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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Kassenbeleges mittels eines Kassensystems sowie ein Kassensystem.
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Hintergrund der Erfindung
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Mit Hilfe von Kassensystemen werden im Handel und Verkauf von Artikeln beliebiger Art für den Kunden Kassenbelege erzeugt, in dem üblicherweise ein Artikel mit Hilfe einer Eingabeeinrichtung des Kassensystems erfasst wird, bei der es sich beispielsweise um einen Scanner zum Einscannen eines Strichcodes auf dem Artikel handelt, und in Abhängigkeit von dem so erfassten Artikel ein Kassenbeleg oder Kassenbon auf Papier gedruckt wird. Es ist üblich, dass so erzeugte Kassenbelege eine Artikelbezeichnung sowie eine zugehörige Preisinformation ausweist.
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In Verbindung mit derartigen Kassenbelegen wurde darüber hinaus vorgesehen, auf der Rückseite Informations- oder Werbebotschaften darzustellen. Dieses erfolgt insbesondere dadurch, dass in dem Kassensystem genutzte Papierrollen, von denen dann Stück für Stück Kassenbelege erzeugt werden, bei ihrer Herstellung vorher bereits rückseitig bedruckt werden. Auch ist es bekannt, auf der Vorderseite von Kassenbelegen Geschäftsinformationen aufzudrucken, zum Beispiel Name und Adresse eines Restaurants oder eines anderen Dienstleisters.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen eines Kassenbeleges mittels eines Kassensystems sowie ein verbessertes Kassensystem zu schaffen, mit denen die anwendungsbezogenen Herstellungsmöglichkeiten beim Erstellen eines Kassenbeleges erweitert sind. Darüber hinaus soll die Möglichkeit geschaffen werden, Kassensysteme mit geringem Aufwand für unterschiedliche Einsatzoptionen, insbesondere sich verändernde Einsatzumstände, konfigurieren zu können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Herstellen eines Kassenbeleges mittels eines Kassensystems nach dem unabhängigen Anspruch 1 sowie ein Kassensystem nach dem unabhängigen Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Die Erfindung umfasst den Gedanken eines Verfahrens zum Herstellen eines Kassenbeleges mittels eines Kassensystems, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Erfassen eines auf dem Kassenbeleg auszuweisenden Artikels mittels einer Eingabeeinrichtung,
- – Bereitstellen von elektronischer Artikelinformation und elektronischer Preisinformation, die dem erfassten Artikel zugeordnet sind, in dem Kassensystem für eine Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung,
- – Prüfen, ob in einer Speichereinrichtung des Kassensystems elektronische Zusatzinformation gespeichert ist, die dem erfassten Artikel zugeordnet ist,
- – Abrufen der elektronischen Zusatzinformation aus der Speichereinrichtung, wenn beim Prüfen deren Vorhandensein in dem Kassensystem festgestellt wird, und Bereitstellen der elektronischen Zusatzinformation für die Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung, und
- – Herstellen und Ausgeben des Kassenbeleges mittels der Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung, wobei der Kassenbeleg hierbei mit der elektronischen Artikelinformation, der elektronischen Preisinformation und der dem Artikel zugeordneten elektronischen Zusatzinformation versehen wird.
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Weiterhin ist mit der Erfindung ein Kassensystem geschaffen, welches die folgenden Systemkomponenten aufweist: eine Eingabeeinrichtung, eine Speichereinrichtung, eine Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung und eine Steuereinrichtung, die mit der Eingabeeinrichtung, der Speichereinrichtung und der Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung wenigstens zum Austausch elektronischer Daten verbunden ist, wobei die Systemkomponenten hardware- und softwareseitig konfiguriert sind, ein Verfahren zum Herstellen eines Kassenbeleges nach vorstehender Art auszuführen.
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Mit der Erfindung ist es ermöglicht, in Abhängigkeit von einem oder mehreren erfassten Artikeln, die auf dem Kassenbeleg auszuweisen sind, zusätzliche Informationen auf dem Kassenbeleg dem Kunden bereit zu stellen. Es entsteht auf diese Art und Weise ein individualisierter Kassenbeleg, dessen Inhalt von dem Artikel oder den Artikeln abhängt, die zusammen mit der zugehörigen Preisinformation auf dem Kassenbeleg ausgewiesen sind. Der Kassenbeleg wird mit den verschiedenen Informationen versehen, beispielsweise mittels Drucken und/oder indem auf den Kassenbeleg ein Aufkleber mit der zugehörigen Information in dem Kassensystem maschinell aufgeklebt wird.
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Der Kassenbeleg kann in ein- oder mehrteiliger Form ausgegeben werden, was bedeutet, dass es auch vorgesehen sein kann, die Artikel- und die Preisinformation auf einem Kassenteilbeleg und die dem Artikel zugeordnete elektronische Zusatzinformation auf einem weiteren Kassenteilbeleg auszugeben. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, zumindest die dem Artikel zugeordnete elektronische Zusatzinformation auf einem Abschnitt des Kassenbeleges auszuweisen, welcher vom Rest des Kassenbeleges trennbar ist, zum Beispiel mittels einer Solltrennlinie, die ein leichtes Abreißen entlang der Solltrennlinie ermöglicht. Die Solltrennlinie kann beispielsweise mit Hilfe von Perforierungen im Papier gebildet sein.
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Das geschaffene Verfahren ist grundsätzlich in Verbindung mit beliebigen Artikelarten einsetzbar. Es entfaltet jedoch besondere Vorteile im Zusammenhang mit pharmazeutischen Artikeln, da hier dem Kunden, bei dem es sich dann üblicherweise um einen Patienten handelt, wichtige Zusatzinformationen den Artikel betreffend auf dem Kassenbeleg oder Kassenbon bereitgestellt werden können. Im Vergleich zu bekannten Beipack- oder Informationszetteln zu pharmazeutischen Produkten ergibt sich zum Beispiel der Vorteil, dass mittels einer softwarebasierten Aktualisierung des Kassensystems schnell und zuverlässig auf sich ändernde Umstände, zum Beispiels hinsichtlich Informationen zu ergänzenden Pharmaprodukten oder dergleichen, reagiert werden kann. Bevor ein Um- oder Neudrucken von Beipack- oder Informationszetteln realisiert ist, was regelmäßig einen gewissen zeitlichen Vorlauf erfordert, kann über eine Softwareaktualisierung die neue Information in Kassensystemen bereitgestellt und über den Kassenbeleg dem Kunden zur Verfügung gestellt werden.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Verfahren weiterhin einen Schritt zum Erfassen von Kundeninformation mittels der Eingabeeinrichtung umfasst, wobei aus der Kundeninformation wahlweise direkt oder unter Einbeziehung ergänzender Information ein Kunde oder eine Kundengruppe bestimmt werden. Auf diese Weise wird zusätzlich zu der Information über den auf dem Kassenbeleg auszuweisenden Artikel Kundeninformation in dem Kassensystem automatisch bereitgestellt. Beispielsweise ist das möglich, indem mit der Eingabeeinrichtung des Kassensystems zusätzlich eine elektronische Kundenkarte eingelesen wird. Bei der Kundenkarte kann es sich zum Beispiel um eine elektronische Patientenkarte handeln. Mit Hilfe der eingelesenen Kundeninformation ist es ermöglicht, einen Kunden oder eine Kundengruppe zu identifizieren, sei es namentlich oder über eine anonymisierte Identifikation. Die Identifikation des Kunden oder der Kundengruppe kann direkt aus der erfassten Kundeninformation oder unter Einbeziehung ergänzender Informationen erfolgen, beispielsweise mittels Zugriff der Steuereinrichtung des Kassensystems auf gespeicherte Identifikationsinformation innerhalb oder außerhalb des Kassensystems. Handelt es sich bei dem auf dem Kassenbeleg auszuweisenden Artikel zum Beispiel um einen pharmazeutischen Artikel kann eine Kundengruppenidentifikation beispielsweise die Krankenkasse oder eine Patientenrisikogruppe betreffen.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Verfahren weiterhin die folgenden Schritte umfasst: Prüfen, ob in der Speichereinrichtung des Kassensystems elektronische Kundenzusatzinformation gespeichert ist, die dem Kunden oder der Kundengruppe zugeordnet ist, Abrufen der elektronischen Kundenzusatzinformation, wenn beim Prüfen deren Vorhandensein in der Speichereinrichtung festgestellt wird, und Bereitstellen der elektronischen Kundenzusatzinformation für die Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung, und Versehen des Kassenbeleges mit der bereitgestellten elektronischen Kundenzusatzinformation beim Herstellen des Kassenbeleges in der Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung. Bei dieser Ausführungsform wird ausgehend von dem bestimmten Kunden oder der bestimmten Kundengruppe in der Speichereinrichtung des Kassensystems nach elektronsicher Kundenzusatzinformation gesucht, die dann ergänzend auf dem Kassenbeleg ausgewiesen wird.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Verfahren weiterhin die folgenden Schritte umfasst: wenigstens teilweises Bereitstellen der elektronischen Kundeninformation für die Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung, und Versehen des Kassenbeleges mit der bereitgestellten elektronischen Kundeninformation beim Herstellen des Kassenbeleges in der Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung, insbesondere mittels Bedrucken. Diese Ausgestaltung sieht vor, dass die im Rahmen des Erfassens der Kundeninformation mittels der Eingabeeinrichtung erfassten Informationen wenigstens teilweise auf dem Kassenbeleg ausgewiesen werden.
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Bevorzugt sieht eine Fortbildung der Erfindung vor, dass der Schritt zum Prüfen, ob in der Speichereinrichtung des Kassensystems dem Artikel zugeordnete elektronische Zusatzinformation gespeichert ist, zusätzlich einen Schritt zum Prüfen umfasst, ob die dem Artikel zugeordnete elektronische Zusatzinformation weiterhin dem Kunden oder der Kundengruppe zugeordnet ist, und dass die elektronische Zusatzinformation für die Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung nur dann bereitgestellt wird, wenn festgestellt wird, dass die dem Artikel zugeordnete elektronische Zusatzinformation auch dem Kunden oder der Kundengruppe zugeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung ist also vorgesehen, die dem Artikel zugeordnete elektronische Zusatzinformation auf den Kassenbeleg nur dann aufzudrucken, wenn diese nicht nur den Artikel sondern auch dem Kunden oder der Kundengruppe zugeordnet ist, die beim Auswerten der mittels der Eingabeeinrichtung erfassten Kundeninformation bestimmt wurde. Es erfolgt eine Art doppelte Filterung der auf dem Kassenbeleg individuell aufzubringenden Information, derart, dass diese sowohl dem Artikel als auch dem Kunden/der Kundengruppe zugeordnet sein muss.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Kassenbeleg auf der Vorderseite im Bereich eines erweiterten Kassenbelegabschnittes mit der elektronischen Artikelinformation, der elektronischen Preisinformation und/oder der dem Artikel zugeordneten elektronischen Zusatzinformation versehen wird, insbesondere mittels Bedrucken.
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Eine Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass die elektronische Zusatzinformation beim Bereitstellen für die Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung einer zuvor mittels der Eingabeeinrichtung erfassten Benutzerauswahl entsprechend bereitgestellt wird. Diese Ausführungsform sieht vor, dass vor dem Prozess des Herstellens des Kassenbeleges eine Benutzerauswahl erfasst, die zum Beispiel bestimmt, dass beim Erfassen eines bestimmten Artikels eine vom Benutzer ausgewählte elektronische Zusatzinformation automatisch auf dem Kassenbeleg aufgebracht wird. Beispielsweise kann vorgesehen sein, in dem Kassensystem mehrere verschiedene elektronische Zusatzinformationen bereitzustellen, die alle einem Artikel zugeordnet sind. Mit Hilfe der Benutzerauswahl kann das Kassensystem vorab so eingestellt werden, dass beim Erfassen des speziellen Artikels automatisch eine der mehreren elektronischen Zusatzinformationen auf den Kassenbeleg gedruckt wird. Zum Beispiel können sich die mehreren elektronischen Zusatzinformationen hinsichtlich länder- oder regionsspezifischer Einzelheiten unterscheiden. Der Benutzer des Kassensystems kann dann die für sein Land oder seine Region passende artikelspezifische Zusatzinformation vorab auswählen, sodass diese beim Erfassen des zugeordneten Artikels automatisch auf dem Kassenbeleg ausgegeben wird.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Benutzerauswahl erfasst wird, nachdem dem Benutzer zuvor über eine Anzeigeeinrichtung des Kassensystems eine Auswahl von dem erfassten Artikel zugeordneter elektronischer Zusatzinformation angezeigt wird. Es ist bei dieser Ausgestaltung vorgesehen, dass dem Benutzer des Kassensystems über eine Anzeigeeinrichtung eine Auswahl von dem zuvor erfassten Artikel zugeordneter elektronsicher Zusatzinformation angezeigt wird, sodass der Benutzer hieraus auswählen kann, bevor der Kassenbeleg schließlich erzeugt wird. Diese Anzeige für den Benutzer erfolgt, nachdem zuvor der Artikel erfasst wurde.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Bereitstellen der elektronischen Zusatzinformation für die Kassenbeleg-Ausgabeeinrichtung entsprechend der zuvor erfassten Benutzerauswahl nach einer über die Eingabeeinrichtung erfassten Benutzerfreigabe ausgeführt wird. Bevor der Kassenbeleg tatsächlich erstellt wird, ist dem Benutzer bei dieser Ausgestaltung die Möglichkeit gegeben, die zuvor erfasste Benutzerauswahl noch einmal zu prüfen und bei Korrektheit freizugeben. Auf diese Weise wird dem Benutzer des Kassensystems die Möglichkeit gegeben, seine vorher getroffene Auswahl zu bestätigen oder zu ändern.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass beim Erfassen des auf dem Kassenbeleg auszuweisenden Artikels mittels der Eingabeeinrichtung ein Pharmaartikel oder ein Kosmetikartikel erfasst wird. Die vorteilhaften Wirkungen des Verfahrens ergeben sich insbesondere in Verbindung mit Pharma- oder Kosmetikartikeln, da derartige Produkte mit vielfältigen individuellen Informationen dem Kunden bereitzustellen sind.
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Bevorzugt sieht eine Fortbildung der Erfindung vor, dass die elektronischen Zusatzinformationen wenigstens eine Hinweisinformation ausgewählt aus der folgenden Gruppe von Hinweisinformationen umfassen:
- – Hinweise zur Ernährung, beispielsweise in Verbindung mit Diabetes, Übergewicht oder dergleichen.
- – Hinweise zum Verhalten bei Erkältungen oder grippalen Infekten,
- – Hinweise zur Verhaltensweise bei sonstigen Erkrankungen,
- – Hinweise auf Arzneimittel, die zur Behandlung vorliegender Erkrankungen, oder zur Vorbeugung von Erkrankungen geeignet sind,
- – Hinweise auf neue Arzneimittel und deren Anwendung, die nicht rezeptpflichtig sind,
- – Hinweise auf Sonderangebote einer Apotheke,
- – Hinweise auf neue Apothekenwaren zum Freiverkauf,
- – Hinweise auf Gesundheitsaktionen,
- – Hinweise von Krankenkassen für deren Mitglieder,
- – Hinweise zu Arzneimitteln in Kassenrabattverträgen,
- – Hinweise zu Reiseerkrankungen und deren Vorbeugung,
- – Hinweise zu alternativen Arzneimitteln, zum Beispiel Naturarzneimittel und Homöopathika,
- – Hinweise zum Umgang mit Flüssigarzneimitteln oder Cremes,
- – Warnhinweise über aktuell sich ausbreitende Erkrankungen und
- – Rabatthinweise für Angebots- und Verkaufsaktionen einer Apotheke.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiel der Erfindung
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf eine Figur näher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung für ein Kassensystem, welches zum Beispiel mit einer computergesteuerten Scannerkasse implementierbar ist und bevorzugt der Erstellung von Kassenbelegen in einer Apotheke dient. Eine Steuereinrichtung 1, die beispielsweise einen Mirkocomputer umfassend gebildet ist, ist gemäß der Figur mit einem Scanner 2 und einer Tastatur 3 verbunden, die beide Komponenten einer Eingabeeinrichtung bilden. Mit Hilfe des Scanners 2 kann ein Artikel erfasst werden, zum Beispiel indem ein auf dem Artikel aufgedruckter Strichcode eingelesen wird. Alternativ oder ergänzend ist es möglich, einen Artikel über eine Eingabe des Benutzers über die Tastatur 3 des Kassensystems zu erfassen, zum Beispiel dadurch, dass der Benutzer einen den Artikel identifizierenden Zifferncode eingibt. Ergänzend oder alternativ können bei dem Kassensystem weitere Komponenten der Eingabeeinrichtung zugeordnet sein, zum Beispiel ein Lesegerät für eine elektronische Chipkarte. Solche Lesegeräte werden zum Beispiel verwendet, um Patientenkarten in einer Apotheke auszulesen.
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Ist nun ein Artikel mit Hilfe einer oder mehrerer Komponenten der Eingabeeinrichtung erfasst, prüft die Steuereinrichtung 1, ob in einer Speichereinrichtung 4 des Kassensystems elektronische Zusatzinformationen gespeichert sind, die dem erfassten Artikel zugeordnet sind. Bei der dargestellten Ausführungsform ist ergänzend zu der Speichereinrichtung 4 ein Netzwerkspeicher 5 dargestellt, welcher ebenfalls mit der Steuereinrichtung 1 verbundnen ist und hieran über ein drahtloses Netzwerk 6 gekoppelt ist. Alternativ oder ergänzend kann eine Ankopplung über eine kabelgebundene Datenkommunikationsverbindung vorgesehen sein. Der Netzwerkspeicher 5 kann mit Hilfe beliebiger Speichersystembauarten implementiert werden, wozu nicht nur CD-ROM-Speicher sondern beispielsweise auch Plattenlaufwerke und andere Speichersysteme gehören. Es können Ausführungsformen des Kassensystems vorgesehen sein, in welcher die Speichereinrichtung 4 und/oder der Netzwerkspeicher 5 implementiert sind, die bei gemeinsamer Implementierung zusammen eine Kassensystem-Speichereinrichtung bilden.
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Wird mit der Steuereinrichtung 1 festgestellt, dass in der Speichereinrichtung 4 und/oder dem Netzwerkspeicher 5 dem erfassten Artikel zugeordnete Zusatzinformationen vorhanden sind, so werden diese ganz oder teilweise von der Steuereinrichtung 1 abgerufen und für eine Ausgabeeinrichtung 7, die ebenfalls an die Steuereinrichtung 1 gekoppelt ist, bereitgestellt. Die Ausgabeeinrichtung 7 empfängt zusätzlich Artikelinformation sowie Preisinformation betreffend den erfassten Artikel und erstellt dann einen Kassenbeleg, welcher die Artikelinformation, die Preisinformation sowie die dem erfassten Artikel zugeordnete elektronische Zusatzinformation ausweist. Die Informationen werden bevorzugt auf den Kassenbeleg gedruckt oder mittels im Kassensystem bereitgestellter Haftetiketten maschinell aufgeklebt. Auf diese Weise ist ein artikelspezifischer oder individualisierter Kassenbeleg oder -bon hergestellt.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens zum Erzeugen des Kassenbeleges kann es vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 1 vor der Übergabe der auf dem Kassenbeleg auszuweisenden Informationen dem Benutzer über eine mit der Steuereinrichtung 1 verbundene Anzeigeeinrichtung 8 anzeigt, welche elektronischen Zusatzinformationen für den erfassten Artikel zur Verfügung stehen. Hierbei kann es sich um eine einzige Information oder eine Auswahl von mehreren verschiedenen Zusatzinformationen handeln. Der Benutzer des Kassensystems erhält so die Möglichkeit, über die Eingabeeinrichtung, insbesondere die Tastatur 3, eine oder mehrere der elektronischen Zusatzinformationen, die dem erfassten Artikel zugeordnet sind, auszuwählen, worauf dann die Steuereinrichtung 1 die vom Benutzer ausgewählten Zusatzinformationen an der Ausgabeeinrichtung 7 bereitstellt.
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In einer Ausführungsform handelt es sich bei den auf der Anzeigeeinrichtung 8 dargestellten Zusatzinformationen für den erfassten Artikel um eine Auswahl von Informationen, die der Benutzer bereits vorher einmal für die Darstellung auf einem Kassenbeleg bestimmt hat, wenn der zugeordnete Artikel erfasst wird. In diesem Fall kann es sich bei der vom Benutzer erwarteten Eingabe um eine Freigabe der bereits zuvor ausgewählten Zusatzinformation handeln. Nach der Freigabe übergibt die Steuereinrichtung 1 die vom Benutzer bestätige elektronische Zusatzinformation zur Erstellung des Kassenbelegs.
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Gemäß der dargestellten Ausführungsform in der Figur ist die Steuereinrichtung 1 weiterhin mit einem Zentralrechner 9 verbunden, welcher wahlweise mit dem Netzwerkspeicher 5 gekoppelt ist. Über den Zentralrechner 9 des Kassensystems ist beispielsweise die Steuereinrichtung 1 konfigurierbar, sei es einmalig oder mehrmals in Zeitabständen, insbesondere zur Speicherung aktueller elektronischer Zusatzinformationen für die zu erfassenden Artikel, bevorzugt mittels Speicherung der aktualisierten Information in der Speichereinrichtung 4. Die Anbindung des Zentralrechners 9 an die Steuereinrichtung 1 kann über eine drahtgebunden Datenverbindung oder, wie in der Figur dargestellt, über das drahtlose Netzwerk 6 erfolgen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 1 im weiteren Prozess nach dem Erfassen des Artikels über die Eingabeeinrichtung direkt auf den Zentralrechner 9 zugreift, um zum Beispiel weitere Zusatzinformationen oder aktuelle Steuerinformationen abzugreifen.
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In der Figur ist mittels der gestrichelt dargestellten Komponenten 10 und 11 angedeutet, dass das Kassensystem alternativ oder ergänzend zu der dargestellten Ausführungsform weitere Komponenten umfassen kann. So kann vorgesehen sein, die Information über einen tatsächlich erstellten Kassenbeleg einem externen Gerät 11 zur Verfügung zustellen. Die Steuereinrichtung 1 kann konfiguriert werden, um zusammenfassende Informationen über das Herstellen der individualisierten Kassenbelege bereitzustellen.
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In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Datenaustausch zwischen Komponenten des Kassensystems ganz oder teilweise unter Ausnutzung von Internetverbindungen erfolgt, zum Beispiel beim Zugriff auf den Netzwerkspeicher 5.
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Mittels der Steuereinrichtung 1 kann das Kassensystem Informationen bezüglich der Anzahl der erstellten Kassenbelege mit artikelbezogenen Zusatzinformationen sowie deren Inhalt sammeln. Diese Informationen stellt das Kassensystem dann für eine externe Auswertung zur Verfügung, zum Beispiel für Markforschungszwecke oder Analysen im Gesundheitswesen. So ist es im Fall der Auswertung der Informationen in Verbindung mit einer Apotheke möglich, wissenschaftliche Auswertungen über regionale Erkrankungsschwerpunkte und die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Krankheiten, insbesondere bei Pandemien, frühzeitig vorzunehmen, so dass die Gesundheitsbehörden entsprechend rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten können.
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Der weitere Nutzen des Kassensystems besteht darin, dass die Hersteller und Anbieter von Arzneimitteln und Apothekenwaren auf einfache Weise Patienten über Erkrankungen, Arzneimittel neue Arzneimittel und Apothekenwaren informieren können. Der Apotheker kann anhand der Zählung der Abgabe von artikelspezifischen Kassenbons in Verbindung mit Beratungsangeboten und Kaufangeboten die Kundenbindung verbessern und den Bedarf an bestimmten angebotenen Arzneimitteln genauer planen. Der Patient kann unter Vorlage des Kassenbeleges in der betreffenden Apotheke für die im Patientenhinweis erwähnten Hinweise Beratungsleistungen in der Apotheke einfordern oder – für den Fall, dass es sich um Rabatt- oder Bonusangebot handelt – diesen Rabatt oder Bonus beim nächsten Einkauf in der Apotheke verrechnen lassen.
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Die artikelspezifische Zusatzinformation wird auf den Kassenbeleg bevorzugt in einem unteren Erweiterungsbereich des Kassenbons aufgedruckt. Soweit die technischen Möglichkeiten der Ausgabeeinrichtung 7 dieses erlauben, kann auch ein zumindest teilweises Aufdrucken der elektronischen Zusatzinformation für den erfassten Artikel auf der Rückseite des Kassenbeleges erfolgen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Figur offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.