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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Eisbereiter-Tablett zur Verwendung in einem Kältegerät, insbesondere einem Haushaltskältegerät. Die Erfindung betrifft ferner ein Kältegerät, in dem ein solches Eisbereiter-Tablett zur Anwendung kommt.
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Ein solches Eisbereiter-Tablett hat ein oder mehrere Fächer, die zur Eiserzeugung mit Wasser gefüllt werden Im einfachsten Fall kann das Eisbereiter-Tablett mit Wasser gefüllt und auf einer beliebigen ebenen Unterlage in einem Gefriergerät platziert werden, um Eisstücke zu erzeugen. Ein Eisbereiter-Tablett kann auch als Komponente eines. automatischen Eisbereiters dauerhaft in einem Kältegerät montiert sein, wie zum Beispiel in
DE 10 2005 003 236 A1 beschrieben, wo ein Eisbereiter-Tablett in einem Rahmen aufgehängt und zwischen Befüll-, Gefrier- und Entleerungsstellungen um eine Achse schwenkbar ist.
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Ein solches Eisbereiter-Tablett ist empfindlich gegen Erschütterungen, zumindest so lange, wie das Wasser darin noch nicht gefroren ist. Jede Schrägstellung oder abrupte Beschleunigung des Tabletts führt dazu, dass das Wasser an einem Rand des Tabletts zusammenläuft und dort überschwappt oder dass Spritzer entstehen, die, wenn sie außerhalb des Tabletts gefrieren, die Beweglichkeit von Komponenten des Eisbereiters beeinträchtigen, zum Festfrieren von Kühlgut führen oder in anderer Weise die Benutzung des Kältegeräts stören können.
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Um diese Probleme zu vermeiden, sind automatische Eisbereiter im Allgemeinen fest im Korpus eines Kältegeräts eingebaut, und der einzige Bewegungsfreiheitsgrad ihres Eisbereiter-Tabletts ist eine zum Entformen der Eisstücke erforderliche Drehung.
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Aus dem festen Einbau ergibt sich das Problem, dass der Eisbereiter im Allgemeinen unmittelbar an die Rückwand des Kältegerätekorpus angrenzt, denn wenn zwischen Rückwand und Eisbereiter ein Zwischenraum vorhanden wäre, wäre dieser praktisch nicht anderweitig nutzbar. Das manuelle Befüllen des Tabletts mit flüssigem Wasser ist umso beschwerlicher, je größer der Abstand des Eisbereiters von einer offenen Vorderseite des Korpus ist. Wenn der Eisbereiter weit nach vorn reicht, um leicht befüllbar zu sein, ist die Platzausnutzung im Allgemeinen schlecht.
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Aus
DE 10 2005 003 236 A1 ist ein Eisbereiter-Tablett bekannt, bei dem eine Seitenwand sich zumindest in der Gefrierstellung des Tabletts deutlich über den Wasserspiegel erhebt. Dieses bekannte Tablett ist jedoch lediglich zum Entformen der fertigen Eisstücke um seine Achse schwenkbar. Es ist nicht horizontal bewegbar, so dass die Fähigkeit der hochgezogenen Seitenwand, eventuell dagegen schwappendes Wasser zurückzuhalten, nicht genutzt wird. Außerdem würde gegen die hochgezogene Wand schwappendes Wasser zum Spritzen neigen und sich auf diese Weise in der Umgebung des Tabletts verteilen.
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Es besteht daher Bedarf nach einem Kältegerät mit einem Eisbereiter, bei dem sowohl der Eisbereiter Platz sparend angeordnet ist, als auch das Eisbereiter-Tablett leicht und sicher befüllbar ist. Des weiteren besteht Bedarf nach einem Eisbereiter-Tablett, bei dem die Gefahr, dass bei einer abrupten Bewegung des Tabletts Wasser herausschwappt, verringert ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zum einen gelöst, indem bei einem Eisbereiter-Tablett mit wenigstens einem von Seitenwänden umgebenen Fach wenigstens eine erste der Seitenwände zwischen einem steilen unteren Abschnitt und einem steilen oberen Abschnitt einen weniger steilen Mittelabschnitt aufweist. Indem schwappendes Wasser zunächst gegen den Mittelabschnitt trifft, wird es mit einer geringeren Neigung zum Spritzen nach oben umgelenkt, als wenn es auf einen steileren Wandabschnitt träfe. Wenn es den darüber liegenden steilen Wandabschnitt erreicht, hat es bereits einen aufwärts gerichteten Impuls. Die Umlenkung des Wassers findet somit allmählich statt, was eine laminare, spritzerfreie Bewegung des Wassers begünstigt.
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Im Allgemeinen wird das Eisbereiter-Tablett mehrere durch Zwischenwände getrennte Fächer aufweisen.
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Da die Funktion der Zwischenwände ist, die in den Fächern entstehenden Eisstücke voneinander getrennt zu halten, liegt der Wasserspiegel in den Fächern im Betrieb normalerweise knapp unterhalb der Oberkante der Seitenwände. Der steile obere Abschnitt der Seitenwand erstreckt sich daher zweckmäßigerweise wenigstens überwiegend oberhalb dieser Oberkante.
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Es ist an sich bekannt, die Zwischenwände zwischen den Fächern eines Eisbereiter-Tabletts mit nach oben offenen Kerben zu versehen, die das Überströmen von Wasser von einem Fach in ein benachbartes ermöglichen, sobald der Wasserspiegel in einem Fach über die Unterkante einer solchen Kerbe ansteigt. Da infolge dessen der Wasserspiegel im Eisbereiter-Tablett beim Gebrauch meist in Höhe der Kerben liegt, sollte auch der mittlere Abschnitt in der Höhe mit den Kerben überlappen.
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Eine zweite Seitenwand, die wie die erste Seitenwand steile untere und obere Abschnitte und einen dazwischen liegenden, weniger steilen Mittelabschnitt aufweist, kann der ersten Seitenwand gegenüber liegen, um Wasser abzufangen, das von der ersten Seitenwand zurückschwappt, wenn z. B. die Bewegung des Tabletts abrupt verzögert wird.
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Um an der Seitenwand hochschwappendes Wasser am Überlaufen zu hindern, kann der obere Abschnitt zweckmäßigerweise wenigstens teilweise nach innen überhängend geformt sein, so dass er an der Seitenwand aufsteigendem Wasser einen zur Mitte des Tabletts gerichteten Impuls verleihen kann.
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Um das an der Seitenwand aufsteigende Wasser kontinuierlich und weitgehend laminar umzulenken, bilden der obere und der mittlere Abschnitt im Querschnitt vorzugsweise eine kontinuierlich gekrümmte Kurve.
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Die kombinierte Höhe des oberen und des mittleren Abschnitts entspricht vorzugsweise wenigstens 15% bis 70%, vorzugsweise 30% bis 40% der Höhe des unteren Abschnitts.
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Ein Eisbereiter der oben beschriebenen Art kann in einem Kältegerät quer zu der ersten Seitenwand bewegbar montiert sein.
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Einer ersten Ausgestaltung zufolge ist ein solcher Eisbereiter an einer Tür des Kältegeräts montiert und mit der Tür bewegbar. Ein solcher Eisbereiter ist zum Befüllen und zum Entleeren ausgezeichnet zugänglich, und bei offener Tür behindert keine Decke des Korpus das Einfüllen von Wasser in das Tablett.
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Alternativ kann das Eisbereiter-Tablett in einem Korpus des Kältegeräts herausziehbar montiert sein, um zum Befüllen bzw. für die Entnahme von Eis bequem zugänglich zu sein.
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Insbesondere kann ein solches herausziehbares Eisbereiter-Tablett in einen Auszugkasten des Kältegeräts integriert sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 eine perspektivische, teilgeschnittene Ansicht eines erfindungsgemäßen Eisbereiter-Tabletts;
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2 einen Querschnitt des Eisbereiter-Tabletts in beschleunigtem Zustand;
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3 eine Ansicht einer Kältegerätetür mit einem Eisbereiter-Tablett gemäß der Erfindung; und
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4 einen Kältegerätekorpus mit einem Eisbereiter-Tablett gemäß der Erfindung.
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Das in 1 in einer geschnittenen perspektivischen Ansicht gezeigte Eisbereiter-Tablett 1 umfasst in an sich bekannter Weise zwei Reihen von einteilig miteinander verbundenen Fächern 2. Die Oberkanten von Zwischenwänden 3, die sich zwischen benachbarten Fächern 2 erstrecken, weisen jeweils an ihren Kreuzungspunkten bzw. an ihren Enden nach oben offene Kerben 4 auf. Um ein Entformen der fertigen Eisstücke zu erleichtern, sind die Fächer 2 frei von scharfen Kanten und haben einen nach unten hin kontinuierlich abnehmenden Querschnitt. Die Zwischenwände 3 und Seitenwände 5, 6 gehen jeweils über kontinuierlich gekrümmte Abschnitte 7 in Bodenflächen 8 der Fächer 2 über.
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Die Steigung der schmalen Seitenwände 5 nimmt von unten nach oben kontinuierlich zu, und zumindest oberhalb der Zwischenwände 3 verlaufen die Seitenwände 5 vertikal. Die langen Seitenwände 6 hingegen sind in der Vertikalen in drei aufeinander folgende Abschnitte gegliedert. Wie am deutlichsten in dem Schnitt der 2 zu erkennen, nimmt in einem unteren Abschnitt 9 wie im Falle der Seitenwände 5 die Wandsteigung von unten nach oben kontinuierlich zu. Sie erreicht ihren höchsten Wert an einer sich in Höhe der Kerben 4 erstreckenden horizontalen Kante 10. Oberhalb dieser Kante 10 schließt sich ein mittlerer Abschnitt 11 an, der weniger steil ist als der benachbarte untere Wandabschnitt. Der mittlere Abschnitt 11 und ein oberer Abschnitt 12 gehen über eine kontinuierliche Krümmung ineinander über. Im oberen Abschnitt 12 ist die Seitenwand ähnlich steil wie im unteren Abschnitt 9; sie kann sogar, wie in 1 und 2 gezeigt, nach innen überhängen.
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Da das Eisbereiter-Tablett aus einem elastischen Kunststoff besteht, beeinträchtigt der Überhang der Abschnitte 12 nicht die Möglichkeit, das Tablett als Spritzteil zu fertigen. Ein zum Formen der Innenflächen des Tabletts verwendetes einteiliges Formwerkzeug kann nach dem Spritzen unter elastischer Verformung der Abschnitte 12 zwangsentformt. werden.
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2 zeigt einen Querschnitt durch zwei mit Wasser gefüllte Fächer 2 des Eisbereiter-Tabletts 1. Der Wasserspiegel des ruhenden Tabletts 1 ist als gestrichelte Linie 13 dargestellt; 13' ist der Wasserspiegel im Falle einer auf das Tablett 1 einwirkenden, nach rechts gerichteten Beschleunigung. Das Wasser folgt der Beschleunigung nicht, so dass an den linken Rändern der Fächer 2 der Wasserspiegel steigt. Das Wasser des rechten Fachs 2 kann über die Zwischenwand 3 steigen, und ein Teil des Wassers schwappt über ins linke Fach 2.
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Der Wasserspiegel im Ruhezustand 13 liegt etwa in Höhe der Kante 10, so dass das im linken Fach 2 gegen die linke Seitenwand 6 schwappende Wasser dort zunächst auf den relativ schwach ansteigenden mittleren Abschnitt 11 trifft. Es wird daher nicht abrupt verzögert, sondern kontinuierlich nach oben abgelenkt. Dadurch ist die Spritzgefahr verringert. Wenn die Beschleunigung des Tabletts 1 so stark ist, dass das an der linken Seitenwand 6 ansteigende Wasser über deren Oberkante ansteigt, bekommt es durch den Überhang des oberen Abschnitts 12 einen nach rechts gerichteten Impuls, so dass es, wenn die Beschleunigung nur kurze Zeit einwirkt, in das Fach 2 zurückfällt, anstatt die Seitenwand 6 zu überwinden.
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Die kombinierte Höhe von mittlerem und oberem Abschnitt, die einen wirksamen Schutz gegen Überschwappen bietet, hängt ab von den erwarteten Beschleunigungen und der Dauer ihres Einwirkens; in der Praxis beträgt sie zwischen einem und zwei Dritteln der Höhe des unteren Abschnitts 9.
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Das Eisbereiter-Tablett 1 ist daher weitgehend sicher gegen das Herausschwappen von Wasser bei seitlichen Beschleunigungen. Dadurch werden Anordnungen wie in den 3 und 4 gezeigt praktikabel.
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3 ist eine Innenansicht einer Kältegerätetür 14. Die Tür 14 hat in an sich bekannter Weise an ihrer tiefgezogenen Innenseite einen großflächigen Vorsprung 15, der in geschlossener Stellung der Tür 14 in einen Innenraum eines Kältegerätekorpus eingreift. An dem Vorsprung 15 sind Arme 16 ausgeformt, die jeweils paarweise ein Eisbereiter-Tablett 1 vom in 1 und 2 gezeigten Typ halten. Beim Öffnen und Schließen der Tür 14 wirken auf diese und auf die Tabletts 1 im Wesentlichen kurzzeitige Beschleunigungen in Richtung der Oberflächennormalen der Tür 14, wenn sich die Tür in Bewegung setzt bzw. wenn sie an den Korpus anschlägt. Durch diese Beschleunigungen verursachte Bewegungen des Wassers in den Fächern 2 werden von den parallel zur Tür orientierten Seitenwänden 6 der Tabletts 1 abgefangen.
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Eine Zentrifugalbeschleunigung, die während des Schwenkens der Tür 14 auf die Tabletts 1 und das Wasser darin wirkt, ist relativ klein im Vergleich insbesondere zu der beim Zufallen der Tür 14 auftretenden Verzögerung. Es genügt daher meist die beim Überströmen zwischen in Längsrichtung des Tabletts 1 benachbarten Fächern 2 resultierende Dämpfung der Wasserbewegung, um ein Überschwappen an einer der Stirnwände 5 zu verhindern. Natürlich können aber auch zur größeren Sicherheit die Stirnwände 5 derselben in die drei Abschnitte 9, 11, 12 gegliederten Querschnitt haben wie die Längswände 6.
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4 zeigt eine Ausgestaltung, bei der die Eisbereiter-Tabletts 1 im Korpus 17 des Kältegeräts untergebracht sind, und zwar in einem abgeteilten Fach 18 an der Vorderseite eines Auszugkastens 19. Hier wirken auf die Tabletts 1 beim Herausziehen und Einschieben des Auszugkastens 9 ausschließlich Beschleunigungen in Tiefenrichtung des Korpus 17 ein, so dass der oben beschriebene Schutz gegen Überschwappen tatsächlich nur an den Längswänden 6 benötigt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005003236 A1 [0002, 0006]