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Die
Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Instrument gemäß dem
Anspruch 1.
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Elektrochirurgische
Instrumente werden seit vielen Jahren in der Hochfrequenzchirurgie
(HF-Chirurgie) eingesetzt, um biologisches Gewebe zu koagulieren
oder auch zu schneiden. Bei einer Koagulation wird ein hochfrequenter
Strom durch das zu behandelnde Gewebe geleitet, so dass sich dieses
aufgrund von Eiweißgerinnung und Dehydration verändert.
Das Gewebe zieht sich dabei derart zusammen, dass die Gefäße
verschlossen und Blutungen gestillt werden. Der applizierte HF-Strom
sorgt auch für eine Verbindung von aufeinander liegenden
Gewebeabschnitten, so dass es möglich ist, die Gefäße
vollständig zu verschließen. Nach der erfolgreichen
Koagulation ist es möglich, entsprechende Organe, beispielsweise
ein Gefäß, vollständig zu durchtrennen, ohne
dass es zu einer starken Blutung kommt.
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Aus
der
US 6,775,575 B2 ist
eine bipolare elektrochirurgische Zange bekannt, die eine integrierte
Schneideinrichtung aufweist. Die Zange besteht aus zwei gelenkig
aneinander gelagerten Branchen, die wiederum Maulteile aufweisen,
um Gewebe zu fassen. Die einzelnen Maulteile sind zudem abschnittsweise
aus elektrisch leitfähigem Material ausgebildet und stellen
somit ein Elektrodenpaar bereit, das zur Applikation eines HF-Stroms
dient. Mittels dieses Elektrodenpaars wird das gefasste Gewebe koaguliert
und danach durch eine mechanische Schneidvorrichtung durchtrennt.
Die Schneidvorrichtung erstreckt sich im Wesentlichen entlang der Längsrichtung
und kann das gefasste Gewebe durch ein Verschieben einer Schneide
entlang dieser Längsrichtung durchtrennen.
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Für
das erfolgreiche Durchtrennen von Hohlorganen ist es wesentlich,
dass benachbarte Gewebeabschnitte koaguliert und miteinander verklebt werden.
Die erfolgreiche Fusion von Gewebeabschnitten hängt maßgeblich
von der ausreichend starken Kontaktierung der zu verbindenden Gewebeabschnitte
beim Koagulationsvorgang ab.
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Die
in der
US 6,775,575
B2 beschriebene elektrochirurgische Zange lässt
sich derart schließen, dass das durch die Maulteile geführte
Gewebe mit einer vorgegebenen Anpresskraft zusammengedrückt
wird. Soweit es sich bei dem durch die Maulteile geführten
Gewebe um ein Blutgefäß handelt, so reicht die
aufgebrachte Kraft zumeist aus, um benachbarte Wandabschnitte wechselseitig
zur Schneidvorrichtung mit einer ausreichenden Kraft aneinander
zu drücken und zu verbinden. Problematisch ist es jedoch,
wenn das zu durchtrennende Hohlorgan einen variierenden Durchmesser
aufweist. In diesem Fall kann es dazu kommen, dass das Hohlorgan
nur auf einer Seite der Schneidvorrichtung ausreichend verschlossen
wird, da auf der anderen Seite die Gewebeabschnitte nicht mit ausreichendem
Druck aneinander gepresst werden.
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Dieses
Phänomen kann auch dann auftreten, wenn es sich bei den
Hohlorganen um Organe mit sehr dünnwandigem Gewebe handelt.
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Insgesamt
ist es schwierig, mit den üblichen elektrochirurgischen
Instrumenten eine ausreichend hohe Anpresskraft zu erzeugen, so
dass eine sichere Gewebeverbindung hergestellt wird. Andererseits darf
die Anpresskraft nicht so hoch sein, dass es zu einer ungewollten
mechanischen Durchtrennung oder Schädigung des Gewebes
vor dem Abschluss der Koagulation kommt.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein elektrochirurgisches Instrument bereitzustellen, das mit hoher
Sicherheit eine ausreichende Anpresskraft beim Fassen des Gewebes
bereitstellt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein elektrochirurgisches Instrument gemäß dem
vorliegenden Anspruch 1 gelöst. Insbesondere wird die Aufgabe durch
ein elektrochirurgisches Instrument mit einem ersten Maulteil und
einem zweiten Maulteil gelöst, wobei das Instrument umfasst:
- – mindestens ein Anpresselement am
ersten Maulteil;
- – mindestens eine Aufnahmefläche am zweiten Maulteil,
wobei die Maulteile innerhalb einer Führungsebene aus einer
Aufnahmeposition in eine Fixierposition verschwenkbar angeordnet
sind, wobei in der Fixierposition ein Abschnitt eines Hohlorgan
zwischen dem mindestens einen Anpresselement und der mindestens
einen Aufnahmefläche mit einer Anpresskraft fixierbar ist,
wobei zur Erhöhung der Anpresskraft die Aufnahmeflächen
zumindest abschnittsweise gegenüber der Führungsebene
spitzwinklig geneigt ist.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei diesem elektrochirurgischen Instrument um eine
elektrochirurgische Zange. Ein wesentlicher Gedanke der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass durch das Querstellen der Aufnahmefläche
eine erhöhte punktuelle Anpresskraft entsteht. Auch bei
unterschiedlichen Gewebedicken wird ein erforderlicher Mindestanpressdruck
erreicht, da die applizierte Kraft nicht nur entlang der Bewegungsrichtung
der Maulteile, also innerhalb der Führungsebene oder parallel
hierzu wirkt. Aufgrund der genannten konstruktiven Maßnahme
werden Querkräfte, die im Wesentlichen senkrecht zur Führungsebene
stehen, durch eine Führung der Maulteile aufgenommen. Es ergibt
sich eine erhöhte Anpresskraft, die vorzugsweise senkrecht
zur geneigten Aufnahmefläche wirkt.
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Das
erste Maulteil kann ein erstes und ein zweites Anpresselement und
das zweite Maulteil eine erste Aufnahmefläche und eine
zweite Aufnahmefläche umfassen, wobei die Anpresselemente
und die Aufnahmeflächen derart angeordnet sind, dass in der
Fixierposition das Hohlorgan zwischen dem ersten Anpresselement
und der ersten Aufnahmefläche sowie zwischen dem zweiten
Anpresselement und der zweiten Aufnahmefläche fixierbar
ist. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die
Anpresselemente und die Aufnahmeflächen also paarig ausgebildet,
wobei diese derart korrespondierend angeordnet sind, dass das Hohlorgan
an mindestens zwei Abschnitten zwischen jeweils einem Paar aus Anpresselement
und Aufnahmefläche gehalten wird.
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Die
Anpresselemente am ersten Maulteil und/oder die Aufnahmeflächen
am zweiten Maulteil können so voneinander beabstandet angeordnet sein,
dass in einem Zwischenbereich das Hohlorgan nicht zusammengedrückt
wird. Das elektrochirurgische Instrument weist also eine Aussparung
oder Aufnahme auf, in der Abschnitte des Hohlorgans liegen können,
ohne dass diese zwischen den Maulteilen eingeklemmt sind. Das Gewebe
ist in diesem Bereich keinen oder nur geringen mechanischen Kräften
ausgesetzt und bleibt im Wesentlichen unverändert. Dies
kann besonders vorteilhaft sein, wenn in diesem Bereich ebenfalls
eine elektrochirurgische oder HF-Schneidvorrichtung vorgesehen ist,
die das Hohlorgan nach der Fusion durchtrennen soll. Ein entsprechender
Zwischenbereich kann dadurch ausgebildet werden, dass das erste
und/oder das zweite Maulteil im Querschnitt im Wesentlichen die
Form eines U-Profils hat, wobei die Aufnahmeflächen und/oder
Anpresselemente an den Schenkeln des U-Profils angeordnet sind.
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Die
Anpresselemente und/oder die Aufnahmeflächen können
in einer Richtung senkrecht zur Führungsebene, insbesondere
an einem U-Profil, elastisch angeordnet sein, um Anpresskräfte
zwischen dem ersten Anpresselement und der ersten Aufnahmefläche
gegenüber Anpresskräften zwischen dem zweiten
Anpresselement und der zweiten Anpressfläche auszugleichen.
Die Anpresselemente und/oder die Anpressflächen sind also
in einer Ebene senkrecht zur Führungsebene derart beweglich
angeordnet, dass die auf einer Seite der Maulteile wirkenden Kräfte
teilweise kompensiert oder auf die andere Seite übertragen
werden können. Somit ist es möglich, Hohlorgane
sicher und mit im Wesentlichen gleicher Anpresskraft zu fixieren,
die einen variierenden Durchmesser haben.
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Das
elektrochirurgische Instrument kann eine Schneidvorrichtung, insbesondere
eine HF-Schneidvorrichtung, umfassen, die zwischen den Anpresselementen
zum Durchtrennen des Hohlorgans angeordnet ist. Vorzugsweise ist
die Schneidvorrichtung derart angeordnet, dass sie ein zwischen den
Maulteilen eingeklemmtes Hohlorgan im Wesentlichen mittig durchtrennen
kann. Das Hohlorgan wird also an Fixierbereichen durch die erste
Aufnahmefläche und das erste Anpresselement bzw. durch die
zweite Aufnahmefläche und das zweite Anpresselement gehalten,
wobei die Schneidvorrichtung einen Schnitt zwischen diesen Fixierbereichen
erzeugen kann. Die Anpresselemente und Aufnahmeflächen
dienen also als Fixierung, so dass ein geeigneter Schnitt vorgenommen
werden kann.
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Vorzugsweise
umfasst das erste Maulteil mindestens eine Koagulationselektrode
und das zweite Maulteil mindestens eine Neutralelektrode zur Applikation
eines HF-Stroms in der Fixierposition. Im Zusammenspiel mit der
Schneidvorrichtung kann also erst eine Verödung und/oder
Fusion des Gewebes in den besagten Randabschnitten vorgenommen werden.
Danach oder gleichzeitig durchtrennt die Schneidvorrichtung das
Hohlorgan. Somit kann das Hohlorgan ohne einen großen Blutverlust
durchtrennt werden, da die freien Enden vor dem Schneiden verschlossen
werden. Die besondere Ausgestaltung des elektrochirurgischen Instruments
sorgt dafür, dass eine sichere Kontaktierung zwischen den
einzelnen Gewebeabschnitten des Hohlorgans vorliegt und dass der
applizierte HF-Strom diese sich kontaktierenden Gewebeabschnitte
sicher verbinden kann. Die Nachteile, die aus dem Stand der Technik
bekannt sind, treten hierbei nicht auf. Vorzugsweise sind bei einem
Vorhandensein einer ersten Aufnahmefläche und einer zweiten
Aufnahmefläche sowie eines ersten Anpresselements und eines
zweiten Anpresselements die Elektroden ebenfalls paarig angeordnet,
so dass es zu einer sicheren ersten Verbindung des Hohlorgans zwischen
oder nahe dem ersten Anpresselement und der ersten Aufnahmefläche bzw.
zwischen dem zweiten Anpresselement und der zweiten Anpressfläche
kommt.
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Das
mindestens eine Anpresselement kann mindestens einen konvexen oder
stumpfen Flächenabschnitt zum Anpressen des Hohlorgans
an die Aufnahmefläche umfassen. Somit kann sichergestellt werden,
dass es zu keiner ungewollten mechanischen Durchtrennung beim Anpressen
des Hohlorgans an die Aufnahmefläche kommt.
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Die
mindestens eine Aufnahmefläche kann mindestens einen planen
Flächenabschnitt umfassen, der derart angeordnet ist, dass
das Hohlorgan in der Fixierposition zwischen dem planen Flächenabschnitt
und dem Anpresselement fixierbar ist. Vorzugsweise ist ein wesentlicher
Abschnitt der Aufnahmefläche plan. So kann effizient ein
Verklemmen der Maulteile oder eine mechanische Schädigung
des Gewebes vermieden werden.
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Die
Aufnahmefläche kann jeweils einen Kontaktbereich umfassen,
auf dem das erste Maulteil in einem geschlossenen Zustand der Maulteile
auf dem zweiten Maulteil aufliegt. Soweit die besagten Elektroden
an der Aufnahmefläche und an dem Anpresselement vorgesehen
sind, ist es vorzuziehen, dass die Neutralelektrode oder zumindest
ein Abschnitt dieser zur Verhinderung einer unmittelbaren Kontaktierung
der Neutralelektrode mit der Koagulationselektrode neben dem Kontaktbereich
angeordnet ist. Somit ist es möglich, die Neutralelektrode
und die Koagulationselektrode derart anzuordnen, dass diese einander
im Wesentlichen parallel in der Fixierposition gegenüberliegen
und eine effiziente Koagulation des Gewebes gewährleisten
können. Dennoch wird bei dem Nichtvorhandensein von Gewebe
zwischen den Maulteilen auch im geschlossenen Zustand ein Kurzschluss
vermieden, der zu einer Beschädigung des elektrochirurgischen
Instruments oder des daran angeschlossenen Generators führen
kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich anhand der
Unteransprüche.
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Nachfolgend
wird die Erfindung mittels mehrerer Ausführungsbeispiele
beschrieben, die anhand von Abbildungen näher erläutert
werden. Hierbei zeigen:
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1 eine
elektrochirurgische Zange;
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2 einen
Querschnitt durch die elektrochirurgische Zange aus 1 mit
Anpresselementen und Aufnahmeflächen zur Fixierung eines
Hohlorgans zwischen den Maulteilen;
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3 eine
alternative Ausgestaltung der Maulteile aus 2, wobei
zwei voneinander getrennte Neutralelektroden vorgesehen sind;
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4 ein
Anpresselement in einer Detailansicht;
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5 bis 8 weitere
Ausführungsformen der Maulteile;
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9 einen
Schnitt entlang der Längsachse des Maulteils aus 8;
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10 eine
Draufsicht auf das Maulteil aus 8.
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In
der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich
wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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Die 1 zeigt
eine elektrochirurgische Zange 10, die sich mittels an
dieser angeordneter HF-Anschlüsse 16, 16' mit
einem HF-Generator verbinden lässt. Die elektrochirurgische
Zange 10 besteht aus einer ersten Branche 20 und
einer zweiten Branche 30, die über ein Drehgelenk 13 gelenkig
miteinander verbunden sind. Die elektrochirurgische Zange 10 hat
Handgriffe, die es ermöglichen, die elektrochirurgische
Zange 10 zu öffnen und zu schließen.
In einem geöffneten Zustand kann Gewebe, beispielsweise
ein Gefäß 1 (vgl. 2) gefasst
werden. Im geschlossenen Zustand der elektrochirurgischen Zange 10 – also
in einer Fixierposition – wird das Gefäß 1 zwischen
einem ersten Maulteil 25 und zweiten Maulteil 35 gehalten
und eingeklemmt.
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Das
Drehgelenk 35 definiert eine Rotationsebene R innerhalb
derer die Maulteile 25, 35 verschwenkt werden
können. Das in 2 gezeigte Ausführungsbeispiel
der Maulteile ist im Wesentlichen symmetrisch zu dieser Rotationsebene
R ausgebildet. Das erste Maulteil 25 hat im Querschnitt
ein nach unten offenes U-Profil und umfasst einen Rahmen 23,
an dem ein erstes Anpresselement 27 und ein zweites Anpresselement 27' angeordnet
ist. Während der Rahmen aus einem elektrisch nichtleitfähigen
Material ausgebildet ist, sind die Anpresselemente 27, 27' elektrisch
leitfähig und dienen als erste Koagulationselektrode 21 bzw.
zweite Koagulationselektrode 21'.
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Das
zweite Maulteil 35 hat im Querschnitt ebenfalls ein U-Profil,
wobei dieses so dimensioniert ist, dass das zweite Maulteil 35 das
erste Maulteil 25 zumindest abschnittsweise umschließen
kann. Auch das zweite Maulteil 35 hat einen elektrisch
isolierenden Rahmen 33 und ist an der Innenseite mit einem elektrisch
leitfähigen Material ausgekleidet. Dieses elektrisch leitfähige
Material dient als Neutralelektrode 33 und ermöglicht
es, das gefasste Gewebe zwischen den Maulteilen 25, 35 zu
koagulieren. Für die Koagulation wird also in der Fixierposition
der Zange 10 eine HF-Spannung an den Koagulationselektroden 21, 21' und
an der Neutralelektrode 33 angelegt. Ein HF-Strom durchfließt
das zwischen den Anpresselementen 27, 27' und
der Neutralelektrode 31 eingeklemmte Gewebe des Gefäßes 1 und
verödet dieses. Aufgrund des HF-Stroms kommt es in den
zusammengedrückten Bereichen des Gefäßes 1 zu
einer Verbindung, so dass auch nach einem Durchtrennen des Gefäßes 1 keine
Flüssigkeit austreten kann. Um das Gefäß 1 nach
einer erfolgreichen Koagulation zu durchtrennen, befindet sich mittig
zwischen den Anpresselementen 27, 27' ein elektrisches
Messer. Dieses kann mittels der Neutralelektrode 31 ebenfalls
einen HF-Strom applizieren, der derart beschaffen ist, dass es zu
einer Durchtrennung des Gewebes kommt.
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Somit
kann die elektrochirurgische Zange 10 aus den 1 und 2 zur
Fixierung, Fusion und zum Durchtrennen des Gefäßes 1 eingesetzt
werden.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Maulteile 25, 35. Hier ist die Neutralelektrode 31 nicht
als durchgehende Fläche ausgebildet, sondern als zwei Einzelteile,
nämlich die Neutralelektroden 31, 31',
die teilweise in den Rahmen 33 des zweiten Maulteils 35 eingelassen
sind. Die Neutralelektroden 31, 31' sind jeweils
unterhalb der Anpresselemente 27, 27' angeordnet.
Sie bilden eine gegenüber der Rotationsebene R spitzwinklig geneigte
erste Aufnahmefläche 37 bzw. zweite Aufnahmefläche 37' aus.
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Aufgrund
dieser Neigung der Aufnahmeflächen 37, 37' kommt
es zu einer Verstärkung der auf das Gefäß 1 aufgebrachten
Anpresskraft FA (vgl. 4).
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Die 4 verdeutlicht
die wirkenden Kräfte an dem zweiten Anpresselement 27' und
der zweiten Aufnahmefläche 37'. Wie in der 4 gezeigt,
werden die Maulteile 25, 35 durch das Betätigen
der Branchen aneinander gedrückt. An dem zweiten Anpresselement 27' wirkt
eine Ausgangskraft FV im Wesentlichen parallel
zur Rotationsebene R. Mit dieser Ausgangskraft FV wird
das Gefäß 1 auf die zweite Neutralelektrode 31' gedrückt.
Die zweite Neutralelektrode 31' bildet also die zweite
Aufnahmefläche 37' für das Gefäß 1.
Das Gefäß 1 ist zwischen der zweiten
Aufnahmefläche 37' und dem Anpresselement 27' fixiert.
Die zweite Aufnahmefläche 37' ist plan und spannt
eine Neutralelektrodenebene N auf. Die Aufnahmefläche 37' ist
gegenüber der Rotationsebene R und somit auch gegenüber
der Wirkrichtung der Ausgangskraft FV gekippt.
Somit ergibt sich zwischen der Rotationsebene R und der Neutralelektrodenebene
N ein Neigungswinkel α. Aufgrund der Neigung der zweiten
Aufnahmefläche 37' gegenüber der Rotationsebene
R wirkt auf das zweite Anpresselement 27' eine Querkraft
FQ, die jedoch durch das Drehgelenk 13 kompensiert
wird. Betrachtet man die senkrecht zur Koagulationselektrodenebene
K wirkende Anpresskraft FA, mit der das
Gefäß 1 zusammengedrückt wird,
so ergibt sich ein wesentlich längerer Kräftevektor.
Das Gefäß 1 wird also lokal mit einem
wesentlich höheren Anpressdruck FA komprimiert.
Dies wirkt sich positiv auf die Verbindung der einzelnen Abschnitte
des Gefäßes 1 durch die Koagulation aus.
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Weitere
erfindungsgemäße Ausführungsformen der
Maulteile 25, 35 ergeben sich anhand der 5 bis 8.
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In
der Ausführungsform gemäß 5, 6 und 7 hat
das zweite Maulteil 35 im Querschnitt kein U-Profil. Der
Rahmen 33 bildet einen im Wesentlichen rechteckigen Sockel,
auf dem mittig in der Form eines Trapezes eine einzelne Neutralelektrode 31 angeordnet
ist. Symmetrisch zu der Rotationsebene R hat die Neutralelektrode 31 Aufnahmeflächen 37, 37',
die spitzwinklig gegenüber der Rotationsebene R verkippt
sind. Wie bereits im vorab beschriebenen Ausführungsbeispiel
spannen diese Aufnahmeflächen 37, 37' die
Neutralelektrodenebenen N auf. Auch hier kommt es aufgrund der Neigung
der Aufnahmeflächen 37, 37' zu einer
Erhöhung der Anpresskraft FA. Im
Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel aus 4 kontaktiert
die Neutralelektrode 31 hier den Innenbereich der Anpresselemente 27, 27'.
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In
dem Ausführungsbeispiel aus 6 überzieht
die Neutralelektrode 31 anders als in dem nach 5 lediglich
einen Außenbereich des Rahmens 33. Die Anpresselemente 27, 27' sind
nicht abgerundet sondern enthalten parallel zu den Aufnahmeflächen 37, 37' verlaufende
Anpressflächen.
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In 7 ist
die Neutralelektrode 31 derart neben den Anpresselementen 27, 27' angeordnet, dass
das gefasste Gewebe ohne Weiteres koaguliert werden kann. Die Neutralelektrode 31 ist
derart versetzt angeordnet, dass es auch im geschlossenen Zustand
der Maulteile (das erste Maulteil 25 liegt auf dem zweiten
Maulteil 35 auf) nicht zu einer unmittelbaren Kontaktierung
der Neutralelektrode 31 mit den Koagulationselektroden 21, 21' kommt.
Somit kann ein Kurzschluss vermieden werden. Die Ausführungsformen
nach den 5 bis 7 haben
ebenfalls eine elektrochirurgische Schneidvorrichtung, die zum Durchtrennen
des Gefäßes entlang der Rotationsebene R ausgebildet
ist.
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Die
Zange 10, die anhand der 8 bis 10 verdeutlicht
wird, weist keine elektrochirurgische Schneidvorrichtung sondern
eine mechanische in Form einer Schneide 41 auf. Diese Schneide
lässt sich entlang der Längsrichtung der Maulteile 25, 35 verschieben,
um das gefasste Gefäß 1 zu durchtrennen.
Das erste Maulteil hat hier im Querschnitt ein U-Profil, das innerhalb
einer V-förmigen Öffnung des zweiten Maulteils 35 aufgenommen
werden kann. Die Neutralelektroden 31, 31' sind
flächig an den Außenbereichen der V-förmigen
Aussparung angebracht. Sie erstrecken sich, wie aus
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9 ersichtlich,
entlang der Längsrichtung und ermöglichen eine
Koagulation eines Gefäßes 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gefäß
- 10
- elektrochirurgische
Zange
- 13
- Drehgelenk
- 16,
16'
- HF-Anschluss
- 20
- erste
Branche
- 21,
21'
- Koagulationselektrode
- 23
- Rahmen
- 25
- erstes
Maulteil
- 27,
27'
- Anpresselement
- 30
- zweite
Branche
- 31,
31'
- Neutralelektrode
- 33
- Rahmen
- 35
- zweites
Maulteil
- 37,
37'
- Aufnahmefläche
- 40
- elektrisches
Messer
- 41
- Schneide
- R
- Rotationsebene
- K
- Koagulationselektrodenebene
- α
- Neigungswinkel
- N
- Neutralelektrodenebene
- FA
- Anpresskraft
- FV
- Ausgangskraft
- FQ
- Querkraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 6775575
B2 [0003, 0005]