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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine mobile Computereinheit mit moduliertem Audiosignal sowie ein Verfahren zum Übertragen von Informationen mittels eines modulierten Audiosignals der mobilen Computereinheit.
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Bei einer solchen mobilen Computereinheit kann es sich beispielsweise um ein Navigationssystem handeln. Navigationssysteme für den privaten Gebrauch sind mittlerweile weit verbreitet. Sie werden insbesondere in Kraftfahrzeugen eingesetzt, um schnell und zuverlässig an einen gewünschten Zielpunkt zu gelangen und ersetzen somit das persönliche Auffinden von Adressen in Stadtplänen oder Karten durch den Fahrer oder dessen Beifahrer. Hierfür sind Navigationssysteme mit Antennen ausgerüstet, über die ein GPS-Signal, das die aktuelle Position des Benutzers bzw. des Kraftfahrzeugs angibt, empfangen werden kann. Die Position wird unter Einbeziehung von eingespeichertem Kartenmaterial mit der zuvor eingegebenen Zielposition verglichen, so dass jeweilige aktuelle Fahranweisungen für den Lenker des Fahrzeugs ausgegeben werden können. Die Fahranweisungen können dabei sowohl optisch über einen Bildschirm als auch akustisch über den Audioausgang des Navigationssystems erteilt werden.
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Dabei kommen gegenwärtig im Wesentlichen zwei verschiedene Arten von Navigationssystemen zum Einsatz: einerseits Einbausysteme, bei denen das Laufwerk und die Bedieneinheit des Navigationssystems in die Audioanlage eines Fahrzeugs integriert sind, und andererseits so genannte „mobile” Navigationssysteme, welche unabhängig von Einbauten des Kraftfahrzeugs funktionieren und somit vom Benutzer auch außerhalb des Kraftfahrzeugs mitgeführt werden können. Letztgenannte Geräte erfreuen sich aufgrund ihres im Vergleich zu fest eingebauten Systemen geringeren Kosten zunehmend an Beliebtheit.
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Da die Lautsprecherfunktion derartiger mobiler Navigationsgeräte (PND = engl. Portable Navigation Device) häufig nicht mit derjenigen von Audioanlagen konkurrieren kann, wird es bevorzugt, die Sprachausgabe, d. h. die Steueranweisungen an den Benutzer, die von den Navigationsgeräten erzeugt werden, über eine bereits vorhandene Audioanlage ausgeben zu lassen. Da die mobilen Navigationsgeräte, wie bereits erwähnt, nicht fest mit der Audioanlage eines Kraftfahrzeugs verbunden sind, wurde in jüngster Zeit dazu übergegangen, die Audiosignale der mobilen Navigationsgeräte über einen FM-Transmitter (FM = Frequency Modulation) in die fest eingebaute Audioanlage eines Kraftfahrzeuges einzuspeisen. Bei dieser Art der Übermittlung wird das Signal am Audioausgang des mobilen Navigationsgerätes in einem Frequenzmodulator des FM-Transmitters einem Trägersignal aufmoduliert und sodann von der Antenne des FM-Transmitters übertragen. Dieses Signal kann dann von einem UKW-Empfänger (UKW = Ultrakurzwellen), beispielsweise dem Radio der Audioanlage des Kraftfahrzeugs, empfangen, demoduliert und über die Lautsprecher der Audioanlage ausgegeben werden. Ein Verfahren zum Übertragen derartiger modulierter Signale ist beispielsweise aus der
DE 10 2007 053 306 A1 bekannt.
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Der Vorteil dieser Art von Übertragung liegt darin, dass auf diese Weise die – zumeist qualitativ hochwertigeren – Lautsprecher der Audioanlage genutzt werden können. Der Nachteil liegt jedoch darin, dass, wenn die Audioanlage auf diese Weise für den Empfang von Navigationsanweisungen eingesetzt wird, sie für andere Funktionen, z. B. das Abhören einer CD, nicht genutzt werden kann. Da die Navigationsanweisungen jedoch nicht ständig gegeben werden, sondern teilweise in sehr großen Zeitabständen, insbesondere wenn es sich bei der Fahrstrecke um eine längere Autobahn- oder Landstraßenfahrt handelt, wird es von den Benutzern häufig als lästig empfunden, während der gesamten Fahrzeit, in der das Navigationsgerät in Betrieb ist, auf Musik oder Nachrichten verzichten zu müssen.
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Der genannte Nachteil ist auch dann gegeben, wenn es sich bei der mobilen Computereinheit nicht um ein Navigationssystem handelt, sondern um eine andere Einrichtung, welche eine Funktion für den Benutzer ausführt und dafür ausgelegt ist, Audiosignale auszugeben.
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Die Erfindung ist darauf ausgerichtet, diesen Nachteil zu beheben.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen 1, 6 und 7 angegebene Merkmalskombination gelöst.
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Eine mobile Computereinrheit mit moduliertem Ausgangssignal gemäß Ausführungsformen der Erfindung umfasst: eine funktionale Prozessoreinheit mit einem Audioausgang für die Ausgabe eines Audiosignals, einen FM-Modulator zum Aufmodulieren des Audiosignals auf eine Trägerfrequenz, einen Encoder zum Modulieren des Audiosignals mit einem für eine Verkehrsansage charakteristischen Signal, sowie einen FM-Sender, zum Senden des Audiosignals, wobei der FM-Sender dafür ausgelegt ist, mit einer Leistung von weniger als 50 nW zu senden.
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Durch den Encoder, welcher ein für die Verkehrsansage charakteristisches Signal moduliert, wird simuliert, dass es sich bei dem von der funktionalen Prozessoreinheit ausgegebenen Audiosignal um eine Verkehrsnachricht handelt, welche Priorität vor anderen Anwendungen einer Empfangseinheit hat. Bei der Empfangseinheit kann es sich beispielsweise um eine Audioanlage handeln, die fest in einem Kraftfahrzeug installiert sein kann. Diese Audioanlage unterbricht beim Empfang eines für eine Verkehrsansage charakteristischen Signals ihre laufende Anwendung, beispielsweise das Abspielen einer CD, und gibt das von der mobilen Computereinheit gesendete Signal über ihre Lautsprecher aus. Hierdurch kann für die Ausgabe des Audiosignals der mobilen Computereinheit eine bestehende Audioanlage genutzt werden, wobei die laufende Anwendung der Audioanlage nur so lange ausgesetzt wird, als die Übertragung des Audiosignals andauert.
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Aufgrund der geringen Leistung, mit welcher das modulierte Audiosignal der mobilen Computereinheit gesendet wird, hat das gesendete modulierte Audiosignal nur eine sehr geringe Reichweite, vorzugsweise von nur wenigen Metern. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Audiosignale von anderen Empfängern als solchen, welche sich in unmittelbarer Umgebung befinden, empfangen werden können.
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Wie bereits eingangs erwähnt wurde, kann die mobile Computereinheit insbesondere als mobiles Navigationsgerät ausgebildet sein. In diesem Fall ist die funktionale Prozessoreinheit eine Navigationseinheit des Navigationsgerätes. Wie dies bekannt ist, weist eine Navigationseinheit, welche die eigentliche Funktion eines Navigationsgerätes erfüllt, eine Empfangsantenne für ein GPS-Signal, um eine aktuelle Position eines Benutzers des Gerätes zu ermitteln, eine Speichereinheit, auf der Straßenkarten gespeichert sind, eine Eingabeeinheit zum Eingeben zumindest einer Zielposition und eine Prozessoreinheit zum Ermitteln einer Route zwischen der Zielposition und der aktuellen Position auf und zum Ausgeben der Route auf einem Display und/oder als akustische Navigationsanweisungen in Form eines Audiosignals auf.
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Dieses Audiosignal wird am Ausgang der Navigationseinheit bereitgestellt. Bei einem mobilen Navigationsgerät gemäß Ausführungsformen der Erfindung sind der Navigationseinheit noch der FM-Modulator zum Aufmodulieren des Audiosignals auf eine Trägerfrequenz, der Encoder zum Modulieren des Audiosignals mit einem für eine Verkehrsansage charakteristischen Signal, sowie der FM-Sender, zum Senden des Audiosignals hinzugefügt. In Bezug auf die genannten Komponenten ist anzumerken, dass diese nicht zwingend als getrennte Einheiten vorhanden sein müssen. So kann z. B. der FM-Modulator in die Navigationseinheit selbst integriert sein.
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Da die Navigationsbefehle des mobilen Navigationsgerätes beim Empfänger, d. h. bei der Audioanlage eines Kraftfahrzeuges in Form von simulierten Verkehrsfunksignalen ankommen, trifft die empfangende Audioanlage automatisch die durch das für eine Verkehrsansage charakteristische Signal ausgelösten Vorkehrungen (z. B. Unterbrechen oder Leiseschalten der aktuellen Anwendung und Einkoppeln des modulierten Audiosignales in eine Lautsprechereinheit).
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Wenn im Rahmen der Erfindung von dem „für eine Verkehrsansage charakteristische Signal” die Rede ist, so ist anzumerken, dass es sich dabei für gewöhnlich um zwei kennzeichnende Signale handelt, von denen eines den Beginn eines zu übertragenden Audiosignals und das zweite das Ende eines solchen Audiosignals kennzeichnet. Das letztgenannte charakteristische Signal bewirkt, dass die Unterbrechung/Leiseschaltung der aktuellen Anwendung der Audioanlage aufgehoben wird. Auf diese Weise wird es ermöglicht, dass die aktuelle Anwendung der Audioanlage nur dann unterbrochen wird, wenn das Navigationsgerät tatsächlich Navigationsanweisungen in Form der Audiosignale an die Audioanlage sendet. In der übrigen Zeit, kann der Benutzer des Navigationsgerätes weiter Musik, Nachrichten oder sonstige auf CD gespeicherte Programme oder Radioprogramme abhören.
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Die aktuelle Anwendung der Audioanlage wird somit nur sporadisch von Navigationsanweisungen unterbrochen. Das mobile Navigationsgerät gemäß Ausführungsformen der Erfindung bietet diesbezüglich den gleichen Komfort wie ein eingebautes Navigationsgerät, ohne jedoch den Vorteil eines geringeren Preises zu verlieren.
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Es anzumerken, dass Empfangsgeräte, d. h. Audiogeräte, welche den Empfang des von dem mobilen Navigationsgerät gesendeten modulierten Audiosignalen und deren Ausgabe durch Lautsprecher ermöglichen, mit entsprechenden Einrichtungen zum Decodieren von für eine Verkehrsansage charakteristischen Signalen versehen sein. Dies ist gegenwärtig jedoch für die meisten der im Handel erhältlichen Audiosysteme für Kraftfahrzeuge verwirklicht.
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Der FM-Modulator der mobilen Computereinheit bzw. des mobilen Navigationsgeräts kann dafür ausgelegt sein, als Trägerfrequenz eine Ultrakurzwellenfrequenz (87,5 bis 108,0 MHz) zu verwenden. Bei dieser Frequenz handelt es sich um eine weit verbreitete Frequenz, die einfach mit handelsüblichen Audioanlagen empfangen werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die zusätzlich oder alternativ zu den vorstehenden eingesetzt werden kann, ist der Encoder ein RDS-Encoder. Dabei kann es sich bei dem für eine Verkehrsansage charakteristische Signal um ein TA- oder TP-Signal handeln. Wie dies allgemein bekannt ist, steht die Abkürzung „RDS” für Radiodatensystem, welches die Übertragung von Zusatzinformation im Hörfunk ermöglicht. Innerhalb des RDS-Systems werden verschiedene Dienste angeboten, unter anderem diejenigen des so genannten „Traffic Programme” (TP) sowie des „Traffic Announcement” (TA). Dabei wird ein TP-Signal dann gesendet, wenn ein Sender Verkehrsfunk anbietet. Durch die TP-Kennung wird eine Information des Verkehrsfunks angekündigt. Das TA-Signal bewirkt bei dafür ausgelegten Empfängern (Audiogeräten) die Ausführung von verschiedenen Funktionen wie dem Wechsel von CD-Betrieb zu Radiobetrieb oder die Erhöhung der Lautstärke der Audioausgabe, um Verkehrsnachrichten eindringlich beim Benutzer ankommen zu lassen.
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Das RDS-System mit den TA- und TP-Diensten stellt den gegenwärtig verbreiteten Standard zum Ankündigen von Verkehrsmeldungen dar. Es ist an dieser Stelle zu betonen, dass die Erfindung nicht auf diese Standards begrenzt ist, sondern dass vielmehr alle Systeme und Standards, welche in Zukunft dazu dienen, eine Verkehrsnachricht als solche zu kennzeichnen, von den Ausführungsformen zum Zweck der Realisierung des erfindungsgemäßen Konzepts umfasst sein sollen. Wenn im Folgenden von dem Encoder als RDS-Encoder die Rede ist, so ist zu berücksichtigen, dass dies nur ein Beispiel für einen solchen Encoder ist, und dass andere Encoder je nach aktuell verbreiteter Kennzeichnung für Verkerhsinformationssignale eingesetzt werden können.
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Darüber hinaus kann der Encoder der mobilen Computereinheit gemäß Ausführungsformen der Erfindung sowohl als Software- als auch als Hadware-Komponente ausgebildet sein. Die Techniken zur Verwirklichung solcher Hardware- oder Softwarekomponenten sind im Stand der Technik bekannt und sollen deshalb hier nicht detaillierter erläutert werden. Es ist jedoch anzumerken, dass es unter dem Gesichtspunkt der Kostenersparnis von Vorteil sein kann, wenn der Encoder als Softwarekomponente ausgebildet ist.
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Ausführungsformen der Erfindung umfassen auch ein Navigationssystem, das ein mobiles Navigationsgerät wie vorstehend beschrieben aufweist, sowie ein Audiogerät mit einer Empfangsantenne zum Empfangen von auf eine Trägerfrequenz aufmodulierten Audiosignalen, einem Decoder zum Decodieren von für eine Verkehrsansage charakteristischen Signalen und einer Lautsprechereinheit für die Ausgabe der Audiosignale. Das Navigationssystem enthält mit dem Navigationsgerät und dem daran angepassten Audiogerät eine Kombination aufeinander abgestimmter Geräte, welche Nutzung von für Verkehrsansagen charakteristischen Signalen für die Ausgabe von Navigationsanweisungen des Navigationsgeräts über die Lautsprechereinheit des Audiogeräts bei gleichzeitiger Unterbrechung oder Leiseschaltung der aktuellen Anwendung des Audiogeräts ermöglicht.
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Wie bereits erwähnt wurde, kann es sich sowohl bei dem Encoder des mobilen Navigationsgeräts als auch bei dem Decoder des Audiogeräts um RDS-Encoder bzw. Decoder handeln.
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Neben der Ausbildung in Form eines Navigationsgerätes können gemäß Ausführungsformen der Erfindung auch andere Anwendungen ermöglicht werden. So kann es sich bei der mobilen Computereinheit beispielsweise um einen Pocket-Computer handeln, der vom Benutzer mitgeführt wird und mit dem beispielsweise Börsennachrichten oder Wetterberichte empfangen werden können. Um diese Nachrichten beispielsweise über die Lautsprecher einer Audioanlage eines Kraftfahrzeugs auszugeben, kann die Aufmodulation eines für eine Verkehrsdurchsage charakteristischen Signals an dem Audioausgang des Pocket-Computers erfolgen, welches so modulierte Signal dann durch den FM-Sender an die Audioanlage weitergeleitet wird.
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Ausführungsformen der Erfindung betreffen auch ein Verfahren zum Übertragen von Informationen mittels eines modulierten Audiosignals einer mobilen Computereinheit, welche für die Ausgabe eines Audiosignals ausgelegt ist, aufweisend: Modulieren eines Audiosignals der mobilen Computereinheit mit einem für eine Verkehrsansage charakteristischen Signal; Aufmodulieren des Audiosignals auf eine Trägerfrequenz; und Senden des Audiosignals, wobei das Audiosignal mit einer Leistung von weniger als 50 nW gesendet wird.
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Die auf diese Weise übertragenen Signale bewirken beim Empfänger, dass das Audiosignal wie ein Verkehrsfunksignal behandelt wird. Mit anderen Worten werden beim Empfänger bestehende Anwendungen des Audiogeräts für den Empfang unterbrochen und das übertragene wird über eine Ausgabeeinheit des Audiogeräts, beispielsweise die Gerätelautsprecher, ausgegeben. Da die Lautsprecher von Audiogeräten wie Audioanlagen in Kraftfahrzeugen zumeist hochwertiger sind als eingebaute Lautsprecher mobiler Computereinheiten, wie z. B. mobiler Navigationsgeräte, kann auf bequeme Weise eine Verbesserung der Ausgabequalität derartiger mobiler Einheiten erzielt werden, ohne dass dadurch für längere Zeit auf den Einsatz des Audiogeräts für andere Anwendungen, z. B. das Abspielen von CDs, verzichtet werden muss.
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Wie bereits erwähnt, kann in dem Verfahren als Audiosignal ein Ausgangssignal eines mobilen Navigationsgerätes verwendet werden. Durch den Einsatz des Verfahrens gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung kann mit dem mobilen Navigationsgerät eine Sprachführung auf dem Niveau eines fest eingebauten Navigationsgeräts erlangt werden.
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Das für eine Verkehrsansage charakteristische Signal, das in dem Verfahren gemäß Ausführungsformen der Erfindung eingesetzt wird, kann ein erstes und ein zweites charakteristisches Signal umfassen, welche den Beginn und das Ende des Audiosignals kennzeichnen. Dabei können die charakteristischen Signale vor bzw. nach dem eigentlichen Audiosignal gesendet werden oder die charakteristischen Signale können am Beginn und am Ende des Audiosignals aufmoduliert werden.
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Im Rahmen der gegenwärtig eingesetzten Standards für Verkehrsnachrichten wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als das für eine Verkehrsansage charakteristische Signal ein TA- oder ein TM-Signal verwendet. Das mit einem solchen Signal versehene Audiosignal der mobilen Computereinheit wird so behandelt, als ob es sich um eine von einem Verkehrssender stammende Verkehrsinformation handelte und genießt Priorität vor den laufenden Anwendungen des empfangenden Audiogeräts.
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Wenn als Trägerfrequenz für das Audiosignal der mobilen Computereinheit eine Ultrakurzwellenfrequenz eingesetzt wird, können empfangsseitig weit verbreitete und daher kostengünstige Standard-Audiogeräte eingesetzt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung der Komponenten eines Navigationssystems, in welchem eine mobile Computereinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung integriert ist, und
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2 ein Flussdiagramm, das ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt.
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Bevorzugte Ausführung der Erfindung
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente durchgehend mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt schematisch ein Navigationssystem mit einem mobilen Navigationsgerät 10, das als spezielle Ausführungsform einer mobilen Computereinrichtung anzusehen ist. Es ist daher anzumerken, dass die mobile Computereinrichtung auch in anderen Formen realisiert werden kann, beispielsweise durch einen mobilen Pocket-PC, welcher für den Empfang von funkübertragenen Zusatzdiensten ausgelegt ist.
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Das mobile Navigationsgerät 10 umfasst eine Navigationseinheit 11, welche die eigentliche Navigationsfunktion ausführt. Die Navigationseinheit 11 an sich kann gemäß dem Stand der Technik ausgeführt sein. Wie dies bekannt ist, weist eine Navigationseinheit üblicherweise eine Empfangsantenne für ein GPS-Signal, um eine aktuelle Position eines Benutzers des Gerätes zu ermitteln, eine Speichereinheit, auf der Straßenkarten gespeichert sind, eine Eingabeeinheit zum Eingeben zumindest einer Zielposition und eine Prozessoreinheit zum Ermitteln einer Route zwischen der Zielposition und der aktuellen Position auf und zum Ausgeben der Route auf einem Display und/oder als akustische Navigationsanweisungen in Form eines Audiosignals auf. Da die hier aufgezählten Komponenten der Navigationseinheit 11 bekannt sind, wurde auf deren Darstellung in den Figuren verzichtet.
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Neben der beschriebenen Navigationseinheit 11 umfasst das mobile Navigationssystem 10 einen FM-Modulator 12, welcher dazu dient, ein wird am Ausgang der Navigationseinheit 11 bereitgestelltes Audiosignal auf eine Trägerfrequenz, die z. B. eine UKW-Frequenz sein kann, aufzumodellieren. Es ist anzumerken, dass in zahlreichen Navigationseinheiten 11 des Standes der Technik ein solcher FM-Modulator bereits integriert ist. In diesem Fall kann der FM-Modulator 11 als separate Komponente entfallen.
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Darüber hinaus ist ein Encoder 12 vorhanden, welcher mit der Navigationseinheit 11 (hier über den FM-Modulator 11) gekoppelt ist. In diesem Zusammenhang ist zu ergänzen, dass der Encoder 12 nicht als Hardwarekomponente ausgeführt sein muss. Vielmehr kann er auch in Form einer Software in der Prozessoreinheit der Navigationseinheit 11 enthalten sein. Mittels des Encoders 12, bei dem es sich beispielsweise um einen RDS-Encoder handeln kann, wird das von der Navigationseinheit 11 ausgegebene und gegebenenfalls bereits auf die Trägerfrequenz aufmodellierte Audiosignal mit einem für eine Verkehrsansage charakteristischen Signal versehen. Somit „erscheint” das Audiosignal dem Benutzer als eine Verkehrsansage, ohne es im Inhalt zu sein.
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Das so modulierte und mit dem charakteristischen Signal versehene Audiosignal kann dann über einen FM-Sender 13 übertragen werden, um bei einem Empfänger als Sprachausgabe ausgegeben zu werden.
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Als Empfängereinheit ist hier ein Audiogerät oder eine Audioanlage eingesetzt, welches allgemein mit dem Bezugszeichen 20 gekennzeichnet ist. Das Audiogerät 20 umfasst eine Empfangsantenne 21, mit deren Hilfe das vom FM-Sender 13 ausgesandte Audiosignal empfangen werden kann. Was die Sendeleistung betrifft, so ist anzumerken, dass diese möglichst klein sein sollte, so dass das modulierte Audiosignal nur in einem sehr kleinen Umkreis von wenigen Metern d. h. nur von dem dafür bestimmten Audiogerät 20 empfangen werden kann. Da sich mobile Navigationsgerät 10 sowie das Audiogerät 20 für gewöhnlich gemeinsam in einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden, in dem das Audiogerät fest installiert ist, ist die genannte geringe Reichweite für die Zwecke der Erfindung vollkommen ausreichend.
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Das Audiogerät 20 umfasst darüber hinaus, neben den für die Signalverarbeitung und Signalverstärkung wesentlichen Komponenten eines solchen Geräts, einen Decoder 22 sowie eine Lautsprechereinheit 23. Bei der Lautsprechereinheit 23 kann es sich beispielsweise um ein qualitativ hochwertige Bauteile handeln, wie sie in guten Audioanlagen zum Einsatz kommen.
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Am Decoder 22 wird das für eine Verkehrsansage charakteristische Signal decodiert, so dass die durch das Signal veranlassten Funktionen wie beispielsweise das Stummschalten der aktuellen Anwendung des Audiogeräts und/oder die Erhöhung der Lautstärke für das übertragene Audiosignal, ausgeführt werden können. Die Ausgabe des übertragenen Audiosignals tritt nun an die Stelle der aktuellen Anwendung (z. B. das Abspielen einer CD). Das übertragene Audiosignal wird somit über die Lautsprechereinheit 23 – im vorliegenden Fall als Navigationsanweisungen – ausgegeben.
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Mit nunmehrigen Bezug auf 2, in der auf der Empfängerseite ausgeführte Verfahrensschritte mit einem gestrichenen Bezugszeichen versehen sind, sieht ein Verfahren, das unter Einsatz des vorgenannten Systems ausgeführt wird, wie folgt aus: In einem ersten Schritt S10 kann durch eine Navigationssoftware des mobilen Navigationsgerätes ein Triggersignal ausgelöst werden, welches die Ausgabe eines Audiosignals einleitet. Das Triggersignal bewirkt in einem weiteren Schritt S11 die Einbringung eines für eine Verkehrsansage charakteristischen Signals vor dem Audiosignal oder am Beginn desselben. Dabei kann der Schritt S11 vor oder im Anschluss an ein Aufmodulieren des Audiosignals auf eine Trägerfrequenz erfolgen.
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In einem nächsten Schritt S12 werden das charakteristische Signal und das Audiosignal über den FM-Sender übertragen. Es ist anzumerken, dass das charakteristische Signal vor oder zusammen mit dem Audiosignal übertragen werden kann, je nachdem von welcher Art der Encoder ist.
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Auf Seiten des Empfängers wird nun das charakteristische Signal in einem Schritt S13' decodiert und die durch dieses Signal bewirkten Funktionen, wie z. B. das Stummschalten der aktuellen Anwendung, werden ausgeführt. Sodann wird in Schritt S14' die Ausgabe des empfangenen Audiosignals durch Lautsprechereinrichtungen des Empfängers bewirkt.
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Am Ende des Audiosignals wird auf der Senderseite durch die Navigationssoftware des mobilen Navigationsgerätes in einem Schritt S15 ein Triggersignal ausgelöst, welches bewirkt, dass der Encoder ein weiteres charakteristisches Signal setzt, welche das Ende des Audiosignals kennzeichnet. Beide charakteristischen Signale können beispielsweise TA- oder TP-Signale sein, wie bereits angemerkt.
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Kommt nun dieses weitere charakteristische Signal beim Empfänger an, so werden in einem letzten Schritt S16' die durch das erste charakteristische Signal bewirkten Funktionen wieder angehalten. Mit anderen Worten kehrt das Audiogerät des Empfängers zu derjenigen Anwendung zurück, welche vor dem Empfang des ersten charakteristischen Signals ausgeführt wurde, beispielsweise das Abspielen einer CD. Auf diese Weise können sowohl das mobile Navigationsgerät als auch die Funktionen des Audiogeräts im Wesentlichen parallel genutzt werden.
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Die erfindungsgemäße mobile Computereinheit, insbesondere in ihrer Ausführungsform als mobiles Navigationsgerät, bietet gegenüber denjenigen des Standes der Technik zahlreiche Vorteile, von denen einige bereits beschrieben wurden. Zusammenfassend sei angeführt, dass das mobile Navigationsgerät die Vorteile der geringen Kosten eines herkömmlichen mobilen Navigationsgeräts mit den Vorteilen einer qualitativ hochwertigen Audioausgabe, wie sie bei fest eingebauten Navigationssystemen üblich sind, vereinigt.
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Die eigentliche Anwendung des für die Audioausgabe benutzten Audiogeräts, beispielsweise einer fest eingebauten Audioanlage eines Kraftfahrzeugs, muss dabei nur kurzzeitig unterbrochen werden, so dass es möglich ist, das mobile Navigationssystem parallel zur Nutzung der von der Audioanlage gewährten Unterhaltungsanwendungen einsetzen zu können. Für das mobile Navigationsgerät gemäß den Ausführungsformen der Erfindung sind gegenüber den herkömmlichen mobilen Navigationsgeräten nur wenige Zusatzeinrichtungen notwendig, welche teilweise durch preiswerte Softwarelösungen verwirklicht werden können. Aus diesem Grund sind die Herstellungskosten gegenüber mobilen Navigationssystemen des Standes der Technik nur unwesentlich erhöht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007053306 A1 [0004]