DE102010010680A1

DE102010010680A1 - Inkontinenz-Slip mit Beschichtung

Info

Publication number: DE102010010680A1
Application number: DE201010010680
Authority: DE
Inventors: Karl Hofmann
Original assignee: Karl Hofmann & Co Modellia GmbH; Karl Hofmann and Co Modellia GmbH
Current assignee: Karl Hofmann & Co Modellia GmbH; Karl Hofmann and Co Modellia GmbH
Priority date: 2010-03-08
Filing date: 2010-03-08
Publication date: 2011-09-08

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Inkontinenz-Slip für Damen und Herren bestehend aus einem Slip (1), einer an dem Slip angeordneten länglichen Saugeinlage und einer die Saugeinlage auf der dem Slip abgewandten Seite zumindest teilweise abdeckenden textilen Decklage (2), mit einer Oberfläche an der dem Slip abgewandten Seite der Decklage (2), welche einen oder mehrere hydrophile Bereiche (3) und einen oder mehrere hydrophobe Bereiche (4) aufweist.

Description

Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Inkontinenz-Slip für Damen und Herren mit einem Slip, einer an dem Slip im Schrittbereich angeordneten länglichen Saugeinlage und einer die Saugeinlage auf der dem Slip abgewandten Seite zumindest teilweise abdeckenden textilen Decklage.
Derartige kurze, beinlose, eng anliegende Unterhosen, auch Slip genannt, werden von Personen getragen, die unter einer Harn- oder Stuhl-Inkontinenz leiden und damit unter einem Unvermögen, Harn oder Stuhl willkürlich im Körper zurückzuhalten. Inkontinenz-Slips sind als Einweg- oder Mehrwegslips bekannt. Bei dem gattungsgemäßen Inkontinenz-Slip handelt es sich um einen solchen für die mehrfache Verwendung. Er ist waschbar und kann dank einer Saugeinlage ohne zusätzliche Vorlage oder Windel getragen werden. Die aus dem Körper austretende Flüssigkeit wird von der Saugeinlage aufgenommen und gespeichert. Die dem Träger zugewandte Seite der Saugeinlage wird durch eine in der Regel luft- und flüssigkeitsdurchlässige Lage zumindest teilweise abgedeckt. Sie sorgt dafür, dass die aus dem Körper austretende Flüssigkeit aufgenommen und an die darunter liegende Saugeinlage weitergegeben wird. Die Decklage ist üblicherweise fest mit dem Slip oder der Saugeinlage verbunden. Als Verbindung eignet sich insbesondere eine Naht.
Bisher bekannte Inkontinenz-Slips weisen eine Decklage mit hydrophilem Charakter auf. Die Flüssigkeiten werden dadurch schnell von der Decklage aufgenommen, es ist jedoch von Nachteil, dass die hydrophile Decklage die Körperflüssigkeiten aufgrund ihres hydrophilen Charakters festhält und die Flüssigkeiten nicht schnell an die darunter gelegene Saugeinlage weitergibt. Es bildet sich eine Staunässe, die beim Tragen des Inkontinenz-Slips als unangenehm empfunden wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mehrfach verwendbaren Inkontinenz-Slip mit Saugeinlage derart weiter zu bilden, dass eine verbesserte Abgabe der Flüssigkeiten von der Decklage an die Saugeinlage erzielt wird, eine Staunässe vermieden und dem Träger somit ein angenehmeres Tragegefühl vermittelt wird.
Die Erfindung und ihre Vorteile
Zur Lösung der genannten Aufgabe weist der erfindungsgemäße Inkontinenz-Slip mit der Merkmalen des Anspruchs 1 an der dem Slip abgewandten Seite der Decklage eine Oberfläche auf, welche einen oder mehrere hydrophile Bereiche und einen oder mehrere hydrophobe Bereiche aufweist.
Die Decklage besteht hierbei bevorzugt aus einer Lage oder Schicht. Der Aufbau aus mehreren Lagen oder Schichten ist jedoch ebenso möglich. Die hydrophilen Bereiche der Oberfläche der Decklage gewährleisten die Durchlässigkeit der Decklage für Körperflüssigkeiten. Flüssigkeiten, die auf den hydrophoben Bereichen der Oberfläche der Decklage ankommen, werden von diesen Bereichen aufgrund ihrer wasserabweisenden Eigenschaften nicht aufgenommen. Die Bereiche bleiben daher trocken und die Haut des Trägers ebenso. In Abhängigkeit der Fläche, die mit den hydrophoben Bereichen ausgestattet ist, lassen sich unterschiedliche Grade an Hydrophobizität erzielen. Ein Ausdehnung von etwa 50% bis 80% an hydrophoben Bereichen erweist sich hierbei in der Praxis als vorteilhaft, insbesondere eine Ausdehnung von 50% bis 60% hat sich als vorteilhaft erwiesen.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die textile Decklage aus einem Gewebe, einem Gestrick oder einem Gewirk. Hierzu gehört insbesondere durch Fadensysteme hergestellte Maschenware wie Wirkware und Strickware. Textile Gewebe, Gestricke und Gewirke weisen gute mechanische Eigenschaften hinsichtlich Scheuer- und Reißfestigkeit auf. Aber auch nicht gewebte Stoffe, wie Fliesstoffe sind als Material geeignet.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält die textile Decklage Cellulose, besonders bevorzugt Baumwolle. Textilien aus Cellulose sind besonders hautfreundlich, besitzen eine gute Waschbeständigkeit und sind pflegeleicht. Insbesondere Baumwolle zeigt gute Pflegeeigenschaften und lässt sich durch chemische Behandlungen veredeln. Die textile Decklage kann ausschließlich aus Cellulose, insbesondere aus Baumwolle bestehen. Jedoch auch Mischgewebe aus Cellulose und Kunstfasern bzw. Kunststoffgarnen finden Anwendung.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die textile Decklage mindestens eine geprägte Fläche auf. Die Prägung wird mittels gravierten Walzen in die Decklage eingepresst. Der Pressvorgang kann durch Hitze unter Einsatz von Kalandern unterstützt werden. Zudem ist es möglich, die Waschechtheit der erhaltenen Prägeeffekte durch einen Imprägnierungsschritt zu erhöhen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen der eine oder die mehreren hydrophoben Bereiche der Oberfläche der Decklage mindestens eine Schicht auf, welche hydrophobes Material enthält. Hierbei kann die Decklage aus einem hydrophilen Material wie Gewebe oder Stoff bestehen, auf dessen Oberfläche die Schicht mit hydrophobem Material aufgebracht ist. Die hydrophoben Bereiche können alternativ auch dadurch entstehen, dass neben dem hydrophilen Material bei der Herstellung der Decklage zusätzlich hydrophobes Material zum Einsatz kommt. Dazu werden Fasern oder Garn zur Herstellung der Decklage eingesetzt, die aus einem hydrophoben Material bestehen oder beispielsweise mit einem hydrophoben Material beschichtet sind.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schicht geschäumt. Der Schaumauftrag kann mittels Düsen erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass der Auftrag sehr gezielt erfolgen kann.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere hydrophobe Bereiche auf der Oberfläche der Decklage angeordnet und die hydrophoben Bereiche sind regelmäßig in kreisförmigen Flächen angeordnet. Die hydrophilen und hydrophoben Bereiche können neben regelmäßigen Mustern auch unregelmäßige Anordnungen aufweisen. Es ist auch denkbar, dass sich die hydrophoben Bereiche nur auf einen Teil der Oberfläche der Decklage erstrecken.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält die Saugeinlage Mikrofasern. Die Saugeinlage besteht typischerweise aus mehreren Lagen oder Schichten verschiedener oder identischer textiler Materialien, die die aus dem Körper austretende Flüssigkeit aufnehmen und speichern. Bevorzugt besteht mindestens eine Lage oder Schicht aus Mikrofasern.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Saugeinlage lösbar an dem Slip angeordnet. Als lösbare Verbindung eignet sich beispielsweise ein Klettverschluss. In diesem Fall kann als Saugeinlage auch ein Einwegprodukt verwendet werden. Die Decklage ist in diesem Fall mit höchstens drei Seiten an dem Slip befestigt und bildet zusammen mit dem Slip eine Tasche zum Einschieben des Saugeinlage aus. Es ist jedoch ebenfalls möglich, dass die Saugeinlage fest mit dem Slip verbunden ist. Als feste Verbindung eignet sich beispielsweise eine Naht. Bei einer festen Verbindung werden Slip und Saugeinlage gemeinsam gewaschen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Slip und der Saugeinlage eine Schicht aus einem flüssigkeitsundurchlässigen Material angeordnet. Sie verhindert, dass selbst bei einer großen Flüssigkeitsmenge in der Saugeinlage diese nicht nach außen dringt. Bevorzugt besteht die Schicht zwischen dem Slip und der Saugeinlage aus einer Polyurethan-Membran. Diese ist flüssigkeitsundurchlässig und atmungsaktiv.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnung, der nachfolgenden Beschreibung und den Ansprüchen zu entnehmen.
Zeichnung
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Inkontinenz-Slips dargestellt. Es zeigen:
1 erstes Ausführungsbeispiel eines Inkontinenz-Slips für Damen in perspektivischer Darstellung,
2 zweites Ausführungsbeispiel eines Inkontinenz-Slips für Herren in perspektivischer Darstellung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
In der 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Inkontinenz-Slips für Damen mit einem Slip 1 und einer textilen Decklage 2 dargestellt. Die Saugeinlage ist vollständig von der Decklage 2 verdeckt und nicht sichtbar. Die Decklage 2 erstreckt sich zwischen den beiden Beinausschnitten 5 und 6 von der Vorderseite 7 über den Schrittbereich 8 bis in die Rückseite 9 des Slips. Sie deckt den gesamten Bereich zwischen den beiden Beinausschnitten 5 und 6 über ihre gesamte Länge ab. Die Oberfläche der Decklage 2 weist hydrophile Bereiche 3 auf. Die hydrophilen Bereiche 3 bilden ein zusammenhängendes Areal, welches sich über die gesamte Oberfläche der Decklage erstreckt. In regelmäßigen Abständen sind hydrophobe Bereiche 4 auf der Oberfläche angeordnet. Ebenfalls abgebildet ist der Bund 10 des Slips 1.
In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Inkontinenz-Slips für Herren dargestellt. Der Inkontinenz-Slip stimmt in den meisten Merkmalen mit dem Inkontinenz-Slip für Damen gemäß 1 überein. Ein Unterschied besteht darin, dass die Saugeinlage des Slips 11 und die sie abdeckende Decklage 12 an der Vorderseite 13 bis zu dem Bund 14 des Slips 11 reicht.
Darüber hinaus stimmen die beiden Inkontinenz-Slips gemäß den 1 und 2 überein.
Sämtliche Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste

1: Slip
2: textile Decklage
3: hydrophiler Bereich
4: hydrophober Bereich
5: Beinausschnitt
6: Beinausschnitt
7: Vorderseite des Slips
8: Schrittbereich des Slips
9: Rückseite des Slips
10: Bund
11: Slip
12: textile Decklage
13: Vorderseite des Slips
14: Bund

Claims

Inkontinenz-Slip für Damen und Herren bestehend aus einem Slip (1), einer an dem Slip angeordneten länglichen Saugeinlage und einer die Saugeinlage auf der dem Slip abgewandten Seite zumindest teilweise abdeckenden textilen Decklage (2), mit einer Oberfläche an der dem Slip abgewandten Seite der Decklage (2), welche einen oder mehrere hydrophile Bereiche (3) und einen oder mehrere hydrophobe Bereiche (4) aufweist.
Inkontinenz-Slip nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Decklage (2) aus einem Gewebe, einem Gestrick oder einem Gewirk besteht.
Inkontinenz-Slip nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Decklage (2) Cellulose enthält, besonders bevorzugt Baumwolle.
Inkontinenz-Slip nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Decklage (2) mindestens eine geprägte Fläche aufweist.
Inkontinenz-Slip nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, der eine oder die mehreren hydrophoben Bereiche (4) der Oberfläche der Decklage (2) mindestens eine Schicht aufweisen, welche hydrophobes Material enthält.
Inkontinenz-Slip nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht geschäumt ist.
Inkontinenz-Slip nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere hydrophobe Bereiche (4) auf der Oberfläche der Decklage (2) angeordnet sind und dass die hydrophoben Bereiche (4) regelmäßig in kreisförmigen Flächen angeordnet sind.
Inkontinenz-Slip nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinlage Mikrofasern enthält.
Inkontinenz-Slip nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinlage lösbar an dem Slip angeordnet ist.
Inkontinenz-Slip nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Slip und der Saugeinlage eine Schicht aus einem flüssigkeitsundurchlässigen Material angeordnet ist, wobei die Schicht bevorzugt aus einer Polyurethan-Membran besteht.