DE102009052581B4 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit einer Basis, einem Sitzkissen, dessen Höhe über der Basis als Sitzhöhe des Fahrzeugsitzes mittels eines Höheneinstellers einstellbar ist, und einem Gurtadapter, insbesondere einem Gurtschloss, welcher mittels einer Gurtanbindungsvorrichtung mit der Basis verbunden ist und welcher dem Sitzkissen bei der Einstellung der Sitzhöhe folgt.
- Ein Fahrzeugsitz dieser Art ist aus der
DE 10 2007 029 474 A1 bekannt. Ein Gurtadapter, vorliegend ein Gurtschloss, ist mit einer flexiblen Peitsche an der Basis umgelenkt und an einer Wippe befestigt, welche an der Basis gelagert ist. Die Wippe ist an einen das Sitzkissen tragenden Sitzrahmen gekoppelt und folgt somit dem Sitzkissen bei der Einstellung der Sitzhöhe. - In der
DE 36 42 349 A1 ist ein Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art beschrieben, bei dem die Gurtanbindungsvorrichtung eine an der Basis angelenkte Führung und einen relativ dazu beweglichen Schlitten aufweist. Der Schlitten trägt den Gurtadapter, und einen festen Bolzen, welcher bei Einleitung einer Gurtkraft mit einer Verzahnung der Führung verriegelt. Ein weiterer Bolzen am Schlitten kommt nach einer plastischen Verformung in Eingriff mit der Führung. - Beim Fahrzeugsitz der
DE 199 35 616 A1 ist der Gurtadapter am Sitzkissen angelenkt. Er schwenkt bei Einleitung einer Gurtkraft und verriegelt mit einer an der Basis angelenkten Führung. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die relative Beweglichkeit der Bestandteile der Gurtanbindungsvorrichtung, also Führung, Schlitten und Riegel, erlaubt es, dass der Gurtadapter, worunter sowohl ein Gurtschloss als auch ein Gurtendbeschlag zu verstehen sein soll, dem Sitzkissen bei der Einstellung der Sitzhöhe folgen kann. Hierzu ist der Riegel an dem das Sitzkissen tragenden Sitzrahmen (oder einem anderen mit dem Sitzkissen verbunden Bauteil) gelagert, während der Schlitten mit dem Gurtadapter und die Führung mit der Basis verbunden ist (oder umgekehrt). Der Riegel nimmt dann bei der Einstellung der Sitzhöhe das mit dem Gurtadapter verbundene Bauteil der Gurtanbindungsvorrichtung mit. Für den Insassen des höheneinstellbaren Fahrzeugsitzes ist dies eine komfortable Lösung.
- Wirkt eine Gurtkraft auf den Gurtadapter, insbesondere im Crashfall, so verriegelt die Gurtanbindungsvorrichtung. Wenigstens ein Teil der Gurtkraft wird dann vom Gurtadapter über die verriegelte Gurtanbindungsvorrichtung in die Basis geleitet. Zum Verriegeln der Gurtanbindungsvorrichtung sperrt der Riegel zwischen Schlitten und Führung. Vorzugsweise weist der Riegel hierfür Riegelelemente auf, die - bei einem schwenkbaren Riegel - axial oder radial abstehen können und die mit Aufnahmen oder Fenstern von Schlitten und Führung zusammenwirken, indem sie vorzugsweise an deren Rand anliegen. Der Begriff „Fenster“ soll nicht auf Materialdurchbrüche beschränkt sein, sondern auch Vertiefungen umfassen. Das Sperren des Riegels ist nicht auf einen Formschluss beschränkt. Es ist auch denkbar, dass der Riegel reibschlüssig gesperrt wird.
- Ausführungen, bei denen der Gurtadapter am Sitzrahmen befestigt ist und die gesamte Gurtkraft über den Sitzrahmen abgeleitet wird, müssen sehr viel stabiler ausgeführt und mit einem höheren Aufwand für die Krafteinleitung versehen sein.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels mit einer Abwandlung näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine schematisierte Seitenansicht des Ausführungsbeispiels, -
2 eine Explosionsdarstellung der Gurtanbindungsvorrichtung, -
3 eine Seitenansicht der Gurtanbindungsvorrichtung bei geringer Sitzhöhe, -
4 eine Seitenansicht der Gurtanbindungsvorrichtung bei großer Sitzhöhe, -
5 eine perspektivische Teilansicht der Gurtanbindungsvorrichtung, -
6 eine perspektivische Ansicht des Riegels, und -
7 eine Explosionsdarstellung einer abgewandelten Gurtanbindungsvorrichtung. - Ein höheneinstellbarer Fahrzeugsitz
1 ist für eine Kraftfahrzeug vorgesehen, beispielsweise als Vordersitz. Die Anordnung des Fahrzeugsitzes1 im Kraftfahrzeug und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung definieren die nachfolgend verwendeten Richtungsangaben. Der Fahrzeugsitz1 weist eine Basis3 , auf beiden Fahrzeugsitzseiten je eine vordere Schwinge5 und je eine hintere Schwinge7 , einen Sitzrahmen10 , welcher ein Sitzkissen12 trägt, und eine Lehne14 , welche am Sitzrahmen10 neigungseinstellbar angebracht ist, auf. Die Schwingen5 und7 sind jeweils an ihrem unteren Ende an der Basis3 und an ihrem oberen Ende am Sitzrahmen10 angelenkt, so dass auf beiden Fahrzeugsitzseiten ein Viergelenk gebildet ist. Schwenken die Schwingen5 , beispielsweise durch eine Federkraft oder das Gewicht des Insassens, so ändert sich die Höhe des Sitzrahmens10 und damit des Sitzkissens12 über der Basis3 , also die Sitzhöhe des Fahrzeugsitzes1 . Die Schwingen5 und7 und ihre Gelenke definieren daher einen Höheneinsteller. Alternativ ist ein Scherengestell als Höheneinsteller vorgesehen. Die Basis3 kann durch je ein Sitzschienenpaar auf beiden Fahrzeugsitzseiten gebildet werden, wodurch der Fahrzeugsitz1 auch längseinstellbar wird. Alternativ ist der Fahrzeugsitz1 nicht längseinstellbar. - Ein Gurtadapter
18 , vorliegend ein Gurtschloss, alternativ ein Gurtendbeschlag am unteren Ende des Sicherheitsgurtes, ist mittels einer Gurtanbindungsvorrichtung20 an der Basis3 angebracht. Die Gurtanbindungsvorrichtung20 weist eine Führung21 auf, welche vorliegend aus zwei U-förmig profilierten und einander zugewandten Teilen besteht, nämlich einem inneren Führungsteil21a und einem äußeren Führungsteil21b , in welchen der innere Führungsteil21a eingeführt ist, so dass die Führung21 insgesamt einen länglichen, stirnseitig offenen Bauraum umschließt, wodurch die Längsrichtung der Führung21 definiert ist. Ein Schlitten22 ist in die Führung21 eingeführt und in dessen Längsrichtung beweglich. Am oberen Ende des Schlittens22 ist der Gurtadapter18 angelenkt, im vorliegenden Falle des Gurtschlosses beispielsweise mit einer Peitsche. Die Führung21 mit Schlitten22 kann auch als Schienenanordnung oder als ein anderer Lineareinsteller ausgebildet sein. - Am Sitzrahmen
10 ist ein Mitnehmer24 befestigt, an welchem ein Riegel25 gelagert ist, vorliegend mittels eines ersten Bolzens25a , welcher drehfest im Riegel25 montiert ist, wobei er in eine erste Öffnung25aa gesteckt ist, und welcher drehbar in einer Öffnung des Mitnehmers24 gelagert ist. Der Riegel25 weist ein radial vom ersten Bolzen25a abstehendes erstes Riegelelement25b und ein axial davon abstehendes zweites Riegelelement25c auf. Das erste Riegelelement25b ist dafür vorgesehen, in eine Aufnahme22a des Schlittens22 zu greifen, während das zweite Riegelelement25c dafür vorgesehen ist, in ein Fenster26 im Gehäuse21 zu greifen. Die Führung21 ist schwenkbar an der Basis3 angelenkt, vorliegend mittels eines zweiten Bolzens27 . - Wenn der Gurtadapter
18 unbenutzt ist, also keine Gurtkraft wirkt, ist der Riegel25 schräg zur Führung21 der Gurtanbindungsvorrichtung20 gedreht, und zwar etwas nach unten. Das zweite Riegelelement25c ist frei innerhalb des Fensters26 angeordnet. Der Winkel zwischen Riegel25 und Mitnehmer24 ist durch die Schwerkraft des Schlittens22 vorgegeben. Optional ist eine Drehfeder zwischen Mitnehmer24 und erstem Bolzen25a vorgesehen, welche einen bestimmten Ausgangswinkel vorgibt. Wird nun die Sitzhöhe des Fahrzeugsitzes1 eingestellt, nimmt der am Sitzrahmen10 befestigte Mitnehmer24 den Riegel25 mit. Der Riegel25 wiederum schiebt mit seinem ersten Riegelelement25b , das je nach Einstellrichtung am oberen oder am unteren Rand der Aufnahme22a anliegt, den Schlitten22 nach oben oder nach unten. Der Gurtadapter18 folgt also dem Sitzkissen12 bei der Einstellung der Sitzhöhe und bleibt - unabhängig von der Sitzhöhe des Fahrzeugsitzes1 - wenigstens ungefähr in seiner bislang eingenommen Relativposition zum Sitzkissen12 . - Wenn der Gurtadapter
18 benutzt wird, wirkt eine Gurtkraft, welche am Gurtadapter18 zieht. Der Gurtadapter18 zieht den Schlitten22 der Gurtanbindungsvorrichtung20 nach oben, welcher mit dem unteren Rand der Aufnahme22a den - mit dem ersten Riegelelement25b anliegenden - Riegel25 um den ersten Bolzen25a schwenkt, so dass das zweite Riegelelement25c in Anlage an den Rand des Fensters26 kommt. Die Führung21 sperrt den Riegel25 , und der Riegel25 sperrt den Schlitten22 . Die Gurtanbindungsvorrichtung20 ist dadurch verriegelt, und die Gurtkraft wird in die Basis3 abgeleitet. Dies gilt insbesondere auch im Crashfall, wenn die Gurtkraft stark ansteigt. Die Verriegelung der Gurtanbindungsvorrichtung20 eröffnet - neben dem Weg über den Sitzrahmen10 und die Schwingen5 und7 - einen weiteren Weg für den Kraftfluss. - Konstruktionsbedingt ist der Eingriff des ersten Riegelelements
25b in die Aufnahme22a eine lockere Verbindung mit viel Spiel. Sofern dies nicht erwünscht ist, kann in einer in7 dargestellten Abwandlung der Riegel25 am Schlitten22 angelenkt werden. Hierzu ist ein Stift29 vorgesehen, welcher seitlich durch den Schlitten22 und durch das in die Aufnahme22a eingeführte erste Riegelelement25b gesteckt ist, genauer gesagt durch eine zweite Öffnung25bb des ersten Riegelelements25b und zwei dritte Öffnungen32 des Schlittens22 . In der Regel wird das in die erste Aufnahme22a eingreifende erste Riegelelement25b dann nicht mehr in Anlage an den Rand der Aufnahme22a gelangen. - Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Gurtanbindungsvorrichtung
20 ist nicht auf einen einzigen Gurtadapter18 , also entweder das Gurtschloss oder den Gurtendbeschlag am unteren Ende des Sicherheitsgurtes, beschränkt, sondern kann für beide Gurtadapter18 vorgesehen sein, also auf beiden Fahrzeugsitzseiten, vorzugsweise unabhängig voneinander. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Basis
- 5
- vordere Schwinge
- 7
- hintere Schwinge
- 10
- Sitzrahmen
- 12
- Sitzkissen
- 14
- Lehne
- 18
- Gurtadapter
- 20
- Gurtanbindungsvorrichtung
- 21
- Führung
- 21a
- innerer Führungsteil
- 21b
- äußerer Führungsteil
- 22
- Schlitten
- 22a
- Aufnahme
- 24
- Mitnehmer
- 25
- Riegel
- 25a
- erster Bolzen
- 25aa
- erste Öffnung
- 25b
- erstes Riegelelement
- 25bb
- zweite Öffnung
- 25c
- zweites Riegelelement
- 26
- Fenster
- 27
- zweiter Bolzen
- 29
- Stift
- 32
- dritte Öffnung
Claims (5)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit a) einer Basis (3), b) einem Sitzkissen (12), dessen Höhe über der Basis (3) als Sitzhöhe des Fahrzeugsitzes (1) mittels eines Höheneinstellers (5, 7) einstellbar ist, c) einem Sitzrahmen (10), welcher das Sitzkissen (12) trägt und welcher mittels Schwingen (5, 7) an der Basis (3) angelenkt ist, wobei die Schwingen (5, 7) und ihre Gelenke den Höheneinsteller (5, 7) definieren, d) einem Gurtadapter (18), insbesondere einem Gurtschloss, welcher dem Sitzkissen (12) bei der Einstellung der Sitzhöhe folgt, e) einer Gurtanbindungsvorrichtung (20), mittels deren der Gurtadapter (18) mit der Basis (3) verbunden ist und welche eine mit der Basis (3) verbundene Führung (21), einen mit dem Gurtadapter (18) verbundenen, relativ zur Führung (21) beweglichen Schlitten (22) und einen mittels eines ersten Bolzens (25a) schwenkbar am Sitzrahmen (10) gelagerten Riegel (25) aufweist, wobei die Gurtanbindungsvorrichtung (20) bei einer auf den Gurtadapter (18) wirkenden Gurtkraft verriegelt, indem der Riegel (25) um den ersten Bolzen (25a) schwenkt und zwischen Schlitten (22) und Führung (21) sperrt, wobei der Riegel (25) ein erstes Riegelelement (25b) aufweist, welches bei verriegelter Gurtanbindungsvorrichtung (20) den Schlitten (22) sperrt, wobei das erste Riegelelement (25b) zum Sperren des Schlittens (22) in eine Aufnahme (22a) des Schlittens (22) eingreift und an deren Rand anliegt.
- Fahrzeugsitz nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei einer auf den Gurtadapter (18) wirkenden Gurtkraft der Schlitten (22) den Riegel (25) bewegt, bis die Führung (21) den Riegel (25) sperrt und der Riegel (25) den Schlitten (22) sperrt. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (25) ein zweites Riegelelement (25c) aufweist, mittels dessen bei verriegelter Gurtanbindungsvorrichtung (20) die Führung (21) den Riegel (25) sperrt.
- Fahrzeugsitz nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Riegelelement (25c) zum Sperren des Riegels (25) in ein Fenster (26) der Führung (21) eingreift und an dessen Rand anliegt. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gurtanbindungsvorrichtung (20) mittels eines zweiten Bolzens (27) an der Basis (3) angelenkt ist.
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