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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine Schalungsplatte für das Bauwesen
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Schalungsplatte.
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Bei
der Errichtung von Gebäuden, insbesondere deren (Zwischen-)Decken
werden üblicherweise Schalungsplatten eingesetzt, die nebeneinander, ohne
nennenswerte Zwischenräume auf ein geeignetes Raster von
Trägern aufgelegt werden, um darauf Beton gießen
zu können. Ferner sind Schalungsplatten als Bestandteile
von Schalungselementen im Einsatz, die zur Erstellung von im Wesentlichen
vertikalen Wänden verwendet werden. Besonderen Schutz benötigen
hierbei die Kanten der Schalungsplatten, da diese im rauen Baubetrieb
vielfältigen Belastungen und Einflüssen, wie zum
Beispiel Feuchtigkeit und Beton augesetzt werden.
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Stand der Technik
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Als
Vorbenutzungsgegenstände sind Schalungsplatten bekannt,
die angegossene Kanten aus Thermo- oder Duroplasten aufweisen. Ferner
ist es bekannt, Kunststoffstreifen an Kanten von Schalungsplatten
anzubringen, wie dies beispielsweise aus der Möbelindustrie
bekannt ist.
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Die
nicht vorveröffentlichte
EP 2 055 864 A2 beschreibt eine Schalplatte
mit einem Kantenschutz, der eine Bewehrungskante beispielsweise
aus Pappe aufweisen kann. Gemäß
DIN 6730 weist
Pappe ein Flächengewicht von 225 g/m
2 oder
mehr auf und unterscheidet sich insoweit von Papier, dessen Flächengewicht
darunterliegt.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalungsplatte für
das Bauwesen sowie ein Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen,
die insbesondere an den Kanten einen besonders guten Schutz aufweist,
der insbesondere auch bei der Einwirkung von Feuchtigkeit und dem
dadurch verursachten Quellen und Schwinden der Schalungsplatte bestehen
bleibt.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Anspruch 1 beschriebene
Schalungsplatte sowie durch das im Anspruch 10 beschriebene Herstellungsverfahren.
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Demzufolge
weist diese an zumindest einer Kante ein angeklebtes Schutzmaterial
mit einer Dicke von höchstens etwa 0,2 mm und vorzugsweise höchstens
etwa 0,1 mm auf, das zur Außenseite freigelegt ist, mit
anderen Worten die Kantenaußenseite bildet. Der guten Ordnung
halber sei darauf hingewiesen, dass eine Platte ein flacher, im
Wesentlichen quader-, prisma- oder zylinderförmiger Gegenstand ist.
Eine derartige Platte weist zwei (entgegengesetzte) Oberflächen
auf, die wesentlich größer sind als die sogenannten
Kanten, die sich im Wesentlichen um die Platte umlaufend erstrecken
und die Dicke der Platte definieren. Die Erfindung betrifft den
Schutz dieser Kanten, bei denen es sich im Wesentlichen um streifenförmige
Flächen handelt. Insbesondere ist das Schutzmaterial über
die gesamte Dicke der Platte und/oder unmittelbar an das Plattenmaterial selbst,
bevorzugt Holz, angebracht.
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Im
Rahmen der Erfindung wurde herausgefunden, dass sich diese Kanten
mit einem angeklebten Schutzmaterial, das Papier und die angegebene Dicke
aufweist, besonders gut schützen und insbesondere versiegeln
lassen. Ein Grund hierfür, auf den die Erfindung jedoch
nicht beschränkt ist, liegt darin, dass ein derartiges
Material an dem unvermeidbaren Quellen und Schwinden des Körpers
der Schalungsplatte, der üblicherweise aus Holz oder einem
Holzwerkstoff besteht, infolge der Feuchtigkeitseinflüsse, besonders
gut teilnimmt. Mit anderen Worten verhält sich das beschriebene
Schutzmaterial ähnlich wie der Körper der Schalungsplatte,
so dass es zuverlässig an den Kanten verbleibt und einen
dauerhaften Schutz bietet. Dies wird durch die Tatsache unterstützt,
dass das beschriebene Schutzmaterial an die Kante angeklebt ist.
Bei Versuchen hat sich ferner herausgestellt, dass besonders gute
Eigenschaften im Hinblick auf die Trennung von Beton vorliegen. Somit
ist die neuartige Schalungsplatte, einschließlich ihrer
Kanten, besonders gut zu reinigen. Schließlich führt
die erfindungsgemäße, besonders dünne Beschichtung
der Kante zu einer optischen Aufwertung der Schalungsplatte dahingehend,
dass diese eine optisch ansprechende, dünne Kantenbeschichtung
aufweist. Das Schutzmaterial, gegebenenfalls mit der bereits darauf
aufgebrachten Beschichtung kann als Finishfolie oder Filmbeschichtung
bezeichnet werden. Als Dicke für das Schutzmaterial werden derzeit
insbesondere 0,08 mm bis 0,09 mm bevorzugt.
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Bevorzugte
Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
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Besonders
gute Eigenschaften haben sich für ein Schutzmaterial herausgestellt,
das überwiegend aus organischem Material besteht. Das Verhalten
eines derartigen Materials korrespondiert besonders gut mit dem
beschriebenen, bevorzugten Material des Körpers der Schalungsplatte
und führt somit zu einer besonders guten Dauerhaftigkeit
des Kantenschutzes.
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Besonders
bevorzugt wird derzeit als Schutzmaterial Papier mit einem Flächengewicht
von etwa 50 bis 150 g/m2, bevorzugt etwa
60 bis 110 g/m2, weiter bevorzugt 80 bis
110 g/m2 und insbesondere 100 bis 110 g/m2 versehen ist und/oder gefärbt ist.
In bestimmten Anwendungsfällen kann ferner Papier mit einem
Flächengewicht von etwa 60 bis etwa 80 g/m2 verwendet
werden. Für Papier hat sich herausgestellt, dass es den
Anforderungen im Hinblick auf das Verhalten bei Feuchteveränderungen,
der Einwirkung von Chemikalien infolge des Kontakts mit Beton und
im Hinblick auf die Eigenschaft als Trägermaterial für
einen dauerhaften Kantenschutz, wie nachfolgend beschrieben, besonders
gut genügt. Mit dem beschriebenen Flächengewicht
haben sich besonders gute Eigenschaften ergeben. Ferner sei angemerkt,
dass das Papier nicht notwendigerweise den überwiegenden
Gewichtsanteil des Schutzmaterials aufweisen muss. Vielmehr kann
das Papier lediglich die Trägerfunktion übernehmen,
und eine Imprägnierung und/oder ein Füllstoff,
beispielsweise aus Harz, kann einen größeren Gewichtsanteil
als das Papier bilden.
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Durch
das Färben des Papiers kann die Kante in optisch ansprechender
Weise gestaltet werden und kann hierdurch von den bisherigen Kantenschutz-Lösungen
auch optisch differenziert werden.
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Für
die Dauerhaftigkeit des Kantenschutzes hat es sich ferner als günstig
herausgestellt, dieses bevorzugt einseitig zu beschichten. Diese
Beschichtung kann in vorteilhafter Weise die Außenseite
an der fertigen Schalungsplatte bilden. Die unbeschichtete Seite
kann für das Verkleben mit den Kanten der Schalungsplatte
vorgesehen werden. Als Beschichtung wird derzeit ein Lack bevorzugt.
Dieser kann besonders effizient aufgebracht werden, schützt
darüber hinaus das Schutzmaterial zur Außenseite
hin und kann schließlich besonders effizient für
einen dauerhaften Verbund zu einem weiteren bevorzugten Bestandteil
des Kantenschutzes sorgen, der aus Partikeln, wie zum Beispiel Korund
besteht, die auf das Kanten-Schutzmaterial aufgebracht sind. Hierdurch wird
die Abriebsfestigkeit der Kante weiter verbessert, und die Dauerhaftigkeit
des beschriebenen Schutzes erhöht. Die Dicke des Schutzmaterials
(≤ 0,2 mm, bevorzugt ≤ 0,1 mm) bezieht sich auf
die Dicke einschließlich der vorangehend genannten Beschichtung
sofern diese vorhanden ist.
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Derzeit
wird bevorzugt, den Lack härtbar vorzusehen, um die daraus
resultierende Härte für die Dauerhaftigkeit des
Kantenschutzes zu nützen.
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Für
das Ankleben des Schutzmaterials an zumindest eine Kante der Schalungsplatte
hat sich ein Heißklebstoff, insbesondere PU-Hotmelt als günstig
erwiesen.
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Das
Schutzmaterial kann, insbesondere wenn dieses Papier oder einen
Papiergrundstoff aufweist, mit Harz imprägniert sein. Diese
Maßnahme verbessert die Dauerhaftigkeit. Als Harz kann
ein übliches Imprägnierharz, beispielsweise Melaminharz oder
besonders bevorzugt ein duroplastisches Aminoharz verwendet werden,
und die Imprägnierung kann durch einen ein- oder zweistufigen
Tauchimprägnier- und Härtvorgang erfolgen, der
dem oben beschriebenen Beschichtungsvorgang vorgeschaltet sein kann.
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Wenngleich
der erfindungsgemäße Kantenschutz für
Schalungsplatten aus jeglichem Material vorteilhaft einsetzbar ist,
wird aufgrund der bewährten Eigenschaften und der besonderen
Kompatibilität mit dem erfindungsgemäßen
Kantenschutz bevorzugt, dass der Körper der Schalungsplatte
Holz oder Holzwerkstoff aufweist. Weitere Bestandteile können Klebstoff
zur Verbindung mehrerer Lagen und/oder nebeneinander liegender Leisten
im Körper der Schalungsplatte sein.
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Im
Zusammenhang mit der Erfindung werden ferner folgende Verfahren
zur Herstellung einer Schalungsplatte für das Bauwesen
vorgestellt:
- 1. Verfahren zur Herstellung einer
Schalungsplatte für das Bauwesen, bei dem ein Schutzmaterial (16),
das höchstens ca. 0,2 mm dick ist und die Kantenaußenseite
bildet, an zumindest einer Kante (14) angeklebt wird.
- 2. Verfahren nach 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzmaterial
(16) vorab vorzugsweise einseitig vorzugsweise mit einem
Lack und vorzugsweise zusätzlich mit Partikeln, wie zum
Beispiel Korund (22) beschichtet wird, nachfolgend aufgerollt
und als Rollenmaterial bereitgestellt wird.
- 3. Verfahren nach 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack nach
dem Beschichten gehärtet wird.
- 4. Verfahren nach 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Rollenmaterial auf eine definierte Breite geschnitten wird.
- 5. Verfahren nach 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schutzmaterial (16) bevorzugt vor dem Beschichten mit Harz,
insbesondere Melaminharz und bevorzugt in einem ein- oder zweistufigen
Tauchimprägnier- und Härtvorgang imprägniert
wird.
- 6. Verfahren nach 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schutzmaterial (16) beim Ankleben durch Andruckwalzen gekühlt
wird.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen des hierin beschriebenen Verfahrens
entsprechen den vorangehend und nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen
der hierdurch erzeugten Schalungsplatte und führen zu den
entsprechenden Vorteilen.
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Das
im Rahmen der Erfindung bevorzugt als Schutzmaterial verwendete
Papier kann nach üblichen Verfahren hergestellt werden
und basiert im Wesentlichen auf dem chemischen und/oder mechanischen
Aufschließen von Holzhackschnitzel, bevorzugt aus Fichten-
und/oder Buchenholz, zu Zellulosefasern. Diese werden nachfolgend
in geeigneter Weise ”gelegt”, gepresst und getrocknet.
Bereits während der Herstellung kann das Papier durch Zugabe geeigneter
Farbe gefärbt werden.
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Besonders
bevorzugt wird im Rahmen des hierin beschriebenen Verfahrens eine
Beschichtung des Schutzmaterials, bevor dieses auf zumindest eine
Kante der Schalungsplatte aufgebracht wird. Hierfür wird
bevorzugt ein Imprägnierer verwendet, der mit Lackflotte,
die bevorzugt bereits fertig gemischt ist, beschickt wird. Die Lackflotte
kann in vorteilhafter Weise mit Partikeln, insbesondere Korund versetzt
sein. Das Schutzmaterial, insbesondere das Papier, wird beispielsweise über
Umlenkrollen durch das Beschichtungsmaterial, also bevorzugt die
Lackflotte geführt, wobei bevorzugt ein einseitiger Auftrag erfolgt.
Bevorzugt unmittelbar nach dem Auftragen wird das Schutzmaterial
beispielsweise in einem Trockenkanal getrocknet, so dass der bevorzugt
härtbar vorgesehene Lack aushärtet. In diesem
Zustand kann das beschichtete Schutzmaterial zu Rollen aufgewickelt
werden. Vor, während oder nach dem Aufwickeln, d. h. an
einer fertigen Rolle, kann ein Zuschneiden auf eine definierte Breite,
von beispielsweise etwa 24 mm erfolgen.
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Das
Aufbringen des Beschichtungsmaterials auf zumindest eine Kante einer
Schalungsplatte kann mit einer herkömmlichen Kantenanleimmaschine durchgeführt
werden. In vorteilhafter Weise kann die Kante der Schalungsplatte
abgefräst werden, um Unebenheiten zu beseitigen, und damit
die Dauerhaftigkeit der Klebeverbindung des Schutzmaterials zu erhöhen.
Vorzugsweise wird die Schalungsplatte anschließend an einer
Auftragseinheit, beispielsweise einer Walze vorbeigeführt,
mit der ein Klebstoff, insbesondere ein Heißklebstoff und
besonders bevorzugt ein PU-Hotmelt als plastischer Klebefilm auf
die Kante aufgebracht wird. Der Heißklebstoff kann beispielsweise
eine Temperatur von etwa 100 Grad Celsius aufweisen. Gleichzeitig
wird das Schutzmaterial mittels einer geeigneten Zuführeinheit
zugeführt. Hierdurch wird das Schutzmaterial auf die mit
dem Klebstoff versehene Kante der Schalungsplatte aufgebracht und
nachfolgend angedrückt. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise
durch Andrückwalzen eine Kühlung des Klebstoffs
erfolgen, so dass eine dauerhafte Verbindung des Schutzmaterials
mit der Schalungsplatte ausgebildet wird. Ein jeglicher Überstand
des Schutzmaterials über die Oberflächen der Schalungsplatte
kann abschließend, insbesondere nach einer gewissen Kühlstrecke,
entfernt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer beispielhaft in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform näher erläutert.
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Die
Figur zeigt eine Schnittansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen
Schalungsplatte.
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Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung
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Wie
in der Figur dargestellt ist, kann eine Schalungsplatte 10 mit
zwei Oberflächen, von denen nur die obere Oberfläche 12 erkennbar
ist, einen dreischichtigen Aufbau aufweisen. Die Oberflächen
sind durch Kanten 14 verbunden, die erfindungsgemäß durch
besondere Maßnahmen geschützt sind. Diese bestehen
aus einem (schematisch dargestellten) Schutzmaterial 16 mit
der beschriebenen Dicke (gemessen parallel zur Oberfläche 12).
Das Schutzmaterial 16 ist durch eine Klebstoffschicht 18 aufgebracht
und bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zur Außenseite
hin mit einem Lack 20 beschichtet, der zusätzlich
Partikel 22, beispielsweise Korund aufweisen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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