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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines mit Flusen beaufschlagten Bauteils eines Trockners mit flüssigem Spülmedium, welche einen über dem Bauteil angeordneten Diffusor zum Verteilen des Spülmediums aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Trockner mit einer derartigen Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen eines Bauteils eines Trockners mit flüssigem Spülmedium.
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Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen und Verfahren zum Reinigen eines mit Flusen beladenen Bauteils eines Trockners bekannt.
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Bei einem aus der
EP 1 005 767 B1 bekannten Verfahren zum Reinigen eines Abschnitts einer Prozessluftführung in einem Haushaltwäschetrockner wird während einer Reinigungsphase für eine bestimmte Zeitdauer ein Abschnitt der Prozessluftführung, in dem sich Verunreinigungen oder Flusen absetzen, mit einer Flüssigkeit geflutet. Dies kann insbesondere ein Abschnitt der Prozessluftführung sein, in dem sich ein Wärmetauscher zum Kondensieren von in der Prozessluft befindlicher Feuchtigkeit befindet. Die Flüssigkeit wird am Ende der Reinigungsphase aus dem gefluteten Abschnitt entfernt. Bedingt durch die Unterbrechung des Trocknungsvorgangs in der Reinigungsphase wird der Gesamtprozess des Wäschetrocknens verlängert und erfordert zusätzliche Steuerungs- und Abdichtungsmaßnahmen.
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Eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art sind der Veröffentlichung
DE 10 2007 016 074 A1 zu entnehmen. Diese beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen eines innerhalb eines Prozessluftkreislaufes eines Wasch- und Wäschetrockners angeordneten Bauteils, insbesondere eines Verdampfers einer Kondensatoreinheit. Dazu wird aus dem Prozesskreislauf ausgeschiedenes Kondensat zunächst in einer Kondensatwasserwanne aufgefangen, aus der es dann zu einem oberhalb des Verdampfers vorgesehenen Spülbehälter gepumpt wird. Durch schlagartiges Öffnen eines Ablassventils des Spülbehälters gelangt das Kondensat als Wasserschwall auf oder an das zu reinigende Bauteil. Hierbei ist jedoch das Spülwasser mit Flusen behaftetes Kondensat. Dies führt zu einer nicht in jedem Fall vollständigen und optimalen Reinigung und birgt die Gefahr einer Langzeitverschmutzung des Bauteils.
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Darüber hinaus ist eine Vorrichtung zum Reinigen eines Flusensiebs in einem Wäschetrockner bekannt. Dazu ist in 1 eine schematische beispielhafte Schnittdarstellung eines Wäschetrockners 1 gezeigt. Dieser umfasst eine Trommel 2, welche sich um eine senkrecht zur Figurenebene erstreckende Rotationsachse drehen kann und zur Aufnahme von Wäschestücken ausgebildet ist. Die Beschickung der Trommel 2 erfolgt über eine Beschickungsöffnung 3. Der Wäschetrockner 1 umfasst eine in der Figur nicht näher gekennzeichnete Prozessluftführung, über welche Prozessluft in die Trocknungskammer bzw. die Trommel 2 geleitet wird und dort Feuchtigkeit aufnimmt. Diese dann feuchte Prozessluft wird dann wieder aus der Trommel 2 ausgeleitet; sie ist mit feinen Fasern und Partikeln beladen, die sie von den Wäschestücken, an denen sie vorbeigeströmt ist, weggeführt hat; diese Fasern und Partikel werden herkömmlich als Flusen bezeichnet. Die Flusen werden zu einem überwiegenden Anteil von einem hinter dem Austritt aus der Trommel 2 in der Prozessluftführung angeordneten Flusensieb 4 aus der Prozessluft gefiltert. Zur Reinigung dieses Flusensiebs 4, welches unterhalb der Trommel 2 angeordnet ist, sind eine entsprechende Vorrichtung und ein flüssiges Spülmedium vorgesehen. Das Spülmedium kann beispielsweise das im Betrieb des Wäschetrockners 1 anfallende Kondensat sein. Das Spülmedium wird in einem nicht dargestellten Behälter bevorratet und über ein Fallrohr 5 in einen seitlichen Zulauf 6 eines Diffusors 7 der Vorrichtung in den Diffusor 7 geleitet. Der Diffusor 7 ist oberhalb des Flusensiebs 4 angeordnet. Aufgrund der Ausgestaltung des Diffusors 7 und der erforderlichen seitlichen Zuleitung des Spülmediums wird dieses Spülmedium im Diffusor 7 gemäß den Strömungsrichtungen, die durch die Pfeile P1 dargestellt sind, zu dem Flusensieb 4 geleitet. Die Strömungsrichtung weist eine sehr große Komponente in horizontaler Richtung auf, so dass sich bei frontseitiger Betrachtung eine Strömungsrichtung schräg nach rechts unten ergibt. Dadurch entsteht jedoch eine relativ ungleichmäßige Strömungsverteilung auf dem Flusensieb 4, und dadurch ergibt sich eine ungleichmäßige Reinigung. in der Darstellung gemäß 1 ist in diesem Zusammenhang der linke untere Teil des Flusensiebs 4 nicht oder nur sehr schlecht mit Spülflüssigkeit überströmbar, und daher ist auch dort die Reinigung von Flusen und das Abspülen dieser Flusen nur eingeschränkt möglich.
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Da durch die Beschickungsöffnung 3 oberhalb des Flusensiebs 4 ein Zulauf des Spülmediums zum Flusensieb 4 nur seitlich erfolgen kann, wie es in 1 dargestellt ist, hat die Flüssigkeit mit der bekannten Ausgestaltung des Diffusors 7 eine sehr starke horizontale Strömungskomponente.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Reinigen eines mit Flusen beaufschlagten Bauteils eines Trockners zu schaffen, mit der eine gleichmäßigere Reinigung des Bauteils erreicht werden kann. Ebenso ist es entsprechende Aufgabe, einen Trockner sowie ein geeignetes Verfahren zum Reinigen eines mit Flusen beaufschlagten Bauteils eines Trockners im Hinblick auf eine verbesserte Entfernung der Flusen zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung, einen Trockner und ein Verfahren gemäß den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Patentanspruchs gelöst.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen eines Bauteils eines Trockners mit flüssigem Spülmedium umfasst einen Diffusor, welcher zur Verteilung des Spülmediums ausgebildet ist und welcher über dem zu reinigenden Bauteil angeordnet ist. Der Diffusor umfasst einen über seine Breite sich erstreckenden Verteilungskanal zum Verteilen des in den Diffusor eingeleiteten Spülmediums und einen strömungstechnisch mit dem Verteilungskanal gekoppelten Überlaufbereich, mit welchem das Spülmedium mit vertikaler Strömungsrichtung nach unten zu dem Bauteil leitbar ist.
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Bei einer derartigen Ausgestaltung, bei der das Spülmedium bei frontseitiger Betrachtung des Trockners quasi in im Wesentlichen senkrechter Strömungsrichtung und somit ohne horizontale Strömungskomponente gemäß der Zulaufrichtung des Spülmediums in den Diffusor nach unten zu dem Bauteil geleitet wird, können quasi alle Bereiche des Bauteils mit diesem Spülmedium gespült werden, und ein deutlich verbesserter Reinigungseffekt kann erzielt werden. Da nicht mehr, wie im Stand der Technik gemäß 1 aufgrund des Zulaufs und der Ausgestaltung des dortigen Diffusors quasi eine bei frontseitiger Betrachtung schräge Strömungsrichtung auftritt, sondern diese Strömungsrichtung beim erfindungsgemäßen Diffusor weitgehend vertikal nach unten orientiert ist, können gerade auch im Zulaufbereich und an den unteren Stellen des Bauteils verbesserte Reinigungswirkungen gewährleistet werden.
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Vorzugsweise erstreckt sich der Überlaufbereich über die gesamte Breite des Verteilungskanals. Durch diese Abstimmung der Ausmaße kann auch das Bereitstellen des Spülmediums vom Verteilungskanal in den Überlaufbereich über die gesamte Breite sehr gleichmäßig erfolgen, so dass auch diesbezüglich nicht unerwünscht starke Schwankungen des Stroms des Spülmediums über die Breite eines Überlaufbereichs auftreten, so dass auch hier quasi über die gesamte Breite ein gleichmäßiger Zulauf in das zu reinigende Bauteil gewährleistet werden kann.
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Vorzugsweise ist der Verteilungskanal positionell betrachtet unter dem Überlaufbereich ausgebildet. Durch eine derartige Ausgestaltung kann zunächst ein ungehinderter Zulauf des Spülmediums in den Diffusor gewährleistet werden und zunächst der Verteilungskanal entsprechend geflutet werden. In dem Verteilungskanal sind über seine gesamte Breite quasi keine Strömungshindernisse ausgebildet, so dass die Füllung auch sehr schnell und über die gesamte Breite gleichmäßig erfolgen kann. Durch die Übereinander-Anordnung des Verteilungskanals und des Überlaufbereichs kann auch die Zuleitung des Spülmediums über den Überlaufbereich zum zu reinigenden Bauteil dosierter und abgestimmter über die gesamte Breite erfolgen.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Überlaufbereich zumindest zwei, insbesondere mehrere Kammern, über seine Breite betrachtet, aufweist, die durch Rippen begrenzt sind, wobei die Rippen quer zur Einströmrichtung des Spülmediums in dem Verteilungskanal angeordnet sind. Durch diese Ausgestaltung wird eine besonders vorteilhafte Möglichkeit bereitgestellt, um zum einen die Einströmung des Spülmediums in das Bauteil mit vertikaler Strömungsrichtung und zum anderen über die gesamte Breite das Einströmen mit möglichst gleichem Strömungsdruck zu gewährleisten. Das Reinigungsergebnis kann durch diese Ausgestaltung mit besonderer Güte erzielt werden.
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Durch diese auch im Hinblick auf ihre Orientierung besonders spezifisch angebrachten Rippen werden somit quasi oberhalb vom Verteilungskanal separate abgegrenzte Flutungsbecken gebildet, wobei durch diese Rippen ein unerwünschtes Überlaufen und Überschwappen zwischen den Kammern vermieden ist. Auch dadurch kann das Einströmen des Spülmediums in das zu reinigende Bauteil im Hinblick auf die vertikale Strömungsrichtung verbessert werden, und durch das Vermeiden von Überschwappungen das Auftreten großer schräg ausgebildeter Strömungsrichtungen des in das Bauteil einströmenden Spülmediums verhindert werden.
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Vorzugsweise sind die Rippen in einem Abstand zwischen 10 mm und 80 mm, insbesondere bei 40 mm, angeordnet. Dadurch ergeben sich besonders geeignete Volumina für diese Kammern im Hinblick auf deren Anzahl und deren schnellen Befüllmöglichkeit sowie deren sehr vertikal gerichtete Abgabe des Spülmediums in das Flusensieb.
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Vorzugsweise erstreckt sich eine Rippe über die gesamte Tiefe des Überlaufbereichs und bildet somit eine voll geschlossene Trennwand zwischen zwei Kammern.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Überlaufbereich Umlenkungen für das Spülmedium aufweist, durch welche das von dem Verteilungskanal nach oben strömende Spülmedium in einer Kammer des Überlaufbereichs in Richtung eines Auslasses einer Kammer nach unten umgelenkt ist. Durch eine derartige Ausgestaltung ist das besonders dosierte Überlaufen und Einbringen des Spülmediums von dem Diffusor in das Bauteil gewährleistet und eine besonders genau gerichtete Strömungsrichtung im Hinblick auf das vertikale Einströmen des Spülmediums in das zu reinigende Bauteil realisiert. Auch dies trägt besonders vorteilhaft dazu bei, dass ein erwünschtes Überschwappen vom Diffusor in das zu reinigende Bauteil vermieden wird und ein sehr dosiertes und gerichtetes Einströmen des Spülmediums zu dem Bauteil erreicht werden kann. Nicht zuletzt wird dadurch auch gewährleistet, dass erst bei einem gewissen Befüllungsgrad des Verteilungskanals ein Überströmen in den Überlaufbereich und von dort zu dem zu reinigenden Bauteil gewährleistet wird.
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Vorzugsweise ist ein Auslasskanal des Überlaufbereichs zu seinem Auslass hin verjüngt ausgebildet. Auch dadurch werden die Strömungsdosierung, die Vorgabe der Strömungsrichtung und das gezielte Einströmen in das Bauteil verbessert.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Verteilungskanal und der Überlaufbereich so angeordnet und strömungstechnisch gekoppelt sind, dass das in den Verteilungskanal einströmende Spülmedium den Verteilungskanal über seine gesamte Breite flutet und nach vollständiger Befüllung des Verteilungskanals automatisch ein Staudruck aufgebaut ist, durch welchen das Spülmedium in den Überlaufbereich gedrückt wird und über die Auslässe im Überlaufbereich vertikal nach unten das Bauteil überströmt. Es wird durch eine sehr angepasste positionelle Ordnung des Verteilungskanals und des Überlaufsbereichs sowie deren explizite Formgestaltung quasi ein strömungstechnischer Automatismus geschaffen, mit dem sowohl die Befüllung des Diffusors schnell und über die Breite gleichmäßig erfolgen kann und darüber hinaus der äußert präzise und dosierte und sehr gerichtete Strömungszulauf in das Bauteil, das von Flusen zu reinigen ist, automatisch erreicht wird.
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Vorzugsweise ist der Verteilungskanal an seiner dem Überlaufbereich zugewandten Seite verjüngt ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung kann auch ein frühzeitiges und unerwünschtes Überschwappen von Spülmedium beim Befüllen des Verteilungskanals in den Überlaufbereich und von diesem in unerwünschter Weise zu diesem Zeitpunkt zu dem Bauteil verhindert werden. Darüber hinaus kann durch diese Ausgestaltung des Verteilungskanals auch der besonders präzise Aufbau des erforderlichen Staudrucks gewährleistet werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich der Verteilungskanal und der Überlaufbereich über die gesamte Breite des Bauteils, insbesondere eines Flusensiebs des Trockners, erstrecken. Durch diese Dimensionierung kann quasi über die gesamte Breite eine vertikale Einströmung des Spülmediums in das Bauteil gewährleistet und eine nahezu vollständig und gleichmäßige Reinigung des Bauteils ermöglicht werden.
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Vorzugsweise ist ein Zulauf für Spülmedium zum Verteilungskanal seitlich an dem Diffusor und an einem Ende des Verteilungskanals ausgebildet. Dies ist in Breitenrichtung des Diffusors betrachtet entsprechend ausgebildet.
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Insbesondere ist der Verteilungskanal rinnenartig ausgebildet und an seiner dem zu reinigenden Bauteil zugewandten Unterseite geschlossen ausgebildet. Diese nach oben zum Überlaufbereich hin offene Ausgestaltung ermöglicht bei vollständiger Befüllung des Verteilungskanals eine automatische Überströmung des Spülmediums in den Überlaufbereich.
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Insbesondere ist der Diffusor mit seinem Verteilungskanal und seinem Überlaufbereich einstückig ausgebildet. Vorzugsweise ist diesbezüglich ein Kunststoffteil realisiert, so dass ein fertigungstechnisch sehr einfach und kostengünstig herstellbares Teil geschaffen ist. Darüber hinaus kann durch diese Einstückigkeit die Bauteilanzahl der Vorrichtung reduziert werden. Nicht zuletzt werden durch diese Einstückigkeit Montagetoleranzen zwischen dem Verteilungskanal und dem Überlaufbereich verhindert, so dass gerade im Hinblick auf die strömungstechnische Kopplung eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung realisiert ist und die Beeinträchtigung des strömungstechnischen Wirkprinzips aufgrund von Montagetoleranzen, die bei separaten Bauteilen auftreten könnten, vermieden wird.
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Nicht zuletzt kann durch eine derartige Ausgestaltung auch eine gewichtsreduzierte Vorrichtung bereitgestellt werden.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Trockner, insbesondere einen Wäschetrockner oder einen Waschtrockner, mit zumindest einem mit Flusen beaufschlagbaren Bauteil und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung oder einer vorteilhaften Ausgestaltung davon, welche zum Reinigen dieses Bauteils ausgebildet und angeordnet ist.
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Demgemäß weist der erfindungsgemäße Trockner neben dem zumindest einen mit Flusen beaufschlagbaren Bauteil eine Vorrichtung zum Reinigen des Bauteils mit flüssigem Spülmedium auf, welche Vorrichtung einen über dem Bauteil angeordneten Diffusor zum Verteilen des Spülmediums aufweist. Der Diffusor weist dabei einen über seine Breite sich erstreckenden Verteilungskanal zum Verteilen des in den Diffusor eingeleiteten Spülmediums und einen strömungstechnisch mit dem Verteilungskanal gekoppelten Überlaufbereich auf, womit das Spülmedium in vertikaler Strömungsrichtung nach unten zu dem Bauteil leitbar ist.
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Vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind als vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Trockners anzusehen.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reinigen eines Bauteils eines Trockners mit flüssigem Spülmedium, bei welchem das Spülmedium mit einem über dem Bauteil angeordneten Diffusor verteilt wird. Das in den Diffusor eingeleitete Spülmedium wird mit einem sich über die Breite des Diffusors erstreckenden Verteilungskanal verteilt.
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Mit einem strömungstechnisch mit dem Verteilungskanal gekoppelten Überlaufbereich des Diffusors wird das Spülmedium in vertikaler Strömungsrichtung nach unten zu dem Bauteil geleitet.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Verteilungskanal und der Überlaufbereich so angeordnet und strömungstechnisch gekoppelt sind, dass das in den Verteilungskanal einströmende Spülmedium den Verteilungskanal über seine gesamte Breite flutet, und nach vollständiger Befüllung des Verteilungskanals automatisch ein Staudruck in dem Verteilungskanal aufgebaut wird, durch welchen das Spülmedium in den Überlaufbereich gedrückt wird und über die Auslässe im Überlaufbereich vertikal nach unten in das zu reinigende Bauteil überströmt. Auch hier sind vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung in entsprechender verfahrensmäßiger Ausgestaltung als vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, dazu auch die in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen, sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Figurne in der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung eines Trockners mit einer Vorrichtung für ein Flusensieb gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine vergrößerte Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer hierin erstmals gelehrten Vorrichtung;
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3 eine erste Schnittdarstellung durch einen Diffusor der Vorrichtung gemäß 2; und
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4 eine weitere Schnittdarstellung durch den Diffusor gemäß 2 und 3
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Im Hinblick auf die Ausgestaltung eines hierin erstmals gelehrten Trockners 1 mit einer Trommel 2, einer Beschickungsöffnung 3, einem Flusensieb 4, einem Fallrohr 5 zur Zuleitung eines flüssigen Spülmediums und weiterer nicht näher gekennzeichneter Komponenten wird auf den Trockner 1 gemäß 1 verwiesen.
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An Stelle des dort gezeigten Diffusors 7 ist in dem Trockner 1 eine Vorrichtung 8 mit einem Diffusor 9 gemäß 2 angeordnet. 2 zeigt eine frontseitige Betrachtung der Vorrichtung 8 analog zur Betrachtungsrichtung in 1. Gemäß der schematischen Darstellung in 2 ist die Vorrichtung in vertikaler Richtung (y-Richtung) betrachtet über dem Flusensieb 4 angeordnet. Das Flusensieb 4 stellt im Ausführungsbeispiel das mit Flusen beaufschlagte Bauteil dar, welches mit dem flüssigen Spülmedium zu reinigen ist. Das flüssige Spülmedium, welches beispielsweise gesammeltes Kondensat sein kann, wird gemäß der Pfeildarstellung P2 über das Fallrohr 5 zu einem Zulauf 10 geführt. Dieser Zulauf 10 mündet in den Diffusor 9 der Vorrichtung 8, wobei gemäß der gezeigten Darstellung der Zulauf 10 an einer Seite 11 einmündet. Diese seitliche Einmündung ist aufgrund der Anordnung des Flusensiebs 4 unter der Trommel 2 erforderlich. Das Flusensieb 4 weist eine Breite b1 auf, wobei sich die Breite in x-Richtung und somit horizontal bemisst. In entsprechender Weise erstreckt sich auch der Diffusor 9 über eine Breite, die zumindest der Gesamtbreite b1 des Flusensiebs 4 entspricht. Der Diffusor 9 umfasst einen Verteilungskanal 12 und einen Überlaufbereich 13. Der Verteilungskanal 12 erstreckt sich über die gesamte Breite des Diffusors 9 und somit auch über die gesamte Breite b1 des Flusensiebs 4. Entsprechend erstreckt sich im Ausführungsbeispiel auch der Überlaufbereich 13, welcher in y-Richtung oberhalb des Verteilungskanals 12 ausgebildet ist, über diese gesamte Breite b1. Der Diffusor 9 mit seinem Verteilungskanal 12 und seinem Überlaufbereich 13 ist als einstückiges Teil ausgebildet.
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Der Verteilungskanal 12, der mit dem Zulauf 10 verbunden ist, weist über seine gesamte Breite keine den Strömungsquerschnitt in x-Richtung betrachtet vermindernde Bauteile auf. Der Zulauf ist somit quasi ungehindert und es kann eine schnelle und gleichmäßige Befüllung des Verteilungskanals 12 über die gesamte Breite erreicht werden. Darüber hinaus ist der Verteilungskanal 12 so ausgebildet, dass er einen möglichst großen Strömungsquerschnitt aufweist, um eine Drosselung der Zuströmung des flüssigen Spülmediums über den Zulauf 10 möglichst gering zu halten.
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Im darüber ausgebildeten und angeordneten Überlaufbereich 13 ist demgegenüber eine Mehrzahl von Kammern ausgebildet, wobei diese Kammern jeweils durch Trennwände, die durch Rippen 14, 15, 16 und 17 ausgebildet sind, voneinander separiert sind. Die Rippen 14 bis 17 sind in der beispielhaft dargestellten Anzahl lediglich auch beispielhaft zu verstehen. Es können auch mehr oder weniger derartiger voneinander beabstandeter, parallel zueinander orientierter Rippen 14 bis 17 vorgesehen sein. Die Rippen 14 bis 17 sind im Ausführungsbeispiel quer und somit insbesondere senkrecht zur im Wesentlichen horizontalen Strömungsrichtung P3, die die Strömung der Flüssigkeit im Verteilungskanal 12 angibt, orientiert. Die Rippen 14 bis 17 erstrecken sich somit in parallelen Ebenen, die senkrecht zur Figurenebene orientiert sind und die y-Achse aufweisen.
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Durch die Rippen 14 bis 17 sind Kammern 22, 23, 24, 25 und 26 gebildet.
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Vorzugsweise beträgt der Abstand in x-Richtung zwischen den Rippen 14 bis 17 zwischen 10 mm und 80 mm, bevorzugt 40 mm.
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Durch diese Ausgestaltung des Verteilungskanals 12 und des Überlaufbereichs 13 kann eine Verteilung der Reinigungsflüssigkeit über die Breite des Flusensiebs 4 ohne größere Strömungswiderstände im Diffusor 9 erfolgen.
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Wenn der Bereich zur Wasserverteilung restlos mit Flüssigkeit gefüllt ist und somit der Verteilungskanal 12 vollständig befüllt ist, wird ein Staudruck aufgebaut, der dieses Wasser bzw. das Spülmedium in den oberen Bereich des Diffusors 9 und somit in den Überlaufbereich 13 drückt, wo die Flüssigkeit zum Austritt aus dem Diffusor 9 und zum Zuleiten zu dem Flusensieb 4 umgelenkt wird. Insbesondere ist der Überlaufbereich 13 so aufgebaut, dass das Zuleiten des Spülmediums zu dem Flusensieb 4 mit vertikaler Strömungsrichtung bei frontseitiger Betrachtung der Vorrichtung 8 gemäß der Pfeildarstellung P4 erfolgt und somit die Strömungsrichtung P4 bei frontseitiger Betrachtung vertikal nach unten orientiert ist.
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Durch diese Ausgestaltung des Diffusors 9 und der damit geschaffenen Möglichkeit wird eine vollständige und gleichmäßige Zuleitung der Reinigungsflüssigkeit zu dem Flusensieb 4, und durch die vertikale Strömungsrichtung des zu dem Flusensieb 4 strömenden Spülmediums eine umfängliche Flusenentfernung aus dem Flusensieb 4 zu dessen Reinigung gewährleistet.
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In 3 ist eine schematische Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie III-III des Diffusors 9 im Bereich einer Rippe, im Ausführungsbeispiel der Rippe 14, gezeigt. In dieser Darstellung ist der Verteilungskanal 12 mit dem darüber ausgebildeten Überlaufbereich 13 zu erkennen. Darüber hinaus ist die Rippe 14 dargestellt. Der nach unten geschlossene und rinnenartig ausgebildete Verteilungskanal 12 ist nach oben zum Überlaufbereich 13 hin verjüngt ausgebildet. Der Verteilungskanal 12 geht direkt in den Überlaufbereich 13 über.
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Im Überlaufbereich 13 sind Umlenkungen 18 ausgebildet, durch welche das aufgrund des aufgebauten Staudrucks vom Verteilungskanal 12 nach oben in den Überlaufbereich 13 gedrückte Spülmedium in Richtung eines Auslasskanals 19 umgelenkt wird. Der Auslasskanal 19 weist an seinem vorderen Ende einen Auslass 20 auf, wobei sich dieser Auslasskanal 19 zum Auslass 20 hin verjüngt.
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Im Hinblick auf das vertikale Einströmen des Spülmediums vom Diffusor 9 in das Flusensieb 4 ist eine Strömungsrichtung verstanden, bei der gemäß der Darstellung in 2 quasi keine vektorielle Strömungskomponente in x-Richtung auftritt. Gemäß der Darstellung in 3 kann erkannt werden, dass das Flusensieb 4 gegenüber der y-Richtung nach vorne oder nach hinten geneigt angeordnet sein kann und somit auch gegenüber der Figurenebene in 2 nach vorne oder nach hinten angeordnet sein kann. Diesbezüglich ist dann auch die Strömungsrichtung gemäß der Pfeildarstellung P4 entsprechend geneigt, wobei diesbezüglich die Neigung nach hinten oder nach vorne gegenüber der Figurenebene in 2 ebenfalls als vertikal verstanden wird. Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist somit vertikaler Strömungsverlauf dahingehend zu verstehen, dass er keine oder eine nahezu vernachlässigbare vektorielle Strömungskomponente in x-Richtung gemäß der Darstellung in 2 keine oder vernachlässigbare Strömungskomponente und somit in Richtung des Einströmens des Spülmediums (Richtung P3) in den Verteilungskanal 12 aufweist.
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In 4 ist eine weitere Schnittdarstellung des Diffusors 9 gezeigt, wobei der Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV in 2 erfolgt. Es ist eine Schnittdarstellung entfernt von einer Rippe durch eine Kammer gebildet, wobei diesbezüglich die Kammer 22 gegeben ist. Diesbezüglich ist auch die Umlenkung 18 im Überlaufbereich 13 zu erkennen, wobei das Umlenken des Spülmediums gemäß der Pfeildarstellung P5 erfolgt. Dazu ist auch eine bereits in 3 gezeigte Trennwand 21 zwischen dem Auslasskanal 19 und dem oberen Ende des Verteilungskanals 12 gezeigt. Darüber hinaus bildet die Trennwand 21 auch eine Separierung zwischen dem Auslasskanal 19 und dem in den Verteilungskanal 12 mündenden bzw. anschließenden Teil des Überlaufbereichs 13.
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Im Hinblick auf die strömungstechnische Funktionsweise des Diffusors 9 sei nochmals auf die 3 und 4 eingegangen. Mit der Befüllung des nach unten geschlossenen und nach oben zum Überlaufbereich 13 hin offenen Verteilungskanals 12 über den Zulauf 10 mit Spülmedium erfolgt diesbezüglich eine vollständige Befüllung. Aufgrund der Formgebung der Anordnung und der strömungstechnisch aneinander angepassten Komponenten des Diffusors 9 ist insbesondere erst nach der vollständigen Befüllung des Verteilungskanals 12 automatisch eine Staudruckerzeugung einhergehend, durch welche das Spülmedium in den oberen Bereich des Diffusors 9 und somit in den Überlaufbereich 13 gedrückt wird. Dort wird dann im Weiteren das Spülmedium über die Umlenkung 18 in den Auslasskanal 19 und von dort über den Auslass 20 in das Flusensieb 4 mit der hier im Kontext gegebenen Definition einer vertikalen Strömungsrichtung zu dem Flusensieb 4 geleitet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trockner
- 2
- Trommel
- 3
- Beschickungsöffnung
- 4
- Flusensieb
- 5
- Fallrohr
- 6
- Zulauf
- 7
- Diffusor
- 8
- Vorrichtung zum Reinigen
- 9
- Diffusor
- 10
- Zulauf
- 11
- Seite
- 12
- Verteilungskanal
- 13
- Überlaufbereich
- 14 bis 17
- Rippen
- 18
- Umlenkung
- 19
- Auslasskanal
- 20
- Auslass
- 21
- Trennwand
- 22 bis 26
- Kammern
- b1
- Breite
- P1 bis P5
- Pfeile Strömungsrichtungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1005767 B1 [0003]
- DE 102007016074 A1 [0004]