DE102009057758A1 - Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes - Google Patents
Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes Download PDFInfo
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Abstract
Die vorliegende Patentanmeldung betrifft einen unterirdischen Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes, der aus zwei Speicherstollensystemen 4 und 15 besteht, die am Oberlauf 1 eines Wasserlaufes bei Hochwasser über eine Einrichtung 5 gefüllt werden und die über Leitungen 7 und 10 sowie Turbinen 8 mit dem Mittellauf 2 und dem Unterlauf 3 zur Energieerzeugung verbunden sind, sowie untereinander über Leitungen 11, Turbinen 12 und Leitungen 14 zur Energiegewinnung verbunden sind, außerdem ist zusätzlich das Stollenspeichersystem 15 über Leitungen 17, 20 und 21 sowie Turbinen 18 mit dem Unterlauf 3 zur Energiegewinnung bei seiner Füllung verbunden, wobei die Turbinen 8, 12 und 18 elektrisch angetrieben, als Pumpen arbeitend, ausgeführt sind, um auch Wasser aus dem Unterlauf 3 und dem Mittellauf 2 in das Stollenspeichersystem 4 zu transportieren, wo es auch zur Wasserstandsregulierung bei Niedrigwasser am Oberlauf 1 und Mittellauf 2 nutzbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein unterirdisches Bauwerk, das als Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung genutzt wird.
- Bekannt sind unterirdisch angelegte Stollen und Leitungssysteme für Wasserkraftwerke, die in Tälern gespeichertes Wasser (Stausee) zu tiefer gelegenen Turbinenhäusern leiten (Press „Wasserkraftwerke" 2. Auflage 1967, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn Berlin – Seite 185 bis 187 – Rhonekraftwerk Ernen-Mörel).
- Diesen Wasserkraftwerken haften die Nachteile an, dass das Wasser oberirdisch gespeichert ist und dass die Speicher mit relativ geringer Speicherkapazität nur sinnvoll in Hochgebirgen angeordnet sind.
- Weiterhin ist eine unterirdische Triebwasserführung für Wasserkraftwerke (
DE 19634001 A1 ) bekannt, die durch große Entfernungen zwischen Oberwasser und Unterwasser eine nutzbare Höhendifferenz erzeugt. Nachteilig bei dieser Erfindung ist, dass das aus dem Wasserlauf entnommene Wasser dessen Wasserstand senkt, d. h. bei Niedrigwasser kann keine Energie erzeugt und Niedrigwasser kann auch nicht ausgeglichen werden. Außerdem ist die Triebwasserführung, als Druckstollen mit schnellfließendem Wasserstrom ausgeführt, höchsten Belastungen ausgesetzt und stellt keinerlei Speicher zur Energieerzeugung dar, weil sie in Höhe der Turbinen angeordnet ist. - Außerdem sind Pumpspeicherwerke bekannt (Prospekt Pumpspeicherkraftwerk Markersbach von Vattenfall), bei denen zwischen einem hochliegenden und einem tiefliegenden Wasserspeicher Elektroenergie beim Herabfließen des Wassers in Spitzenzeiten des Strombedarf erzeugt wird, und in Stromüberschusszeiten wird das Wasser in umgekehrter Richtung gepumpt.
- Pumpspeicherwerke dieser Art haben den Nachteil der einmal festgelegten Kapazität und Leistung, weil ihre einmal festgelegten Speicher in ihrer Kapazität nicht erweiterbar sind.
- Das zu lösende technische Problem ist, ein unterirdisches Speicherstollensystem für Wasser so anzulegen, dass permanent über Turbinen Elektroenergie erzeugt wird und dann dabei gleichzeitig das gespeicherte Wasser zur Regulierung des Wasserstandes im Wasserlauf genutzt wird, d. h. es sollen katastrophale Hochwasser ebenso vermeidbar sein wie Schifffahrt und Ökologie gefährdendes Niedrigwasser.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass zwischen Oberlauf
1 , Mittellauf2 und Unterlauf3 eines Wasserlaufes ein Speicherstollensystem4 angeordnet ist, das über eine Einrichtung5 ab einem bestimmten Wasserstand des Wasserlaufes gefüllt wird. Entlüftungsleitungen6 ermöglichen die Entlüftung des Speicherstollensystem4 , das über absperrbare Leitungen7 mit Turbinen8 und Leitungen10 mit dem Mittellauf2 und dem Unterlauf3 verbunden ist. - Gleichzeitig ist das Speicherstollensystem
4 über absperrbare Leitungen11 über Turbinen12 und Leitungen14 mit einem weiteren, tiefer als der Unterlauf3 gelegenen, Speicherstollensystem15 verbunden. Außerdem besitzt dieses Speicherstollensystem15 Entlüftungsleitungen16 und ist über absperrbare Leitungen17 mit Turbinen18 und Leitungen20 und Leitung21 mit dem Unterlauf3 verbunden. Die Turbinen8 ,12 und18 sind in bergmännisch hergestellten Kavernen19 so angeordnet, dass sie abgabeseitig einen Betrag h1, h2, h3 oder h4 unter dem Niveau des Wasserspiegels liegen. Absperrbare Bypassleitungen9 und13 sind so angeordnet, dass der Wasserstrom auch auf schnellstem Wege, vorbei an den Turbinen8 und12 , zum Abfluss in den Unterlauf3 bzw. in das untere Speicherstollensystem15 gelangt. - Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass am Oberlauf
1 eines Wasserlaufes die Wassermenge die den normalen Wasserspiegel übersteigt in das Speicherstollensystem1 fließt und anschließend von diesem über die Leitung11 und Turbine12 das tiefer gelegene Speicherstollensystem15 gelangt. Speicherkapazitäten der Speicherstollensysteme4 und15 sind so groß, dass Hochwasserschäden vermieden werden können. Beim Füllen des Speicherstollensystem15 wird in den Turbinen12 Strom erzeugt. Außerdem wird durch die Turbinen8 zwischen dem Speicherstollensystem4 und dem Mittellauf2 bzw. dem Unterlauf3 Strom erzeugt. - Bei Niedrigwasser am Oberlauf
1 erzeugen die Turbinen8 Strom und erhöhen den Wasserstand am Mittellauf2 und am Unterlauf3 indem Wasser aus dem Speicherstollensystem4 entnommen wird. - Gleichzeitig wird bei Niedrigwasser am Oberlauf
1 das tiefliegende Speicherstollensystem15 indem die Turbinen12 und18 als Pumpen arbeiten, wieder geleert. Diese Entleerung geschieht- wie bei Pumpenspeicherwerken – in der Nacht, wenn Elektroenergie als Überschuss anliegt, wodurch sich der Wirkungsgrad der Grundlastkraftwerke verbessert. Vorzugsweise erfolgt die Entleerung des Speicherstollensystems15 in das Speicherstollensystem4 . - Damit ergibt sich der Vorteil, dass bei Niedrigwasser am Oberlauf
1 in den Nachtstunden, wenn Überschuss an Elektroenergie anliegt, Wasser aus dem Unterlauf3 über die energieerzeugenden Turbinen18 und das Speicherstollensystem15 und die, als Pumpen arbeitenden Turbinen12 oder über die als Pumpen arbeitenden Turbinen8 Wasser in das Speicherstollensystem4 gelangt und so den Wasserstand am Oberlauf1 erhöht. Nur wenn das Speicherstollensystem4 gefüllt ist und am Oberlauf1 und Mittellauf2 Hochwasser herrscht erfolgt die Entleerung des Speicherstollensystems15 in den Unterlauf3 . - Die Leistungen, die die Turbinen
8 ,12 und18 erzeugen, werden durch die Durchflussmengen und die Höhendifferenzen H1, H2, H3 und H4 bestimmt. - Bei Hochwasser am Oberlauf
1 soll das Wasser auf schnellstem Wege zum Mittellauf2 , sofern dort noch kein Hochwasser ist bzw. zum Unterlauf3 geleitet werden. - Wenn die abgeführte Wassermenge über die Turbinen
8 vergrößert werden muss, dann sind die absperrbaren Bypassleitungen9 und13 für den schnellen Wasserabfluss vorhanden, wobei die Turbinen18 mit dem Druck der Höhendifferenz H3–H4 Strom erzeugen, bis die Leitung13 geschlossen ist. - Aus der Speicherung des Wassers am Oberlauf, das über dem normalen Wasserstand einer Einrichtung
5 in ein unterirdisches Speicherstollensystem strömt, ergeben sich neben den Vorteilen der Energiegewinnung, Vermeidung von Hochwasser und Regulierung des Wasserstandes für die Schifffahrt folgende weitere Vorteile:
Die unterirdischen Speichersysteme vermeiden künstliche Stauseen, sie sind sicher vor Gewalteinflüssen, sie zerstören nicht oberirdische Landschaften und sie ermöglichen eine bessere Auslastung und Erhöhung des Wirkungsgrades von bestehenden Kraftwerken und sie erzeugen keinerlei schädliche Nebenprodukte. - Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt, und wird im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 Geländeansicht auf einen Wasserlauf -
2 Schnitt A-A der Geländeansicht -
3 Schnitt B-B aus dem Schnitt A-A - Bei Hochwasser am Oberlauf
1 läuft über die Einrichtung5 das Speicherstolensystem4 voll Wasser. Wenn am Mittellauf2 auch Hochwasser ansteht, dann wird dieses durch die rückwärts getriebenen Turbinen8 ebenfalls in das Speicherstollensystem4 befördert, bis das Speicherstollensystem4 z. B. mit 5 Mio. m3 Wasser gefüllt ist. - Wenn am Mittellauf
2 und am Unterlauf3 kein Hochwasser herrscht, dann erzeugen die Turbinen Strom und das Speicherstollensystem4 füllt sich langsamer. Bei starkem Hochwasser wird Wasser auch durch die Leitungen9 vom Oberlauf1 direkt in den Unterlauf3 geleitet. - Während der Füllzeit des Speicherstollensystems
4 fließt das Wasser außerdem über die Leitungen11 , die Turbine12 und die Leitungen14 in das Speicherstollensystem15 . Dabei erzeugt die Turbine12 Strom, bis das Speicherstollensystem15 ebenfalls mit z. B. 5 Mio. m3 Wasser gefüllt ist. - Um diesen Füllvorgang zu verzögern wird über die Turbine
18 , die rückwärts als Pumpe angetrieben ist, nachts bei Elektroenergieüberschuss Wasser über die Leitung17 in den Unterlauf3 gepumpt. - Bei Niedrigwasser am Oberlauf
1 und Mittellauf2 pumpen die Turbinen12 Wasser vom Stollenspeichersystem15 in das Stollenspeichersystem4 , wo es über die Einrichtung5 den Oberlauf1 und über die Turbinen8 den Mittellauf2 mit Wasser ergänzt. - Dabei erzeugen die Turbinen
8 am Mittellauf2 Strom. Dieser Vorgang erfolgt vorzugsweise nachts, weil mehr Energie verbraucht als erzeugt wird. Die Kapazitäten der Turbinen8 ,12 und18 sind so ausgelegt, dass täglich unter Berücksichtigung des Zulaufes vom Oberlauf1 , während der Bedarfszeit für Elektroenergie – z. B. über 15 Stunden – Strom erzeugt wird und in der Überschusszeit Strom zum Füllen der Speicher – z. B. über 9 Stunden – verbraucht wird. Dieser Verbrauch ist nur erforderlich, wenn der Zufluss vom Oberlauf1 nicht ausreichend ist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19634001 A1 [0004]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Press „Wasserkraftwerke” 2. Auflage 1967, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn Berlin – Seite 185 bis 187 – Rhonekraftwerk Ernen-Mörel [0002]
Claims (8)
- Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes, der auf Niveau des Oberlaufes
1 eines Wasserlaufes als Speicherstollensystem4 so angeordnet ist, dass dem Speicherstollensystem4 über eine Einrichtung5 ab einem bestimmten Wasserstand das Wasser zuläuft und dass nach Füllung des Speicherstollensystem4 das Wasser über absperrbare Leitungen7 , über Turbinen8 und Leitungen10 dem Mittellauf2 und dem Unterlauf3 zu geführt wird. - Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes dadurch gekennzeichnet, dass die Turbine
8 als Pumpturbinen ausgeführt sind und das Wasser auch umgekehrt vom Mittellauf2 und Unterlauf3 in das Speicherstollensystem4 fördern. - Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes dadurch gekennzeichnet, dass absperrbare Leitungen
9 zwischen Speicherstollensystem4 und Mittellauf2 bzw. Unterlauf3 so angeordnet sind, dass sie die Turbinen8 umgehen. - Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes dadurch gekennzeichnet, dass Entlüftungsleitungen
6 das Stollenspeichersystem4 mit der Tagesoberfläche verbinden. - Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Speicherstollensystem
15 auf einem tieferen Niveau, vorzugsweise unter dem Niveau des Unterlaufes3 , so angeordnet ist, dass es durch absperrbare Leitungen11 über Turbinen12 und Leitungen14 mit dem Speicherstollensystem4 verbunden ist und außerdem über absperrbare Leitungen20 und21 , Turbinen18 sowie absperrbare Leitungen17 mit dem Unterlauf3 verbunden ist. - Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes dadurch gekennzeichnet, dass die Turbinen
12 und18 als Pumpturbinen ausgeführt sind und die Turbinen18 Wasser auch umgekehrt vom Speicherstollensystem15 in den Unterlauf3 fördern und die Turbinen12 Wasser vom Speicherstollensystem15 in das Speicherstollensystem4 fördern. - Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes dadurch gekennzeichnet, dass Entlüftungsleitungen
16 das Speicherstollensystem15 mit der Tagesoberfläche verbinden. - Unterirdischer Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zur Wasserstandsregulierung eines Wasserlaufes dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Speicherstollensystem
4 und dem Speicherstollensystem15 absperrbare Leitungen13 angeordnet sind.
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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