DE3934848A1 - In zwei und mehr groessen separat mit nur einem regelorgan verstellbare nockenwelle - Google Patents
In zwei und mehr groessen separat mit nur einem regelorgan verstellbare nockenwelleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine in zwei und mehr Größen
separat mit nur einem Regelorgan verstellbare Nockenwelle.
Nockenwellen dienen vor allem der Regelung der Ein- und Aus
laßventile an Verbrennungsmotoren.
Bei bisherigen Verbrennungsmotoren sind die Ventilsteuerzeiten
konstant und über das gesamte Betriebsfeld eines Verbrennungsmotors
unveränderlich. Eine derartige Regelung kann
nur in einem Betriebspunkt optimal sein und führt - insbesondere
bei starken Abweichungen von diesem Betriebspunkt -
in anderen Betriebsbereichen zu starken Verschlechterungen.
In der jüngsten Vergangenheit hat man die Tragweite der Optimierung
der Steuerzeiten erkannt und sie als Kernproblem
der Motorenentwicklung betrachtet.
Insbesondere die Steuerzeit "Einlaß schließt" hat eine starke
Bedeutung. Ein "frühes" Schließen des Einlasses ist bei
niedrigen Motordrehzahlen anzustreben, während ein "spätes"
Schließen des Einlasses wegen des dann gegebenen "Nachladeeffektes"
bei hohen Motordrehzahlen vorzuziehen ist.
Es sind verschiedene Vorschläge bekannt, eine Steuerzeit zu
verstellen.
Bei DP 28 22 147 sind die Nocken der Auslaßventile auf einem
mit dem Antriebsrad der Nockenwelle drehfest verbundenen
hohlen Rohr fest und die Nocken für die Einlaßventile über
Stifte durch Schlitze in Umfangsrichtung in dem hohlen Rohr
mit einer Innenwelle verbunden. Durch Verschwenken der Innenwelle
läßt sich die Relativstellung der Einlaßnocken än
dern.
Bei DP 27 47 88 400 sind ebenfalls die einen Nocken an der
Hohlwelle fest und die zu verstellenden Nocken liegen in
einer Ausführung als Ringe um die Hohlwelle. Über Stifte
greifen sie in Kurven in einer Innenwelle. Hier werden die
Nocken durch axiales Verschieben der Innenwelle verdreht.
Ein Nachteil der genannten Lösungen ist, daß mit einem Regelorgan
maximal eine Steuergröße stufenlos veränderbar ist.
Will man zwei verschiedene Größen z. B. den Öffnungs- und den
Schließzeitpunkt des Einlaßventils unabhängig voneinander
stufenlos verändern, dann sind zwei verschiedene Regelorgane
notwendig. Mit dem ersten wird der gewünschte Öffnungszeit
punkt t₁ (öff) eingestellt und mit dem zweiten der gewünschte
Schließzeitpunkt t₁ (schließ). Dies kann man z. B. realisieren,
wenn man den Nocken teilt, so daß die Vorderflanke relativ
zur Rückflanke verdreht wird und die beiden Nockenteile
mit den Flanken separat regelt.
Wenn man einen ganzen Nocken verdreht, ändert sich mit der
einen Flanke auch die andere und damit z. B. die wichtige
Größe "Ventilüberschneidung".
Für eine besonders günstige Regelung der Ventilsteuerzeiten
müßten mindestens drei Größen separat veränderbar und den
Betriebsbedingungen anpaßbar sein.
- a) Die Steuerzeit "Einlaß schließt" drehzahl- und last abhängig zur Erhöhung des maximalen Drehmoments im untersten oder obersten Drehzahlbereich.
- b) Die Ventilüberschneidung zur Abgasaufbereitung (Abgasrückführung) und damit eine der beiden Steuerzeiten "Einlaß öffnet" oder "Auslaß schließt" drehzahl- und lastabhängig.
- c) Die Steuerzeit "Auslaß öffnet" zur schnellen Aufheizung des Katalysators in der Warmlaufphase des Motors (vgl. DP 35 06 107 A1)
Mit den bisher bekannten Lösungen ist, wie oben gesagt, für
jede separate Einstellung einer Größe ein eigenes Regelorgan
und die dafür notwendige Verstellmechanik notwendig. Dies
macht die Anordnung aufwendig, teuer und voluminös.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Die Erfindung, wie sie gekennzeichnet ist, ermöglicht für
zwei und mehr Steuergrößen eine verschiedenartige Einstellung
mit Hilfe nur eines Regelorgans und einer kompakten
Verstellmechanik.
Dies wird dadurch erreicht, daß jede der zwei und mehr Steuergrößen
fj (j = 1. . .k; k < 2 oder k = 2) als Funktion zweier
oder mehrerer Variabler angesehen wird und für n Punkte Pi
des Variablenfeldes (i = 1. . .n; n = endlicher Wert) der Wert
fji jeder Steuergröße festgelegt wird. Mit einem einzigen Regelorgan
können mindestens n Positionen Ei, denen jeweils
ein Punkt Pi zugeordnet ist, so eingestellt werden, daß
durch diese Einstellung jede Steuergröße in die für sie gewünschte
Position fji gefahren wird. Für alle übrigen, unendlich
vielen Punkte des Variablenfeldes wird eine der n
Positionen oder einer der einstellbaren Zwischenwerte als
Einstellposition gewählt.
Dies sei an einem konkreten Beispiel erläutert:
Das gesamte über der Motordrehzahl und Motorbelastung aufgespannte
zweidimensionale Betriebsfeld wird für endlich viele
Betriebspunkte untersucht und für diese Betriebspunkte die
Optima der Steuerzeiten gesucht. Jedem dieser Betriebspunkte
wird genau eine Einstellposition zugewiesen und die Steuerzeiten
in dieser Position "optimal" eingestellt. Für die Umgebungen
dieser Betriebspunkte wird eine gleiche oder ähnliche
Einstellung als Einstellwert gewählt. Das gesamte Betriebsfeld
wird dann durch die endliche Anzahl der Umgebungen
überdeckt. Man benötigt also nur endlich viele verschiedene
Einstellungen der 2-4 Steuergrößen.
Nimmt man z. B. zur Optimierung vier verschiedene Betriebspunkte
(Drehzahl niedrig-Teillast; Drehzahl niedrig-Vollast;
Drehzahl hoch-Teillast; Drehzahl hoch-Vollast;),
dann hat man in diesen Punkten ein Optimum bei z. B. einer
ganz bestimmten Einstellung der Öffnungs- und Schließzeiten
der Ventile.
Beispiele für Einstellung der Ventilsteuerzeiten:
Punkt 1:
Drehzahl hoch - Vollast:
Auslaß öffnet spät
Einlaß öffnet früh
große Ventilüberschneidung
Einlaß schließt spät
Drehzahl hoch - Vollast:
Auslaß öffnet spät
Einlaß öffnet früh
große Ventilüberschneidung
Einlaß schließt spät
Punkt 4:
Drehzahl gering - Teillast:
Auslaß öffnet früher
Einlaß öffnet später
geringe Ventilüberschneidung
Einlaß schließt früh
Drehzahl gering - Teillast:
Auslaß öffnet früher
Einlaß öffnet später
geringe Ventilüberschneidung
Einlaß schließt früh
Ein Regelorgan, das z. B. durch Linearverschiebung diese vier
Punkte einstellen können muß, muß also in mindestens vier
Positionen verfahrbar sein. In Position 1 stellt es den Auslaßnocken
zurück, die Vorderflanke des Einlaßnockens vor und
die Rückflanke des Einlaßnockens zurück.
In Position 4 stellt es den Auslaßnocken vor, die Vorderflanke
des Einlaßnockens zurück und die Rückflanke des Einlaßnockens
vor.
Jedem Punkt des Betriebsfeldes wird eine der vier Positionen
oder eine Zwischenstellung zwischen diesen Positionen zuge
wiesen.
Fig. 1 dient der Beschreibung einer Nockenwelle, bei der
durch Verstellen eines einzigen Schiebers eine endliche Anzahl
von Verstellmöglichkeiten der Öffnungs- und Schließwinkel
von Ein- und Auslaßventil möglich wird.
Das Antriebsrad 1 der Nockenwelle ist an einer Hohlwelle 2
drehfest angebracht.
Um diese Hohlwelle liegen die in zwei Hälften 4, 5 geteilten
Einlaßnockenringe 3 und die in zwei Hälften 7, 8 geteilten
Auslaßnockenringe 6.
In der Hohlwelle 2 liegt eine Innenwelle 9, die mit den Zapfen
14 der Hohlwelle und dem axialen Schlitz 15 der Innenwelle
drehfest, aber axial verschiebbar mit der Hohlwelle
verbunden ist.
In der Innenwelle 9 sind vier verschiedene, axial mit unterschiedlichen
Neigungen in Umfangsrichtung verlaufende Kurven
für die insgesamt vier verschiedenen Nockenhälften
4, 5, 7, 8 vorhanden.
Von diesen Kurven sind diejenigen 10 für die erste Hälfte 4
des Einlaßnockens 3 und diejenigen 11 für die erste Hälfte 7
des Auslaßnbockens 6 gezeigt.
Die beiden anderen Kurventypen kann man auf der Vorder- und
Rückseite der Innenwelle 9 annehmen.
Bei der Montage der Nockenwelle werden die verschiedenen
Nockenringe bzw. Nockenhälften ebenso wie die nicht gezeigten
Nockenwellenlager über die Hohlwelle gestreift. Während
die Lager drehfest mit der Hohlwelle verbunden werden, sind
die Nockenteile relativ zur Hohlwelle verdrehbar.
Sie werden mit Stiften 12, 13 durch in Umfangsrichtung verlaufende
Schlitze in der Hohlwelle 2 in den Kurven 10, 11 in
der Innenwelle 9 in Umfangsrichtung fixiert. D. h. die Flanken
der Kurven verhindern ein Verdrehen der Nockenhälften
relativ zur Hohlwelle.
Verschiebt man die Innenwelle 9 in axialer Richtung, werden
die verschiedenen Nockenhälften 4, 5, 7, 8 von den Flanken der
verschiedenen Kurven 10, 11 verschieden stark relativ zur
Hohlwelle bzw. zur Innenwelle verdreht. Durch die verschiedenartige
Verdrehung zur Hohlwelle ändern die verschiedenen
Nockenhälften auch ihre Stellung relativ zueinander.
Wenn die einen Nockenhälften 4, 7 für den Öffnungszeitpunkt
der von ihnen betätigten Ventile (Vorderflanken der Nocken)
und die anderen Nockenhälften 5, 8 für den Schließzeitpunkt
der von ihnen betätigten Ventile (Rückflanken der Nocken)
zuständig sind, lassen sich damit die Öffnungszeitpunkte und
Schließzeitpunkte aller Ventile in endlich vielen, verschiedenen
Möglichkeiten halten.
Nimmt man z. B. an, daß für den Teillast- und Vollastbetrieb
und für eine geringere und eine höhere Motordrehzahl vier
verschiedene Einstellungen der Öffnungs- bzw. Schließzeitpunkte
der Ein- bzw. Auslaßventile möglich sein sollen, dann
muß die Innenwelle in vier verschiedene Stellungen axial
verschoben werden.
Diese Verschiebungen werden z. B. mit einer Mechanik bewirkt.
Eine derartige Mechanik ist in Fig. 1 skizziert.
Die Innenwelle 9 ist mit einem Wälzlager 16 mit einem Schieber
17 verbunden, der mit Gleitstücken 18 in Nuten 19 im Gehäuse 20
gegen Verdrehen gesichert ist.
Wenn man den Schieber hydraulisch oder elektrisch verschiebt,
wird auch an der drehenden Nockenwelle die Innenwelle 9 axial
verschoben und damit die gewünschte Einstellung angefahren.
Eine andere Möglichkeit der axialen Verstellung wäre z. B.,
daß man die Innenwelle 9 mit einer Feder an der Hohlwelle 2
oder dem Antriebsrad 1 in axialer Richtung abstützt.
Am einen Ende der Innenwelle sei ein Permanentmagnet angebracht
und diesem Permanentmagnet gegenüber ein Elektromagnet.
Durch verschieden starke Einstellung des Elektromagneten
wird der Permanentmagnet verschieden weit gegen die Federkraft
abgestoßen und damit eine axiale Verschiebung der
Innenwelle bewirkt. Bei dieser Lösung entfällt die mechanische
Führung mit dem Wälzlager 16 und dem Schieber 17.
Fig. 2 zeigt die Oberfläche der Innenwelle 9 in der Abwicklung.
Es seien nur die drei Größen "Auslaß öffnet", "Einlaß öffnet"
und "Einlaß schließt" verstellbar.
Dafür sind die Nockenhälften 4 und 5 in Fig. 1 durch die
Innenwelle 9 verstellbar. Die Nocke 6 ist ungeteilt und
ebenfalls durch die Innenwelle 9 verstellbar.
Die Kurve 24 gehört zur Nockenhälfte 4, die Kurve 25 zur
Nockenhälfte 5 und die Kurve 26 zum Auslaßnockenring 6.
Die senkrechten Geraden deuten die Einstellungen bei den
oben skizzierten Betriebspunkten 1: Drehzahl niedrig - Teillast
und Betriebspunkt 4: Drehzahl hoch - Vollast an.
Claims (4)
1. Nockenwelle, bei der zwei und mehr Steuerzeiten Sj zueinander
und zu einer Ausgangseinstellung durch Verstellung nur
eines Regelorgans 9 verändert werden sollen und bei der die
Einstellungen Funktionen zweier oder mehr unabhängiger Variabler
xi; i = 1, . . .,n; (z. B. Motordrehzahl und Motorlast)
sein sollen (Sj = fj (x₁, . . .,xn); j = 1, . . .m; n endlich
und größer oder gleich 2)
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Regelorgan für endlich viele Einstellungen Ek (k
endlich) Punkte Pk = (x₁(k), . . ., xn(k)) des zwei- oder mehrdimensionalen
Variablenfeldes zugewiesen werden und für jede
Einstellung Ek jede Steuerzeit Sj auf den für den Punkt Pk
gewünschten Funktionswert eingestellt wird und jeder anderen
Variablenkombination einer der Einstellwerte Ek oder ein
Zwischenwert der mit dem Regelorgan möglichen Einstellungen
zugewiesen wird und mit dem Regelorgan 9 eingestellt wird.
2. Nockenwelle unter Patentanspruch 1 mit einer Hohlwelle
2, die drehfest mit dem Antriebsrad 1 verbunden ist und
Schlitze in Umfangsrichtung aufweist, einer drehfest mit der
Hohlwelle 2 verbundenen, koaxial oder parallel zur Hohlwelle
liegenden und axial verschiebbaren zweiten Welle 9 und mit
ringförmig um die Hohlwelle 2 liegenden Nocken 3, 6 oder
Nockenteilen 4, 5, 7, 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der zweiten Welle 9 mindestens zwei nicht kongruente
Kurven 10, 11; 24, 25, 26; sind, die in axialer Richtung mit
beliebiger, gleichförmiger oder wechselnder Schrägung in Um
fangsrichtung verlaufen und in die beiden Kurven zwei verschiedene
Teile 4, 5; 7, 8; eines Nockens oder Teile zweier
Nocken 4, 7; 5, 8: 24, 25, 26; eingreifen und bei axialer Ver
schiebung der zweiten Welle 9 die in die Kurven eingreifenden
Nocken oder Nockenteile relativ zueinander und relativ
zur Hohlwelle 2 verdreht werden.
3. Nockenwelle unter Patentanspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Axialverschiebung mechanisch, hydraulisch, elektrisch
bzw. elektromagnetisch oder durch Fliehkraftwirkung
erzeugt wird.
4. Nockenwelle unter Patentanspruch 2, 3
dadurch gekennzeichnet,
daß für Nocken der Abstand von Vorderflanke und Rückflanke
verstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893934848 DE3934848A1 (de) | 1989-10-19 | 1989-10-19 | In zwei und mehr groessen separat mit nur einem regelorgan verstellbare nockenwelle |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893934848 DE3934848A1 (de) | 1989-10-19 | 1989-10-19 | In zwei und mehr groessen separat mit nur einem regelorgan verstellbare nockenwelle |
Publications (1)
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ID=6391769
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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