DE102009045705A1

DE102009045705A1 - Kaffeevollautomat mit integrierter Kaffeemühle

Info

Publication number: DE102009045705A1
Application number: DE200910045705
Authority: DE
Inventors: Gottfried Schneiderbauer; Florian Eder
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2009-10-14
Filing date: 2009-10-14
Publication date: 2011-04-28
Anticipated expiration: 2029-10-15
Also published as: DE102009045705B4

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Kaffeevollautomaten mit einer integrierten Kaffeemühle, die einen Mahlgutbehälter mit einem nach unten verjüngten Unterteil, ein Mahlwerk und einen Antriebsmotor aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Mühle ein über den Antriebsmotor antreibbares Ventilatorrad umfasst. Die vorliegende Erfindung gewährleistet einen intensiveren Kaffeegeschmack des aus dem Kaffeevollautomaten bezogenen Kaffees, da sich der gemahlene Kaffee weniger stark erwärmt, und so flüchtige Aromen bewahrt werden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kaffeevollautomat mit einer integrierten Kaffeemühle, die einen Mahlgutbehälter mit einem nach unten verjüngten Unterteil, ein Mahlwerk und einen Antriebsmotor aufweist.
Kaffeevollautomaten, sind Geräte, die definitionsgemäß nach einer manuellen Kaffeeauswahl alle Bedienschritte bis zur Entsorgung des Kaffeesatzes oder Tresters vollautomatisch durchführen. So werden nach dem Drücken einer Bezugstaste Kaffeebohnen vom Mahlgutbehälter in ein unter dem Behälter liegendes Mahlwerk transportiert, im Mahlwerk gemahlen und schließlich in eine Brühkammer verbracht. Dort wird das Kaffeepulver verpresst und mittels Heißwasser ausgelaugt. Anschließend wird der Trester in einen Tresterbehälter ausgeworfen.
Werden mehrere Tassen Kaffee kurz hintereinander bezogen, erwärmen sich, infolge der geforderten Mahlleistung das Mahlwerk, der Antriebsmotor sowie das Getriebe. Dies ist jedoch zu vermeiden, da sich die Aromen des frisch gemahlenen Kaffeepulvers das sich naturgemäß ebenfalls erwärmt, umso schneller verflüchtigen.
Um einer Erwärmung entgegenzuwirken, bzw. um bei möglichst tiefen Temperaturen zu mahlen wird in der DE 101 47 284 A1 vorgeschlagen, in den Kaffeevollautomaten ein Kühlgerät, beispielsweise ein Peltier-Element, zu integrieren.
Die EP 1 392 145 B1 offenbart in diesem Zusammenhang eine Kaffeemaschine, die eine Kühleinrichtung zum aktiven Kühlen des Kaffees in einem Füllabteil und Mittel zum Verbrauchen der Wärme, die durch die Kühleinrichtung erzeugt wird, aufweist.
Nachteilig an dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist, dass die Kühleinrichtungen, da aktiv betrieben, selbst Wärme produzieren, die dem erfindungsgemäß beabsichtigten Erfolg zuwider läuft.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kaffeevollautomaten mit einer Kühleinrichtung anzugeben, der die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und keine Eigenwärme produziert.
Diese Aufgabe wird durch die im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass statt einer aktiven Kühlung eine passive Kühlung zur Anwendung kommt, d. h. dass eine bereits vorhandene Aktorik (Antrieb) zur Kühlung genutzt wird. Sobald ein Antriebsmotor ein Mahlwerk des Kaffeevollautomaten antreibt wird auch ein Ventilatorrad angetrieben, und die entstehende Luftzirkulation zur Kühlung verwendet.
Vorteilhaft ist auch, dass eine zusätzliche (An)-Steuerung nicht verbaut werden muss. Ein weiterer Vorteil dieser Erfindung besteht darin, dass ein Ventilatorrad ohne technischen Aufwand und ohne zusätzlichen Raumbedarf auf einer Welle des Antriebsmotors ausgebildet werden kann.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Ventilatorrad hinter dem Antriebsmotor ausgebildet. In vorteilhafterweise wird dadurch zusätzlich der Antriebsmotor gekühlt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine intensivere Kühlung, indem das Ventilatorrad auf einer Getriebestange eines Abtriebs des Antriebsmotors ausgebildet ist. Durch eine geeignete Übersetzung kann sich das Ventilatorrad deutlich schneller als der Antriebsmotor drehen, und damit eine erhöhte Luftzirkulation bewirken.
Die Erfindung ist nicht auf ein Ventilatorrad beschränkt. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht demnach vor, zwei oder mehrere Ventilatorräder auf der Antriebsachse des Antriebsmotors auszubilden. Als besonders vorteilhaft erweist es sich beispielsweise ein Ventilatorrad vor und ein Ventilatorrad nach dem Motor vorzusehen, was ebenfalls eine erhöhte Luftzirkulation bewirkt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, Mahlwerk und Antriebsmotor thermisch zu entkoppeln, dergestalt, dass das Mahlwerk und das Ventilatorrad in einem Gehäuse, beispielsweise einem Kunststoffgehäuses, und der Antriebsmotor außerhalb dieses Gehäuses angeordnet sind. Auf diese Weise wird zum einen eine Erwärmung des Kaffeepulver durch die Abwärme des Antriebsmotors vermieden, und zum anderen der Motor vor einer Verschmutzung mit gemahlenem Kaffeepulver geschützt.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass das Gehäuse Lufteinlass- und Luftauslassöffnungen aufweist. Durch die Luftströmung im Gehäuse und die Zufuhr frischer Zuluft über die Lufteinlassöffnungen wird eine gute Kühlung des Mahlwerks erzielt, so dass auch bei hoher Mahlleistung keine Beeinträchtigung des Mahlguts durch eine starke Erwärmung zu befürchten ist.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, das Gehäuse aktiv zu kühlen und die zur aktiven Kühlung verwendete Kühleinrichtung mittels des Ventilatorrads zu kühlen. Die aktive Kühleinrichtung kann aus einer oder mehreren Kühleinheiten, beispielsweise Peltier-Elementen, bestehen, die dergestalt an dem Gehäuse angebracht sind, dass die kalte Oberfläche in Richtung des Gehäuseinneren und die heiße Oberfläche zur Außenseite hin ausgerichtet ist.
Über die erfindungsgemäße Anordnung des Ventilatorrades läßt sich bei jedem Mahlvorgang die heiße Oberfläche über eine Luftzirkulation passiv kühlen, während das Mahlgut selbst aktiv von den Peltier-Elementen gekühlt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Die Figur zeigt schematisch einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Kaffeevollautomaten in einer Schnittdarstellung.
Entsprechend der Figur weist ein erfindungsgemäßer Kaffeevollautomat eine integrierte Kaffeemühle 1 auf. In der Regel ist die Kaffeemühle 1 oberhalb einer Brühkammer (nicht dargestellt) des Kaffeevollautomaten angeordnet. Die Kaffeemühle 1 weist einen Mahlgutbehälter 2 mit einem sich konisch nach unten verjüngten Einlauftrichter 3 auf. Der Einlauftrichter 3 mündet in einem Mahlwerk 4 mit zumindest einer drehbar gelagerten Mahlscheibe.
Das gemahlene Mahlgut, insbesondere Kaffeepulver, wird über einen Transportkanal 5 in Richtung Brühkammer gefördert. Insbesondere zur Schalldämpfung ist zumindest das Mahlwerk 4 in einem ersten Kunststoffgehäuse 6 gekapselt. Über eine Welle 7 eines Antriebsmotors 8 ist die zumindest eine Mahlscheibe des Mahlwerks 4 antreibbar.
Insbesondere um die Welle 7, gegebenenfalls vorhandene Getriebe und Übersetzungen, beispielsweise Schnecke und Schneckenrad, sowie den Antriebsmotor 8 vor Mahlstaub zu schützen, ist diese Einheit in einem zweiten Kunststoffgehäuse 9 gekapselt. Ein Ventilatorrad 10, das auf der Welle des Antriebsmotors 8 ausgebildet ist, sorgt für eine Luftzirkulation in dem zweiten Kunststoffgehäuse 9.
Die vorliegende Erfindung gewährleistet einen intensiveren Kaffeegeschmack des aus dem Kaffeevollautomaten bezogenen Kaffees, da sich der gemahlene Kaffee weniger stark erwärmt, und so flüchtige Aromen bewahrt werden.
Bezugszeichenliste

1: Kaffeemühle
2: Mahlgutbehälter
3: Einlauftrichter
4: Mahlwerk
5: Transportkanal
6: erstes Kunststoffgehäuse
7: Welle
8: Antriebsmotor
9: zweites Kunststoffgehäuse
10: Ventilatorrad

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 10147284 A1 [0004]
EP 1392145 B1 [0005]

Claims

Kaffeevollautomat mit einer integrierten Kaffeemühle, die einen Mahlgutbehälter mit einem nach unten verjüngten Unterteil, ein Mahlwerk und einen Antriebsmotor aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Mühle ein über den Antriebsmotor antreibbares Ventilatorrad umfasst.
Kaffeevollautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilatorrad auf der Welle des Antriebsmotors ausgebildet ist.
Kaffeevollautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilatorrad auf einer Getriebestange eines Abtriebs des Antriebsmotor ausgebildet ist.
Kaffeevollautomat nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mahlwerk und das Ventilatorrad in einem Gehäuse und der Antriebsmotor außerhalb dieses Gehäuses angeordnet ist.
Kaffeevollautomat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse Lufteinlass- und Luftauslassöffnungen aufweist.
Kaffeevollautomat nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch ein weiteres auf einer Welle oder einer Getriebestange des Antriebsmotors ausgebildetes Ventilatorrad.