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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flüssigkeitsspendegerät zur Aufbereitung von Zulaufflüssigkeit und zur portionsweisen Abgabe von stiller und karbonisierter Trinkflüssigkeit aus der Zulaufflüssigkeit über eine Zapfarmatur, die zumindest zwei Spendeventile und einen daran angeschlossenen gemeinsamen Auslauf aufweist, mit einer zu einem Karbonator gehenden Zulaufleitung für die Zufuhr der Zulaufflüssigkeit, wobei von der Zulaufleitung zumindest eine Verbindungsleitung abgeht und jeweils mit einem Spendeventil verbunden ist und der Karbonator über eine weitere Verbindungsleitung mit einem weiteren Spendeventil verbunden ist, und mit einer Zapfsteuereinrichtung mit einem Eingabefeld, durch dessen Betätigung wahlweise stille Trinkflüssigkeit von der zumindest einen Verbindungsleitung oder karbonisierte Trinkflüssigkeit von der weiteren Verbindungsleitung über den Auslauf abzapfbar ist, wobei der Auslauf so ausgebildet ist, dass nach dem Schließen der Spendeventile Restflüssigkeit in dem Auslauf verbleibt.
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In Büros, Arztpraxen, Kliniken, Unternehmen und Behörden haben Flüssigkeitsspendegeräte eine große Verbreitung gefunden. Sie weisen ein meist säulenförmiges Gehäuse mit einer Spendearmatur auf der Vorderseite auf, mittels der Trinkflüssigkeit portionsweise in Becher oder Tassen abgezapft werden kann. Als Zulaufflüssigkeit kommt insbesondere Wasser in Frage, und zwar entweder Leitungswasser, wenn das Flüssigkeitsspendegerät an das Wasserleitungsnetz angeschlossen ist, oder in Behältern (Gallonen) angeliefertes Wasser, die auf das Flüssigkeitsspendegerät mit dem Ausfluss nach unten aufgesetzt sind.
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Bei aufwändigeren Flüssigkeitsspendegeräten ist in dem Gehäuse ein sogenannter Karbonator enthalten, in dem das über eine Zulaufleitung zugeführte Zulaufflüssigkeit mit Kohlensäure (CO
2) versetzt werden kann (vgl. z. B.
DE 68 05 180 U1 ). Von der Zulaufleitung und von dem Auslass des Karbonators gehen Verbindungsleitungen zu je einem eigenen Spendeventil, deren Ausgänge in einen gemeinsamen Auslauf münden. Durch Betätigung der Zapfarmatur kann dann wahlweise stille, also nicht karbonisierte Trinkflüssigkeit oder karbonisierte Trinkflüssigkeit gezapft werden.
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In den meisten Fällen ist ein Karbonator mit einer Kühleinrichtung kombiniert, in der die auf oder nahe der Umgebungstemperatur befindliche Zulaufflüssigkeit auf eine erheblich niedrigere Temperatur, beispielsweise wenige Grad über den Nullpunkt, abgekühlt werden kann. Die Kühleinrichtung ist in die Zulaufleitung vor dem Karbonator eingebaut. Auf diese Weise erhält der Karbonator gekühlte Zulaufflüssigkeit. Zwischen Kühleinrichtung und Karbonator zweigt eine weitere Verbindungsleitung von der Zulaufleitung ab und geht zu einem weiteren Spendeventil, über das dann bei Bedarf gekühlte Trinkflüssigkeit ohne Kohlensäure gezapft werden kann. Entsprechende Flüssigkeitsspendegeräte lassen sich der
US 4,764,315 und
US 4,940,164 entnehmen.
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Bei den meisten Flüssigkeitsspendegeräten der vorgenannten Art verbleibt in dem Auslauf nach Schließen der Spendeventile Restflüssigkeit, bestehend aus der zuletzt gezapften Trinkflüssigkeit. Wenn es sich bei der Restflüssigkeit um karbonisierte Trinkflüssigkeit handelt, kommt es nach dem Schließen des zugehörigen Spendeventils zu einem länger andauernden Nachtropfen aus dem Auslauf. Dies nötigt zum Anbringen einer Auffangschale und zur regelmäßigen Reinigung derselben.
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In der
WO 2008/084234 A2 ist ein Gerät zum Spenden von karbonisierten Getränken offenbart, bei dem das Getränk über eine flexible Leitung in ein Gefäß gefüllt wird. Dieses Gerät hat eine Steuereinrichtung, über die das Ausströmen des karbonisierten Getränkes vor Beendigung des Spendevorgangs angehalten und durch Zuführung einer nicht karbonisierten Flüssigkeit ersetzt wird, so dass zumindest die flexible Leitung mit nicht karbonisiertem Konzentrat gefüllt wird. Hierdurch verbleibt in der flexiblen Leitung nicht karbonisierte Flüssigkeit. Dies trägt dazu bei, ein Nachtropfen zu vermeiden.
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Bei Bierzapfanlagen ist es bekannt, das in dem Auslauf befindliche Bier mittels CO
2 aus dem Auslauf herauszudrücken und den Auslauf dann mittels Wasser durchzuspülen, so dass nach Schließen des Zapfhahns Wasser als Restflüssigkeit in dem Auslauf verbleibt (
DE 35 39 165 A1 ). Auf diese Weise wird eine umständliche und kostenintensive Reinigung und damit ein Verlust an Bier vermieden. Der Vorgang kann mittels einer elektrischen Schaltung auch automatisch gesteuert werden. Ebenfalls zu Reinigungszwecken ist es bekannt, die Leitungen nach einem Spendevorgang mit Wasser (
DE 195 36 215 A1 ) oder einem Gas (
DE 198 23 770 A1 ) auszuspülen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Flüssigkeitsspendegerät der eingangs genannten Art das Nachtropfen nach Schließen des für die Zufuhr von karbonisierter Trinkflüssigkeit bestimmten Spendeventils zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird in einer ersten Alternative erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zapfsteuereinrichtung ein Automatikglied aufweist, das nach Schließen des mit dem Karbonator verbundenen Spendeventils zumindest ein nicht mit dem Karbonator verbundenes Spendeventil automatisch wenigstens solange öffnet, bis die karbonisierte Restflüssigkeit von der dann nachfließenden stillen Trinkflüssigkeit aus dem Auslauf ausgestoßen ist, dass in die Zulaufleitung eine Kühleinrichtung eingebaut ist und dass eine erste Verbindungsleitung von der Zulaufleitung vor der Kühleinrichtung abgeht und mit einem ersten Spendeventil verbunden ist und eine zweite Verbindungsleitung von der Kühleinrichtung oder von der Zulaufleitung zwischen Kühleinrichtung und Karbonator abgeht und mit einem zweiten Spendeventil verbunden ist und dass eine dritte Verbindungsleitung von dem Karbonator zu einem dritten Spendeventil geht, wobei das Automatikglied nach Schließen des dritten Spendeventils das Öffnen des ersten und/oder zweiten Spendeventils zum Ausstoßen der karbonisierten Restflüssigkeit bewirkt und wobei das Automatikglied wechselweise ein kurzzeitiges Öffnen des ersten und des zweiten Spendeventils bewirkt. Grundgedanke der Erfindung ist es also, die in dem Auslauf verbliebene, karbonisierte Restflüssigkeit durch Nachfördern von nicht karbonisierter Trinkflüssigkeit, also beispielsweise stillem Wasser, zu ersetzen. Dem liegt die schon zur Erfindung gehörende Erkenntnis zugrunde, dass das Nachtropfen von karbonisierter Restflüssigkeit ihren Grund darin hat, dass diese Restflüssigkeit in der Regel eine geringere Temperatur hat als die am Flüssigkeitsspendegerät herrschende Umgebungstemperatur und dass sich das Volumen der Gasblasen bei der Anpassung der Trinkflüssigkeitstemperatur an die Umgebungstemperatur vergrößert und hierdurch eine Verdrängung des Flüssigkeitsanteils in Richtung auf die Auslassmündung erfolgt, d. h. es kommt zum Nachtropfen. Dadurch, dass jetzt erfindungsgemäß die karbonisierte Restflüssigkeit durch stille Restflüssigkeit ersetzt wird, wird das Nachtropfen bei der Temperaturerhöhung in Anpassung an die Umgebungstemperatur vermieden. Der Effekt des Nachtropfens von karbonisierter Restflüssigkeit ist umso größer, je kühler die Temperatur der karbonisierten Trinkflüssigkeit ist. Schon bei der Verwendung von ungekühltem Leitungswasser als Zulaufflüssigkeit kann es zu erheblichen Temperaturdifferenzen zwischen der karbonisierten Trinkflüssigkeit und der Umgebungstemperatur kommen, insbesondere wenn dauerhaft kalte Außentemperaturen herrschen. Erst recht gilt dies, wenn – wie bei Flüssigkeitsspendegeräten mit Karbonator regelmäßg – in die Zulaufleitung eine Kühleinrichtung eingebaut ist, die die Zulaufflüssigkeit auf eine Temperatur wenige Grad über den Nullpunkt reduziert.
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Wenn in diesem Fall eine Trinkflüssigkeitart nicht oder nur selten genutzt wird, ist es zudem aus Hygienegründen vorteilhaft, dass das Automatikglied wechselweise ein kurzzeitiges Öffnen des ersten und des zweiten Spendeventils zwecks Verdrängung der Restflüssigkeit bewirkt. Auf diese Weise kommt es auch zu einer Förderung derjenigen Trinkflüssigkeitsart, die nur selten genutzt wird, was einer Keimbildung in der zugehörigen Verbindungsleitung entgegenwirkt.
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In einer zweiten Alternative wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zapfsteuereinrichtung ein Automatikglied aufweist, das nach Schließen des mit dem Karbonator verbundenen Spendeventils zumindest ein nicht mit dem Karbonator verbundenes Spendeventil automatisch wenigstens solange öffnet, bis die karbonisierte Restflüssigkeit aus dem Auslauf ausgestoßen ist, dass das Öffnen des zumindest einen Spendeventils zum Ausstoßen der Restflüssigkeit für eine bestimmte Öffnungszeit erfolgt und die Spendeventile bestimmte Zapföffnungszeiten haben und dass die Zapföffnungszeit des Spendeventils bzw. die Zapföffnungszeiten der Spendeventile, das bzw. die nicht mit dem Karbonator verbunden ist bzw. sind, gleich sind, jedoch gegenüber der Zapföffnungszeit des mit dem Karbonator verbundenen Spendeventils nur um die bestimmte Öffnungszeit für den Ausstoß der Restflüssigkeit verlängert ist bzw. sind. Diese ist dann so bemessen, dass sichergestellt ist, dass während der Öffnungszeit sämtliche karbonisierte Restflüssigkeit aus dem Auslauf ausgestoßen wird, wobei es unschädlich ist, wenn sicherheitshalber eine geringe Menge stilles Trinkwasser aus dem Auslauf nachfließt. Durch diese vorgenannte Maßnahme ist gesichert, dass die Auslaufzeit, also diejenige Zeitspanne, bei der Trinkflüssigkeit aus dem Auslauf austritt, unabhängig von der Trinkflüssigkeitsart immer gleich ist.
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Alternativ dazu wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Zapfsteuereinrichtung ein Automatikglied aufweist, das nach Schließen des mit dem Karbonator verbundenen Spendeventils zumindest ein nicht mit dem Karbonator verbundenes Spendeventil automatisch wenigstens solange öffnet, bis die karbonisierte Restflüssigkeit aus dem Auslauf ausgestoßen ist und dass das Öffnen des zumindest einen Spendeventils zum Ausstoßen der Restflüssigkeit für eine bestimmte Öffnungszeit erfolgt und dass die Zapfsteuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Zapföffnungszeiten der Spendeventile durch Betätigung einer Bedienungsschnittstelle bestimmbar ist, wobei die Zapfsteuerung ein Verzögerungsglied aufweist, über das das Schließen bei Beendigung der Betätigung eines Spendeventils, das nicht mit dem Karbonator verbunden ist, um die bestimmte Öffnungszeit verzögert wird. Auf diese Weise ist das Nachfließen von Trinkflüssigkeit nach Beendigung der Betätigung des betreffenden Spendeventils unabhängig von der Art der Trinkflüssigkeit immer gleich, so dass der Zapfvorgang hinsichtlich seines Ablaufs, vor allem hinsichtlich seines Endes, für den Nutzer berechenbar ist.
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In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich das Öffnen des zumindest einen Spendeventils zum Ausstoßen der Restflüssigkeit unmittelbar an das Schließen des mit dem Karbonator verbundenen Spendeventils anschließt. Dies soll vermeiden, dass es zu einer Unterbrechung des Zapfvorgangs und damit zu einer vorzeitigen Wegnnahme des Trinkgefäßes kommt, in das die Trinkflüssigkeit eingefüllt worden ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Die Zeichnung zeigt – auf die wesentlichen Teile und Funktionen beschränkt – den von einem Gehäuse umgebenen Teil eines Wasserspendegerätes 1.
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Das Wasserspendegerät 1 ist dazu bestimmt, über einen Anschluss 2 an ein Wasserleitungsnetz, insbesondere ein Hauswassernetz, angeschlossen zu werden. Von dem Anschluss 2 geht eine Zulaufleitung 3 mit den Abschnitten 3a, 3b aus, in der eine Druckpumpe 4 und danach ein Hygienefilter 5 eingebaut sind. Über die Zulaufleitung 3 bzw. deren Abschnitt 3b gelangt auf Umgebungstemperatur befindliches Zulaufwasser in das Wasserspendegerät 1. An einem Verzweigungspunkt 6 teilt sich die Zulaufleitung 3 in eine erste Zweigzulaufleitung 7 und eine zweite Zweigzulaufleitung 8.
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Die erste Zweigzulaufleitung 7 geht zu einem Kühltank 9, während die zweite Zweigzulaufleitung 8 zu einer Spendearmatur 10 verläuft und dort an ein erstes Spendeventil 11 angeschlossen ist, das über einen elektrischen Aktuator 12 geöffnet und geschlossen werden kann.
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Der Kühltank 9 ist als geschlossener Behälter mit zylindrischer Seitenwandung 13 sowie ebener Bodenwandung 14 und Deckenwandung 15 ausgebildet. Er ist vollständig mit Zulaufwasser gefüllt. Der Kühltank 9 ist Teil einer Kühleinrichtung mit einem Kühlgerät, von dem hier nur eine Kühlschlange 16 zu sehen ist, die die Seitenwandung 13 des Kühltanks 9 in der oberen Hälfte außenseitig unter Ausbildung von sechs Wendeln umgibt. In der Kühlschlange 16 zirkuliert ein übliches Kältemittel.
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Die erste Zweigzulaufleitung 7 setzt sich in einem Ausströmrohr 17 fort, das von oben durch die Deckenwandung 15 hindurch in den Innenraum des Kühltanks 9 bis auf Höhe der Kühlschlange 16 hineinragt. Dort ist das Ausströmrohr 17 in die Horizontale umgebogen. Der umgebogene Teil und dessen Ausströmöffnung 18 zeigen im Wesentlichen in Umfangsrichtung, d. h. aus der Zeichnungsebene heraus, jedoch ein wenig verdreht in Richtung auf die Seitenwandung 13. Die Kühleinrichtung und hier das Kühlgerät sind so leistungsfähig, dass sich bei eingeschaltetem Kühlgerät auf der Innenseite des Kühltanks 9 bzw. dessen Seitenwandung 13 im Bereich der Kühlschlange 16 eine ringförmige Eisschicht 19 aus gefrorener Zulaufflüssigkeit bildet. Diese Eisschicht 19 fungiert als Kältereservoir und bietet an seine Außenseite eine konstante Grenzflächentemperatur für das aus der Ausströmöffnung 18 ausfließende Zulaufwasser an.
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Auf der dem Eingang der ersten Zweigzulaufleitung 7 entgegengesetzten Seite befindet sich ein Auslass 20, der über eine Verbindungsleitung 21 an ein zweites Spendeventil 22 angeschlossen ist. Dies kann über einen elektrischen Aktuator 23 geöffnet und geschlossen werden. Daneben angeordnet ist ein Temperatursensor 24, der in den Innenraum des Kühltanks 9 bis auf Höhe der Kühlschlange 16 bzw. der Eisschicht 19 reicht und die dort herrschende Temperatur erfasst.
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In den Kühltank 9 eingelassen ist ein ebenfalls geschlossener Karbonatortank 25. Er ist konzentrisch zu dem Kühltank 9 angeordnet und hat – wie der Kühltank 9 – eine zylindrische Seitenwandung 26 sowie eine ebene Bodenwandung 27 und Deckenwandung 28. Letztere schließt bündig mit der Deckenwandung 15 des Kühltanks 9 ab, während die Bodenwandung 27 Abstand zu der Bodenwandung 14 des Kühltanks 9 hat. Der Durchmesser des Karbonatortanks 25 ist geringer als der des Kühltanks 9, so dass ein Ringraum 29 zwischen deren beiden Seitenwandungen 13, 26 für die Zulaufflüssigkeit verbleibt.
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Der Karbonatortank 25 ist Teil einer Karbonatoreinrichtung, zu der eine auswechselbare Gasflasche 30 gehört, in der CO2, also Kohlensäure, gespeichert ist. Das obere Ende der Gasflasche 30 ist an eine Gasleitung 31 angeschlossen, die über einen Gaseingang 32 in der Deckenwandung 28 des Karbonatortanks 25 verbunden ist. In die Gasleitung 31 eingebaut sind ein Gasdruckregler 33 mit Rückschlagventil und ein zweites Gasrückschlagventil 34 am Gaseingang 32. Außerdem ist mit dem Gaseingang 32 ein Überdruckventil 35 verbunden, das den Gasdruck in dem Kabornatortank 25 nicht über 8,5 bar steigen lässt.
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In der Bodenwandung 14 des Kühltanks 9 findet sich mittig ein Auslass 36, an den eine Wasserleitung 37 angeschlossen ist. Sie geht zu einem Wassereinlass 38 in der Deckenwandung 28 des Karbonatortanks 25. Der Wassereinlass 38 ist als Einspritzdüse ausgebildet. Eingebaut in die Wasserleitung 37 ist ein Wasserrückschlagventil 39. Über die Wasserleitung 37 gelangt gekühltes Zulaufwasser aus dem Kühltank 9 in den Innenraum des Karbonatortanks 25 und wird dort über eine Sprühdüse im Wassereinlass 38 versprüht. Dabei verbindet sich das versprühte Wasser mit der im oberen Drittel vorhandenen Kohlensäure und setzt sich als karbonisiertes Wasser 40 unter Ausbildung eines Wasserspiegels 41 ab. In dem Gasraum oberhalb des Wasserspiegels 41 wird dabei über den Gasdruckregler 33 ein Druck von etwa 4 bar eingestellt.
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Über den Gaseingang 32 ragt in den Innenraum des Karbonatortanks 25 ein Niveausensor 42 hinein. Er ist über eine entsprechende Steuereinrichtung mit der Druckpumpe 4 derart gekoppelt, dass die Druckpumpe 4 beim Absinken des Wasserspiegels 41 und damit Verlust des Kontakts zwischen Niveausensor 42 und karbonisiertem Wasser 40 eingeschaltet wird. Über die Zulaufleitung 3 und die erste Zweigzulaufleitung 7, das Ausströmrohr 17, den Kühltank 9, die Wasserleitung 37 und den Wassereinlass 38 fließt dann gekühltes Zulaufwasser in den Karbonatortank 25 nach und wird dort solange versprüht, bis der Wasserspiegel 41 wieder Kontakt zu dem Niveausensor 42 erhält. Dann wird die Druckpumpe 4 wieder abgeschaltet.
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In den Karbonatortank 25 ragt ein Tauchrohr 43 bis nahe an dessen Bodenwandung 27 hinein. Es ist mittig angeordnet und mit einem Wasserausgang 44 in der Deckenwandung 28 verbunden. An den Wasserausgang 44 angeschlossen ist eine Verbindungsleitung 45, die zu einem dritten Spendeventil 46 der Spendearmatur 10 geht. Auch dieses Spendeventil 46 ist über einen elektrischen Aktuator 47 öffenbar und schließbar.
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Die Ausgänge der drei Spendeventile 11, 22, 46 sind mit einer Spendeleitung 48 der Spendearmatur 10 verbunden. Die Spendeleitung 48 führt über einen Kompensator 49 zu einem Auslaufhahn 50, dessen aus dem (nicht dargestellten) Gehäuse herausragender Teil nach unten umgebogen ist. Dort kann Trinkwasser gezapft werden, wobei über ein hier nicht näher dargestelltes, von außen bedienbares Tastenfeld eingegeben werden kann, ob Trinkwasser mit Umgebungstemperatur, gekühltes Trinkwasser oder gekühltes und karbonisiertes Trinkwasser ausfließt. Im Einzelnen funktioniert dabei das Wasserspendegerät 1 wie folgt.
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Soll aus dem Auslaufhahn 50 Trinkwasser mit Umgebungstemperatur fließen, wird durch entsprechenden Tastendruck die Druckpumpe 4 eingeschaltet und der Aktuator 12 derart angesteuert, dass er das erste Spendeventil 11 öffnet. In diesem Fall ist das Zulaufwasser auch gleichzeitig das Trinkwasser, das über die Zulaufleitung 3, den Verzweigungspunkt 6, die zweite Zweigzulaufleitung 8 und das erste Spendeventil 11 in die Spendeleitung 48 gelangt und aus dem Auslaufhahn 50 ausfließt.
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Wird gekühltes Trinkwasser verlangt, wird eine andere Taste gedrückt. Dies bewirkt ebenfalls ein Einschalten der Druckpumpe 4. Statt des ersten Spendeventils 11 wird jetzt das zweite Spendeventil 22 durch entsprechende Ansteuerung des zugehörigen Aktuators 23 geöffnet. Das über die Druckpumpe 4 geförderte Zulaufwasser gelangt über die Zulaufleitung 3, den Verzweigungspunkt 6, die erste Zweigzulaufleitung 7 und das Ausströmrohr 17 in den Ringraum 29 des Kühltanks 9. Das einströmende Volumen an Zulaufwasser verdrängt ein entsprechendes Volumen des in dem Kühltank 9 befindlichen Zulaufwassers über den Auslass 20 in die Verbindungsleitung 21. Dies gelangt über das offene zweite Spendeventil 22 als gekühltes Trinkwasser in die Spendeleitung 48 und fließt aus dem Auslaufhahn 50 heraus.
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Aufgrund der Ausrichtung der Ausströmöffnung 18 des Ausströmrohrs 17 trifft dabei das zufließende Zulaufwasser auf die Eisschicht 19 und wird dort wirksam abgekühlt. Gleichzeitig wird das in dem Kühltank 9 befindliche Zulaufwasser in eine Drehbewegung um die Hochachse des Kühltanks 9 versetzt. Diese Bewegung verhindert die Ausbildung eines die Verkeimung des Zulaufwassers fördernden Biofilms auf den Innenseiten des Kühltanks 9. Eine Reinigung des Kühltanks 9 ist deshalb allenfalls in großen Abständen erforderlich.
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Soll karbonisiertes Wasser (Sprudelwasser) gezapft werden, wird eine dritte Taste bedient. Anstatt des zweiten Spendeventils 22 wird hierdurch das dritte Spendeventil 46 durch entsprechende Ansteuerung des zugehörigen Aktuators 47 geöffnet. Der im oberen Gasraum befindliche Druck von ca. 4 bar sorgt für ein Einfließen von karbonisiertem Wasser in das Tauchrohr 43 und für eine Förderung des Wassers in die Verbindungsleitung 45 zu dem dritten Spendeventil 46. Das karbonisierte Wasser gelangt in die Spendeleitung 48 und fließt dann aus dem Auslaufhahn 50 heraus. Dabei kommt es zu einem Absinken des Wassserspiegels 41 in den Karbonatortank 25. Dies erfasst der Niveausensor 42, der ein Signal abgibt, das für ein Einschalten der Druckpumpe 4 sorgt. Über die Zulaufleitung 3, den Verzweigungspunkt 6, die erste Zulaufleitung 7 und das Ausströmrohr 17 strömt dann Zulaufwasser in den Kühltank 9 und verdrängt dort zwischengelagertes Zulaufwasser in die Wasserleitung 37. Das Wasser wird dann in den Karbonatortank 25 über den Wassereinlass 38 versprüht. Dabei bleibt die Druckpumpe 4 so lange angeschaltet, bis der Wasserspiegel 41 wieder Kontakt zu dem Niveausensor 42 erhält, erforderlichenfalls auch nach dem Schließen des dritten Spendeventils 46.
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Insbesonders wenn mehrere Zapfvorgänge von gekühltem Trinkwasser – sei es ohne oder mit Karbonisierung – stattfinden, baut sich die Eisschicht 19 langsam ab. Normalerweise ist die Eisschicht 19 so dick, dass sie Kontakt zu dem Temperatursensor 24 hat. Der erfasst dies und hält solange das Kühlgerät abgeschaltet, wie dieser Kontakt besteht. Reduziert sich die Dicke der Eisschicht aufgrund von Zapfvorgängen, geht der Kontakt zwischen Eisschicht 19 und Temperatursensor 24 – wie in der Zeichnung zu sehen – verloren, und der Temperatursensor 24 misst eine andere Temperatur. Das hierdurch generierte Signal führt über die Steuereinrichtung zu einem Einschalten des Kühlgerätes. Es bleibt solange eingeschaltet, bis die Eisschicht 19 wieder soweit aufgebaut ist, dass sie Kontakt zu dem Temperatursensor 24 erhält. Unabhängig davon wird schon vorsorglich das Kühlgerät in Gang gesetzt, wenn eines der Spendeventile 11, 22, 46 aufgrund einer entsprechenden Bedienung des Tastenfeldes öffnet.
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Nach einem Spendevorgang, d. h. nach Schließen aller Spendeventile 11, 22, 46 bleibt in der Spendeleitung 48 und in dem Auslaufhahn 50 Restwasser stehen, das nicht ausfließt.
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Sofern zuletzt gekühltes und karbonisiertes Trinkwasser durch Öffnen des Spendeventils 46 gezapft worden ist, ist auch dieses Restwasser karbonisiert. Durch Erwärmung des Restwassers auf Umgebungstemperatur dehnen die sich im Restwasser befindlichen Gasbläschen aus und führen dazu, dass über den Auslaufhahn 50 Restwasser austritt, d. h. es findet ein Nachtropfen über längere Zeit statt.
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Um dies zu vermeiden, hat die zentrale Steuereinrichtung des Wasserspendegeräts 1 ein Automatikglied, das nach Schließen des Spendeventils 46 das Spendeventil 11 für Trinkwasser auf Umgebungstemperatur oder das Spendeventil 22 für gekühltes, aber nicht karbonisiertes Trinkwasser für eine bestimmte Öffnungszeit öffnet. Das Öffnen geschieht im Wechsel, d. h. nach einem Spendevorgang für karbonisiertes Trinkwasser öffnet das Spendeventil 11 und nach einem nachfolgenden Spendevorgang für karbonisiertes Trinkwasser das Spendeventil 22. Die Öffnungszeit ist jeweils so bemessen, dass sämtliches karbonisiertes Trinkwasser aus der Spendeleitung 48 und aus dem Auslaufhahn 50 ausgestoßen wird. Dieser Vorgang schließt unmittelbar an das Schließen des Spendeventils 46 an, so dass keine Unterbrechung des Spendevorgang eintritt. Die Bedienungsperson bemerkt auch nicht, wenn am Schluss eine kleine Portion stilles Trinkwasser austritt. Da das stille Trinkwasser keine Gasblasen enthält, kommt es nicht zu einem Nachtropfen aus dem Auslaufhahn 50.
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Das Nachlaufen des Trinkwassers zwecks Ausstoßen der Restflüssigkeit geschieht nach Loslassen der für das Spendeventil 46 zuständigen Betätigungstaste im Betätigungsfeld. Damit die Nutzer des Wasserspendegerätes 1 immer ein gleiches Spendeverhalten vorfinden, weist die Steuereinrichtung des Wasserspendegerätes 1 ein Verzögerungsglied für die das Auslaufen von stillem Trinkwasser steuernden Spendeventile 11, 22 auf. Über dieses Verzögerungsglied werden die Spendeventile 11, 22 nach Loslassen der jeweils zuständigen Betätigungstaste noch solange geöffnet gehalten, bis stilles Trinkwasser in dem Umfang das jeweilige Spendeventil 11, 22 passiert hat, wie nach dem Schließen des Spendeventils 46. Die Öffnungszeit der Spendeventile 11, 22 zum Ausstoßen der Restflüssigkeit aus karbonisiertem Trinkwasser entspricht dann der Zeit, um die das Schließen der Spendeventile 11, 22 nach Beendigung der Betätigung des jeweiligen Spendeventils 11, 22 verzögert wird. Für den Nutzer des Wasserspendegerätes 1 ist deshalb das Spendeverhalten, d. h. die Ausflusszeit aus dem Ausflusshahn unabhängig von der Art des gezapften Trinkwassers immer gleich.