DE102009055731A1 - Entkeimungsvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Bei einer Entkeimungsvorrichtung (1), die eine in einem Rahmengestell (2) drehbar gelagerte Trommel (3) und eine stationär, innerhalb der Trommel (3) angeordnete UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10), wobei die Trommel (3) in ihrem Inneren mindestens ein Förderelement (7) in Form einer sich von einer ersten Stirnseite (4a) der Trommel (3) bis zur gegenüberliegenden zweiten Stirnseite (4b) erstreckenden, auf der Innenfläche (16) der Trommel (3) ausgebildeten Förderspirale oder -schnecke (8) aufw) in die Trommel (3) eintretendes Schüttgut zur gegenüberliegenden zweiten Stirnseite (4b) der Trommel (3) förderbar ist, soll eine verbesserte Anordnung der UVC-Strahlungsquelle geschaffen werden. Dies wird dadurch erreicht, dass die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10) an einem zweiten U-Schenkel (9b) einer im Wesentlichen U-förmigen Halterung (9) angebracht ist, die mit einem ersten U-Schenkel (9a) auf dem Rahmengestell (2) befestigt ist und deren zweiter U-Schenkel (9b) sich durch die der zweiten Stirnseite (4b) zugeordnete Öffnung hindurch im Wesentlichen längs der Trommellängsachse im Zentrum der Trommel (3) erstreckt, wobei die UVC-Strahlungsquelle (10) oberseitig derart von einem oder mehreren Reflektor(en) (12) die unterhalb des zweiten U-Schenkels (9b) angeordnet sind, überdeckt ist, dass unterhalb und seitlich der UVC-Strahlungsquelle (10) ein Bestrahlungsbereich der Trommel (3) ausgebildet ist.

Description

  • Die Erfindung richtet sich auf eine Entkeimungsvorrichtung umfassend eine drehbar in einem Rahmengestell gelagerte Trommel und eine stationär innerhalb der Trommel angeordnete UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle, wobei die Trommel in ihrem Inneren ein Förderelement in Form einer sich von einer ersten Stirnseite der Trommel bis zur gegenüberliegenden zweiten Stirnseite erstreckenden, auf der Innenfläche der Trommel ausgebildeten Förderspirale oder -schnecke aufweist, mit welchem ein an der ersten Stirnseite in die Trommel eintretendes Schüttgut zur gegenüberliegenden zweiten Stirnseite der Trommel förderbar ist.
  • Weiterhin richtet sich die Erfindung auf die Verwendung einer solchen Entkeimungsvorrichtung.
  • Bei der Verarbeitung und der anschließenden Verpackung von landwirtschaftlichen Produkten, wie Kräutern, Gewürzen, Gemüse, Saatgut oder dergleichen, ist es wünschenswert, Keime, Bakterien, Hefen, Sporen, Viren und Schimmel, die auf der Oberfläche des landwirtschaftlichen Produkts und in der Luft von Lager- und Reiferäumen sowie Kühlhäusern und auf Arbeitsflächen vorhanden sind, abzutöten.
  • Aus der Praxis ist es bekannt, landwirtschaftliche Produkte mittels thermischer Behandlung mit Dampf zu entkeimen. Bei einer solchen Dampfentkeimung werden Erreger und Mikroorganismen mittels Sattdampf vollständig abgetötet. Allerdings erfordert die Dampfentkeimung einen hohen Energieaufwand und ist unwirtschaftlich, weil die entkeimten Produkte nachfolgend wieder getrocknet werden müssen. Darüber hinaus leidet die Qualität der Produkte erheblich, weil zumindest die äußere Schicht des behandelten Produkts bei der Dampfentkeimung zerstört wird und der Dampf in das Produkt selbst eindringt, was beispielsweise den ätherischen Ölgehalt eines Produktes derart reduzieren kann, dass es zu einer Beeinträchtigung des Aromas kommt.
  • Vorteilhaft ist gegenüber der Dampfentkeimung eine ebenfalls aus der Praxis bekannte Entkeimung mit Ultraviolett-Strahlung, da in diesem Fall nur ein geringer Energieaufwand erforderlich ist und die Produkte bei der Entkeimung weitgehend geschont werden.
  • Eine Entkeimungsvorrichtung zur keimtötenden Behandlung eines rieselfähigen Produkts ist beispielsweise aus der DE 38 31 419 A1 bekannt. Die Vorrichtung umfasst mehrere Ultraviolett-Strahlungsquellen und mehrere kaskadenförmig untereinander angeordnete, gegeneinander geneigte und durch Fallstrecken geringer höher voneinander getrennte Fördervorrichtungen, die als Förderbänder ausgeführt sind. Das in Förderabschnitten geförderte Produkt wird mittels Wendeelementen bei seiner Förderung umgewendet. Die dabei stattfindende mechanische Einwirkung auf das Produkt bewirkt allerdings eine unbeabsichtigte Zerkleinerung des Produkts.
  • Eine Entkeimungsvorrichtung ist weiterhin aus der DE 17 74 221 U bekannt. Eine an ihren Stirnseiten offene Trommel ist mit ihrer Mantelfläche auf Rollen gelagert. Die Rollen sind an einem Rahmengestell befestigt, welches zusätzlich einen Antriebsmotor trägt. Innerhalb der Trommel ist eine Ultraviolett-Strahlungsquelle angeordnet, die an einer an dem Rahmengestell befestigten Halterung angeordnet ist. Darüber hinaus sind in der Trommel Bürsten angeordnet, die ebenfalls an einer die Trommel durchsetzenden Halterung befestigt sind und dazu dienen, das an der Innenwand der Trommel anhaftende Produkt von dieser abzustreichen. Zum Betrieb dieser Entkeimungsvorrichtung wird das Produkt in die Trommel eingeschüttet und breitet sich bei Drehung der Trommel in einer dünnen Schicht auf einem Teil der Innenwand der Trommel aus. Durch die Drehung der Trommel wird das Produkt hin und her gewendet, so dass es einer Bestrahlung durch die Ultraviolett-Strahlungsquelle ausgesetzt ist. Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist, dass nur eine begrenzte Menge des Produkts während eines Entkeimungsvorgangs in der Trommel entkeimt werden kann. Darüber hinaus besteht bei dieser Entkeimungsvorrichtung die Gefahr, dass das entkeimte Produkt bei unsachgemäßer Entnahme aus der Trommel einer neuerlichen Kontamination ausgesetzt ist.
  • Eine gattungsgemäße Entkeimungsvorrichtung ist aus der US 2004/0052702 A1 bekannt. Dieses Dokument offenbart eine trommelförmige Entkeimungsvorrichtung mit einer darin angeordneten Förderspirale. Innerhalb der Trommel oder der Förderspirale sind UVC-Strahlungsquellen angeordnet, mit welchen mittels der Förderspirale gefördertes Produkt, bei dem es sich um Lebensmittel, aber auch um Saaten handeln kann, einer Sterilisierungs- und/oder Entkeimungsbehandlung unterworfen wird. Mit den Trommeln können größere Durchsätze an zu behandelndem Produkt erzielt werden. Die UVC-Strahlungsröhren sind in kreissegmentförmigen Elementen am Rande der Trommel oder der Förderspirale oder aber im oberen Bereich der Förderspirale oder ggfs. oberhalb der Förderspirale angeordnet sind. Hierbei sind die vorgesehenen Reflektoren dann nochmals oberhalb der UVC-Strahlungsröhren angeordnet. Damit sind die UVC-Strahlungsröhren bei einem spiralförmigen Förderer relativ weit von dem sich in der unteren Hälfte der Trommel und des Förderers ansammelnden Bestrahlungsgut entfernt. Dies bringt zum einen den Nachteil mit sich, dass mehr Strahlungsenergie zur Verfügung gestellt werden muss, als eigentlich benötigt würde, wenn die UVC-Strahlungsröhren lediglich den unteren Strahlungsbereich innerhalb der Trommel bestrahlen müssten, in welchem sich das Strahlungsgut befindet. Weiterhin müssen die Reflektoren dann derart angeordnet sein, dass von ihnen ein relativ großer Wandbereich, der auch über die mittige Höhe der Trommel hinausreicht, bestrahlt wird. Zumindest betreffen diese Nachteile diejenigen Ausführungsformen, bei welchen die UVC-Strahlungsröhren im oberen Bereich der Trommel oder der Förderspirale angeordnet sind. Die Ausführungsform, bei welcher die UVC-Strahlungsröhren in kreissegmentförmigen Elementen angeordnet sind haben den Nachteil, dass diese auf die seitliche Fläche einer Trommel oder Förderspirale gerichtet sind, was ebenfalls eine unzureichende Bestrahlung des im unteren Teil der Trommel geförderten Bestrahlungsgutes mit sich bringt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Entkeimungsvorrichtung eine verbesserte Anordnung der UVC-Strahlungsquelle zu schaffen.
  • Bei einer Entkeimungsvorrichtung der eingangs näher bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle an einem zweiten U-Schenkel einer im Wesentlichen U-förmigen Halterung angebracht ist, die mit einem ersten U-Schenkel auf dem Rahmengestell befestigt ist und deren zweiter U-Schenkel sich durch die der zweiten Stirnseite zugeordnete Öffnung hindurch im Wesentlichen längs der Trommellängsachse im Zentrum der Trommel erstreckt, wobei die UVC-Strahlungsquelle oberseitig derart von einem oder mehreren Reflektor(en), die unterhalb des zweiten U-Schenkels angeordnet sind, überdeckt ist, dass unterhalb und seitlich der UVC-Strahlungsquelle ein Bestrahlungsbereich der Trommel ausgebildet ist.
  • Ebenso wird die vorstehende Aufgabe gelöst durch die Verwendung einer Entkeimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1–7 zur keimabtötenden Behandlung von körnigem Back-, Gewürz- und/oder Keimsaatgut in Schüttgutform, welches an einer ersten Stirnseite der drehbar gelagerten Trommel in diese eingebracht und durch Drehung der Trommel in dieser gewendet und dessen Oberfläche mit von der in der Trommel angeordneten UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle ausgehender UV-Strahlung beaufschlagt und gleichzeitig mittels des in der Trommel ausgebildeten Förderelements von der ersten Stirnseite zu der gegenüberliegenden Stirnseite der Trommel gefördert wird, wobei mittels des oder der UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle zugeordneten Reflektors/Reflektoren die Ultraviolett-Strahlung auf das körnige Saatgut gerichtet und konzentriert wird.
  • Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den entsprechenden Unteransprüchen.
  • Mit der Erfindung wird eine kostengünstige Alternative zu bekannten Entkeimungsvorrichtungen bereitgestellt, die es ermöglicht, ohne einen umfangreichen apparativen Aufwand eine unbegrenzte Menge eines landwirtschaftlichen Produkts bei kontinuierlichem Betrieb der Entkeimungsvorrichtung stets ausreichend keimtötend mit Ultraviolett-Strahlung zu bestrahlen, wobei im Wesentlichen sämtliche Bereiche des zu behandelnden landwirtschaftlichen Produkts mit Ultraviolett-Strahlung beaufschlagt werden. Somit werden alle Oberflächen des zu entkeimenden Produkts während seiner Förderung entlang der Längsachse der Trommel der Ultraviolett-Strahlung der Strahlungsquelle ausgesetzt, so dass eine vollständige Entkeimung des landwirtschaftlichen Produkts sichergestellt ist. Als Strahlungsquelle dient eine preisgünstige Ultraviolett-Strahlungsquelle mit geringem Energiebedarf, so dass nicht nur die Kosten der Herstellung sondern auch für den Betrieb und die Wartung der Entkeimungsvorrichtung gering sind.
  • Insbesondere wird durch die Erfindung eine Lösung geschaffen, bei der auch Entkeimungsvorrichtungen, die eine kleinere Trommel aufweisen, verwendet werden können, wobei die insbesondere in Form von UVC-Strahlungsröhren ausgebildete Ultraviolett-Strahlungsquelle auf konstruktiv einfache Art und Weise am Rahmengestell und in die Trommel hineinreichend befestigt werden kann.
  • Vorzugsweise ist die Förderspirale eine seelenlose oder kernlose Förderspirale, die das landwirtschaftliche Produkt, d. h. das körnige Saatgut, nicht nur von einer Stirnseite der Trommel zu der gegenüberliegenden Stirnseite der Trommel fördert, sondern bei der Förderung auch das Wenden des Produkts begünstigt, ohne dass dabei eine mechanische Einwirkung auf das Produkt selbst erfolgt.
  • Darüber hinaus ist die UVC-Strahlungsquelle nun so angeordnet, dass sie im Wesentlichen ausschließlich den unteren Bereich der Trommel bestrahlt, in welchem das zu behandelnde Saatgut durch die Entkeimungsvorrichtung gefördert wird. Dies wird durch den Reflektor oder die Reflektoren unterstützt, die oberhalb der UVC-Strahlungsquelle, aber unterhalb des zugeordneten zweiten U-Schenkels angeordnet sind. Diese reflektieren von der UVC-Strahlungsquelle ausgehende UV-Strahlung gerichtet und konzentriert ebenfalls auf den in der unteren Hälfte der Trommel oder des spiralförmigen Förderelementes ausgebildeten Bestrahlungsbereich. Mittels eines oder mehrerer der UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle zugeordneten Reflektors/Reflektoren wird die Ultraviolett-Strahlung auf das Saatgut gerichtet und konzentriert. Neben der konzentrierten Entkeimung der Oberfläche des körnigen Saatguts ist damit ferner die äußere Umgebung um die Trommel herum sowie dort befindliches Bedienpersonal vor der Ultraviolett-Strahlung geschützt.
  • Die besonders wirkungsvolle Bestrahlung des körnigen Saatguts ist dadurch gegeben, dass die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle in Bezug auf die sich drehende Trommel in dieser ortsfest oder stationär angeordnet ist. Zu diesem Zweck ist die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle an der im Wesentlichen U-förmigen Halterung angebracht, die mit einem U-Schenkel auf dem außerhalb der Trommel angeordneten und die Trommel drehbar abstützenden Rahmengestell befestigt ist und die mit dem anderen, die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle tragenden U-Schenkel in Höhe der Trommellängsachse in die Trommel hineinragt.
  • Um eine besonders intensive und gute Bestrahlungswirkung zu erzielen, zeichnet sich die Erfindung in Ausgestaltung weiterhin dadurch aus, dass das Material der Innenfläche der Trommel einen Reflexionswert oder Reflexionsgrad zwischen 25% und 60% aufweist. Die Ultraviolett-Strahlung zählt zur Gruppe der optischen Wellenlängen, so dass die Strahlung absorbiert, gebrochen oder auch reflektiert werden kann. Zur effizienten Entkeimung des körnigen Saatguts ist es daher zweckmäßig, wenn zumindest das Material der Innenfläche der Trommel einen Reflexionswert oder Reflexionsgrad zwischen 25% und 60% aufweist. Hierzu kann die Innenfläche der Trommel aus Weißblech, rostfreiem Stahl, Aluminium oder Duraluminium bestehen. Dadurch wird nicht nur die von der UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle direkt auf das Saatgut oder die Backsaat oder Gewürzsaat auftreffende Strahlung, sondern auch die an der Innenfläche der Trommel reflektierte Ultraviolett-Strahlung zur Entkeimung genutzt.
  • Da die erfindungsgemäße Ausbildung einer Entkeimungsvorrichtung insbesondere bei kleineren Fördervorrichtungen und kleineren Trommelgrößen von besonderem Vorteil ist, sieht die Erfindung weiterhin vor, dass die Trommel einen Durchmesser von höchstens 1 m, vorzugsweise 0,5 m, aufweist. Da die Intensität der Ultraviolett-Strahlung mit zunehmender Entfernung von der Ultraviolett-Strahlungsquelle abnimmt, ist vorgesehen, dass die Trommel einen Durchmesser von höchstens 1 m (Meter), vorzugsweise von 0,5 m aufweist. Damit ist sichergestellt, dass das in der Trommel befindliche landwirtschaftliche Produkt, d. h. das körnige Saatgut, mit ausreichender Ultraviolett-Strahlung beaufschlagt wird.
  • Damit das landwirtschaftliche Produkt ausreichend lang und intensiv mit Ultraviolett-Strahlung beaufschlagt wird, sieht die Erfindung in Weiterbildung vor, dass sich die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle über im Wesentlichen die gesamte Länge der Trommel, vorzugsweise von der gegenüberliegenden zweiten Stirnseite ausgehend über ca. 3/4 der Länge der Trommel, erstreckt.
  • Die Ultraviolett-Strahlungsquelle gibt eine Strahlung in einem Wellenlängenbereich zwischen 100 bis 280 nm (Nanometer), insbesondere zwischen 253 und 255 nm, ab und ist insbesondere eine UVC-Strahlungsquelle. In diesem Wellenlängenbereich deaktiviert die Ultraviolett-Strahlung der Ultraviolett-Strahlungsquelle auf rein physikalischem Weg Mikroorganismen, ohne dass dem Produkt chemische Zusätze beigefügt werden müssen, so dass praktisch keine unerwünschten Nebenwirkungen durch die Entkeimung eintreten und das Produkt nicht mit zusätzlichen Substanzen belastet wird. Bei einer Strahlung von 200 nm oder weniger kann auch der Effekt genutzt werden, dass in diesem Wellenlängenbereich Ozon gebildet wird, das aufgrund seiner toxischen Wirkung vorteilhaft für eine keimtötende Nachbehandlung des Produkts herangezogen werden kann.
  • Damit zur Entkeimung des körnigen Saatguts eine ausreichende Strahlung durch die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle gegeben ist, sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle zwei, vorzugsweise drei, Strahlungsquellen in Form von Röhren, vorzugsweise UV-Hochleistungs-Amalgamstrahlern, aufweist.
  • Zur Leistungsverbesserung und um die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle in Form von UVC-Strahlungsröhren in ihrem optimalen Leistungsbereich halten zu können, sieht die Erfindung weiterhin vor, dass unterhalb des Reflektors oder der Reflektoren seitlich neben äußeren UVC-Strahlungsröhren in Längsrichtung der Trommel wirkende Axiallüfter angeordnet sind.
  • Damit eine Entkeimung des körnigen Saatguts auch in großen Mengen ohne ein Einwirken einer Bedienperson möglich ist, sieht die Erfindung in Weiterbildung vor, dass an zumindest einer der beiden Stirnseiten der Trommel eine Fördervorrichtung angeordnet, wobei an der ersten Stirnseite eine mit ihrer Austrittsöffnung in die Trommel hineinragende Aufgabevorrichtung und/oder an der gegenüberliegenden zweiten Stirnseite eine Sammelvorrichtung angeordnet ist, welche Aufgabevorrichtung und/oder Sammelvorrichtung an dem Rahmengestell angebracht ist/sind, an welchem die Trommel mittels Rollen drehbar gelagert ist. Hierdurch wird erreicht, dass die Trommel kontinuierlich mit einem landwirtschaftlichen Produkt beaufschlagt werden oder das entkeimte, d. h. von Keimen, Pilzen, etc. befreite, körnige Saatgut von der Trommel weg zu einer Sammelvorrichtung befördert werden kann und dass eine kompakte Ausführung der Entkeimungsvorrichtung mit exakt zueinander ausgerichteten Bauteilen gegeben ist.
  • Um die Geschwindigkeit und damit die Verweilzeit steuern zu können, mit der das körnige Saatgut durch die Trommel gefördert wird und es in der Trommel zur Entkeimung verbleibt, kann eine Trommelantriebsvorrichtung, vorzugsweise ein frequenzgesteuerter Motor, vorgesehen sein.
  • In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verwendung ist vorgesehen, dass das körnige Saatgut für einen Zeitraum von 30 bis 180 Sekunden, vorzugsweise von 60 Sekunden, in der Trommel gefördert und mit der UVC-Ultraviolett-Strahlung beaufschlagt wird. Dieser Zeitraum stellt sicher, dass Bakterien, Hefen, Viren und Schimmel auf der Oberfläche des landwirtschaftlichen Produkts abgetötet werden und damit dann das Saatgut entkeimt ist.
  • Um die Innenfläche der Trommel vor der eigentlichen Entkeimung des körnigen Saatguts bereits ebenfalls zu entkeimen, sieht die Erfindung in Weiterbildung vor, dass vor Einbringung von körnigem Saatgut in die Trommel die Innenfläche der Trommel für einen Zeitraum von 30 bis 180 Sekunden, vorzugsweise mindestens 60 Sekunden, mit Ultraviolett-Strahlung der UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle beaufschlagt wird. Eine Verunreinigung des zu entkeimenden Saatguts durch die Innenfläche der Trommel ist damit ausgeschlossen.
  • Um eine das Produkt schonende Entkeimung zu gewährleisten, kann vorgesehen sein, dass das landwirtschaftliche Produkt mit einer UV-Strahlung in einem Wellenlängenbereich zwischen 100 bis 280 nm, insbesondere einer Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 253 nm und 255 nm, beaufschlagt wird. Zur Inaktivierung von Viren ist es dabei besonders zweckmäßig, wenn das landwirtschaftliche Produkt mit einer Strahlung mit einer Wellenlänge von 254 nm beaufschlagt wird.
  • Insgesamt werden durch die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Entkeimung der Oberfläche eines landwirtschaftlichen Produkts mit Ultraviolett-Strahlung bereitgestellt, die gegenüber chemischen Verfahren wie der Chlor- oder Ozon-Behandlung den wesentlichen Vorzug aufweisen, dass praktisch keine unerwünschten Nebenwirkungen durch die Entkeimung eintreten und das Produkt nicht mit zusätzlichen Substanzen belastet wird. Das Produkt behält somit seinen Eigengeschmack und -geruch, weil die Entkeimung mit Ultraviolett-Strahlung sich ausschließlich gegen Bakterien, Hefen, Viren und Schimmel richtet. Bei ausreichender Intensität der Ultraviolett-Strahlung verlieren Zellen die Fähigkeit zur Zellteilung und sterben ab, ohne sich vermehren oder ihr Erbgut weitergeben zu können, so dass Bakterien, Viren, Hefen und Schimmelpilze keine mutationsbedingten Resistenzen bilden können.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
  • Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, in der beispielhaft ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
  • 1 in schematischer Darstellung einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Entkeimungsvorrichtung in Seitenansicht und
  • 2 in schematischer Darstellung einen Querschnitt durch die Entkeimungsvorrichtung in Vorderansicht.
  • Die 1 und 2 zeigen in schematischer Darstellung eine in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Entkeimungsvorrichtung 1. Die Entkeimungsvorrichtung 1 umfasst ein Rahmengestell 2, welches aus mehreren Streben besteht und an dem drehbar eine Trommel 3 gelagert ist. Die Trommel 3 ist an ihren beiden Stirnseiten 4a und 4b offen. An der ersten Stirnseite 4a weist die Trommel 3 einen radial nach innen gerichteten, ringsherum laufenden niedrigen Rand 5a auf, wohingegen an der gegenüberliegenden zweiten Stirnseite 4b ein radial nach außen weisender, ringsherum laufender niedriger Rand 5b vorgesehen ist. Die Trommel 3 ist mit ihrer äußeren Mantelfläche auf sechs Stützrollen 6 drehbar gelagert, die an dem Rahmengestell 2 befestigt sind, und sich in jeweils einer Dreier-Anordnung mit jeweils 120° Abstand zueinander einmal am vorderen und einmal am hinteren Endbereich der Trommel 3 befinden. Hierbei ist jeweils eine Rolle 6 zentral oben an der Trommel 3 angeordnet und stützen zwei Rollen 6 die Gewichtskraft der Trommel 3 unten ab, wie dies aus 2 ersichtlich ist.
  • Die drehbar gelagerte Trommel 3 umfasst ein sich von der ersten Stirnseite 4a bis zu der gegenüberliegenden Stirnseite 4b erstreckendes Förderelement 7, welches in Form einer Förderspirale 8 auf der Innenfläche 16 der Trommel 3 drehfest angeordnet und an der Innenfläche 16 angeformt ist, so dass es sich mit der Trommel 3 mitdreht. Bei der Förderspirale 8 handelt es sich um eine kernlose oder seelenlose Förderschnecke, mit der ein an der ersten Stirnseite 4a in die Trommel 3 eingebrachtes, landwirtschaftliches Produkt, insbesondere Samen, Saatgut oder Ähnliches, bei Rotation der Trommel 3 längs der Trommel 3 bis zur gegenüberliegenden Stirnseite 4b gefördert wird. Die Trommel 3 weist einen Durchmesser D von 0,5 m und eine Länge von 1,3 m auf. Die Erfindung ist aber nicht auf diese Abmessungen der Trommel 3 beschränkt.
  • An einem oberen Abschnitt des Rahmengestells 2 ist eine U-förmige Halterung 9 mit ihrem ersten U-Schenkel 9a angebracht. Der zweite U-Schenkel 9b der U-förmigen Halterung 9 erstreckt sich durch die vordere Öffnung der Trommel 3 hindurch in das Innere der Trommel 3. Dabei ist der zweite U-Schenkel 9b der Halterung 9 so ausgerichtet, dass er sich im Wesentlichen im Zentrum der Trommel 3 längs der Trommellängsachse erstreckt. An dem zweiten U-Schenkel 9b ist eine Ultraviolett-Strahlungsquelle 10 angebracht, die zwei zueinander beabstandete UV-Strahlungsröhren 11 umfasst, wie insbesondere der Darstellung der 2 zu entnehmen ist. Die Länge der jeweiligen UV-Strahlungsröhre 11 entspricht nahezu dreiviertel der Länge der Trommel 3. Die Länge der UV-Strahlungsröhren 11 ist dabei im Wesentlichen so bemessen, dass durch sie eine Bestrahlung von nahezu der gesamten unteren Hälfte der Trommel 3 sichergestellt ist. Die Ultraviolett-Strahlungsquelle 10 kann aber auch eine von der dargestellten Anzahl abweichende Anzahl von UV-Strahlungsröhren 11 aufweisen, wobei die Anzahl der verwendeten UV-Strahlungsröhren 11 sich im Wesentlichen nach der Größe des Durchmessers D und der Form der als Entkeimungskammer ausgebildeten Trommel 3 richtet. Jeder UV-Strahlungsröhre 11 oder mehreren gemeinsam ist jeweils ein Reflektor 12 zugeordnet, der oberhalb oder oberseitig der entsprechenden UV-Strahlungsröhre 11, aber unterhalb des zweiten U-Schenkels (9b) angeordnet ist. Die beiden Reflektoren 12 dienen dazu, die von den UV-Strahlungsröhren 11 abgegebene Strahlung auf den unteren Bereich der Trommel 3 auszurichten und zu konzentrieren. Die UV-Strahlungsröhren 11 und der oder die Reflektor(en) 12 sind also derart angeordnet und ausgebildet, dass der sich unterhalb und seitlich von UV-Strahlungsröhren 11 befindende Bereich der Trommel 3 einen Bestrahlungsbereich ausbildet, in dem das jeweilige landwirtschaftliche Produkt entkeimt wird.
  • Die UV-Strahlungsröhren 11 geben eine Strahlung mit einer Wellenlänge von 254 nm ab, die in dem Wellenlängenbereich des sogenannten UVC-Bereichs (100 bis 280 nm) liegt. Zur Inaktivierung von Viren ist es bekannt, UV-Strahlungsröhren 11 mit einer Strahlung mit einer Wellenlänge von 254 nm zu verwenden. Durch diesen Wellenlängenbereich erfolgt lediglich eine Entkeimung der Oberfläche des landwirtschaftlichen Produkts, ohne dass die Strahlung in die unter der Oberfläche liegenden Schichten des Produkts eindringt. Die Behandlung der Oberfläche von landwirtschaftlichen Produkten mit einer Strahlung mit einer Wellenlänge von 254 nm sorgt somit für eine Oberflächenentkeimung, so dass Bakterien, Hefen und Pilze effektiv vernichtet werden. Darüber hinaus wird dadurch eine Anreicherung von Mikroorganismen auf den Oberflächen des jeweils in der Entkeimungsvorrichtung 1 behandelten landwirtschaftlichen Produkts verhindert.
  • Das Rahmengestell 2 weist ferner eine Trommelantriebsvorrichtung 13 in Form eines frequenzgesteuerten Motors auf, der an einem oberen Abschnitt des Rahmengestells 2 befestigt ist und mit der Trommel 3 in Antriebs-Wirkverbindung steht. Die Kopplung von Antriebsvorrichtung 13 und Trommel 3 erfolgt dabei in bekannter Weise und kann beispielsweise über einen Antriebsriemen 21 realisiert werden. Durch eine Veränderung der Drehzahl der Antriebsvorrichtung 13 und damit der Rotationsgeschwindigkeit der Trommel 3 kann die Menge des zu entkeimenden landwirtschaftlichen Produkts und dessen Fördergeschwindigkeit sowie dessen Verweilzeit in der Trommel 3 gesteuert werden. An dem Rahmengestell 2 befestigte Führungsrollen 14, die beidseits von einem auf der Außenwandung der Trommel 3 angeformten Stützring 15 angeordnet sind, verhindern eine horizontale Verschiebung der Trommel 3 und halten diese in Position.
  • Das Material der Innenfläche 16 der Trommel 3 oder das Material der Trommel 3 selbst sollte einen Reflexionswert oder Reflexionsgrad zwischen 25% und 60% aufweisen. Da die Ultraviolett-Strahlung der Ultraviolett-Strahlungsquelle zur Gruppe der optischen Wellenlängen zählt, kann es reflektiert werden. Um diesen Effekt und damit die von den beiden UV-Strahlungsröhren 11 abgegebene Ultraviolett-Strahlung effektiv und effizient zu nutzen, sollte die Ultraviolett-Strahlung von der Innenfläche 16 der Trommel reflektiert werden. Dies ist durch die Verwendung eines geeigneten Materials für die Innenfläche 16 der Trommel 3 oder für die Trommel 3 selbst möglich, wobei geeignete Materialien Weißblech, rostfreier Stahl, Aluminium und Duraluminium sind.
  • An dem Rahmengestell 2 ist ferner eine trichterförmige Aufgabevorrichtung 17 angebracht, deren Austrittsöffnung durch die erste Stirnseite 4a hindurch in das Innere der Trommel 3 hineinragt. Auf diese Weise kann die Trommel 3 mit einem landwirtschaftlichen Produkt in Schüttgutform sicher beaufschlagt werden. Um eine automatisierte Beaufschlagung der Trommel 3 mit dem landwirtschaftlichen Produkt zu ermöglichen, ist oberhalb der trichterförmigen Aufgabevorrichtung 17 eine Fördervorrichtung 18 in Form eines Förderbandes vorgesehen, das im Wesentlichen mittig und oberhalb der Aufgabevorrichtung 17 endet. Es versteht sich, dass die Geschwindigkeit des Bandes der Fördervorrichtung 18 zu der Drehzahl der Antriebsvorrichtung 13 korrespondiert, um eine gleichmäßige und kontinuierliche Förderung und Entkeimung des landwirtschaftlichen Produkts zu gewährleisten. Unterhalb der Trommel 3 an deren abgabenseitigen oder gegenüberliegenden zweiten Stirnseite 4b ist ferner eine trichterförmige Sammelvorrichtung 19 vorgesehen, in die das landwirtschaftliche Produkt nach Entkeimung und nach Ausbringung aus der Trommel 3 gelangt. Die Ausbringung des entkeimten Produkts wird hierbei von dem niedrigen und nach außen weisend abfallenden Rand 5b begünstigt. Die trichterförmige Sammelvorrichtung 19 ist wie die trichterförmige Aufgabevorrichtung 17 an dem Rahmengestell 2 befestigt. Unterhalb der Sammelvorrichtung 19 ist eine weitere Fördervorrichtung 20 in Form eines Förderbandes angeordnet, die das entkeimte landwirtschaftliche Produkt von der Trommel 3 wegfördert. Auf diese Weise kann das landwirtschaftliche Produkt mittels der Fördervorrichtung 20 zu einer nicht dargestellten Abpackstation weitertransportiert werden, wo das landwirtschaftliche Produkt in eine für den Verkauf bestimmte Verpackung abgefüllt wird.
  • Die Entkeimungsvorrichtung 1 kann darüber hinaus in den Darstellungen nicht gezeigte Abschirmungen aufweisen, die Bedienpersonal vor der Ultraviolett-Strahlung schützt.
  • Bei den UV-Strahlungsröhren 11 handelt es sich insbesondere um UV-Hochleistungs-Amalgamstrahler, die in Zweier- oder Dreier-Anordnung das erforderliche UV-C Licht erzeugen. Derartige UV-Strahlungsröhren 11 zeichnen sich durch einen lediglich 15%-igen Leistungsverlust nach ca. 16.000 Leuchtstunden aus.
  • In nicht dargestellter Weise sind unterhalb des oder der Reflektoren 12 seitlich neben den beiden (äußeren) UVC-Strahlungsröhren 11 in Längsrichtung der Trommel 3 wirkende Axiallüfter angeordnet. Diese tragen zur Leistungsoptimierung der UV-Leuchtstrahlröhren 11 bei, in dem sie durch Bereitstellung einer ausreichenden Lüftungs- und Kühlungsleistung die Temperatur der UV-Leuchtstrahlröhren 11 in dem für eine optimale Leistungsabgabe notwendigen (optimalen) Temperaturfenster halten.
  • Die vorstehend beschriebene Entkeimungsvorrichtung 1 wird insbesondere zur keimabtötenden Behandlung eines landwirtschaftlichen Produkts, wie beispielsweise eines Back-, Gewürz- oder Keimsaatguts, verwendet.
  • Im Rahmen einer keimabtötenden Behandlung eines landwirtschaftlichen Produkts wird dieses an der ersten Stirnseite 4a der Trommel 3 in diese eingebracht. Bei Drehung der Trommel 3 breitet sich das Produkt der Schwerkraft und dem Reibwert Trommelinnenfläche 16 und Förderspirale 8 folgend in einer dünnen Schicht auf einem Teil der Innenfläche 16 in der unteren Hälfte der Trommel 3 aus, wobei es gleichzeitig mittels des in Form der Förderspirale oder -schnecke 8 ausgebildeten Förderelements 7 von der ersten Stirnseite 4a entlang der bzw. parallel zur Längsachse der Trommel 3 in Richtung zu der gegenüberliegenden Stirnseite 4b der Trommel 3 hin befördert wird. Bei seiner Förderung wird das landwirtschaftliche Produkt von der Förderspirale 8 in horizontaler und radialer Richtung bewegt, wobei es von der Förderspirale bis etwa auf halbe Höhe der Trommel 3 angehoben wird und von dort nach unten zurück fällt. Auf diese Weise wird das Produkt bei dem Mitnahmevorgang (hin und her) gewendet, so dass die gesamte Oberfläche des landwirtschaftlichen Produkts vollständig der Ultraviolett-Strahlung der UV-Strahlungsöhren 11 ausgesetzt ist. Dabei wirkt die Ultraviolett-Strahlung auf das Produkt während der Bewegung des Produkts längs des Bestrahlungsbereichs derart ein, dass sichergestellt ist, dass die Ultraviolett-Strahlung sämtliche Bereiche der Oberfläche des zu behandelnden Produkts beaufschlägt.
  • Das zu entkeimende landwirtschaftliche Produkt verweilt für einen Zeitraum von im Wesentlichen 60 Sekunden in dem Bestrahlungsbereich der Trommel 3 und wird dabei mit Ultraviolett-Strahlung der UV-Strahlungsröhren 11 beaufschlagt. In Abhängigkeit von der Intensität der Ultraviolett-Strahlung sowie der Fördergeschwindigkeit der Förderspirale 8 kann das landwirtschaftliche Produkt auch für einen kürzeren oder längeren Zeitraum in dem Bestrahlungsbereich der Trommel 3 verweilen, wobei eine Verweilzeit von 30 Sekunden nicht unterschritten und ein Zeitraum von 180 Sekunden aus Gründen der Effizienz und Wirtschaftlichkeit nicht überschritten werden sollte. Die Zerstörung und Abtötung von Mikroorganismen setzt immer eine genügend hohe Bestrahlungsdosis voraus. Die Bestrahlungsdosis setzt sich aus dem Produkt von Bestrahlungszeit und Bestrahlungsintensität zusammen und wird im Allgemeinen in μWs/cm2 oder in J/m2 angegeben. Auf Basis dieser Angabe können die notwendigen Parameter zur Abtötung bestimmter Mikroben definiert werden. Beispielsweise verlangt die Abtötung von bestimmten Hefen eine Bestrahlungsintensität zwischen 3900 bis 8000 μWs/cm2, wohingegen die Abtötung von Schimmelsporen eine weit höhere Bestrahlungsintensität von 13000 bis über 100000 μWs/cm2 verlangt.
  • Da sich Bakterien auch in der Luft befinden können und sich diese über die Luft auf der Innenfläche 16 der Trommel 3 vor Inbetriebnahme der Entkeimungsvorrichtung 1 absetzen können, ist eine Vorentkeimung der Trommel 3 durchaus angebracht. Zu diesem Zweck wird die Innenfläche 16 der Trommel 3 vor der Einbringung des landwirtschaftlichen Produkts für einen Zeitraum von mindestens 60 Sekunden mit Ultraviolett-Strahlung der UV-Strahlungsröhren 11 beaufschlagt. Diese Maßnahme garantiert, dass keine zusätzlichen Bakterien, Hefen oder Viren auf der Innenfläche 16 der Trommel 3 vorhanden sind, die das landwirtschaftliche Produkt zusätzlich mit Keimen versetzen würden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
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    • - US 2004/0052702 A1 [0008]

Claims (10)

  1. Entkeimungsvorrichtung (1), umfassend eine drehbar in einem Rahmengestell (2) gelagerte Trommel (3) und eine stationär innerhalb der Trommel (3) angeordnete UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10), wobei die Trommel (3) in ihrem Inneren mindestens ein Förderelement (7) in Form einer sich von einer ersten Stirnseite (4a) der Trommel (3) bis zur gegenüberliegenden zweiten Stirnseite (4b) erstreckenden, auf der Innenfläche (16) der Trommel (3) ausgebildeten Förderspirale oder -schnecke (8) aufweist, mit welchem ein an der ersten Stirnseite (4a) in die Trommel (3) eintretendes Schüttgut zur gegenüberliegenden zweiten Stirnseite (4b) der Trommel (3) förderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10) an einem zweiten U-Schenkel (9b) einer im Wesentlichen U-förmigen Halterung (9) angebracht ist, die mit einem ersten U-Schenkel (9a) auf dem Rahmengestell (2) befestigt ist und deren zweiter U-Schenkel (9b) sich durch die der zweiten Stirnseite (4b) zugeordnete Öffnung hindurch im Wesentlichen längs der Trommellängsachse im Zentrum der Trommel (3) erstreckt, wobei die UVC-Strahlungsquelle (10) oberseitig derart von einem oder mehreren Reflektor(en) (12), die unterhalb des zweiten U-Schenkels (9b) angeordnet sind, überdeckt ist, dass unterhalb und seitlich der UVC-Strahlungsquelle (10) ein Bestrahlungsbereich der Trommel (3) ausgebildet ist.
  2. Entkeimungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Innenfläche (16) der Trommel (3) einen Reflexionswert oder Reflexionsgrad zwischen 25% und 60% aufweist.
  3. Entkeimungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (3) einen Durchmesser (D) von höchstens 1 m, vorzugsweise von 0,5 m, aufweist.
  4. Entkeimungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10) über im Wesentlichen die gesamte Länge der Trommel (3), vorzugsweise von der gegenüberliegenden zweiten Stirnseite (4b) ausgehend über ca. 3/4 der Länge der Trommel (3), erstreckt.
  5. Entkeimungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10) zwei, vorzugsweise drei, Strahlungsquellen in Form von Röhren (11), vorzugsweise UV-Hochleistungs-Amalgamstrahlern, aufweist.
  6. Entkeimungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Reflektors oder der Reflektoren (12) seitlich neben äußeren UVC-Strahlungsröhren (11) in Längsrichtung der Trommel (3) wirkende Axiallüfter angeordnet sind.
  7. Entkeimungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer der beiden Stirnseiten (4a, 4b) der Trommel (3) eine Fördervorrichtung (18, 20) angeordnet ist, wobei an der ersten Stirnseite (4a) eine mit ihrer Austrittsöffnung in die Trommel (3) hineinragende Aufgabevorrichtung (17) und/oder an der gegenüberliegenden zweiten Stirnseite (4b) eine Sammelvorrichtung (19) angeordnet ist, welche Aufgabevorrichtung (17) und/oder Sammelvorrichtung (19) an dem Rahmengestell (2) angebracht ist/sind, an welchem die Trommel (3) mittels Rollen (6) drehbar gelagert ist.
  8. Verwendung einer Entkeimungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur keimabtötenden Behandlung von körnigem Back-, Gewürz- und/oder Keimsaatgut in Schüttgutform, welches an einer ersten Stirnseite (4a) der drehbar gelagerten Trommel (3) in diese eingebracht und durch Drehung der Trommel (3) in dieser gewendet und dessen Oberfläche mit von der in der Trommel (3) angeordneten UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10) ausgehender UV-Strahlung beaufschlagt und gleichzeitig mittels des in der Trommel (3) ausgebildeten Förderelements (7) von der ersten Stirnseite (4a) zu der gegenüberliegenden Stirnseite (4b) der Trommel (3) gefördert wird, wobei mittels des oder der der UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10) zugeordneten Reflektors/Reflektoren (12) die Ultraviolett-Strahlung auf das körnige Saatgut gerichtet und konzentriert wird.
  9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das körnige Saatgut für einen Zeitraum von 30 bis 180 Sekunden, vorzugsweise von 60 Sekunden, in der Trommel (3) gefördert und mit der UVC-Ultraviolett-Strahlung beaufschlagt wird.
  10. Verwendung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass vor Einbringung von körnigem Saatgut in die Trommel (3) die Innenfläche (16) der Trommel (3) für einen Zeitraum von 30 bis 180 Sekunden, vorzugsweise mindestens 60 Sekunden, mit Ultraviolett-Strahlung der UVC-Ultraviolett-Strahlungsquelle (10) beaufschlagt wird.
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