesamten Fahrbahnaufrauers zum Auswechseln von Frässegmenten überflüssig. Bevorzugte Führungsschienen sind in die Frässcheibe als Ausnehmungen eingelassen oder umfassen Schienen, welche aus der Frässcheibe hervorstehen.
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Vorzugsweise umfasst die Führungsschiene zwei zueinander geneigte Seitenwände. Besonders bevorzugt wird, dass die Seitenwände bei einer Führungsschiene, die als Ausnehmung ausgebildet ist, derart geneigt sind, sodass sich eine Verbreiterung der Führungsschiene nach innen in die Frässcheibe hinein ergibt. Dies bietet den Vorteil, dass ein in die Führungsschiene eingesetztes Frässegment nicht einfach herausfallen kann, falls eine Befestigung gelöst wird. Vorzugsweise sind die Führungsschienen der Frässcheibe zum Umfang hin in radialer Richtung der Frässcheibe offen, sodass ein Einschieben von Frässegmenten in radialer Richtung möglich ist.
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Vorteilhafterweise sind die zwei zueinander geneigten Seitenwände um mindestens 5°, bevorzugter um mindestens 10° gegenüber einer Drehachse des Scheibenkörpers geneigt. Bevorzugte geneigte Seitenwände schließen einen Winkel mit der Drehachse des Scheibenkörpers von maximal 55°, bevorzugter maximal 45° ein. Weitere bevorzugte Ausführungsformen weisen geneigte Seitenwände der Führungsschiene auf, welche in einem Winkel von mindestens 10°, bevorzugter 20° zueinander geneigt sind oder um maximal 120°, bevorzugter 90° zueinander geneigt sind. Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Führungsschiene weisen symmetrisch zueinander geneigte Seitenwände auf. Die genannten Merkmale bieten den Vorteil einer sicheren und wiederholbaren Montagemöglichkeit für Frässegmente.
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Vorzugsweise umfasst das Befestigungsmittel eine Spanneinrichtung zum Festlegen des Frässegments. Die Spanneinrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, das Frässegment gegen die geneigten Seitenwände zu pressen. Auf diese Weise wird eine sichere und richtige Fixierung der Frässegmente in der Frässcheibe erreicht.
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Die Spanneinrichtung umfasst vorzugsweise eine Schraube, welche in dem Scheibenkörper angeordnet ist. Typische Ausführungsformen weisen ein in dem Scheibenkörper angeordnetes Gewinde auf. Bevorzugte Frässegmente umfassen eine Schraube, welche in das Gewinde geschraubt werden kann. Eine in dem Scheibenkörper angeordnete Schraube eignet sich vorzugsweise dazu, gegen das Frässegment geschraubt zu werden, sodass das Frässegment durch Anziehen der Schraube in der Führungsschiene eingespannt wird. Auf diese Weise ist eine schnelle Montage der Frässegmente möglich. Vorzugsweise sind an jeweils einer Führungsschiene mehrere Schrauböffnungen angeordnet, in welche Schrauben eingeführt werden können oder welche ein Gewinde umfassen, wobei die Schrauböffnungen über die Länge der Führungsschiene verteilt sind. Auf diese Weise ist es möglich, Frässegmente an verschiedenen Stellen der Führungsschiene einzuspannen. Auch ist es möglich, mehrere Frässegmente in einer Führungsschiene aufzunehmen. Hierzu weisen die Führungsschienen vorzugsweise eine Länge auf, die mindestens zweimal so lang ist wie die Länge eines der Frässegmente. Die Schrauböffnung oder das Gewinde ist vorzugsweise in axialer Richtung des Scheibenkörpers ausgerichtet, sodass ein Frässegment in einer radial ausgerichteten Führungsschiene fixiert werden kann.
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Vorzugsweise umfasst der Scheibenkörper Öffnungen zum Absaugen von Luft in axialer Richtung. Dies bietet den Vorteil, dass zusammen mit der Luft Staub abgesaugt werden kann. Hierzu umfasst ein erfindungsgemäßer Fahrbahnaufrauer vorzugsweise eine oberhalb der Frässcheibe angeordnete Absaugvorrichtung, welche derart angeordnet ist, dass sie bei einer Drehung des Scheibenkörpers nacheinander mit verschiedenen Öffnungen des Scheibenkörpers zum Absaugen von Luft fluchtend ausgerichtet ist. Die Öffnungen sind vorzugsweise in axialer Richtung des Scheibenkörpers durchgängig oder weisen einen Durchmesser auf, der mindestens ein Zwanzigstel, bevorzugt mindestens ein Fünfzehntel des Durchmessers des Scheibenkörpers beträgt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Staub, welcher beim Betrieb entsteht, ausreichend schnell abgesaugt werden kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Frässegment für eine Frässcheibe in einer erfindungsgemäßen oder einer der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsvarianten. Das erfindungsgemäße Frässegment zeichnet sich durch ein Schneidelement und einen Gleitkörper aus, wobei der Gleitkörper zwei gegenüberliegende, zueinander geneigte Seitenwände umfasst. Der Gleitkörper ermöglicht dadurch ein Gleiten an einer Führungsschiene in Gleitrichtung. Bei einer als Ausnehmung ausgebildeten Führungsschiene gleitet der Gleitkörper innerhalb der Führungsschiene vorzugsweise in radialer Richtung. Vorzugsweise sind die Seitenwände des Gleitkörpers um mindestens 5°, bevorzugter mindestens 10° gegenüber einer axialen Richtung der Frässcheibe geneigt.
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Vorzugsweise umfasst das Schneidelement des Frässegments einen metallgebundenen, polykristallinen Diamanten, eine CVD-Diamantschicht oder kubisch kristallines Bornitrid. Solche Werkstoffe haben den Vorteil, dass sie zum Abfräsen von Asphalt gut geeignet sind und andererseits vergleichsweise kostengünstig in verschiedenen Konfigurationen auf das Frässegment aufgebracht werden können.
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Vorzugsweise umfasst das Frässegment einen Hartmetall-Schutz. Dieser bietet den Vorteil, dass das Frässegment an den Stellen, an welchen der Hartmetall-Schutz angeordnet ist, vor einer Abrasion durch abgefrästen Diamantstaub geschützt wird. Vorzugsweise umfasst daher das Frässegment zumindest einen geschützten Bereich, welcher mit einem Metall versehen ist, welches härter ist, als das Metall eines Grundkörpers des Frässegments.
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Vorzugsweise umfasst der Schneidkörper eine Schneide, die gegenüber einer Arbeitsrichtung des Schneidkörpers um mindestens 70° oder um maximal 90° geneigt ist. Dabei bezeichnet die Arbeitsrichtung des Schneidkörpers vorzugsweise eine Umfangsrichtung der Frässcheibe oder des Scheibenkörpers der Frässcheibe. Die Arbeitsrichtung ist die Richtung, in welcher der Schneidkörper über die Fahrbahnoberfläche, vorzugsweise ohne Berücksichtung eines Vorschubs des Fahrbahnaufrauers, bewegt wird.
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Bevorzugte Frässegmente umfassen zumindest zwei Schneidelemente und einen Gleitkörper. Dies bietet den Vorteil, dass durch Austauschen eines einzelnen Frässegments gleichzeitig zwei Schneiden ausgetauscht werden können.
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Bei typischen Ausführungsformen ist der Winkel der Schneide des Schneidkörpers gegenüber der Arbeitsrichtung um mindestens 75°, bevorzugt um mindestens 80° geneigt. Bevorzugte maximale Neigungen sind höchstens 89° oder noch bevorzugter höchstens 86°. Bei bevorzugten Ausführungsformen liegt die Ebene der Schneide vor einem parallelen Radius der Frässcheibe.
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Dies bietet in Kombination mit den genannten Winkeln einen idealen Angriff der Schneide am Asphalt.
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Das Wort „Schneide” ist dabei in dieser Anmeldung allgemein zu verstehen, so bewirkt die Schneide eher ein Fräsen als ein Durchschneiden eines Materials. Gleichwohl wird die Ebene des aufgetragenen Diamants oder Bornitrids, d. h. die Ebene der Oberfläche, als „Schneide” mit der entsprechenden Ebene bezeichnet, um geometrische Zusammenhänge darzustellen.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Frässcheibe in einer der oben bezeichneten bevorzugten oder erfindungsgemäßen Ausführungsformen mit einem Frässegment in einer erfindungsgemäßen oder einer bevorzugten Ausführungsform. Vorzugsweise ist die Führungsschiene oder sind die Führungsschienen der Frässcheibe und das Frässegment oder die Frässegmente derart ausgebildet, dass die Frässegmente in zwei Richtungen in die Führungsschienen einführbar sind. Dies bietet den Vorteil einer größeren Flexibilität in Bezug auf die Drehrichtung der Frässcheibe. Die Frässcheibe kann auf diese Weise in zwei Drehrichtungen betrieben werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Fahrbahnaufrauer zum Aufrauen einer Fahrbahn mit einer um eine im Wesentlichen vertikale Rotationsachse rotierbaren Frässcheibe, insbesondere einer Frässcheibe in einer der oben beschriebenen Ausführungsformen. Weiterhin umfasst der erfindungsgemäße Fahrbahnaufrauer einen Rahmen mit einem Drehlager zur Aufnahme der Frässcheibe. Das Drehlager weist die oben beschriebene im Wesentlichen vertikale Rotationsachse auf. Hierbei gilt wiederum für den Ausdruck „im Wesentlichen vertikal” das oben Gesagte im Zusammenhang mit der Frässcheibe.
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Weiterhin umfasst der Fahrbahnaufrauer ein Ausgleichsfahrwerk mit Rädern, wobei das Ausgleichsfahrwerk an dem Rahmen befestigt ist. Vorzugsweise weist das Ausgleichsfahrwerk hierzu einen Pendelbalken auf, an dem wenigstens zwei Räder angeordnet sind. Besonders bevorzugt werden Ausführungsformen mit beidseitig an dem Rahmen angeordneten Pendelbalken, wobei diese Pendelbalken zusammen mit den daran angeordneten Rädern zumindest einen Teil des Ausgleichsfahrwerks bilden. Bezüglich der Pendelbalken wird zur Offenbarung ausdrücklich auf die oben genannte Gebrauchsmusterschrift Bezug genommen, wobei bei bevorzugten Fahrbahnaufrauern dieser Anmeldung die Räder zumindest teilweise anders als bei dem in der Gebrauchsmusterschrift offenbarten Fahrwerk angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß ist die Spurbreite von zumindest einem Teil der Räder des Ausgleichsfahrwerks kleiner oder gleich dem Umfang der Frässcheibe. Dabei bedeutet „Spurbreite” der Abstand zwischen den Mittellinien der Räder. Besonders bevorzugt wird, falls die Räder vollständig innerhalb des Umfangs der Frässcheibe angeordnet sind. Dabei bedeutet „innerhalb des Umfangs der Frässcheibe”, dass die Räder in Fahrtrichtung betrachtet vor oder hinter der Frässcheibe liegen, wobei sie innerhalb des Umfangs liegen. Eine solche Anordnung bietet den Vorteil, dass insbesondere in Fahrtrichtung ausgerichtete Bodenunebenheiten besser erfasst werden bzw. die Frässcheibe besser entsprechend der Bodenunebenheiten eingestellt wird. Dies sollte insbesondere auch im Hinblick auf den Ausdruck „im Wesentlichen vertikal” berücksichtigt werden, da angesichts von Spurrinnen häufig eine leichte Verkippung der Rotationsachse gegenüber der Vertikalen notwendig ist. Daher bedeutet „im Wesentlichen vertikal” vorzugsweise lediglich, dass die Frässcheibe derart angeordnet ist, dass eine Unterseite der Frässcheibe zum Fräsen der Fahrbahn verwendet wird. Im Gegensatz dazu gibt es im Stand der Technik auch Umfangsfräser, welche dazu vorgesehen sind, an ihrem Umfang im Angriff der Fahrbahnoberfläche zu gelangen, ähnlich wie Walzen.
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Vorzugsweise umfasst das Ausgleichsfahrwerk eine linke und eine rechte Rädergruppe, die jeweils wenigstens ein vor der Frässcheibe angeordnetes Vorderrad und ein hinter der Frässcheibe angeordnetes Hinterrad umfassen.
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Ein solches Ausgleichsfahrwerk umfasst vorzugsweise einen Pendelbalken, an welchem mindestens zwei Räder, nämlich ein Vorderrad und ein Hinterrad angeordnet sind. Ausdrücklich umfasst sind Ausführungsformen mit mehreren Vorder- oder Hinterrädern, die bei typischen Ausführungsformen ebenfalls wiederum an einem kleinen Pendelbalken aufgehängt sein können, um einen Kontakt zur Fahrbahn zu verbessern. Mit der linken und der rechten Rädergruppe wird erreicht, dass die Frässcheibe möglichst optimal an die Fahrbahn angepasst wird.
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Typische Fahrbahnaufrauer umfassen ein Befestigungsmittel zum Befestigen des Rahmens an einem Antriebsfahrzeug, wobei das Befestigungsmittel ein Hydraulikzylinder zum Aufbringen einer Vertikalkraft auf den Rahmen umfasst. Der Hydraulikzylinder stützt sich dazu vorzugsweise an einem Halterahmen ab, welcher dazu vorgesehen ist, als Teil des Befestigungsmittels an einem Antriebsfahrzeug befestigt zu werden. Der Hydraulikzylinder bietet den Vorteil, dass eine große Kraft, die auch einstellbar sein kann, auf die Frässcheibe während des Betriebs aufgebracht werden kann. Hier ist das Ausgleichsfahrwerk des Fahrbahnaufrauers vorzugsweise schwimmend an dem Halterahmen angeordnet. Die schwimmende Lagerung umfasst vorzugsweise eine Lagerung mit Pendelstäben, die beidseitig gelenkig gelagert sind. Dies bietet den Vorteil, dass die Kraft in Vorschubrichtung voll auf den Rahmen übertragen wird, allerdings der Rahmen in vertikaler Richtung sich in bestimmten Grenzen frei bewegen kann und alVertikalkraft lediglich durch das Eigengewicht und die durch den Hydraulikzylinder aufgebrachte Kraft eingestellt werden kann. Allgemein wird bevorzugt, dass Befestigungsmittel ein Mittel zum Aufbringen einer einstellbaren Vertikalkraft auf den Rahmen umfasst. Ein solches Mittel kann der oben genannte Hydraulikzylinder, jedoch auch ein längenverstellbarer Pendelstab oder ein durch einen Elektromotor verlängerbarer Stab sein.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung eingehender erläutert, wobei die Zeichnungen zeigen:
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1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Frässcheibe in einer vereinfachten Seitenansicht;
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2a und 2b zeigen ein erfindungsgemäßes Frässegment in einer schematischen perspektivischen Ansicht und einer schematischen Seitenansicht;
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3 zeigt die Frässcheibe der 1 mit eingesetzten Frässegmenten entsprechend dem Frässegment der 2 in einer schematischen perspektivischen Ansicht; und
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4 zeigt einen erfindungsgemäßen Fahrbahnaufrauer mit der Frässcheibe der 3 in einer schematischen perspektivischen Ansicht.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Frässcheibe 1 in einer schematischen Seitenansicht gezeigt. Die Frässcheibe 1 umfasst Führungsschienen 2, welche in radialer Richtung an der Unterseite 3 der Frässcheibe 1 angeordnet sind. Die Führungsschienen 2 sind Teil von Befestigungsmitteln zur Montage von Frässegmenten (siehe 2a und 2b).
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Um die Frässegmente in den Führungsschienen 2 fixieren zu können, umfasst jede Führungsschiene zwei geneigte Seitenwände 4 und 5. Die Seitenwände 4 und 5 sind derart geneigt, dass sich die Führungsschiene 2 in Richtung nach innen aufweitet. Auf diese Weise wird ein Herausfallen der Frässegmente verhindert. Es sollte angemerkt werden, dass die Bezugszeichen 4 und 5 für die geneigten Seitenwände lediglich bei einer Führungsschiene 2 zur besseren Übersichtlichkeit eingezeichnet sind bei der 1. Die anderen Führungsschienen 2 sind entsprechend ausgestaltet.
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Auf der Oberseite der Frässcheibe 1 ist über jeder Führungsschiene 2 eine Ausnehmung 7 angeordnet, in welcher sich Schraublöcher mit Gewinden befinden (siehe 3). In die Schraublöcher können Schrauben eingedreht werden, um Frässegmente gegen die geneigten Seitenwände 4 und 5 der Frässcheibe 1 zu pressen, um so die Frässegmente in den Führungsschienen 2 zu fixieren. Die geneigten Seitenwände 4 und 5 sind gegenüber der Rotationsachse A der Frässcheibe 1 um 20° geneigt. Dabei sind die geneigten Seitenwände 4 und 5 symmetrisch zu einer Mittellinie der Führungsschiene 2.
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Außerdem sind in der Frässcheibe 1 vergleichsweise große axiale Öffnungen 9 angeordnet, welche in axialer Richtung durchgehend sind. Sie dienen dazu, Staub und Abluft von unterhalb der Frässcheibe 1 nach oben absaugen zu können. Hierzu ist bei bevorzugten Fahrbahnaufrauern oberhalb der Frässcheibe 1 eine Absaugvorrichtung angeordnet, welche zumindest über einen Teil des Umfangs einen Unterdruck über den axialen Öffnungen 9 erzeugt, sodass Staub abgesaugt werden kann.
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In den 2a und 2b, welche zusammen erläutert werden, ist ein Frässegment in zwei Ansichten gezeigt, nämlich in der 2a in einer perspektivischen schematischen Ansicht und in der 2b in einer schematischen Seitenansicht. Bei der Figurenbeschreibung der 2a und 2b und auch der Figurenbeschreibung der 3 und 4 werden gleiche Bezugszeichen wie bei der 1 für gleiche oder ähnliche Teile verwendet und der Übersichtlichkeit halber teilweise nicht noch einmal erläutert.
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In der 2a ist ein erfindungsgemäßes Frässegment 20 mit einem Gleitkörper 21 und einem Schneidelement 22 gezeigt. Der Gleitkörper umfasst zwei geneigte Seitenflanken 24 und 25, welche dazu vorgesehen sind, mit den Seitenwänden 3 und 5 der Frässcheibe 1 zusammenzuwirken. Sie weisen dazu dieselbe Neigung gegenüber der Senkrechten oder gegenüber der Rotationsachse A der Frässcheibe 1 im eingebauten Zustand auf. In der 2b ist ein Winkel von 20° gezeigt.
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Das Schneidelement 22 weist eine Schneidebene B auf, die gegenüber einer Vertikalen oder der Rotationsachse der Frässcheibe 1 im eingebauten Zustand um 5° verkippt ist. Dadurch ergibt sich gegenüber einer idealisierten Oberflächenebene einer idealisierten Fahrbahnoberfläche C ein Winkel von 85°. Bei einem Betrieb wird das Frässegment 20 in der 2b nach links über der Fahrbahnoberfläche C geführt, wodurch die Fahrbahnoberfläche C aufgeraut wird. Es ist offensichtlich, dass das Frässegment 20 auch entgegengesetzt eingebaut werden kann, sodass die Drehrichtung der Frässcheibe 1 im Betrieb geändert werden kann.
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In den 2a und 2b ist auch ein Hartmetall-Schutz 27 aus härterem Metall als das Metall des Gleitkörpers 21 gezeigt. Der Hartmetall-Schutz 27 dient dazu, das Frässegment 21 vor Abrasion durch Diamantstaub im Betrieb zu schützen. Insbesondere wird mit dem Hartmetall-Schutz 27 der Bereich stromabwärts des Schneidelements 22 geschützt.
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In der 3 ist die Frässcheibe 1 mit in dem Scheibenkörper 8 eingesetzten Frässegmenten 20 gezeigt. Die Frässegmente 20 sind mit Schrauben 30 fixiert, welche in Gewinde eingeschraubt sind, welche in den Scheibenkörper 8 eingearbeitet sind. Die Schrauben 30 drücken gegen die Frässegmente 20 und drücken die Frässegmente 20 so gegen die geneigten Seitenwände 4 und 5.
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Für die Schneidelemente 22 der Frässegmente 20 wird vorzugsweise metallgebundener polykristalliner Diamant verwendet.
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In der 3 ist gezeigt, dass zwei Schrauböffnungen mit Gewinden vorgesehen sind, um Frässegmente 20 zu fixieren. Neben den nicht gezeigten Schraublöchern, in welche die Schrauben 30 eingesetzt sind, sind Schraublöcher 31 vorgesehen, die ebenfalls mit Schrauben bestückt werden können, falls andere Frässegmente eingesetzt werden sollen oder Frässegmente 20 in einer anderen Position eingesetzt werden sollen.
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In der
4 ist ein erfindungsgemäßer Fahrbahnaufrauer
50 mit der Frässcheibe
1 der
1 und
3 zusammen mit Frässegmenten
20 der
2a,
2b und
3 gezeigt. Zur Beschreibung des Fahrbahnaufrauers
50 wird auf die Veröffentlichungsschrift
DE 20 2009 011 164 U1 ausdrücklich Bezug genommen, wobei angemerkt werden sollte, dass der Fahrbahnaufrauer
50 gegenüber dem in dieser Schrift offenbarten Fahrbahnaufrauer einige Veränderungen aufweist. So sind beispielsweise Handkurbeln durch Elektromotoren
51 ersetzt, um eine Bedienung zu erleichtern oder zu automatisieren. Mit den Elektromotoren
51 kann die Höhenlage eines Rahmens
78 gegenüber den Ausgleichsfahrwerken mittels eines Exzenterlagers, an welchem Pendelbalken befestigt sind, fein einjustiert werden.
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Die Ausgleichsfahrwerke umfassen jeweils große erste Pendelbalken 53 und kleinere zweite Pendelbalken 54. Die ersten Pendelbalken 53 sind derart lang, dass die zweiten Pendelbalken 54 vor oder hinter der Frässcheibe 1 angeordnet sind. Dabei bedeutet „vor” oder „hinter” jeweils in Fahrtrichtung, welche in der 4 mit einem Pfeil F gekennzeichnet ist.
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An den ersten Pendelbalken 53, welche rechts und links der Frässcheibe 1 an dem Rahmen 78 des Fahrbahnaufrauers 50 angeordnet sind, sind Rädergruppen angeordnet. Die Rädergruppen umfassen rechte Vorderräder 56, linke Vorderräder 57 und rechte Hinterräder 58 und rechte Hinterräder 59 (teilweise nicht gezeigt).
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Alle Räder 56–59 sind jeweils an zweiten Pendelbalken 54 angeordnet.
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Wesentlich im Zusammenhang mit dem Fahrbahnaufrauer 50 der 4 ist, dass die Vorderräder 56 und 57 vor der Frässcheibe 1 angeordnet sind. Dabei bedeutet wiederum „vor”, dass die Vorderräder 56 und 57 vor der Frässcheibe 1 in Fahrtrichtung angeordnet sind. Allgemein ist wichtig, dass die Räder in Fahrtrichtung von vorne gesehen zumindest teilweise innerhalb des Umfangs der Frässcheibe 1 angeordnet sind. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Wirkungsbereich der Frässegmente 20 an der fahrbaren Oberfläche in etwa in der Fahrspur der Vorderräder 56 und 57 und der Hinterräder 58 und 59 liegt, so dass Spurrillen besser ausgeglichen werden können.
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Zum Schutz der Frässcheibe 1 und der Vorderräder 56 und 57 gegeneinander umfasst der Fahrbahnaufrauer 50 Schutzschilde 61, die im Bereich der Vorräder 56 und 57 zwischen den Rädern und der Frässcheibe 1 angeordnet sind.
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Der Fahrbahnaufrauer 50 kann mit Gelenken 70 an einem Halterahmen eines Antriebsfahrzeugs befestigt werden, wobei die Gelenke 70 eine schwimmende Lagerung des Fahrbahnaufrauers 50 gewährleisten. Auf diese Weise ist der Fahrbahnaufrauer 50 nicht davon abhängig, wie die Lage der Aufhängung an dem Antriebsfahrzeug ist. Um eine definierte Kraft auf den Rahmen 78 des Fahrbahnaufrauers 50 aufbringen zu können, umfasst ein Befestigungsmittel des Fahrbahnaufrauers 50 außerdem einen Hydraulikzylinder 75, mit welchem eine definierte Kraft auf den Rahmen und damit auf die Frässcheibe 1 des Fahrbahnaufrauers 50 aufgebracht werden kann.
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Der Rahmen
78 benötigt daher keine übermäßigen Zusatzgewichte. Für die übrige Beschreibung des Fahrbahnaufrauers
50 wird auf die
DE 20 2009 011 164 U1 verwiesen, insbesondere auf die Figurenbeschreibung und die
1 und
2 der genannten Veröffentlichung.
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Einen weiteren Aspekt der Erfindung stellt der Einsatz von zwei Fahrbahnaufrauern in Fahrtrichtung hintereinander dar, wobei vorzugsweise die Rotationsachse des in Fahrtrichtung vorne befindlichen Fahrbahnaufrauers nicht parallel zu der Rotationsachse des in Fahrtrichtung hinteren Fahrbahnaufrauers angeordnet ist. Umfasst ist dabei ausdrücklich auch ein zweimaliges Überfahren derselben Fahrbahnoberfläche mit demselben Fahrbahnaufrauer, wobei vorzugsweise die Rotationsachse bei der zweiten Überfahrt gegenüber einer ersten Überfahrt verkippt ist. Der Vorteil eines solchen Verfahrens ist, dass auf diese Weise bestimmte Muster in die Fahrbahnoberfläche eingefräst werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009011164 U1 [0002, 0045, 0052]