DE102009056692B3

DE102009056692B3 - Hockermodul und Hocker

Info

Publication number: DE102009056692B3
Application number: DE102009056692A
Authority: DE
Inventors: Albrecht Wilhelm
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2009-12-02
Filing date: 2009-12-02
Publication date: 2011-04-28
Anticipated expiration: 2029-12-03

Abstract

Hockermodul mit einer nach allen Seiten beweglichen Sitzfläche (5), bestehend aus einer an der Unterseite der Sitzfläche (5) angeordneten Segmentkugel (2), die auf einer Modulschale (1) aufliegt, sowie einer zwischen der Modulschale (1) und der Segmentkugel (2) mittig angeordneten Lagerkugel (3), wobei die Lagerkugel (3) von der Modulschale (1) und der Segmentkugel (2) vollständig umschlossen ist, der Radius der Modulschale (1) größer ist als der Radius der Segmentkugel (2) und wobei die Modulschale (1), die Segmentkugel (2) und die Lagerkugel (3) ausschließlich aus Hartholz gefertigt und metallfrei aufgebaut sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Hockermodul mit einer nach allen Seiten beweglichen Sitzfläche sowie Hocker mit einem derartigen Hockermodul.
Bekannt sind Sitzmöbel, die eine Bewegung in zwei Ebenen zu lassen. Meist sind es aufwendige mechanische und federungstechnische Konstruktionen, die unbefriedigend bleiben, auch hinsichtlich der verwendeten Materialien.
Die bei vielen Sitzmöbeln verwendeten Lehnen und Stützen etc. begünstigen eher die schnell eingeschliffenen „Lümmelhaltungen”, weshalb diese bewusst ausgeschlossen wurden.
Sitzelemente mit nach allen Seiten beweglichen Sitzflächen sind ebenfalls bekannt.
Die DE 199 16 833 A1 zeigt ein Wipp-Rondell, bei dem an der Unterseite der Sitzfläche ein Kugelabschnitt befestigt ist, der mit einer runden Hohlkehle auf einer Halbkugel einer Grundplatte aufsitzt, wodurch eine Führung für die nach allen Seiten neigbare Sitzfläche vorhanden ist. Das Wipp-Rondell kann auf unterschiedliche Stühle aufgelegt werden.
Aus der DE 20 2006 019 708 U1 ist eine Neigungsmechanik für eine Sitzfläche bekannt, die aus zwei ineinander gleitenden, als dünnwandiges Kugelsegment ausgeführten Schalen besteht, bei der die untere Schale mit dem Stuhl und die obere Schale mit der Sitzfläche verbunden ist.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Hockermodul für verschiedene Hocker zu schaffen, welches eine optimale Beweglichkeit zulässt, wobei die Sitzbewegungen weich aufgenommen werden sollen, und das vollständig aus Holz gefertigt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Hockermodul mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und Hocker mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind im Unteranspruch 2 angegeben.
Das Hockermodul ist das Kernstuck von gesunden Hockern, die ein wirbelsäulengerechtes Sitzen ermöglichen. Das Hockermodul lässt eine dreidimensionale Beweglichkeit zu.
Die Bewegung entsteht zudem unmittelbar aus der Sitzfläche heraus, quasi ein zusätzlicher „Wirbelkörper”, der die Bewegungen der Wirbelsäule direkt aufnimmt, sie beweglich und lebendig hält.
Als variables Modell lässt sich das Hockermodul in verschiedene Untergestelle einbauen und zwischen ihnen wechseln.
Gesundes Sitzen bezieht sich bei einem Hocker mit dem Hockermodul auch auf die Materialien, deren Herkunft und Verarbeitung. Modul und Hocker sind metallfrei und handwerklich aus Holz gefertigt.
Die Auswahl der Holzarten sollte technisch-konstruktiven und ästhetischen Gesichtspunkten folgen.
Das Hockermodul ist variabel. Es ist möglich das Modul mit der Sitzfläche aus dem einen Hocker herauszunehmen und in einen anderen, eine Aufnahme für das Hockermodul aufweisenden Hocker einzusetzen, z. B. beim Modell Kasten. Je nach Anzahl der Kastenzargen ist so vom Bodenhocker bis zur Stehhilfe, ein „mitwachsender” Hocker möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
1: Schematische Darstellung eines Hockermoduls
2: variabler Schemel mit Hockermodul
3: variabler Kubus mit Hockermodul
4: variabler Kasten mit Hockermodul
5: nicht variabler Schragen mit Hockermodul
Das in 1 gezeigte Hockermodul besteht im Einzelnen aus einer Modulschale 1, einer Segmentkugel 2, einer Sitzfläche 5, einer Lagerkugel 3 und Aufnahmenuten 4.
Die Segmentkugel 2 ist an der Unterseite der Sitzfläche 5 angeordnet und liegt auf der Lagerkugel 3 und der Modulschale 1 auf, wobei die Lagerkugel 3 zwischen der Modulschale 1 und der Segmentkugel 2 mittig angeordnet und von diesen vollständig umschlossen ist. Dabei ist der Radius der Modulschale 1 größer als der Radius der Segmentkugel 2, wobei die Radien so abgestimmt sind, dass die Sitzbewegungen weich aufgenommen werden.
Die Lagerkugel 3 halt das Sitzelement mittig, es kann nicht ausweichen.
Die beiden Nuten 4 können Holzleisten aufnehmen, die auf Wunsch eine waagerechte oder aber sitzkeilförmige Position der Sitzfläche ermöglichen.
Ebenso ist es möglich zwischen Modulkörper und der Unterseite der Sitzfläche weiche, flexible Dämpfer einzusetzen.
Das Hockermodul kann aus einem Hocker (Schemel, Kubus, Kasten) herausgenommen und in einen anderen, eine Aufnahme für das Hockermodul aufweisenden Hocker eingesetzt werden, wobei der Schemel und der Kubus einen Aufnahmerahmen 6 und der Kasten Aufnahmestützen aufweist.
Die Modulteile haben folgende Abmessungen:

1. Modulschale (Buche): 200 × 200 × 40 mm Radius der „Lagerschale”: 140 mm Nuten für Fixierleisten 4: 8 × 10 mm
2. Segmentkugel (Buche): Durchmesser an der Sitzfläche: 162 mm Scheitel: 40 mm Aufnahme: 10 mm Radius: 105 mm
3. Lagerkugel (Buche): Durchmesser: 20 mm

Bezugszeichenliste

1: Modulschale
2: Segmentkugel
3: Lagerkugel
4: Aufnahmenut für Fixierleisten
5: Sitzfläche
6: Aufnahmerahmen

Claims

Hockermodul mit einer nach allen Seiten beweglichen Sitzfläche (5), bestehend aus einer an der Unterseite der Sitzfläche (5) angeordneten Segmentkugel (2), die auf einer Modulschale (1) aufliegt, sowie einer zwischen der Modulschale (1) und der Segmentkugel (2) mittig angeordneten Lagerkugel (3), wobei die Lagerkugel (3) von der Modulschale (1) und der Segmentkugel (2) vollständig umschlossen ist, der Radius der Modulschale (1) größer ist als der Radius der Segmentkugel (2) und wobei die Modulschale (1), die Segmentkugel (2) und die Lagerkugel (3) ausschließlich aus Hartholz gefertigt und metallfrei aufgebaut sind.
Hockermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Modulschale (1) Aufnahmenuten (4) zur Aufnahme von Fixierleisten zur horizontalen oder sitzkeilförmigen Fixierung der Sitzfläche (5) aufweist.
Hocker in Form eines Schemels, eines Kubus oder eines Kastens mit einem Hockermodul nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hockermodul in einen Aufnahmerahmen (6) des Schemels oder des Kubus oder in Aufnahmestützen des Kastens einsetzbar und austauschbar ist.