DE102009047701A1 - Crimpverbindung mit unterschiedlichen Crimphöhen - Google Patents
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Abstract
Bei einer Crimpverbindung (1) zwischen einem Metallkontakt (2) und dem Leitungsende (3) einer ein- oder mehrlitzigen, elektrischen Leitung (4), wobei der Metallkontakt (2) zwei einander gegenüber liegende Crimplaschen (5a, 5b) aufweist, die um das Leitungsende (3) herum zu einer in sich geschlossenen Crimpummantelung (7) umgebogen und unter plastischer Verformung des Leitungsendes (3) verpresst sind, weist erfindungsgemäß die Crimpummantelung (7) in Längsrichtung (8) des Metallkontakts (2) mindestens zwei Längsabschnitte (9, 10) mit unterschiedlichen Crimphöhen (h1, h2) auf.
Description
- Die Erfindung geht aus von einer Crimpverbindung nach der Gattung des Anspruchs 1.
-
5a –5c zeigen eine aus dem Stand der Technik bekannte Crimpverbindung101 zwischen einem Metallkontakt102 und dem abisolierten Leitungsende103 einer mehrlitzigen Einzelader-Leitung104 . Der Metallkontakt102 weist zwei einander gegenüber liegende Crimplaschen105 auf, die um die Kupferlitzen106 des abisolierten Leitungsendes103 herum zu einer in sich geschlossenen Crimpummantelung („Leitercrimp”)107 umgebogen und unter plastischer Verformung der Litzen106 verpresst sind. Im unverpressten Zustand („Neuzustand”) bilden die beiden Crimplaschen105 zunächst eine U- oder V-förmige Aufnahme, in welche die Litzen106 eingelegt und mithilfe eines zweiteiligen Crimpwerkzeuges (Ambos und Stempel) verpresst werden. Beim Verpressen werden die Crimplaschen105 nach innen gebogen und stützen sich bei dem in5c gezeigten, so genannten B-Crimp nach dem Verpressen gegenseitig ab. Die ursprünglich runden Litzen106 werden wabenförmig verpresst. Je nach Crimphöhe h wird mehr oder weniger Litzenmaterial in Längsrichtung108 des Metallkontakts102 aus der Crimpzone gedrückt. Ab einer bestimmten Crimphöhe, wenn alle Zwischenräume verpresst sind, ist der in5c gezeigte ideale Crimpquerschnitt erreicht. Wird die Crimphöhe weiter reduziert, fließt das weiche Kupfer aus dem Crimpbereich heraus, und der Querschnitt und damit auch die Festigkeit der Crimpverbindung101 nehmen ab. Der Metallkontakt102 weist noch weitere, sich einander gegenüber liegende Crimplaschen109 auf, die um die Isolierung der mehrlitzigen Einzelader-Leitung104 herum zu einem Isolationscrimp110 umgebogen und verpresst sind, um den Metallkontakt102 und die Isolierung der mehrlitzigen Einzelader-Leitung104 mechanisch miteinander zu fixieren. - Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass die Festigkeit einer solchen bekannten Crimpverbindung nicht bei allen Anwendungen ausreicht. Durch Temperaturwechsel und Bewegungen der Leitung können die Crimpverbindungen hochohmig werden.
- Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Festigkeit einer Crimpverbindung zu verbessern.
- Vorteile der Erfindung
- Erfindungsgemäß sind mindestens zwei Crimplängsabschnitte mit unterschiedlichen Crimphöhen vorgesehen. Durch die neuartige Versteifung der Crimplaschen im Leitercrimp in Längsrichtung zusammen mit der bestehenden Verpressung in Querrichtung wird eine höhere Crimpverpressung erreicht und die Crimpverbindung hält den auftretenden Belastungen stand. Bei Temperaturwechsel gehen die Crimplaschen in Querrichtung zur Kontaktlängsachse nicht auseinander, wodurch die Verpressung im Leitercrimp verbessert wird. Durch den Übergang zwischen den Crimphöhen werden Längsbewegungen der Litzen innerhalb der Crimpummantelung verhindert. Durch den Übergang vom normalen Verpressungsgrad in den Bereich mit überhöhter Verpressung ist sichergestellt, dass die Crimpverbindung in jedem Fall „gasdicht” ist.
- Zusätzlich oder alternativ wird die Innenoberfläche der Crimpummantelung so verändert, dass kleine, scharfkantige, keilförmige und erhabene Spitzen, ähnlich wie die einer Feile, eingeprägt sind. Diese Spitzen bohren sich beim Crimpen in das Kupfer der Leitungslitzen und erhöhen die Haftung.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
- Zeichnungen
- Verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Gegenstands sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit einer Höhenstufe in einer perspektivischen Draufsicht (1a ), in einer Seitenansicht (1b ) und in einer Querschnittansicht (1c ) gemäß Ic-Ic in1b ; -
2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit einer Höhenstufe in einer Seitenansicht analog zu1b ; -
3 ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit zwei Höhenstufen in einer Seitenansicht analog zu1b ; -
4 ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit innenseitig geriffelten Crimplaschen in einem Längsschnitt; und -
5 eine Crimpverbindung nach dem Stand der Technik in einer perspektivischen Draufsicht (5a ), in einer Seitenansicht (5b ) und in einer Querschnittansicht (5c ) gemäß dem Schnitt Vc-Vc in5b . - Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
1a bis1c zeigen eine erfindungsgemäße Crimpverbindung1 zwischen einem aus Blech gefertigten Metallkontakt2 und dem abisolierten Leitungsende3 einer mehrlitzigen Einzelader-Leitung4 . Der Metallkontakt2 weist zwei einander gegenüber liegende Crimplaschen5a ,5b auf, die um die Kupferlitzen6 des abisolierten Leitungsendes3 herum zu einer in sich geschlossenen Crimpummantelung („Leitercrimp”)7 umgebogen und unter plastischer Verformung der Litzen6 verpresst sind. Genauer gesagt werden beim Verpressen die Crimplaschen5a ,5b nach innen gebogen und stützen sich bei dem in1c gezeigten, so genannten B-Crimp nach dem Verpressen gegenseitig ab. Die Crimpummantelung7 weist in der Längsrichtung8 des Metallkontakts2 zwei Längsabschnitte9 ,10 mit unterschiedlichen Crimphöhen h1, h2 auf, die durch eine quer zur Längsrichtung8 verlaufende Höhenstufe11 voneinander getrennt sind, welche durch plastische Verformung der Crimpummantelung7 gebildet ist. - Der Metallkontakt
2 weist noch zwei weitere, einander gegenüber liegende Crimplaschen12a ,12b auf, die um die isolierte Leitung4 herum zu einer hier ebenfalls geschlossenen Crimpummantelung („Isolationscrimp”)13 umgebogen und verpresst sind, um den Metallkontakt2 und die Isolierung der Leitung4 aneinander zu fixieren. - Wie in
1c gezeigt, ist in dem Längsabschnitt9 mit der größeren Crimphöhe h1 der ideale Crimpquerschnitt erreicht, in dem die ursprünglich runden Litzen6 nun wabenförmig verformt sind und alle ursprünglich vorhandenen Zwischenräume nun ausgefüllt sind. In dem Längsabschnitt10 mit der kleineren Crimphöhe h2 sind die Litzen6 noch stärker verpresst, wodurch im verpressten Litzenverbund eine der Höhenstufe11 entsprechende Stufe (nicht gezeigt) vorhanden ist. - Von der in
1 gezeigten Crimpverbindung1 , bei welcher der Längsabschnitt10 mit der geringeren Crimphöhe h2 dem äußersten Leitungsende3 abgewandt ist, unterscheidet sich die in2 gezeigte Crimpverbindung21 lediglich dadurch, dass hier die beiden Längsabschnitt9 ,10 vertauscht angeordnet sind, also hier der Längsabschnitt10 mit der geringeren Crimphöhe h2 dem äußersten Leitungsende3 zugewandt ist. - Die in den
1 und2 gezeigte Crimpgeometrie mit der höheren Crimpverpressung und mit der Höhenstufe11 erhöht die Festigkeit der Crimpummantelung7 und hat folgende Vorteile: - – Bei einem Temperaturanstieg gehen die Crimplaschen
5a ,5b quer zur Längsrichtung8 nicht auseinander. Dadurch wird die Verpressung in der Crimpverbindung1 ,21 verbessert. - – Wie in
1b und2 durch Pfeile angedeutet ist, ist durch die Höhenstufe11 die Haltekraft in Richtung vom Längsabschnitt9 zum Längsabschnitt10 , also in Richtung von der größeren (h1) zur kleineren Crimphöhe h2, erhöht, wodurch Längsbewegungen der Litzen6 in der Crimpummantelung7 verhindert werden. - – Durch den Übergang vom normalen Verpressungsgrad des Längsabschnitts
9 in den Längsabschnitt10 mit überhöhter Verpressung ist sichergestellt, dass die Crimpverbindung1 ,21 in jedem Fall „gasdicht” ist. - Im Unterschied zu den Crimpverbindungen
1 ,21 mit ihren jeweils zwei Längsabschnitten9 ,10 weist bei der in3 gezeigten Crimpverbindung31 die Crimpummantelung7' in Längsrichtung8 drei Längsabschnitte9' ,10' ,9' auf, von denen der mittlere Längsabschnitt10' eine geringere Crimphöhe h2 als die beiden äußeren Längsabschnitte9' aufweist. Die beiden äußeren Längsabschnitte9' weisen die gleiche größere Crimphöhe h1 auf. Der mittlere Längsabschnitt10 ist von den beiden äußeren Längsabschnitten9' jeweils durch eine quer zur Längsrichtung8 des Metallkontakts2 verlaufende Höhenstufe11 der Crimpummantelung7' getrennt. Die beiden äußeren Längsabschnitte9' mit der größeren Crimphöhe h1 weisen den idealen Crimpquerschnitt auf, in dem die ursprünglich runden Litzen6 nun wabenförmig verformt sind und alle ursprünglich vorhandenen Zwischenräume nun ausgefüllt sind. In dem mittleren Längsabschnitt10 mit der kleineren Crimphöhe h2 sind die Litzen6 noch stärker verpresst, wodurch im verpressten Litzenverbund zwei den beiden Höhenstufen11 entsprechende Stufen (nicht gezeigt) vorhanden sind. Wie durch Pfeile angedeutet ist, ist durch die Höhenstufen11 die Haltekraft in beiden Längsrichtung erhöht und gleich groß, wodurch Längsbewegungen der Litzen6 in der Crimpummantelung7' verhindert werden. - Anders als in
3 weisen bei einem nicht gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel die beiden äußeren Längsabschnitte9' die geringere Crimphöhe h2 und der mittlere Längsabschnitt10' die größere Crimphöhe h1 auf. - Die Crimpverbindungen
1 ,21 ,31 mit erhöhter innerer Verpressung werden hergestellt, indem der Metallkontakt2 auf seiner gesamten Crimplänge in einem ersten Schritt konventionell gecrimpt wird und dann in einem zweiten Schritt der Längsabschnitt10 ,10' in die Crimpummantelung7 ,7' durch einen nachträglichen zweiten Schritt mit höherer Verpressung gecrimpt wird. Dieser zweite Schritt kann im gleichen Werkzeug oder in einem zweiten separaten Werkzeug erfolgen. - Die Crimpverbindungen
1 ,21 ,31 mit erhöhter innerer Verpressung kann auch in einem Werkzeug in einem Arbeitsschritt hergestellt werden. - Wie in
4 gezeigt, kann die dem abisolierten Leitungsende3 zugewandte Innenoberfläche der beiden Crimplaschen5a ,5b und des dazwischen liegenden Verbindungsbereichs40 des Metallkontakts2 mit Vorsprüngen41 versehen sein. Wie gezeigt, können diese Vorsprünge41 insbesondere als kleine, scharfkantige, keilförmige und erhabene Spitzen, ähnlich wie bei einer Feile, eingeprägt sind. Diese Riffelstruktur bohrt sich dann beim Crimpen in das Kupfer der Litzen6 und erhöht so die Haftung.
Claims (8)
- Crimpverbindung (
1 ;21 ;31 ) zwischen einem Metallkontakt (2 ) und dem Leitungsende (3 ) einer ein- oder mehrlitzigen, elektrischen Leitung (4 ), wobei der Metallkontakt (2 ) zwei einander gegenüber liegende Crimplaschen (5a ,5b ) aufweist, die um das Leitungsende (3 ) herum zu einer in sich geschlossenen Crimpummantelung (7 ;7' ) umgebogen und unter plastischer Verformung des Leitungsendes (3 ) verpresst sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimpummantelung (7 ;7' ) in Längsrichtung (8 ) des Metallkontakts (2 ) mindestens zwei Längsabschnitte (9 ,10 ;9' ,10' ,9' ) mit unterschiedlichen Crimphöhen (h1, h2) aufweist. - Crimpverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Längsabschnitte (
9 ,10 ) durch eine quer zur Längsrichtung (8 ) des Metallkontakts (2 ) verlaufende Höhenstufe (11 ) der Crimpummantelung (7 ) voneinander getrennt sind. - Crimpverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsabschnitt (
10 ) mit der geringeren Crimphöhe (h2) oder der Längsabschnitt (9 ) mit der höheren Crimphöhe (h1) dem freien Leitungsende (3 ) zugewandt ist. - Crimpverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimpummantelung (
7' ) in Längsrichtung (8 ) des Metallkontakts (2 ) mindestens drei Längsabschnitte (9' ,10' ,9' ) aufweist, von denen der mittlere Längsabschnitt (10' ) eine geringere oder größere Crimphöhe (h2, h1) als die beiden äußeren Längsabschnitte (9' ,9' ) oder umgekehrt aufweist. - Crimpverbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Längsabschnitt (
10' ) von den beiden äußeren Längsabschnitten (9' ,9' ) jeweils durch eine quer zur Längsrichtung (8 ) des Metallkontakts (2 ) verlaufende Höhenstufe (11 ) der Crimpummantelung (7' ) getrennt ist. - Crimpverbindung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden äußeren Längsabschnitte (
9' ,9' ) die gleiche größere Crimphöhe (h1; h2) aufweisen. - Crimpverbindung gemäß Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Leitungsende (
3 ) zugewandte Innenoberfläche der beiden Crimplaschen (5a ,5b ) und/oder des dazwischen liegenden Verbindungsbereichs (40 ) des Metallkontakts (2 ) mit Vorsprüngen (41 ), insbesondere Spitzen, versehen ist. - Verfahren zum Herstellen einer Crimpverbindung (
1 ;21 ;31 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Metallkontakt (2 ) auf seiner gesamten Crimplänge in einem ersten Schritt konventionell gecrimpt wird und dann in einem zweiten Schritt der Längsabschnitt (10 ,10' ) mit der geringeren Crimphöhe (h2) in die Crimpummantelung (7 ,7' ) durch einen nachträglichen zweiten Schritt mit höherer Verpressung gecrimpt wird.
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