DE102010014475A1 - Hydro-Hai-System - Google Patents
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- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Strukturieren einer Oberfläche 1, insbesondere zum Anbringen einer Haifischhaut auf einem Fahrzeug bzw. Fahrzeugteilen. Die bekannten Verfahren umfassen aufzuklebende Folien oder das mechanische Prägen des Bleches mit Hilfe einer Walze. Nachteile ergeben sich daraus, dass die natürliche Haifischhaut nur mangelhaft nachgebildet wird oder aber die Struktur nicht verschleißfest ist. Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zu schaffen, welches die natürliche Haifischhaut möglichst gut nachbildet. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass eine Struktur (3) mittels einer Hochdruckwasserstrahlvorrichtung (4) in einen bereits auf der Oberfläche (1) vorhandenen oder in einen neu aufzutragenden Lack (2) eingebracht wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Strukturieren einer Oberfläche, insbesondere zum Anbringen einer Haifischhaut auf einem Fahrzeug bzw. Fahrzeugteilen.
- Es ist bekannt, Oberflächen analog zu der natürlichen Struktur einer Haifischhaut zu strukturieren. Die Hautoberfläche der Haie verringert ihren Strömungswiderstand im Wasser. Dieser Effekt lässt sich ebenfalls auf der Oberfläche von fluid- oder luftumströmten Fahrzeugen zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauches nutzen. Insbesondere bei Flugzeugen und Schiffen gehört die Anwendung zum Stand der Technik. Aus
DE 10 2008 032 618 A1 ist es bekannt, eine Blechbahn mittels einer fein strukturierten Prägewalze zu veredeln. Die Prägewalze wird zu diesem Zweck durch Laserstrahlgravieren mit einer Haifischstruktur beaufschlagt.EP 1 578 600 B1 offenbart eine dünne, mehrschichtige Polymerfolie, welche auf die Oberfläche aufgeklebt wird. Die Folie wird mittels einer Prägewalze strukturiert, welche ihrerseits durch einen Diamantstößel graviert wurde. - Die bekannten Verfahren unter Verwendung einer aufzuklebenden Folie sind stets sehr zeit- und kostenaufwändig. Ebenso unterliegen sie einem erheblichen Verschleiß durch den angreifenden Fluid- oder Luftstrom. Die mechanischen Prägeverfahren, z. B. die unmittelbare Strukturierung des Blechs mit einer Prägewalze, vermeiden diesen Nachteil, erfordern jedoch den zusätzlichen Arbeitsschritt der Herstellung einer Negativform. Ebenso ist die Genauigkeit mechanischer Prägeverfahren Abnutzungserscheinungen der prägenden Struktur unterworfen und verschlechtert sich somit im Laufe der Betriebszeit der Walze. Dies fällt insbesondere bei den Mikrometerstrukturen der Haifischhaut ins Gewicht. Ein wesentlicher Nachteil der geprägten Metalloberfläche ist zudem, dass die starre Oberfläche eines Metalls die leicht flexible, natürliche Beschaffenheit der Haifischhaut weniger gut nachbildet.
- Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Strukturieren von Oberflächen zu schaffen, welches die genannten Nachteile vermeidet und gleichzeitig eine Struktur herstellt, die der natürlichen Haifischhaut möglichst nahe kommt.
- Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass eine Struktur mittels einer Hochdruckwasserstrahlvorrichtung in einen bereits auf der Oberfläche vorhandenen oder in einen neu aufzutragenden Lack eingebracht wird. Die Anwendung von Wasserstrahltechnik ist allgemein bekannt und findet bereits in vielen Herstellungsverfahren Anwendung. Insbesondere ist auch das Wasserstrahlprägen eine bekannte Technik, welche eine mikrometergenaue Strukturformung ermöglicht. In Kombination mit einer vorausgehenden Beschichtung der Oberfläche mit Lack kann der Wasserdruck der Hochdruckwasserstrahlvorrichtung auf die Eigenschaften der Lackschicht optimal abgestimmt werden. In der Praxis kommen hier Drücke von mehr als 1000 bar zur Anwendung. Für die Strukturierung der Oberfläche ist es unerheblich, ob die Strukturierung der Oberfläche unmittelbar nach dem Auftragen der Lackschicht erfolgt oder ob sie erst später „nachgerüstet” wird. Unabhängig von dem zeitlichen Abstand der beiden Arbeitsschritte wird somit in einem ersten Schritt die Oberfläche mit Lack beschichtet und in einem zweiten Schritt eine Struktur mittels einer Hochdruckwasserstrahlvorrichtung in den Lack eingebracht.
- Vorteilhaft ist die Struktur eine Rillenstruktur. Der natürlichen Struktur der Haifischhaut kommt hierbei insbesondere eine Rillenstruktur nahe, welche Längsrillen parallel zur Bewegungsrichtung aufweist. Ebenfalls ist es möglich, dass die Rillenstruktur zusätzlich Querrillen senkrecht zur Bewegungsrichtung aufweist. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Längsrillen eine Tiefe von ungefähr 0,05 mm, eine Breite von ungefähr 0,076 mm und einen Abstand zueinander von ungefähr 0,05 mm aufweisen. Die Querrillen weisen vorteilhaft eine Tiefe von ungefähr 0,05 mm, eine Breite von ungefähr 0,076 mm auf und einen Abstand zueinander von ungefähr 0,05 mm auf. Mit Hilfe der so strukturierten Lackschicht reduziert sich der Strömungswiderstand der Oberfläche im Wasser bzw. in der Luft auf einen angemessenen Betrag, welcher dem der natürlichen Haifischhaut ähnelt. Die Dimensionen und Abstände der Rillen zueinander können dabei an das umgebende Medium angepasst werden.
- Zweckmäßig weist die Hochdruckwasserstrahlvorrichtung ein Array aus mehreren Düsen auf. Geeignet sind hierfür insbesondere Saphirdüsen, wie sie üblicherweise zum Wasserstrahlschneiden verwendet werden. Eine mögliche Variante sieht Saphirdüsen vor, welche einen Strahldurchmesser von 0,076 mm aufweisen. Der Wasserdurchsatz beträgt dabei 0,12 l Wasser pro Minute und pro Düse. Die Düsen können beispielsweise in mehrfach versetzter Anordnung auf einem Blech oder einer Platte angeordnet werden und in ihrer Gesamtheit einen Kreis oder ein Rechteck bilden.
- Zweckmäßig wird die Hochdruckwasserstrahlvorrichtung während des Betriebes relativ zu der zu bearbeitenden Oberfläche bewegt. Somit können die Fahrzeuge oder Fahrzeugteile, welche zum Teil eine beträchtliche Masse aufweisen, bei der Strukturierung an dem selben Ort bleiben, während sich das Array mit den Wasserstrahlköpfen nach einem vorprogrammierten Muster bewegt.
- Schließlich ist vorgesehen, dass der Lack weiche Bestandteile, insbesondere Latex-Feinanteile, enthält. Diese Bestandteile können beispielsweise aus fein gemahlenen Autoreifen gewonnen werden. Durch weiche Bestandteile in der Lackschicht kann der für die Strukturierung aufzubringende Wasserdruck reduziert werden. Ebenso kommt eine leicht flexible Lackschicht der Beschaffenheit der natürlichen Haifischhaut wesentlich näher als eine starre Oberflächenstruktur. Bei hohen Latexanteilen an Schiffsrümpfen wird zudem der Bewuchs von Pocken und Muscheln stark reduziert, wodurch sich wiederum Kraftstoff und Reinigungskosten einsparen lassen.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
-
1 : Eine Hochdruckwasserstrahlvorrichtung; -
2 : Querschnitt der strukturierten Oberfläche. - In
1 ist eine Ausführungsform einer Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 dargestellt. Die Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 besteht aus einer Vielzahl von Düsen5 , welche jeweils eine Düsenöffnung6 aufweisen. Zum Anschluss der Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 an eine Wasserversorgung dient ein Schlauchsystem7 . An der Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 sind bewegliche Räder8 als Abstandshalter zwischen Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 und Oberfläche1 angebracht. -
2 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäß strukturierte Oberfläche1 . die Oberfläche1 trägt eine Lackschicht2 , in welche mit Hilfe der Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 eine Rillenstruktur3 eingebracht ist. - Die Erfindung funktioniert so, dass die Hochdruckwasserstrahlvorrichtung
4 in Bearbeitungsreichweite zu der zu strukturierenden Oberfläche1 gebracht wird. Die beweglichen Räder8 dienen dabei als Abstandshalter, um den Abstand zwischen Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 und Oberfläche1 konstant zu halten. Die Oberfläche1 ist mit einer Lackschicht2 beaufschlagt, welche über weiche Bestandteile verfügt. Über das Schlauchsystem7 wird die Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 mit Wasser versorgt. Das Wasser wird durch die Düsen5 gepresst und entweicht durch die Düsenöffnungen6 , wodurch es anschließend mit Hochdruck auf die Oberfläche1 des Schiffrumpfes gelangt. Die Düsen5 sind entsprechend dem gewünschten Rillenabstand fest in dem Düsenarray der Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 installiert, so dass die Wasserstrahlen im gewünschten Abstand auf die Oberfläche1 treffen. Während der Strukturierung wird die Hochdruckwasserstrahlvorrichtung4 relativ zu der Oberfläche1 bewegt. Durch den Druck der Wasserstrahlen entstehen in der auf die Oberfläche1 aufgebrachten Lackschicht2 Rillen gemäß der gewünschten Struktur3 . Diese Struktur3 kann sowohl aus Längsrillen als auch gleichzeitig aus Querrillen bestehen (nicht dargestellt). - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008032618 A1 [0002]
- EP 1578600 B1 [0002]
Claims (10)
- Verfahren zum Strukturieren einer Oberfläche (
1 ), insbesondere zum Anbringen einer Haifischhaut auf einem Fahrzeug bzw. Fahrzeugteilen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Struktur (3 ) mittels einer Hochdruckwasserstrahlvorrichtung (4 ) in einen bereits auf der Oberfläche (1 ) vorhandenen oder in einen neu aufzutragenden Lack (2 ) eingebracht wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (
3 ) eine Rillenstruktur ist. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillenstruktur Längsrillen parallel zur Bewegungsrichtung aufweist.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillenstruktur Längsrillen parallel zur Bewegungsrichtung und Querrillen senkrecht zur Bewegungsrichtung aufweist.
- Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsrillen eine Tiefe von ungefähr 0,05 mm, eine Breite von ungefähr 0,076 mm und einen Abstand zueinander von ungefähr 0,05 mm aufweisen.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querrillen eine Tiefe von ungefähr 0,05 mm, eine Breite von ungefähr 0,076 mm und einen Abstand zueinander von ungefähr 0,05 mm aufweisen.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckwasserstrahlvorrichtung (
4 ) ein Array aus mehreren Düsen (5 ), insbesondere Saphirdüsen, aufweist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckwasserstrahlvorrichtung (
4 ) relativ zu der Oberfläche (1 ) bewegt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack (
2 ) weiche Bestandteile, insbesondere Latex-Feinanteile, enthält. - Oberflächenstruktur, insbesondere Haifischhaut auf einem Fahrzeug, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8.
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