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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein elektrochirurgisches Instrument zum
permanenten Verschließen
von Gefäßen eines
Menschen oder eines Tiers und genauer auf ein bipolares elektrochirurgisches
Instrument, welches Gefäße und Gefäßgewebe
durch das Anwenden einer Kombination von Druck und elektrochirurgischen
Strom und dem Aufrechterhalten eines angemessenen Spaltabstandes zwischen
den Gefäß abdichtenden
Oberflächen
während
des Abdichtungsprozesses (engl. sealing process) abdichtet.
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Ein
Hämostat
oder ein zangen-ähnliches Werkzeug
(engl. pliers-like tool) wird üblicherweise
in chirurgischen Prozeduren verwendet, um Gewebe zu ergreifen, abzuteilen
und zu klammern. Ein Hämostat verwendet
eine mechanische Bewegung zwischen seinen Backen, um Gewebe zu haltern,
ohne es zu schneiden. Es ist ebenso typisch für Hämostaten, eine verriegelnde
Ratsche zwischen den Griffen zu haben, so dass die Vorrichtung geklammert
und an ihrem Ort verriegelt werden kann.
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Viele
Hämostaten
werden in typischen offenen chirurgischen Prozeduren verwendet.
Sobald vaskuläres
Gewebe mit einem Hämostaten
geklammert wurde, ist es für
einen Chirurgen üblich,
einen Nähfaden
(engl. suture) um das Gewebe herum zu wickeln, um es vor dem Entfernen
des Hämostaten permanent
zu verschließen.
Einige Hämostaten
können
in dem chirurgischen Gebiet belassen werden, bis der Chirurg die
Möglichkeit
dazu hat, einen Nähfaden
um jeden Abschnitt des geklammerten Gewebes herum zu wickeln.
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Kleine
Blutgefäße wurden
unter Verwendung elektrochirurgischer Instrumente verschlossen,
ohne eine Notwendigkeit der Verwendung von Nähfäden. Beispielsweise haben Neuchirurgen
bipolare Instrumente verwendet, um Gefäße im Gehirn zu koagulieren,
die kleiner als 2 mm im Durchmesser sind. Diese bipolaren Instrumente
sind typischerweise pinzettenähnliche
(engl. tweezers-like) Vorrichtungen mit zwei Armen, welche in einer
Richtung aufeinander zu gebogen werden können, um Gewebe zu ergreifen.
Es wurde jedoch herausgefunden, dass diese Instrumente nicht dazu
in der Lage sind, Blutgefäße mit Durchmessern,
die größer sind
als ungefähr
2 mm, abzudichten. Es gab daher einen lange bestehenden Bedarf für eine einfache
Art und Weise, größere Gefäße und vaskuläre Gewebebündel abzudichten (engl.
to seal), ohne die Notwendigkeit der Verwendung von Nähfäden.
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Man
ist der Ansicht, dass sich der Prozess des Koagulierens kleiner
Gefäße fundamental
vom Abdichten von Gefäßen unterscheidet.
Koagulation wird als ein Prozess des Austrocknens von Gewebe definiert,
wobei die Gewebezellen aufgerissen und getrocknet werden. Eine Gewebeabdichtung
wird definiert als der Prozess des Verflüssigens des Kollagens in dem
Gewebe, so dass es sich querverbindet und sich erneut in eine miteinander
verschmolzene Masse (engl. fused mass) ausformt. Daher ist die Koagulation
kleiner Gefäße ausreichend
um sie permanent zu verschließen.
Größere Gefäße müssen abgedichtet
werden, um einen permanenten Verschluss sicherzustellen.
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Eine
Reihe bipolarer elektrochirurgischer Zangen und Klammern sind in
dem Gebiet bekannt. Ein Beispiel einer bipolaren elektrochirurgischen
Energiekurve zum Abdichten von Gewebe ist im
US-Patent Nr. 5,827,271 offenbart
und dieses wird hierdurch unter Bezugnahme mit aufgenommen und ist ein
Teil dieser Offenbarung.
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US-Patent Nr. 5,776,130 offenbart
ein weiteres chirurgisches Werkzeug zum Abdichten von Gefäßen und
wird hierdurch unter Bezugnahme aufgenommen und ist ein Teil dieser
Offenbarung.
US-Patent Nr. 371,664 offenbart
ein Paar elektrischer Zangen mit positiven und negativen elektrischen
Polen, die an den Backen angeordnet sind.
US-Patent Nr. 728,883 offenbart ein
elektrothermisches Instrument, in dem Elektrizität verwendet wird, um eine der
Backen des Instruments zu heizen.
US-Patent
Nr. 1,586,645 offenbart ein bipolares Instrument zum Koagulieren
von Gewebe.
US-Patent Nr. 2,002,594 offenbart
ein bipolares laparoskopisches Instrument zum Behandeln von Gewebe,
wobei eine Koagulation und ein Schneiden des Gewebes mit dem gleichen
Instrument durchgeführt
werden kann.
US-Patent Nr. 2,176,479 offenbart
ein Instrument zum Auffinden und Entfernen von Metallpartikeln.
Die Backen des Instruments sind so gestaltet, dass sie dann einen
elektrischen Kreis ausbilden, wenn ein leitfähiges Material zwischen ihnen
angeordnet ist. Ein isolierter Schwenkstift und eine isolierte Ratsche
werden verwendet, um einen Kurzschluss zu verhindern.
US-Patent Nr. 3,651,811 offenbart
ein bipolares elektrochirurgisches Instrument zum Schneiden und
Koagulieren von Gewebe.
US-Patent
Nr. 4,005,714 offenbart eine bipolare Koagulationszange
mit Backen, die sich mittels einer Betätigungsbuchse öffnen und schließen.
US-Patente Nr. 4,370,980 und
5,116,332 offenbaren Elektrokauterhämostaten
(engl. electrocatery hemostats), wobei die hämostatische Klammerfunktion
und die Elektrokauterfunktion mit einem einzigen Instrument erreicht
werden können.
Monopolare elektrochirurgische Gestaltungen sind gezeigt und werden
beschrieben.
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US-Patent Nr. 4,552,143 offenbart
eine Familie entfernbarer schaltbarer Elektrokauterinstrumente,
umfassend einen Elektrokauterhämostaten. Monopolare
elektrochirurgische Gestaltungen werden gezeigt und sind beschrieben.
US-Patent Nr. 5,026,370 offenbart
ein Elektrokauterzangeninstrument, welches einen eingeschlossenen
elektrischen Schaltmechanismus umfasst. Monopolare elektrochirurgische
Gestaltungen werden gezeigt und sind beschrieben.
US-Patent Nr. 5,443,463 offenbart
eine Koagulationszange, welche eine Mehrzahl von Elektroden aufweist.
US-Patent Nr. 5,484,436 offenbart bipolare
elektrochirurgische Instrumente zum gleichzeitigen Schneiden und
Koagulieren von Gewebe. Das
russische
Patent 401,367 offenbart ein bipolares Instrument mit einer
Verbindung, welche die arbeitenden Backen in einer parallelen Weise
zusammen bringt.
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Ein
elektrochirurgisches Instrument gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 ist in der
EP-A-0589555 offenbart.
In diesem Instrument wird das äußere Klammerelement
durch einen Verschwenkgriff ausgeformt, welcher durch seine Verschwenkbewegung
eine innere Röhre
in einer längsgerichteten
hin- und hergehenden Weise bewegt. Ein Paar leitfähiger Leitungen
erstreckt sich über
die gesamte Länge
der inneren Röhre
hinweg. Die Leitungen enden an dem distalen Ende der inneren Röhre in einem
Paar von Zangenbacken, die mit Abdichtungsoberflächen versehen sind. Durch ein
Bewegen der inneren Röhre
in der Längsrichtung
in einer distalen Richtung werden die Dichtungsoberflächen zum
Greifen von Gewebe zwischen ihnen in Richtung aufeinander zu bewegt.
Entsprechend ist der Mechanismus zum Bewegen der Dichtungsoberflächen aufeinander
zu und voneinander fort ziemlich unterschiedlich von dem Mechanismus
der Erfindung.
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Aus
der
EP-A-1177771 ist
ein medizinisches Instrument zur Verwendung in Verbindung mit Endoskopen
bekannt. Das Instrument umfasst zwei Griffe, welche mit den Hälften einer
Zange (engl. tong) verbunden sind, und ein Griff und die andere
Hälfte
der Zange sind durch einen Stab miteinander verbunden, was in einer
statischen und in einer sich bewegenden Zangenoberfläche resultiert.
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Soweit
es bekannt ist, haben die vorhergehenden Offenbarungen keine Gestaltung
für ein
elektrochirurgisches Instrument gezeigt, welches dazu in der Lage
ist, einen Teilungsabstand (engl. separation distance) zwischen
den Dichtungsoberflächen
durch zumindest einen Stopper in dem Instrument und das bequeme
Aufbringen eines konstanten Druckes durch einen durch eine Ratsche
gesteuerten Schubstabmechanismus, welcher ausreichend dafür ist, Gefäße und vaskuläres Gewebe
während
chirurgischer Prozeduren abzudichten, bereitzustellen, und wobei
der Teilungsabstand an eher einem proximalen Ende des Instrumentes
gesteuert wird, als an einem distalen Ende.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Es
ist die allgemeine Aufgabe dieser Erfindung, ein elektrochirurgisches
Instrument bereitzustellen, welches Gewebe verschmelzen kann, ohne die
Notwendigkeit für
die Verwendung eines Nähfadens
oder chirurgischer Klammern. Das Instrument leitet einen elektrochirurgischen
Strom zwischen zwei Abdichtungsoberflächen, die an einander gegenüber bringbaren
Backen angeordnet sind. Der elektrochirurgische Strom tritt durch
das Gewebe hindurch, welches zwischen den Backen geklammert ist,
und schmilzt das Kollagen auf, um das Gewebe zusammenzuschmelzen
und eine permanente Abdichtung auszuformen.
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Ein
Vorteil der Erfindung ist, dass Blutgefäße schnell miteinander verschmolzen
werden können und
permanent gegen das Durchtreten von Blut oder anderen Fluiden abgedichtet
werden können.
Das Instrument reduziert dadurch die Operationsraumzeit, stellt
einen verbesserten Zugang zum Zielgewebe bereit, und erhöht die Effizienz
der chirurgischen Prozedur.
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Ein
weiterer Vorteil ist es, dass keine Nähfäden oder Klammern benötigt werden,
um die Blutgefäße permanent
abzudichten, und kein Fremdmaterial in dem Körper des Patienten zurückgelassen
wird.
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Noch
ein weiterer Vorteil ist, dass die Gefäße abgedichtet werden können wenn
das Instrument angewendet wird, und dann das Instrument aus dem chirurgischen
Gebiet entfernt werden kann. Dies hält das chirurgische Gebiet
frei von fremden Werkzeugen, welche den Zugang des Chirurgen zum
Ort der Operation behindern könnten.
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Noch
ein weiterer Vorteil ist es, dass der richtige Betrag an Druck durch
das Instrument auf das Gefäß oder die
Gefäße aufgebracht
werden kann, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen chirurgischen
Ergebnisses vergrößert wird.
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Die
Erfindung ist im nachfolgenden Anspruch 1 definiert. Die abhängigen Ansprüche beziehen
sich auf optionale und bevorzugte Merkmale.
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Das
elektrochirurgische Instrument der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt
bipolar und für
minimalinvasive Prozeduren ausgebildet. Das Instrument kann ein
stationäres
inneres Element und ein äußeres Klammerelement
umfassen, welches bewegliche Teile aufweist, die mit dem inneren
Element durch eine offene Verriegelungsbox (engl. lockbox), miteinander
verriegelnde Ratschenzähne
und elektrische Anschlüsse
mit leitfähigen
Pfaden verbunden sind, welche zu einander gegenüberliegend bringbaren Backenelementen
führen.
Das innere Element und das äußere Klammerelement
haben jeweils einen Ringgriff in der Nähe eines proximalen Endes des
Instruments, und die verschwenkenden Backenelemente haben einander
gegenüber
bringbare Abdichtungsoberflächen
nahe einem distalen Ende des Instruments. Das proximale Ende wird
durch den Chirurgen gehalten und gesteuert, während das distale Ende dazu
verwendet wird, das Gewebe zu manipulieren.
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Die
offene Verriegelungsbox verbindet das innere Element und das äußere Klammerelement
um es zu ermöglichen,
dass eine Schubstabverschwenkbewegung über einen Schubstabmechanismus
des äußeren Klammerelementes
bereitgestellt wird und für
eine bogenförmige
Bewegung des Backenelementes des äußeren Klammerelementes sorgt.
Die offene Verriegelungsbox ist im Allgemeinen so ausgebildet, dass
sie eine seitliche Unterstützung
so bereitstellt, dass sich beide Dichtungsoberflächen in nahezu der gleichen
Ebene ausrichten. Die Dichtungsoberflächen sind bevorzugt gegenüberliegend
zu einander ausgerichtet wenn die Abdichtungsbacken zueinander geschlossen
werden, also wenn ein sich seitlich bewegender Schubstab des Schubstabmechanismus
distal verschoben wird, um eine der Dichtungsbacken in Richtung
der gegenüberliegenden Dichtungsbacke
zu schieben, um Gefäße, Gewebe und ähnliches
abzudichten oder zu verschmelzen.
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Wenn
der Schubstab distal verschoben wird, liegt der Schubstab möglicherweise
an einem Stopper oder einer Ausstülpung an einem proximalen Ende
des inneren Elementes an, wodurch verhindert wird, dass der Schubstab
weiter vorgeschoben wird. Wenn dies auftritt, sind die bewegbare
Dichtungsoberfläche
und die stationäre
Dichtungsoberfläche
in naher Nähe
zueinander, ohne einander zu kontaktieren, wodurch sie einen Kurzschluss
verhindern. Bevorzugt hält
der Stopper einen minimalen Teilungsabstand von zumindest ungefähr 0,03
mm bis ungefähr 0,15
mm zwischen den Dichtungsoberflächen
aufrecht.
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Um
eine seitliche Unterstützung
bereitzustellen, umfasst die offene Verriegelungsbox einen Verschwenkstift
und zumindest einen Flansch oder ein Verbindungselement, welches
sich über
das innere Element hinwegerstreckt und welches an dem äußeren Klammerelement
angebracht ist. Das Verbindungselement verbindet weiter den sich
seitlich bewegenden Schubstab mit einem verschwenkbaren Halteelement
des Schubstabmechanismus.
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Das
Instrument ist so eingestellt, dass es eine geeignete Verschlusskraft
durch das Einstellen der Dimensionen eines Schaftabschnittes an
dem inneren Element und dem äußeren Klammerelement bereitstellt.
Der Schaftabschnitt ist als der Abschnitt des inneren Elementes
und des äußeren Klammerelementes
definiert, welcher durch dessen jeweiligen Ratschenstummel und die
offene Verriegelungsbox begrenzt ist. Während der Verwendung quetscht
der Chirurg die Ringgriffe zusammen um Gewebe zwischen den Dichtungsoberflächen zu
komprimieren. Der Schaftabschnitt des inneren Elementes und des äußeren Klammerelementes
verbiegt sich in der Weise einer Auslegerfeder (engl. cantilever
spring) und kann mit der Ratsche in einer abgelenkten Position verriegelt
werden, um eine konstante Kraft aufrechtzuerhalten. Es ist eine
der Aufgaben der Erfindung, einen Bereich von Ratschenstops bereitzustellen, welcher
zu einem Bereich angemessener Verschlusskräfte auf die Dichtungsoberflächen des
Instruments korrespondieren.
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Ratschenzähne sind
an dem inneren Element und dem äußeren Klammerelement
nahe deren jeweiliger Ringgriffe angeordnet. Die Ratschenzähne sind
im Allgemeinen so gestaltet, dass sie sich gegen die Federkraft
der Schenkel verriegeln. Die Federkraft wird daher durch den Verschwenkstab übertragen,
um die Dichtungsoberflächen
gegeneinander zu halten. Ein Bereich von Verschlusskräften ist
in einem Instrument erforderlich abhängig von dem Typus und der
Dicke des Gewebes, welches abgedichtet werden soll. Es ist daher
wünschenswert,
einige Ratschenstops zu haben, welche jeweils eine nach und nach
größere Kraft
auf die Dichtungsoberflächen bereitstellen.
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Ein
elektrischer Verbinder ist an einem oder beiden der Ringgriffe,
dem Schaft oder der Ratsche oder einem anderen Teil des Instruments
angeordnet. Der elektrische Verbinder kann ein Metallstift sein,
welcher integral mit dem Ringgriff ausgeformt ist. Bipolare elektrische
Kabel eines elektrochirurgischen Generators werden mit dem Instrument
an den elektrischen Verbindern verbunden. Ein elektrisch leitender
Pfad an jedem der inneren Elemente und der äußeren Klammerelemente leitet
den elektrochirurgischen Strom zu den Dichtungsoberflächen. Die
elektrisch leitfähigen
Pfade können entlang
des inneren Elementes und des äußeren Klammerelementes
aus rostfreiem Stahl liegen. Eine elektrisch isolierende Beschichtung
ist bevorzugt auf den Oberflächen
zumindest entweder des inneren Elementes oder des äußeren Klammerelementes
aufgebracht, um den Chirurgen und den Patienten gegen unbeabsichtigte elektrische
Verbrennungen zu schützen.
Es wird ebenso erwogen, dass das Instrument mondpolar sein kann,
wobei entweder das innere Element oder das äußere Klammerelement mit dem
elektrisch leitenden Pfad versehen ist zur Versorgung nur einer einzigen
der Dichtungsoberflächen
mit Energie.
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Die
nachfolgenden Begriffe werden hierin wie folgt definiert. Die angewendete
Kraft des Instruments ist die gesamte Kraft, die auf das Gewebe
zwischen den Backen angewendet wird. Die Backen sind die Elemente
an dem distalen Ende des Instruments. Die Dichtungsoberfläche ist
das Merkmal auf der inneren Oberfläche der Backen, welches in
direkten Kontakt mit Gewebe kommt. Die Schenkel sind die Abschnitte
des inneren Elementes und des äußeren Klammerelementes
zwischen der Verriegelungsbox und der Ratsche. Die Ringgriffe sind
die Elemente an dem inneren Element und dem äußeren Klammerelement nahe dem
proximalen Ende des Instruments, welche von dem Chirurgen ergriffen
werden. Die Verriegelungsbox ist die Struktur, welche es dem äußeren Klammerelement
ermöglicht,
sich bezüglich des
inneren Elementes zu verschwenken, umfassend den Verschwenkstift
und andere miteinander kooperierende Oberflächen. Das innere Element ist das
Element, welches stationär
verbleibt oder im Allgemeinen in dem Inneren der Verriegelungsbox
gehalten bleibt. Das äußere Klammerelement
umfasst bewegliche Teile und liegt außerhalb der Verriegelungsbox.
Der Backendruck wird durch das Teilen der angewendeten Kraft durch
die komplette Fläche
der Dichtungsoberfläche
berechnet. Der Gewebedruck wird durch das Teilen der angewendeten
Kraft durch die Fläche
des Gewebes, welches zwischen den Backen eingesetzt ist, berechnet.
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Es
wurde durch Experimentieren herausgefunden, dass ein Instrument
zur Gefäßverschmelzung
(hierin ebenso als Gefäßabdichtung
bezeichnet) das Gewebe mit einem angemessenen Betrag von Druck zwischen
den Dichtungsbacken komprimieren sollte. Der Druck ist bevorzugt
hinreichend um jegliches Blut tragendes Lumen zu schließen. Der Druck
ist bevorzugt niedrig genug, so dass das Gewebe nicht innerhalb
der Dichtungsbacken auseinandergeteilt wird.
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Die
Backen des Instruments sollten sich während der Prozedur nicht kurzschließen. Das
Gewebe wird typischerweise in seiner Dicke abnehmen wenn ein elektrochirurgischer
Strom angewendet wird, wodurch es den Dichtungsoberflächen ermöglicht wird,
sich enger aufeinander zu zu bewegen. Dieses Abnehmen in der Dicke
sollte nicht darin resultieren, dass die Backen einen direkten Kontakt miteinander
herstellen. Anderenfalls könnte
der Kurzschluss dem elektrochirurgische Strom einen bevorzugten
Pfad um das Gewebe herum bereitstellen und in einer schlechten Abdichtung
resultieren. Um zu verhindern, dass die Backen einander direkt kontaktieren,
wird zumindest ein Stopper an einem proximalen Ende des Instruments
vorgesehen, um einen Spalt zwischen den Abdichtungsoberflächen der
Backen zu erzeugen.
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Genauer
umfasst die vorliegende Offenbarung ein elektrochirurgisches Instrument
zum Abdichten von Gewebe, welches ein inneres Element und ein äußeres Klammerelement
aufweist, von dem zumindest eines einen Ringgriff nahe eines proximalen
Endes dessen umfasst. Sowohl das innere Element, als auch das äußere Klammerelement
umfassen eine Dichtungsoberfläche
in der Nähe
derer distaler Enden. Zumindest entweder das innere Element oder
das äußere Klammerelement
sind von einer ersten Position, in der die Dichtungsoberflächen relativ zueinander
beabstandet sind, in eine zweite Position, in der die Dichtungsoberflächen in einer
gegenüberliegenden
Beziehung relativ zueinander liegen, beweglich, zum Greifen von
Gewebe zwischen ihnen.
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Ein
Stab ist betätigbar
an einem proximalen Ende mit dem äußeren Klammerelement verbunden und
ist an einem distalen Ende mit der Dichtungsoberfläche des äußeren Klammerelementes
betätigbar
verbunden. Der Stab ist verschiebbar, um die Dichtungsoberfläche des äußeren Klammerelementes
relativ zu der Dichtungsoberfläche
des inneren Elementes zu verschwenken. Bevorzugt ist der Stab betätigbar mit
einem Verschwenkarm verbunden, welcher seinerseits betätigbar mit
dem äußeren Klammerelement
so verbunden ist, dass eine Bewegung des äußeren Klammerelementes den
Verschwenkbarm verschwenkt, um den Stab zu bewegen.
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Ein
Stopper ist umfasst und liegt nahe dem proximalen Ende des inneren
Elementes angeordnet zum Begrenzen einer distalen Bewegung des Schubstabes
und um einen Spalt zwischen den gegenüberliegenden Abdichtungsoberflächen aufrechtzuerhalten,
wenn die Dichtungsoberflächen
in der zweiten Position angeordnet sind.
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Die
Dichtungsoberflächen
des elektrochirurgischen Elementes sind ebenso mit einer Quelle
einer elektrochirurgischen Energie verbindbar, so dass elektrochirurgische
Energie durch Gewebe hindurch kommuniziert werden kann, welches
zwischen diesen gehalten ist, wenn die Dichtungsoberflächen in der
zweiten Position angeordnet sind, um eine Gewebedichtung auszuformen.
Bevorzugt hält
der Stopper einen Teilungsabstand zwischen den Dichtungsoberflächen im
Bereich von ungefähr
0,03 mm bis ungefähr
0,15 mm aufrecht. In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel
ist das Stoppelement wahlweise positionierbar, um den Teilungsabstand zwischen
den Dichtungsoberflächen
zu variieren. In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Stoppelement
wahlweise ersetzbar, um den Teilungsabstand zwischen den Dichtungsoberflächen zu
variieren.
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Das
innere Element umfasst einen Schaftabschnitt und das äußere Klammerelement
umfasst einen Schaftabschnitt, welche miteinander kooperieren um
eine mechanisch vorteilhafte Federbelastung während des Gewebeklammerns bereitzustellen. Das
innere Element und das äußere Klammerelement
umfassen jeweils aufeinander zu zeigende Ratschen, welche miteinander
kooperieren, um eine Verschlusskraft an diskreten Positionen aufrechtzuerhalten,
bevorzugt innerhalb eines Bereiches von ungefähr 3 kg/cm2 bis
ungefähr
16 kg/cm2.
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In
einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel umfasst das
Instrument einen Schneidemechanismus, welcher wahlweise betätigbar ist,
um Gewebe nach dem Ausbilden der Gewebedichtung zu schneiden.
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In Übereinstimmung
mit einem weiteren Ausführungsbeispiel
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das elektrochirurgische Instrument das innere
Element und das äußere Klammerelement,
welche innerhalb einer offenen Verriegelungsbox verschwenkbar sind,
um sich von einer ersten Position, in der Dichtungsoberflächen relativ
zueinander beabstandet sind, in eine zweite Position, in der die
Dichtungsoberflächen
in einer gegenüberliegenden
Beziehung relativ zueinander angeordnet sind, zum Greifen von Gewebe
zwischen ihnen zu bewegen. Bevorzugt umfasst die offene Verriegelungsbox
eine Bodenoberfläche,
die entweder an dem inneren Element oder dem äußeren Klammerelement angeordnet
ist, welche passend eine korrespondierende Oberfläche, die
an dem anderen des inneren Elementes und des äußeren Klammerelementes angeordnet
ist, aufnehmen. Ein Verschwenkstift ist bevorzugt durch die Bodenoberfläche der
offenen Verriegelungsbox hindurch vorgesehen, um das innere Element
und das äußere Klammerelement
für eine verschwenkbare
Drehung um diesen herum zu verbinden.
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Weitere
Merkmale des elektrochirurgischen Instruments der Erfindung werden
für die
Fachleute genauer klar werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung
der Vorrichtung, wenn sie in Verbindung mit den Zeichnungen betrachtet
wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Unterschiedliche
Ausführungsbeispiele
des elektrochirurgischen Instrumentes der Erfindung werden hierin
nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben werden,
wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht des elektrochirurgischen Instrumentes zum
Verschmelzen von Gefäßen in Übereinstimmung
mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist, wobei die Backen voneinander beabstandet sind, welche teilweise
in Explosionsdarstellung gezeigt ist;
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2 ist
eine Seitenansicht des elektrochirurgischen Instrumentes der 1;
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3 ist
eine vergrößerte Ansicht
der Detailfläche,
die in 2 eingekreist ist und als 3 bezeichnet
ist, welche einen Stopper an dem distalen Ende des elektrochirurgischen
Instrumentes zeigt;
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4 ist
eine vergrößerte Ansicht
der Detailfläche,
welche in 2 eingekreist ist und mit 4 beschriftet
ist, welche das proximale Ende eines Schubstabmechanismus zeigt;
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5 ist
eine perspektivische Ansicht des elektrochirurgischen Elementes
für die
Gefäßverschmelzung
in Übereinstimmung
mit einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, welches einen Schneidemechanismus
aufweist;
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6 ist
eine Seitenansicht des elektrochirurgischen Instrumentes der 5 mit
einem Schnittaktivator des Schneidemechanismus, welcher betätigt wird,
um Gewebe zu schneiden;
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7 ist
eine Seitenansicht des elektrochirurgischen Instrumentes für eine Gewebeverschmelzung
in Übereinstimmung
mit einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, welches Stopfen
an dem proximalen Ende des elektrochirurgischen Instrumentes verwendet;
und
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8 ist
eine Seitenansicht des elektrochirurgischen Instrumentes für eine Gefäßverschmelzung
in Übereinstimmung
mit einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, welches einen
schraubenähnlichen
Mechanismus an dem proximalen Ende des elektrochirurgischen Instrumentes
verwendet.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein elektrochirurgisches Instrument
bereit, welches Gewebe miteinander verschmelzen kann ohne die Notwendigkeit
der Verwendung eines Nähfadens
oder chirurgischer Klammern. Unter Bezugnahme auf die 1–4 hat
das Instrument 10 ein stationäres inneres Element 11 und
ein äußeres Klammerelement 12.
Das innere Element 11 und das äußere Klammerelement 12 sind
durch eine offene Verriegelungsbox 13 miteinander verbunden,
welche einen Spalt zwischen Flanschen 33 aufweist. Die
Begriffe „innere" und „äußere" werden verwendet,
um das innere Element 11 und das äußere Klammerelement 12 und
deren Komponententeile voneinander zu unterscheiden, gemäß deren
relativer Position an der offenen Verriegelungsbox 13.
Das innere Element 11 ist im Allgemeinen innerhalb der
inneren Oberflächen der
offenen Verriegelungsbox 13 eingepasst und wird durch die
Flansche 33 erfasst. Das äußere Klammerelement 12 formt
im Allgemeinen die äußeren Oberflächen der
offenen Verriegelungsbox 13 aus.
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Das
innere Element 11 hat einen inneren Schaft 14,
eine innere Backe 16, ein längliches Element 16a und
einen inneren Ringgriff 20. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind der innere Schaft 14, die innere Backe 16,
das längliche
Element 16a und der innere Ringgriff 20 einteilig
miteinander ausgebildet. Ähnlich
hat das äußere Klammerelement 12 einen äußeren Schaft 15,
eine äußere Backe 17,
einen äußeren Ringgriff 21 und
einen Schubstabmechanismus 30, welcher betriebsmäßig die äußere Backe 17 mit
dem äußeren Schenkel 15 verbindet.
Die Ringgriffe 20 und 21 sind so gestaltet, dass
ein Chirurg das Instrument 10 halten und manipulieren kann.
Die Backen 16 und 17 sind so gestaltet, dass sie
zwischen den gegenüberliegenden Dichtungsoberflächen 18 und 19 Gewebe
greifen können.
Die Backe 16 ist stationär, während die Backe 17 beweglich
ist.
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Jeder
Schenkel 14 und 15 hat jeweilige Ratschenstümpfe 24 oder 25.
Die Ratschenzähne 26 und 27 sind
so gestaltet, dass sie in einer Weise miteinander verriegeln, welche
das innere Element 11 und das äußere Klammerelement 12 zueinander
in Position hält.
Die Schenkel 14 und 15 werden in der Weise einer
freien Feder abgelenkt, wenn die Backen durch den Chirurgen aufeinander
zu gezwungen werden. Die Ablenkung der Schenkel 14 und 15 erzeugt eine
Federrückstellkraft,
welcher durch das Verriegeln der Ratschenzähne 26 und 27 entgegengewirkt werden
kann.
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Das
Instrument 10 erzeugt keinen Kurzschluss, wenn die Ratschenzähne 26 und 27 miteinander
verriegelt sind. Dies wird erreicht durch eine geeignete Auswahl
und Platzierung elektrisch isolierender Materialien. In dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
sind die Ratschenzähne 26 und 27 aus einem
polymerischen Material zusammengesetzt, welches in die Ratschenstummel 24 und 25 mit Presssitz
eingesetzt ist. Eine Ratschenschraube 28 wird in dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
verwendet, um die Ratschenzähne 26 und 27 in
den Ratschenstummeln 24 und 25 zu sichern (siehe 1).
Während
der Herstellung können
die Ratschenzähne 26 und 27 aus
einem Formling geformt werden, nachdem der Formling in die Ratschenstummel 24 und 25 mit
Presssitz eingebracht wurde.
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Die
offene Verriegelungsbox 13 hat die Funktion des Bereitstellens
eines Verschwenkgelenkes für das
innere Element 11 und das äußere Klammerelement 12.
Zusätzlich
stellen die Flansche 33 seitliche Unterstützung bereit,
um bei der Aufrechterhaltung der Ausrichtung der Backen 16 und 17 zu
helfen. Geschlossene Verriegelungsboxgestaltungen werden typischerweise
in Standard-Hämostatgestaltungen verwendet,
wobei ein inneres Element vollständig durch
einen Schlitz in einem äußeren Element
erfasst ist. Die offene Verriegelungsbox 13 in der vorliegenden
Erfindung weist einen Spalt zwischen den Flanschen 33 auf,
welcher sich von einem geschlossenen Verriegelungsboxdesign unterscheidet.
Der Spalt in der offenen Verriegelungsbox 13 stellt einen
bequemen Zugang bereit, um einen elektrisch isolierenden Verschwenkstift
zu installieren.
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Der
elektrisch isolierende Verschwenkstift in der vorliegenden Erfindung
umfasst einen Standardstift 29 zum Verbinden des inneren
Elementes 11 und des äußeren Klammerelementes 12 und
zum stationären
Halten des inneren Elementes 11 bezüglich des äußeren Klammerelementes 12.
Der Stift 29 verbindet weiterhin den Schubstabmechanismus 30 des äußeren Klammerelementes 12 mit
einem Abschnitt des äußeren Schenkels 15.
Der Schubstabmechanismus 30 umfasst einen Verschwenkarm 31,
welcher an dem äußeren Schenkel 15 durch
den Stift 29 gehalten wird und an einem Schubstab 32 durch
eine Kugelgelenkanordnung 34 an einem proximalen Ende 35 des
Schubstabes. Der Stift 29 und der Verschwenkarm 31 sind
zusammengesetzt aus, oder beschichtet mit, einem elektrisch isolierenden
Material, welches einen Kurzschluss zwischen dem inneren Element 11 und
dem äußeren Klammerelement 12 verhindert.
Ein proximaler Abschnitt der äußeren Backe 17 wird
mit einem distalen Abschnitt der Schubstange 32 durch einen
Stift 41 verbunden und mit dem inneren Element 11 durch
einen Stift 42 (siehe 3). Der
proximale Abschnitt der äußeren Backe 17 und
des Stiftes 42 sind zusammengesetzt aus, oder beschichtet
mit einem elektrisch isolierenden Material.
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Während des
Betriebs, wenn der Schubstab 32 distal verschoben wird,
verschwenkt sich die äußere Backe 17 entgegen
dem Uhrzeigesinn bezüglich
des Stiftes 42 und wird gleichzeitig distal durch den Schubstift 32 über den
Stift 41 geschoben. Der Schubstab 32 liegt letztendlich
an einem Stopp oder einer Ausstülpung 36 an
dem inneren Element 11 an, wodurch verhindert wird, dass
der Schubstab 32 weiter vorgeschoben wird. Wenn dies auftritt,
stehen die bewegbare Dichtungsoberfläche 19 der äußeren Backe 17 und
die stationäre
Dichtungsoberfläche 18 in einem
nahen Abstand zueinander ohne einander zu kontaktieren, wodurch
ein Kurzschluss verhindert wird. Bevorzugt hält der Stopper 36 einen
minimalen Teilungsabstand von zumindest ungefähr 0,03 mm bis ungefähr 0,15
mm zwischen den Dichtungsoberflächen 18 und 19 aufrecht.
In einem alternativen Ausführungsbeispiel
ist das innere Element 11 anstelle der Verwendung des Stopps 36 entsprechend dimensioniert,
um es dem Schubstab 32 zu ermöglichen daran anzuliegen, um
einen minimalen Teilungsabstand von zumindest ungefähr 0,03
mm bis ungefähr
0,15 mm zwischen den Dichtungsoberflächen 18 und 19 aufrechtzuerhalten.
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Das
innere Element 11 und das äußere Klammerelement 12 sind
an einem jeweiligen Pol eines bipolaren elektrochirurgischen Generators 100 verbunden.
Elektrische Verbinder 22 und 23 sind an den Ringgriffen 20 und 21 angeordnet,
um einen bequemen Verbindungspunkt bereitzustellen. Das innere Element 11 und
die Teile des äußeren Klammerelementes 12 sind
aus einem elektrisch leitenden Material, beispielsweise rostfreiem
Stahl, ausgeformt. Die freigelegten Oberflächen zumindest des inneren Elementes 11 oder
des äußeren Klammerelementes 12,
außer
der Verbinder 22, und 23 der Dichtungsoberflächen 18 und 19,
sind bevorzugt mit einem Isolationsmaterial sprühbeschichtet.
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Die
Charakteristika des bipolaren elektrochirurgischen Stroms werden
durch die Gestaltung des elektrochirurgischen Generators bestimmt.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird der Generator eine Ausgangsleistung aufweist, bei der die Spitze-zu-Spitze-Spannung
130 Volt nicht überschreiten wird.
Dies ist der Fall, da höhere
Spannungen Funkenbildung hervorrufen können, welcher in lokalem Verbrennen
des Gewebes resultieren kann, was in einem Versagen der Gewebeverscheißung resultieren kann.
Das bevorzugte Ausführungsbeispiel
hat einen Generator, der dazu in der Lage ist, einen Hochfrequenzausgangsstrom
von zumindest 2 Ampere RMS herzustellen. Ein hoher elektrischer
Strom ist wichtig, da er das Gewebe ausreichend erhitzt, um das
Kollagen zu schmelzen. Niedrige elektrische Ströme werden häufig schwache Gewebeverschweißungen mit einer
niedrigen Bruchfestigkeit erzeugen.
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Während des
Betriebes wird das Instrument 10 verwendet, um Gewebe zwischen
den Dichtungsoberflächen 18 und 19 zu
greifen. Der Chirurg quetscht die Ringgriffe 20 und 21 zusammen,
was dazu führt,
dass ein Druck auf das Gewebe ausgeübt wird. Die Ratschenzähne 26 und 27 werden
an der angemessenen Ratscheneinstellung miteinander verriegelt,
abhängig
von dem Gewebetypus und der Gewebedicke. Ein bipolarer elektrochirurgischer Strom
wird durch das Instrument 10 und das Gewebe hindurch angewendet,
um das Gewebe dazu zu bringen, zu einer einzigen Masse zu verschmelzen.
Es wird ebenso erwogen, dass das Instrument monopolar sein kann,
wobei entweder das innere Element 11 oder das äußere Klammerelement 12 mit
einem elektrisch leitfähigen
Pfad zum Versorgen mit Energie nur einer der Dichtungsoberflächen 18 und 19 versehen ist.
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Die
Backen 16 und 17 weisen eine Struktur und einen
Querschnitt auf, welcher einem Verbiegen unter einer Belastung widersteht.
Daher werden zum Zwecke der Ingenieursanalyse die Schaftabschnitte 14 und 15 als
ein Hebel durch einen unterstützten Träger angenommen,
sobald die Dichtungsoberflächen 18 und 19 gegenüberliegend
positioniert wurden. Die Länge
dieses idealisierten Hebelträgers
erstreckt sich von dem Schubstabmechanismus 30 zu dem Ort
der jeweiligen Ratschenstummel 24 oder 25. Es
ist möglich,
jeden Schenkel als eine freie Feder zu betrachten, welche eine Federkonstante
aufweist. Jede Ratschenposition ist so gestaltet, dass sie eine bestimmte
Verschlusskraft auf die Backen 16 und 17 überträgt, entgegen
der Bewegung der Rückstellkraft der
freien Feder.
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Die
Federkonstante ist im Allgemeinen eine Funktion des Young Moduls
des Schaftmaterials, des Trägheitsmoments
des Schaftes und der Länge
des Schaftabschnitts 14 und 15. Wenn die Backen 16 und 17 des
Instruments 10 aufeinander zu geschlossen werden, nähert sich
jeder Schaft 14 und 15 einem federgestützten Balken
an. Es wird richtigerweise angenommen, dass die Ablenkung eines
jeden Schenkels 14 und 15 innerhalb des linearen
Bereiches von dessen Belastungsdehnungskurve verbleibt. Das Verhalten
eines solchen Balkens ist für
Materialingenieure wohlbekannt. Eine hohe Federkonstante wird in
hohen Verschlusskräften
zwischen den Dichtungsoberflächen 18 und 19 resultieren.
Genau so wird eine kleine Federkonstante in einer kleinen Verschlusskraft
zwischen den Dichtungsoberflächen 18 und 19 resultieren.
Die Auswahl einer geeigneten Federkonstante wird von der Länge des
Schaftes 14 oder 15 und dem Abstand zwischen den
Ratschenstopps 26 und 27 abhängen.
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Experimentelle
Resultatstudien legen nahe, dass die Größe des Druckes, welcher auf
das Gewebe durch die Dichtungsoberflächen 18 und 19 ausgeübt wird,
für das Bereitstellen
eines richtigen chirurgischen Ergebnisses wichtig ist. Es wurde
gezeigt, dass Gewebedrücke
innerhalb eines Arbeitsbereiches von ungefähr 3 kg/cm2 bis
ungefähr
16 kg/cm2 effektiv zum Abdichten von Arterien
und vaskulären Bündeln sind.
Es ist wünschenswert,
die Federkonstante der Schaftabschnitte 14 und 15 so
in Verbindung mit der Platzierung der Ratschenzähne 26 und 27 einzustellen,
dass aufeinanderfolgende oder diskrete Ratschenpositionen in Drücken innerhalb
des obigen Arbeitsbereiches resultieren. In einem Ausführungsbeispiel
sind die aufeinanderfolgenden Ratschenpositionen 2 mm voneinander
entfernt.
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Der
Druck auf das Gewebe kann in unterschiedlichen Weisen beschrieben
werden. Ingenieure werden erkennen, dass der Betrag des Druckes, der
auf das Gewebe ausgeübt
wird, von dem Oberflächenbereich
des Gewebes abhängt,
welches in Kontakt mit den Dichtungsoberflächen steht. In einem Ausführungsbeispiel
liegt die Breite einer jeden Dichtungsoberfläche 18 im Bereich
von 2 bis 5 mm, und bevorzugt 4 mm Breite, während die Länge einer jeden Dichtungsoberfläche 18 und 19 bevorzugt
im Bereich von 5 bis 20 mm liegt. Es wurde durch Experimente herausgefunden,
dass zumindest eine miteinander verriegelnde Ratschenposition bevorzugt die
Verschlusskraft zwischen ungefähr
400 und 650 g/mm der Dichtungsoberflächenbreite hält. Beispielsweise
liegt, wenn die Breite der Dichtungsoberfläche 18 und 19 4
mm ist, die Verschlusskraft bevorzugt im Bereich von 1600 g bis
2600 g. In einem Ausführungsbeispiel
ist die Verschlusskraft 525 g/mm der Breite, was in einer Verschlusskraft
von 210 g für
eine 4 mm breite Dichtungsoberfläche 18 und 19 resultiert.
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In
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist ein Stopper 37, welcher aus einem Isolierungsmaterial
hergestellt ist, an dem proximalen Ende der äußeren Backe 17 des
Instrumentes 10 angeordnet, um die Ausstülpung 36 beim
Aufrechterhalten eines minimalen Teilungsabstands von zumindest
ungefähr 0,03
mm bis ungefähr
0,15 mm zwischen den Dichtungsoberflächen 18 und 19,
so wie sie in 3 gezeigt sind, zu unterstützen. Der
Stopper 37 reduziert die Möglichkeit von Kurzschlüssen zwischen
den Dichtungsoberflächen 18 und 19.
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Wie
klar wird, kann der Stopper 36 alleine dazu dienen, die
angemessene Spaltdistanz zwischen den gegenüberliegenden Dichtungsoberflächen 18 und 19 während des
Abdichtens aufrecht zu erhalten.
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Ein
Verfahren zum Verwenden des bipolaren elektrochirurgischen Instruments
umfasst die folgenden Schritte. Ein Chirurg ergreift die Ringgriffe 20 und 21 des
Instruments 10, um die Backen 16 und 17 zu manipulieren.
Ein Gefäß oder vaskuläres Gewebe wird
zwischen den einander gegenüber
bringbaren Dichtungsoberflächen 18 und 19 komprimiert.
Die einander gegenüberliegend
bringbaren Dichtungsoberflächen 18 und 19 kommen
bevorzugt in einer zueinander ausgerichteten Gegenüberstellung
aufgrund des Ausrichtungsvorganges der offenen Verriegelungsbox 13 oder
in bestimmten Ausführungsbeispielen
aufgrund des Ausrichtungsvorgangs des Schulterstiftes 34 zusammen.
Der Chirurg lenkt die Schenkelabschnitte 14 und 15 weiter
ab, um die Ratschenzähne 26 und 27 miteinander
zu verbinden. Die Verbindung der Ratschenzähne 26 und 27 halten
den Schaftabschnitt 14 und 15 in deren abgelenkten
Position, um eine konstante Federkraft bereitzustellen, welche als
eine Verschlusskraft auf die Backen 16 und 17 übertragen
wird. Der elektrochirurgische Generator 100 ist mit dem
Instrument 10 durch Verbinder 22 und 23 in
den Ringgriffen 20 und 21 verbunden. Ein elektrischer
Schalter wird verwendet, um einen Schaltkreis zwischen dem Generator
und dem Instrument 10 zu schließen. Der Schalter kann ein Fußschalter,
Handschalter oder automatisiert sein, basierend auf der Befriedigung
einer Reihe elektrischer oder elektromechanischer Parameter. Der elektrochirurgische
Strom fließt
durch einen elektrisch leitfähigen
Pfad an jedem der inneren Elemente 11 und dem äußeren Klammerelement 12,
zwischen deren jeweiligen elektrischen Verbinder 22 oder 23 und
deren jeweiligen Dichtungsoberflächen 18 und 19.
Eine elektrisch isolierende Beschichtung 36 bedeckt im
Wesentlichen das innere Element 11 und das äußere Klammerelement 12,
umfassend die äußere Peripherie
der Backen 16 und 17.
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Unter
Bezugnahme auf 5 ist dort eine perspektivische
Ansicht des elektrochirurgischen Instruments zum Verschmelzen von
Gefäßen in Übereinstimmung
mit einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel gezeigt, wobei
gleiche Referenzzeichen Komponenten anzeigen, die identisch oder ähnlich zu
den Komponenten des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels sind. Dieses
Ausführungsbeispiel
des elektrochirurgischen Instrumentes, welches durch 5 gezeigt
ist, umfasst einen Schneidemechanismus 50, welcher einen
beweglichen Schnittaktuator 52 aufweist. Der Schnittaktuator 52 ist
mit dem inneren Element 11 über einen ersten Stift 54 und
mit einem Stab 56, welcher eine distale Schneidekante 58 aufweist, über einen
zweiten Stift 60 verbunden.
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Der
Schnittaktuator 52 verschwenkt sich im Gegenuhrzeigersinn
bezüglich
des ersten Stiftes 54, um den Stab 56 distal zwischen
die Dichtungsoberflächen 18 und 19 zu
schieben, um Gewebe, welches dort dazwischen geklammert ist, zu
schneiden, so wie es in 6 gezeigt ist. Der Schnittaktuator 52 verschwenkt
sich in der Uhrzeigerrichtung, um den Stab 56 nach einer
Schneideprozedur proximal herauszuziehen. Der Stab 56 und
die distale Schneidekante 58 sind bevorzugt aus einem einteiligen
Teil Metall geformt, welches mit einem Isolationsmaterial beschichtet
ist, um das Hervorrufen eines Kurzschlusses zwischen dem inneren
Element 11 und dem äußeren Klammerelement 12 und
den einander gegenüberliegend
anbringbaren Abdichtungsoberflächen 18 und 19 zu
verhindern.
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Der
Stab 56 kann durch dessen Verbindung mit dem elektrochirurgischen
Generator 100 oder einer anderen RF Quelle zum Heizen der
distalen Schneidekante 58 heiß verbunden sein, zum Schneiden
von Gewebe nur durch das Aufbringen von Hitze auf dieses (Widerstandsheizen) über die
Schnittkante 58 oder zum Schneiden von Gewebe durch sowohl Aufbringen
von Hitze auf dieses und durch das mechanische Schneiden des Gewebes
durch die Schnittkante 58.
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Die
distale Schnittkante 58 kann im Wesentlichen stumpf sein,
wobei sie gesägte
Schnittkanten aufweist, um das Schneiden zu verbessern. Weiterhin
kann der Schneidemechanismus 50 einen federförmigen Aktuator
(nicht gezeigt) umfassen, welcher die Schnittkante 58 schnell
durch das Gewebe hindurch mit einer vorbestimmten Kraft vorschiebt,
welche ausreichend dafür
ist, das Gewebe entlang einer Dichtungsebene oder zwischen zwei
Dichtungen zu schneiden.
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Das
elektrochirurgische Instrument der vorliegenden Erfindung kann ebenso
einen Schneidemechanismus aufweisen, der eine bogenförmige Schneidevorrichtung
aufweist, die in einem Kanal innerhalb einer der Backen 16 und 17 zurückgezogen ist.
Die bogenförmige
Schneidevorrichtung ist dazu in der Lage, Gewebe durch Rotieren
zu schneiden. Es wird dafür
gesorgt, dass, um mit dem Schneideelement Gewebe entlang einer Dichtung
zu schneiden, der Chirurg das Gewebe abdichten muss, um die Dichtung
auszubilden, und dann das Gewebe an einem davon unterschiedlichen
Ort wieder ergreifen muss, so dass die Schneidevorrichtung entlang
der Dichtung schneidet. Die Schneidevorrichtung kann auch in der
Längsrichtung
geformt sein und eine Ausnehmung innerhalb eines mittleren Abschnittes
einer der Backen 16 und 17 aufweisen. Der zentrale
Abschnitt ist mit der Abdichtung ausgerichtet. Der Chirurg kann
dann das Gewebe entlang der Dichtung durch ein Herausschieben der
Schneidevorrichtung schneiden, ohne das Gewebe erneut ergreifen
zu müssen.
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7 zeigt
eine Seitenansicht des elektrochirurgischen Instrumentes zum Verschmelzen
von Gefäßen in Übereinstimmung mit
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel,
welches unterschiedlich große
Stopfen 70 an dem proximalen Ende des elektrochirurgischen
Instrumentes zum Steuern des Teilungsabstands zwischen den Backen 16 und 17 an
dem distalen Ende verwendet. Der Chirurg kann einen der unterschiedlich
großen
Stopfen 70 zum Einpassen innerhalb eines Stopfenloches 72 zum
Steuern des Teilungsabstands zwischen den Backen 16 und 17 abhängig von
der Gewebedicke und dem Typus auswählen. Ein jeder Stopfen umfasst
bevorzugt eine Beschriftung an der äußeren Oberfläche, welche
den zu diesem korrespondierenden minimalen Teilungsabstand anzeigt,
wenn er verwendet wird, um den Teilungsabstand zu steuern.
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8 ist
eine Seitenansicht des elektrochirurgischen Instrumentes für die Gefäßverschmelzung in Übereinstimmung
mit einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, welches einen
schraubenähnlichen
Mechanismus 80 an dem proximalen Ende des elektrochirurgischen
Instrumentes zum Steuern des Teilungsabstands zwischen den Backen 16 und 17 an
deren distalem Ende verwendet. Der schraubenähnliche Mechanismus 80 umfasst
eine Schraube 82, welche dazu in der Lage ist, zum Steuern
des Teilungsabstands zwischen den Backen 16 und 17 in das
innere Element 11 eingeschraubt und herausgeschraubt zu
werden.
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Es
ist klar, dass ein Fachmann das elektrochirurgische Instrument der
vorliegenden Offenbarung so gestalten kann, dass es einen Zugstabmechanismus
umfasst anstatt des Schubstabmechanismus. Solch ein Instrument würde ähnlich in
der Gestaltung sein wie das Instrument der vorliegenden Offenbarung,
aber ein stationäres äußeres Element und
ein bewegbares inneres Element aufweisen, welches den Zugstabmechanismus
aufweist. Da das bewegbare innere Element sich bezüglich des
stationären äußeren Elementes
bewegt, würde
ein Zugstab des Zugstabmechanismus eine der Dichtungsbacken heranziehen,
um sich in Richtung der gegenüberliegenden
Dichtungsbacke zu bewegen, um Gefäße, Gewebe und ähnliches
abzudichten oder zu verschmelzen. Es ist ebenso klar, dass ein Fachmann
das elektrochirurgische Instrument der vorliegenden Offenbarung
so gestalten kann, dass es das innere Element 11 bewegbar
macht und das innere Element 11 mit der offenen Verriegelungsbox 13 versieht.
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Aus
dem Vorhergenannten und unter Bezugnahme auf die unterschiedlichen
Figurenzeichnungen werden die Fachleute erkennen, dass bestimmte Modifikationen
ebenso an der vorliegenden Offenbarung durchgeführt werden können, ohne
vom Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Zum Beispiel
kann es bevorzugt sein, andere Merkmale dem Instrument 10 hinzuzufügen, beispielsweise
eine Gliederungsanordnung, um die Backenelemente 16 und 17 axial
relativ zu dem inneren Element 11 und dem äußeren Klammerelement 12 zu verschieben.
Die Gewebekontaktoberflächen
können mit
Radien versehene Kanten umfassen, um das Abdichten zu erleichtern
und eine mögliche
Kollateralbeschädigung
des Gewebes während
der Abdichtung zu verhindern. Das Instrument kann eine Lichtquelle
oder ein Endoskop umfassen, welches selektiv an dem inneren Element 11 oder
dem äußeren Klammerelement 12 anbringbar
ist oder an einem anderen Teil des Instruments (beispielsweise proximal der
Backenelemente 16 und 17) oder welches integral
mit einem oder mehreren Teilen des Instruments 10 verbunden
ist. Wie klar ist, kann die Lichtquelle selbst versorgend oder mit
einer optischen Quelle verbindbar sein, welche entfernt relativ
zu dem Operationsort angeordnet ist.
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Während unterschiedliche
Ausführungsbeispiele
der Offenbarung in den Zeichnungen gezeigt und hierin beschrieben
wurden, ist nicht beabsichtigt, dass die Offenbarung hierauf beschränkt ist,
da beabsichtigt ist, dass die Offenbarung so breit in ihrem Umfang
ist wie es der Stand der Technik erlaubt und dass die Beschreibung
entsprechend gelesen wird. Daher sollte die obige Beschreibung nicht
als beschränkend
ausgelegt werden, sondern lediglich als beispielhaft für die bevorzugten
Ausführungsbeispiele.
Die Fachleute werden andere Modifikationen innerhalb des Umfangs
der Ansprüche,
die hieran baigefügt
sind, erwägen.