DE102010000589B4 - Verfahren und Einrichtung zum Erstellen einer Spundwand - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Erstellen einer Spundwand, indem eine Grube (a, b, c) bis zum Niveau einer Kellergeschosssohle ausgehoben, wird und in horizontalen Abständen voneinander vertikal ausgerichtete Spundwandträger als Stützpfeiler (1) aufgestellt und zwischen benachbarten Stützpfeilern horizontal ausgerichtete Verbindungsbalken (2) hinterlegt werden, wobei für jeden Stützpfeiler an die Kellergeschosssohle anschließend eine weitere, nach unten gerichtete Grube angebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass i. diese weitere Grube eine Tiefe zwischen 0,8 m bis 3 m und einen Querschnitt mit einer Breite von 0,8 m bis 3 m und einer Länge von 0,8 m bis 4 m hat, dass ii. in dieser Grube eine Hülse (6) in vertikaler Richtung aufgestellt und iii. gegen seitliche Verlagerung abgestützt wird, bevor iv. diese Grube mit einem Betongemisch verfüllt und v. nach dem Abbinden des Betongemisches ein Stützpfeiler (1) geeigneter Länge in die Hülse (6) eingeschoben wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
- Die Erfindung betrifft gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 ein Verfahren zum Erstellen einer Spundwand, wobei eine Grube bis zum Niveau einer Kellergeschosssohle ausgehoben und in horizontalen Abständen voneinander vertikal ausgerichtete Spundwandträger als Stützpfeiler aufgestellt und zwischen benachbarten Stützpfeilern horizontal ausgerichtete Verspundungsbalken hinterlegt werden, wobei für jeden Stützpfeiler an die Kellergeschosssohle anschließend eine weitere, nach unten gerichtete Grube angebracht wird.
- Bei einer Spundwand, beispielsweise zur Absicherung, dass kein Erdreich in eine Baugrube abrutscht, ist es üblich, Spundwandträger als Stützpfeiler in vorgegebenen Abständen in den Boden einzurammen oder durch Vibration einzurütteln. Die Stützpfeiler dienen zur Abstützung von horizontal verlegten Spundbalken, insbesondere Holzbalken. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von sogenannten Absicherungs-Spundwänden vor und während der Herstellung von Gebäude-Kellergeschossen.
- Zum Einrammen oder Einrütteln der Stützpfeiler ist es üblich, aus dem Erdreich im sogenannten Schachtverbau-Verfahren einen Graben auszuheben. Zum Einrammen oder Einrüttelnder Stützpfeiler werden Spezialmaschinen benötigt. Während des Einrammens oder Einrüttelns der Stützpfeiler kann es zu Schäden an in der Nähe befindlichen Objekten kommen. So besteht insbesondere bei einer derartigen Spundwandsetzung im Bereich von Bebauungslücken die Gefahr, dass Nachbargebäude aufgrund der Vibrationen bzw. Erschütterungen beschädigt werden. Um Beschädigungen von gegebenenfalls straßenseitig verlegten Versorgungsleitungen durch das Einrütteln bzw. Einrammen zu verhindern, muss ein Abstand zwischen diesen Versorgungsleitungen und den Stützpfeilern von mindestens 0,5 m eingehalten werden.
- In dem Vorlesungsumdruck des Instituts für Grundbau und Bodenmechanik der TU Braunschweig „Grundbau Bodenmechanik unterirdisches Bauen”, B. Auflage, Braunschweig 1992, Seiten T6–T8, sind auf Seite T7 drei Verfahren beschrieben:
- 1. Zur Aufnahme kleiner senkrechter Kräfte genügt es, die Bohlträger mit leicht angehefteten Fußplatten auf eine ebene Bohrlochsohle abzusetzen. Beim Ziehen der Träger verbleiben die Platten im Boden.
- 2. Eine größere Aufstandfläche und damit eine größere Tragfähigkeit erhält man, wenn die angehefteten Fußplatten auf Betonpfropfen gestellt werden.
- 3. Die größte Tragfähigkeit erhält man durch Ausbetonieren der Bohrlöcher von Bohrlochsohle bis Baugrubensohle. Die Träger können nicht mehr gezogen werden.
- In bindigen Böden braucht u. U. nicht verrohrt zu werden, wobei dann der verbleibende Raum zwischen Träger und Bohrlochwandung mit Magerboden, Kalkmörtel- oder Sand verfüllt wird.
- Bei dem in dem Vorlesungsumdruck auf den Seiten T7 und T8 beschriebenen Verfahren zum Anbringen der Spundwandträger bzw. Bohlträger wird in der folgenden Weise vorgegangen:
- a) ein Träger wird eingerammt oder
- a1) ein Bohrloch wird eingebracht, in das
- a2) der Träger gestellt wird;
- b) wobei an den Träger eine Fußplatte angeheftet wird und
- c) der Träger wird mit angehefteter Fußplatte auf der Bohrlochsohle abgesetzt, oder
- c1) in das Bohrloch wird ein Betonpfropfen eingegossen, auf den
- c2) der Träger mit angehefteter Fußplatte abgestellt wird oder
- c3) der Träger wird durch Ausbetonieren des Bohrlochs von der Bohrlochsohle bis zur Baugrubensohle einbetoniert.
- In der
DD 217 846 A1 - In der
deutschen Patentschrift 27 04 442 aus den Jahren 1977/79 ist ein Verfahren zum Herstellen der Fußausbildung für in ein Bohrloch eingestellte Verbaustützen einer Verbauwand beschrieben, die am Schaftende mit Beton umgeben und mit einem Trennmittel gegen Betonhaftung versehen ist. Mit der Verbaustütze wird eine lose angehängte, Last verteilende Fußplatte auf die Bohrlochsohle abgesenkt, und der Raum zwischen der Fußplatte und der Bohrlochwand sowie zwischen der Verbaustütze und der Bohrlochwand wird im Bereich der Bewehrung während des Ziehens der Verrohrung satt mit Beton verfüllt. - Aus der
DE 71 23 840 U aus dem Jahr 1971 ist es zum mehrmaligen Aufstellen von z. B. Wäschespinnen, Teppichklopfstangen, Gartenschirmen und dergleichen bekannt, im Bodenniveaubereich aus dem Erdreich eine Grube auszuheben, in die eine gegen seitliche Verlagerung abgestützte Hülse eingesetzt wird, bevor die Grube mit einem Betongemisch verfüllt wird, so dass nach dem Abbinden des Betongemisches je nach Bedarf temporar ein Pfeiler bzw. Ständer in die Hülse eingeschoben werden kann. - In der
DE 10 2007 040 744 A1 aus 2007/2009 ist eine Hochwasserschutzeinrichtung beschrieben, bei der eine das Wasser abhaltende Stauwand in Form einer Membran von Stützpfeilern gehalten wird, die zum temporären Gebrauch entweder vergleichbar mit der Lehre derDE 71 23 840 U in im Erdreich einbetonierte Hülsen oder in versenkt im Boden angeordnete Fundamente 3 einsteckbar sind. - In der
DE 10 2005 048 304 A1 aus 2005/2007 ist eine Hochwasserschutzeinrichtung beschrieben, bei der eine das Wasser abhaltende Stauwand in Form einer Dammbalkenwand von Stützpfeilern gehalten wird, die je nach Bedarf temporär vergleichbar mit der Lehre derDE 71 23 840 U in in das Erdreich einbetonierte Hülsen eingesetzt werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Erstellen einer Spundwand aus Spundwandträgem in Form von Verspundungsbalken tragenden Spundwandträgern in Form von Stützpfeilern ohne mechanische Einramm- oder Einrüttelprozesse oder das Anbringen von Bohrlöchern zu schaffen.
- Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Verfahrensschritte gemäß dem Kennzeichen von Anspruch 1.
- Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass die Spundwand-Stützpfeiler ohne aufwändigen Maschinenpark, die Umwelt und die Umgebung schonend, insbesondere auch manuell aufgestellt bzw. in das Erdreich eingesetzt werden können, und zwar, wie die Praxis gezeigt hat, schon in einem Abstand von 0,2 m von z. B. straßenseitig verlegten Versorgungsleitungen. Dabei besteht insbesondere im Bereich von Bebauungslücken keine Gefahr, dass Nachbargebäude in Mitleidenschaft gezogen werden.
- Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen behandelt. Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben:
-
1 zeigt in schematischer Darstellung eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung; -
2 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Hülse für einen Stützpfeiler. - Die Spundwand besteht aus mehreren, in horizontaler Richtung im Abstand voneinander eingesetzten, gemäß
1 vertikal ausgerichteten Stützpfeilern1 , vorzugsweise Doppel-T-Stahlträgern, und zwischen benachbarten Stützpfeilern1 abgestützten, horizontal ausgerichteten Balken2 , vorzugsweise Holzbalken2 . Es sind weiterhin dargestellt das Niveau der Erdbodenoberfläche3 , eine Kellergeschossbodenplatte4 , ein im Tiefenbereich der Kellergeschossbodenplatte4 angebrachter Block, insbesondere Betonblock5 , und eine in den Betonblock5 eingegossene Hülse6 , die während des Eingießens des den Betonblock5 bildenden Betongemischs mittels Monierelementen, insbesondere Moniereisen7 , gegen seitliche Verlagerung abgestützt bzw. gesichert ist. Zum Abstützen des Stützpfeilers1 kann weiterhin eine auf den Betonblock5 aufliegende Stütze8 vorgesehen sein. - Zum Einsetzen eines Stützpfeilers
1 wird in üblicher Weise durch Schachtverbau eine durch die strichpunktierten Linien a, b, c repräsentierte Grube ausgehoben. Danach wird für jeden Stützpfeiler1 eine weitere Grube im Wesentlichen in der Größe des Betonblocks5 im Niveaubereich unterhalb der Kellergeschossplatten4 ausgehoben. In jede weitere Grube wird eine Hülse6 in vertikaler Richtung ausgerichtet eingesetzt und mittels Monierelementen7 gegen seitliche Verlagerung gesichert. Anschließend wird in die weitere Grube ein Betongemisch eingefüllt, so dass nach Abbinden des Betons ein Betonblock5 mit darin eingefügter Hülse6 entsteht. In diese Hülse6 wird anschließend ein Stützpfeiler1 eingeschoben. - Auf diese Weise werden mehrere in horizontalen Abständen in der Größenordnung von 2 bis 3 m, vorzugsweise 2,5 m, liegende Stützpfeiler
1 aufgerichtet, bevor benachbarte Stützpfeiler mittels der Balken2 hinterlegt werden. - Nach Fertigstellen des Kellergeschosses können die Stützpfeiler
1 und die Balken2 für die weitere Verwendung wieder ausgebaut werden. - Der Betonblock hat einen horizontalen Querschnitt mit Seitenlängen im Bereich von 0,8 bis 4 m, vorzugsweise 0,8 bis 3 m, und eine Tiefe von 0,8 bis 1,5 m, vorzugsweise 0,8 bis 1,2 m, hat.
Claims (8)
- Verfahren zum Erstellen einer Spundwand, indem eine Grube (a, b, c) bis zum Niveau einer Kellergeschosssohle ausgehoben, wird und in horizontalen Abständen voneinander vertikal ausgerichtete Spundwandträger als Stützpfeiler (
1 ) aufgestellt und zwischen benachbarten Stützpfeilern horizontal ausgerichtete Verbindungsbalken (2 ) hinterlegt werden, wobei für jeden Stützpfeiler an die Kellergeschosssohle anschließend eine weitere, nach unten gerichtete Grube angebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass i. diese weitere Grube eine Tiefe zwischen 0,8 m bis 3 m und einen Querschnitt mit einer Breite von 0,8 m bis 3 m und einer Länge von 0,8 m bis 4 m hat, dass ii. in dieser Grube eine Hülse (6 ) in vertikaler Richtung aufgestellt und iii. gegen seitliche Verlagerung abgestützt wird, bevor iv. diese Grube mit einem Betongemisch verfüllt und v. nach dem Abbinden des Betongemisches ein Stützpfeiler (1 ) geeigneter Länge in die Hülse (6 ) eingeschoben wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Grube eine Tiefe von 0,8 m bis 1,5 m und einen Querschnitt mit einer Breite von 1 m bis 1,5 m und einer Länge von 1 m bis 2 m hat.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Stützpfeiler (
1 ) Doppel-T-Profil-Stahlträger verwendet werden und der Querschnitt der Hülse (6 ) mit geringem Übermaß dem Außenmaß des Doppel-T-Trägers entspricht. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
6 ) in der Grube mittels Moniereisen (7 ) gegen seitliche Verlagerung abgestützt wird. - Einrichtung zum Erstellen einer Spundwand in einer Baugrube (a, b, c), wobei die Spundwand in horizontalem Abstand voneinander aufgestellte, vertikal ausgerichtete Spundwandträger in Form von Stützpfeilern (
1 ) und zwischen benachbarten Stützpfeilern horizontal ausgerichtete Verspundungsbalken aufweist, gekennzeichnet durch einen für jeden Stützpfeiler (1 ) im Erdreich benachbart zum Niveau der Kellergeschosssohle (4 ) anbringbaren Betonblock (5 ), in dem eine vertikal ausgerichtete Hülse zum Einsetzen eines Stützpfeilers (1 ) angebracht ist. - Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
6 ) durch ein Monierelement (7 ) in Form von Moniereisen gegen seitliche Verlagerung während des Eingießens des Betongemischs abgestützt ist. - Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonblock (
5 ) einen horizontalen Querschnitt mit Seitenlängen von 0,8 bis 4 m und eine Tiefe von 0,8 bis 1,5 m hat. - Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonblock (
5 ) einen horizontalen Querschnitt mit Seitenlangen von 0,8 m bis 3 m und eine Tiefe von 0,8 m bis 1,2 m hat.
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Vorlesungsumdruck des Instituts für Grndbau und Bodenmechanik der TU Braunschweig: Grundbau Bodenmechanik unterirdisches bauen, Nachdruck 6. Auflage, Braunschweig 1995. Seiten T 6-8 * |
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