DE102009055634A1 - Hinterrahmen für ein Kraftfahrzeug und Karosserie eines Kraftfahrzeuges mit einem solchen Hinterrahmen - Google Patents
Hinterrahmen für ein Kraftfahrzeug und Karosserie eines Kraftfahrzeuges mit einem solchen Hinterrahmen Download PDFInfo
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Abstract
Ein Hinterrahmen (1) für ein Kraftfahrzeug hat ein aus Metallguss gefertigtes Profilteil (5). Das Profilteil (5) weist zwei über ein Deckelelement (6) miteinander verbundene Schenkel (8, 9) und ein Anschlusselement (15) auf. Hierdurch hat der Hinterrahmen (1) eine besonders hohe Stabilität und lässt sich besonders kostengünstig fertigen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Hinterrahmen für eine selbst tragende Karosserie eines Kraftfahrzeuges mit einem Träger und mit einem mehrere Schenkel aufweisenden Profilteil des Trägers, sowie eine Karosserie eines Kraftfahrzeuges mit einem solchen Hinterrahmen.
- Bei solchen Hinterrahmen werden die Träger häufig aus Blechprofilen gefertigt und sind aus der Praxis bekannt. Die Hinterrahmen werden in eine aus Blechschalen bestehende Karosserie eingefügt. Zur Fertigung solcher Träger wird eine Vielzahl von Blechen gestanzt und tiefgezogen. Anschließend werden die Bleche beispielsweise im Schweißverfahren miteinander verbunden. Die Anzahl und die konkrete Anordnung der Bleche ist notwendig, um die Stabilität der Träger zu gewährleisten und insbesondere eine ausreichende Crashsicherheit des gesamten Hinterrahmens herzustellen. Zudem werden an den Trägern Anschlusselemente zur Anbindung von Hilfsrahmen oder Federbeinen befestigt. Der bekannte Hinterrahmen erfordert hierdurch eine aufwändige Fertigung. Durch die zum Verschweißen erforderliche Überlappung der Bleche entstehen unnötige Materialanhäufungen, die zu einem erhöhten Gewicht führen.
- Bekannt sind auch Karosserien, bei denen einzelne Knotenpunkte der Karosserie aus Gussteilen bestehen, während die die Knoten verbindenden Rahmenteile in Blechschalenbauweise ausgeführt sind. Es ist außerdem bekannt, die vordere Quertraverse einer Karosserie als Gussteil auszuführen.
- Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Hinterrahmen der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass er besonders einfach herzustellen ist und eine hohe Stabilität aufweist.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Profilteil aus Metallguss gefertigt ist.
- Durch diese Gestaltung lässt sich die Form des Trägers im Wesentlichen frei wählen. Weiterhin lässt sich bei einem einzigen Bauteil mit geringem Aufwand ein geschlossenes Kastenprofil oder von einem Kastenprofil abweichende Profile erzeugen. Hierdurch ist der erfindungsgemäße Hinterrahmen besonders kostengünstig herstellbar. Weiterhin trägt dies zu einer besonders hohen Biegesteifigkeit und Torsionssteifigkeit des erfindungsgemäßen Hinterrahmens bei. Die besonders hohe Steifigkeit führt zu einer hohen Crashsicherheit und Fahrsicherheit des den erfindungsgemäßen Hinterrahmen aufweisenden Kraftfahrzeuges.
- Mit dem Profilteil zu verbindende Bauteile können selbstverständlich mit nahezu beliebigen Verfahren hergestellt werden. Zur weiteren Verringerung der Fertigungskosten des erfindungsgemäßen Hinterrahmens trägt es bei, wenn ein die Schenkel des Profilteils verbindendes Deckelement aus Metallguss gefertigt ist. Durch die Verbindung der Schenkel bildet das Deckelement zusammen mit dem Profilteil eine besonders biegesteife Kastenform.
- Das Deckelement könnte beispielsweise mit dem Profilteil verschweißt sein. Zur Verringerung der Bearbeitungsschritte zur Fertigung des Trägers trägt es jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Deckelement mit dem Profilteil einstückig gegossen ist. Vorzugsweise weist das Profilteil und/oder das Deckelement Ausnehmungen und/oder Querschnittsveränderungen zur Gewichtsreduktion und zur gezielten Beeinflussung der Steifigkeit auf. Solche Ausnehmungen lassen sich in dem Metallguss einfach bei der Fertigung im Gießverfahren erzeugen. Hierdurch ist nach dem Herstellungsverfahren kein weiterer Verfahrensschritt zur Gewichtsreduktion erforderlich.
- Zur Verringerung der Fertigungskosten des Trägers trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn ein zur Anbindung eines weiteren Bauteils an den Träger vorgesehenes Anschlusselement einstückig mit dem Profilteil aus Metallguss gefertigt ist. Die einstückige Fertigung des Anschlusselementes trägt zur Verringerung der Anzahl der zu fügenden Bauteile des erfindungsgemäßen Hinterrahmens bei. Bei der Montage des erfindungsgemäßen Hinterrahmens kann das weitere Bauteil einfach zu dem Anschlusselement bewegt und anschließend mit diesem verschweißt oder verschraubt werden. Damit trägt das Anschlusselement zur Vereinfachung der Montage des Hinterrahmens bei. Weiterhin lässt sich der Träger durch eine entsprechende Gestaltung einer Gussform zur Fertigung des einstückig mit dem Profilteil gegossenen Anschlusselementes besonders einfach belastungsgerecht fertigen. Weitere Verstärkungen, wie bei Blechschalenkonstruktionen sind dank der Erfindung nicht erforderlich.
- Der erfindungsgemäße Hinterrahmen weist eine besonders hohe Stabilität auf, wenn das Anschlusselement als Anschlussflansch für einen Querträger ausgebildet ist.
- Der bauliche Aufwand zur Einleitung von Betriebskräften des Kraftfahrzeuges in den erfindungsgemäßen Hinterrahmen lässt sich besonders gering halten, wenn das Anschlusselement als Federteller zur Abstützung eines Federelementes eines Hinterrades des Kraftfahrzeuges ausgebildet ist.
- Das Anschlusselement trägt gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zur Erhöhung der Steifigkeit des Trägers bei, wenn das als Federteller ausgebildete Anschlusselement konisch gestaltet ist und sich über einen Teilbereich der Schenkel erstreckt.
- Ein Hilfsrahmen zur Aufnahme verschiedener Bauteile im hinteren Bereich des Kraftfahrzeuges lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach montieren, wenn das Anschlusselement als Lagerbuchse für einen Hinterachs-Hilfsrahmen ausgebildet ist. Ein wesentlicher Vorteil dieser Gestaltung besteht zudem darin, dass mehrere Lageraugen auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind. In diesem Fall führt die einstückige Fertigung der Bauteile des Trägers mit den Lageraugen zu einer Verringerung von Toleranzen, da die Lageraugen auf einem gemeinsamen Bauteil liegen. Die Lagerbuchse kann beispielsweise ein Lagerauge, eine Schraubbuchse oder ein beliebig anders gestaltetes Element zur Anbindung des Hilfsrahmens sein.
- Die Anbindung des Trägers an einem Blech, insbesondere einem Seitenblech oder einem Bodenblech des Kraftfahrzeuges gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn das Deckelement mit einer die Enden der Schenkel verbindenden Basis des Profilteils eine Kastenform bildet und wenn am freien Ende zumindest einer der Schenkel ein Verbindungsflansch angeordnet ist. Dieser Verbindungsflansch lässt sich im Gießverfahren des Profilteils erzeugen und benötigt hierdurch keine weiteren Bearbeitungsschritte. Der Verbindungsflansch kann dabei von dem zumindest einen Schenkel abgewinkelt sein oder gerade über dem Deckelement überstehen und ermöglicht die einfache Verschweißung mit dem Blech. Vorzugsweise verbindet das Blech auf beiden Schenkeln angeordnete Verbindungsflansche und trägt so zur Versteifung des Trägers bei.
- Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen Hinterrahmens trägt es bei, wenn Schraubbolzen zur Verschraubung des Trägers mit einem weiteren Bauteil das Deckelement und das Profilteil miteinander verbinden. Diese Gestaltung ist insbesondere zur Anbindung eines Hinterradlenkers an dem Träger geeignet. Dieser Hinterradlenker lässt sich einfach mit den Schraubbolzen verschrauben.
- Der erfindungsgemäße Hinterrahmen weist ein besonders geringes Gewicht auf, wenn der Metallguss ein Leichtmetall ist.
- Der Träger des erfindungsgemäßen Hinterrahmens lässt sich einfach im Schweißverfahren mit angrenzenden Bauteilen verbinden, wenn der Metallguss ein Stahlguss ist und eine Wandstärke von 1 bis 5 mm aufweist.
- Gegenstand der Erfindung ist auch eine selbst tragende, in Blechschalenbauweise gefertigte Karosserie eines Kraftfahrzeuges mit einem Hinterrahmen, wie er vorgehend beschrieben ist.
- Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
-
1 ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Hinterrahmen, -
2 –4 mehrere Ausführungsformen von Trägern des erfindungsgemäßen Hinterrahmens aus1 , -
5 eine Anbindung eines Querträgers an einem Träger des erfindungsgemäßen Hinterrahmens aus1 , -
6 eine Anbindung eines Hilfsrahmens an einem Träger des erfindungsgemäßen Hinterrahmens aus1 , -
7 eine Anbindung eines Federelementes an einem Träger des erfindungsgemäßen Hinterrahmens aus1 , -
8 eine Anbindung eines Hinterachslenkers an einem Träger des erfindungsgemäßen Hinterrahmens aus1 , -
1 zeigt ein Kraftfahrzeug mit einer Kraftfahrzeugkarosserie und mit einem Hinterrahmen1 der Kraftfahrzeugkarosserie in einer Seitenansicht. Das Kraftfahrzeug hat zwei Vorderräder2 und zwei Hinterräder3 . Die Hinterräder3 sind an einem Träger4 des Hinterrahmens1 angelenkt. -
2 zeigt perspektivisch einen Teilbereich des Trägers4 des Hinterrahmens1 aus1 . Der Träger4 weist ein Profilteil5 und ein Deckelement6 auf. Das Profilteil5 hat eine Basis7 mit von der Basis7 abstehenden Schenkeln8 ,9 . Das Deckelement6 verbindet die Schenkel8 ,9 in einem mittleren Bereich. Der Träger4 weist eine Biegung10 zu seiner Führung seitlich an einem der Hinterräder3 aus1 vorbei auf und ist einstückig aus Metallguss gefertigt. -
3 zeigt perspektivisch eine weitere Ausführungsform des Trägers4 des Hinterrahmens1 aus1 . Dieser unterscheidet sich von dem aus2 dadurch, dass das Deckelement6 von der Basis7 des Profilteils5 beabstandet an den freien Enden der Schenkel8 ,9 befestigt ist. Ansonsten ist der Träger4 wie zu2 beschrieben aufgebaut. -
4 zeigt perspektivisch eine weitere Ausführungsform des Trägers4 des Hinterrahmens1 aus1 mit in dem Deckelement6 angeordneten Ausnehmungen11 zur Gewichtsersparnis. Weiterhin sind an den der Basis7 abgewandten Enden der Schenkel8 ,9 Verbindungsflansche12 ,13 angeordnet. An diesen Verbindungsflanschen12 ,13 lässt sich ein Blech14 befestigen. Das Blech14 ist hier beispielhaft strichpunktiert dargestellt und verbindet die beiden Verbindungsflansche12 ,13 der Schenkel8 ,9 miteinander. Ansonsten ist der Träger4 wie zu2 beschrieben aufgebaut. -
5 zeigt den Träger4 des Hinterrahmens1 aus1 , bei dem ein Anschlusselement15 als Anschlussflansch ausgebildet und zum Anschluss eines Querträgers16 einstückig mit einem der Schenkel8 gefertigt ist. Das Anschlusselement15 ist auf der Höhe des Deckelementes6 angeordnet, so dass der Querträger16 bis in den Träger4 hinein geführt ist. Der Querträger16 kann selbstverständlich wie der in den2 bis4 beschriebene Träger4 aufgebaut sein. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist der Querträger16 schematisch strichpunktiert dargestellt. -
6 zeigt den Träger4 des Hinterrahmens1 aus1 , bei dem mehrere Anschlusselemente17 ,18 als Lagerbuchse für einen Hilfsrahmen19 ausgebildet sind. Der Hilfsrahmen19 verbindet die Anschlusselemente17 ,18 und ist in der Zeichnung stark vereinfacht strichpunktiert dargestellt. -
7 zeigt den Träger4 des Hinterrahmens1 aus1 , bei dem ein Anschlusselement20 als Federteller ausgebildet ist. An dem als Federteller ausgebildeten Anschlusselement20 stützt sich ein strichpunktiert dargestelltes Federelement21 zur Abstützung der Hinterräder3 aus1 ab. Das Anschlusselement20 ist konisch gestaltet und über einen Teilbereich der Schenkel8 ,9 des Profilteils5 geführt. -
8 zeigt den Träger4 des Hinterrahmens1 aus1 , bei dem mehrere Schraubbolzen22 zur Anbindung eines weiteren, in der Zeichnung strichpunktiert dargestellten Bauteils23 das Deckelement6 und die Basis7 des Profilteils5 miteinander verbinden. -
- 1
- Hinterrahmen
- 2
- Vorderrad
- 3
- Hinterrad
- 4
- Träger
- 5
- Profilteil
- 6
- Deckelement
- 7
- Basis
- 8, 9
- Schenkel
- 10
- Biegung
- 11
- Ausnehmung
- 12, 13
- Verbindungsflansch
- 14
- Blech
- 15
- Anschlusselement
- 16
- Querträger
- 17, 18
- Anschlusselement
- 19
- Hinterachs-Hilfsrahmen
- 20
- Anschlusselement
- 21
- Federelement
- 22
- Schraubbolzen
- 23
- Bauteil
Claims (14)
- Hinterrahmen für eine selbst tragende Karosserie eines Kraftfahrzeuges mit einem Träger und mit einem mehrere Schenkel aufweisenden Profilteil des Trägers, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilteil (
5 ) aus Metallguss gefertigt ist. - Hinterrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Schenkel (
8 ,9 ) des Profilteils (5 ) verbindendes Deckelement (6 ) aus Metallguss gefertigt ist. - Hinterrahmen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelement (
6 ) mit dem Profilteil (5 ) einstückig gegossen ist. - Hinterrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Anbindung eines weiteren Bauteils an dem Träger (
4 ) vorgesehenes Anschlusselement (15 ,17 ,18 ,20 ) einstückig mit dem Profilteil (5 ) aus Metallguss gefertigt ist. - Hinterrahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (
15 ) als Anschlussflansch für einen Querträger (16 ) ausgebildet ist. - Hinterrahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (
20 ) als Federteller zur Abstützung eines Federelementes (21 ) eines Hinterrades (3 ) des Kraftfahrzeuges ausgebildet ist. - Hinterrahmen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das als Federteller ausgebildete Anschlusselement (
20 ) konisch gestaltet ist und sich über einen Teilbereich der Schenkel (8 ,9 ) erstreckt. - Hinterrahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (
17 ,18 ) als Lagerbuchse für einen Hinterachs-Hilfsrahmen (19 ) ausgebildet ist. - Hinterrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelement (
6 ) mit einer die Enden der Schenkel (8 ,9 ) verbindenden Basis (7 ) des Profilteils (5 ) eine Kastenform bildet und dass am freien Ende zumindest einer der Schenkel (8 ,9 ) ein Verbindungsflansch (12 ,13 ) angeordnet ist. - Hinterrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schraubbolzen (
22 ) zur Verschraubung des Trägers (4 ) mit einem weiteren Bauteil (23 ) das Deckelement (6 ) und das Profilteil (5 ) miteinander verbinden. - Hinterrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallguss ein Leichtmetall ist.
- Hinterrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallguss ein Stahlguss ist und eine Wandstärke von 1 bis 5 mm aufweist.
- Selbst tragende, in Blechschalenbauweise gefertigte Karosserie eines Kraftfahrzeuges mit einem Hinter rahmen mit einem Träger und mit einem mehrere Schenkel aufweisenden Profilteil des Trägers, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilteil (
5 ) aus Metallguss gefertigt ist. - Karosserie nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Hinterrahmen nach einem der Ansprüche 2 bis 12 ausgebildet ist.
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