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In einem Klebbinder werden Stapel von Einzelblättern oder gefalzten Lagen, die zusammen ein Buch bilden, am Rücken zur Erreichung einer ebenen Fläche gegebenenfalls bearbeitet, beleimt und mit einem Fälzelstreifen bei Hardcover oder einem Umschlag bei Softcover versehen. Umschlag oder Fälzel werden am Rücken und an den Seiten nahe des Rückens angepresst und der Auslage der Maschine zugeführt.
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Um den zu bearbeitenden Block den verschiedenen Bearbeitungsstationen nacheinander zuzuführen, verfügen die Klebebinder über ein Transportsystem, dass in der Regel den Block mit dem Rücken nach unten in Längsrichtung des Rückens transportiert.
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Der Transport kann kontinuierlich, intermittierend oder auch hin- und hergehend sein. Für Klebebindemaschinen höherer Leistung wird aus dynamischen Gründen ein kontinuierlicher Transport über Klammern, die jeweils ein Buch flächig nahe dem Rücken spannen, vorgesehen. Die Klammern laufen in einem ovalen Transport kontinuierlich um.
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Üblicherweise werden Klammern verwendet, bei denen die zum Spannen der Blocks bewegliche Außenklammer über eine Geradführung mit der Innenklammer verbunden ist. Das führt dazu, dass die Zufuhr der Blocks schräg von unten unterhalb des Klammerdurchlaufbereichs erfolgen muss. Das ist aufwendig und verlängert die Maschine ohne Nutzen für Bearbeitung.
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Es sind aber auch Vorschläge z. B durch
US 4 231 466 ,
US4 467 912 oder
US 3 702 129 bekannt geworden und in der Praxis ausgeführt, bei denen der Transport durch eine Schwenkklammer erfolgt. Der Vorteil ist dabei, dass Einfuhr und Ausfuhr der Blocks höhengleich zum Transportsystem erfolgen können.
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Maschinen kleinerer bis mittlerer Leistung sind oft mit einem intermittierenden Transport ausgestattet, wobei die Möglichkeit der Platzierung von Bearbeitungsstationen sowohl in der jeweiligen Rastposition als auch dazwischen im Bewegungsbereich des Transports, je nachdem, ob der betreffende Bearbeitungsgang besser im Stillstand oder in der Bewegung ausgeführt werden kann. Als Transportelement können einzelne Klammern, die den Block flächig nahe dem Rücken spannen wie z. B. nach
US 4 237 569 , oder auch Riemen sowie Plattenketten wie nach Vorschlag
DE 10 2008 046 191 A1 verwendet werden. Bei diesen Maschinen befinden sich mehrere Blocks gleichzeitig in der Bearbeitung.
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Nach
EP 1 344 655 A2 ist ein Vorschlag bekannt geworden, bei dem statt des intermittierenden Transports ein hin- und hergehender Transport verwendet wird.
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Klemmschienen rechts und links der Blocks, die über Antrieb sich synchron zueinander bewegen, befördern die Blocks von Station zu Station, wo die Blocks dann während des Rückhubs der Klemmschienen durch Zwischenklemmung gehalten werden. Bearbeitung erfolgt im Stillstand in der Station und während des Vorhubes. Nachteilig dabei ist das mehrfache Umgreifen für die Formkonstanz des Blocks und das Problem, dass die synchrone Bewegung der beiden Klemmschieneteile links und rechts schwer zu realisieren ist.
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Für geringe Leistungen sind Klebebinder auf dem Markt verbreitet, in denen nur ein Block sich jeweils in Bearbeitung befindet. Der Transport bei diesen „Ein-Zangen-Bindern” erfolgt üblicherweise mit einer einzelnen Klammer, die manuell oder motorisch bewegt, den Block über die Bearbeitungsstationen führt bis in die Auslagestation.
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Die Klammern bei all diesen bekannten Ausführungen mit hin- und hergehendem Transport sind alle so gestaltet, dass eine rechtwinklig zur Blockfläche bewegliche Außenklammer über eine Geradführung mit der Innenklammer verbunden ist. Diese Führung hat außerdem die Aufgabe, Spannkräfte, die in der Innenklammer durch Federn oder Betätigungselemente erzeugt werden, auf die Außenklammer zu übertragen und den Block gegen Bearbeitungskräfte positionsgetreu zu spannen.
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Die Führungen, die sich üblicherweise auf der Hinterseite des Blocks in Transportrichtung gesehen befinden, liegen aber im Bewegungsbereich des Blocks. Sie können nur von oben beladen werden und zwar erst dann, wenn die Klammer den Rückhub in die Ausgangsposition beendet hat, so dass keine Kollision zwischen dem neuen Block und der Klammerführung stattfinden kann.
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Das beeinträchtigt die Leistung dieser Klebebinder beträchtlich, weil der Bediener die gesamte Bearbeitung und den Rückhub der Klammer abwarten muss, bevor der Beladungsvorgang beginnt. Das schränkt die Leistung dieser Maschinen unverhältnismäßig ein.
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Die Lösung des Transports mit den synchron angetriebenen Außen- und Innenklammern gemäß Vorschlag
EP 1 344 655 A2 ist aber für einen solchen Binder viel zu aufwendig.
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Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Transportsystem für „Ein-Zangen-Binder” zu konstruieren, dass den Nachteil der Leistungsbeschränkung wegen der Kollisionsgefahr zwischen Klammerführung und neuem Buchblock vermeidet, dass sich leicht auf eine neue Blockdicke einstellen lässt und dass den Block formkonstant über die Bearbeitungsstationen bis in die Auslage bringt, wobei eine Ausfuhr der fertigen Blocks nach unten oder auch eine Ausfuhr in der Transportrichtung weiterlaufend möglich ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schwenkklammer mit besonderen Gestaltungsmerkmalen gelöst.
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Es befindet sich üblicherweise eine Klammer im Transportsystem, die den Block von der Anlegeposition bis in die Andrückstation bringt.
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Bei sehr umfänglicher Ausstattung mit Bearbeitungsstationen kann der gesamte Transport auch in zwei oder mehrere Bereiche aufgeteilt werden. Während des Rückhubs wird der Block dann in einer Zwischenklammer gehalten. Diese Halteposition kann auch für Bearbeitung ausgenutzt werden, die zweckmäßigerweise im Stillstand des zu bearbeitenden Produkts erfolgt.
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Der Schwenkpunkt der Außenklammer befindet sich oberhalb des Blockformates, sodass beim Rückhub keine Kollision zwischen Block und Klammer erfolgt.
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Nach dem Rückhub übernimmt die Klammer den schon in der Anlegeposition z. B. auf einer Rüttelplatte bereitliegenden Block, klammert ihn und transportiert ihn über die Bearbeitungsstationen.
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Während des gesamten Vortransportes und des nächsten nachfolgenden Rücktransports der Klammer kann nun der neue Block von oben in einen Kanal eingelegt werden.
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Falls zum Zeitpunkt des Einlegens die Klammer schon wieder in der Startposition ist, kann der Block von oben ohne Störung durch die Klammer in den Anlegekanal von oben eingelegt werden. Dafür ist die Schwenklagerung der Klammer so gestaltet, dass sie sich außerhalb des nach oben verlängerten Blockformatbereichs befindet. Sie liegt in Transportrichtung gesehen vor dem Block Die Klammerplatten sind kragarmförmig ausgebildet, so dass sich beim Rückhub die Außen- und Innenplatte in Aussparungen im Anlegekanal schieben.
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Dadurch, dass in der Beladungsposition der Klammer die Schwenklagerung sich vollständig abgedeckt außerhalb des Blockanlegereichs von oben befindet und dass die Klammerplatten in Aussparungen des Anlegekanals sind, wird jegliche Quetschgefahr ausgeschlossen. Der Bediener kann gefahrlos ohne Rücksicht auf die aktuelle Position der Transportklammer den Block anlegen.
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Der Block kann auch in Transportrichtung von der Seite in den Kanal eingeschoben werden. Auch Vorsatzblätter links und rechts können in der Anlegeposition zusammen mit dem Block angelegt werden. Sie werden zweckmäßigerweise von der Seite in Transportrichtung in Einlegetrichter eingeschoben und werden dann in der Endstellung auf der Rüttelplatte ganz unten durch schmale Trennstege im Blockaushangbereich vom Block getrennt gehalten, wenn die Klammer schließt. Die Trennstege haben den Zweck, dass sie beim Transport über die folgende Rückenbearbeitung den Aushangbereich der Vorsätze zu Seite biegen, um sie vom Fräser fern zu halten und ein Auffräsen der Rücken der Vorsatzblätter zu vermeiden
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Außen- und Innenklammer sind außerhalb des nach oben verlängerten Formatbereichs durch ein Kraftübertragungs- und Betätigungselement miteinander verbunden.
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Beim Rückhub wird die Klammer entweder auf maximale oder die aktuelle Blockdicke geöffnet. Dazu kann z. B. ein Pneumatikzylinder oder eine Steuerschiene dienen.
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Beim Vorhub wird die Spannkraft z. B durch eine Feder oder einen Pneumatikzylinder erzeugt, so dass der Block bei unterschiedlicher Dicke gleich oder nahezu gleich stark gespannt wird.
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In der Andrückstation übernehmen die Andrückschienen den Block und transportieren ihn nach unten oder eine Zusatztransporteinrichtung greift in die Transportklammer, übernimmt den Block und transportiert ihn in der Haupttransportrichtung aus der Maschine. Dazu müssen die Arme der Innen- und Außenklammer entsprechend ausgestaltet sein und zwischen Block und Armen einen Freiraum aufweisen, in den die Ausfuhreinrichtung eintauchen kann.
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Der Antrieb des Klammertransports muss so erfolgen, dass eine exakte Endposition wegen der Einhängegenauigkeit des Umschlags erreicht wird z. B. durch einen Servomotorantrieb.
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Dazu muss auch die Startposition präzise sein. Das wird durch einen vorzugsweise pneumatisch betätigten Ausrichtfinger in der Anlege- und Rüttelstation erreicht.
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Nachfolgend ist eine beispielhafte Gestaltung dargestellt.
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1 Ansicht der Buchtransportklammer gegen Transportrichtung
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2 Seitenansicht der Buchtransportklammer in der Block-Anlegeposition
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3 Draufsicht der Buchtransportklammer in der Block-Anlegeposition
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Wie die 1 bis 3 zeigen, ist die Klammer 1 in Transportrichtung an dem Führungsbalken 2 mit den Führungsschienen 3 und 4 und den Rollen 5 geführt und dabei vertikal, horizontal und gegen Verdrehung gesichert. Die Führungen sind hier beispielsweise als Nutführunen ausgeführt. Im Rahmen der Erfindung liegen aber auch alle bekannten Längsführungen.
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Die Klammer 1 besteht im Wesentlichen aus der Innenklammer 6 und der Außenklammer 7, die an der Innenklammer 6 über ein Schwenklager 8 mit den Lagerplatten 9 und der Schwenkachse 10 gelagert ist.
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Die Innenklammer 6 besteht aus einer Montageplatte 11 mit dem Steg 11a für die Aufnahme der horizontal führenden Rollen 5 und aus der Klemmplatte 12
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Die Außenklammer 7 besteht aus dem Schwenkarm 13 und der Klemmplatte 14, die an dem Schwenkarm leicht verdrehbar über die Achse 15 gelagert ist. Der Schwenkarm 13 ist außerhalb des Blockformats F angeordnet. Der mögliche Schwenkwinkel der Klemmplatte gegenüber dem Schwenkarm entspricht dem Schwenkwinkel der Außenklammer von der maximal geöffneten Stellung für die größte Blockdicke bis auf geschlossene Stellung ohne Material. Die Klemmplatte 14 wird durch eine Koppelstange 17 beim Schwenken des Schwenkarms 13 in vertikaler Position gehalten. Durch eine Feder 16 kann eine geringfügige Anpassung der Stellung der Klemmplatte 14 an den Block erreicht werden.
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Beim Schwenken des Schwenkarms 13 entsteht an der Achse 15 eine Bogenhöhe. Der Betrag der Bogenhöhe, der sich vom Kontakt mit dem Block bis zu der Stellung, wo der Block gepresst ist, ergibt, würde eine Verschiebung der Außenblätter im Block in vertikaler Richtung ergeben können.
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Um die Bogenhöhe und damit den Effekt zu vermeiden, liegt die Schwenkachse 10 versetzt um das Maß ×1 vor der Kontaktebene der Inneren Klemmplatte 12. Das Maß ×1 ist vorzugsweise 50% des maximalen Öffnungsmaßes X. Die Blockkontaktebene der äußerem Klemmplatte 14 liegt um das Maß ×2 gegenüber der Achse 15 versetzt. Das bewirkt eine Kompensation der Bogenhöhe durch die relative Schwenkbewegung der Klemmplatte 14 zum Schwenkarm 13.
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Die Schwenkbewegung des Schwenkarms 13 und die Klemmkraft auf den Buchblock werden beispielsweise erzeugt durch einen Pneumatikzylinder 18 der über eine Koppelstange 19 mit dem Schwenkarm 13 verbunden ist. Die Koppelstange 19 liegt oberhalb der maximalen Blockdurchlasshöhe und in Transportrichtung vor dem Format F, damit beim Rückhub keine Kollision mit dem Block erfolgt und der Block ungestört von oben in die Klammer zugeführt werden kann.
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In der Startposition der Klammer, wo der Block angelegt wird, befindet sich ein Zufuhrschacht bestehend aus dem äußeren Führungsblech 21, dem inneren Schutzblech 22 und der Bodenplatte 23, die als Rüttelplatte ausgebildet sein kann.
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Das Führungsblech 21 ist über eine Verstellführung 24 auf Blockdicke einstellbar.
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Das Schutzblech 22 hat eine Ausnehmung 22a, in die Klemmplatte 12 eintaucht, um den Block übernehmen zu können.
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Das Führungsblech 21 verfügt über eine ebensolche Ausnehmung für die Klemmplatte 14 der äußeren Klammer. Die Blocks können von oben oder von der Seite in den Einfuhrschacht eingebracht werden.
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Die Montageplatte 11 springt um die Dicke der Klemmplatte 12 zurück. Dadurch entsteht eine Lücke zwischen Montageplatte und Block. Ebenso ist ein Versatz zwischen Schwenkarm und Block. Die dadurch entstehen Lücken können genutzt werden, um in der Ausfuhrposition an eine andere Einrichtung zu übergeben, ohne den Block frei zu lassen.
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Der Antrieb der Klammer erfolgt in nicht dargestellter, bekannter Weise vorzugsweise durch Zugmittel wie Zahnriemen oder Kette.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4231466 [0005]
- US 4467912 [0005]
- US 3702129 [0005]
- US 4237569 [0006]
- DE 102008046191 A1 [0006]
- EP 1344655 A2 [0007, 0013]