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Die Erfindung betrifft einen Klappstuhl mit einem Grundteil, an dem eine Rückenlehne nach oben stehend befestigt ist, und mit einer Sitzplatte, die um eine Schwenkachse zwischen einer aufgeklappten Sitzposition und gravitationsbedingt einer zur Rückenlehne hochgeklappten Ruheposition hin und her verschwenkbar ist.
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Derartige Klappstühle sind in den unterschiedlichsten Ausbildungen an sich bekannt. Beispielsweise beschreiben die
DE 20107181 U1 , die
DE 20108213 U1 , die
DE 202005002822 U1 , die
DE 102007057619 A1 und die
DE 202008015649 U1 der Anmelderin solche Klappstühle. Allen diesen bekannten Klappstühlen ist gemeinsam, dass die Drehmechanik der Sitzplatte sich seitlich an der Außenseite des Klappstuhls befindet. Das kann unter optischen Gesichtspunkten als störend empfunden werden. Außerdem ist hierdurch eine Verletzungsgefahr nicht zuverlässig ausschließbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Klappstuhl der eingangs genannten Art zu schaffen, der mit einer verdeckten Drehmechanik für die Sitzplatte ausgebildet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1, d. h. dadurch gelöst, dass die Rückenlehne unterseitig mit zwei seitlich gegenüberliegenden Rückenlehnenansätzen ausgebildet ist, durch deren einander zugewandte Innenflächen eine Rückenlehnenausnehmung seitlich begrenzt ist,
dass die Sitzplatte rückseitig eine der Rückenlehnenausnehmung zugeordnete Sitzplattenverlängerung aufweist,
dass das Grundteil ein paar voneinander beabstandete lotrechte Konsolenelemente aufweist, die mit ihren oberseitigen Endabschnitten an den einander zugewandten Innenflächen der Rückenlehnenansätze befestigt sind, und
dass die Schwenkachse sich durch die beiden Rückenlehnenansätze und durch die Sitzplattenverlängerung hindurch erstreckt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Klappstuhl ist die Drehmechanik für die Sitzplatte also durch die sich seitlich gegenüberliegenden Rückenlehnenansätze verdeckt, so dass sich die Drehmechanik in keiner Weise visuell störend bemerkbar macht. Der erfindungsgemäße Klappstuhl bildet folglich eine optisch kompakte Einheit.
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Bei dem erfindungsgemäßen Klappstuhl sind die beiden Rückenlehnenansätze von der Rückenlehne vorzugsweise konkav nach vorne gebogen, so dass sich in der aufgeklappten Sitzposition des Klappstuhls ein wohlgeformtes, geschwungenes Seitenprofil des Klappstuhls ergibt. Diese zuletzt genannte Seitenprofilierung wird in vorteilhafter Weise dadurch unterstützt, dass die Sitzplattenverlängerung ein an das Seitenprofil der von der Rückenlehne unterseitig weg stehenden Rückenlehnenansätze angepasstes Seitenprofil aufweist. In der aufgeklappten Sitzposition ist die Sitzplattenverlängerung der Sitzplatte von der Seite des Klappstuhles aus gesehen nicht zu erkennen ist, weil sie durch die unterseitigen Rückenlehnenansätze der Rückenlehne verdeckt ist.
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Die Sitzplattenverlängerung ist in der aufgeklappten Sitzposition des Klappsitzes nur von vorne sichtbar, wenn auf dem Klappstuhl kein Sitzbenutzer Platz genommen hat.
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Damit bei dem erfindungsgemäßen Klappstuhl die Sitzplatte in der Ruheposition gravitationsbedingt um die Schwenkachse zur Rückenlehne hochklappt, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Sitzplattenverlängerung ein Zusatzgewicht aufweist. Dieses Zusatzgewicht ist derartig dimensioniert, dass das Gewichtsdrehmoment der Sitzplattenverlängerung um die Drehachse größer ist als das Gewichtsdrehmoment der Sitzplatte um die Drehachse.
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Um die aufgeklappte Sitzposition der Sitzplatte konstruktiv genau zu definieren, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn von den beiden voneinander abgewandten Seitenflächen der Sitzplattenverlängerung jeweils ein Anschlagzapfen weg steht, und wenn die beiden lotrechten Konsolenelemente des Grundteils an ihrem oberseitigen Endabschnitt jeweils mit einer Anschlagkontur für den zugehörigen Anschlagzapfen ausgebildet sind, wobei die Anschlagkonturen und die Anschlagzapfen von der Schwenkachse gleich weit beabstandet sind.
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Der jeweilige Anschlagzapfen steht vorzugsweise von einem Flächenelement weg, das an der zugehörigen Seitenfläche des Rückenlehnenansatzes befestigt ist. Das jeweilige Flächenelement besteht vorzugsweise aus einem Metallblech, von dem der zugehörige Anschlagzapfen, der aus Metall besteht, weg steht. Der jeweilige Anschlagzapfen ist am zugehörigen Flächenelement aus Metallblech vorzugsweise fest geschweißt.
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Die beiden voneinander beabstandeten Konsolenelemente des Grundteils sind miteinander vorzugsweise mittels eines Verbindungselementes materialeinstückig verbunden. Das Grundteil besteht vorzugsweise aus einem Metallblech.
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Das Grundteil des erfindungsgemäßen Klappstuhls kann einen Standfuß des Klappstuhls bilden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass das die beiden Konsolenelemente miteinander materialeinstückig verbindende Verbindungselement mit Befestigungslöchern ausgebildet ist, um den Klappstuhl mit seinem Grundteil an der Stirnfläche beispielsweise eines abgestuften Tribünenbodens eines Stadions befestigen zu können.
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Bei dem erfindungsgemäßen Klappstuhl besteht das Grundteil vorzugsweise aus einem Metallblech. Die Sitzplatte und die Rückenlehne des erfindungsgemäßen Klappstuhls sind vorzugsweise jeweils von einem Kunststoff-Blasteil gebildet. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Sitzplatte und/oder die Rückenlehne aus anderen Materialien bzw. Materialkombination zu verwirklichen.
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Um den Sitzkomfort des erfindungsgemäßen Klappstuhls entsprechend zu verbessern, ist es möglich, dass vom Grundteil seitlich neben der Sitzplatte Armlehnen nach oben ragen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Klappstuhls.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform des Klappstuhls in der hochgeklappten Ruheposition seiner Sitzplatte,
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2 eine Ansicht des Klappstuhles in Blickrichtung des Pfeiles II in 1,
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3 eine der 1 entsprechende Seitenansicht des Klappstuhles, wobei die Sitzplatte in ihrer aufgeklappten Sitzposition gezeichnet ist,
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4 eine Vorderansicht des Klappstuhles in Blickrichtung des Pfeiles IV in 3, und
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5 abschnittweise schematisch eine Ansicht zur Verdeutlichung eines Konsolenelementes mit seiner Anschlagkontur und zur Verdeutlichung des zugehörigen Anschlagzapfens des Sitzplattenelementes.
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Die Figuren verdeutlichen eine Ausbildung des Klappstuhles 10, der ein Grundteil 12, eine am Grundteil 12 starr befestigte Rückenlehne 14 und eine Sitzplatte 16 aufweist, die um eine Schwenkachse 18 zwischen einer in den 1 und 2 gezeichneten hochgeklappten Ruheposition und einer in den 3 und 4 gezeichneten Sitzposition hin und her verschwenkbar ist.
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Die Rückenlehne 14 ist unterseitig mit zwei sich seitlich gegenüberliegenden Rückenlehnenansätzen 20 ausgebildet, durch deren einander zugewandte Innenflächen 22 eine Rückenlehnenausnehmung 24 seitlich begrenzt ist. Oberseitig ist die Rückenlehnenausnehmung 24 durch einen Rand 26 begrenzt.
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Das Grundteil 12 des Klappstuhls 10 weist zwei voneinander beabstandete Konsolenelemente 28 auf, die miteinander mittels eines Verbindungselementes 30 materialeinstückig verbunden sind. Das Verbindungselement 30 ist mit Befestigungslöchern 32 ausgebildet. Die Befestigungslöcher 32 dienen zum Durchstecken von Befestigungsschrauben, um den Klappstuhl an der Stirnfläche eines abgestuften Bodens eines Sportstadions oder dergleichen befestigen zu können.
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Die Konsolenelemente 28 sind mit ihren oberseitigen Endabschnitten 34 an den Innenflächen 22 der Rückenlehnenansätze 20 befestigt. Diese Befestigung erfolgt beispielsweise mittels Befestigungsschrauben, die in 1 schematisch durch ihre sich kreuzenden Mittellinien 36 schematisch angedeutet sind.
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Die Schwenkachse 18 für die Sitzplatte 16 erstreckt sich durch die beiden Rückenlehnenansätze 20 der Rückenlehne 14 und durch eine Sitzplattenverlängerung 38, die sich von der Sitzplatte 16 rückseitig, d. h. in Bezug zur Schwenkachse 18 an der von der Sitzplatte 16 abgewandten Rückseite, wegstreckt.
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Die von der Rückenlehne 14 unterseitig konkav nach vorne gebogen wegstehenden Rückenlehnenansätze 20 sind vorderseitig mit einer Stirnfläche 40 ausgebildet und die Sitzplatte 16 ist seitlich neben der Sitzplattenverlängerung 38 rückseitig mit Rückenflächen 42 ausgebildet. Die Stirnflächen 40 und die Rückenflächen 42 liegen in der aufgeklappten Sitzposition der Sitzplatte 16 gleichsam spaltfrei aneinander an.
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Die Sitzplattenverlängerung 38 der Sitzplatte 16 ist der Rückenlehnenausnehmung 24 der Rückenlehne 18 zugeordnet, d. h. an die lichte Kontur der Rückenlehnenausnehmung 24 angepasst. Die Sitzplattenverlängerung 38 weist ein an das Seitenprofil der von der Rückenlehne 14 unterseitig gebogen weg stehenden Rückenlehnenansätze 20 angepasstes Seitenprofil auf, wie die 3 verdeutlicht.
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Damit die Sitzplatte 16 im unbelasteten Ruhezustand des Klappstuhls 10 automatisch gravitationsbedingt zur Rückenlehne 14 hochklappt (siehe 1), weist die Sitzplattenverlängerung 38 ein in 1 schematisch angedeutetes Zusatzgewicht 44 auf, das sich in der aufgeklappten Ruheposition der Sitzplatte 16 auf der der Rückenlehne 14 zugewandten Seite der durch die Schwenkachse 18 verlaufenden Lotrechten 46 befindet, so dass das Zusatzgewicht 44 um die Schwenkachse 18 ein gravitationsbedingtes Drehmoment im hochklappenden Drehsinn bewirkt.
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Wie aus 5 ersichtlich ist, sind die lotrechten Konsolenelemente 28 des Grundteiles 12 des Klappstuhls 10 an ihrem oberseitigen Endabschnitt 34 jeweils mit einer Anschlagkontur 48 für einen Anschlagzapfen 50 ausgebildet. Der jeweilige Anschlagzapfen 50 steht von einem Flächenelement 52 seitlich weg, das an der jeweils zugehörigen Seitenfläche 54 der Sitzplattenverlängerung 38 befestigt ist. Die Befestigung des jeweiligen Flächenelementes 52 an der zugehörigen Seitenfläche 54 erfolgt beispielsweise mittels Befestigungsschrauben 56, die in 5 durch sich kreuzende Mittellinien schematisch verdeutlicht sind.
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Die Anschlagzapfen 50 und die Anschlagskonturen 48 weisen von der Schwenkachse 18 jeweils gleiche radiale Abstände auf, so dass durch die Anschlagkonturen 48 der Konsolenelemente 28 die Schwenkbewegung der Anschlagzapfen 50 definiert begrenzt und auf diese Weise die aufgeklappte Sitzposition der Sitzplatte 16 des Klappstuhls 10 bestimmt ist.
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Gleiche Einzelheiten sind in den Figuren jeweils mit den selben Bezugsziffern bezeichnet, sodass es sich erübrigt, in Verbindung mit allen Figuren alle Einzelheiten detailliert zu beschreiben.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Klappstuhl
- 12
- Grundteil (von 10)
- 14
- Rückenlehne (von 10 an 12)
- 16
- Sitzplatte (von 10)
- 18
- Schwenkachse (für 16)
- 20
- Rückenlehnenansätze (von 14)
- 22
- Innenflächen (von 20)
- 24
- Rückenlehnenausnehmung (von 14)
- 26
- oberseitiger Rand (von 24)
- 28
- Konsolenelemente (von 12)
- 30
- Verbindungselement (von 12)
- 32
- Befestigungslöcher (in 30)
- 34
- oberseitiger Endabschnitt (von 28)
- 36
- Befestigungsschrauben (an 34 in 14)
- 38
- Sitzplattenverlängerung (von 16 in 24)
- 40
- Stirnfläche (von 20)
- 42
- Rückenfläche (von 16)
- 44
- Zusatzgewicht (in 38)
- 46
- Lotrechte (durch 18)
- 48
- Anschlagkontur (an 34 für 50)
- 50
- Anschlagzapfen (an 52)
- 52
- Flächenelemente (an 54)
- 54
- Seitenfläche (von 38)
- 56
- Befestigungsschrauben (an 52 in 38)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20107181 U1 [0002]
- DE 20108213 U1 [0002]
- DE 202005002822 U1 [0002]
- DE 102007057619 A1 [0002]
- DE 202008015649 U1 [0002]