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Hintergrund der Erfindung
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Baluns
(BALanced-UNbalanced) bzw. Symmetrierglieder oder Symmetrietransformatoren
wandeln zwischen einem symmetrischen und einem unsymmetrischen elektrischen
Signal und können
auch als ein Impedanzwandler wirken. Baluns werden weithin eingesetzt,
um Leistungstransistoren, wie z. B. Gegentakt- oder geschaltete Leistungstransistoren,
mit einer einseitigen (d. h. asymmetrischen) 50 Ohm-Umgebung, wie
beispielsweise einem Koaxialkabel, zu koppeln. Das Balun wandelt
zwischen der symmetrischen Ausgabe des Leistungstransistors und
der unsymmetrischen Ausgangsleitung und gleicht die relativ geringe
Drain-Impedanz des Leistungstransistors und die relativ hohe Impedanz
der einseitigen bzw. unsymmetrischen (asymmetrischen) Last an. Ein
größeres Impedanzanpassungsverhältnis kann
realisiert werden, indem zwei Wandler zusammengekoppelt werden.
Typischerweise umfasst einer oder beide dieser Wandler eine diskrete
drahtbewickelte Struktur, wie beispielsweise ein Koaxialkabel, welches
um einen Leiter herum angeordnet ist, oder eine leitfähige Mikrostreifen-Struktur,
welche auf eine Schicht einer Leiterplatte gedruckt ist. Ein Wandler
ist mit einer einendigen bzw. unsymmetrischen Ausgangsleitung gekoppelt,
während
der andere Wandler mit dem Drain-Anschluss des Leistungstransistors
gekoppelt ist. Die Transformatoren sind herkömmlicherweise kapazitiv mittels
eines oder mittels mehrerer einen Gleichstrom blockierenden Kapazitäten (d.
h. Gleichstrom herausfilternde Kapazitäten) mit dem Drain-Anschluss des Bauelements gekoppelt.
Eine ähnliche
Balun-Anordnung
wird an der Eingangsseite bzw. Gate-Seite des Leistungstransistors
eingesetzt. Daher sind der Eingang und der Ausgang des Leistungstransistors
mit einem entsprechenden einendigen Eingang und die Ausgangsleitungen
durch mehrstufige Baluns kapazitiv gekoppelt. Die den Gleichstrom
blockierenden Kapazitäten von
jedem Balun weisen zumeist eine geringe Größe auf. Daher tritt bei großen Leistungen
(z. B. 300 W oder mehr) eine merkliche Erwärmung auf. Sehr hohe Temperaturen
zerstören
die den Gleichstrom blockierenden Kapazitäten, was das Einsatzgebiet von
herkömmlichen
mehrstufigen Baluns auf Anwendungen mit einer Leistung von ungefähr 300 W
oder geringer einschränkt.
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Die
meisten Schaltungen, bei welchen herkömmliche mehrstufige Baluns
eingesetzt werden, weisen typischerweise einen einendigen Gleichstrom-Zuführungspfad
zu dem Drain-Anschluss des Leistungstransistors auf. Bei vielen
Anwendungen weist der Drain-Anschluss eines Leistungstransistors eine
relativ große
Fläche
(großen
Trace) auf, so dass der Drain-Anschluss eine geringe Impedanz (z.
B. 10 Ω oder
weniger) aufweist. Wenn eine Gleichstrom-Leistung dem Drain-Anschluss
eines Leistungstransistors durch einen einendigen Gleichstrom-Zuführungspfad
zugeführt
wird, werden beide Seiten des Drain-Anschlusses mit unterschiedlichen elektrischen
Leitungslängen,
z. B. ¼ λ auf der
Seite des Gleichstrom-Zuführungspfades
und ½ λ auf der anderen
Seite, abgeschlossen. Einendige Gleichstrom-Zuführungsstrukturen bewirken ungleiche
Abschlussimpedanzen und/oder eine hohe Induktivität, was beides
den Betrieb eines Transistors negativ beeinflusst. Eine hohe Induktivität des Zuführungspfades
zu dem Drain-Anschluss eines Leistungstransistors ist insbesondere
für Anwendungen
mit einer hohen Bandbreite, wie z. B. bei einem COFDM-Video („Coded
Orthogonal Frequency-Division Multiplexing”), wobei das Niveau der Signalleistung
rasch ansteigt und rasch abfällt,
problematisch. Unter diesen Signalschaltbedingungen kann eine Zuführung mit hoher
Induktivität
wiederholt eine Lawinendurchbruchbedingung L di/dt in dem Leistungstransistor verursachen.
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Es
ist bekannt, eine einzelne breitseitig-gekoppelte Streifenleiterstruktur
als einen Wandler in einem Leistungsverstärkerbauelement einzusetzen. Eine
breitseitig-gekoppelte
Streifenleiterstruktur umfasst typischerweise zwei Masse-Ebenen,
zwischen welchen ein Streifenleiter beabstandet und elektromagnetisch
mit einem zweiten Streifenleiter gekoppelt angeordnet ist. Der einzelne
breitseitig-gekoppelte Streifenleiter-Wandler ist jedoch kapazitiv
mit einem drahtbewickelten Wandler oder einem Wandler mit Mikrostreifen-Struktur
gekoppelt, um die Impedanzanpassung und Balun-Struktur zu vervollständigen.
Dieser Strukturtyp ist allerdings weiterhin gegenüber einer
Erwärmung
der den Gleichstrom blockierenden Kapazität bei Bedingungen einer hohen Leistung
anfällig,
wie es vorab erläutert
ist, und ist daher auf Anwendungen mit einer geringen Leistung eingeschränkt. Dieser
Typ eines mehrstufigen Baluns setzt ebenfalls einen einendigen Pfad
ein, um die Gleichstromleistung dem Drain-Anschluss eines Leistungstransistors
zuzuführen,
was zu ungleichmäßigen Impedanzabschlüssen und/oder
zu einer Zuführung
mit hoher Induktivität
führt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Daher
stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, die nach dem
Stand der Technik bestehenden Probleme zumindest abzumildern und
insbesondere eine Lösung
bereitzustellen, welche auch bei Anwendungen mit hoher Leistung
(z. B. > 300 W) problemfrei
arbeitet.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Balun nach Anspruch 1 oder 7, durch ein Verfahren
zum Betreiben eines Baluns nach Anspruch 4, durch ein Verfahren
zum Ausbilden eines Baluns nach Anspruch 13, durch eine Hilfsanordnung
nach Anspruch 18 und durch ein Verfahren zum Verbinden eines Baluns
mit einem Bauelement nach Anspruch 28 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren
bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst ein Balun einen oder mehrere Wandler, welche derart ausgestaltet
sind, dass sie eine Gleichstromleistung zwischen einer Leitung und einem
Bauelement bei Mikrowellenfrequenzen blockieren. Der eine oder die
mehreren Wandler blockieren die Gleichstromleistung zwischen der
Leitung und dem Bauelement, indem das Bauelement elektromagnetisch
mit der Leitung gekoppelt wird.
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Der
Fachmann erkennt weitere Merkmale und Vorteile beim Studium der
folgenden detaillierten Beschreibung und der damit verbundenen Figuren.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine mehrschichtige Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
eines mehrstufigen Baluns mit breitseitig-gekoppelten Streifenleiter-Wandlern.
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2 ist
eine äquivalente
Schaltungsdarstellung des mehrstufigen Baluns der 1.
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3 ist
eine Draufsicht von oberen Streifenleiter-Bereichen der breitseitig-gekoppelten
Streifenleiter-Wandlern der 1.
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4 ist
eine Draufsicht von unteren Streifenleiter-Bereichen der breitseitig-gekoppelten
Streifenleiter-Wandlern der 1.
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5 ist
eine Schaltungsdarstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines mehrstufigen
Baluns mit breitseitig-gekoppelten
Streifenleiter-Wandlern.
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6 ist
eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Anordnung
mit einem Leistungstransistor-Bauelement, welches mit mindestens
einem mehrstufigen Balun gekoppelt ist.
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7 ist
ein Flussplan einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Verfahrens
zum Verbinden eines mehrstufigen Baluns mit einem Bauelement.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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1 stellt
eine dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
eines Baluns 100 dar. Die äquivalente Schaltungsdarstellung
des Baluns 100 ist in 2 dargestellt.
Das Balun 100 umfasst mindestens zwei Wandler 102, 104.
Bei einer anderen Ausführungsform
umfasst das Balun 100 nur den zweiten Wandler 104,
welcher einen mittigen Abgriffbereich 152 aufweist, um
einen mittigen Gleichspannungs-Zuführungspfad, ein Impedanz-Mischen
und eine Signalaufteilung bereitzustellen, wie es im Folgenden im
Detail beschrieben wird. Zurück
zu der mehrstufigen Ausführungsform umfasst
der erste Wandler 102 eine breitseitig-gekoppelte („broadside-coupled”, z. B.
mit der breiten Seite (der Streifenleiter) gekoppelt, d. h. die
breiten Seiten der Streifenleiter liegen sich gegenüber) Streifenleiter-Struktur,
welche einen oberen Streifenleiter 106 aufweist, welcher
von einem unteren Streifenleiter 108 beabstandet ist. Der
obere und der untere Streifenleiter 106, 108 sind
elektromagnetisch während
des Betriebs des Baluns 100 miteinander gekoppelt. Der
zweite Wandler 104 umfasst auch eine breitseitig-gekoppelte
Streifenleiter-Struktur mit einem oberen und einem unteren beabstandeten
Streifenleiter 110, 112, welche während des
Betriebs des Baluns 100 elektromagnetisch miteinander gekoppelt sind.
Die Streifenleiter 106–112 umfassen
relativ flache Metallstreifen, welche zwischen zwei Masseebenen
(nicht dargestellt) angeordnet werden können, z. B. eine untere Masseebene
und eine obere Masseebene. 3 stellt
die oberen Streifenleiter 106, 110 der beiden
Wandler 102, 104, welche in einer Ebene ausgebildet
sind, dar, und 4 stellt die unteren Streifenleiter 108, 112 der
beiden Wandler 102, 104, welche in einer anderen
Ebene ausgebildet sind, dar. Bei einer Ausführungsform sind die oberen
und die unteren Streifenleiter 106–112 in zwei oder
mehr unterschiedlichen Ebenen einer mehrschichtigen Platine (nicht
dargestellt) ausgebildet. Leitfähige
Vias 114 können
eingesetzt werden, um den oberen und den unteren Streifenleiter 106, 108 des
ersten Wandlers 102 in einer bestimmten Konfiguration zu
verbinden, wie es im Folgenden mit mehr Details beschrieben ist.
Darüber
hinaus können
leitfähige
Vias 116 vorhanden sein, um einen oder mehrere nicht den Gleichstrom
blockierenden Kapazitäten
(nicht dargestellt) mit dem Balun 100 zu koppeln. Die oberen
und die unteren Streifenleiter 106–112 des Baluns 100 können auch
in verschiedenen Einzelschichten einer Platine (nicht dargestellt)
ausgebildet sein, welche miteinander verbunden sind.
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Das
Balun 100 verbindet eine asymmetrische (d. h. einendige)
Leitung 118 mit einem Leistungstransistor-Bauelement 120,
welches eine symmetrische Ausgabe aufweist, wie es schematisch in 2 dargestellt
ist. Insbesondere der obere Streifenleiter 106 des ersten
Wandlers 102 ist mit der asymmetrischen Leitung 118 gekoppelt.
Der obere Streifenleiter 106 des ersten Wandlers 102 weist zwei
Zweige 122, 124, welche in Reihe miteinander gekoppelt
sind, auf. Die beiden Zweige 122, 124 des oberen
Streifenleiters 106 zusammen repräsentieren die Seite mit der
hohen Impedanz des ersten Wandlers 102 und weisen eine
elektrische Gesamtlänge von
ungefähr ½ λ auf. Der
erste Zweig 122 koppelt die asymmetrische Leitung 118 mit
dem zweiten Zweig 124, welcher mit Masse verbunden ist,
wie es in 2 dargestellt ist. Das Ende
des zweiten Zweiges 124, welches mit Masse verbunden ist,
ist auch direkt mit einem mittigen Abgriffbereich 126 des
unteren Streifenleiters 108 des ersten Wandlers 102 gekoppelt,
wodurch der zweite obere Zweig 124 sowohl eine Wechselspannungs-Signalinformation
als auch eine Gleichspannungs-Vorspannung an dem mittigen Abgriffbereich 126 des
unteren Streifenleiters 108 bereitstellt. Der untere Streifenleiter 108 des
ersten Wandlers 102 weist ebenfalls zwei Zweige 128, 130 auf.
Die Zweige 128, 130 des unteren Streifenleiters 108 sind
relativ symmetrisch und erstrecken sich von dem mittigen Abgriffbereich 126 zu
gegenüberliegenden
Endbereichen 132, 134. Jeder Zweig 128, 130 des
unteren Streifenleiters 108 weist eine elektrische Länge von
ungefähr ¼ λ auf und
zusammen repräsentieren
sie die Seite mit der geringen Impedanz des ersten Wandlers 102.
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Durch
eine Verbindung des geerdeten Endes des oberen Streifenleiters 106 des
ersten Wandlers 102 mit dem mittigen Abgriffbereich 126 des
darunter liegenden unteren Streifenleiters 108 ist es dem
ersten Wandler 102 möglich,
ein einendiges (asymmetrisches) Signal, welches von dem oberen Streifenleiter 106 getragen
wird, in ein differentielles (symmetrisches) Signal in dem unteren
Streifenleiter 108 zu wandeln oder umgekehrt. Jeder Zweig 128, 130 des unteren
Streifenleiters 108 trägt
ein Signal, welches ungefähr
einen Phasenversatz von 180° bezüglich des
Signals, welches mit dem anderen symmetrischen Zweig befördert wird,
aufweist. Jeder Zweig 128, 130 des unteren Streifenleiters 108 des
ersten Wandlers 102 ist direkt mit einem entsprechenden Zweig 136, 138 des
unteren Streifenleiters 112 des zweiten Wandlers 104 gekoppelt.
Dementsprechend sind keine den Gleichstrom blockierenden Kapazitäten eingesetzt,
um die Wandler 102, 104 des Baluns 100 zu
verbinden.
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Die
unteren Streifenleiter 108, 112 der Wandler 102, 104 weisen
insbesondere erste Enden 132, 140, welche über einen
ersten leitfähigen
Streifenleiter 144 direkt miteinander gekoppelt sind, und zweite
Enden 134, 142, welche über einen zweiten leitfähigen Streifenleiter 146 direkt
miteinander gekoppelt sind, auf. Der untere Streifenleiter 112 des zweiten
Wandlers 104 repräsentiert
die Seite mit der hohen Impedanz des zweiten Wandlers 104,
und der obere Streifenleiter 110 des zweiten Wandlers 104 repräsentiert
die Seite mit der geringen Impedanz. Der untere Streifenleiter 112 des
zweiten Wandlers 104 weist zwei Zweige 136, 138 auf,
welche zusammen eine elektrische Gesamtlänge von ungefähr ½ λ aufweisen.
Während
eines Betriebs ist ein differentielles Signal, welches durch den
unteren Streifenleiter 112 des zweiten Wandlers 104 befördert wird,
elektromagnetisch mit dem oberen Streifenleiter 110 des zweiten
Wandlers 104 oder umgekehrt gekoppelt.
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Der
obere Streifenleiter 110 des zweiten Wandlers 104 ist
im Allgemeinen wie ein Omega geformt, wie es in 1 und 3 dargestellt
ist. Bei dieser Ausführungsform
erstrecken sich zwei leitfähige
und im Allgemeinen symmetrische Streifenleiter-Zweige 148, 150 von
einem mittigen Abgriffbereich 152 des oberen Streifenleiters 110 zu
entsprechenden beabstandeten Endbereichen 154, 156.
Dabei ist jeder Endbereich 154, 156 des Omega-förmigen oberen
Streifenleiters 100 insbesondere mit einem anderen Drain-Anschluss (D) des
Leistungstransistor-Bauelements 120 verbunden, wie es in 2 dargestellt
ist. Bei dieser Ausführungsform umfasst
das Leistungstransistor-Bauelement ein Paar Leistungstransistoren 158, 160.
Der Drain-Anschluss (D) jedes Leistungstransistors 158, 160 ist mit
einem entsprechenden Ende 154, 156 des oberen
Streifenleiters 110 des zweiten Wandlers 104 gekoppelt.
Die Source-Anschlüsse
(S) der Leistungstransistoren sind mit Masse und die Gate-Anschlüsse (G)
mit entsprechenden Eingängen
verbunden.
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Die
Kopplung des Leistungstransistor-Bauelements 120 mit der
asymmetrischen Leitung 118 mittels des Baluns 100 vermeidet
den Einsatz von den Gleichstrom blockierenden Kapazitäten. Stattdessen sind
die unteren Streifenleiter 108, 112 der Wandler 102, 104 direkt
miteinander gekoppelt, wie es vorab beschrieben ist. Dementsprechend
ist das Leistungstransistor-Bauelement 120 elektromagnetisch
mit der asymmetrischen Leitung 118 gekoppelt. Das Leistungstransistor-Bauelement 120 kann
bei Anwendungen mit einer relativ hohen Leistung (z. B. 300 W und
höher)
eingesetzt werden, da es keine den Gleichstrom blockierenden Kapazitäten gibt,
welche einer übermäßigen Erwärmung ausgesetzt
wären. Darüber hinaus
arbeiten die breitseitig-gekoppelten Streifenleiter-Wandler 102, 104 zuverlässig im
Mikrowellen-Frequenzbereich (300 MHz und mehr). Bei einer Simulation
konnte das Balun bei Frequenzen von mehr als 2 GHz betrieben werden.
Des Weiteren stellen die breitseitig-gekoppelten Streifenleiter-Wandler 102, 104 eine
Impedanz-Wandlung zwischen dem Leistungstransistor-Bauelement 120 und
der asymmetrischen Leitung 118 von ungefähr 30:1
oder mehr bei Mikrowellen-Frequenzen
bereit. Das Balun 100 weist auch eine Bandbreite von ungefähr 60% oder besser
bei Mikrowellen-Betriebsfrequenzen
(z. B. eine Bandbreite von ungefähr
400 MHz oder größer) auf.
Dementsprechend ist das Balun 100 für Anwendungen, welche eine
hohe Frequenz, eine hohe Bandbreite und hohe Leistungsanforderungen,
wie z. B. bei einem COFDM-Video,
aufweisen, gut geeignet. Das Balun 100 kann auch bei anderen
Anwendungen eingesetzt werden.
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Einen
Gleichstrom nicht blockierende Kapazitäten können an verschiedenen Abschnitten
des Baluns 100 hinzugefügt
werden, um die Betriebseigenschaften des Baluns 100 zu
verbessern. Beispielsweise können
Einstellkapazitäten
(nicht dargestellt) mit dem gemeinsamen Verbindungspunkt zwischen
den unteren Streifenleitern 108, 112 der Wandler 102, 104 gekoppelt
werden. Insbesondere können
sich ein oder mehrere leitfähige
Vias 116 von dem Ende 132, 134 des entsprechenden
jeweiligen Zweiges 128, 130 des unteren Streifenleiters 108 zu einem
Kapazitätsverbindungsbereich 162 erstrecken,
wie es in 1 und 4 dargestellt
ist. Eine Verbindung von Einstellkapazitäten mit dem Kapazitätsverbindungsbereich 162 verlängert die
Leitung der Seite mit der geringen Impedanz des ersten Wandlers 102 zu
Zwecken einer Einstellung und Impedanzanpassung.
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Eine
Kapazität 164 kann
zwischen Masse und dem mittigen Abgriffbereich 152 des
oberen Streifenleiters 110 des zweiten Wandlers 104 gekoppelt
sein, wie es in 2 dargestellt ist. Diese Kapazität 164 erdet
den mittigen Abgriffbereich 152 des oberen Streifenleiters 110 des
zweiten Wandlers 104 bezüglich Funkfrequenzen oder Hochfrequenzen. Ein
Erden des mittigen Abgriffbereichs 152 bezüglich Funkfrequenzen
auf diese Weise ermöglicht
eine Basisband-Filterung mit einer sehr hohen Grenzfrequenz. Ein
Erden des mittigen Abgriffbereichs 152 bezüglich Funkfrequenzen
ermöglicht
auch das eine Gleichstrom-Leistung zentral über den mittigen Abgriffbereich 152 dem
Leistungstransistor-Bauelement 120 zugeführt wird,
anstatt dass ein einendiger Zuführungspfad
eingesetzt wird. Die Gleichstrom-Leistung kann an den Drain-Anschluss jedes Leistungstransistors 158, 160 durch
die entsprechenden Zweige 148, 150 des oberen
Streifenleiters 110 des zweiten Wandlers 104 angelegt
werden, wenn der mittige Abgriffbereich 152 des oberen
Streifenleiters 110 kapazitiv mit Masse gekoppelt ist.
Die Gleichstrom-Leistung, welche an den bezüglich Funkfrequenzen geerdeten
mittigen Abgriffbereich 152 angelegt ist, wird den Drain-Anschlüssen der
Leistungstransistoren 158, 160 mittels der symmetrischen Zweige 148, 150 des
oberen Streifenleiters 110 des zweiten Wandlers 104 zugeführt, welche
jeweils eine Wellenlänge
von ungefähr ¼ λ aufweisen.
Daher sind beide Seiten des Drain-Anschlusses des Leistungstransistors
mit ungefähr
derselben Wellenlänge
abgeschlossen. Darüber
hinaus sind beide Seiten des Drain-Anschlusses des Leistungstransistors
relativ gleichmäßig abgestimmt,
wenn der obere Streifenleiter 110 des zweiten Wandlers 104 im
Wesentlichen eine Omega-Form aufweist, wie es vorab beschrieben
ist, da jeder Punkt auf einem Drain-Anschluss ungefähr denselben
Abstand von dem mittigen Abgriffbereich 152 aufweist, wie
derselbe Punkt auf dem anderen Drain-Anschluss, wie es mit mehr
Details im Folgenden beschrieben ist. Das Balun 100 kann
auch nur den zweiten im Wesentlichen Omega-förmigen Wandler 104 umfassen,
um dem Leistungstransistor-Bauelement 120 oder irgendeinem
anderen Typ eines geeigneten Bauelements einen mittigen Gleichstrom-Zuführungspfad
bereitzustellen. Der zweite breitseitig-gekoppelte Streifenleiter-Wandler 104 kann
irgendeine geeignete Konfiguration, Form und/oder Abmessung aufweisen.
Die vertikale Ausrichtung der Streifenleiter 110, 112 des
zweiten Wandlers 104 kann abhängig von der Art der Anwendung
gekippt oder umgedreht sein.
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5 stellt
eine Schaltungsbeschreibung eines Baluns 500 mit zwei breitseitig-gekoppelten Streifenleiter-Wandlern 502, 504,
welche direkt miteinander gekoppelt sind, dar. Es kann jedoch irgendeine
Anzahl von Wandlern abhängig
von dem Anwendungstyp eingesetzt werden. Ein oberer Streifenleiter
des ersten Wandlers 502 ist durch einen ersten und einen
zweiten leitfähigen
Zweig 506, 508, welche in Reihe mittels eines
Leiters 510 gekoppelt sind, ausgebildet. Der erste Zweig 506 des
oberen Streifenleiters ist direkt mit einer einendigen (asymmetrischen)
Leitung 512 durch einen Leiter 514 gekoppelt,
welcher kapazitiv über
einen oder mehrere Chip-Kapazitäten 516, 518 mit
Masse gekoppelt sein kann. Der zweite Zweig 508 des oberen
Streifenleiters ist mit Masse verbunden und direkt mit einem unteren
Streifenleiter des ersten Wandlers 502 gekoppelt. Der untere
Streifenleiter des ersten Wandlers 502 ist durch einen
ersten und einen zweiten leitfähigen
Zweig 520, 522, welche bei einem mittigen Abgriffbereich 524 miteinander
verbunden sind, ausgebildet. Der mittige Abgriffbereich 524 befindet
sich dort, wo der zweite Zweig 508 des oberen Streifenleiters
mit dem unteren Streifenleiter verbunden ist. Diese Anordnung ermöglicht eine
Wandlung eines einendigen bzw. asymmetrischen Signals in ein differenzielles
Signal, wie es vorab beschrieben ist. Jeder Zweig 520, 522 des
unteren Streifenleiters des ersten Wandlers 502 ist direkt
mit einem entsprechenden Zweig 526, 528 eines
unteren Streifenleiters des zweiten Wandlers 504 gekoppelt.
Dabei können
die Zweige 520/528, 522/526 des
unteren Streifenleiters über
entsprechende Leiter 530, 532 direkt miteinander
gekoppelt sein. Eine Einstellkapazität 534 kann auch zwischen
den Enden der Zweige 520, 522 des unteren Streifenleiters
des ersten Wandlers 502 gekoppelt sein.
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Die
Zweige 526, 528 des unteren Streifenleiters des
zweiten Wandlers 504 sind bei einem mittigen Abgriffbereich 536 direkt
miteinander gekoppelt. Jeder Zweig 526, 528 des
unteren Streifenleiters des zweiten Wandlers 504 ist elektromagnetisch
mit einem entsprechenden Zweig 538, 540 eines
oberen Streifenleiters des zweiten Wandlers 504 während des
Betriebs des Baluns 500 gekoppelt. Die Zweige 538, 540 des
oberen Streifenleiters des zweiten Wandlers 504 sind auch
an einem mittigen Abgriffbereich 542 direkt miteinander
gekoppelt und erstrecken sich zu entsprechenden leitfähigen Signalleitungen 544, 546.
Der mittige Abgriffbereich 542 des oberen Streifenleiters
des zweiten Wandlers 504 kann über eine Kapazität 548 mit
Masse gekoppelt sein, wodurch der mittige Abgriffbereich 542 bezüglich Funkfrequenzen
geerdet ist. Das Erden des mittigen Abgriffbereichs 542 bezüglich Funkfrequenzen
stellt einen gemeinsamen Gleichspannungs-Vorspannung-Zuführungspunkt bereit. Die Enden
der Zweige 538, 540 des oberen Streifenleiters
des zweiten Wandlers 504 können über eine Einstellkapazität 550 miteinander
gekoppelt sein. Darüber
hinaus können nicht
einen Gleichstrom blockierende Kapazitäten (nicht dargestellt) abhängig von
dem Anwendungstyp mit dem Balun 500 gekoppelt werden. Die
breitseitig-gekoppelten-Streifenleiter-Wandler 502, 504 können auch
irgendeine geeignete Konfiguration, Form und/oder Abmessung aufweisen.
Zum Beispiel können
die entsprechenden oberen und unteren Streifenleiter 106/108, 110/112,
welche vorab diskutiert sind, in ihrer Ausrichtung gekippt oder
gedreht sein und/oder eine andere Form, Größe oder Abmessung aufweisen.
Allgemeinen kann das Balun 500 mit den breitseitig-gekoppelten
Streifenleiter-Wandlern 502, 504 eingesetzt werden,
um ein Leistungstransistor-Bauelement mit einer asymmetrischen Leitung 512 zu
koppeln, ohne dass eine Gleichstrom blockierende Kapazität eingesetzt
werden muss.
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6 stellt
eine Ausführungsform
einer Hilfsanordnung 600 dar, welche ein Balun 602 mit zwei
breitseitig-gekoppelten Streifenleiter-Wandlern 604, 606 umfasst,
die mit dem Ausgang eines Leistungstransistor-Bauelements 608 gekoppelt
sind. Wiederum kann eine beliebige Anzahl von Wandlern abhängig von
dem Anwendungstyp eingesetzt werden. Die breitseitig-gekoppelten Streifenleiter-Wandler 604, 606 sind
direkt miteinander gekoppelt, wie es vorab erläutert ist. 6 ist
eine Draufsicht der Hilfsanordnung, so dass nur die Bereiche 610, 612 der
oberen Streifenleiter der Wandler 604, 606 sichtbar
sind. Das Balun 602 koppelt den Drain-Anschluss des Leistungstransistor-Bauelements 608 elektromagnetisch
mit einer asymmetrischen Leitung 614 ohne den Einsatz von
Gleichstrom blockierenden Kapazitäten, wie es in Schritt 700 der 7 beschrieben
ist. Das Balun 602 wandelt auch die Impedanz zwischen dem
Drain-Anschluss des Leistungstransistor-Bauelements 608 und
der asymmetrischen Leitung 614, wie es in Schritt 710 in 7 beschrieben
ist.
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Genauer
ist die asymmetrische Leitung 614 mit dem oberen Streifenleiter 610 des
ersten Wandlers 604 gekoppelt. Das andere Ende des oberen Streifenleiters 610 ist
mit einem darunter liegenden Streifenleiter (nicht sichtbar) bei
einem mittigen Abgriffbereich des unteren Streifenleiters über einen oder
mehrere leitfähige
Vias 616 gekoppelt. Der untere Streifenleiter des ersten
Wandlers 604 ist direkt mit einem unteren Streifenleiter
(nicht sichtbar) des zweiten Wandlers 606 verbunden. Die
Enden der unteren Streifenleiter-Zweige können mit einer oder mit mehreren
Einstell-Kapazitäten
(nicht dargestellt) bei einem Kapazitätskontaktbereich 618 gekoppelt
sein. Der untere Streifenleiter des zweiten Wandlers 606 ist
elektromagnetisch mit dem darüber
liegenden Streifenleiter 612 des zweiten Wandlers 606 gekoppelt.
Die Zweige 620, 622 der oberen Streifenleiter 612 des
zweiten Wandlers 606 erstrecken sich von einem mittigen
Abgriffbereich 624 zu verschiedenen Drain-Anschlüssen 626, 628 des
Leistungstransistor-Bauelements 608. Dabei kann der obere
Streifenleiter 612 des zweiten Wandlers 606 im
Wesentlichen Omega-förmig
sein, wie es in 6 dargestellt ist, so dass jeder
Punkt auf einem Drain-Anschluss 626/628 näherungsweise
denselben Abstand zu dem mittigen Abgriffbereich 624 aufweist,
wie derselbe Punkt auf dem anderen Drain-Anschluss 628/626,
wie es durch die gestrichelten Linien in 6 angedeutet
ist.
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Der
mittige Abgriffbereich 624 des oberen Streifenleiters 612 des
zweiten Wandlers 606 ist vorteilhafterweise mit Masse kapazitiv
gekoppelt, so dass eine Zufuhr von Gleichstrom-Leistung gleich durch den mittigen Abgriffbereich 624 an
das Leistungstransistor-Bauelement 608 angelegt werden kann
während
der mittige Abgriff 624 gegenüber Funkfrequenzen geerdet
ist. Auch der obere Streifenleiter 610 des ersten Wandlers 604 kann
einen mittigen Abgriffbereich umfassen, der kapazitiv mit Masse
gekoppelt ist. Darüber
hinaus sind die Zweige 620, 622 des oberen Streifenleiters 612 des
zweiten Wandlers 606 im Allgemeinen symmetrisch. Dementsprechend
weist der Gleichstrom-Zufuhrpfad zu den Drain-Anschlüssen 626, 628 des
Leistungstransistor-Bauelements 608 eine nahezu gleiche
Verteilung zu den Drain-Anschlüssen 626, 628 auf.
Dies sorgt wiederum für
eine relativ gleichartige Impedanzanpassung und einen relativ gleichartigen
Abschluss bezüglich
der Drain-Anschlüsse 626, 628 bei
der Grundfrequenz, bei der Frequenz der zweiten Oberwelle und bei
der Basisband-Frequenz. Der obere Streifenleiter 612 des
zweiten Wandlers 606 kann relativ breit ausgebildet sein,
wie es in 6 dargestellt ist, so dass die
Induktivität
zwischen dem Gleichstrom-Zufuhrpunkt an dem mittigen Abgriffbereich 624 und
den Drain-Anschlüssen 626, 628 gering
ist, wodurch die durch L di/dt induzierten Spannungsspitzen, welche
bei bestimmten Anwendungen, wie z. B. bei COFDM-Videos, auftreten,
verringert werden. Die geringe Induktivität an den Drain-Anschlüssen 626, 628 erhöht auch
die Betriebsbandbreite, was für
bestimmte Anwendungen, wie beispielsweise Videos, wichtig ist. Die
Bandbreite wird erhöht,
da die Grenzfrequenz des Basisband-Abschlusses wesentlich höher ist,
was für
bestimmte Gegentakt-Anwendungen ideal ist. Bei einigen Simulationen
konnte eine Bandbreite von 60% oder mehr bei Mikrowellen-Frequenzen
erzielt werden. Dies geht einher mit einem Impedanz-Wandlungsverhältnis von
30:1 oder größer bei Mikrowellen-Frequenzen.
Die elektromagnetische Kopplung des Leistungstransistor-Bauelements 608 mit
der asymmetrischen Leitung 614 mittels des Baluns 602 verringert
auch niederfrequente parasitäre Verstärkungsspitzen,
welche problematisch sein können,
wenn sie nicht gefiltert oder anderweitig gedämpft werden.
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Die
Eingangsseite bzw. Gate-Seite des Leistungstransistor-Bauelements 608 kann
in ähnlicher Weise
mit einer asymmetrischen Eingangsleitung 630 mittels eines
zweiten Baluns 632 gekoppelt sein. Das Balun 632 auf
der Eingangsseite des Leistungstransistor-Bauelements 608 umfasst
auch mindestens zwei breitseitig-gekoppelte Streifenleiter-Wandler 634, 636,
welche direkt miteinander gekoppelt sind. Es sei wiederholt, dass,
da die 6 eine Draufsicht der Hilfsanordnung ist, nur
die oberen Streifenleiter-Bereiche 638, 640 des
zweiten Baluns 632 dargestellt sind. Im Detail umfasst
der dritte breitseitig-gekoppelte Streifenleiter-Wandler 634 einen oberen Streifenleiter 638,
welcher mit verschiedenen Gate-Anschlüssen 642, 644 des
Leistungstransistor-Bauelements 608 gekoppelt ist, und
einen unteren Streifenleiter (nicht sichtbar), welcher von dem oberen
Streifenleiter 638 beabstandet ist und unter diesem liegt.
Der vierte breitseitig-gekoppelte Streifenleiter-Wandler 636 weist auch einen
oberen Streifenleiter 640 auf, welcher von einem unteren
Streifenleiter (nicht sichtbar) beabstandet ist und über diesem
angeordnet ist. Der obere Streifenleiter 640 des vierten
Wandlers 636 ist mit der asymmetrischen Eingangsleitung 630 und
mit einem mittigen Abgriffbereich (nicht sichtbar) des unten angeordneten
unteren Streifenleiters mittels eines oder mittels mehrerer leitfähiger Vias 646 gekoppelt.
Die unteren Streifenleiter des dritten und vierten Wandlers 634, 636 sind miteinander
direkt gekoppelt, wie es hier bereits beschrieben ist, so dass keine
den Gleichstrom blockierenden Kapazitäten an der Eingangsseite des
Leistungstransistor-Bauelements 608 benötigt werden. Eine oder mehrere
Einstell-Kapazitäten
(nicht dargestellt) können
mit dem Verbindungspunkt zwischen den unteren Streifenleitern des
dritten und des vierten Wandlers 634, 636 an einem
Kapazitätskontaktbereich 648 gekoppelt
werden. Der obere Streifenleiter 638 des dritten Wandlers 634 umfasst
zwei physikalisch getrennte Zweige 650, 652, welche
einen gemeinsamen mittigen Abgriffbereich nicht gemeinsam nutzen,
so dass die Gate-Anschlüsse 642, 644 voneinander
bezüglich
des Gleichstroms isoliert sind. Allgemeine RLC-Komponenten sind
zur Vereinfachung der Darstellung und Erläuterung in 6 nicht enthalten.
Der Fachmann erkennt jedoch, dass verschiedene RLC-Komponenten abhängig von
der zu berücksichtigenden
Anwendung der Hilfsanordnung 600 hinzugefügt werden
können.