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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Aufnahme mindestens eines Arzneimittelblisters und ein Verfahren zur Entnahme von mindestens einem Arzneimittel aus einer Anordnung.
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Arzneimittel in Form von Tabletten, Pillen oder Kapseln, die in Arzneimittelblistern abgepackt werden, bieten nur begrenzten Schutz gegen versehentliche Entnahme durch Kinder. Mit Aufklebern, die auf die Blisteroberfläche geklebt werden und bei denen die Form der abgedeckten Kavitäten vorgestanzt sind, werden sie gegen Entnahme gesichert. Auch die Verwendung verstärkter Aluminiumabdeckfolien erschwert die Entnahme.
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Die
DE 10 2004 030 444 A1 zeigt eine kindersichere Verpackung für einen Arzneimittelblister. Bei der Verpackung wird durch ein Zusammendrücken ein Deckteil verformt, so dass der Arzneimittelblister, der in der Verpackung von dem Deckelteil eingeschlossen ist, aus der Verpackung entnommen werden kann. Zur kindersicheren Lagerung des Arzneimittelblisters muss der Arzneimittelblister wieder in die Verpackung eingelegt werden.
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Es ist wünschenswert eine Anordnung zur Aufnahme mindestens eines Arzneimittelblisters sowie ein Verfahren zur Entnahme von mindestens einem Arzneimittel aus einer Anordnung anzugeben, mit der Arzneimittel sicher aufbewahrt werden können und möglichst einfach entnommen werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 beziehungsweise einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 20.
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Eine Anordnung zur Aufnahme mindestens eines Arzneimittelblisters umfasst eine erste, eine zweite und eine dritte Lage. Die erste, zweite und dritte Lage weisen jeweils eine Ausnehmung auf. Die erste und die dritte Lage sind so zueinander angeordnet, dass die mindestens eine Ausnehmung der ersten Lage über der mindestens einen Ausnehmung der dritten Lage angeordnet ist. Die zweite Lage ist relativ zu der ersten und der dritten Lage verschiebbar, so dass die mindestens eine Ausnehmung der zweiten Lage über mindestens einer der jeweiligen Ausnehmungen der ersten und dritten Lage angeordnet ist.
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Durch das Verschieben der zweiten Lage relativ zu der ersten und der dritten Lage, um die jeweiligen Ausnehmungen übereinander anzuordnen, kann das Arzneimittel aus dem Arzneimittelblister durch die Ausnehmungen gedrückt und somit entnommen werden. Der Arzneimittelblister verbleibt in der Anordnung während ein Arzneimittel entnommen werden kann.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die zweite Lage zwischen der ersten und der dritten Lage angeordnet. Die zweite Lage kann relativ zu der ersten und der dritten Lage auf eine Position verschiebbar sein, bei der die Ausnehmungen der ersten, zweiten und dritten Lage deckungsgleich angeordnet sind. Die zweite Lage kann relativ zu der ersten und der dritten Lage auf mindestens eine von der ersten Position verschiedene zweite Position verschiebbar sein, bei der die mindestens eine Ausnehmung der zweiten Lage zu den Ausnehmungen der ersten und dritten Lage versetzt angeordnet ist.
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Befindet sich die zweite Lage in ihrer zweiten Position, ist eine Entnahme des Arzneimittels nicht möglich, da die Ausnehmungen der ersten, zweiten und dritten Lage nicht übereinander angeordnet sind und somit kein Durchgang durch die drei Lagen gebildet ist. Ist die zweite Lage in ihrer ersten Position angeordnet, kann ein Arzneimittel durch die Ausnehmungen der drei Lagen hindurch aus dem Arzneimittelblister gedrückt werden und aus der Anordnung entnommen werden.
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In einer Ausführungsform weist die zweite Lage und mindestens eine der ersten und dritten Lage jeweils eine weitere Ausnehmung auf. Die weitere Ausnehmung der zweiten Lage ist deckungsgleich zu der weiteren Ausnehmung der mindestens einen der ersten und dritten Lage angeordnet, wenn die zweite Lage in der ersten Position angeordnet ist. Die weitere Ausnehmung der zweiten Lage ist von der weiteren Ausnehmung der mindestens einen der ersten und dritten Lage versetzt angeordnet, wenn die zweite Lage in der zweiten Position angeordnet ist.
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Die weitere Ausnehmung der zweiten Lage und die weitere Ausnehmung der mindestens einen der ersten und dritten Lage sind in einer Ausführungsform derart ausgebildet, dass die zweite Lage relativ zu der mindestens einen der ersten und dritten Lage ortsfest gehalten ist, wenn sich ein gemeinsames Fixierelement durch die weiteren Ausnehmungen erstreckt.
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Durch die weiteren Ausnehmungen kann die zweite Lage möglichst einfach in der ersten Position relativ zu der ersten und dritten Lage gehalten werden, beispielsweise indem ein Finger als Fixierelement durch die weiteren Ausnehmungen gesteckt wird.
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In einer Ausführungsform umfasst mindestens eine der ersten, zweiten und dritten Lage ein elastisch verformbares Material.
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Durch das elastisch verformbare Material mindestens einer der drei Lagen kann die zweite Lage in die erste Position bewegt werden und kehrt durch die gespeicherte Verformungsenergie beziehungsweise durch die Materialspannung in die zweite Position selbstständig zurück.
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In einer Ausführungsform umfasst die erste, zweite und dritte Lage eine gemeinsame Materiallage, die derart gefaltet ist, dass die erste Lage über der dritten Lage angeordnet ist.
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In einer Ausführungsform sind die erste und die dritte Lage an jeweils einer Seite miteinander durch eine Klebeverbindung gekoppelt.
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In einer Ausführungsform sind die Ausnehmungen der ersten und der zweiten Lage in ortogonaler Parallelprojektion in einem Abstand von mindestens 10 Millimeter, insbesondere mindestens 15 Millimeter, von den Ausnehmungen der zweiten Lage beabstandet angeordnet.
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Durch das Anordnen der Ausnehmungen der ersten Lage in einem Abstand von mindestens 10 Millimeter von der Ausnehmung der zweiten Lage in Richtung der Hauptausbreitung der Lagen, muss die zweite Lage mindestens 10 Millimeter relativ zu der ersten und der dritten Lage verschoben werden, um in der ersten Position angeordnet zu sein.
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Wenn die zweite Lage durch einen Finger in den weiteren Ausnehmungen in der ersten Position gehalten wird, so ist ein Finger von weniger als 10 Millimeter wie beispielsweise von Kindern nicht ausreichend, um die zweite Lage in der ersten Position zu halten. Damit ist in diesem Fall eine Entnahme des Arzneimittels nicht möglich.
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In einem Ausführungsbeispiel weisen die erste, zweite und dritte Lage jeweils eine Mehrzahl von Ausnehmungen auf, wobei die Ausnehmungen jeweils einer Lage regelmäßig verteilt angeordnet sind. Mindestens eine der ersten, zweiten und dritten Lage können eine Bedruckung aufweisen. Die Anordnung kann mindestens einen Informationsträger umfassen, der mit mindestens einer der ersten, zweiten und dritten Lage gekoppelt ist. Beispielsweise ist die Anordnung mit der Bezeichnung des Arzneimittels bedruckt und/oder mit Hinweisen zur Dosierung. Der Informationsträger kann eine Packungsbeilage umfassen und/oder eine integrierte Schaltung mit digital gespeicherten Informationen.
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Die Anordnung umfasst in einem Ausführungsbeispiel einen Arzneimittelblister mit mindestens einer Vertiefung zur Aufnahme von Arzneimittel. Die Vertiefung ist mit einer Folie verschlossen. Der Arzneimittelblister ist zwischen der zweiten und der dritten Lage angeordnet, und die mindestens eine Vertiefung ist so angeordnet, dass sie mindestens über der mindestens einen Ausnehmung der dritten Lage angeordnet ist. Der Arzneimittelblister kann mit der Anordnung über eine Klebeverbindung gekoppelt sein.
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Dadurch, dass die Vertiefung so angeordnet ist, dass sie mindestens über der mindestens einen Ausnehmung der dritten Lage angeordnet ist, ist eine Entnahme des Arzneimittels nicht möglich, wenn sich die zweite Lage in ihrer zweiten Position befindet, da die Ausnehmungen der ersten, zweiten und dritten Lage nicht übereinander angeordnet sind und somit kein Durchgang durch die drei Lagen gebildet ist. Befindet sich die zweite Lage in ihrer ersten Position kann ein Arzneimittel durch die Ausnehmungen der drei Lagen hindurch aus dem Arzneimittelblister gedrückt werden und aus der Anordnung entnommen werden.
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In einer Ausführungsform sind die weiteren Ausnehmungen innerhalb der zweiten Lage und der mindestens einen der ersten und der dritten Lage jeweils als materialfreie Bereiche ausgebildet. Die materialfreien Bereiche können derart ausgebildet sein, dass das Fixierelement einen Durchmesser von mindestens 10 Millimeter aufweisen muss, um die zweite Lage ortsfest an der ersten Position zu halten. Die materialfreien Bereiche sind innerhalb der zweiten Lage und der mindestens einen der ersten und der dritten Lage ausgebildet. Die materialfreien Bereiche sind innerhalb der zweiten Lage und der mindestens einen der ersten und der dritten Lage kreisförmig, ovalförmig oder rechteckig ausgebildet. Die materialfreien Bereiche können derart ausgebildet sein, dass zur ortsfesten Fixierung der zweiten Lage an der ersten Position ein Finger als Fixierelement durch die Ausnehmung der zweiten Lage und der der mindestens einen der ersten und der dritten Lage hindurch führbar ist.
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Ein Verfahren zur Entnahme von mindestens einem Arzneimittel aus einer Anordnung umfasst ein Verschieben einer Lage der Anordnung relativ zu mindestens einer weiteren Lage der Anordnung und dadurch ein Öffnen eines Durchgangs zwischen der Lage und der mindestens einen weiteren Lage. Das Arzneimittel wird durch den Durchgang gedrückt.
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Dadurch, dass die Lage relativ zu der Lage verschoben wird, und dadurch der Durchgang zwischen den Lagen geöffnet wird, kann das Arzneimittel aus dem Arzneimittelblister durch den Durchgang gedrückt und somit entnommen werden. Der Arzneimittelblister verbleibt in der Anordnung während ein Arzneimittel entnommen wird.
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Die Lage wird in einem Ausführungsbeispiel relativ zu der mindestens einen weiteren Lage durch ein Einbringen eines Fixierelements in jeweils eine Ausnehmung der Lage fixiert.
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Die Lage wird in einem Ausführungsbeispiel durch die Materialspannung der Lage und/oder der mindestens einen weiteren Lage in die Ausgangsposition zurückbewegt.
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In einem Ausführungsbeispiel wird die Lage mindestens um 10 Millimeter relativ zu der weiteren Lage verschoben.
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Dadurch, dass die Lage relativ zu der weiteren Lage mindestens 10 Millimeter in Richtung der Hauptausbreitung der Lagen voneinander verschoben wird, um den Durchgang zu öffnen, so ist ein Finger von weniger als 10 Millimeter, wie beispielsweise von Kindern, nicht ausreichend, um den Durchgang zu öffnen. Damit ist in diesem Fall eine Entnahme des Arzneimittels nicht möglich.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus den nachfolgenden in Verbindungen mit den 1 bis 6 erläuterten Beispielen.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht durch drei Lagen einer Anordnung gemäß einer Ausführungsform,
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2 eine schematische Darstellung einer Aufsicht auf eine Anordnung gemäß einer Ausführungsform,
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3A und 3B eine Schnittansicht der Anordnung in einer ersten und einer zweiten Position gemäß einer Ausführungsform,
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4 eine schematische Darstellung einer Auffaltung einer Anordnung gemäß einer Ausführungsform,
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5A und 5B eine Auffaltung einer Anordnung gemäß einer Ausführungsform,
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6 eine schematische Darstellung einer Aufsicht gemäß einer Ausführungsform.
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Gleiche, gleichartige und gleichwirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Anordnung 100. Die Anordnung weist eine erste Lage 111, eine zweite Lage 121 und eine dritte Lage 131 auf. Die erste Lage 111 ist in Y-Richtung über der zweiten Lage 121 und der dritten Lage 131 angeordnet. Die zweite Lage 121 ist zwischen der ersten Lage 111 und der dritten Lage 131 in Y-Richtung angeordnet. Die erste, zweite und dritte Lage haben jeweils ihre Hauptausbreitungsrichtung senkrecht zur Y-Richtung.
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Die erste Lage 111 weist eine Ausnehmung 112 auf. Die zweite Lage weist eine Ausnehmung 122 auf und eine weitere Ausnehmung 123 auf. Die Ausnehmung 122 der zweiten Lage 121 ist der Ausnehmung 112 der ersten Lage 111 funktional zugeordnet. Die dritte Lage 131 weist eine Ausnehmung 132 und eine weitere Ausnehmung 133 auf. Die Ausnehmung 132 der dritten Lage 131 ist der Ausnehmung 112 der ersten Lage 111 und der Ausnehmung 122 der zweiten Lage 121 funktional zugeordnet. Die weitere Ausnehmung 133 der dritten Lage 131 ist der weiteren Ausnehmung 123 der zweiten Lage 121 funktional zugeordnet. Die Ausnehmungen 112, 122, 132 und die weiteren Ausnehmungen 123, 133 sind jeweils materialfrei ausgebildet. Die Ausnehmungen 112, 122, 132 und die weiteren Ausnehmungen 123, 133 weisen jeweils nicht das Material auf, aus dem die erste, zweite und dritte Lage 111, 121, 131 gebildet sind. Die Ausnehmungen 112, 122, 132 und die weiteren Ausnehmungen 123, 133 sind beispielsweise jeweils in die erste, zweite beziehungsweise dritte Lage 111, 121, 131 eingestanzt.
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Die erste, zweite und dritte Lage 111, 121, 131 sind in der gezeigten Position so zueinander angeordnet, dass die Ausnehmung 112 der ersten Lage über der Ausnehmung 132 der dritten Lage 131 in Y-Richtung angeordnet ist. Die zweite Lage 121 ist relativ zu der ersten Lage 111 und der dritten Lage 131 so angeordnet, dass die Ausnehmung 122 in X-Richtung in einem Abstand 109 zu der Ausnehmung 112 der ersten Lage 111 und der Ausnehmung 132 der dritten Lage 131 angeordnet ist. Die weitere Ausnehmung 123 ist in X-Richtung relativ zu der weiteren Ausnehmung 133 verschoben.
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2 zeigt eine Aufsicht auf die Anordnung 100. Die zweite Lage 121 ist zur besseren Kenntlichmachung in Bereichen, in der sie von der dritten Lage 131 bedeckt ist, gestrichelt gezeichnet. Die erste Lage ist vollständig von der dritten Lage überdeckt und in der Ansicht gemäß 2 nicht explizit zu erkennen.
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Die erste Lage und die dritte Lage sind über beabstandete Klebeverbindungen 101 und 102 gekoppelt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Anordnung lediglich eine einzige Klebeverbindung auf. Die Anordnung kann auch mehr als zwei Klebeverbindungen aufweisen, beispielsweise drei oder mehr Klebeverbindungen. Die Klebeverbindungen 101 und 102 sind in Randbereichen der Anordnung angeordnet, so dass die zweite Lage 102 von den Klebeverbindungen ungehindert relativ zu der ersten und der dritten Lage bewegt werden kann.
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Die zweite Lage 121 und die dritte Lage 131 weisen jeweils eine Mehrzahl von Ausnehmungen 122 beziehungsweise 132 auf. Die Ausnehmungen sind jeweils gleichmäßig angeordnet. Ebenso weist die erste Lage eine Mehrzahl von gleichmäßig angeordneten Ausnehmungen auf.
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Jeweils zwei nebeneinander angeordnete Ausnehmungen weisen einen Abstand 152 in X-Richtung von beispielsweise zwischen 2 Millimeter und 15 Millimeter auf, insbesondere zwischen 5 Millimeter und 7 Millimeter. Der Abstand 152 ist abhängig von einem Arzneimittelblister 140 (3A und 3B), der in der Anordnung angeordnet werden soll, da die Ausnehmungen über Vertiefungen 141 des Arzneimittelblisters 140 angeordnet werden können.
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Jeweils zwei nebeneinander angeordnete Ausnehmungen weisen einen Abstand 153 in Z-Richtung von beispielsweise zwischen 2 Millimeter und 25 Millimeter auf, insbesondere zwischen 7 Millimeter und 15 Millimeter. Der Abstand 153 ist abhängig von dem Arzneimittelblister 140, der in der Anordnung angeordnet werden soll, da die Ausnehmungen über den Vertiefungen 141 des Arzneimittelblisters 140 angeordnet werden können.
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Die Ausnehmungen der ersten, zweiten beziehungsweise dritten Lage sind oval gezeigt. Sie können auch eine andere Form aufweisen beispielsweise kreisförmig oder eckig. Die Form der Ausnehmung ist abhängig von dem Arzneimittelblister 140 beziehungsweise einem Arzneimittel 142, da Arzneimittel durch die Ausnehmungen gelangen müssen. Die weitere Ausnehmung 123 und die weitere Ausnehmung 133 der zweiten beziehungsweise dritten Lage sind kreisförmig gezeigt. Sie können auch eine andere Form aufweisen beispielsweise oval oder eckig. Die Form der weiteren Ausnehmungen 123, 133 ist so gewählt, dass ein Finger möglichst gut durch die weiteren Ausnehmungen 123, 133 gelangen kann.
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Die zweite Lage 121 weist relativ zu der ersten Lage 111 und der dritten Lage 131 eine erste und eine zweite Hauptposition auf. In 2 ist die zweite Lage 121 in der zweiten Hauptposition gezeigt, in der die Ausnehmungen 122 und 123 versetzt zu den Ausnehmungen 112, 132 und 133 angeordnet sind. In der ersten Hauptposition sind die Ausnehmungen 112, 122 und 132 übereinander deckungsgleich angeordnet. Ebenso sind die Ausnehmungen 123 und 133 deckungsgleich übereinander angeordnet.
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3A zeigt die Anordnung 100 bei der der Arzneimittelblister 140 zwischen der zweiten Lage 121 und der dritten Lage 131 angeordnet ist.
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In der in 3A gezeigten Situation befindet sich die Anordnung in ihrer Ruheposition. In der in 3B gezeigten Situation muss eine Kraft auf die zweite Lage 121 wirken, um die gezeigt Situation zu halten. Die zweite Lage 121 strebt in die Position, wie in 3A gezeigt.
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Der Arzneimittelblister 140 weist eine Mehrzahl der Vertiefungen 141 auf, in denen das Arzneimittel 142 angeordnet ist. Der Arzneimittelblister ist durch eine Folie 143 verschlossen. Das Arzneimittel 142 umfasst beispielsweise Tabletten, Pillen oder Kapseln, von denen je eine in einer Vertiefung angeordnet ist.
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Der Arzneimittelblister 140 ist relativ zu der ersten Lage 111 und der dritten Lage 131 so angeordnet, dass die Vertiefungen 141 in X-Richtung an den Ausnehmungen 112 beziehungsweise 132 angeordnet sind.
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Wie in den 3A und 3B gezeigt, sind die zweite Lage 121 und die dritte Lage 131 aus einer gemeinsamen Materialbahn gefertigt. Die zweite Lage 121 und die dritte Lage 131 sind an einer Faltkante 151 miteinander gekoppelt. Zumindest im Bereich der Faltkante 151 ist die Materialbahn der zweiten Lage 121 und der dritten Lage 131 elastisch verformbar. Die Materialbahn umfasst ein elastisch verformbares Material, beispielsweise Polypropylen, Polyester, Polyvinylchlorid, Polycarbonat oder ein weiteres Material, dass elastisch verformbar ist.
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In dem in 3A gezeigten Beispiel befindet sich die zweite Lage 121 in der zweiten Position. In der zweiten Position ist eine Entnahme von Arzneimittel 142 aus dem Arzneimittelblister 140 beziehungsweise der Anordnung 100 nicht möglich. Bei einem Versuch einer Arzneimittelentnahme würde durch die Ausnehmung 132 beispielsweise mit einem Finger auf die Vertiefung 141 gedrückt werden, um Arzneimittel 142 durch die Folie 143 aus dem Arzneimittelblister 140 zu drücken. Die Ausnehmung 122 der zweiten Lage 121 ist versetzt zu der Ausnehmung 132 angeordnet. Somit würde das Arzneimittel 142 gegen die zweite Lage 121 gedrückt werden. Die Folie 143 reißt nicht; eine Arzneimittelentnahme wird verhindert.
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Um Arzneimittel aus dem Arzneimittelblister 140 beziehungsweise der Anordnung 100 entnehmen zu können, wird die zweite Lage 121 in die ersten Position verschoben wie in 3B gezeigt. Die zweite Lage 121 wird in Y-Richtung relativ zu der ersten Lage 111 und der dritten Lage 131 verschoben bis die Ausnehmungen 112, 122 und 132 deckungsgleich sind und die weiteren Ausnehmungen 123 und 133 deckungsgleich sind. Die Ausnehmung 122 ist über der Vertiefung 141 des Arzneimittelblisters 140 angeordnet. Beispielsweise mit einem Finger wird durch die Ausnehmung 132 auf die Vertiefung 141 gedrückt. Dadurch wird das Arzneimittel 142 durch die Folie 143 gedrückt, die dabei reißt. Das Arzneimittel 142 wird durch die Ausnehmung 122 der zweiten Lage 121 und die Ausnehmung 112 der ersten Lage 111 gedrückt und somit aus dem Arzneimittelblister entnommen. Durch das Verschieben der zweiten Lage 121 relativ zu der ersten und der dritten Lage 111, 131 wird durch die Ausnehmungen 112, 122 und 132 ein Durchgang durch die drei Lagen der Anordnung 100 gebildet, durch die das Arzneimittel 142 aus der Anordnung gelangen kann.
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Da die Lagen 121 und 131 elastisch ausgebildet sind, muss die zweite Lage 121 während der Arzneimittelentnahme in der ersten Position gehalten werden. Dies geschieht durch ein Fixierelement 103 das durch die weiteren Ausnehmungen 123 beziehungsweise 133 geführt wird. Das Fixierelement 103 verhindert ein Zurückziehen der zweiten Lage 121 in die zweite Position. Wird das Fixierelement 103 entfernt, bewegt sich die zweite Lage 121 aufgrund der Materialspannungen und der gespeicherten Verformungsenergie in die zweite Position. Insbesondere bewegt sich die zweite Lage 121 aufgrund der Materialspannungen und der gespeicherten Verformungsenergie im Bereich der Faltkante 151 in die zweite Position, wenn das Fixierelement 103 entfernt wird.
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Die zweite Lage 121 wird mindestens 10 Millimeter in X-Richtung relativ zu der ersten und der dritten Lage 111 beziehungsweise 131 verschoben bis die Ausnehmungen 112, 122 und 132 so übereinander angeordnet sind, dass eine Arzneimittelentnahme möglich ist. In weiteren Ausführungsformen wird die zweite Lage mehr als 10 Millimeter relativ zu der ersten beziehungsweise der dritten Lage 111, 131 in X-Richtung verschoben beispielsweise mindestens 12 Millimeter.
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Die weiteren Ausnehmungen 123 beziehungsweise 133 weisen an ihrer Stelle mit dem kleinsten Durchmesser einen Durchmesser von mindestens 10 Millimeter auf. Das Fixierelement 103, das beispielsweise ein Finger eines Benutzers ist, weist ebenfalls an der dünnsten Stelle einen Durchmesser 104 von mindestens 10 Millimetern auf. Die weiteren Ausnehmungen 123 und 133 weisen an der dünnsten Stelle einen Durchmesser auf, der so groß ist, dass ein Fixierelement 103, das einen Durchmesser von weniger als 10 Millimeter aufweist die zweite Lage 121 nicht in der ersten Position zur Arzneimittelentnahme halten kann. Das Fixierelement 103 weist in weiteren Ausführungsbeispielen an der dünnsten Stelle einen Durchmesser 104 von mindestens 12 Millimetern, insbesondere von mindestens 15 Millimetern, auf.
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Die zweite Lage 121 muss mindestens 10 Millimeter, vorzugsweise mindestens 12 Millimeter, weiterhin vorzugsweise mindestens 15 Millimeter relativ zu der ersten und der dritten Lage 111 beziehungsweise 131 in X-Richtung verschoben werden, damit die Ausnehmungen 112, 122 und 132 deckungsgleich angeordnet sind und eine Arzneimittelentnahme möglich ist. Wenn die Anordnung die Arzneimittel lediglich für besonders kleine Kinder kindersicher verwahren soll, kann auch ein Verschieben der zweiten Lage von weniger als 10 Millimeter relativ zu der ersten beziehungsweise der dritten Lage 111, 131 in X-Richtung ausreichend sein.
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Dadurch, dass die Ausnehmung 122 der zweiten Lage 121 10 Millimeter versetzt in X-Richtung zu den Ausnehmungen 112 und 132 der ersten Lage 111 und der dritten Lage 131 angeordnet ist und ein Fixierelement von mindestens 10 Millimeter Durchmesser nötig ist, um die zweite Lage 121 in die erste Position zu bewegen, ist es Kindern gewöhnlich nicht möglich, Arzneimittel aus der Anordnung zu entnehmen. Wird als Fixierelement 103 ein Finger verwendet, so muss dieser mindestens 10 Millimeter Durchmesser haben, was auf Kinder meist nicht zutrifft. Versucht ein Kind mit eine Finger von weniger als 10 Millimeter Durchmesser die zweite Lage 122 in der ersten Position zu halten, indem es seinen Finger durch die weiteren Ausnehmungen 123 und 133 steckt, so sind die Ausnehmungen 112, 122 und 132 nicht deckungsgleich, da die zweite Lage 121 nicht 10 Millimeter in X-Richtung verschoben ist. Eine Arzneimittelentnahme ist nicht möglich, da das Arzneimittel gegen die Lage 121 gedrückt werden würde.
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Der Arzneimittelblister 140 ist in einem Ausführungsbeispiel über eine Klebeverbindung mit der Anordnung 100 gekoppelt. Beispielsweise ist der Arzneimittelblister 140 mit einer Klebeverbindung mit der dritten Lage 131 gekoppelt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Arzneimittelblister 140 lose in der Anordnung zwischen der zweiten Lage 121 und der dritten Lage 131 angeordnet. Durch die Elastizität der zweiten Lage 121 beziehungsweise der dritten Lage 131 bewegt sich die zweite Lage 121 nach Arzneimittelentnahme von selbst wieder in die zweite Position zurück, in der die Arzneimittelannahme nicht möglich ist. So ist ein weiterer Schutz gegenüber einer unbeabsichtigten Arzneimittelentnahme gegeben, da sich die Anordnung selbst verschließt.
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4 zeigt eine Auffaltung der Anordnung 100 gemäß einer Ausführungsform. Die erste, zweite und dritte Lage 111, 121 und 131 sind einstückig ausgebildet. Die erste, zweite und dritte Lage 111, 121 und 131 sind aus einer Materiallage gefertigt und an einer Faltkante 151 und einer weiteren Faltkante 152 miteinander gekoppelt. Die zweite Lage 121 wird an der Faltkante 151 über die Lage 131 gefaltet. Die Lage 111 wird an der weiteren Faltkante 152 über die zweite Lage 121 und die dritte Lage 131 gefaltet. An der Klebefläche 107, die der Faltkante 152 gegenüber liegt, wird die erste Lage 111 mit der dritten Lage 131 durch die Klebeverbindung 101 gekoppelt. Beispielsweise werden die erste, zweite und dritte Lage 111, 121 und 131 bei der Herstellung der Anordnung aus einer Materialbahn gestanzt, gefaltet und an der Klebefläche verklebt.
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Die Ausnehmungen der zweiten Lage, die der Faltkante 151 am nächsten liegen, weisen einen Abstand 154 zu der Faltkante 151 auf. Die Ausnehmungen der dritten Lage, die der Faltkante 151 am nächsten liegen, weisen einen Abstand 155 zu der Faltkante 151 auf. Der Abstand 154 ist kleiner als der Abstand 155.
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Die 5A und 5B zeigen eine Auffaltung der Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform. 5A zeigt die zweite Lage 121 und die dritte Lage 131 einstückig ausgebildet. Die zweite Lage 121 wird an der Faltkante 151 über die dritte Lage 131 gefaltet. Die erste Lage 111 ist separat ausgebildet (5B). Die erste Lage 111 wird an der Klebefläche 107 und einer weiteren Klebefläche 108 mit der dritten Lage 131 über die Klebeverbindungen 101 und 102 gekoppelt.
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6 zeigt die Anordnung 100 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Zusätzlich zu den in Verbindung mit den 1 bis 5 beschriebenen Merkmalen weist die Anordnung eine Bedruckung 105 auf. Die Anordnung 100 weist einen Informationsträger 106 auf. Die Anordnung 100 kann auch lediglich die Bedruckung 105 ohne den Informationsträger 106 beziehungsweise lediglich den Informationsträger 106 ohne die Bedruckung 105 aufweisen.
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Beispielsweise umfasst die Bedruckung 105 den Arzneimittelnamen des Arzneimittels 142, Warnhinweise, Bilder oder Schriftzeichen. Der Informationsträger 106 umfasst beispielsweise eine gedruckte Gebrauchsanweisung oder eine Packungsbeilage. Der Informationsträger 106 kann auch einen integrierten Schaltkreis umfassen mit digital gespeicherten Informationen, beispielsweise ein RFID-Chip.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Anordnung
- 101, 102
- Klebeverbindung
- 103
- Fixierelement
- 104
- Durchmesser
- 105
- Bedruckung
- 106
- Informationsträger
- 107, 108
- Klebefläche
- 109
- Abstand
- 111
- erste Lage
- 121
- zweite Lage
- 131
- dritte Lage
- 112, 122, 123, 132, 133
- Ausnehmung
- 140
- Medikamentenblister
- 141
- Vertiefung
- 142
- Arzneimittel
- 143
- Folie
- 150, 151
- Faltkante
- 152, 153, 154, 155
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004030444 A1 [0003]