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Die Erfindung betrifft einen Nockenträger für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Nockenträger der eingangs genannten Art sind zum Beispiel aus der
DE 10 2004 011 586 A1 oder der
EP 1 608 849 B1 der Anmelderin bekannt und werden bei Brennkraftmaschinen eingesetzt, bei denen das Arbeitsspiel von Gaswechselventilen einzelner Zylinder zur Verbesserung der thermodynamischen Eigenschaften der Brennkraftmaschine beeinflusst werden kann. Die auch als Nockenstücke bezeichneten Nockenträger sind drehfest und axial verschiebbar auf einer Grundnockenwelle montiert, die zu diesem Zweck eine mit der Innenverzahnung der Nockenträger zusammenwirkende komplementäre Außenverzahnung aufweist. Die Verschiebung der Nockenträger erfolgt mit Hilfe von Schneckentrieben, die jeweils eine Schaltkulisse auf dem Nockenträger und einen im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine montierten Aktuator mit einem ausfahrbaren Mitnehmer umfassen, der sich mit einer schraubenförmigen Nut der Schaltkulisse in Eingriff bringen lässt. Die Nockenträger tragen zwei im axialen Abstand voneinander angeordnete Gruppen von Ventilbetätigungsnocken, die jeweils unterschiedliche Nockenkonturen aufweisen. Die beiden Ventilbetätigungsnocken jeder Gruppe können durch axiale Verschiebung des Nockenträgers wahlweise mit einem Rollenschlepphebel des zugehörigen Gaswechselventils in Anlagekontakt gebracht werden, wodurch sich der Hub und/oder die Öffnungszeit des Gaswechselventils drehzahlabhängig verstellen lassen. Die bekannten Nockenträger sind einstückig ausgebildet und werden aus einem metallischen Vollmaterial gefertigt, das verschiedenen Fertigungsschritten unterzogen wird, wie einem Räumen der Innenverzahnung, einem Schleifen oder Abdrehen von zylindrischen, zur Drehlagerung dienenden Abschnitten der Nockenträger, einer Elektronenstrahlhärtung der Oberflächen der Ventilbetätigungsnocken, sowie einer Gasnitrierung der Oberflächen im Bereich der Schaltkulissen. Diese Fertigungsschritte verursachen einen nicht unbeträchtlichen Aufwand. Außerdem sind zur Lagerung der bekannten Nockenträger im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine geteilte Lager mit zwei Lagerschalen oder Lagerhälften erforderlich, was einerseits einen zusätzlichen Fertigungs- und Montageaufwand und andererseits erhöhte Reibungsverluste im Falle einer unvollkommenen Paarung der beiden Lagerschalen oder Lagerhälften verursacht.
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In der Patentanmeldung
DE 10 2009 022 657 A1 der Anmelderin wurden weiter bereits Nockenträger der eingangs genannten Art vorgeschlagen, bei denen die Innenverzahnung und Schaltkulissen durch Spritzgießen aus Kunststoff um die aus Metall bestehenden Nockenelemente herum angeformt werden.
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Die Druckschrift
DE 10 2009 048 621 A1 beschreibt einen Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine mit mindestens einer drehbaren Grundnockenwelle, die eine Außenverzahnung aufweist, und mindestens einem Nockenträger, der eine mit der Au-ßenverzahnung zusammenwirkende komplementäre Innenverzahnung aufweist und auf der Grundnockenwelle axial zwischen mindestens zwei im Abstand voneinander angeordneten Verschiebestellungen verschiebbar ist.
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Außerdem zeigt die Druckschrift
DE 10 2004 022 849 A1 einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einer Nockenwelle, auf der axial verschiebbare Nockenträger angeordnet sind.
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Weiterhin beschreibt die Druckschrift
DE 10 2007 017 094 A1 einen Nocken für eine Nocken- oder Steuerwelle eines Verbrennungsmotors, mit einem einen kontinuierlichen Außendurchmesser aufweisenden Grundkreis und einem einen diskontinuierlichen Außendurchmesser aufweisenden Gipfelkreis, wobei beide zusammen eine zusammenhängende außen liegende Abgriffsfläche bilden, an welcher im Betrieb des Verbrennungsmotors ein Nockenfolger anliegt.
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Die Druckschrift
US 2006 / 0 064 872 A1 zeigt einen Zusammenbau einer Nockenwelle einschließlich einem Nockenstück mit einem Wellenloch und einer Welle, die in das Wellenloch des Nockenstücks eingepresst wird.
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Zudem beschreibt die Druckschrift
DE 10 2009 059 712 A1 eine Nockeneinheit zur drehfesten und axial verschiebbaren Anordnung auf einem Nockenwellengrundkörper einer Nockenwelle, umfassend einen rohrförmigen Hülsengrundkörper sowie zumindest ein auf dem Hülsengrundkörper dreh- und verschiebefest angeordnetes Nockenelement.
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Die Druckschrift
DE 10 2009 052 222 A1 zeigt ein Verfahren zum Herstellen eines Nockenwellenstückes einer aus wenigstens einem Nockenwellenstück und einer Welle mit Verzahnung gebauten Nockenwelle, insbesondere für eine Gaswechselventilbetätigung einer Brennkraftmaschine, wobei an einem Nockenwellenschaft eine Innenverzahnung zum Eingriff in die Verzahnung der Welle ausgebildet wird und wobei wenigstens ein Nocken auf den Nockenwellenschaft an einer vorbestimmten Position aufgebracht wird.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den zur Fertigung und Montage der Nockenträger erforderlichen Aufwand zu verringern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Teile weiter mindestens eine ungeteilte Lagerhülse eines Radiallagers zur Lagerung des Nockenträgers und der Grundnockenwelle umfassen und die Lagerhülse von einem ungeteilten Lagerring des Radiallagers umgeben ist.
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Grundsätzlich ist vorgesehen, dass der Nockenträger aus einem mit der Innenverzahnung versehenen Grundrohr und mehreren drehfest und axial unverschiebbar auf dem Grundrohr montierten Teilen zusammengesetzt ist, an denen der mindestens eine Ventilbetätigungsnocken und die mindestens eine Schaltkulisse ausgebildet ist.
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Auf diese Weise können das Grundrohr und die einzelnen, drehfest und axial unverschiebbar auf dem Grundrohr montierten Teile nicht nur aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden, deren Eigenschaften den jeweiligen Beanspruchungen der Teile am besten gerecht wird, sondern können auch einzeln vollständig vorgefertigt und erst dann zusammengesetzt werden, wodurch sich insgesamt der Aufwand für die Fertigung verringern lässt. Außerdem können die erfindungsgemäßen Nockenträger in ungeteilten Radiallagern des Zylinderkopfs gelagert werden, was neben einer Reduzierung der Reibungsverluste auch eine Verringerung des Fertigungs- und Montageaufwands zur Folge hat.
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Vorzugsweise weist das Grundrohr über seine gesamte Länge einen konstanten Querschnitt auf, so dass es sich zum Beispiel durch Fließpressen und Ablängen relativ einfach aus einem röhrenförmigen Standardmaterial herstellen lässt.
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Die Erfindung sieht vor, dass die drehfest und axial unverschiebbar auf dem Grundrohr montierten Teile weiter eine ungeteilte innere Lagerhülse eines zweckmäßig als Gleitlager ausgebildeten Radiallagers umfassen, die zusammen mit einem äußeren Lagerring des Radiallagers auf dem Grundrohr vormontiert wird. Auf diese Weise können an Stelle der bisher verwendeten geteilten Radiallager, die zwei äußere Lagerschalen besitzen, preiswertere ungeteilte Radiallager mit einem geschlossenen äußeren Lagerring verwendet werden, der bei der Montage der vormontierten Grundnockenwelle mit den Nockenträgern lediglich drehfest und axial unverschiebbar in einem Lagerbock im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine fixiert werden muss.
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Die drehfest und axial unverschiebbar auf dem Grundrohr montierten Teile umfassen gemäß einer Weiterbildung der Erfindung außerdem vier voneinander getrennte Nockenringe, an denen die Ventilbetätigungsnocken ausgebildet sind. Vorzugsweise sind die vier getrennten Nockenringe paarweise beiderseits des Radiallagers angeordnet und weisen jeweils einen Ventilbetätigungsnocken auf. Dies gestattet es, die Nockenringe mit den Ventilbetätigungsnocken vor ihrer Montage auf dem Grundrohr zu formen, einzeln zu härten und dann paketweise zu schleifen, was im Vergleich zu den bekannten Nockenträgern vor allem bei der Härtung und beim Schleifen erhebliche Vorteile bringt.
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Darüber hinaus umfassen die Teile gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mindestens einen vorgefertigten Kulissenring, auf dessen äußerem Umfang die mindestens eine Schaltkulisse ausgebildet ist. Dort, wo der Nockenträger zwei Schaltkulissen aufweisen soll, können auf dem Grundrohr zweckmäßig zwei Kulissenringe montiert werden, von denen jeder eine Schaltkulisse aufweist.
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Die Montage der Teile, d.h. der Nockenringe, des Radiallagers und des Kulissenrings, auf dem Grundrohr erfolgt bevorzugt dadurch, dass die Teile nacheinander in der gewünschten Reihenfolge unter Krafteinwirkung mit Presspassung auf das Grundrohr aufgeschoben werden, wobei die Nockenringe, die innere Lagerhülse des Radiallagers und der Kulissenring form- und reibschlüssig mit dem Grundrohr verbunden werden.
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Um zu vermeiden, dass sich infolge der Presspassung der Teile am äußeren Umfang des Grundrohrs die Innenverzahnung am inneren Umfang des Grundrohrs verformt und dabei die Zähne der Innenverzahnung nach innen wandern, was im späteren Betrieb der Brennkraftmaschine die axiale Verschiebbarkeit des Nockenträgers auf der Grundnockenwelle behindern kann, weist das Grundrohr vorzugsweise eine Mehrzahl von Nuten auf, die jeweils in gleichen Winkelabständen voneinander radial auswärts von einem Zahn der Innenverzahnung in einer ansonsten zylindrischen äußeren Umfangsfläche des Grundrohrs ausgespart sind, wobei sie zweckmäßig einen rechteckigen Querschnitt und etwa dieselbe Breite wie der Zahnfuß des benachbarten Zahns aufweisen. Die Nuten dienen zur Aufnahme von komplementären Rippen, die in einem dem Winkelabstand der Nuten entsprechenden Winkelabstand über die ansonsten zylindrische innere Umfangsfläche der Nockenringe, der inneren Lagerhülse des Radiallagers und des Kulissenrings überstehen und zusammen mit den Nuten die Dreh- oder Winkelausrichtung der Nockenringe, der Lagerhülse des Radiallagers und des Kulissenrings auf dem Grundrohr festlegen sowie für einen Formschluss zwischen diesen Teilen und dem Grundrohr sorgen, der eine sichere Übertragung der in Umfangsrichtung auf die Ventilbetätigungsnocken einwirkenden Kräfte über das Grundrohr in die Grundnockenwelle gewährleisten. Die Anzahl der Rippen und der Nuten entspricht vorzugsweise der Anzahl der Zylinder der Brennkraftmaschine, deren Gaswechselventile mittels des Ventiltriebs bzw. mittels der auf der Grundnockenwelle verschiebbaren Nockenträger betätigt werden sollen.
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Der Außendurchmesser der Rippen ist vorzugsweise etwas größer als der Innendurchmesser der Nuten, so dass jede der Rippen nach der Montage der Nockenringe, des Radiallagers und des Kulissenrings auf dem Grundrohr nur an ihren Flanken mit Presspassung gegen den benachbarten Boden der Nut angepresst wird. Da die Presspassung nur lokal im Bereich der Flanken der Rippen bzw. einiger Zähne auftritt, verformt sich die Verzahnung nur an diesen Stellen, wobei die betreffenden Zähne überraschenderweise geringfügig nach außen und nicht nach innen wandern. Jedoch reicht die Presspassung aus, um eine axiale Verschiebung der Nockenringe, des Radiallagers und des Kulissenrings auf dem Grundrohr zu verhindern.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht eines aus mehreren Teilen zusammengesetzten Nockenträgers;
- 2 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht des Nockenträgers;
- 3 eine Stirnseitenansicht des Nockenträgers;
- 4 eine Detailansicht des Ausschnitts IV in 3;
- 5 eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht des Nockenträgers nach der Montage auf einer Grundnockenwelle und nach der Montage der Grundnockenwelle im Zylinderkopf in einer ersten Verschiebestellung;
- 6 eine Ansicht entsprechend 5, jedoch in einer zweiten Verschiebestellung des Nockenträgers.
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Der in der Zeichnung dargestellte Nockenträger 1 ist für einen Ventiltrieb 3 einer Brennkraftmaschine (nicht dargestellt) bestimmt, mit dem sich der Hub und/oder die Öffnungszeiten von zwei Einlass- oder Auslassventilen (nicht dargestellt) jedes Zylinders einer Zylinderbank der Brennkraftmaschine verstellen lassen, wobei der Nockenträger 1 zur Steuerung der beiden Einlass- oder Auslassventile von einem der Zylinder dient.
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Wie am besten in 5 und 6 dargestellt, umfasst der Ventiltrieb 3 eine in einem Zylinderkopfgehäuse 4 der Brennkraftmaschine drehbar gelagerte Grundnockenwelle 2, auf welcher der Nockenträger 1 drehfest und axial verschiebbar montiert ist.
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Wie am besten in
2 dargestellt, weist der Nockenträger
1 an seinem äußeren Umfang zwei im axialen Abstand voneinander angeordnete Paare von Ventilbetätigungsnocken
5,
6 bzw.
7,
8 auf, die jeweils unterschiedliche Hubkonturen aufweisen. Jedes der beiden Paare von Ventilbetätigungsnocken
5,
6 bzw.
7,
8 wirkt mit einer Rolle eines schwenkbar gelagerten Rollenschlepphebels von einem der beiden Einlass- oder Auslassventile des Zylinders zusammen. Durch eine axiale Verschiebung des Nockenträgers
1 können die Rollen nach Bedarf mit einem der beiden Nocken
5 oder
6 bzw.
7 oder
8 des benachbarten Nockenpaars in Anlagekontakt gebracht werden, so dass sich die Rollen während jeder Umdrehung der Grundnockenwelle
2 einmal über die Hubkontur des Nockens
5 oder
6 bzw.
7 oder
8 hinwegbewegen. Dabei werden die Rollenschlepphebel unter Öffnen und Schließen der Einlass- oder Auslassventile verschwenkt. Durch eine unterschiedliche Höhe, Form und/oder Position der Hubkonturen der beiden Nocken
5,
6 bzw.
7,
8 jedes Nockenpaars können der Hub und die Öffnungszeit jedes Ventils in Abhängigkeit von der Verschiebestellung des Nockenträgers
1 auf der Grundnockenwelle
2 unabhängig vom Hub und der Öffnungszeit der Ventile der anderen Zylinder zum Beispiel drehzahlabhängig verändert werden. Ein solcher Ventiltrieb ist ausführlich in der eingangs genannten
DE 10 2004 011 586 A1 oder der
EP 1 608 849 B1 beschrieben.
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Wie bei dem Ventiltrieb in der
DE 10 2004 011 586 A1 oder der
EP 1 608 849 B1 lässt sich der Nockenträger
1 mittels eines Schneckentriebs zwischen zwei im axialen Abstand voneinander angeordneten definierten Verschiebestellungen verschieben. Anders als bei dem Ventiltrieb in der
DE 10 2004 011 586 A1 oder der
EP 1 608 849 B1 umfasst der Schneckentrieb einen einzigen im Zylinderkopf montierten Aktuator mit einem Mitnehmerstift (nicht dargestellt), der sich etwa über eine Umdrehung des Nockenträgers
1 ausfahren und in eine von zwei dem Mitnehmer gegenüberliegende rechts- bzw. linksgängige schraubenförmige Nuten
9,
10 einer Schaltkulisse
11 am einen Stirnende des Nockenträgers
1 einspuren lässt. Die Verschiebung des Nockenträgers
1 erfolgt immer dann, wenn Grundkreisabschnitte
12 der Nocken
5,
6,
7,
8 beider Nockenpaare gegen die Rollen der Schlepphebel anliegen.
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Um den röhrenförmigen Nockenträger 1 drehfest und axial verschiebbar auf der Grundnockenwelle 2 zu führen, ist diese letztere innerhalb von jedem Nockenträger 1 an ihrem äußeren Umfang mit einer Außenverzahnung 13 (6) versehen, die mit einer komplementären Innenverzahnung 14 am inneren Umfang des Nockenträgers 1 kämmt.
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Jeder Nockenträger
1 ist zwischen den beiden Paaren von Ventilbetätigungsnocken
5,
6 bzw.
7,
8 in einem Radiallager
15 gelagert, das von einem Lagerbock
16 (
5 und
6) des Zylinderkopfs
4 gehalten wird. Der Lagerbock
16 weist zwei entgegengesetzte Stirnflächen auf, von denen jeweils eine in den beiden Verschiebestellungen des Nockenträgers
1 als Anschlag für eine gegenüberliegende Stirnfläche von einem der beiden Paare von Ventilbetätigungsnocken
5,
6 bzw.
7,
8 dient, um eine definierte axiale Position des Nockenträgers
1 einzustellen, wie in der
DE 10 2004 011 586 A1 oder der
EP 1 608 849 B1 beschrieben.
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Wie am besten in
2 dargestellt, ist der Nockenträger
1 anders als die Nockenträger in der
DE 10 2004 011 586 A1 oder der
EP 1 608 849 B1 aus einer Mehrzahl von einzelnen Teilen zusammengesetzt, nämlich einem hohlen, mit der Innenverzahnung
14 versehenen Grundrohr
17, zwei Paaren von Nockenringen
18,
19 und
20,
21, an denen die beiden Paare von Ventilbetätigungsnocken
5,
6 bzw.
7,
8 ausgebildet sind, dem Radiallager
15 und einem mit der Schaltkulisse
11 versehenen Kulissenring
22, die bei der Fertigung des Nockenträgers
1 auf dem Grundrohr
17 montiert werden.
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Das Grundrohr 17 weist eine axiale Länge auf, die der Summe der axialen Längen der Nockenringe 18, 19, 20, 21, des Radiallagers 15 und des Kulissenrings 22 entspricht, die nach der Montage ohne Lücke hintereinander auf dem Grundrohr 17 angeordnet sind. Das Grundrohr 17 weist an seinem äußeren Umfang eine zylindrische Umfangsfläche 23 auf, in der in gleichen Winkelabständen voneinander mehrere in axialer Richtung des Grundrohrs 17 über dessen gesamte Länge verlaufende Nuten 24 mit rechteckigem Querschnitt ausgespart sind. Wie am besten aus 4 ersichtlich ist, sind die Nuten 24 jeweils radial auswärts von einem benachbarten Zahn 25 der Innenverzahnung 14 in der Umfangsfläche 23 des Grundrohrs 17 ausgespart, wobei sie etwa dieselbe Breite wie der Zahnfuß des benachbarten Zahns 25 aufweisen. Die Anzahl der Nuten 24 des Grundrohrs 17 entspricht der Anzahl der Zylinder, deren Gaswechselventile durch den Ventiltrieb gesteuert werden, im vorliegenden Fall drei (3). Die Innenverzahnung 14 am inneren Umfang des Grundrohrs 17 erstreckt sich ebenfalls über dessen gesamte Länge. Da das Grundrohr 17 somit über seine gesamte Länge einen gleichbleibenden Querschnitt aufweist, kann es zum Beispiel aus einem durch Fließpressen verformbaren Standardmaterial hergestellt werden, das die am inneren Umfang auf den Nockenträger 1 einwirkenden Belastungen aushält.
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Wie am besten in 2 dargestellt, sind die Nockenringe 18, 19, 20, 21 so auf dem Grundrohr 17 angeordnet, dass sämtliche Grundkreisabschnitte 12 in dieselbe Richtung weisen. Die Nockenringe 18, 19 und 20, 21 sind in Längsrichtung des Grundrohrs 17 paarweise hintereinander angeordnet, wobei eines der beiden Paare von Nockenringen 18, 19 an einem Stirnende des Grundrohrs 17 bzw. des Nockenträgers 1 angrenzend an das Radiallager 15 angeordnet ist, während das andere der beiden Paare von Nockenringen 20, 21 auf der entgegengesetzten Seite des Radiallagers 15 zwischen diesem und dem Kulissenring 22 angeordnet ist.
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Das Radiallager 15 ist als Gleitlager ausgebildet und umfasst eine drehfest auf dem Grundrohr 17 befestigte innere Lagerhülse 26 mit einer zylindrischen äußeren Lageroberfläche und einen die Lagerhülse 26 umgebenden äußeren Lagerring 27, der eine auf der Lageroberfläche der Lagerhülse 26 gleitende innere zylindrische Lageroberfläche aufweist und bei der Montage des Ventiltriebs drehfest und axial unverschiebbar im Lagerbock 16 des Zylinderkopfs 4 fixiert wird.
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Wie am besten in 5 und 6 dargestellt, ist der Lagerring 27 mit zwei radialen Ölbohrungen 28 versehen, die sich von einer zylindrischen äußeren Umfangsfläche des Lagerrings 27 radial durch diesen hindurch bis zur inneren Lageroberfläche erstrecken. Die beiden Ölbohrungen 28 sind so ausgerichtet, dass nach der Montage des Radiallagers 15 im Lagerbock 16 in jeder der beiden in 5 bzw. 6 dargestellten Verschiebestellungen des Nockenträgers 1 jeweils eine der Ölbohrungen 28 mit einem Ölkanal fluchtet, der innerhalb des Lagerbocks 16 ausgespart ist und im Betrieb der Brennkraftmaschine von einer Schmierölpumpe mit unter Druck stehendem Schmieröl beaufschlagt wird.
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Um den Nockenträger 1 in den beiden Verschiebestellungen gegen die entsprechende Stirnfläche des Lagerbocks 15 anliegend festzuhalten, ist eine Arretiervorrichtung 29 vorgesehen, die eine Kugelraste 30 und einen in eine Vertiefung auf der Oberseite des Lagerrings 27 eingesetzten Kulissenstein 31 umfasst. Die Kugelraste 30 ist in einer Bohrung montiert, die in einem nach oben überstehenden Zapfen 32 des Lagerbocks 16 ausgespart und an ihrem oberen Ende durch eine Schraube 33 verschlossen ist. Die Kugelraste 30 umfasst eine in Längsrichtung der Bohrung verschiebbare Rastkugel 34 und eine über der Rastkugel 34 in der Bohrung angeordnete vorgespannte Schraubendruckfeder 35, die sich mit ihrem oberen Ende gegen die Schraube 33 abstützt und mit ihrem unteren Ende auf die Rastkugel 34 einwirkt, um diese gegen den Kulissenstein 31 anzupressen.
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Wie am besten in 5 dargestellt, weist der Kulissenstein 31 an seiner Oberseite eine Rastkulisse auf, die zwei durch einen Vorsprung 36 getrennten Rastvertiefungen umfasst. In jeder der beiden Verschiebestellungen drückt die Schraubendruckfeder 35 die Rastkugel 34 gegen eine von zwei entgegengesetzten schrägen Flanken des Vorsprungs 36. Dadurch wird über die Rastkugel 34 eine axiale Kraftkomponente der Druckkraft der Schraubendruckfeder 35 in den Nockenträger 1 eingeleitet, um diesen in Richtung der Kraftkomponente gegen die benachbarte Stirnfläche des Lagerbocks 16 anliegend festzuhalten.
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Der auf dem Lagerring 27 befestigte Kulissenstein 31 ist in einer axialen Nut des Lagerbocks 16 axial beweglich und dient gleichzeitig dazu, den Lagerring 27 des Radiallagers 15 in Bezug zum Lagerbock 16 bzw. zum Zylinderkopf 4 drehfest zu fixieren.
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Um die Nockenringe 18, 19, 20, 21, die Lagerhülse 26 des Radiallagers 15 und den Kulissenring 22 drehfest auf dem Grundrohr 17 zu montieren, weisen diese Teile jeweils eine axiale Durchtrittsöffnung 37 für das Grundrohr 17 auf. Die Durchtrittsöffnungen 37 besitzen jeweils eine zylindrische innere Umfangsfläche 38, deren Innendurchmesser etwas größer als der Außendurchmesser der zylindrischen äußeren Umfangsfläche 23 des Grundrohrs 17 ist. Über die Umfangsfläche 38 von jedem der Teile stehen mehrere in axialer Richtung verlaufende durchgehende Rippen 39 über, die einen zu den Nuten 24 des Grundrohrs 17 allgemein komplementären Querschnitt und entsprechende Winkelabstände aufweisen, so dass sie nach der Montage der Nockenringe 18, 19, 20, 21, des Radiallagers 15 und des Kulissenrings 22 formschlüssig in die Nuten 24 eingreifen.
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Um die Nockenringe 18, 19, 20, 21, das Radiallager 15 und den Kulissenring 22 axial unverschiebbar auf dem Grundrohr 17 festzuhalten, weisen die Rippen 39 Außendurchmesser auf, die geringfügig größer als die Innendurchmesser der Nuten 24 sind, so dass die Nockenringe 18, 19, 20, 21, die Lagerhülse 26 des Radiallagers 15 und der Kulissenring 22 nach ihrer Montage unter lokaler Presspassung im Bereich der beiden entgegengesetzten Flanken der Rippen 39 reibschlüssig auf dem Grundrohr 17 festgehalten werden, wie durch die Pfeile A in 4 angezeigt. Im Gegensatz zu einer Presspassung entlang des gesamten Umfangs des Grundrohrs 17 kann durch die örtliche Begrenzung der Presspassung auf die Flanken der Rippen 39 eine Beeinträchtigung der axialen Verschiebbarkeit des Nockenträgers 1 durch eine Einwärtsverformung von Zähnen 25 der Innenverzahnung 14 sicher verhindert werden.
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Zur Montage der Nockenringe 18, 19, 20, 21, des Radiallagers 15 und des Kulissenrings 22 werden diese Teile in der in 2 dargestellten Reihenfolge in Richtung der Pfeile B unter Krafteinwirkung auf das Grundrohr 17 aufgeschoben. Durch den Eingriff der Rippen 39 in die Nuten 24 des Grundrohrs 17 kann dabei eine gewünschte definierte Dreh- oder Winkelausrichtung der Nockenringe 18, 19, 20, 21, der Lagerhülse 26 des Radiallagers 15 und des Kulissenrings 22 auf dem Grundrohr 17 sichergestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nockenträger
- 2
- Grundnockenwelle
- 3
- Ventiltrieb
- 4
- Zylinderkopf
- 5
- Ventilbetätigungsnocken
- 6
- Ventilbetätigungsnocken
- 7
- Ventilbetätigungsnocken
- 8
- Ventilbetätigungsnocken
- 9
- linksgängige Nut
- 10
- rechtsgängige Nut
- 11
- Schaltkulisse
- 12
- Grundkreisabschnitte
- 13
- Außenverzahnung
- 14
- Innenverzahnung Grundrohr
- 15
- Radiallager
- 16
- Lagerbock
- 17
- Grundrohr
- 18
- Nockenring
- 19
- Nockenring
- 20
- Nockenring
- 21
- Nockenring
- 22
- Kulissenring
- 23
- Umfangsfläche Grundrohr
- 24
- Nuten Grundrohr
- 25
- Zahn Innenverzahnung
- 26
- innere Lagerhülse Radiallager
- 27
- äußerer Lagerring Radiallager
- 28
- Ölbohrungen
- 29
- Arretiervorrichtung
- 30
- Kugelraste
- 31
- Kulissenstein
- 32
- Zapfen
- 33
- Schraube
- 34
- Rastkugel
- 35
- Schraubendruckfeder
- 36
- Vorsprung
- 37
- Durchtrittsöffnung
- 38
- innere Umfangsfläche
- 39
- Rippen