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Die Erfindung betrifft ein wasserführendes Hausgerät, insbesondere ein Wäschebehandlungsgerät zum Waschen von Wäsche. Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet der Waschmaschinen und Waschtrockner.
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Aus der
EP 1 884 584 A2 ist eine Waschmaschine bekannt, bei der mehrere mit Wäschebehandlungsmitteln gefüllte Behälter vorgesehen sind. Die Menge der Wäschebehandlungsmittel reicht dabei für mehrere Waschzyklen aus. Außerdem sind den Behältern zugeordnete Zumesseinheiten vorgesehen, die gewisse Mengen an Wäschebehandlungsmitteln in die Waschtrommel einleiten. Die Behälter sind hierbei auf einem bewegbaren Träger angeordnet, wobei die Behälter in einer ausgeschobenen Stellung zugänglich und in einer eingezogenen Stellung nicht zugänglich sind.
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Die aus der
EP 1 884 584 A2 bekannte Waschmaschine hat den Nachteil, dass die für die zu waschenden Textilien während eines Waschprogramms erforderlichen Mengen der Wäschebehandlungsmittel durch einen Benutzer eingestellt werden müssen, wodurch die Bedienung aufwändig ist, oder fest eingestellte Dosiermengen zum Einsatz kommen, wodurch eine Über- oder Unterdosierung erfolgen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein wasserführendes Hausgerät zu schaffen, bei dem die Bedienbarkeit verbessert ist und eine verbesserte Dosierung ermöglicht ist. Speziell ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein wasserführendes Hausgerät anzugeben, bei dem eine Über- oder Unterdosierung eines oder mehrerer Behandlungsmittel vermieden ist und das für den Benutzer einfach zu bedienen ist.
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Die Aufgabe wird durch ein wasserführendes Hausgerät, insbesondere ein Wäschebehandlungsgerät zum Waschen von Wäsche, gelöst, bei dem ein Behandlungsbereich in dem Textilien behandelbar sind, ein Behandlungsmittelbehälter, der zum Bevorraten zumindest eines Behandlungsmittels dient, eine Dosiereinrichtung, die zum Zumessen des in dem Behandlungsmittelbehälter bevorrateten Behandlungsmittels für die Behandlung der Textilien in dem Behandlungsbereich dient, und eine Steuerung vorgesehen sind, die die Dosiereinrichtung ansteuert, wobei die Steuerung zumindest mittelbar zumindest eine Eigenschaft und/oder eine Verschmutzung der im Behandlungsbereich vorgesehenen Textilien erfasst und wobei die Steuerung in Abhängigkeit von der erfassten Eigenschaft und/oder der erfassten Verschmutzung der im Behandlungsbereich vorgesehenen Textilien einen Behandlungsmittelbedarf für die Textilien bestimmt und die Dosiereinrichtung entsprechend dem bestimmten Behandlungsmittelbedarf ansteuert.
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Durch die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen wasserführenden Hausgeräts möglich.
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Der Behandlungsmittelbehälter kann ein oder mehrere Behandlungsmittel bevorraten. Beispielsweise kann der Behandlungsmittelbehälter ein Vollwaschmittel, ein Feinwaschmittel, einen Weichspüler, ein Imprägniermittel oder ein anderes Behandlungsmittel bevorraten. Solche Behandlungsmittel können von einem Benutzer erworben und in den Behälter eingefüllt werden. Hierfür kann der Behälter mehrere Kammern aufweisen, um die Behandlungsmittel getrennt voneinander zu bevorraten. Die Behandlungsmittel sind hierbei kein fester Bestandteil des wasserführenden Hausgeräts und können unabhängig von diesem hergestellt und vertrieben werden.
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In den Behandlungsbereich können von einem Benutzer Textilien eingebracht werden. Beispielsweise kann der Benutzer zu waschende Wäsche, zu imprägnierende Kleidungsstücke, zu bleichende Kleidungsstücke oder andere Textilien in den Behandlungsbereich geben. Während eines Programmablaufs eines Behandlungsprogramms erfolgt dann eine Behandlung der im Behandlungsbereich vorgesehenen Textilien durch das wasserführende Hausgerät. Der Ablauf des Behandlungsprogramms wird durch die Steuerung gesteuert. Hierbei können auch mehrere verschiedene Behandlungsprogramme vorgesehen sein, von denen der Benutzer entsprechend den Anforderungen eines auswählt und das von einem Benutzer durch gewisse Einstellgrößen, beispielsweise Waschtemperatur und Schleuderdrehzahl, beeinflussbar ist.
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Vorteilhaft ist es, dass die Steuerung innerhalb eines Behandlungsprogramms einen Messprogrammabschnitt ausführt, indem die Steuerung zumindest mittelbar die Eigenschaft und/oder die Verschmutzung der Textilien erfasst. Ferner ist es vorteilhaft, dass die Steuerung in dem Messprogrammabschnitt die Dosiereinrichtung ansteuert, eine geringe Grunddosiermenge für die Textilien im Behandlungsbereich zuzumessen. Speziell kann eine reduzierte Grunddosiermenge für die Textilien im Behandlungsbereich zugemessen werden. Dadurch kann beispielsweise in einer ersten Phase des Behandlungsprogramms, nämlich in dem Messprogrammabschnitt, in vorteilhafter Weise eine Erfassung der Eigenschaften und der Verschmutzung der Textilien erfolgen. Entsprechend dem im Messprogrammabschnitt bestimmten Behandlungsmittelbedarf kann dann eine optimierte Dosierung erreicht werden, die an die Eigenschaften und die Verschmutzung der Textilien angepasst ist.
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Vorteilhaft ist es, dass eine Einrichtung vorgesehen ist, die ein Wasserbindevermögen und/oder eine Wasseraufnahme der Textilien erfasst, und dass die Steuerung in Abhängigkeit von zumindest dem von der Einrichtung erfassten Wasserbindevermögen beziehungsweise der Wasseraufnahme der Textilien den Behandlungsmittelbedarf für die Textilien bestimmt. Hierbei kann in vorteilhafter Weise während des Messprogrammabschnitts eine erste Textiliendurchfeuchtung erfolgen, wobei die Einrichtung das Ausmaß der Wasseraufnahme beziehungsweise das Wasserbindevermögen erfasst. Speziell kann das Wasserbindevermögen pro Gewichtseinheit der Textilbeladung oder eine Dynamik der Wasseraufnahme erfasst werden.
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Vorteilhaft ist es hierbei auch, dass die Einrichtung, die das Wasserbindevermögen beziehungsweise die Wasseraufnahme der Textilien erfasst, auch eine Wasserfreisetzung der Textilien bei einem erhöhten Mechanikeintrag erfasst und dass die Steuerung den Behandlungsmittelbedarf auch in Abhängigkeit von der von der Einrichtung erfassten Wasserfreisetzung der Textilien bestimmt. Beispielsweise kann eine Drehzahl einer Trommel, die die Textilien aufnimmt, variiert werden, um durch einen variierenden Mechanikeintrag eine Dynamik der Wasseraufnahme und Wasserfreisetzung der Textilien zu erzielen. Diese Dynamik der Wasseraufnahme und Wasserfreisetzung kann durch die Einrichtung erfasst werden, wobei die Steuerung in Abhängigkeit der erfassten Dynamik der Wasseraufnahme und Wasserfreisetzung den Behandlungsmittelbedarf bestimmt.
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Ferner ist es hierbei vorteilhaft, dass die Einrichtung, die das Wasserbindevermögen beziehungsweise die Wasseraufnahme oder Wasserfreisetzung der Textilien erfasst, eine Füllstandsmesseinrichtung aufweist, die einen Füllstand einer in dem Behandlungsbereich vorgesehenen Flüssigkeit erfasst. Speziell kann durch die Füllstandsmesseinrichtung der Pegel einer in dem Behandlungsbereich vorgesehenen Lauge erfasst werden.
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Vorteilhaft ist es, dass eine Heizeinrichtung vorgesehen ist, die zum Aufheizen einer in den Behandlungsbereich geführten Flüssigkeit dient, dass eine Aufheizgradientenmesseinrichtung vorgesehen ist, die zumindest mittelbar einen zeitlichen Aufheizgradienten der in dem Behandlungsbereich vorgesehenen Flüssigkeit erfasst, und dass die Steuerung in Abhängigkeit von zumindest dem von der Aufheizgradientenmesseinrichtung erfassten Aufheizgradienten den Behandlungsmittelbedarf für die Textilien bestimmt. Der erfasste Aufheizgradient hängt von der Wärmekapazität der im Behandlungsbereich vorgesehenen Textilien ab. Die Wärmekapazität der Textilien hängt hierbei von der Menge der Textilien und der Art der Textilien ab. Somit ist eine vorteilhafte Bestimmung des Behandlungsmittelbedarfs möglich.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass eine Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung vorgesehen ist, die zumindest mittelbar eine Menge an Partikel- und/oder Farbschmutz, der von den in dem Behandlungsbereich vorgesehenen Textilien freigesetzt wird, erfasst und dass die Steuerung in Abhängigkeit von zumindest dem von der Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung erfassten Partikel- und/oder Farbschmutz den Behandlungsmittelbedarf für die Textilien bestimmt. Hierbei ist es vorteilhaft, dass während des Messprogrammabschnitts eine geringe Grunddosiermenge des Behandlungsmittels für die Textilien im Behandlungsbereich zugemessen wird. Durch die Art und Weise der Schmutzfreisetzung in der Lauge, die durch die Menge an freigesetztem Partikel- und/oder Farbschmutz erfasst werden kann, kann durch die Steuerung eine vorteilhafte oder verbesserte Bestimmung des Behandlungsmittelbedarfs erzielt werden. Speziell ist es hierbei vorteilhaft, dass die Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung die Menge an freigesetztem Partikel und/oder Farbschmutz je Zeiteinheit kontinuierlich oder diskontinuierlich erfasst.
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Speziell ist es vorteilhaft, dass die Steuerung den Behandlungsmittelbedarf in Bezug auf mehrere Parameter, insbesondere in Bezug auf eine oder mehrere Eigenschaften sowie die Verschmutzung der Textilien, bestimmt. Dadurch kann die Bestimmung weiter verbessert werden. Dies kann auch in Kombination mit weiteren, beispielsweise sensorisch erfassbaren Größen im Wäschebehandlungsgerät erfolgen. Hierbei ist es vorteilhaft, dass die Steuerung eine Beladung des Behandlungsbereichs mit Textilien erfasst und/oder eine Wasserhärte eines in den Behandlungsbereich geführten Wassers erfasst oder die Wasserhärte in der Steuerung hinterlegt ist und dass die Steuerung die Dosiereinrichtung auch in Abhängigkeit der Beladung des Behandlungsbereichs mit Textilien und/oder der Wasserhärte ansteuert.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
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1 ein wasserführendes Hausgerät in einer auszugsweisen, schematischen Darstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt ein wasserführendes Hausgerät 1 in einer auszugsweisen, schematischen Darstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel. Das wasserführende Hausgerät 1 kann insbesondere als Wäschebehandlungsgerät ausgestaltet sein und zum Waschen sowie gegebenenfalls zum Trocknen von Wäsche dienen. Speziell kann das wasserführende Hausgerät 1 als Waschmaschine oder Waschtrockner ausgestaltet sein. Das wasserführende Hausgerät 1 eignet sich in entsprechend angepasster Abwandlung allerdings auch für andere Anwendungsfälle.
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Das wasserführende Hausgerät 1 weist eine Frischwasserleitung 2 auf, in der ein Sperrventil 3 und ein Durchflussmesser 4 angeordnet sind. Die Frischwasserleitung 2 ist an einem Anschluss 5 mit einer Hausinstallation oder dergleichen verbindbar. Bei geöffnetem Sperrventil 3 fließt Frischwasser durch die Frischwasserleitung 2 und gelangt über eine freie Luftstrecke in einen Einspülbehälter 6.
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Außerdem weist das wasserführende Hausgerät 1 einen Behandlungsmittelbehälter 7 auf, der ein oder mehrere Behandlungsmittel aufnimmt. Hierbei kann ein Benutzer eine größere Menge solcher Behandlungsmittel in eine oder mehrere Kammern des Behandlungsmittelbehälters 7 einfüllen. Die Menge der Behandlungsmittel reichen für mehrere Behandlungen aus. Beispielsweise kann ein Benutzer Wäschebehandlungsmittel in den Behandlungsmittelbehälter 7 einfüllen, insbesondere ein Vollwaschmittel, ein Feinwaschmittel, ein Buntwaschmittel, einen Weichspüler, ein Bleichmittel oder ein Imprägniermittel.
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Außerdem weist das wasserführende Hausgerät 1 eine Dosiereinrichtung 8 mit einer oder mehreren Dosierpumpen 9 auf. Hierbei ist in der 1 zur Vereinfachung der Darstellung nur eine Dosierpumpe 9 dargestellt. Die Dosierpumpe 9 ist mit einer Steuerung 10 verbunden. Die Steuerung 10 dient zum Ansteuern der Dosiereinrichtung 8, insbesondere der Dosierpumpe 9. Ferner kann die Steuerung 10 weitere Bauteile des wasserführenden Hausgeräts 1, insbesondere das Sperrventil 3 und eine Laugenpumpe 11 entsprechend einem Programmablauf eines ausgewählten Behandlungsprogramms ansteuern. Wenn die Steuerung 10 die Dosierpumpe 9 betätigt, dann wird das Behandlungsmittel aus dem Behandlungsmittelbehälter 7 über eine Leitung 12 in den Einspülbehälter 6 gefördert. Die Dosierpumpe 9 gewährleistet hierbei eine Zumessung des Behandlungsmittels, wobei die Menge des zugemessenen Behandlungsmittels durch die Steuerung 10 relativ genau vorgegeben werden kann. Das in den Einspülbehälter 6 geförderte Behandlungsmittel wird durch gleichzeitiges Betätigen des Sperrventils 3 von dem Frischwasser aus dem Einspülbehälter 6 durch einen Verbindungskanal 13 in einen Laugenbehälter 14 gespült. In dem Laugenbehälter 14 ist eine Trommel 15 angeordnet, die über eine Welle 16 von einem Elektromotor antreibbar ist. Hierbei kann die Trommel 15 in oder entgegen einer Drehrichtung 17 rotieren. In diesem Ausführungsbeispiel wird durch den Laugenbehälter 14 ein Behandlungsbereich 18 für Textilien 19 umschlossen. Die Textilien 19 können hierbei von einem Benutzer in die Trommel 15 eingelegt werden. Hierfür kann beispielsweise eine Tür oder eine Klappe vorgesehen sein.
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Wenn das Gemisch aus dem Frischwasser und dem Behandlungsmittel über den Verbindungskanal 13 in den Laugenbehälter 14 fließt, dann werden die Textilien 19 mit diesem Flüssigkeitsgemisch besprüht, benetzt oder auf andere Weise mit diesem in Kontakt gebracht. Hierbei saugen sich die Textilien 19 nach und nach mit dem Flüssigkeitsgemisch, insbesondere der Lauge, voll.
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Ein Benutzer kann ein gewünschtes Behandlungsprogramm aus einer Reihe von Behandlungsprogrammen der Steuerung 10 auswählen. Bei der Durchführung des Behandlungsprogramms erfolgt beispielsweise eine Reinigung oder ein Imprägnieren der Textilien 19. Während oder am Ende des Behandlungsprogramms kann eine Lauge, ein Spülwasser oder eine andere Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 14 über eine Abflussleitung 20 durch die Laugenpumpe 11 zu einem Ausgang 21 des wasserführenden Hausgeräts 1 geführt und somit abgepumpt werden. Die Abflussleitung 20 ist hierbei mit einem schematisch dargestellten, unten liegenden Ausgang 22 des Laugenbehälters 14 verbunden.
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Die Steuerung 10 führt innerhalb des Behandlungsprogramms einen Messprogrammabschnitt aus. Der Messprogrammabschnitt liegt hierbei vorzugsweise am Anfang des Behandlungsprogramms. In dem Messprogrammabschnitt erfasst die Steuerung 10 Eigenschaften und/oder eine Verschmutzung der von dem Benutzer in den Behandlungsbereich 18 eingelegten Textilien 19. Hierbei kann die Steuerung 10 eine oder mehrere Eigenschaften sowie zusätzlich oder alternativ die Verschmutzung der Textilien 19 erfassen. Auf Grundlage eines oder mehrerer dieser erfassten Größen bestimmt die Steuerung 10 einen Behandlungsmittelbedarf für die im Behandlungsbereich 18 vorgesehenen Textilien 19. Entsprechend diesem Behandlungsmittelbedarf steuert die Steuerung 10 dann die Dosiereinrichtung 8 ein- oder mehrmals während des Behandlungsprogramms an, um das Behandlungsmittel beziehungsweise die Behandlungsmittel aus dem Behandlungsmittelbehälter 7 in einer optimierten Menge für die Behandlung der Textilien 19 zuzumessen.
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Die Steuerung 10 ist mit einer Einrichtung 23 verbunden, die ein Wasserbindevermögen der Textilien 19 erfasst. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Einrichtung 23 eine Füllstandsmesseinrichtung 24 mit mehreren Sensoren 24 auf. Hierbei ist zur Vereinfachung der Darstellung nur ein Sensor 24 gekennzeichnet. Steigt beispielsweise beim Zuführen von Frischwasser der Wasserpegel relativ schnell an, dann erfolgt die Durchfeuchtung der Textilien 19 relativ langsam. Umgekehrt ergibt sich bei einem relativ langsamen Anstieg eine gute Wasseraufnahmefähigkeit der Textilien 19. Hierbei kann zusätzlich durch den Durchflussmesser 4 die Menge des zugeführten Frischwassers bestimmt werden. Hierdurch kann die Genauigkeit zur Erfassung der Wasseraufnahme der Textilien 19 verbessert werden.
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Außerdem kann während des Messprogrammabschnitts des Behandlungsprogramms ein Mechanikeintrag in die Textilien 19 erfolgen oder ein variierender Mechanikeintrag durchgeführt werden. Hierbei kann die Trommel 15 in oder entgegen der Drehrichtung 17 in Drehung versetzt werden. Die momentane Drehzahl der Trommel 15 ist hierbei über einen Sensor 25 erfassbar, der beispielsweise in einen Elektromotor integriert oder an der Welle 16 angeordnet sein kann. In Abhängigkeit von der Drehzahl der Trommel 15 wirken mehr oder weniger große Kräfte auf die Textilien 19, so dass eine Wasseraufnahme und eine Wasserfreisetzung erreicht werden kann. Aus der Dynamik der Wasseraufnahme und Wasserfreisetzung beim Variieren der Drehzahl der Trommel 15 kann ein Wasserbindevermögen der Textilien 19 durch die Einrichtung 23 erfasst werden.
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Aus dem durch die Einrichtung 23 bestimmten Wasserbindevermögen und/oder der bestimmten Wasseraufnahme der Textilien 19 bestimmt die Steuerung 10 den Behandlungsmittelbedarf für die Textilien 19. Die Steuerung 10 kann bei dieser Bestimmung auch weitere Parameter berücksichtigen.
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Das wasserführende Hausgerät 1 weist eine Heizeinrichtung 30 auf, die zum Aufheizen der Flüssigkeit, insbesondere Lauge, im Laugenbehälter 14 dient. Außerdem ist eine Aufheizgradientenmesseinrichtung 31 vorgesehen, die einen im Bereich des Ausgangs 22 des Laugenbehälters 14 angeordneten Temperatursensor 32 umfasst. Während des Aufheizens der Flüssigkeit, insbesondere der Lauge, im Laugenbehälter 14 ermittelt die Aufheizgradientenmesseinrichtung 31 durch mehrere Temperaturmessungen mittels des Temperatursensors 32 einen Aufheizgradienten der in dem Behandlungsbereich 18 vorgesehenen Flüssigkeit. Der zeitliche Aufheizgradient hängt hierbei von der Wärmekapazität der Textilien 19 ab. Die Wärmekapazität hängt wiederum von der Menge der Textilien 19 und der Art und Zusammensetzung der Textilien 19 ab. In Abhängigkeit von dem bestimmten Aufheizgradienten für die gerade im Behandlungsbereich 18 liegenden Textilien 19 bestimmt die Steuerung 10 den Behandlungsmittelbedarf für die Textilien 19. Hierbei kann der bestimmte Behandlungsmittelbedarf auch unter Berücksichtigung weiterer Parameter bestimmt werden.
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Das wasserführende Hausgerät 1 weist ferner eine Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung 33 auf. Hierbei umfasst die Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung 33 ein Leuchtelement 34 und einen lichtempfindlichen Sensor 35. Das Leuchtelement 34 kann elektromagnetische Wellen, insbesondere sichtbares Licht, aus einem oder mehreren Frequenzbereichen aussenden. Der lichtempfindliche Sensor 35 kann eine oder mehrere Fotodioden oder andere lichtempfindliche Elemente aufweisen. Außerdem kann der lichtempfindliche Sensor 35 auf bestimmte Frequenzbereiche abgestimmt sein, beispielsweise durch die Ausgestaltung der lichtempfindlichen Elemente oder durch Filter. Im Bereich des Ausgangs 22 ist der Laugenbehälter 14 zumindest teilweise transparent ausgestaltet. Hierbei sind das Leuchtelement 34 und der lichtempfindliche Sensor 35 so an dem Ausgang 22 angeordnet, dass die von dem Leuchtelement 34 ausgesendeten elektromagnetischen Wellen zumindest teilweise auf den lichtempfindlichen Sensor 35 gerichtet sind. Hierbei kann der Ausgang 22 beispielsweise einen rohrförmigen Abschnitt 36 aufweisen, der transparent ausgestaltet ist. Das Leuchtelement 34 kann dann auf einer Seite des rohrförmigen Abschnitts 36 und der lichtempfindliche Sensor 35 kann auf der anderen Seite des rohrförmigen Abschnitts 36 angeordnet sein. Wenn sich in dem Laugenbehälter 14 Flüssigkeit befindet, dann muss das von dem Leuchtelement 34 in Richtung auf den lichtempfindlichen Sensor 35 abgestrahlte Licht zunächst durch die Lauge im rohrförmigen Abschnitt 36 gelangen. Durch in der Lauge enthaltenen Partikel- und/oder Farbschmutz wird ein Teil des in den rohrförmigen Abschnitt 36 geführten und auf den lichtempfindlichen Sensor 35 gerichteten Lichts absorbiert. Dadurch erfasst die Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung 33 die Menge des Partikel- und/oder Farbschmutzes, der von den in dem Behandlungsbereich 18 vorgesehenen Textilien 19 freigesetzt wird. Hierbei kann gegebenenfalls ein mechanischer Eintrag, beispielsweise durch Rotieren der Trommel 15, berücksichtigt werden. Die Steuerung 10 bestimmt aus dem von der Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung 33 erfassten Partikel- und/oder Farbschmutz den Behandlungsmittelbedarf für die Textilien 19. Hierbei kann die Steuerung 10 auch weitere Parameter berücksichtigen. Die Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung 33 bestimmt vorzugsweise die Menge an freigesetztem Partikel- und/oder Farbschmutz je Zeiteinheit, wobei die Bestimmung kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen kann. Speziell kann die Menge an freigesetztem Partikel- und/oder Farbschmutz je Zeiteinheit bestimmt werden, während die Trommel 15 konstant oder variierend rotiert.
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Außerdem kann die Steuerung 10 eine Beladung der Trommel 15 und somit des Behandlungsbereichs 18 mit Textilien 19 erfassen. Ferner kann eine Wasserhärte des zugeführten Frischwassers erfasst oder in der Steuerung 10 hinterlegt werden. Die Steuerung 10 bestimmt den Behandlungsmittelbedarf für die Textilien 19 durch die erfassten Eigenschaften und/oder die erfasste Verschmutzung der in dem Behandlungsbereich 18 gerade vorgesehenen Textilien 19. Bei dieser Bestimmung kann zusätzlich die momentane Beladung der Trommel 15 und/oder die Wasserhärte, die gemessen wird oder in der Steuerung 10 hinterlegt ist, berücksichtigt werden.
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Somit kann bei dem wasserführenden Hausgerät 1 des beschriebenen Ausführungsbeispiels eine zusätzliche Angabe des Benutzers über die Art und Zusammensetzung sowie einen Verschmutzungsgrad der Textilien 19 entfallen. Somit vereinfacht sich die Bedienung für den Benutzer. Außerdem ist eine Anpassung an die Beladungsmenge möglich. Hierdurch kann ein vollautomatischer Dosierprozess realisiert werden.
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Die Steuerung 10 kann die Dosierung während des gesamten Behandlungsprogramms, das von dem Benutzer aus einer Reihe von Behandlungsprogrammen ausgewählt werden kann, automatisch steuern. Dazu kann während der Phase der ersten Wäschedurchfeuchtung innerhalb eines Messprogrammabschnitts bereits mit einer geringen Grunddosiermenge an Waschmittel die Erfassung von Eigenschaften und/oder der Verschmutzung der Textilien erfolgen. Dabei kann unter anderem das Wasserbindevermögen pro Gewichtseinheit Textilbeladung und die Dynamik der Wasseraufnahme und Wasserfreisetzung bei erhöhtem Mechanikeintrag erfasst werden. Ebenso kann in einer gegebenenfalls nachfolgenden Aufheizphase aus unterschiedlichen Aufheizgradienten die Wärmekapazität der zugegebenen Textilbeladung durch die Aufheizgradientenmesseinrichtung 31 ermittelt werden.
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Als weiterer Parameter kann die Art und Weise der Schmutzfreisetzung in der Lauge erfasst werden. Hierbei wird durch die geringe Grunddosiermenge eine Lauge für den Messprogrammabschnitt hergestellt. Die mit dieser Lauge freigesetzte Menge an Partikel- und Farbschmutz je Zeiteinheit kann kontinuierlich oder diskontinuierlich über die Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung 33 erfasst werden.
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Über die Kombination der erkannten Parameter und die übrigen sensorisch erfassten Größen, insbesondere der Beladung der Trommel 15, im wasserführenden Hausgerät 1 erfolgt die Anpassung der automatischen Waschmitteldosierung über den bestimmten Behandlungsmittelbedarf. Der Behandlungsmittelbedarf kann hierbei für ein oder mehrere in dem Behandlungsmittelbehälter 7 bevorratete Behandlungsmittel bestimmt werden. Hierbei ist es auch möglich, dass bei mehreren Behandlungsmitteln für jedes Behandlungsmittel eine individuelle Bestimmung des Behandlungsmittelbedarfs erfolgt. Dies ist beispielsweise in Bezug auf ein Waschmittel und ein Imprägniermittel möglich.
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Somit kann zusätzlich zur erkannten Verschmutzung ganz gezielt über die Eigenschaften der Textilien 19 und die darauf basierenden Reinigungsbesonderheiten die Dosiermenge und deren zeitlicher Ablauf gesteuert werden. Beispielsweise kann in einem Fall, in dem erfasst worden ist, dass sich der Schmutz gut von den Textilien 19 im Behandlungsbereich 18 lösen lässt, die Waschmittelmenge reduziert werden. Wird hingegen ein schlechtes Löseverhalten des Schmutzes erkannt, dann kann die zu dosierende Waschmittelmenge aufgrund des bestimmten höheren Behandlungsmittelbedarfs erhöht werden.
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Dadurch ist eine Ressourcenschonung durch Erkennen des textilspezifischen Schmutzablöseverhaltens möglich. Außerdem kann die Waschwirkung bei schwer ablösbaren Verschmutzungen verbessert werden. Dadurch ist eine zuverlässige Reinigung der Textilien 19 gegeben.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserführendes Hausgerät
- 2
- Frischwasserleitung
- 3
- Sperrventil
- 4
- Durchflussmesser
- 5
- Anschluss
- 6
- Einspülbehälter
- 7
- Behandlungsmittelbehälter
- 8
- Dosiereinrichtung
- 9
- Dosierpumpe
- 10
- Steuerung
- 11
- Laugenpumpe
- 12
- Leitung
- 13
- Verbindungskanal
- 14
- Laugenbehälter
- 15
- Trommel
- 16
- Welle
- 17
- Drehrichtung
- 18
- Behandlungsbereich
- 19
- Textilien
- 20
- Abflussleitung
- 21
- Ausgang
- 22
- Ausgang
- 23
- Einrichtung
- 24
- Füllstandsmesseinrichtung
- 25
- Sensor (Drehzahl)
- 30
- Heizeinrichtung
- 31
- Aufheizgradientenmesseinrichtung
- 32
- Temperatursensor
- 33
- Schmutzfreisetzungsmesseinrichtung
- 34
- Leuchtelement
- 35
- lichtempfindlicher Sensor
- 36
- rohrförmiger Abschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1884584 A2 [0002, 0003]