-
Die Erfindung betrifft einen Backofen mit einem Gehäuse, mit einem durch eine Fronttür verschließbaren Innenraum und mit einer Umluftheizeinrichtung.
-
Bekannte Backöfen sind schwere, unhandliche Geräte, die eine große Heizleistung haben, welche üblicherweise einen dreiphasigen Netzanschluss erfordert. Die große elektrische Heizleistung beruht auf Heizelementen, welche außen um ein den Innenraum des Backofens begrenzendes inneres Gehäuse angebracht sind, und zwar üblicherweise wenigstens auf beiden Seiten sowie oben und unten. Solche Backöfen sind demgemäß auch nur für den stationären Einsatz geeignet, also für den festen Einbau in einer Küche.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Backofen der eingangs genannten Art bereitzustellen, der ein wesentlich geringeres Gewicht aufweist und mit wesentlich geringerer elektrischer Leistung auskommt.
-
Diese Aufgabe wird mit einem Backofen der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Umluftheizeinrichtung ein in dem Innenraum angeordnetes Heizelement mit zugeordnetem Gebläse aufweist. Der Backofen nach der Erfindung hat ein wesentlich geringeres Gewicht, weil es nicht mehr erforderlich ist, außen um das den Innenraum begrenzende innere Gehäuse große und schwere Heizelemente anzubringen. Bei dem Backofen nach der Erfindung ist das in dem Innenraum angeordnete Heizelement mit zugeordnetem Gebläse für eine ausreichende Beheizung ausreichend, weil dieses Heizelement seine Wärme direkt an den Innenraum abgibt, was einen so guten Wirkungsgrad ergibt, dass außen um den Innenraum angeordnete Heizelemente, die die Wände des inneren Gehäuses von außen her aufheizen müssen, überflüssig sind. Das Umluftgebläse sorgt dafür, dass die von dem Heizelement erzeugte Wärme in dem Innenraum gleichmäßig verteilt wird. Die thermische Isolierung des Backofens nach der Erfindung kann wesentlich einfacher gestaltet werden, weil sich außerhalb des Innenraums keine Heizelemente befinden. Das trägt zu einer weiteren erheblichen Einsparung an Gewicht und Volumen des Backofens bei. Für den Backofen nach der Erfindung ist ein einfacher Schuko-Anschluss, also ein einphasiger Netzanschluss ausreichend.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Backofens nach der Erfindung bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
-
In einer Ausgestaltung des Backofens nach der Erfindung sind das Heizelement und wenigstens ein Rad des Gebläses in einem Gebläsegehäuse untergebracht, das an einer Wand des Innenraums oder inneren Gehäuses angebracht ist. Auf diese Weise sind das Heizelement und das Gebläserad geschützt in dem Innenraum untergebracht und trotzdem in der Lage, den Innenraum des Backofens ausreichend und gut verteilt mit Wärme zu versorgen.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Backofens nach der Erfindung umschließt das Heizelement das Gebläserad ringförmig. Die von dem Gebläserad hauptsächlich radial nach außen geförderte Luft wird so direkt über das Heizelement geleitet und dadurch wirksam erwärmt.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Backofens nach der Erfindung ist das Heizelement als ein Heizstab mit mehreren axial benachbarten Windungen ausgebildet. Der Gebläseluftstrom lässt sich so auf einer axial größeren Breite wirksam erwärmen.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Backofens nach der Erfindung ist der Umluftheizeinrichtung eine Dampferzeugungseinrichtung zugeordnet. Das ermöglicht, den Backofen zusätzlich oder alternativ als Dampfgarer zu betreiben.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Backofens nach der Erfindung weist die Dampferzeugungseinrichtung eine Tropfeinrichtung auf, mittels welcher Wasser tropfenweise in einen von dem Gebläse erzeugten Luftstrom einleitbar ist. So lässt sich auf einfache Weise in dem Innenraum die gewünschte Dampfatmosphäre erzeugen, die das Zubereiten, Dampfgaren, Warmhalten und Regenerieren von Speisen ermöglicht.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Backofens nach der Erfindung ist ein Tropfenauslass der Tropfeinrichtung in dem Gebläsegehäuse oberhalb des Gebläserades radial außerhalb des Heizelements angeordnet. Die Dampferzeugung kann so einfach in dem Gebläsegehäuse erfolgen.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Backofens nach der Erfindung ist dieser als ein tragbares Tischgerät ausgebildet. Diese Ausbildung wird ermöglicht, weil der Backofen nach der Erfindung ein wesentlich geringeres Gewicht und eine wesentlich geringere Leistungsaufnahme als vergleichbare herkömmliche Backöfen hat. Der Backofen nach der Erfindung kann so beim Frontcooking und im Catering-Bereich eingesetzt werden.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des Backofens nach der Erfindung ist dieser als ein mobiles Küchenmodul ausgebildet. Er eignet sich so zum Einsatz in der Stationsküche als Einbauvariante und im Catering-Bereich als fahrbares Einzelmodul.
-
Der Backofen nach der Erfindung an sich und in seinen verschiedenen Ausgestaltungen ist mit einer zentralen elektrischen Steuereinheit versehen, deren Bedienungselemente in einem Aufsatz eines äußeren Gehäuses oberhalb der Fronttür und somit bequem zugänglich angeordnet sind. In der zentralen elektronischen Steuereinheit sind vordefinierte Programme abgelegt, die vom Benutzer nach Bedarf abgerufen werden können. Jeder Benutzer (auch ungeschultes Personal) kann so Speisen punktgenau zubereiten. Die hinterlegten Programme ermöglichen das Backen und Dampfgaren von verschiedensten Speisen. Der Benutzer braucht lediglich das geeignete Programm aufzurufen.
-
Die Steuereinheit steuert dann automatisch die Umluftheizeinrichtung mit oder ohne den Einsatz der Dampferzeugungseinrichtung. Der Backofen nach der Erfindung hat die üblichen Messfühler zum Erfassen von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und dgl. Weiter hat die zentrale Steuereinheit einen Anschluss für einen Kerntemperaturfühler. In Kombination mit geeignetem Kochgerät wie GN-Speisenbehältern aus metallischem Mehrschichtmaterial ist es dann möglich, in dem Backofen nach der Erfindung zu backen und zu schmoren. Wenn der Backofen nach der Erfindung nicht mit einer Dampferzeugungseinrichtung versehen ist oder diese nicht eingesetzt werden soll, lassen sich GN-Speisenbehälter mit Siebeinsätzen und Deckel verwenden, wobei in diese Behälter eine geringe Menge Wasser eingefüllt wird. Auf diese Weise lassen sich in dem Backofen nach der Erfindung auch ohne den Einsatz einer Dampferzeugungseinrichtung Speisen dampfgaren und regenerieren.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
-
1 eine bevorzugte Ausführungsform eines Backofens nach der Erfindung in einer Vorderansicht,
-
2 den Backofen nach 1 in einer Rückansicht,
-
3 den Backofen nach 1 in einer Seitenansicht,
-
4 den Backofen nach 1 in einer Querschnittansicht,
-
5 den Backofen in einer Schnittansicht nach der Linie V-V in 4 und
-
6 den Backofen in einer Schnittansicht nach der Linie VI-VI in 4.
-
Ein in den 1 bis 6 dargestellter und insgesamt mit 10 bezeichneter Backofen hat ein äußeres Gehäuse 12, einen durch eine Fronttür 14 verschließbaren Innenraum 16 und eine Umluftheizeinrichtung 20. Der Innenraum 16 wird, außer durch die Fronttür 14, durch ein inneres Gehäuse 18 (die sogenannte Muffel) begrenzt. Zumindest das innere Gehäuse 18 besteht aus nichtrostendem Stahlblech. Die Wände des inneren Gehäuses 18 und des äußeren Gehäuses 12 sowie der Tür 14 sind mit einer thermischen Isolation versehen, wie es in den 4 und 5 zu erkennen ist. Das äußere Gehäuse 12 trägt einen Aufsatz 32, in welchem eine zentrale elektronische Steuereinheit (nicht dargestellt) und deren Bedienungseinheit 34 untergebracht sind. Die Fronttür 14 ist gemäß der Darstellung in den 1 und 4 rechts angeschlagen und links mit einem durch eine Klinke 36 betätigbaren Schloss versehen.
-
Die Umluftheizeinrichtung 20 weist ein in dem Innenraum 16 angeordnetes Heizelement 22 mit zugeordnetem Gebläse 24 auf. Ein Antriebsmotor 26, auf dessen Welle das Gebläserad 25 sitzt, ist in einem Raum zwischen einer Rückwand 17 des Innenraums 16 oder des inneren Gehäuses 18 und einer Rückwand 13 des Gehäuses 12 untergebracht. Das Heizelement 22 und ein Rad 25 des Gebläses 24 sind in einem Gebläsegehäuse 28 untergebracht, das auf der Innenseite der Rückwand 17 des Innenraums angebracht ist. Das Heizelement 22 umschließt das Gebläserad 25 ringförmig, wie es in 6 zu erkennen ist. Das Heizelement 22 ist als ein Heizstab mit mehreren axial benachbarten Windungen ausgebildet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat das Heizelement 22 zwei Windungen, wie es in 5 zu erkennen ist.
-
In der dargestellten Ausführungsform ist der Backofen 10 als ein tragbares Tischgerät ausgebildet. Er besitzt dafür auf beiden Längsseiten in dem Aufsatz 32 jeweils zwei Schalengriffe 33, wie es in den 3 und 6 zu erkennen ist.
-
Der Backofen 10 könnte auch als ein mobiles Küchenmodul ausgebildet sein. In diesem Fall befände er sich auf einem mit Rollen versehenen Unterschrank oder -gestell oder wäre selbst mit einem verfahrbaren Unterbau versehen.
-
In dem Innenraum 16 hat der Backofen 10 an den beiden Längswänden des inneren Gehäuses 18 jeweils herausnehmbare Einstellregister 38 mit jeweils sieben Auflagen 39, wie es in den 4 bis 6 zu erkennen ist. 6 zeigt, dass der Backofen 10 mit einem Kerntemperaturfühler 50 und mit einem Innenraumtemperaturfühler 60 ausgerüstet ist. Über einen Drehsteller 52 (1) ist die Drehzahl des Gebläses 24 einstellbar. Über eine Netzsteckdose 54, die an der Rückseite des Backofens 10 angeordnet ist, ist der Backofen an das Netz anschließbar (2). Ferner sind auf der Rückseite des Backofens 10 Lüftungsschlitze 56 für die zentrale Steuereinheit, die in dem Aufsatz 32 untergebracht ist, und Lüftungsschlitze 58 für den Antriebsmotor 26, der hinter der Rückwand 17 des Innenraums 16 angeordnet ist, vorhanden. Die Rückwand 13 des Gehäuses 12 weist eine Luftaustrittsöffnung 62 auf, welche mit dem Innenraum 16 in Verbindung steht. Kühlluft wird über die Lüftungsschlitze 56 durch einen Querstromlüfter (nicht dargestellt) angesaugt zum Kühlen der in dem Aufsatz 32 untergebrachten zentralen Steuereinheit. Gleichzeitig wird der Zwischenraum zwischen dem inneren Gehäuse 18 und dem äußeren Gehäuse 12 mitgekühlt. Über die Lüftungsschlitze 58 tritt der durch den Querstromlüfter erzeugte Kühlluftstrom aus.
-
Das Gebläsegehäuse 28, das haubenartig ausgebildet ist, weist gemäß der Darstellung in 6 mehrere quadratische Lüftungsöffnungen 64 auf, die zum Ansaugen von Luft aus dem Innenraum 16 dienen. In zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen des Gebläsegehäuses 28 sind Luftaustrittsöffnungen 66 gebildet. Die durch das Gebläserad 25 in das Gebläsegehäuse 28 über die quadratischen Lüftungsöffnungen 64 eingesaugte Luft tritt über die Luftaustrittsöffnungen 66 aus, nachdem sie durch das Heizelement 22 erwärmt worden ist. Stromabwärts der oberen Luftaustrittsöffnungen 66 ist ein Luftleitblech 68 angeordnet, das an dem Gebläsegehäuse 28 angeformt ist. Das Gebläsegehäuse 28 ist einstückig mit dem Luftleitblech 68 aus nichtrostendem Stahlblech hergestellt. Das Gebläsegehäuse 28 ist mittels nicht dargestellter Befestigungselemente mittels Befestigungsösen 70 an der Rückwand 17 des inneren Gehäuses 18 lösbar befestigt. Das Heizelement 22 ist als ein gewendelter Rohrheizkörper ausgebildet, der mittels Befestigungsschellen 72 an der Innenseite der Rückwand 17 des inneren Gehäuses 18 befestigt ist.
-
Der Umluftheizeinrichtung 20 des Backofens 10 ist eine Dampferzeugungseinrichtung 80 zugeordnet, die der Übersichtlichkeit halber nur in 5 gezeigt ist. Die Dampferzeugungseinrichtung 80 weist eine Tropfeinrichtung 81 mit einem Tropfenauslass 82 auf, der in dem Gebläsegehäuse 28 oberhalb des Gebläserades 25 radial außerhalb des Heizelements 22 angeordnet ist. Der Tropfenauslass ist das Ende eines einfachen Rohres, das sich durch die Wand des Gebläsegehäuses 28 und durch die Rückwand 17 hindurch zu einem Wassertank 84 erstreckt. Über ein Ventil (nicht dargestellt) ist die Wasserzufuhr so einstellbar, dass das Wasser tropfenweise an dem Tropfenauslass 82 austritt. Dieses Ventil wird ebenfalls über die zentrale elektronische Steuereinheit gesteuert. Immer dann, wenn das Ventil durch die elektronische Steuereinheit geöffnet wird, treten an dem Tropfenauslass 82 Tropfen aus, die sich zwischen den beiden Windungen des Heizelements 22 hindurch in Richtung zu dem Gebläserad 25 bewegen. Bei rotierendem Gebläserad 25 werden die Tropfen aufgrund der durch das Gebläserad erzeugten Luftströmung bereits außerhalb des Heizelements 22 durch die Luft zerstäubt. Tropfen, die auf das Gebläserad 25 auftreffen, werden dadurch in kleinere Tropfen zerlegt, die nach außen geschleudert und in dem erwärmten Luftstrom verdampft werden und als Wasserdampf über die Luftaustrittsöffnungen 66 in den Innenraum 16 gelangen. Die sich dabei in dem Innenraum 16 bildende Dampfatmosphäre erlaubt ein optimales Dämpfen, Dampfgaren oder Regenerieren von Speisen, wie oben beschrieben.
-
Der Backofen 10 kann, da er tragbar und/oder mobil ist, zum Warmtransport von Speisen benutzt werden. Speisen können in einer Küche in GN-Speisenbehältern vorgegart werden, die dann in den Backofen 10 eingeschoben und an den Verzehrort transportiert werden. Dort können die Speisen regeneriert oder fertig gegart werden. Selbst das Vorgaren kann bereits in dem Backofen 10 erfolgen, so dass Speisen von der Zubereitung bis zum Verzehr den Backofen nicht zu verlassen brauchen, was der Qualität der Speisen zugute kommt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Backofen
- 12
- Gehäuse
- 13
- Rückwand
- 14
- Fronttür
- 16
- Innenraum
- 17
- Rückwand
- 18
- inneres Gehäuse (Muffel)
- 20
- Umluftheizeinrichtung
- 22
- Heizelement
- 24
- Gebläse
- 25
- Gebläserad
- 26
- Antriebsmotor
- 28
- Gebläsegehäuse
- 32
- Aufsatz
- 33
- Schalengriff
- 34
- Bedienungseinheit
- 36
- Klinke
- 38
- Einstellregister
- 39
- Auflage
- 50
- Kerntemperaturfühler
- 52
- Drehsteller
- 54
- Netzsteckdose
- 56
- Lüftungsschlitz
- 58
- Lüftungsschlitz
- 60
- Innenraumtemperaturfühler
- 62
- Luftaustrittsöffnung
- 64
- Lüftungsöffnung
- 66
- Luftaustrittsöffnung
- 68
- Luftleitblech
- 70
- Befestigungsöse
- 72
- Befestigungsschelle
- 80
- Dampferzeugungseinrichtung
- 81
- Tropfeinrichtung
- 82
- Tropfenauslass
- 84
- Wassertank