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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss aufweisend ein Gehäuse, in welchem zumindest ein Sperrelement angeordnet ist, welches eine Sperrklinke und eine Drehfalle aufweist und ein als Schließbügel ausgebildetes Schließelement, welches mit dem Kraftfahrzeugschloss in Schließstellung in Wirkverbindung steht, wobei die Drehfalle zwischen einer Freigabestellung und einer das Schließelement fangenden Sperrstellung verlagerbar ist, und die Sperrklinke einen Schaltabschnitt zum Betätigen eines Schaltelements aufweist.
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Weichkomponenten zur Geräuschdämmung an Sperrklinken bei Kraftfahrzeugschlössern anzuordnen sind aus dem Stand der Technik weitläufig bekannt, wie zum Beispiel aus der
GB2283782A . Des Weiteren sind aus dem Stand der Technik Fahrzeugschlösser bekannt, bei welchen die Sperrklinke einen aus Metall ausgebildeten Schaltabschnitt aufweist, welcher einen elektronischen Schalter betätigt. Beim Schließvorgang wird der elektronische Schalter mittels des Schaltabschnitts betätigt. Es hat sich herausgestellt, dass die Geräusche nicht komplett verhindert werden können, wenn lediglich die mit einer Drehfalle in Wirkverbindung stehenden Dämpfungsabschnitte mit einer Weichkomponente versehen werden. Die aus Metall bestehenden Schaltabschnitte der Sperrklinke zur Betätigung eines elektronischen Schalters erzeugen bei einer Betätigung ebenfalls unerwünscht Geräusche, welche für den Benutzer nicht mehr zumutbar sind. Der Mikroschalter und auch das aus Kunststoff ausgebildete Gehäuse des elektronischen Schalters könnte bei einer Dauerbelastung durch das Betätigen des aus Metall ausgebildeten Schaltabschnitts der Sperrklinke beschädigt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeugschloss bereitzustellen, bei welchem die Geräuschentwicklung weiter reduziert wird und eine Beschädigung eines mit dem Kraftfahrzeugschloss, insbesondere mit der Sperrklinke in Wirkverbindung stehendes Schaltelement vor Beschädigungen geschützt wird.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Schaltabschnitt der Sperrklinke zumindest teilweise eine Weichkomponente umfasst. Die Geräuschentwicklung wird durch die erfindungsgemäße Lösung in vorteilhafterweise verringert. Die Weichkomponente des Schaltabschnitts der Sperrklinke dämpft die beim Betätigen des Schaltelements entstehende Schwingung derart ab, dass unerwünschte Geräusche nicht mehr hörbar sind. Dies erhöht die Wertigkeit des Kraftfahrzeugschlosses. Außerdem hat sich herausgestellt, dass die Wandstärken des Gehäuses des Schaltelements mit einer geringeren Wandstärke als im Stand der Technik ausgebildet werden können, weil die Betätigung des Schaltelements aufgrund der Weichkomponente gedämpft ausgeführt wird. So kann in vorteilhafterweise Material eingespart werden und gleichzeitig ist eine Beschädigung des Gehäuses ausgeschlossen. Das Schaltelement wird selbstverständlich auch geringeren Belastungen ausgesetzt, wenn die erfindungsgemäße Lösung zum Einsatz kommt.
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Sehr einfach ist die Herstellung des Schaltelements, wenn der Schaltabschnitt aus Metall ausgebildet ist und von der Weichkomponente ummantelt ist. Dies bietet den Vorteil, dass das Schaltelement sehr robust gegen Erschütterungen ausgebildet ist und gleichzeitig aufgrund der Ummantelung mit der Weichkomponente dämpfende Eigenschaften aufweist.
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Alternativ ist es möglich, dass der Schaltabschnitt vollständig aus einer Weichkomponente ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ist das Schaltelement biegbar ausgebildet, so dass die Dämpfungseigenschaften weiter erhöht werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein an der Sperrklinke angeordneter Dämpfungsabschnitt aus derselben Weichkomponente ausgebildet ist, wie der Schaltabschnitt. Die Fertigung wird dadurch enorm vereinfacht und kostengünstiger. Da die Ummantelung der Sperrklinke, insbesondere des Dämpfungsabschnitts und des Schaltabschnitts nur eine einzige Weichkomponente umfasst, ist für die Herstellung nur ein einziger Fertigungsschritt notwendig. Auf zusätzliche Fertigungsschritte, wie es beispielsweise bei einer Verwendung von unterschiedlichen Materialen notwendig wäre, wird verzichtet. Ein Betätigen des Schaltelements ist sichergestellt, wenn die Sperrklinke beim Schließvorgang verkippbar gelagert ist, um mit dem Schaltabschnitt das Schaltelement zu betätigen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schaltabschnitt als Schaltarm ausgebildet ist. Bei einem Einsatz eines Schaltarms ist es dann möglich, das Schaltelement von der Sperrklinke beabstandet anzuordnen. Die ist von Vorteil, wenn durch konstruktive Vorgaben der Bauraum im Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses nur begrenzt nutzbar ist.
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Sehr einfach und robust ist der konstruktive Aufbau des Schaltelements, wenn der Schaltarm im Wesentlich im rechten Winkel zur Oberflächenebene der Sperrklinke ausgerichtet ist.
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Sehr sicher und kostengünstig ist der konstruktive Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses, wenn das Schaltelement in einem aus Kunststoff ausgebildeten Gehäuse angeordnet ist.
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Sehr kompakt ist der Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses, wenn das Schaltelement innerhalb des Gehäuses des Kraftfahrzeugschlosses angeordneten ist.
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Sehr kostengünstig ist das Schaltelement, wenn das Schaltelement als elektronischer Mikroschalter ausgebildet ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Weichkomponente als thermoplastisches Elastomer (TPE) ausgebildet ist, welches eine Shorehärte von 60 bis 70 aufweist. Wenn die Shorehärte gemäß diesem Bereich gewählt wird, ist immer sichergestellt, dass eine Beschädigung des Schaltelements und das Gehäuse, in welchem das Schaltelement angeordnet ist, ausgeschlossen ist. Ebenfalls wird durch die Auswahl dieses Bereichs der Shorehärte die unerwünschte Geräuschentwicklung verhindert.
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In den Figuren ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen:
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1 ein Heckklappenschloss in einem geöffnetem Gehäuse in perspektivischer Ansicht,
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2 eine Ansicht einer Unterseite des Heckklappenschlosses ohne Gehäuse,
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3 eine Seitenansicht des Heckklappenschlosses ohne Gehäuse.
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In den 1 bis 3 ist ein als Kraftfahrzeugschloss ausgebildetes Heckklappenschloss 1 für eine nicht näher dargestellte Heckklappe eines Kraftfahrzeugs abgebildet, welches unterhalb eines Türinnenblechs eines Fahrzeugs, insbesondere an einer Fahrzeugtür angeordnet ist.
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Ein nicht näher gezeigtes und aus dem Stand der Technik bekanntes als Schließbügel ausgebildetes Schließelement, welches U-förmig ausgebildet ist und mit dem Fahrzeug fest verbunden ist, steht bei einer Schließstellung mit dem Heckklappenschloss 1 in Wirkverbindung und verhindert somit ein Öffnen der Heckklappe.
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Das Heckklappenschloss 1 weist ein metallisches Gehäuse 2 auf, wobei in 1 nur eine Unterseite des Gehäuses 2 gezeigt ist. Innerhalb des Gehäuses sind Sperrelemente angeordnet, die als Drehfalle 3 und Sperrklinke 4 ausgebildet sind, wobei die Drehfalle 3 zwischen einer Freigabestellung und einer das Schließelement fangenden Sperrstellung verlagerbar ist.
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Bei der Sperrstellung wird zwischen zwei Zuständen unterschieden, und zwar zwischen einer Hauptrastsperrstellung und einer Vorrastsperrstellung. Bei der Hauptrastsperrstellung ist die Heckklappe fest verschlossen und bei der Vorrastsperrstellung befindet sich die Heckklappe in einem leicht verschlossenen Zustand, wobei dann zwischen Karosserierahmen und Tür ein Spalt zu sehen ist. Die Sperrklinke 4 weist einen Schaltabschnitt 5 auf, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Schaltarm ausgeführt ist. Der aus Metall ausgebildete Schaltarm ist vollständig von einer Weichkomponente ummantelt. Alternativ wäre es auch möglich den Schaltarm vollständig aus der Weichkomponente auszubilden. Die Weichkomponente umfasst ein thermoplastisches Elastomer mit einer Shorehärte von 40 bis 60, vorzugsweise 60. Der Schaltarm ist im Wesentlichen senkrecht zu einer Oberflächenebene 6 der Sperrklinke 4 ausgerichtet. Die Funktion des Schaltarms ist ein als elektronischer Mikroschalter ausgebildetes Schaltelement 7 zu betätigen, welches sich innerhalb des Gehäuses 2 des Kraftfahrzeugschlosses 1 befindet. Das Schaltelement 7 selber befindet sich teilweise in einem aus Kunststoff bestehenden nicht näher gezeigten Gehäuse, wobei ein von dem Schaltarm zu betätigender Schaltkopf 17 des Schaltelements 7 aus dem Gehäuse des Schaltelements 7 herausragt, wie in 3 gezeigt
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Des Weiteren weist die Sperrklinke 4 einen Dämpfungsabschnitt 8 auf, welcher ebenfalls von derselben Weichkomponente ummantelt ist, wie der Schaltabschnitt 5. Die Sperrklinke 4 ist mit einer Bohrung 9 versehen, welche zur Aufnahme eines Bolzens 10 geeignet ist, um die Sperrklinke schwenkbar zu lagern. Die Bohrung 9 der Sperrklinke 4 ist von einer Hartkomponente ummantelt, um den Verschleiß so gering wie möglich zu halten. Die Hartkomponente erstreckt sich dabei bis auf die Oberflächenebene der Unterseite 11 und der Oberseite 12 der Sperrklinke 4. Im Nahbereich der Bohrung 9 weist die Sperrklinke 4 deshalb auf der Unterseite 11 und der Oberseite 12 einen mit der Hartkomponente ausgebildeten rundförmigen Bereich auf, welcher die Bohrung 9 umschließt. Ein als Spiralfeder ausgebildetes Federelement 13 ist mit der Sperrklinke 4 verbunden. Die Federkraft des Federelements 13 ist so ausgelegt, dass die Speerklinke stets bestrebt ist gegen den Uhrzeigersinn zu schwenken, wie in 1 durch den Richtungspfeil auf dem Bolzen 10 der Sperrklinke 4 gezeigt. Des Weiteren ist die Sperrklinke 4 aus ihrer Oberflächenebene 6 verkippbar ausgebildet, indem zwischen der Bohrung 9 und dem Bolzen 10 der Sperrklinke 4 ein Spiel vorhanden ist. Das Verkippen der Sperrklinke 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel notwendig, um das Schaltelement 7 zu betätigen. Auf die genaue Funktionsweise wird später eingegangen.
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Die Drehfalle 3 ist ebenfalls über eine Bohrung 13 und einen Bolzen 14 schwenkbar gelagert und umfasst eine Maulöffnung 18. Ein der Drehfalle 3 zugeordnetes nicht näher dargestelltes Federelement ist derart vorgespannt, dass die Drehfalle 3 bestrebt ist gegen den Uhrzeigersinn zu schwenken, wie in 1 gezeigt. Die Drehfalle 3 ist von einer Hartkomponente teilweise ummantelt, um den Verschleiß zu verringern und die Geräuschentwicklung möglichst zu dämpfen. Die Materialeigenschaften der Hartkomponente der Drehfalle 3 entsprechen im Wesentlichen den Materialeigenschaften der Hartkomponente, welche bei der Sperrklinke 4 verwendet werden.
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Im Folgenden werden ein Schließvorgang und ein Öffnungsvorgang näher beleuchtet, um die Funktionsweise der einzelnen Komponenten zu verdeutlichen. Vor dem Schließvorgang, d. h. bei geöffneter Heckklappe, liegt die Sperrklinke 4 an der Drehfalle 3 derart an, dass ein Betätigen des Schaltelements 7 mittels des Schaltarms ausgeschlossen ist. Beim Schließvorgang wird beim Einführen des Schließbügels in das Kraftfahrzeugschloss 1 die Sperrklinke 4 über die Drehfalle 3 bewegt, indem der Schließbügel in die Maulöffnung 18 der Drehfalle 3 eingeführt wird und der Federkraft des Federelements der Drehfalle 3 entgegenwirkt. Die Sperrklinke 4 führt gemäß 1 eine Schwenkbewegung mit dem Uhrzeigersinn durch und wird gleichzeitig aufgrund des Spiels zwischen der Bohrung 9 und des Bolzens 10 der Sperrklinke 4 aus der Oberflächenebene 6 der Sperrklinke 4 in Richtung des Mikroschalters gekippt. Der Mikroschalter wird im Wesentlichen geräuschlos aufgrund der an dem Schaltarm angeordneten Weichkomponente betätigt. Ebenfalls findet beim Einnehmen der Vorrastsperrstellung eine im Wesentlichen geräuschlose Kontaktierung der Sperrklinke 4 mit der Drehfalle 3 statt, weil der mit der Weichkomponente versehenen Dämpfungsabschnitt 8 der Sperrklinke 4 einen ersten Abschnitt 15 der Drehfalle 3 berührt. Mit Beendigung des Kippvorgangs befindet sich die Drehfalle 3 und die Sperrklinke 4 in der Vorrastsperrstellung. In der Vorrastsperrstellung ist eine Betätigung des Mikroschalters durch den Schaltarm der Sperrklinke 4 ausgeschlossen, weil aufgrund der durch das Federelement 13 der Sperrklinke 4 resultierenden Federkraft und der durch das Federelement der Drehfalle 3 resultierenden Federkraft die Sperrklinke 4 und die Drehfalle 3 gegeneinander gepresst werden. Ein Verkippen der Sperrklinke 4 aus der Oberflächenebene 6 der Sperrklinke 4 ist somit ausgeschlossen. Mit der Betätigung des Mikroschalters wird ein Motor angeschaltet, welcher in Wirkverbindung mit der Drehfalle 3 und der Sperrklinke 4 steht. Der Motor versetzt die Drehfalle 3 in Bewegung, so dass die Sperrklinke 4 und die Drehfalle 3 die Hauptrastsperrstellung einnehmen, wie sie in 1 abgebildet ist. Analog zur Vorrastsperrstellung dient der Dämpfungsabschnitt 8 der Sperrklinke 4 beim Einnehmen der Hauptrastsperrstellung ebenfalls zur Geräuschminimierung, wenn sich der Dämpfungsabschnitt 8 der Sperrklinke 4 und ein zweiter Abschnitt 16 der Drehfalle 3 berühren. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist ein automatisiertes, verschleißarmes und im Wesentlichen geräuschloses Schließen der Heckklappe möglich.
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Der Öffnungsvorgang wird ohne eine Betätigung des Schaltelements 7 durchgeführt, indem die Sperrklinke 4 mechanisch durch eine Drehung derselben im Uhrzeigersinn, beispielsweise durch ein Drücken eines Schalters an der Hecklappe, von der Drehfalle 3 freigegeben wird. Ein motorisches Freigeben der Sperrklinke 4 von der Drehfalle 3 mittels einer Steuerung ist selbstverständlich auch möglich.
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In diesem Ausführungsbeispiel wird auf eine Heckklappe Bezug genommen. Die Erfindung ist nicht beschränkt auf Heckklappen und findet selbstverständlich auch Anwendung bei jeglichen anderen Formen von Türen, wie beispielsweise Seitentüren, Frontklappen und dergleichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Heckklappenschloss
- 2
- Gehäuse
- 3
- Drehfalle
- 4
- Sperrklinke
- 5
- Schaltabschnitt der Sperrklinke
- 6
- Oberflächenebene der Sperrklinke
- 7
- Schaltelement
- 8
- Dämpfungsabschnitt der Sperrklinke
- 9
- Bohrung der Sperrklinke
- 10
- Bolzen der Sperrklinke
- 11
- Unterseite der Sperrklinke
- 12
- Oberseite der Sperrklinke
- 13
- Federelement der Sperrklinke
- 14
- Bolzen der Drehfalle
- 15
- erster Abschnitt der Drehfalle
- 16
- zweiter Abschnitt der Drehfalle
- 17
- Schaltkopf des Schaltelements
- 18
- Maulöffnung der Drehfalle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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