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Die Erfindung betrifft eine Schlossklappe für Kraftfahrzeugschlösser, die aus Kunststoff hergestellt ist und eine Drehachse und mindestens ein Federelement aufweist.
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Schlossklappen für Kraftfahrzeugschlösser der hier betrachteten Art finden beispielsweise an Kofferräumen von Kraftfahrzeugen Anwendung. Sie dienen zur Abdeckung des Verriegelungsbolzens bei geöffnetem Kofferraum. Die Schlossklappe wird durch das Schloss beim Schließen der Kofferraumklappe beiseite gedrückt. Durch die an der Schlossklappe vorgesehenen Federn wird die Schlossklappe auf Spannung gehalten. Beim erneuten Öffnen der Kofferraumklappe fährt die Schlossklappe unter dem Einfluss der Federelemente in ihre Ausgangslage zurück, wodurch die Öffnung verschlossen und der Verriegelungsbolzen abgedeckt ist.
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Die Federelemente bei den bekannten Schlossklappen bestehen üblicherweise aus Drahtfedern. Diese weisen eine Wicklung auf, durch die die Drehachse der Schlossklappe verläuft. Die Enden der Federn stützen sich einerseits an dem Schlossträger, andererseits an der Schlossklappe ab. Hierdurch ist eine Schwenkbewegung der Schlossklappe um die Drehachse ermöglicht. Zwar erfüllen die bekannten Schlossklappen die an sie gestellten Anforderungen; ihre Montage und Herstellung ist jedoch sehr aufwendig. Dies ist dadurch bedingt, dass sowohl die Drehachse aus Metall als separates Bauteil als auch die Federelemente als separate Bauteile an die Schlossklappe zu montieren sind. Aufgrund der Einzelteile ist dieser Montagevorgang nicht oder nur sehr schwer automatisierbar. Hierdurch ergeben sich bereits für den Anbau der Einzelteile an die Schlossklappe relativ hohe Kosten. Hinzu kommt die aufwendige Montage der Schlossklappe an dem Schlossträger, wobei einerseits die Drehachse in den dafür vorgesehenen Scharnieren zu positionieren ist, andererseits die freien Enden der Federelemente in die an dem Schlossträger vorgesehenen Aufnahmen einzubringen ist. In Folge dessen sind die bekannten Schlossklappen sowohl in der Herstellung als auch in der Montage teuer.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlossklappe für Kraftfahrzeugschlösser bereitzustellen, die einfach und damit preiswert herstellbar ist und gleichzeitig leicht an dem jeweiligen Schlossträger montierbar ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Drehachse aus Kunststoff ist und integraler Bestandteil der Schlossklappe ist.
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Mit der Erfindung ist eine Schlossklappe für Kraftfahrzeugschlösser geschaffen, die einfach und damit preiswert herstellbar ist. Dies ist dadurch gewährleistet, dass im Gegensatz zum Stand der Technik auch die Drehachse aus Kunststoff ist. Sie ist daher gemeinsam mit der Schlossklappe in einem Spritzgießwerkzeug vollständig herstellbar. Hierdurch entfällt der beim Stand der Technik erforderliche Montagearbeitsgang, wodurch die Kosten wesentlich reduziert sind.
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In Weiterbildung der Erfindung nimmt die Drehachse das Federelement auf. Das Federelement kann in einfacher Weise auf die Drehachse aufgeschoben werden. Da die Drehachse mit der Schlossklappe nicht lösbar verbunden ist, ist diese Montage im Vergleich zum Stand der Technik deutlich vereinfacht.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist das Federelement aus Metall hergestellt. Hierzu eignen sich insbesondere Federstahl oder Federdraht. Da es sich um ein Standard-Bauteil handelt, sind die Kosten für das Federelement relativ gering.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Federelement aus Kunststoff hergestellt. Die Herstellung des Federelementes aus Kunststoff beinhaltet den wesentlichen Vorteil, dass das Federelement mit der Schlossklappe und der Drehachse in einem Spritzgießwerkzeug und damit einem Arbeitsgang herstellbar ist. Es entfällt damit vollständig die Montage einzelner Bauteile zur Fertigstellung der Schlossklappe. Es ist lediglich nach der Fertigstellung der Schlossklappe die Montage an dem Schlossträger erforderlich. Hierdurch sind sowohl die Herstellkosten der Schlossklappe an sich als auch Kosten für die Montage der Schlossklappe an dem Schlossträger deutlich reduziert.
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Bevorzugt sind an der Schlossklappe Rippen vorgesehen. Diese erhöhen die Stabilität der Schlossklappe, sodass auch unter extremen Belastungen eine zerstörungsfreie Funktion der Schlossklappe gewährleistet ist.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt die perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Schlossklappe.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Schlossklappe für Kraftfahrzeuge besteht aus einem Unterteil 1, welches in der Draufsicht eine im Wesentlichen rechteckige Form hat. Das Unterteil 1 ist mit einer Ausnehmung 2 versehen, die eine torbogenartige Ausbildung hat. Die Ausnehmung 2 erstreckt sich in etwa bis zur Mitte des Unterteils 1.
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An der der Ausnehmung 2 abgewandten Seite des Unterteils 1 ist ein Zylinder 3 ausgebildet, der sich über die gesamte Breite des Unterteils 1 erstreckt. Der Zylinder 3 bildet den Abschluss des Unterteils 1. In montiertem Zustand bildet der Zylinder 3 mit seiner Außenfläche den Bereich, der im Falle einer Schwenkbewegung der Schlossklappe über den Schlossträger abrollt.
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Durch den Zylinder 3 verläuft eine Drehachse 4. In dem zum Zylinder 3 benachbarten Bereich ist die Drehachse 4 von Stiften 41 gebildet. Die Stifte 41 bilden die Verlängerung des Zylinders 3 und weisen im Ausführungsbeispiel einen zum Zylinder 3 geringeren Durchmesser auf.
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Die Drehachse 4 nimmt im Bereich der Stifte 41 jeweils ein Federelement 5 auf. Die Federelemente 5 sind im Ausführungsbeispiel aus Metall hergestellt. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels können die Federelemente auch aus Kunststoff hergestellt sein. Sie sind nach Art eines Blechstreifens ausgebildet und in Schlitze 42 in den Stiften 41 eingesteckt. Die Federelemente 5 weisen etwa in ihrer Mitte einen bogenförmigen Verlauf auf. An ihrem freien, den Stiften 41 abgewandten Enden sind die Federelemente 5 mit Langlöchern 51 versehen, die jeweils einen Befestigungspunkt für die Federelemente 5 an dem Schlossträger ausbilden.
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Am Übergang zwischen dem Unterteil 1 und dem Zylinder 3 sind Rippen 6 vorgesehen. Die Rippen 6 haben im Ausführungsbeispiel in der Draufsicht eine streifenförmige Ausbildung. In der Seitenansicht haben sie einen dreieck-förmigen Querschnitt, sodass die Rippen 6 etwa auf halber Höhe des Zylinders 3 angreifen und dann nach Art einer schiefen Ebene auf dem Unterteil 1 auslaufen. Mit Hilfe der Rippen 6 ist die Stabilität der Schlossklappe erhöht.
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Die erfindungsgemäße Schlossklappe ist aus Kunststoff hergestellt. Das bedeutet, dass sowohl das Unterteil 1, als auch der Zylinder 3 sowie die Drehachse 4 und die Verstärkungen 6 aus Kunststoff hergestellt sind. Diese Bauteile sind daher in einem Arbeitsgang preiswert in einem Spritzgießwerkzeug herstellbar. Die Drehachse ist somit integraler Bestandteil der Schlossklappe. Im Ausführungsbeispiel sind lediglich die Federelemente 5 nicht aus Kunststoff hergestellt. Da die Federelemente 5 jedoch in einfacher Weise in die Schlitze 42 in den Stiften 41 eingesteckt werden, ist auch deren Montage einfach und damit preiswert möglich. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels besteht die Möglichkeit, die Federelemente 5 ebenfalls aus Kunststoff herzustellen. In diesem Fall können auch die Federelemente mit den übrigen Bauteilen der erfindungsgemäßen Schlossklappe in einem Arbeitsgang in einem Spritzgießwerkzeug hergestellt werden.
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Die Montage der Schlossklappe ist einfach möglich. Es ist lediglich erforderlich, die Stifte 41 der Drehachse 4 in an dem Schlossträger vorgesehene Aufnahmen einzusetzen. Insbesondere für den Fall, dass die Federelemente 5 aus Kunststoff bestehen und somit direkt an der Schlossklappe angeformt sind, ist kein weiterer Arbeitsgang erforderlich. Dies ist im Vergleich zum aus dem Stand der Technik bekannten Schlossklappen eine erhebliche Vereinfachung, da insbesondere auf das umständliche Anbringen der freien Enden der Federelemente an den Schlossträgern verzichtet werden kann. Aber auch für den Fall, dass die Federelemente 5 aus Metall hergestellt sind, ist der Arbeitsaufwand bei der Herstellung nicht wesentlich erhöht, da diese lediglich in die Schlitze 42 der Stifte 41 eingesteckt werden müssen. Im Anschluss an diesen Vorgang ist die Schlossklappe nach der Erfindung montierbar. Die Montage der erfindungsgemäßen Schlossklappe erfolgt durch formschlüssige oder kraftschlüssige Befestigung auf dem Schlossträger.
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Durch die Ausbildung der erfindungsgemäßen Schlossklappe sind die Herstell- und Montagekosten wesentlich reduziert. Zudem besteht die Möglichkeit, durch eine standardisierte Ausbildung des Unterteils eine Schlossklappe für verschiedene Schlosstypen einsetzbar zu gestalten. Folglich ist durch eine solche Ausbildung eine weitere Kostenreduktion möglich.