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Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zur Verbesserung der thermodynamischen Eigenschaften von Brennkraftmaschinen sind Ventiltriebe bekannt, bei denen das Arbeitsspiel beeinflusst werden kann, um beispielsweise eine drehzahlabhängige Veränderung der Öffnungszeiten oder des Hubs der Gaswechselventile zu ermöglichen.
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Aus der
DE 10 2004 011 586 A1 der Anmelderin ist ein Ventiltrieb bekannt, bei dem mehrere Nockenträger drehfest und axial verschiebbar auf einer Grundnockenwelle angeordnet sind. Zur Betätigung von zwei Gaswechselventilen jedes Zylinders der Brennkraftmaschine sind auf dem zugehörigen Nockenträger zwei im axialen Abstand voneinander angeordnete Paare von Ventilbetätigungsnocken vorgesehen, von denen jedes Paar zwei verschiedene Nockenprofile aufweist. Durch axiale Verschiebung der Nockenträger auf der Grundnockenwelle zwischen zwei Verschiebestellungen lässt sich jeweils eines der beiden Nockenprofile jedes Nockenpaars mit einer Rolle eines Rollenschlepphebels des zugehörigen Gaswechselventils in Anlagekontakt bringen. Bei dem bekannten Ventiltrieb sind die Nockenträger zwischen den beiden Nockenpaaren in einem Lager eines Nockenwellenlagerbocks des Zylinderkopfgehäuses drehbar gelagert.
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Ein Ventiltrieb der eingangs genannten Artist aus der
DE 10 2010 013 216 A1 bekannt. Die Nockenträger oder Nockenstücke tauchen dort in einer ihrer beiden Endstellungen nicht nur mit den Lagerhülsen in eines der beiden benachbarten Lager ein, sondern darüber hinaus auch mit einem Teil einer Kulissenführung, die zum Verschieben der Nockenträger oder Nockenstücke zwischen den Endstellungen dient. Zu diesem Zweck müssen die Lager einen relativ großen Innendurchmesser aufweisen. Die Arretierung der Nockenträger oder Nockenstücke in den beiden Endstellungen erfolgt dort nur mit Hilfe eines federbelasteten Druckstücks in einer Querbohrung der Grundnockenwelle, das von innen her in eine von drei Nuten am inneren Umfang des Nockenträgers oder Nockenstücks einrastet. Bei einer Erwärmung der Brennkraftmaschine und einer daraus resultierenden Längenausdehnung der Grundnockenwelle kann dies zu einer Veränderung der Relativposition der einzelnen Nockenträger in Bezug zum Zylinderkopf führen, wenn die Grundnockenwelle einen anderen Wärmedehnungskoeffizienten als der Zylinderkopf besitzt und sich daher die Abstände zwischen den Querbohrungen der Grundnockenwelle und damit die Abstände der benachbarten Nockenträger um ein anderes Maß als die Mittenabstände der Lager verändern. Durch die in einer Endstellung in ein Lager eintauchende Kulissenführung wird zudem die Schmierung des als Gleitlager ausgebildeten Lagers erschwert, da durch die Kulissenführung leicht Schmieröl abfließen kann.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2008 024 875 A1 ist ein Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine bekannt. Dieser weist mindestens eine Nockenwelle, mehrere drehfest und axial verschiebbar auf der Nockenwelle geführte, in stationären Drehlagern drehbar gelagerte Nockenträger sowie Mittel zum axialen Verschieben der Nockenträger auf. Um einen Einsatz des Ventiltriebs bei Brennkraftmaschinen zu ermöglichen, bei denen die mit dem Ventiltrieb zu betätigenden Gaswechselventile jedes Zylinders einen geringen axialen Abstand aufweisen, sollen sich benachbarte, in Bezug zueinander verschiebbare Nockenträger gegenseitig überlappen. Dabei gleiten die benachbarten Nockenträger im Bereich der Überlappung aufeinander, wenn sie in Bezug zueinander verschoben werden. Weiterhin weisen die Nockenträger röhrenförmige, zu einer Drehachse der Nockenwelle koaxiale Stirnenden auf, die nach Art eines Teleskoprohrs ineinander greifen.
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Weiterhin beschreibt die Druckschrift
DE 10 2009 021 650 A1 einen Ventiltrieb eines Verbrennungsmotors mit hubvariabler Gaswechselventilbetätigung. Dieser umfasst eine Nockenwelle mit einer Trägerwelle, einem ersten Nockenstück und einem zweiten Nockenstück, die unabhängig voneinander axial verschiebbar auf der Trägerwelle angeordnet sind und Lagerzapfen aufweisen, an denen die Nockenstücke in Nockenwellenlagerstellen radial abgestützt sind. Dabei sollen die an aufeinanderfolgenden Axialendabschnitten der Nockenstücke ausgebildeten Lagerzapfen in radialer Reihenschaltung in der zugehörigen Nockenwellenlagerstelle abgestützt sein.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass auch bei einer Erwärmung der Brennkraftmaschine eine gleichbleibende Relativposition der einzelnen Nockenträger in Bezug zum Zylinderkopf gewährleistet und vorzugsweise in Verbindung damit auch der Schmiermittelabfluss aus den Lagern reduziert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Nockenträger entgegengesetzte Anschlagflächen aufweisen, mit denen sie sich in jeder der beiden Endstellungen in axialer Richtung gegen eines der benachbarten Lager abstützen, wobei der Lagerbock jedes Lagers an eine Schmiermittelversorgung angeschlossen ist und zwei Schmiermittelauslässe aufweist, von denen jeder zur Schmierung von einer der beiden Lagerhülsen der benachbarten Nockenträger dient, die von entgegengesetzten Seiten her in das Lager eintauchen, und die im axialen Abstand voneinander angeordnet sind, wobei jeder Schmiermittelauslass in beiden Endstellungen des zugehörigen Nockenträgers gegenüber von einer äußeren Umfangsfläche der in das Lager eintauchenden Lagerhülse angeordnet ist, sodass sich die Lagerhülsen über die Schmiermittelauslässe hinweg erstrecken und einen ungehinderten Austritt von Schmiermittel verhindern.
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Durch die erfindungsgemäßen Merkmale, das heißt durch die axiale Abstützung der Nockenträger in den beiden Endstellungen gegen eines der benachbarten Lager des Zylinderkopfs, kann zum einen sichergestellt werden, dass sich bei einer Erwärmung der Brennkraftmaschine in den Endstellungen der Nockenträger deren Relativposition in Bezug zum Zylinderkopf nicht verändert. Außerdem können die Anschlagflächen genutzt werden, um in den Endstellungen den Abfluss von Schmiermittel aus den Lagern zu reduzieren, indem sie den Ringspalt zwischen der inneren Umfangsfläche jedes Lagers und den äußeren Umfangsflächen der in das Lager eintauchenden Lagerhülsen zumindest an einer Seite des Lagers verschließen.
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Durch die Lagerung der beiden Nockenstücke an den Enden der Nockenträgers in den Lagern des Zylinderkopfs kann außerdem für eine sehr genaue radiale Führung der Ventilbetätigungsnocken gesorgt werden, was zu einer sehr geringen Rundlauftoleranz der Nockenträger bzw. Nockengeometrie führt. Darüber hinaus hat die zur Verschiebung der Nockenträger dienende axiale Verzahnung zwischen den Nockenträgern und der Grundnockenwelle nur noch Einfluss auf die Winkellage der Nockengeometrie und muss nicht auch noch für eine radiale Führung der Nockenträger auf der Grundnockenwelle sorgen. Dadurch kann das Spiel zwischen der Innenverzahnung der Nockenträger und der Außenverzahnung der Grundnockenwelle vorteilhaft verringert werden. Nicht zuletzt kann die Fertigungstechnologie weiterverwendet werden, die bei der Anmelderin bisher für die Lagerung der Grundnockenwelle in Lagern des Zylinderkopfs eingesetzt wurde. Auch an den Abmessungen der Verzahnung zwischen den Nockenträgern und der Grundnockenwelle sind keine Veränderungen erforderlich.
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Eine erste Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Anschlagflächen jeweils von einer Stirnfläche eines an die Lagerhülse angrenzenden Ventilbetätigungsnockens gebildet werden, die sich gegen einen um ein Lagerauge des Lagers umlaufenden Bund abstützt. Auf diese Weise können die ohnehin vorhandenen Stirnflächen der Ventilbetätigungsnocken zugleich als Anschlagflächen genutzt werden, über die sich die Nockenträger in den beiden Endstellungen gegen eines der beiden benachbarten Lager abstützen, und um den Abfluss von Schmiermittel aus den Lagern zu reduzieren. Um in den beiden Endstellungen des Nockenträgers die Gleitreibung zwischen der Anschlagfläche des rotierenden Nockenträgers und der gegenüberliegenden ortsfesten Stirnfläche des jeweiligen Lagers zu minimieren, gegen das sich der Nockenträger abstützt, und um einen Freigang für den zu diesem Lager benachbarten Ventilbetätigungsnocken zu schaffen, sind die Stirnflächen der Lager vorteilhaft mit dem in Richtung des Nockenträgers überstehenden schmalen Bund versehen, gegen den sich die Stirnfläche des benachbarten Ventilbetätigungsnockens abstützt.
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Eine alternative Ausführungsvariante sieht vor, dass jede der entgegengesetzten Anschlagflächen von einer Stirnfläche eines Bundes gebildet wird, der zwischen einer der Lagerhülsen und dem benachbarten Ventilbetätigungsnocken angeordnet ist. Dadurch wird zwischen dem Ventilbetätigungsnocken und der benachbarten Lagerhülse eine niedrige Stufe gebildet, über die sich der Nockenträger gegen das benachbarte Lager abstützt und die dann den Abfluss von Schmiermittel aus dem Lager reduziert. In gleicher Weise wie der oben beschriebene ortsfeste Bund dient auch der rotierende Bund zur Reduzierung der Gleitreibung und zur Schaffung eines Freigangs für den zum Lager benachbarten Ventilbetätigungsnocken.
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In beiden Fällen ist der Außendurchmesser des Bundes kleiner als der Außendurchmesser eines Grundkreisabschnitts der Nockenträger, jedoch größer als der Außendurchmesser der Lagerhülsen. Auch sind in beiden Fällen die Anschlagflächen der Nockenträger und die gegenüberliegenden Stirnflächen zweckmäßig senkrecht zur Drehachse und parallel zueinander.
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In beiden Fällen wird der Ringspalt zwischen der inneren Umfangsfläche jedes Lagers und den äußeren Umfangsflächen der in das Lager eintauchenden und sich im Lager gegenüberliegenden Lagerhülsen im Bereich der Anschlagfläche des Nockenträgers durch diese Anschlagfläche verschlossen, so dass an einer Seite des Lagers der Abfluss von Schmiermittel aus dem Lager weiter reduziert werden kann.
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Gemäß einer nicht beanspruchten Ausgestaltung der Erfindung ist der Außendurchmesser der Lagerhülsen kleiner als der Außendurchmesser des Grundkreisabschnitts der Nockenträger, wodurch ein übergroßer Lagerinnendurchmesser vermieden wird. Auf der anderen Seite ist der Lagerinnendurchmesser aber größer als bei Ventiltrieben bei denen die Grundnockenwelle selbst zwischen den Nockenträgern in Lagern des Zylinderkopfs gelagert ist, was für eine bessere Rundlaufgenauigkeit sorgt.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Lager Gleitlager sind und dass der Lagerbock jedes Lagers an eine Schmiermittelversorgung angeschlossen ist, wobei er vorzugsweise zwei Schmiermittelkanäle umgibt, von denen jeder zur Schmierung von einer der beiden Lagerhülsen dient, die von entgegengesetzten Seiten her in das Lager eintauchen. Die Mündungen der beiden Schmiermittelkanäle sind vorteilhaft im Abstand voneinander und in der Nähe der beiden entgegengesetzten Stirnflächen jedes Lagers an dessen innerer Umfangsfläche angeordnet, so dass sie den äußeren Umfangsflächen der beiden Lagerhülsen, die von entgegengesetzten Seiten her in das Lager eintauchen, in jeder Endstellung der Nockenträger gegenüberliegen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das Schmiermittel aus den Schmiermittelkanälen in den Ringspalt zwischen der inneren Umfangsfläche des Lagers und den äußeren Umfangsflächen der Lagerhülsen zugeführt wird und nur durch diesen Ringspalt aus dem Lager abfließen kann. Weiter wird dadurch auch die Schmierung zwischen der Anschlagfläche des rotierenden Nockenträgers und der Stirnfläche des ortsfesten Lagers sichergestellt.
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Um zu vermeiden, dass es beim Gleiten der aus Stahl bestehenden Lagerhülsen in den aus Leichtmetall bestehenden Gleitlagern im Bereich der Enden der Lagerhülsen zu Kantenträgerschäden kommt, weisen die Gleitlager an ihrem inneren Umfang vorzugsweise mehrere Freistiche oder umlaufende Nuten auf. Die Freistiche oder Nuten sind vorteilhaft an den Stellen angeordnet, wo sich die Stirnflächen der Lagerhülsen befinden, wenn die beiden im Lager gelagerten Nockenträger ihre Endstellungen einnehmen.
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Um die Nockenträger in einer der beiden Endstellungen festzuhalten, in der sie mit einer ihrer Anschlagflächen gegen ein benachbartes Lager anliegen und sich gegen dieses abstützen, sind wie bei den Ventiltrieben aus den eingangs genannten Druckschriften Mittel zum Arretieren der Nockenträger in den beiden Endstellungen vorgesehen. Vorzugsweise umfassen diese Mittel für jeden Nockenträger eine federbelastete Arretierkugel in einer Bohrung der Grundnockenwelle, die in den Endstellungen des Nockenträgers eine Kraft mit einer axialen Kraftkomponente auf den Nockenträger ausübt, um diesen jeweils mit einer seiner beiden Anschlagflächen gegen eines der beiden benachbarten Lager anliegend festzuhalten.
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Die federbelastete Arretierkugel wird zu diesem Zweck in beiden Endstellungen des Nockenträgers vorteilhaft gegen eine schräge Flanke von einer von zwei am inneren Umfang des Nockenträgers vorgesehen Arretiernuten gepresst, deren axialer Abstand der Länge des Verschiebewegs des Nockenträgers zwischen den Endstellungen entspricht.
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Wie bei dem Ventiltrieb aus der eingangs genannten
DE 10 2010 013 216 A1 weist der erfindungsgemäße Ventiltrieb Mittel zum axialen Verschieben der Nockenträger auf der Grundnockenwelle auf. Anders als bei dem bekannten Ventiltrieb sind diese Mittel jedoch zweckmäßig etwa in der axialen Mitte der Nockenträger zwischen zwei Ventilbetätigungsnockenpaaren angeordnet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen näher erläutert.
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1 zeigt eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht von Teilen einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventiltriebs zur Steuerung von Einlassventilen von Zylindern einer Brennkraftmaschine mit mehreren auf einer Grundnockenwelle verschiebbaren Nockenträgern;
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2 zeigt eine Längsschnittansicht von einem Teil der Grundnockenwelle und den darauf verschiebbaren Nockenträgern;
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3 zeigt eine vergrößerte Längsschnittansicht von einem Teil der Grundnockenwelle und einem darauf verschiebbaren Nockenträger bei einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventiltriebs.
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Bei dem in der Zeichnung nur teilweise dargestellten, in einem Zylinderkopf 1 einer Brennkraftmaschine angeordneten Ventiltrieb 2 für Paare von Einlassventilen 3 von Zylindern der Brennkraftmaschine lassen sich der Hub und die Öffnungszeiten der Einlassventile 3 jedes Zylinders verstellen.
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Der Ventiltrieb 1 umfasst eine von der Brennkraftmaschine drehend angetriebene Grundnockenwelle 4 sowie für jeden Zylinder bzw. für jedes Paar von Einlassventilen 3 einen drehfest und axial verschiebbar auf der Grundnockenwelle 4 montierten Nockenträger 5, sowie einen Aktuator 6 (1) zum Verschieben des Nockenträgers 5 zwischen zwei im axialen Abstand voneinander angeordneten definierten Endstellungen.
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Die drei hohlzylindrischen Nockenträger 5 weisen an ihrem äußeren Umfang jeweils zwei im axialen Abstand voneinander angeordnete Nockenpaare 7, 8 auf, von denen jedes aus zwei Nocken 9, 10 mit unterschiedlichen Hubkonturen besteht. Wie in 1 dargestellt, wirkt jedes der beiden Nockenpaare 7, 8 mit einer Rolle 11 eines schwenkbar gelagerten Rollenschlepphebels 12 des zugehörigen Einlassventils 3 zusammen. Durch eine axiale Verschiebung des Nockenträgers 5 kann die Rolle 11 nach Bedarf mit einem der beiden Nocken 9, 10 des Nockenpaars 7 bzw. 8 in Anlagekontakt gebracht werden, so dass sie sich während jeder Umdrehung der Grundnockenwelle 4 einmal über eine Hubkontur des Nockens 9, 10 hinwegbewegt und dabei den Rollenschlepphebel 12 unter Öffnen des Einlassventils 3 verschwenkt. Durch unterschiedliche Hubkonturen der beiden Nocken 9, 10 können der Hub und die Öffnungszeit jedes Einlassventils 3 in Abhängigkeit von der Verschiebestellung des Nockenträgers 5 unabhängig vom Hub und der Öffnungszeit der Einlassventile 3 der anderen Zylinder zum Beispiel drehzahlabhängig verändert werden.
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Um die Nockenträger 5 drehfest und axial verschiebbar auf der Grundnockenwelle 4 zu führen, sind die Nockenträger 5 an ihrem inneren Umfang mit einer axialen Längsverzahnung 13 versehen, die mit einer von mehreren komplementären Außenverzahnungen 14 auf der Grundnockenwelle 4 kämmt, wie am besten in 2 und 3 dargestellt.
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Die aus Stahl gefertigten Nockenträger 5 sind an ihren entgegengesetzten Enden mit hohlzylindrischen, zur Drehachse 15 der Grundnockenwelle 4 koaxialen Lagerhülsen 16 versehen, mit denen die Nockenträger 5 und über die Nockenträger 5 auch die Grundnockenwelle 4 in Gleitlagern 17 des Zylinderkopfs 1 gelagert sind. Die Grundnockenwelle 4 ist darüber hinaus an ihren entgegengesetzten Enden ebenfalls in Gleitlagern (nicht sichtbar) des Zylinderkopfs 1 gelagert.
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Bei der Ausführungsform in den 1 und 2 sind die Nockenträger 5 zwischen dem äußeren Nocken 9 bzw. 10 jedes Nockenpaars 7, 8 und der benachbarten Lagerhülse 16 mit einem schmalen ringförmigen Bund 18 versehen, dessen Stirnfläche 19 eine Anschlagfläche bildet, über die sich der Nockenträger 5 in jeder Endstellung gegen eine gegenüberliegende Stirnfläche 20 eines benachbarten Gleitlagers 17 abstützt. Wie am besten in 2 dargestellt, besitzt der Bund 18 einen Außendurchmesser, der kleiner ist als der Außendurchmesser eines Grundkreisabschnitts der Nockenpaare 7, 8, jedoch etwas größer als der Außendurchmesser der Lagerhülsen 16, so dass der Bund 18 zur benachbarten Lagerhülse 16 hin eine Stufe bildet. Die gegenüberliegenden Stirnflächen 19, 20 des Bundes 18 und des benachbarten Gleitlagers 17 sind senkrecht zur Drehachse 15 und parallel zueinander.
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Bei der Ausführungsform in 3 ist der Bund 18 nicht am Nockenträger 5 sondern jeweils am Gleitlager 17 angeformt, das an seinen entgegengesetzten Seiten mit dem in axialer Richtung überstehenden Bund 18 versehen ist. Die Anschlagflächen der Nockenträger 5 werden dort von den Stirnflächen der äußeren Nocken jedes Nockenpaars 7, 8 gebildet, die sich in den beiden Endstellungen der Nockenträger 5 jeweils gegen den Bund 18 eines benachbarten Gleitlagers 17 abstützen.
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Die Gleitlager 17 bestehen jeweils aus einem am Zylinderkopf 1 angeformten Lagerbock 21 und einem mit dem Lagerbock 21 verschraubten Lagerdeckel 22, die beide aus Aluminium bestehen. Der Lagerbock 21 und der Lagerdeckel 22 begrenzen gemeinsam ein zylindrisches Lagerauge 23, in das die Lagerhülsen 16 zweier benachbarter Nockenträger 5 von entgegengesetzten Seiten her eintauchen, wobei sich ihre ringförmigen Stirnflächen 24 im Abstand gegenüberliegen.
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Zur Vermeidung von Kantenträgerschäden am Lagerbock 21 und am Lagerdeckel 22 weisen die Gleitlager 17 an ihrem inneren Umfang mehrere Freistiche oder umlaufende Nuten 25 auf. Wie am besten in 2 und 3 dargestellt, sind die Freistiche oder Nuten 25 etwa dort angeordnet, wo sich in den beiden Endstellungen der benachbarten Nockenträger 5 die Stirnflächen 24 von deren Lagerhülsen 16 befinden. Bei den Ausführungsformen in der Zeichnung sind drei Freistiche oder Nuten 25 vorgesehen, von denen die mittlere in der axialen Mitte des Gleitlagers 17 angeordnet ist, wo sich die Stirnflächen 24 befinden, wenn die Lagerhülsen 16 vollständig in das Gleitlager 17 eintauchen.
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Zur Schmierung der Gleitlager 17 sind die Lagerböcke 21 mit Schmiermittelkanälen 26 versehen, deren Schmiermitteleinlass 27 an eine Schmiermittelbohrung 28 (in 2 schematisch dargestellt) des Zylinderkopfs angeschlossen ist, die zur Versorgung der Einlassventile 3 mit Schmiermittel dient. Innerhalb der Lagerböcke 21 verzweigen sich die Schmiermittelkanäle 26, wobei die beiden Zweigkanäle 29 in der Nähe der entgegengesetzten Stirnflächen 20 der Gleitlager 17 in die Lageraugen 23 münden. Dadurch wird erreicht, dass die Schmiermittelauslässe 30 der Zweigkanäle 29 in jeder Endstellung der Nockenträger 5 den äußeren Umfangsflächen der in das Lagerauge 23 eintauchenden Lagerhülsen 16 gegenüberliegen, bzw. dass sich die Lagerhülsen 16 über die Schmiermittelauslässe 30 hinweg erstrecken und einen ungehinderten Austritt von Schmiermittel verhindern.
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Das durch die Schmiermittelkanäle 26 in die Lageraugen 23 der Gleitlager 17 zugeführte Schmiermittel dient einerseits zur Schmierung der Gleitlager 17 und andererseits zur Schmierung der in Bezug zu den Stirnflächen 20 rotierenden Anschlagflächen 19. Durch das Anschlagen der Anschlagflächen 19 gegen die gegenüberliegende Stirnfläche 20 wird an einer Seite jedes Gleitlagers 17 der Abfluss von Schmiermittel aus dem Lagerauge 23 reduziert.
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Die axiale Verschiebung eines Nockenträgers 5 auf der Grundnockenwelle 4 in eine der beiden Endstellungen zur Verstellung des Hubs oder der Öffnungszeiten der zugehörigen Einlassventile 3 erfolgt bei Bedarf und wird immer dann vorgenommen, wenn die Grundkreisabschnitte der Nockenpaare 7, 8 den Rollen 11 der zugehörigen Schlepphebel 12 gegenüberliegen. Zur Verschiebung wird der Aktuator 6 des Nockenträgers 5 betätigt, der zwei nebeneinander angeordnete Mitnehmer 31 (1) aufweist, die sich aus dem Aktuator 6 ausfahren lassen. Bei der Betätigung des Aktuators 6 wird einer der beiden Mitnehmer 31 beim Ausfahren in eine links- bzw. rechtsgängige schraubenförmige Nut 32 am äußeren Umfang des Nockenträgers 5 eingespurt, die dem einspurenden Mitnehmer 31 in einer der beiden Endstellungen gegenüberliegt. Während einer anschließenden Umdrehung der Grundnockenwelle 4 wird der Nockenträger 5 infolge der Bewegung des Mitnehmers 31 durch die schraubenförmige Nut 32 nach links bzw. nach rechts in die jeweils andere Endstellung verschoben.
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Der Abstand der beiden Endstellungen entspricht dem Mittenabstand der beiden Nocken 9, 10 jedes Nockenpaars 7, 8 sowie dem axialen Abstand zweier Arretiernuten 33, die im Bereich von einem der Nockenpaare 7 am inneren Umfang des Nockenträgers 5 ausgespart sind. Die beiden Arretiernuten 33 dienen zur Arretierung des Nockenträgers 5 in den beiden Endstellungen. Die Arretierung erfolgt mit Hilfe einer in einer Querbohrung 34 der Grundnockenwelle 4 angeordneten Arretierkugel 35, die durch die Kraft einer Schraubendruckfeder 36 gegen eine schräge Flanke von einer der beiden Arretiernuten 33 angepresst wird. Dadurch wird eine axiale Kraftkomponente in den Nockenträger 5 eingeleitet, um diesen mit einer der beiden Anschlagflächen 19 gegen die gegenüberliegende Stirnfläche 20 des Gleitlagers 17 anzupressen, so dass er sich in den beiden Endstellungen jeweils gegen eines der benachbarten Gleitlager 17 abstützt.