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Die Erfindung betrifft einen Kabelkanal mit mindestens zwei Kanalteilstücken, wobei jedes Kanalteilstück jeweils wenigstens ein Anschlussende aufweist, das mit einem zugewandten Anschlussende eines anschließenden Kanalteilstücks einen kabelführenden Übergangsbereich bildet.
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Derartige, auch als Kabelaufnahmevorrichtungen bezeichnete Kabelkanäle werden in verschiedenen Geräten, insbesondere auch Hausgeräten, für eine geordnete, saubere und sichere Verlegung von Kabeln genutzt. Sie dienen u.a dazu, die häufig auch zu einem Kabelbaum zusammengefassten Kabel gegen äußere Einflüsse und vor Beschädigungen zu schützen.
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Unter dem Begriff „Kabel“ sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung verschiedenste Leitungen, Kabel und Seile für unterschiedliche Medien zu verstehen; es sind also nicht nur elektrische Kabel oder Leitungen gemeint, sondern auch sonstige, beispielsweise optische, pneumatische, hydraulische und / oder mechanische Kabel, Leitungen oder andere strangförmige Elemente.
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Die Offenlegungsschrift
US 2003/0173102 A1 offenbart eine Schutzvorrichtung für einen Kabelstrang.
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Eine aus der
DE 100 61 240 A1 bekannte Kabelaufnahmevorrichtung widmet sich dem Problem, in einem längs verlaufenden Kabelkanal verschiedene Kabel mit unterschiedlichen Gesamtlängen aufzunehmen. Dazu ist in dem Kabelkanal zumindest eine Pufferzone vorgesehen, die Kabelüberlängen in Form einer offenen Schlaufe quer zur Kabelkanallängsachse aufnimmt.
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Die
DE 10 2007 050 624 A1 betrifft eine Kabelaufnahmevorrichtung mit einem längs einer vorgegebenen Bahn verlaufenden Kabelaufnahmekörper (Kabelkanalteilstück) mit einem Deckel, der eine sich axial erstreckende Belegungsöffnung des Kabelkanalteilstückes abdeckt. Um den Deckel einfach aufzubauen und anzubringen, weist dieser in axialer Richtung zumindest einen elastisch verformbaren Streckbereich auf.
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Ein Kabelkanal der eingangs genannten Art ist aus der
WO 2007/134999 A1 bzw. der insoweit offenbarungsgleichen
WO 2007/135001 A1 bekannt, die jeweils eine Kabelaufnahmevorrichtung mit einem wenigstens zwei Enden aufweisenden, sich in axialer Richtung (Längsrichtung) erstreckenden Kabelaufnahmekörper (Kanalteilstück) beschreiben. Neben komplementär ausgebildeten Verbindungselemente, die eine Verbindung eines solchen Kanalteilstückes mit einem im Wesentlichen parallel verlaufenden Kanalteilstück realisieren, weist das Kanalteilstück an seinen axialen Enden zueinander komplementär ausgebildete Verbindungseinrichtungen auf. Mit diesen ist wenigstens ein weiteres, mit entsprechenden Verbindungseinrichtungen versehenes Kanalteilstück unter Bildung eines Übergangsbereichs, in dem das/die aufzunehmende/n Kabel verläuft bzw. verlaufen, verbindbar. Somit lassen sich auf relativ einfache Weise und mit geringem Montageaufwand bedarfsweise Kabelaufnahmevorrichtungen (Kabelkanäle) bedarfsgemäß sowohl parallel als auch in axialer Richtung (Längsrichtung) modular erweitern.
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Allerdings entsteht damit ein relativ starres Gebilde, das sowohl hinsichtlich des Transports als auch seiner Montage in einem Gerät problematisch sein kann. Insbesondere bei der Verlegung von Kabeln einer Bedienelektronik zu anderen Aggregaten eines Hausgerätes, beispielsweise zum Motor oder der Heizung einer Waschmaschine, kann sich die Montage derartiger Kabelkanäle als diffizil und aufgrund häufig innerhalb des Gerätegehäuses befindlicher scharfer Kanten oder anderer Komponenten als unfallträchtig erweisen. Dies gilt insbesondere für die Kabelsatzmontage in einer Waschmaschine, die nach der Montage des Schwingsystems erfolgen muss. Dabei ist häufig gefordert, dass der Kabelkanal im Frontbereich des Hausgerätes (beispielsweise einer Waschmaschine) vertikal nach unten und zum hinteren Bereich horizontal führen soll.
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Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Schaffung eines Kabelkanals, dessen Gestalt während des Transports und bei der Montage innerhalb eines Gerätes optimiert und der vergleichsweise leicht und schnell montierbar bzw. demontierbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kabelkanal mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargestellt, wobei die Merkmale der abhängigen Patentansprüche im Rahmen des technisch überhaupt möglichen einzeln und in beliebiger Kombination miteinander angewendet werden können.
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Demgemäß ist bei einem Kabelkanal der eingangs genannten Gattung vorgesehen, dass die beiden Kanalteilstücke über ein Koppelgelenk mit einander verbunden sind, das eine relative Verschwenkbewegung der beiden Kanalteilstücke um eine Hochachse erlaubt.
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Ein erster wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der erfindungsgemäße Kabelkanal in einem bereits bedarfsgemäß vorkonfigurierten Zustand - also mit seinen wenigstens zwei miteinander bereits unverlierbar verbundenen Kanalteilstücken und mit den zuvor beispielsweise in einer Kabelverlegevorrichtung eingebrachten zu führenden Kabeln - als eine Einheit dem Montageprozess zuführbar und handhabbar ist. Dies Vermindert das Verletzungsrisiko bei der Montage bzw. Demontage, da der Kabelkanal von nur einer Montageseite aus montiert werden kann und nicht von verschiedenen ggf. schwer einsehbaren Seiten oder Montagebereichen aus gehalten oder positioniert werden muss.
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Zudem erlaubt das relative Verschwenken der Kanalteilstücke um die Hochachse ihrer gemeinsamen Anordnung auch eine platzsparende, insbesondere (teil-) parallele Anordnung beispielsweise für Transport- oder Lagerungszwecke.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die beiden Kanalteilstücke über das Koppelgelenk auch während des Einpassens bzw. Einbringens in ein zu bestückendes (Haushalts)Gerät relativ zueinander bewegt oder verschwenkt werden können, so dass sich besonders vorteilhafte Montagekonfigurationen bzw. Einbringungswege und Einbringungsrichtungen - insbesondere von der Frontseite des Gerätes her - realisieren lassen. Der Kabelkanal kann dadurch wesentlich leichter als herkömmliche Kabelkanäle um bereits in dem Gerät montierte Komponenten, wie beispielsweise ein bereits montiertes Schwingsystem in einer Waschmaschine, herumnavigiert werden.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Kanalteilstücke jeweils eine sich axial erstreckende Belegungsöffnung zum Einbringen zu führender Kabel aufweisen und dass die Hochachse zur Ebene der Belegungsöffnungen im Wesentlichen senkrecht steht. Damit ist eine für die Montage besonders vorteilhafte Geometrie geschaffen und die Hochachse beeinträchtigt nicht etwaige Kabelverläufe oder den zur Verfügung stehenden Kabelführungsraum.
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Der Kabelkanal kann nach einer vorteilhaften Fortbildung der Erfindung dadurch noch leichter um bereits in dem Gerät montierte Komponenten herumnavigiert werden, dass das Koppelgelenk eine lineare Relativbewegung der beiden Kanalteilstücke zulässt. Damit können die Kanalteilstücke auch in fortgeschrittenem Montagezustand noch relativ zueinander in einer (begrenzten) relativen Linearbewegung versetzt oder verschoben werden, beispielsweise um Toleranzen auszugleichen. Hierzu reichen häufig bereits wenige Millimeter linearer Relativbewegung aus.
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Erfindungsgemäß umfasst das Koppelgelenk eine verschiebbare zylindrische Rastverbindung, die die beiden Kanalteilstücke mittels Schnapphaken verbindet und die mit einem Langloch zusammenwirkt, das in einem der Kanalteilstücke ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung erlaubt eine besonders kompakte Bauart bei hervorragenden mechanischen und funktionellen Eigenschaften. Zudem ist im Bedarfsfall - beispielsweise um defekte Teile austauschen zu können - ein einfaches Lösen der durch das Koppelgelenk bewirkten Verbindung der Kanalteilstücke möglich. Insgesamt verfügt ein derartiges Koppelgelenk über eine sehr hohe Vielseitigkeit bei definierter Drehachse der beiden Kanalteilstücke und ermöglicht eine Modullösung, bei der anwendungsspezifisch oder einbauspezifisch gestaltete Kanalteilstücke eingesetzt werden können, um den Kabelkanal an individuelle Anforderungen anzupassen.
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Eine fertigungstechnisch besonders einfache Realisierung des Koppelgelenks ist gemäß einer vorteilhaften Gestaltung, die nicht Teil der Erfindung ist, dadurch möglich, dass das Koppelgelenk eine Filmscharnierverbindung umfasst. Diese besonders kostengünstige Variante ermöglicht ein Anformen der beiden Kanalteilstücke über einen gemeinsamen, als Filmscharnier dienenden flexiblen Abschnitt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Kanalteilstücke korrespondierende lösbare Verriegelungselemente aufweisen, die in einem vorgegebenen Winkel relativ zueinander arretieren. In Vorbereitung der Kabelkanalmontage können damit die beiden Kanalteilstücke in den vorgegebenen Winkel verschwenkt werden, in dem bevorzugt die Verriegelungselemente selbsttätig verriegeln. Damit steht ein sehr verwindungssteifer und konturtreuer Kabelkanal für die weitere Montage zur Verfügung.
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Weiter bevorzugt sind die beiden Kanalteilstücke im Übergangsbereich rechtwinklig zueinander arretiert, wobei das Koppelgelenk eine lineare Relativbewegung der beiden Kanalteilstücke in Richtung der Längsachse eines Kanalteilstücks zulässt. Dies ermöglicht bedarfsweise einen Längenausgleich bei einer gegebenenfalls notwendigen Montageschwenkbewegung des Kanals in z.B. horizontaler Richtung. Die Gefahr, dass der Kabelkanal während der Montage verklemmt oder verkantet, ist damit beseitigt. Durch die rechtwinklige Anordnung lassen sich zudem sehr übersichtliche Kabelführungen realisieren.
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Im Hinblick auf die vorstehend schon angesprochene raumsparende Anordnung der Kanalteilstücke während des Transports und der Lagerung und insbesondere auch zur Aufnahme in einer Kabelverlegevorrichtung in annähernd paralleler Ausrichtung der Kanalteilstücke zueinander sieht eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung vor, dass die beiden Kanalteilstücke korrespondierende Verbindungselemente aufweisen, die sie - z.B. in einer Transportkonfiguration - in annähernd paralleler Ausrichtung ihrer Längsachsen verbinden.
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Um die zu führenden Kabel einfach und gegebenenfalls auch automatisiert in die Kanalteilstücke einbringen zu können und diese anschließend dort sicher zu halten, sieht eine weitere vorteilhafte Fortbildung der Erfindung vor, dass die zum Einbringen zu führender Kabel dienende Belegungsöffnung wenigstens eines Kanalteilstücks von mindestens einer an das Kanalteilstück angeformten Abdeckung zumindest teilweise abdeckbar ist.
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Um im montierten Zustand und insbesondere während des Betriebs des Geräts durch auftretende Schwingungen verursachte Bewegungen und/oder Geräuschbildungen durch den Kabelkanal zu unterbinden, ist weiter bevorzugt an zumindest einem Kanalteilstück ein von dem Kanalteilstück wegfederndes Federelement vorgesehen.
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Mit der zunehmenden Komplexität in der Ansteuerung und Energieversorgung von Hausgeräten ist es häufig förderlich, wenn Steuerungskabel und Energieversorgungskabel getrennt verlegt werden können. Dazu ist nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Kanalteilstücke jeweils mindestens zwei getrennte, axial verlaufende Teilkanäle oder Kabelaufnahmeräume aufweisen.
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Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung weiter erläutert, ohne dass die Erfindung auf das dabei speziell dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt ist.
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In der Zeichnung zeigen:
- 1 einen Kabelkanal in einer Transportkonfiguration,
- 2 den Kabelkanal nach 1 in einer Montagekonfiguration,
- 3 die Einzelheit A-A aus 1 und
- 4 eine weitere Einzelheit aus 1.
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1 zeigt in perspektivischer Ansicht von schräg oben einen Kabelkanal 1 mit mindestens zwei Kanalteilstücken 2, 3 in zusammengefalteter, nachfolgend auch als Transportkonfiguration bezeichneter Lage. Die offene Oberseite dient zur Bestückung der Kanalteilstücke mit Leitungen und Kabeln und bildet somit eine Belegungsöffnung 4. Das Kanalteilstück 2 (nachfolgend auch oberes Kanalteilstück genannt) weist an seinem einen, offenen Ende 5 einen Kabeleinlauf 6 auf. Dieser ist zum Festlegen einlaufender, hier nicht dargestellter Kabel mit einer Klemmvorrichtung 7 versehen.
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Das andere Ende des Kanalteilstücks 2 weist einen Anschlussbereich 10 mit einer in Bezug auf die Längsachse 11 dieses Teilstücks 2 annähernd im Winkel von 45° Grad verlaufenden Endfläche 12 auf und ist nachfolgend auch als Anschlussende 13 bezeichnet.
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Das andere (untere) Kanalteilstück 3 weist an seinem einen, offenen Ende 14 einen Kabelauslauf 15 auf. An dem Ende befindet sich außerdem ein Zentrierhaken 16 und ein Rasthaken 17, durch die (in der in 2 gezeigten Montagekonfiguration) eine Vormontage an einer nicht dargestellten Rückwand eines Hausgerätes gewährleistet ist. Darüber befindet sich ein Schraubdorn 18, der über eine von der Geräterückwand aus eingeschraubte Kunststoffschneidschraube eine sichere Verbindung des Kabelkanals 1 mit dem (nicht dargestellten) Gerätegehäuse gewährleistet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Kabelkanal zum Einbau in eine relativ beengte Bauraumsituation einer Waschmaschine besonders platzsparend ausgebildet und umfasst am Ende 14 einen Schlauchabweiser.
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An seinem anderen, in entsprechender Weise als Anschlussende 24 oder Anschlussbereich ausgestalteten Ende 25 ist ein Verriegelungselement 26 in Form eines Abstützfußes vorgesehen, der bei der Montage des Kabelkanals automatisch in eine korrespondierende Aufnahme 27 am Anschlussende 12 des oberen Kanalteilstücks 2 gelangt und damit eine formschlüssige Verbindung zwischen den Kanalteilstücken 2, 3 realisiert. Dabei gelangt eine ebenfalls im Winkel von 45° zur Längsachse 28 des Teilstücks 3 orientierte Endfläche 29 in Anlage an die Endfläche 12 (siehe dazu auch 2).
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Die beiden Kanalteilstücke 2, 3 sind an ihren Anschlussenden 13, 24 über ein Koppelgelenk 31 verbunden und dadurch relativ zueinander verschwenkbar. Die durch das Koppelgelenk 31 definierte Drehachse erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene der Belegungsöffnung 4 Zeichenblattebene und ist damit als Hochachse 32 in Bezug auf die Längsachsen 11, 28 der Kanalteilstücke 2, 3 anzusehen.
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Die Kanalteilstücke haben jeweils zwei durch einen Mittelsteg 34, 35 separierte Teilkanäle oder Kabelkanalgänge 36, 37. Das obere Kanalteilstück 2 ist mit drei Abdeckklappen 40, 41, 42 versehen, die jeweils über ein Filmscharnier angeformt sind und sich nach dem Einbringen der Kabel um dieses Scharnier zum Verschluss der Oberseite bzw. der Belegungsöffnung 4 verschwenken und verrasten lassen. In entsprechender Weise ist das Kanalteilstück 3 mit Abdeckklappen 44, 45, 46 ausgestattet. Diese weisen ein oder mehrere flügelartige Federelemente 50, 51, 52, 53 auf, die sich bei geschlossener Abdeckklappe 44, 45, 46 und im montierten Zustand des Kabelkanals 1 gegen eine benachbarte Gehäuseseitenwand abstützen können, um durch Gerätebewegungen oder Geräteschwingungen verursachte Bewegungen des Kabelkanals zu unterbinden bzw. abzufedern.
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Das obere Kanalteilstück 2 weist Rasthaken 56, 57 zur Verrastung mit dem Gerätegehäuse auf. Schließlich ist ein Verschlusshalter 60 mit einem Kabelausgang 61 erkennbar, der über ein Filmscharnier mit dem Kanalteilstück 2 verbunden ist.
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In der in 1 dargestellten Transportkonfiguration sind die beiden Kanalteilstücke 2, 3 in ihrer Orientierung mit zueinander annähernd parallelen Längsachsen 11, 28 durch lösbare Verbindungselemente 63, 64 verbunden. Diese sind in Form einer Rastvorrichtung ausgestaltet. In diesem Zustand beträgt der Öffnungswinkel zwischen den beiden Längsachsen der Kanalteilstücke also etwa 0° (geschlossener Zustand).
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In der in 2 dargestellten Montagekonfiguration schließen dagegen die Kanalteilstücke 2, 3 einen Öffnungswinkel α von 90° Grad ein. Dabei ist das Kanalteilstück 2 gegenüber dem Kanalteilstück 3 um die Hochachse 32 des Koppelgelenks 31 aufgeschwenkt. In dieser Position ist der Abstützfuß (Verriegelungselement) 26 von der Ausnehmung 27 verriegelnd aufgenommen, so dass sich die zuvor schon beschriebene stabile und verwindungssteife Anordnung des Kabelkanals 1 ergibt. Die beiden Anschlussbereiche 13, 24 sind dabei unter Kontakt der Endflächen 12, 29 zusammengeführt und bilden so einen Übergangsbereich 70, über den die aufzunehmenden Kabel verlaufen. In diesem Zustand (selbstverständlich mit den in 2 nicht gezeigten eingelegten Kabeln) kann der erfindungsgemäße Kabelkanal beispielsweise zwischen eine Seitenwand und das Schwingsystem einer Waschmaschine eingesteckt werden. Dazu wird der Verschlusshalter 60 über sein Scharnier um 90° Grad verbogen und in eine geeignete Verschlussmontageposition gebracht. Dann kann der vertikale Teil (Kanalteilstück 2) in das (nicht gezeigte) Waschmaschinengehäuse eingebracht und nach unten verrastet werden. Anschließend kann der horizontale Teil 3 von innen gegen die Seitenwand gedrückt und durch Niederschwenken mit dem Waschmaschinengehäuse verbunden werden. Dazu greift der in 1 beschriebene Zentrierbolzen 16 in einen sich verjüngenden Ausschnitt in der Waschmaschinenrückwand ein und führt den Kabelkanal passgenau nach unten, so dass von oben der Rasthaken 17 einschnappt und eine Lagesicherung des Kabelkanals bewirkt. Anschließend erfolgt die Verschraubung über die genannte Kunststoffschneidschraube von außen in den Schneiddorn 18.
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Vorteilhafterweise kann hierbei also die komplette Montage des Kabelkanals aus der Richtung der Waschmaschinengehäusefront erfolgen. Von der Rückseite ist lediglich die erwähnte Kunststoffschneidschraube zu setzen. Dadurch wird die Montage nicht nur deutlich erleichtert, sondern auch die andernfalls bei rückwärtigen Montageeingriffen bestehende Gefahr von Verletzungen an beispielsweise scharfkantigen Gehäuseausschnitten minimiert. Der so gestaltete Kabelkanal hat zudem den Vorteil, dass im Havariefall eine Wasserberührung vermieden ist.
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In 3 ist entlang des Schnittes A-A in 1 eine Ausführungsmöglichkeit des Koppelgelenkes 31 detailliert dargestellt. Dieses umfasst eine verschiebbare zylindrische Rastverbindung 80 mit zwei asymmetrischen Schnapphaken 82, 83, die die Kanalteilstücke 2, 3 um die Hochachse 32 drehbar und zugleich begrenzt (auf einige Millimeter) linear in Axialrichtung 85 verschiebbar miteinander verbinden. Diese Verschieblichkeit wird durch ein in dem einen Verbindungspartner ausgebildetes Langloch 86 ermöglicht.
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Alternativ könnte das Koppelgelenk auch als Filmscharnierverbindung ausgestaltet sein, was nicht Teil der Erfindung ist.
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4 zeigt im Ausschnitt in perspektivischer Darstellung die im Zusammenhang mit 1 beschriebenen Verbindungselemente 63, 64 in der Transportkonfiguration. Man erkennt einen von einer Deckplatte 90 begrenzten Zapfen 91 mit einem Hinterschnitt 92, in den seitlich jeweils auffederbare Rasthaken 94, 95 eingegriffen haben. Zum Herausziehen des Zapfens 91 während der Aufschwenkbewegung der Kanalteilstücke 2, 3 federn die elastischen Rasthaken 94, 95 unter Freigabe der Verbindung wieder auf.
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Mit dem diesem Kabelkanal können Kabel in Hausgeräten, insbesondere Waschmaschinen, einfach und äußerst platzsparend im Frontbereich vertikal nach unten und zum hinteren Bereich horizontal geführt werden. Dabei verläuft der Kabelkanal horizontal nicht am Boden des Gerätes und ist zugleich einfach montierbar bzw. demontierbar. Der Kabelkanal ist zudem mit vergleichsweise wenigen Rastverbindungen lösbar mit dem Gerätegehäuse verbindbar und erfordert gemäß dem Ausführungsbeispiel lediglich eine zusätzliche Verschraubung mit der Rückwand. Die Kabelkanalzugänge und Kabelkanalabgänge sind gut erreichbar. Der Kabelkanal wirkt durch die beschriebenen Federelemente Geräuschbildungen während des Betriebs zuverlässig entgegen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Kabelkanal ist ein mehrteiliger Kabelkanal mit über ein Koppelgelenk bereits vorverbundenen Kanalteilstücken in einfacher Weise realisiert. Die bevorzugte horizontale Verschieblichkeit der Kanalteilstücke ermöglicht ein einfacheres Montieren und einen eleganten Ausgleich von Toleranzen des Gerätegehäuses bzw. der Kanalteilstücke. Der Kabelkanal bildet eine kompakte Einheit für die Montage und ebenso für die gegebenenfalls notwendige Demontage, die in umgekehrter Reihenfolge der beschriebenen Montage erfolgt. Damit sind die Montagezeiten und Montagekosten gesenkt, weil der Kabelkanal schon beim Verpackungsprozess, während der Lagerung und im Montageprozess platzsparend konfiguriert werden kann und in der Montagekonfiguration eine kompakte, einfach zu handhabende Einheit darstellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabelkanal
- 2
- Kanalteilstück
- 3
- Kanalteilstück
- 4
- Belegungsöffnung
- 5
- Ende
- 6
- Kabeleinlauf
- 7
- Klemmvorrichtung
- 10
- Anschlussbereich
- 11
- Längsachse
- 12
- Endfläche
- 13
- Anschlussende
- 14
- Ende
- 15
- Kabelauslauf
- 16
- Zentrierhaken
- 17
- Rasthaken
- 18
- Schraubdorn
- 24
- Anschlussende
- 25
- Ende
- 26
- Verriegelungselement
- 27
- Aufnahme
- 28
- Längsachse
- 29
- Endfläche
- 31
- Koppelgelenk
- 32
- Hochachse
- 34, 35
- Mittelsteg
- 36, 37
- Teilkanäle
- 40, 41, 42
- Abdeckklappen
- 44, 45, 46
- Abdeckklappen
- 50, 51
- Federelemente
- 52, 53
- Federelemente
- 56, 57
- Rasthaken
- 60
- Verschlusshalter
- 61
- Kabelausgang
- 63, 64
- Verbindungselemente
- 70
- Übergangsbereich
- 80
- Rastverbindung
- 82,83
- Schnapphaken
- 85
- Axialrichtung
- 86
- Langloch
- 90
- Deckplatte
- 91
- Zapfen
- 92
- Hinterschnitt
- 94, 95
- Rasthaken
- α
- Öffnungswinkel