DE102013005176A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung (1) zur Herstellung von Bauteilen (2) aus Faserverbundwerkstoffen weist zwei gegeneinander bewegliche Werkzeugteile (3, 4), zwischen denen mehrere Schichten des Fasermaterials einbringbar sind, einen Bereich (6) zur Aufnahme eines Einsatzteils (7) aus einem von einem Faserverbundwerkstoff unterschiedlichen Werkstoff und ein im geschlossenem Zustand der beiden Werkzeugteile (3, 4) in das Einsatzteil (7) eingreifendes Positionierelement (8) zum Positionieren des Einsatzteils (7) gegenüber einem der Werkzeugteile (3, 4) auf. Das Positionierelement (8) ist so ausgebildet, dass es bei einer nicht in Richtung der Längserstreckung des Positionierelements (8) verlaufenden Öffnungsbewegung der beiden Werkzeugteile (3, 4) gegeneinander bricht oder sich derart biegt, dass die Verbindung des Einsatzteils (7) mit dem Werkzeugteil (3, 4) über das Positionierelement (8) gelöst wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen, mit zwei gegeneinander beweglichen Werkzeugteilen, zwischen denen mehrere Schichten des Faserverbundwerkstoffes einbringbar sind, nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen mit einer derartigen Vorrichtung.
- Aus der
EP 1 447 205 A2 ist eine Krafteinleitungsvorrichtung zur Fixierung an einem Strukturbauteil sowie eine Vorrichtung bzw. ein Werkzeug, mit der diese Krafteinleitungsvorrichtung hergestellt werden kann, bekannt. Solche in der EP 1 447 205 A2 als Krafteinleitungsvorrichtung bezeichneten Einsatzteile werden beispielsweise zum Anbringen unterschiedlicher Anbauteile an ein Faserverbundbauteil bzw. eine Faserverbundstruktur genutzt, da übliche Verbindungstechniken bei Faserverbundstrukturen meist nicht angewendet werden können. Zur Fixierung bzw. Positionierung des Einsatzteils in dem Werkzeug kann ein Positionierelement verwendet werden, das nach der Herstellung des Faserverbundbauteils wieder aus dem Einsatzteil entnommen werden muss. Eine solche Vorgehensweise ist jedoch nur möglich, wenn die Richtung, in welcher die beiden Werkzeugteile beim Öffnen des Werkzeugs relativ zueinander bewegt werden, parallel zu der Längserstreckung des Positionierelements liegt. Wenn jedoch in ein Faserverbundbauteil mehrere Einsatzteile eingebracht werden sollen, so liegen diese üblicherweise nicht in einer Ebene oder in mehreren parallelen Ebenen, so dass die Öffnungsrichtung des Werkzeugs nicht parallel zu der Längserstreckung sämtlicher Positionierelemente verlaufen kann. Um dieses Problem zu umgehen, wäre es grundsätzlich möglich, einen oder mehrere Schieber in einem der Werkzeugteile einzusetzen. Dies ist jedoch mit sehr hohen Kosten verbunden. - Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen zu schaffen, bei denen es mit einfachen Mitteln möglich ist, insbesondere die Öffnungsbewegung der beiden Werkzeugteile auch dann problemlos durchführen zu können, wenn diese nicht in Richtung der Längserstreckung eines in ein Einsatzteil eingreifenden Positionierelements verläuft.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Durch die erfindungsgemäße Ausführung des Positionierelements, welches bei einer nicht in Richtung der Längserstreckung desselben verlaufenden Öffnungsbewegung der beiden Werkzeugteile gegeneinander bricht oder sich biegt und damit die Verbindung des Einsatzteils über das Positionierelement mit dem Werkzeugteil löst, ist es möglich, mehrere beliebig zueinander angeordnete Positionierelemente in ein und derselben Vorrichtung anzuordnen, sodass im Prinzip an beliebigen Stellen des mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten Faserverbundbauteils Einsatzteile angebracht werden können. Mit anderen Worten, das Einsatzteil kann mittels des Positionierelements innerhalb der Vorrichtung an einer bestimmten Position gehalten werden, ohne dass das Positionierelement zwangsweise in Öffnungsrichtung des Werkzeugs liegen muss.
- Auf diese Weise lassen sich die grundsätzlichen Vorteile eines derartigen Einsatzteils, nämlich das Umgehen der Schwierigkeit, in einem Faserverbundbauteil ein Gewinde oder eine ähnliche Schnittstelle einzubringen, nutzen, um die Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen zu vereinfachen.
- Eine sehr gute Positionierung des Einsatzteils kann erreicht werden, wenn in einer vorteilhaften Weiterbildung das Positionierelement als länglicher Positionierstift ausgebildet ist.
- Eine sehr einfach realisierbare Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen, dass das Positionierelement aus einem beim Überschreiten einer bestimmten Kraft brechenden Kunststoffmaterial besteht.
- Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, dass das Positionierelement aus einem elastischen Material besteht. Dies ermöglicht ein Biegen des Positionierelements, um dieses bei der Öffnungsbewegung der beiden Werkzeugteile gegeneinander aus dem Einsatzteil zu entfernen.
- Eine verfahrensgemäße Lösung der Aufgabe ist in Anspruch 8 angegeben. Mit dem dort beschriebenen Verfahren lässt sich unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Bauteil aus einem Faserverbundwerkstoff sehr einfach herstellen.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
- Es zeigt:
-
1 eine sehr schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und -
2 eine vergrößerte Darstellung gemäß der Linie II aus1 . -
1 zeigt eine Vorrichtung1 zur Herstellung eines Bauteils2 aus einem Faserverbundwerkstoff. Die Vorrichtung1 weist zwei gegeneinander bewegliche Werkzeugteile3 und4 auf, von denen das Werkzeugteil3 nachfolgend als Werkzeugoberteil3 und das Werkzeugteil4 nachfolgend als Werkzeugunterteil4 bezeichnet wird, obwohl die beiden Werkzeugteile3 und4 im dargestellten Ausführungsbeispiel im Prinzip nebeneinander angeordnet sind. - Um das Bauteil
2 herzustellen, werden zwischen dem Werkzeugoberteil3 und dem Werkzeugunterteil4 mehrere Schichten5 eines Fasermaterials eingebracht, wie dies in der vergrößerten Darstellung von2 besser erkennbar ist. Bei dem Fasermaterial kann es sich beispielsweise um CFK handeln. Ein in die Vorrichtung1 eingebrachtes Matrixmaterial, welches verwendet wird, um in an sich bekannter Weise aus den Schichten5 des Fasermaterials das Bauteil2 herzustellen, ist in den Figuren nicht dargestellt. - Eines der Werkzeugteile
3 ,4 , im vorliegenden Fall das Werkzeugunterteil4 , weist einen ausgesparten Bereich6 zur Aufnahme eines Einsatzteils7 auf, das aus einem von einem Faserverbundwerkstoff unterschiedlichen Werkstoff, wie beispielsweise Stahl, Aluminium, Holz oder ähnlichem besteht und das zur Anbringung eines anderen, nicht dargestellten Bauteils an dem Bauteil2 dient. Des Weiteren ist ein Positionierelement8 vorgesehen, welches im geschlossenen Zustand der beiden Werkzeugteile3 ,4 in das Einsatzteil7 eingreift und dasselbe gegenüber einem der Werkzeugteile3 ,4 , im vorliegenden Fall gegenüber dem Werkzeugunterteil4 , positioniert. Zur Aufnahme des Positionierelements8 ist in dem Werkzeugunterteil4 im vorliegenden Fall eine Bohrung9 vorgesehen. - Auch das Einsatzteil
7 weist eine Bohrung10 auf, in welche das Positionierelement8 im geschlossenen Zustand der beiden Werkzeugteile3 und4 eingreift. Diese Bohrung10 kann beispielsweise als Vorbohrung eines Gewindes ausgeführt sein oder es kann sich um eine fertiggestellte Gewindebohrung handeln, die eine Schnittstelle zur Anbringung des oben erwähnten, anderen Bauteils an dem Bauteil2 bilden kann. In beiden Fällen wird die Bohrung10 durch das Positionierelement8 verschlossen und es wird verhindert, dass das Matrixmaterial oder sonstige Fremdkörper in die Bohrung10 gelangen können. - In
1 sind mehrere der Einsatzteile7 dargestellt, die mittels jeweiliger Positionierelemente8 in dem Werkzeugunterteil4 gehalten sind. Dabei ist erkennbar, dass sich die im vorliegenden Fall jeweils als längliche Positionierstifte ausgebildeten Positionierelemente8 nicht allesamt in einer mit ”X” bezeichneten Öffnungsrichtung der beiden Werkzeugteile3 und4 zueinander erstrecken. Dadurch lässt sich das Bauteil2 nach seiner Fertigstellung, d. h. nachdem die Schichten5 des Fasermaterials mit dem Matrixmaterial verbunden und die Einsatzteile7 in das Bauteil2 integriert worden sind, nicht entformen. Daher ist das Positionierelement8 im vorliegenden Fall so ausgebildet, dass es bei dieser nicht in Richtung der Längserstreckung des Positionierelements8 verlaufenden Öffnungsbewegung der beiden Werkzeugteile3 und4 gegeneinander bricht oder sich derart biegt, dass die Verbindung des Einsatzteils7 mit dem Werkzeugunterteil4 über das Positionierelement8 gelöst wird. - Dies kann auf mehrere unterschiedliche Arten realisiert werden: Beispielsweise ist es möglich, das Positionierelement
8 aus einem Kunststoffmaterial herzustellen, das beim Überschreiten einer bestimmten Kraft bricht. Diese Kraft, bei der das aus dem Kunststoffmaterial bestehende Positionierelement8 bricht, wird in Abhängigkeit der Kraft, mit welcher die Verbindung zwischen dem Einsatzteil7 und dem Bauteil2 belastet werden kann, bestimmt. Selbstverständlich haben auch der Durchmesser und der Winkel der Krafteinwirkung einen Einfluss auf diese Kraft. - Alternativ dazu kann das Positionierelement
8 aus einem elastischen Material, zum Beispiel Elastomer, wie beispielsweise Gummi bestehen, sodass sich das Positionierelement8 bei der in der Richtung ”X” erfolgenden Bewegung des Werkzeugoberteils3 gegenüber dem Werkzeugunterteil4 biegt. Ein solches Biegen des Positionierelements8 kann auch erreicht werden, wenn dasselbe aus einem Federstahl besteht. - Im Falle des Abreißens des Positionierelements
8 kann dieses nach dem Entfernen des Bauteils2 aus der Vorrichtung1 aus dem Werkzeugunterteil4 oder dem Einsatzteil7 entfernt werden. Zum Entfernen des Positionierelements8 aus der Bohrung9 oder10 können selbstverständlich auch Bohrwerkzeuge oder dergleichen eingesetzt werden. - Bei einem Verfahren zum Herstellen des Bauteils
2 , das mittels der Vorrichtung1 durchgeführt werden kann, wird zunächst wenigstens ein Positionierelement8 in eines der Werkzeugteile3 ,4 , im vorliegenden Fall in das Werkzeugunterteil4 , eingesetzt, woraufhin das Einsatzteil7 an dem Positionierelement8 angebracht wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, das Positionierelement8 zuvor mit dem Einsatzteil7 zu verbinden und anschließend in das Werkzeugunterteil4 einzulegen. Anschließend werden die Schichten5 des Fasermaterials in den Zwischenraum zwischen dem Werkzeugunterteil4 und dem Werkzeugoberteil3 eingelegt und das Werkzeugoberteil3 und das Werkzeugunterteil4 werden aufeinander zugefahren, d. h. die Vorrichtung1 wird geschlossen. Daraufhin werden die Schichten5 des Fasermaterials mit dem Matrixmaterial vergossen und, nach dem Trocknen des Matrixmaterials, wird die Vorrichtung1 geöffnet, d. h. das Werkzeugoberteil3 wird in der Richtung ”x” gegenüber dem Werkzeugunterteil4 verfahren. Dabei wird das Bauteil2 aus der Vorrichtung1 entfernt, wobei das Positionierelement8 bzw. die Positionierelemente8 abreißen oder sich verbiegen. Beim Biegen des Positionierelements8 löst sich dasselbe aus der Bohrung9 des Werkzeugunterteils4 und/oder aus der Bohrung10 des Einsatzteils7 , sodass in jedem Fall die Verbindung zwischen dem Einsatzteil7 und dem Werkzeugunterteil4 über das Positionierelement8 gelöst wird. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1447205 A2 [0002]
Claims (8)
- Vorrichtung zur Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen, mit zwei gegeneinander beweglichen Werkzeugteilen, zwischen denen mehrere Schichten des Fasermaterials einbringbar sind, mit einem Bereich zur Aufnahme eines Einsatzteils aus einem von einem Faserverbundwerkstoff unterschiedlichen Werkstoff und mit einem im geschlossenem Zustand der beiden Werkzeugteile in das Einsatzteil eingreifenden Positionierelement zum Positionieren des Einsatzteils gegenüber einem der Werkzeugteile, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierelement (
8 ) so ausgebildet ist, dass es bei einer nicht in Richtung der Längserstreckung des Positionierelements (8 ) verlaufenden Öffnungsbewegung der beiden Werkzeugteile (3 ,4 ) gegeneinander bricht oder sich derart biegt, dass die Verbindung des Einsatzteils (7 ) mit dem Werkzeugteil (3 ,4 ) über das Positionierelement (8 ) gelöst wird. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierelement (
8 ) als länglicher Positionierstift ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierelement (
8 ) aus einem beim Überschreiten einer bestimmten Kraft brechenden Kunststoffmaterial besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierelement (
8 ) aus einem elastischen Material besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierelement (
8 ) aus einem Elastomer besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierelement (
8 ) aus Federstahl besteht. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzteil (
7 ) eine Bohrung (9 ) aufweist, in welche das Positionierelement (8 ) im geschlossenen Zustand der beiden Werkzeugteile (3 ,4 ) eingreift. - Verfahren zur Herstellung von Bauteilen (
2 ) aus Faserverbundwerkstoffen mit einer Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei in ein Werkzeugteil (3 ,4 ) der Vorrichtung (1 ) ein Positionierelement (8 ) eingesetzt wird, wobei ein Einsatzteil (7 ) mit dem Positionierelement (8 ) verbunden wird, wobei in die Vorrichtung (1 ) Schichten (5 ) eines Fasermaterials eingelegt werden, wonach die Vorrichtung (1 ) geschlossen wird, wonach die Schichten (5 ) mit einem Matrixmaterial vergossen werden und wonach die Vorrichtung (1 ) geöffnet wird, wobei das Positionierelement (8 ) bei der Öffnungsbewegung der beiden Werkzeugteile (3 ,4 ) gegeneinander bricht oder sich derart biegt, dass die Verbindung des Einsatzteils (7 ) mit dem Werkzeugteil (4 ) über das Positionierelement (8 ) gelöst wird.
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- 2013-03-25 DE DE102013005176.2A patent/DE102013005176B4/de active Active
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