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Die Erfindung betrifft eine Florfaserbürste zur Reinigung von Textilgeweben, bestehend aus einem handtellergroßen Träger, der auf seiner Vorderseite zu beiden Seiten einer sich in Längsrichtung erstreckenden mittleren Zone mit einem Florfaserbelag versehen ist, wobei die mittlere Zone einen Sammelraum für von dem Textilgewebe abgebürstete Verunreinigungen bildet.
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Eine Florfaserbürste der vorstehenden Art ist Gegenstand der
EP 0 265 466 B1 . Bei der in dieser Patentschrift dargestellten Florfaserbürste ist die mittlere Zone als rinnenförmige Einbuchtung des Gehäuses ausgebildet. In ihr sammeln sich die bei Benutzung der Florfaserbürste abgebürsteten Verunreinigungen, insbesondere Flusen und Staubteilchen. Sie müssen von dort nach Verwendung der Florfaserbürste entfernt werden, indem man beispielsweise mit einem Finger entlang der Einbuchtung fährt und die Verunreinigungen dadurch abstreicht. Der Träger ist aus einem Hartplastik gefertigt, seine Vorderseite ist eben ausgeführt. Beim Reinigen von Textilien kann daher die größte Wirkung entfaltet werden, wenn diese ebenfalls eben verlaufen, also der Florfaserbelag jeweils vollflächig auf dem zu reinigenden Textilgewebe aufliegt. Dies ist aber nicht immer der Fall: Kleidungsstücke, die am Körper getragen werden, sind entsprechend der Körperform gekrümmt. Auch Kissen von Polstermöbeln verlaufen zumindest in ihren Randbereichen gekrümmt.
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Die Erfindung beruht somit auf der Aufgabe, die bekannte Florfaserbürste derart weiterzubilden, dass sie auch bei gekrümmten Oberflächen eine optimale Reinigungswirkung entfalten kann.
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Zur Lösung des Problems sieht die Erfindung vor, dass der Träger selbsttätig rückstellend biegbar gestaltet ist, und auf seiner Rückseite mit einem in Querrichtung verlaufenden Gurt versehen ist, der bei Benutzung der Florfaserbürste über den Handrücken des Nutzers verläuft.
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Die Florfaserbürste wird damit ähnlich wie ein Striegel gehalten, wobei der Träger durch eine Krümmung der Hand ebenfalls gekrümmt wird. Dabei drücken die Fingerspitzen und die Handballen den Träger an seinen Enden jeweils nach unten, wobei die entsprechende Gegenkraft über den Gurt in den Handrücken eingeleitet wird.
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Die Florfaserbürste kann somit jeweils der Krümmung der zu reinigenden Oberfläche angepasst werden, so dass die Florfaserbeläge gekrümmt, aber vollflächig auf dem gekrümmt verlaufenden Textilgewebe aufliegen.
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Grundsätzlich ist zur Krümmung des Trägers eine Art Klappmechanismus denkbar. Am einfachsten besteht der Träger aber aus einem federnd nachgiebigen Material, das eine genügende Steifigkeit aufweist, um die beim Reinigen auftretenden Kräfte aufzunehmen, und soweit elastisch ist, dass der Träger selbsttätig in seine Ausgangslage zurückgestellt wird, wenn die dem Träger krümmende Handkraft ausbleibt.
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Um die Bürste auch gezielt zur Polsterreinigung einsetzen und dabei insbesondere in Schlitze zwischen den Kissen eines Polstermöbels eindringen zu können, sieht die Erfindung vor, dass ein in Längsrichtung liegendes Ende des Trägers keilförmig gestaltet ist, wobei die Bürste derart in die Hand genommen wird, dass dieses Ende bei den Fingerspitzen liegt.
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Die Breite des Keils entspricht der Breite des Trägers, so dass dieser leicht in eine Ritze zwischen zwei Polsterkissen hineingeschoben werden kann. In der Regel wird es ausreichend sein, etwa das erste Drittel bezogen auf die Längserstreckung des Trägers keilförmig zu gestalten. Es kann aber auch daran gedacht werden, den Träger über seine gesamte Länge keilförmig zu gestalten.
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Die Florfaserbeläge können unmittelbar auf den Träger aufgeklebt werden. Es hat sich aber gezeigt, dass es sehr viel günstiger ist, diese zunächst auf Tragstreifen aufzubringen. Dadurch erhalten die Florfaserbeläge eine gewisse Wölbung, wenn ihr Rand unter die Tragstreifen gezogen wird und an der Rückseite der Tragstreifen befestigt wird. Die Tragstreifen selbst bestehen ebenfalls aus einem federnd nachgiebigen Material, so dass sie der Krümmung des Trägers folgen können.
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Die Florfaserbürste kann so ausgebildet werden, dass die in ihrer mittleren Zone sich sammelnden Verunreinigungen nicht unbeabsichtigt von der Florfaserbürste freikommen können. Der Träger kann dazu hohl ausgeführt werden, wobei in der mittleren Zone eine in das Innere des hohlen Trägers führende Durchbrechung vorgesehen wird.
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Durch eine solche Durchbrechung gelangen die beim Bürsten in eine Richtung von dem einen Florfaserbelag abgebürsteten Verunreinigungen beim Bürsten in entgegengesetzter Richtung zunächst genau wie beim Stand der Technik in die mittlere Zone, dann jedoch durch die Durchbrechung in das Innere des Trägers. Dadurch steht das Innenvolumen des Trägers als Speicherkapazität für Verunreinigungen zur Verfügung. Weiterhin besteht kaum Gefahr, dass Schmutz aus dem Inneren des Trägers herausfällt, so dass eine erneute Verschmutzung des abgebürsteten Textilgewebes oder der Umgebung ausgeschlossen ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Durchbrechung einen parallel zu der Haupterstreckungsrichtung der beiden Florfaserbeläge verlaufenden Schlitz bildet. Hierdurch wird besonders zuverlässig erreicht, dass die Verunreinigungen in das Innere des Trägers gelangen.
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Zur weiteren Förderung der Bewegung der Verunreinigungen von der mittleren Zone durch den Schlitz in das Trägerinnere dient es, wenn die mittlere Zone eine trogartige Rinne bildet und die Durchbrechung im Grund der Rinne vorgesehen ist. Die Verunreinigungen werden dadurch auch schon dann in der mittleren Zone gehalten, wenn sie noch nicht durch die Durchbrechung hindurch gelangt sind.
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Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 eine Seitenansicht auf eine Florfaserbürste,
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2a eine Sicht von unten auf die Florfaserbürste nach der Erfindung,
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2b eine Sicht von oben auf die Florfaserbürste nach der Erfindung,
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3 einen Querschnitt durch die Florfaserbürste.
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Die in den Figuren gezeigte Florfaserbürste hat einen Träger 1 in Form einer in etwa handtellergroßen ovalen Scheibe, auf deren in 2a zu erkennenden Vorderseite zu beiden Seiten einer in Längsrichtung verlaufenden mittleren Zone 2 jeweils ein Florfaserbelag 3, 4 angeordnet ist. Die Florfasern dieser beiden Florfaserbeläge 3, 4 sind zur mittleren Zone hin schräggestellt. Man bewegt deshalb seinen Finger jeweils ”gegen den Strich”, wenn man ihn auf den Florfaserbelägen 3, 4 von der mittleren Zone 2 zur einen oder anderen Längsseite nach außen bewegt. Die mittlere Zone ist als Rinne 5 ausgebildet.
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Wie der 2b zu entnehmen ist, verläuft über den mittleren Bereich der Rückseite des Trägers 1 in Querrichtung ein Gurt 6, der an den Randflächen des Trägers 1 befestigt ist und dessen Länge verstellbar ist.
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Die Florfaserbeläge 3, 4 sind auf Tragstreifen 7, 8 aufgezogen. Indem die Ränder der Florfaserbeläge 3, 4, deren Rückseite mit einem Schaumgummi kaschiert sind, auf der Rückseite der Tragstreifen 7, 8 befestigt werden, ergibt sich auf der Vorderseite der Tragstreifen 7, 8 eine leicht gewölbte Oberfläche der Florfaserbeläge 3, 4.
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Der Träger 1 besteht ebenso wie die Tragstreifen 7, 8 aus einem elastischen Material, so dass der Träger 1 zusammen mit den Tragstreifen 7, 8 gebogen werden kann.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist der Träger 1 insgesamt keilförmig gestaltet, so dass sich seine Dicke kontinuierlich von einem Ende bis zum anderen Ende erhöht.
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Im Gebrauch wird die Hand unter den Gurt 6 geschoben, wobei die Fingerspitzen auf dem dünneren Ende und der Handballen auf dem dickeren Ende des Trägers 1 aufliegen. Durch eine Krümmung der Hand wird der Träger 1 – wie gestrichelt in 1 angedeutet – gebogen, so dass die Krümmung seiner Florfaserbeläge 3, 4 der Krümmung des jeweils zu reinigenden Textils angepasst wird.
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Das dünnere Ende kann zusammen mit den aufliegenden Fingerspitzen leicht in eine Ritze zwischen zwei Kissen z. B. eines Polstermöbels hineingeschoben werden, so dass auch dort Verunreinigungen entfernt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Träger
- 2
- mittlere Zone
- 3
- Florfaserbelag
- 4
- Florfaserbelag
- 5
- Rinne
- 6
- Gurt
- 7
- Tragstreifen
- 8
- Tragstreifen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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