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Die Erfindung betrifft eine Kunststoffscheibe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Kunststoffscheibe für ein Dach eines Kraftfahrzeugs.
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Beispielsweise aus der
JP 06170883 A ist eine Kunststoffscheibe für ein Kraftfahrzeug bekannt, die eine transparente Kunststoffträgerschicht umfasst, mit der eine Folie hinterfüttert ist, auf der eine elektrisch leitfähige Struktur aufgebracht ist. Die elektrisch leitfähige Struktur bildet Heizdrähte und mithin eine Scheibenheizung. Bei der Herstellung der Kunststoffscheibe wird die Kunststofffolie in einen Formhohlraum eines Spritzgießwerkzeugs eingelegt. Anschließend wird die Kunststofffolie mit der Kunststoffträgerschicht hinterspritzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kunststoffscheiben mit Funktionseinrichtungen unterschiedlicher Art zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird daher eine Kunststoffscheibe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Dach eines Kraftfahrzeuges vorgeschlagen, die eine zumindest teilweise transparente Kunststoffträgerschicht umfasst, die auf mindestens einer Seite eine Kunststofffolie trägt, die nach einem Spritzgießverfahren mit der Kunststoffträgerschicht hinterfüttert ist und die eine Beleuchtungsfolie ist.
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In diesem Falle ist also die Kunststoffscheibe selbst mit einer Beleuchtungseinrichtung versehen, welche je nach Lage der Funktionsfolie an der Außenseite des betreffenden Kraftfahrzeuges oder auch an der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite ausgebildet sein kann. In letzterem Fall kann die Beleuchtungsfolie bei Bedarf zur Ausleuchtung des Fahrzeuginnenraums genutzt werden.
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Die Beleuchtungsfolie kann insbesondere eine Elektrolumineszenzfolie sein, an die zur Betätigung eine Spannung angelegt wird. Die Beleuchtungsfolie hat dann zwei Elektroden. Zwischen den Elektroden liegen Moleküle, die in einem elektrischen Wechselfeld, das heißt beim Anlegen einer elektrischen Wechselspannung an die Elektroden zu leuchten beginnen können.
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Die Beleuchtung der Kunststoffscheibe mittels der Beleuchtungsfolie kann gemäß einem bestimmten Muster oder auch im Wesentlichen vollflächig erfolgen.
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Erfindungsgemäß wird des Weiteren eine Kunststoffscheibe für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, die eine zumindest teilweise transparente Kunststoffträgerschicht umfasst, die an mindestens einer Seite eine Funktionsfolie trägt, die nach einem Spritzgießverfahren mit der Kunststoffträgerschicht hinterfüttert ist und die eine Reflexionsfolie ist.
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Die Reflexionsfolie ist insbesondere an der Fahrzeugaußenseite angeordnet und dient dazu, Sonnenlicht zu reflektieren und eine übermäßige Aufheizung des Fahrzeuginnenraums zu verhindern. Die Reflexionsfolie ist beispielsweise aus Kunststoff gefertigt und mit einer Beschichtung aus einem reflektierenden Material, wie Aluminium oder dergleichen versehen.
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Des Weiteren wird erfindungsgemäß eine Kunststoffscheibe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Dach eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, die eine zumindest teilweise transparente Kunststoffträgerschicht umfasst, die an mindestens einer Seite eine Funktionsfolie trägt, die nach einem Spritzgießverfahren mit der Kunststoffträgerschicht hinterfüttert ist und die eine Beschattungsfolie ist.
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Als Beschattungsfolie im Sinne der Erfindung ist eine Folie zu verstehen, die den Lichteinfall in den Fahrzeuginnenraum bei Bedarf verringern kann.
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Beispielsweise ist die Beschattungsfolie aus einer elektrochromen Folie gebildet, deren Beschattungsgrad sich in Abhängigkeit von einer angelegten elektrischen Spannung ändert.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Beschattungsfolie aus einer sogenannten SPD(suspended particle device)-Folie gebildet.
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Die Erfindung hat des Weiteren eine Kunststoffscheibe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Dach eines Kraftfahrzeugs zum Gegenstand, die zumindest eine teilweise transparente Kunststoffträgerschicht umfasst, die an mindestens einer Seite eine Funktionsfolie trägt, die nach einem Spritzgießverfahren mit der Kunststoffträgerschicht hinterspritzt ist und die eine Designstruktur trägt.
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Die Designstruktur ist beispielsweise eine entlang des Umfangs der Kunststoffscheibe verlaufende, rahmenartige Schwärzung der Funktionsfolie. Die Schwärzung kann ein Durchscheinen von Mechanikbauteilen oder dergleichen verhindern. Denkbar sind aber grundsätzlich beliebige Muster und Färbungen der Folie, wobei die Folie an der Innenseite oder der Außenseite der Kunststoffscheibe angeordnet sein kann. Es können auch auf beiden Seiten der Kunststoffscheibe Designfolien integriert sein.
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Die Kunststoffträgerschicht ist vorzugsweise aus einem Polycarbonat umfassenden Werkstoff gefertigt.
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Die Kunststoffscheibe nach der Erfindung stellt beispielsweise einen Deckel eines Schiebedachs bzw. Hubschiebedachs dar. Beispielsweise ist die Kunststoffscheibe nach der Erfindung aber auch ein dachfest angeordnetes, transparentes Dachelement eines Kraftfahrzeugs.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach mit einer Kunststoffscheibe nach der Erfindung;
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2 einen Schnitt durch eine Kunststoffscheibe nach der Erfindung mit einer Beleuchtungsfolie;
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3 einen Schnitt durch eine Kunststoffscheibe mit einer außen angeordneten Funktionsfolie mit einer Designstruktur;
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4 eine Draufsicht auf die Kunststoffscheibe nach 3;
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5 einen Schnitt durch eine Kunststoffscheibe nach der Erfindung mit einer Reflexionsfolie; und
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6 einen Schnitt durch eine Kunststoffscheibe nach der Erfindung mit einer Beschattungsfolie.
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In 1 ist ein Personenkraftwagen 10 dargestellt, der ein Fahrzeugdach 12 aufweist, welches mit einer Dachöffnung 14 versehen ist. Die Dachöffnung 14 kann mittels eines transparenten Deckelelements 16, das Bestandteil eines Dachöffnungssystems ist, wahlweise geschlossen oder zumindest teilweise freigegeben werden.
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Zum Verstellen des Deckelelements 16 umfasst das Fahrzeugdach 12 an den bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene seitlichen Rändern des Deckelelements 16 jeweils eine nicht näher dargestellte Antriebsmechanik, die in einer sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden, fahrzeugfesten Führungsschiene geführt ist. Die Führungsschiene ist im Bereich eines jeweiligen seitlichen Dachlängsholms 24 gelagert.
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Das Deckelelement 16 kann gemäß einer der in den 2 bis 6 dargestellten Ausführungsformen ausgebildet sein und stellt ein Zweikomponenten-Spritzgießteil dar, das aus einem Polycarbonat umfassenden Werkstoff gebildet ist und im vorliegenden Fall einen ersten Polycarbonatabschnitt 26 aufweist, der flächig und transparent ausgebildet ist. An der Unterseite des ersten Polycarbonatabschnitts 26 ist ein rahmenartig ausgebildeter, zweiter Polycarbonatabschnitt 28 angeordnet, der weitgehend opak ausgebildet sein kann und umlaufend entlang des Randes des ersten Polycarbonatabschnitts 26 angeordnet ist.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an der Unterseite des ersten Polycarbonatabschnitts 26 des Weiteren eine sogenannte Beleuchtungsfolie 30 angeordnet, die bei der Herstellung des als Kunststoffscheibe ausgebildeten Deckelelements 16 in einem Spritzgießwerkzeug mit dem Polycarbonatwerkstoff des ersten Polycarbonatabschnitts 26, der eine Kunststoffträgerschicht ist, hinterfüttert und von dem Werkstoff des zweiten Polycarbonatabschnitts 28 umrahmt wird. Die Beleuchtungsfolie 30 ist eine Elektrolumineszenzfolie, die mithin zwei Elektroden aufweist, zwischen denen eine elektrische Spannung angelegt werden kann. Bei Anlegen der elektrischen Spannung leuchten Moleküle, die in dem zwischen den beiden Elektroden anliegenden elektrischen Wechselfeld angeordnet sind. Die Beleuchtungsfolie 30 kann somit zur Ausleuchtung eines Innenraums des Fahrzeugs 10 genutzt werden.
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In den 3 und 4 ist eine alternative Ausführungsform eines als Kunststoffscheibe ausgebildeten Deckelelements 16' dargestellt. Entsprechend der in 2 dargestellten Ausführungsform umfasst das Deckelelement 16' einen ersten, flächig ausgebildeten Polycarbonatabschnitt 26, an dessen Unterseite ein zweiter, rahmenartig ausgebildeter Polycarbonatabschnitt 28 angeordnet ist, so dass das Deckelelement 16' als Zweikomponenten-Spritzgießbauteil ausgebildet ist. An seiner Oberseite trägt der eine Kunststoffträgerschicht darstellende, erste Polycarbonatabschnitt 26 eine Funktionsfolie 32, die das optische Erscheinungsbild des Deckelelements 16' an der Fahrzeugaußenseite vorgibt und hierzu einen transparenten Zentralabschnitt 34 aufweist, der von einer rahmenartigen Schwärzung 36 umgeben ist. Die Schwärzung 36 verläuft entlang des Randes des Deckelelements 16' und dient dazu, ein Durchscheinen von Mechanikbauteilen, die an den rahmenartigen, zweiten Polycarbonatabschnitt 28 angebunden sind, oder auch ein Durchscheinen des rahmenartigen Polycarbonatabschnitts 28 selbst zu verhindern. Die Anbindung der Funktionsfolie 32 erfolgt durch Hinterfüttern mit dem ersten Polycarbonatabschnitt 26 in einem Spritzgießwerkzeug.
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In 5 ist eine weitere Ausführungsform eines Deckelelements 16'' dargestellt, das ebenfalls als Zweikomponenten-Spritzgießbauteil ausgebildet ist, welches einen ersten, transparenten Polycarbonatabschnitt 26 und einen zweiten, an der Unterseite des ersten Polycarbonatabschnitts 26 angeordneten Polycarbonatabschnitt 28 umfasst, welcher rahmenartig ausgebildet ist. An der Oberseite trägt der erste Polycarbonatabschnitt 26 eine Reflexionsfolie 38, die eine Kunststofffolie mit einer Beschichtung aus reflektierendem Material darstellt und die mit dem ersten Polycarbonatabschnitt 26 bei der Herstellung desselben in einem Spritzgießwerkzeug hinterfüttert wird. Die Reflexionsfolie 38 dient dazu, auf das Deckelelement 16'' treffendes Sonnenlicht X zu reflektieren und so ein unerwünschtes Aufheizen des Innenraums des Fahrzeugs 10 zu verhindern.
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In 6 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Deckelelements 16''' dargestellt, das ebenfalls einen ersten, transparenten Polycarbonatabschnitt 26 umfasst, an dessen Unterseite, d. h. der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite ein rahmenartiger, zweiter Polycarbonatabschnitt 28 angeordnet ist.
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An der Oberseite des ersten Polycarbonatabschnitts 26 des Deckelelements 16''' ist eine sogenannte Beschattungsfolie 40 angeordnet. Die Beschattungsfolie 40 kann als elektrochrome Folie oder auch als sogenannte SPD(suspension particle device)-Folie ausgebildet sein. In Abhängigkeit von einer angelegten, elektrischen Spannung kann damit die Beschattungsfolie 40 den Beschattungsgrad ändern und somit einen Lichteinfall durch das Deckelelement 16''' in den Fahrzeuginnenraum regeln.
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Zusätzlich zu den in den 2 bis 6 dargestellten Funktionsfolien können die jeweiligen Deckelelemente auch an der jeweiligen Außenseite bzw. Innenseite eine weitere Funktionsfolie tragen, die als Beleuchtungsfolie, als Reflexionsfolie, als Beschattungsfolie oder auch als Designfolie ausgebildet ist. Neben dem optischen Erscheinungsbild des Deckelelements durch eine Designfolie, die Muster verschiedenster Art tragen kann, können also unterschiedlichste Funktionen in ein Deckelelement integriert werden. Beispielsweise kann das als Polycarbonatbauteil ausgebildete Deckelelement auch zusätzlich eine Solarzellen umfassende Funktionsfolie aufweisen, die von dem Werkstoff des ersten Polycarbonatabschnitts 26 hinterspritzt ist und die zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Grundsätzlich kann also die Kunststoffscheibe nach der Erfindung beidseits eine Funktionsfolie tragen, die im Prozess beim Spritzgießen durch Einlegen der entsprechenden Funktionsfolie in das Spritzgießwerkzeug integriert wird.
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Zusätzlich können die Deckelelemente auch mit einer Kratzfestfolie und/oder einer ultraviolette Strahlung absorbierenden Folie versehen sein, und zwar an der Innenseite und/oder an der Außenseite.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Personenkraftwagen
- 12
- Fahrzeugdach
- 14
- Dachöffnung
- 16
- Deckelelement
- 24
- Dachlängsholm
- 26
- erster Polycarbonatabschnitt
- 28
- zweiter Polycarbonatabschnitt
- 30
- Beleuchtungsfolie
- 32
- Funktionsfolie
- 34
- Zentralabschnitt
- 36
- Schwärzung
- 38
- Reflexionsfolie
- 40
- Beschattungsfolie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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