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Die Erfindung betrifft ein Geländerelement, insbesondere als Absturzsicherung für die Erstellung von mehrgeschossigen Gebäuden.
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Gemäß geltenden Vorschriften muss bei der Erstellung von Schalungen für Gebäudedecken eine Absturzsicherung gegeben sein. Zu diesem Zweck ist es z. B. üblich, ein bodenseitig abgestütztes Außengerüst zu erstellen, das eine neu zu erstellende Gebäudedecke jeweils so weit überragt, dass der erforderliche Absturzschutz bereits vor der Montage der für die Gebäudedecke nötigen Schalungselemente am Außengerüst angebracht werden kann. Alternativ werden Vertikalträger jeweils an einer Mehrzahl von bereits fertig gestellten Gebäudedecken angebracht, welche wiederum nach oben über die nächste, zu erstellende Gebäudedecke hinausragen, so dass auch dort bereits ein Absturzschutz vorgesehen werden kann, bevor die Schalungselemente für die nächste Gebäudedecke montiert werden.
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Weiterhin ist es aus dem Stand der Technik gemäß
DE 10 2005 045 527 A1 bekannt, an den Außenseiten eines zu erstellenden Gebäudes eine Schutzwand zu errichten, die an zwei übereinander liegenden, bereits erstellten Gebäudedecken mittels Kragträgern verankert wird und nach dem Errichten einer Gebäudedecke für die Errichtung einer weiteren Gebäudedecke mittels eines Antriebs um die entsprechende Stockwerkshöhe angehoben werden kann. Am oberen Ende dieser Schutzwand sind mit Geländern gesicherte Arbeitsbühnen angebracht, welche den Zugang zu der neu zu erstellenden Gebäudedecke gewährleisten.
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Die Erfindung betrifft jedoch auch solche Geländerelemente, die auf beliebige Weise an einem Außengerüst, einer Gebäudedecke oder einer sonstigen beliebigen Tragvorrichtung angebracht werden, wobei es nicht nötig ist, dass die vorstehend genannten Vertikalträger vorgesehen werden, welche nach oben über eine nächste, zu erstellende Gebäudedecke hinausragen.
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Die Anbringung von Geländern an Außengerüsten, Schutzwänden, Gebäudedecken oder sonstigen Tragvorrichtungen gestaltet sich oftmals aufwändig, da die Abmessungen der zu erstellenden Gebäudedecken sehr unterschiedlich sind und es daher erforderlich ist, Geländerelemente in vielen verschiedenen Breiten oder spezielle Ausgleichsgeländerelemente vorzuhalten, um stets eine lückenlose Absicherung zu gewährleisten. Weiterhin ist eine optimale Anpassung der Geländer an vorgegebene Abmessungen gerade im Bereich von Außen- oder Innenecken oftmals sehr schwierig.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein einfach zu montierendes Geländerelement anzugeben, dass ohne Anpassungsarbeiten universell einsetzbar ist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere durch ein Geländerelement der eingangs genannten Art, das gekennzeichnet ist durch ein Vertikalprofil mit mehreren daran befestigten, vertikal voneinander beabstandeten Horizontalprofilen, deren freie Endabschnitte in Bezug auf das Vertikalprofil in entgegengesetzte Richtungen weisen.
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Das erfindungsgemäße Geländerelement stellt eine Absturzsicherung dar, welche besonders einfach zu montieren ist, da sie an nur einem einzigen Träger befestigt werden muss. Mehrere derartige Geländerelemente lassen sich in einer Weise montieren, dass sich ein Horizontalprofil mit seinem freien Ende zwischen zwei Horizontalprofilen eines benachbart montierten Geländerelements erstrecken kann. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, den Abstand zwischen zwei benachbart montierten Geländerelementen zumindest innerhalb eines gewissen Bereichs frei zu wählen, ohne dass Geländerelemente unterschiedlicher Breite vorgehalten oder Anpassungen an den Geländerelementen durchgeführt werden müssen oder Lücken zwischen benachbarten Geländerelementen auftreten. Es erfolgt sozusagen eine Verschränkung der Horizontalprofile benachbarter Geländerelemente, wobei sich alle Horizontalprofile in derselben vertikalen Ebene befinden können. Auch bei einer Über-Eck-Anordnung ist eine Verschränkung möglich, wobei sich dann die Horizontalprofile benachbarter Geländerelemente kreuzen.
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Vorzugsweise sind zwei in entgegengesetzte Richtungen weisende Horizontalprofile eines Geländerelements jeweils wechselweise zueinander versetzt. Damit ist auch dann eine Verschränkung oder Verzahnung von benachbarten Geländerelementen möglich, wenn diese jeweils in der gleichen Höhe an einem jeweiligen Träger montiert sind.
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Es kann jedoch auch vorgesehen werden, dass jeweils zwei Horizontalprofile versatzfrei einander gegenüberliegend angeordnet sind oder ein durchgehendes Horizontalprofil in seinem Mittelabschnitt an dem Vertikalprofil befestigt ist. Hierbei wird dann die gewünschte Verschränkung der Horizontalprofile benachbarter Geländerelemente dadurch erreicht, dass die Befestigungspositionen benachbarter Geländerelemente an einem jeweiligen Träger in vertikaler Richtung etwas gegeneinander versetzt werden, wobei dieser Versatz bevorzugt etwa die Hälfte des vertikalen Abstandes der Horizontalprofile voneinander betragen kann.
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Vorteilhaft ist, wenn das Geländerelement zumindest ein Kopplungselement umfasst, welches für eine lösbare Kopplung zumindest eines freien Endbereichs eines Horizontalprofils mit zumindest einem freien Endbereich eines Horizontalprofils eines weiteren, benachbart angeordneten Geländerelements vorgesehen ist. Hierdurch lässt sich die Stabilität der Geländerelemente noch weiter erhöhen, da die Gefahr des Aufbiegens beim Auftreten größerer Kräfte vermindert wird.
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Bevorzugt ist das Geländerelement mittels Sicherungsbolzen oder mittels einer Klemmverbindung an einem Träger befestigbar.
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Bevorzugt weist das Geländerelement eine Anlagefläche zur Abstützung eines Schalungselements auf. Bei dieser Variante dient das Geländerelement zugleich der Befestigung eines Schalungselements, dass zum Beispiel mittels Haken in die Horizontalprofile eingehängt werden kann. Die Anlagefläche sorgt in dem Fall für eine stabile Lage des Schalungselements.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, den Zeichnungen und der Figurenbeschreibung angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1a bis 1c Seitenansichten einer Klemmvorrichtung einer Tragvorrichtung,
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1d und 1e perspektivische Ansichten von zwei über Eck angeordneten Klemmvorrichtungen einer Tragvorrichtung,
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2 bis 7 perspektivische Ansichten eines erfindungsgemäße Geländerelemente umfassenden Schalungssystems in verschiedenen Montagezuständen,
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8 eine Seitenansicht einer Variante eines erfindungsgemäßen Geländerelements zur Montage an einer Tragvorrichtung, und
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9 eine Seitenansicht der Tragvorrichtung in einem alternativen Montagezustand.
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Ein erfindungsgemäßes Geländerelement wird im Zusammenhang mit einer Tragvorrichtung bzw. einem Schalungssystem beschrieben, welche sich in besonderem Masse zur Befestigung des erfindungsgemäßen Geländerelements eignen. Eine Befestigung erfindungsgemäßen Geländerelements an beliebigen anderen Außengerüsten, Schutzwänden, Gebäudedecken oder andersartigen Tragvorrichtungen ist damit jedoch nicht ausgeschlossen.
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Eine Tragvorrichtung umfasst gemäß 1a bis 1e eine Klemmvorrichtung 12, welche zwei sich in vertikaler Richtung erstreckende, voneinander beabstandete Grundkörper 14 umfasst, an deren unteren Endabschnitten jeweils ein sich horizontal erstreckender unterer Kragträger 16 befestigt ist. Von den beiden Grundkörpern 14 und unteren Kragträgern 16 ist in den Seitenansichten der 1a bis 1c jeweils nur einer sichtbar. Wie insbesondere in 1d, 1e und 3 zu erkennen ist, sind die beiden Grundkörper 14 bzw. unteren Kragträger 16 über Stege 38 miteinander verbunden.
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Zwischen den Grundkörpern 14 ist ein in vertikaler Richtung verstellbarer (siehe Doppelpfeil in 1a) und um eine horizontale Achse schwenkbarer (siehe Doppelpfeil in 1b) oberer Kragträger 18 angeordnet. Die Grundkörper 14 weisen hierzu mehrere vertikal voneinander beabstandete, horizontale Bohrungen 20 zur Aufnahme von Sicherungsbolzen 22 für die Befestigung des oberen Kragträgers 18 in der jeweils gewünschten Vertikalposition auf. Zwei unterschiedliche Vertikalpositionen sind in den 1a und 1b einmal mit durchgezogenen Linien und einmal gestrichelt dargestellt. Die Sicherungsbolzen 22 können durch diese Bohrungen 20 und durch ebenfalls vertikal voneinander beabstandete, horizontale Bohrungen 20 des oberen Kragträgers 18 hindurchgeführt werden.
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Wenn beide Sicherungsbolzen 22 durch die Bohrungen 20 im oberen Kragträger 18 hindurchgeführt sind, ist dieser verschwenksicher an den Grundkörpern 14 fixiert (1a). Bei der in 1b dargestellten Verstellposition ist der untere Sicherungsbolzen 22 aus der Bohrung 20 des oberen Kragträgers 18 herausgezogen. Nachdem der obere Kragträger 18 etwas nach oben geschwenkt worden ist, was durch den Doppelpfeil angedeutet ist, ist der herausgezogene untere Sicherungsbolzen 22 wieder in eine der Bohrungen 20 der Grundkörper 14 eingesteckt worden, sodass dieser nun einen Anschlag für den nach oben verschwenkten oberen Kragträger 18 bildet und ihn in der verschwenkten Position gemäß 1b hält. Die damit verbundene Vergrößerung des Abstands zwischen dem oberen Kragträger 18 und den unteren Kragträgern 16 erleichtert die Montage der Klemmvorrichtung 12 an einer bestehenden Gebäudedecke.
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Am freien Ende des oberen Kragträgers 18 ist eine Spannvorrichtung 24 vorgesehen, welche in dem Ausführungsbeispiel als Spindel dargestellt ist. Grundsätzlich können aber auch andere, bevorzugt selbsthemmende Verstellmittel verwendet werden. Der untere Endabschnitt der Spannvorrichtung 24 weist eine Auflage 25 für die Oberseite der Gebäudedecke auf.
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An der den unteren Kragträgern 16 gegenüberliegenden Seite der Grundkörper 14 ist eine Kopplungshülse 26 zur Aufnahme eines Vertikalträgers 34 (siehe 1c) angeordnet. Die Kopplungshülse 26 ist mittels nicht dargestellter Verstellmittel in Bezug auf die Grundkörper 14 in der Höhe vertikal verstellbar. Der Vertikalträger 34 ist ebenso wie die Kopplungshülse 26 mit Bohrungen 20a bzw. 20b für Sicherungsbolzen 22 zur gegenseitigen Arretierung versehen. Zwischen dem Vertikalträger 34 und der Kopplungshülse 26 besteht dabei ein gewisses Spiel, sodass der Vertikalträger 34 um ein geringes Maß um den in der Kopplungshülse 26 arretierten Sicherungsbolzen 22 verschwenkt werden kann. Die Kopplungshülse 26 weist im Ausführungsbeispiel einen Boden auf, welcher jedoch auch entfallen kann.
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Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass jede der Bohrungen 20, 20a, 20b einen anderen Durchmesser aufweisen kann, insbesondere wenn sie sich an unterschiedlichen Bauteilen befinden.
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Am oberen Endbereich der Grundkörper 14 ist ein rahmenförmiges Tragelement 28 befestigt, in dem eine Führungshülse 30 horizontal in der Haupterstreckungsrichtung der Kragträger 16, 18 verschiebbar aufgenommen ist. Zur Horizontalverstellung der Führungshülse 30 ist eine zwischen der Führungshülse 30 und den Grundkörpern 14 wirksame Spindel 32 vorgesehen.
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Mit Bezug nun auf 1c werden die verschiedenen Verstellmöglichkeiten, die bei der Klemmvorrichtung 12 vorgesehen sind, nochmals erläutert. Innerhalb des Kreises A ist ein Doppelpfeil F dargestellt, welcher die vertikalen Verstellmöglichkeiten der Spannvorrichtung 24 bzw. des oberen Kragträgers 18 andeutet.
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Zuerst erfolgt eine Grobanpassung des Abstandes zwischen den Kragträgern 16, 18 durch die Auswahl eines geeigneten Bohrungspaares 20 im Grundkörper 14, in welche die Sicherungsbolzen 22 eingesteckt werden.
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Zum Erreichen der in 1c dargestellten Montageposition wird die Klemmvorrichtung 12 dann zunächst mit nach oben geschwenktem oberen Kragträger 16 (1b) auf die bestehende Gebäudedecke 36 (1c) aufgeschoben oder ”aufgefädelt”. Diese Relativbewegung zwischen der Gebäudedecke 36 und der Klemmvorrichtung 12 ist in 1c mit dem Pfeil in der Markierung B angedeutet.
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Anschließend wird der obere Kragträger 18 in die Arbeitsposition nach 1c nach unten verschwenkt und mit einem zweiten (unteren) Sicherungsbolzen 22 fixiert.
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Dann wird die Spannvorrichtung 24 betätigt, so dass sich die Auflage 25 in Richtung des Pfeils F nach unten bewegt und die Gebäudedecke 36 zwischen den unteren Kragträgern 16 und der Auflage 25 einspannt wird. Die durch die beiden unteren Kragträger 16 definierte, ausreichend dimensionierte Fläche gewährleistet dabei eine zuverlässige Fixierung der Klemmvorrichtung 12 an der Unterseite der Gebäudedecke 36, sodass ein Verkippen der Klemmvorrichtung 12 um eine horizontale Achse ausgeschlossen ist.
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Der mit der Markierung C umgrenzte Doppelpfeil symbolisiert die anschließend nun noch mögliche Vertikalverstellung des Vertikalträgers 34 über eine entsprechende Vertikalverschiebung der Kopplungshülse 26 mittels einer nicht dargestellten Spindel. Schließlich zeigt der von der Markierung D umgrenzte Doppelpfeil die weiterhin noch mögliche Neigungsverstellung des Vertikalträgers 34 in Bezug auf den an der Gebäudedecke 36 fixierten Grundkörper 14 mittels der Spindel 32 an. Die Bedeutung dieser Verstellmöglichkeiten des Vertikalträgers 34 wird nachstehend noch erläutert.
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1d und 1e zeigen eine Anordnung von zwei Klemmvorrichtungen 12, 12', welche weitgehend in der oben beschriebenen Weise ausgebildet sind, für eine Über-Eck-Befestigung an einer Außenecke der Gebäudedecke 36, bei der sich aufgrund vorgegebener Platzverhältnisse oder aus statischen Gründen die unteren Kragträger 16, 16' überlappen müssen. 1d zeigt die an der Gebäudedecke 36 montierte Anordnung schräg von unten gesehen mit Blickrichtung auf die Unterseite der Gebäudedecke 36, während in 1e die Anordnung ohne die Gebäudedecke schräg von oben gesehen dargestellt ist.
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Hierfür sind die unteren Kragträger 16' der einen Klemmvorrichtung 12' an ihrer Oberseite mit zwei Distanzstücken 39 versehen. Die Distanzstücke 39 weisen eine T-förmige Gestalt auf, wobei ein den Querbalken eines T darstellender Abschnitt auf den beiden Kragträgern 16' aufliegt und ein den Fuß eines T darstellender Abschnitt zwischen die Kragträger 16' hineinragt und an den die Kragträger 16' verbindenden Stegen 38 beispielsweise mittels Verschraubungen befestigt ist.
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Der den Querbalken eines T darstellende Abschnitt ist zumindest gleich stark wie die Kragträger 16 der anderen Klemmvorrichtung 12, so dass die Auflagebasis der Kragträger 16' an der Unterseite der Gebäudedecke 36 bei einer Außen-Eck-Montage gemäß 1d im Vergleich zu einer ausschließlichen Auflage an den Kragträgern 16 bei einer Montage ohne Distanzstücke entsprechend vergrößert ist und der von den beiden Distanzstücken 39 aufgespannten Fläche entspricht.
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Mit Bezug nun auf die 2 bis 7 wird der Aufbau eines erfindungsgemäßen Schalungssystems näher erläutert.
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Auf einer bestehenden Gebäudedecke 36, auf der bereits Pfeiler 40 als Träger für eine neu zu erstellende Gebäudedecke errichtet wurden, werden mehrere Klemmvorrichtungen 12, Vertikalträger 34 sowie noch näher zu beschreibende Geländerelemente 42 und Schalungselemente 44 bereitgestellt (2). Jeweils eine Klemmvorrichtung 12 und ein Vertikalträger 34 werden zu einer Tragvorrichtung 10 (3) zusammengefügt.
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Wie in 3 gut zu erkennen ist, wird an einem oberen Endbereich des Vertikalträgers 34 ein erfindungsgemäßes Geländerelement 42 befestigt. Um zumindest eine grobstufige Anpassung an die gewünschte Geschosshöhe der neu zu erstellenden Gebäudedecke zu ermöglichen, ist sowohl der obere Endbereich des Vertikalträgers 34 als auch ein Vertikalprofil 46 des Geländerelements 42 mit mehreren vertikal voneinander beabstandeten Bohrungen 20 versehen. Die Befestigung erfolgt mittels hier nicht erkennbarer Sicherungsbolzen, welche durch die Bohrungen 20 der beiden zu verbindenden Teile 34, 46 hindurch gesteckt werden.
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Mehrere vertikal voneinander beabstandete Horizontalprofile 48 sind mit ihrem einen Endbereich an dem Vertikalprofil 46 befestigt. Der andere Endbereich ist frei. Die Horizontalprofile 48 erstrecken sich wechselweise in entgegengesetzte Richtungen, d. h. zwischen zwei Horizontalprofilen 48, die in die eine Richtung weisen, befindet sich ein Horizontalprofil 48, welches in die entgegengesetzte Richtung weist, so dass die Horizontalprofile 48 auf beiden Seiten des Vertikalprofils 46 jeweils versetzt zueinander angeordnet sind.
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An der vormontierten Tragvorrichtung 10 wird im Bereich oberhalb ihres Schwerpunkts ein Tragseil oder eine Tragkette 50 einer Hebevorrichtung befestigt, um die Tragvorrichtung 10 in eine Montageposition gemäß 4 (siehe obere Tragvorrichtung 10) zu transportieren. Zur Befestigung der Tragkette 50 an dem Vertikalträger 34 ist ein mit einer Öse zum Einhängen der Tragkette 50 versehenes Befestigungselement 51 vorgesehen, welches mittels eines Sicherungsbolzen 22, der in einer oberhalb des Schwerpunkts der Tragvorrichtung 10 im Vertikalträger 34 eingebrachten weiteren Bohrung 20a aufgenommen ist, an dem Vertikalträger 34 festgelegt ist (3). Die Tragvorrichtung 10 wird in der vorstehend beschriebenen Weise an der bestehenden Gebäudedecke 36 festgespannt.
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Diese Schritte werden wiederholt, bis die Gebäudedecke 36 entlang ihres jeweils gewünschten Umfangbereichs mit Tragvorrichtungen 10 versehen ist (5). Dabei ist es möglich, zwei oder mehr Tragvorrichtungen 10 z. B. mittels Diagonalstreben (nicht dargestellt) zu einer Einheit koppeln und diese gekoppelten Tragvorrichtungen 10 gemeinsam zu montieren und/oder von einer Gebäudedecke zur nächsten umzusetzen, wodurch sich der Zeitaufwand für die Montage bzw. das Umsetzen verringert.
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In 5 ist gut zu erkennen, dass die Geländerelemente 42 bereits eine vollständige Absturzsicherung für Arbeiten an einer noch zu erstellenden Deckenschalung bilden. Insbesondere ist gut zu erkennen, wie die Horizontalprofile 48 eines Geländerelements 42 sich zwischen die Horizontalprofile 48 eines benachbarten Geländerelements 42 erstrecken, ohne dass es einer Anpassung der Geländerelemente 42 in Abhängigkeit vom Abstand benachbarter Tragvorrichtungen 10 bedarf. Dadurch ist es auch nicht erforderlich, bei der Befestigung der Tragvorrichtungen 10 an der Gebäudedecke 36 auf eine genaue Einhaltung eines vorgegebenen Rastermasses zu achten. Lediglich ein durch die Breite der Geländerelemente 42 vorgegebener Maximalabstand ist zu berücksichtigen.
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Alternativ können anstelle der Geländerelemente 42 auch erfindungsgemäße Geländerelemente 42' gemäß 8 eingesetzt werden, bei denen im Unterschied zum Geländerelement 42 (2 bis 7) jeweils zwei in entgegengesetzte Richtungen weisende Horizontalprofile 48 versatzfrei einander gegenüberliegend am Vertikalprofil 46 angeordnet sind. Wahlweise kann anstelle von zwei einzelnen Horizontalprofilen 48 ein durchgehendes Horizontalprofil vorgesehen sein.
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Bei einer Verwendung von Geländerelementen 42' ohne Versatz der Horizontalprofile 48 wird die gewünschte Verschränkung der Horizontalprofile 48 benachbarter Geländerelemente dadurch erreicht, dass die Befestigungspositionen benachbarter Geländerelemente an ihren jeweiligen Vertikalträgern 34 in vertikaler Richtung etwas gegeneinander versetzt werden, wobei dieser Versatz bevorzugt etwa die Hälfte des vertikalen Abstandes der Horizontalprofile 48 voneinander betragen kann.
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Insbesondere auch bei Betrachtung der Außen- und Inneneckbereiche (5) wird deutlich, dass sich Gebäudedecken 36 beliebiger Abmessungen erstellen und mit beiden Geländerelement-Varianten sichern lassen, ohne dass es speziell angepasster Geländerelemente 42 bedarf, da sich die Horizontalprofile 48 benachbarter Geländerelemente 42 sowohl bei Anordnung auf an einer Längsseite einer Gebäudedecke 36 als auch bei in 5 dargestellten Außen-Eck- (siehe Pfeile A) und Innen-Eck-Anordnungen (siehe Pfeil B) problemlos über einen weiten Abstandsbereich miteinander winklig verzahnen lassen.
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Zur Erhöhung der Stabilität des Schutzgeländers können zwischen einzelnen Horizontalprofilen 48 benachbarter Geländerelemente 42 noch zusätzliche Kopplungsmittel vorgesehen werden. Dies ist jedoch aufgrund der Torsionssteifigkeit der Vertikalträger 34 und der Biegesteifigkeit der Horizontalprofile 48 nicht zwingend erforderlich.
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Nach der Montage der Tragvorrichtungen 10 zusammen mit den Geländerelementen 42 können nun Schalungselemente 44 in die Geländerelemente 42 eingehängt werden.
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In dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst ein Schalungselement 44 jeweils drei Schaltafeln 54, welche mittels mehrerer durchgehender, auf der Rückseite der Schaltafeln 54 angeordneter Koppelprofile 56 starr miteinander gekoppelt sind. Grundsätzlich ist auch die Verwendung von Schalungselementen mit einer abweichenden Anzahl von Schaltafeln 54 möglich. So kann beispielsweise auch ein Schalungselement mit nur einer Schaltafel 54 verwendet werden.
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Ebenfalls an der Rückseite jeder Schaltafel 54 sind Haken 52a, 52b vorgesehen, welche gegeneinander einen vertikalen Versatz aufweisen, der dem Versatz der auf gegenüberliegenden Seiten des Vertikalprofils 46 befestigten Horizontalprofile 48 entspricht.
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Damit das Schutzgeländer eine ausreichende wirksame Höhe aufweist, werden die Schalungselemente 44 vorzugsweise in die jeweils untersten Horizontalprofile 48 eingehängt. Eine an dem Vertikalprofil 46 vorgesehene Anlagefläche 60 sorgt für eine zuverlässige vertikale Ausrichtung der Schalungselemente 44 (siehe auch 3 und 8).
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Nachdem alle Schalungselemente 44 in die entsprechenden Geländerelemente 42 eingehängt wurden, kann gemäß den 6 und 7 eine Tragkonstruktion 62 für eine Deckenschalung errichtet werden. Auf dieser Tragkonstruktion 62 können nun Schalungsbodenelemente 64 angebracht werden. Um eine Abstützung der Schalungsbodenelemente 64 auch im Randbereich zu gewährleisten, sind die Schaltafeln 54 an ihrer Vorderseite mit einer Auflage 58 für die Schalungsbodenelemente 64 versehen.
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Aus 6 ist ersichtlich, dass mittels der Vertikal- und Neigungsverstellung des Vertikalträgers 34 eine exakte und feinstufige Anpassung oder Nivellierung der Schalungselemente 44 in Bezug auf die Höhe und die lateralen Abmessungen der neu zu erstellenden Gebäudedecke möglich ist.
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Abschließend kann die auf diese Weise erstellte Schalung mit Beton 66 aufgefüllt werden (7), welcher nach dem Aushärten die neu zu erstellende Gebäudedecke bildet. Um zu vermeiden, dass durch die Last des Betons 66 einzelne Schalungselemente 44 nach außen gedrückt werden, ermöglicht die Neigungsverstellung des Vertikalträgers 34 eine zusätzliche Vorspannung auf die Schalungselemente 44 auszuüben, sodass die vorgegebenen Maße für die neu zu erstellende Gebäudedecke eingehalten werden können.
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Falls höhere Lasten beim Betonieren abgefangen werden sollen, können alle oder ein Teil der Tragvorrichtungen 10 an der bestehenden Gebäudedecke 36 zusätzlich zu der Befestigung mittels der Klemmvorrichtung 12 auch abgespannt werden, wie dies in 9 dargestellt ist. Zu diesem Zweck kann das Tragseil oder die Tragkette 50 verwendet werden, welche bereits für den vorangegangenen Transport mit ihrem einen Ende in das an dem Vertikalträger 34 fixierte Befestigungselement 51 eingehängt war. Der Vertikalträger 34 ist mit mehreren vertikal beabstandeten Bohrungen 20a versehen, die gegebenenfalls eine Auswahl einer anderen Befestigungsposition für das Befestigungselement 51 ermöglichen (siehe auch 3). In der Regel erfolgt jedoch keine Ummontage des Befestigungselements 51.
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Das andere Ende der Tragkette 50 wird in ein verstellbares Spannelement 68 eingehängt, welches wiederum in ein an der Gebäudedecke 36 befestigtes Koppelelement 70 eingehängt ist. Durch Betätigen des Spannelements 68 wird über die Tragkette 50 eine Zugkraft auf den Vertikalträger 34 ausgeübt und die Tragvorrichtung 10 entsprechend vorgespannt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Geländerelement ist es also möglich, auf einfache Weise eine Absturzsicherung für Arbeiten an einer Schalung für eine neu zu erstellende Gebäudedecke bzw. für die Betonierung der Gebäudedecke zu errichten.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Tragvorrichtung
- 12, 12'
- Klemmvorrichtung
- 14
- Grundkörper
- 16, 16'
- unterer Kragträger
- 18
- oberer Kragträger
- 20
- Bohrung
- 20a
- Bohrung
- 20b
- Bohrung
- 22
- Sicherungsbolzen
- 24
- Spannvorrichtung
- 25
- Auflage
- 26
- Kopplungshülse
- 28
- Tragelement
- 30
- Führungshülse
- 32
- Spindel
- 34
- Vertikalträger
- 36
- Gebäudedecke
- 38
- Steg
- 39
- Distanzstück
- 40
- Pfeiler
- 42, 42'
- Geländerelement
- 44
- Schalungselement
- 46
- Vertikalprofil
- 48
- Horizontalprofil
- 50
- Tragkette
- 51
- Befestigungselement
- 52a, 52b
- Haken
- 54
- Schaltafel
- 56
- Koppelprofil
- 58
- Auflage
- 60
- Anlagefläche
- 62
- Tragkonstruktion
- 64
- Schalungsbodenelement
- 66
- Beton
- 68
- Spannelement
- 70
- Koppelelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005045527 A1 [0003]