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GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft Brennkraftmaschinen und insbesondere ein Kaltstartsteuersystem sowie ein Verfahren zur Emissionsreduzierung bei Kaltstart gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 beziehungsweise des Anspruchs 11, wie beispielsweise aus der
DE 103 33 210 A1 bekannt.
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HINTERGRUND
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Katalysatoren können dazu verwendet werden, Emissionen zu reduzieren. Allgemein sind die Katalysatoren bei erhöhten Temperaturen effizienter. Beispielsweise stellt ”eine Anspringtemperatur” einen Punkt dar, bei dem die Umwandlung von Kohlenmonoxid (CO), nicht verbrannten Kohlenwasserstoffen (HC) sowie Stickoxiden (NOx) einen Wirkungsgrad von 50% erreicht hat. Um die Temperatur eines Katalysators schneller zu erhöhen, kann der Zündzeitpunkt verzögert werden, um mehr Wärme für das Abgas während der Maschinenkaltstartperiode zu erzeugen. Die Zündzeitpunktverzögerung wird allgemein dadurch erreicht, dass der Zündzeitpunkt von einem Punkt, an dem die Maschine ein gewünschtes Drehmoment ausgibt, verschoben wird. Aufgrund der Zündzeitpunktverschiebung kann die Maschine nicht das gewünschte Maschinendrehmoment ausgeben.
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DE 103 33 210 A1 offenbart ein Verfahren zum Betrieb eines Hybridfahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor, einem Elektromotor und einer Abgasanlage mit einem Katalysatorsystem, wobei zur Erreichung eines vorgegebenen Konversionsschwellwerts der Konversionsaktivität der Abgasanlage für zumindest eine Abgaskomponente in einem vorgegebenen Zeitintervall T_Kat der Wert der Konversionsaktivität ermittelt und, falls dieser Wert unter dem besagten Schwellwert liegt, die Drehmomentabgabe des Elektromotors erhöht und die Drehmomentabgabe des Verbrennungsmotors gegenüber einem Betrieb des Hybridfahrzeugs ohne Bereitstellung eines Drehmoments durch den Elektromotor verringert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den mit einem Kaltstart eines Kraftfahrzeugs in Verbindung stehenden Schadstoffausstoß der Brennkraftmaschine des Fahrzeugs weitestmöglich zu reduzieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kaltstartsteuersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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das Kaltstartsteuersystem für eine Brennkraftmaschine umfasst ein Wärmeschätzmodul, ein Drehmomentanforderungsmodul sowie ein Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul. Das Wärmeschätzmodul bestimmt eine Abgasanlagentemperatur und schätzt eine Wärme, die erforderlich ist, um eine vorbestimmte Temperatur für eine Abgasanlage zu erreichen. Das Drehmomentanforderungsmodul erzeugt eine Drehmomentanforderung auf Grundlage der geschätzten Wärme. Das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul bestimmt ein Soll-Maschinendrehmoment auf Grundlage der Drehmomentanforderung.
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Bei anderen Merkmalen kann die Abgasanlagentemperatur eine Betttemperatur des Katalysators sein. Die vorbestimmte Temperatur kann eine Anspringtemperatur sein.
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Das Verfahren zum Steuern einer Maschine während eines Maschinenkaltstarts umfasst, dass eine Abgasanlagentemperatur bestimmt wird, eine Wärme geschätzt wird, die erforderlich ist, um eine vorbestimmte Temperatur für eine Abgasanlage zu erreichen, eine Drehmomentanforderung auf Grundlage der geschätzten Wärme erzeugt wird und ein Soll-Maschinendrehmoment auf Grundlage der Drehmomentanforderung bestimmt wird.
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Weitere Anwendungsbereiche werden aus der hier vorgesehenen Beschreibung offensichtlich. Es sei zu verstehen, dass die Beschreibung wie auch spezifische Beispiele nur zu Zwecken der Veranschaulichung bestimmt sind.
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ZEICHNUNGEN
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Die hier beschriebenen Zeichnungen dienen zu Veranschaulichungszwecken.
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1 ist ein Blockdiagramm eines Fahrzeugantriebsstrangs gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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2 ist ein Blockdiagramm eines Steuermoduls für koordiniertes Drehmoment, das mit einem Erwärmungssteuermodul in Verbindung steht, gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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3 ist ein Blockdiagramm eines Kaltstartsteuermoduls, das ein Erwärmungssteuermodul aufweist, gemäß der vorliegenden Offenbarung; und
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4 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb einer Maschine während eines Maschinenkaltstarts gemäß der vorliegenden Offenbarung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die folgende Beschreibung ist lediglich beispielhafter Natur und in keiner Weise dazu gedacht, die Offenbarung, ihre Anwendung oder ihren Gebrauch zu beschränken. Der Klarheit halber werden in den Zeichnungen die gleichen Bezugszeichen verwendet, um ähnliche Elemente zu bezeichnen. Der Begriff Modul, der hier verwendet ist, bezeichnet eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC, engl. Kurzform von ”Application Specific Integrated Circuit”), eine elektronische Schaltung, einen Prozessor (gemeinsam genutzt, zweckgebunden bzw. dezidiert oder Gruppe) und einen Speicher, die ein oder mehrere Software- oder Firmwareprogramme ausführen, eine kombinatorische Logikschaltung und/oder andere geeignete Komponenten, welche die beschriebene Funktionalität bereitstellen.
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Ein Kaltstartsteuermodul gemäß der vorliegenden Offenbarung umfasst ein Erwärmungssteuermodul, das eine Wärmemenge schätzt, die erforderlich ist, um einen Katalysator während eines Maschinenkaltstarts aufzuheizen. Die geschätzte Wärme wird in einen Drehmomentwert umgewandelt. Das Erwärmungssteuermodul bildet eine Drehmomentanforderung auf Grundlage des Drehmomentwerts. Ein Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul bestimmt ein Soll-Maschinendrehmoment auf Grundlage einer Vielzahl von Drehmomentanforderungen, einschließlich der Drehmomentanforderung von dem Erwärmungssteuermodul.
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Nun Bezug nehmend auf 1 umfasst ein Fahrzeugantriebsstrang 20 eine Brennkraftmaschine 22, die ein Drehmoment entwickelt. Die Drehmomentgröße wird durch einen oder mehrere Aktuatoren (nicht gezeigt) hergestellt, die eine Kraftstoffzündung, eine Restabgas oder Abgasrückführung (AGR), eine Anzahl zündender Zylinder und/oder eine Luftströmung zu der Maschine 22 gemäß Anweisungen von einem Antriebsstrangsteuermodul (PCM) 26 steuern. Die Maschine 22 kann eine Dieselmaschine oder eine Benzinmaschine sein. Ein Kurbelwellenpositionssensor 28 erzeugt ein Signal, das eine Drehzahl der Maschine 22 angibt. Abgas von der Maschine 22 gelangt durch einen Katalysator 30. Ein Drehmoment von der Maschine 22 kann zum Antrieb von Zubehörlasten verwendet werden. Ein Beispiel für eine Zubehörlast ist ein Klimaanlagenkompressor (A/C) 29. Das PCM 26 kann eine Kompressorkupplung 31 verwenden, um den Klimaanlagenkompressor 29 selektiv mit dem Maschinendrehmoment zu koppeln bzw. von diesem zu entkoppeln. Andere Beispiele von Zubehörlasten umfassen eine Lichtmaschine, eine Servolenkungspumpe, eine Luftpumpe und dergleichen.
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Der Antriebsstrang 20 kann auch einen Elektromotor 32 aufweisen, der ein Drehmoment gemäß einer Drehmomentanweisung 34 von dem PCM 26 bereitstellt. Das Drehmoment des Elektromotors 32 kann mit dem Drehmoment der Maschine 22 kombiniert werden, um Leistung für den Antriebsstrang 20 bereitzustellen. Während der Elektromotor 32 in Reihe mit dem Drehmomentausgang der Maschine 22 gekoppelt gezeigt ist, sei angemerkt, dass auch andere Konfigurationen innerhalb des Schutzumfangs dieser Beschreibung möglich sind. Beispielsweise kann der Elektromotor 32 als ein oder mehrere Elektromotoren implementiert sein, die ein Drehmoment direkt an Räder 36 liefern, anstatt dies durch ein Getriebe 38 zu führen.
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Das kombinierte Drehmoment der Maschine 22 und des Elektromotors 32 wird an das Getriebe 38 angelegt. Das Getriebe 38 kann ein Automatikgetriebe sein, das Gänge gemäß einer Gangwechselanweisung 40 von dem PCM 26 schaltet. Eine Abtriebswelle des Getriebes 38 ist mit einem Antrieb eines Differentialgetriebes 42 gekoppelt. Das Differentialgetriebe 42 treibt Achswellen bzw. Achsen und Räder 36 an. Raddrehzahlsensoren 44 erzeugen Signale, die eine Drehzahl bzw. Rotationsgeschwindigkeit ihrer jeweiligen Räder 36 angeben.
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Das PCM 26 umfasst ein Kaltstartsteuermodul 50, das eine Drehmomentanforderung auf Grundlage einer Abgasanlagentemperatur erzeugt. Das Kaltstartsteuermodul 50 kann ein Erwärmungssteuermodul 52 aufweisen, das mit dem Katalysator 30 in Verbindung steht. Das Erwärmungssteuermodul 52 kann betätigt werden, wenn das Kaltstartsteuermodul 50 bestimmt, dass die Temperatur des Katalysators 30 unterhalb einer Schwellentemperatur liegt. Das Erwärmungssteuermodul 52 steht mit einem Steuermodul 54 für koordiniertes Drehmoment in Verbindung.
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Nun Bezug nehmend auf 2 kann das Steuermodul 54 für koordiniertes Drehmoment ein Achsendrehmomentbestimmungsmodul 62, ein Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 sowie ein Aktuatorsteuermodul 66 aufweisen. Das Erwärmungssteuermodul 52 steht mit dem Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 in Verbindung. Das Achsendrehmomentbestimmungsmodul 62 bestimmt ein Soll-Achsendrehmoment auf Grundlage einer Vielzahl von Drehmomentanforderungen, die an das Achsendrehmomentbestimmungsmodul 62 gesendet werden. Das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 bestimmt ein Soll-Vortriebsdrehmoment (oder ein Soll-Maschinendrehmoment) auf Grundlage des Soll-Achsendrehmoments und einer Vielzahl von Drehmomentanforderungen, die an das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 gesendet werden. Das Aktuatorsteuermodul 66 steuert eine Vielzahl von Aktuatoren und folglich den Betrieb der Maschine 22 (und des Motors 34), um das Soll-Vortriebsdrehmoment auszugeben.
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Genauer kann das Achsendrehmomentbestimmungsmodul 62 eine Vielzahl von Drehmomentanforderungen auf Achsenniveau aufnehmen, einschließlich, jedoch nicht darauf beschränkt, eine Fahrerdrehmomentanforderung 76, eine Tempomatsteuerung 78, eine Traktions-/Zugsteuerung 80, eine Steuerung 82 zum Schutz vor zu hoher Geschwindigkeit des Fahrzeugs, ein Bremsmomentmanagement 84 sowie eine Schaltung zur Kraftstoffabschaltung bei Verzögerung bzw. Schubabschaltungssteuerung 86.
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Die Fahrerdrehmomentanforderung 76 wird nur beispielhaft durch ein Gaspedal gemacht. Die Tempomatsteuerung 78 stellt einen zweiten Satz von Fahrereingaben dar und kann mit der Fahreranforderung durch das Gaspedal vermittelt werden. Eine Traktions-/Zug-Steuerung 80 steuert einen positiven/negativen Radschlupf. Der Radschlupf wird durch Beschleunigung/Verzögerung der Raddrehzahl gesteuert. Die Steuerung 82 zum Schutz vor zu hoher Fahrzeuggeschwindigkeit schützt gegen zu hohe Fahrzeuggeschwindigkeit. Ein Bremsmomentmanagement 84 begrenzt das Vortriebssystem in Bezug auf seine Fähigkeit, die Bremsen zu überwinden, wenn der Fahrer das Bremspedal drückt. Die Schubabschaltungssteuerung 86 deaktiviert ein Verbrennungsdrehmoment und geht zu vollem Drehmoment bei ausgeschalteter Maschine, wenn das Soll-Achsdrehmoment kleiner als das ist, das durch Minimierung des Verbrennungsdrehmoments durch normale Mittel erreicht werden kann.
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Das Achsdrehmomentbestimmungsmodul 62 summiert die Drehmomentanforderungen von diesen Drehmomentanforderern 76, 78, 80, 82, 84, 86 und bestimmt eine Soll-Achsdrehmomentanforderung. Ein Signal, das dem Soll-Achsdrehmoment entspricht, wird an das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 als eine einer Vielzahl von Vortriebsdrehmomentanforderungen gesendet.
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Das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 kann eine Vielzahl von Vortriebsdrehmomentanforderungen von einer Vielzahl von Vortriebsdrehmomentanforderern 90-1, 90-2, ..., 90-N sowie die Soll-Achsdrehmomentanforderung von dem Achsdrehmomentbestimmungsmodul 62 aufnehmen. Das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 kann auch eine Drehmomentanforderung von dem Erwärmungssteuermodul 52 aufnehmen, wenn das Erwärmungssteuermodul 52 aktiviert ist. Das Erwärmungssteuermodul 52 kann selektiv aktiviert werden, um eine Drehmomentanforderung durchzuführen, wenn sich die Abgasanlage unterhalb einer Schwellentemperatur befindet.
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Einige der Drehmomentanforderungen (unabhängig davon, ob Achsdrehmomentanforderungen oder Vortriebsdrehmomentanforderungen) können ein absolutes Drehmoment sowie ein Reservedrehmoment (Deltadrehmoment) aufweisen, wenn eine Drehmomentanforderung gemacht wird. Das absolute Drehmoment wird dazu verwendet, eine gewünschte Funktion zu erreichen. Die Drehmomentreserve ist die Größe an Drehmoment, die jenseits des Soll-Maschinendrehmomentausgangs bei den gegenwärtigen Betriebsbedingungen verfügbar ist. Die Drehmomentreserve repräsentiert variable Lasten der Maschine. Die variablen Lasten können die Maschinendrehmomentniveaus schnell ändern, ändern jedoch nicht das Absolutmaschinendrehmoment. Die Drehmomentreserve kann hergestellt werden, um eine Maschinendrehzahl oberhalb einer vorbestimmten minimalen Drehzahl in dem Fall einer großen, nicht erwarteten Drehmomentlast an der Maschine aufrechtzuerhalten. Eine Vorrichtung, die eine Drehmomentreservenanforderung durchführt, kann schneller auf eine Drehmomentzunahme ansprechen.
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Drehmomentreserven können entweder zusätzliche Reserven oder minimale Reserven sein. Zusätzliche Reserven sind für ein Drehmomentzunahmeansprechen erforderlich und müssen somit summiert werden. Minimale Reserven werden für Drehmomentzunahmeansprechen nicht verwendet. Daher kann eine Vorrichtung, die die Anforderungen nach minimaler Reserve macht, existierende Reserven für gewünschte Funktionen verwenden.
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Bezug nehmend auf 3 umfasst das Kaltstartsteuermodul 50 das Erwärmungssteuermodul 52. Das Erwärmungssteuermodul 52 umfasst ein Wärmeschätzmodul 103, ein Wärme/Drehmomentumwandlungsmodul 104 sowie ein Drehmomentanforderungsmodul 105. Das Wärmeschätzmodul 103 schätzt die Temperatur der Abgasanlage (nur beispielhaft die Temperatur des Katalysatorbettes) und schätzt Wärme, die erforderlich ist, um den Katalysator 30 zu erwärmen. Es sei angemerkt, dass eine Temperatur von anderen Komponenten in der Abgasanlage anstatt von dem Katalysator 30 verwendet werden kann, um die Wärme zu schätzen, die erforderlich ist, um die Abgasanlage zu erwärmen. Das Wärme/Drehmomentumwandlungsmodul 104 steht mit dem Wärmeschätzmodul 103 und dem Drehmomentanforderungsmodul 105 in Verbindung und wandelt die geschätzte Wärme in einen Drehmomentwert um. Das Drehmomentanforderungsmodul 105 steht mit dem Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 in Verbindung und macht auf Grundlage des Drehmomentwertes eine Drehmomentanforderung zu dem Vortriebsdrehmoment.
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Das Erwärmungssteuermodul 52 kann aktiviert werden, wenn der Katalysator sich unter Kaltstartbedingungen befindet. Die Kaltstartbedingungen sind nur beispielhaft vorhanden, wenn die Temperatur des Abgases, der Abgasanlage (d. h. des Katalysators) oder die Maschinenkühlmitteltemperatur unterhalb einer Schwellentemperatur liegt. Die Schwellentemperatur kann eine Temperatur gleich oder unterhalb der Anspringtemperatur des Katalysators sein. Die Anspringtemperatur ist eine Temperatur, bei der eine Umwandlung von Emissionen einen vorbestimmten Wirkungsgrad (nur beispielhaft 50%) erreicht. Wenn das Erwärmungssteuermodul 52 aktiviert ist, kann das Wärmeschätzmodul 103 eine Wärmemenge schätzen, die erforderlich ist, um eine vorbestimmte Temperatur (nur beispielhaft die Anspringtemperatur) für die Abgasanlage und folglich den Katalysator 30 zu erzielen. Das Wärme/Drehmomentumwandlungsmodul 104 wandelt dann die geschätzte Wärme in einen Drehmomentwert um. Das Drehmomentanforderungsmodul 105 veranlasst dann auf Grundlage des Drehmomentwertes eine Drehmomentanforderung zu dem Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64. Die Drehmomentanforderung kann eine Drehmomentreserveanforderung, insbesondere in der Form einer minimalen Reserve sein.
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Nachdem das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 ein vorhergesagtes Vortriebsdrehmoment bestimmt hat, wird die Drehmomentanforderung von dem Erwärmungssteuermodul 52 zu dem vorhergesagten Vortriebsdrehmoment addiert, um ein Soll-Vortriebsdrehmoment zu erreichen. Die Drehmomentreserveanforderung von dem Erwärmungssteuermodul 52 ändert das vorhergesagte Absolutdrehmoment nicht. Die Drehmomentreserveanforderung von dem Erwärmungssteuermodul 52 beeinflusst nur die Zündfunkensteuerung. Um den Verlust an Drehmoment auf Grundlage einer Verzögerung der Zündfunkensteuerung zu kompensieren, kann eine Luftströmung erhöht werden, um den Soll-Vortriebsdrehmomentausgang zu erreichen.
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Zurück Bezug nehmend auf 2 kann, nachdem das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 einen Soll-Vortriebsdrehmomentausgang bestimmt, ein Signal, das den Soll-Drehmomentausgang angibt, an das Aktuatorsteuermodul 66 gesendet werden. Das Aktuatorsteuermodul 66 steuert die Vielzahl von Aktuatoren, um einen Vortriebsdrehmomentausgang zu erreichen. Die Vielzahl von Aktuatoren kann umfassen, ist jedoch nicht darauf beschränkt, eine Drosselklappensteuerung 106, eine Zündfunkensteuerung 107, eine Kraftstoffsteuerung 108, einen Turbolader 109. Das Aktuatorsteuermodul 66 bestimmt eine optimale Drosselklappenposition, Zündfunkensteuerung, Kraftstoffmenge, Einlassdruck und Motordrehmoment, um den Soll-Drehmomentausgang zu erhalten. Es können ein variables Maschinendrehmoment und Motordrehmoment durch Steuerung dieser Aktuatoren 106, 107, 108, 109 ausgegeben werden, um die Drosselklappenposition, die Zündfunkensteuerung, die Kraftstoffmenge wie auch den Ansaugdruck zu ändern.
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Allgemein hängt die Soll-Drehmomentreserve von der Maschinendrehzahl, der vorhergesagten Luftströmung, dem vorhergesagten Vortriebsdrehmoment, der Fahrzeuggeschwindigkeit, der effektiven Pedalposition, der Katalysatortemperatur sowie der Maschinenlaufzeit ab. Die Drehmomentreserveanforderung von dem Erwärmungssteuermodul 52 kann als eine Funktion des vorhergesagten Vortriebsdrehmoments und der Maschinendrehzahl bestimmt werden. Das Reservedrehmoment, das dazu verwendet wird, eine Erwärmung für den Katalysator bereitzustellen, kann auf Grundlage der Maschinenlaufzeit, der Kühlmitteltemperatur sowie der Temperatur des Katalysators eingestellt werden. Das Reservedrehmoment zur Kaltstartheizung kann hinein/heraus gefahren werden, um spürbare Stufenänderungen der Drehmomentlieferung zu verhindern. Wenn der Kaltstartzustand aufhört zu existieren, kann das Erwärmungssteuermodul 52 deaktiviert werden, um ein Senden einer Reservedrehmomentanforderung an das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 zu stoppen. Die Kaltstartbedingungen hören nur beispielhaft auf zu existieren, wenn die Maschine für eine vorbestimmte Zeitdauer gelaufen ist oder wenn die Temperatur des Katalysators oder die Maschinenkühlmitteltemperatur eine vorbestimmte Temperatur erreicht hat.
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Bezug nehmend auf 4 startet ein Verfahren 110 zum Betrieb einer Maschine bei Schritt 112. Das Kaltstartsteuermodul aktiviert das Erwärmungssteuermodul bei Schritt 114, wenn die Temperatur des Maschinenkühlmittels oder des Katalysators unterhalb einer Schwellentemperatur liegt. Das Wärmeschätzmodul 103 des Erwärmungssteuermoduls 52 schätzt bei Schritt 116 die Menge an Wärme, die erforderlich ist, um die Abgasanlage (insbesondere den Katalysator) auf eine vorbestimmte Temperatur zu erwärmen. Die erforderliche Wärmemenge hängt von den Maschinenbetriebsbedingungen ab. Das Wärme/Drehmomentumwandlungsmodul 104 des Erwärmungssteuermoduls 52 wandelt dann die geschätzte Wärme bei Schritt 118 in einen Drehmomentwert um. Das Drehmomentanforderungsmodul 105 macht bei Schritt 120 dann eine Drehmomentanforderung auf Grundlage des Drehmomentwerts. Die Drehmomentanforderung von dem Erwärmungssteuermodul 52 erfolgt in der Form einer Drehmomentreserve.
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Anschließend bestimmt das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 bei Schritt 122 ein vorhergesagtes Vortriebsdrehmoment auf Grundlage einer Vielzahl von anderen Drehmomentanforderungen anstatt der Drehmomentreserveanforderung von dem Erwärmungssteuermodul 52. Das Vortriebsdrehmomentbestimmungsmodul 64 addiert dann bei Schritt 124 die Drehmomentreserveanforderung zu dem vorhergesagten Vortriebsdrehmoment, um einen endgültigen Soll-Drehmomentausgang zu erhalten. Das Aktuatorsteuermodul 66 steuert dann bei Schritt 126 Aktuatoren, um das Soll-Drehmoment auszugeben. Das Kaltstartsteuermodul überwacht bei Schritt 128 kontinuierlich die Temperatur der Abgasanlage, um zu bestimmen, ob der Kaltstartzustand immer noch vorhanden ist. Wenn die Kaltstartzustände nicht vorhanden sind, kann das Kaltstartsteuermodul bei Schritt 130 das Erwärmungssteuermodul deaktivieren. Die Drehmomentreserve wird zurück auf Null gefahren. Das Verfahren 110 endet bei Schritt 132.
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Das Kaltstartsteuermodul gemäß der vorliegenden Offenbarung ermöglicht, dass die geschätzte Wärme zum Erwärmen der Abgasanlage in eine Drehmomentanforderung umgewandelt wird, die in dem endgültigen Soll-Maschinendrehmoment enthalten ist. Das Aktuatorsteuermodul 66 kann die Zündsteuerung, die Kraftstoffmenge wie auch die Luftströmung auf Grundlage des endgültigen Soll-Maschinendrehmoments einstellen. Somit kann das Kaltstartsteuermodul das Maschinendrehmoment betreiben, um den Soll-Drehmomentausgang und die geschätzte Wärme ohne Gefährdung einer durch den Fahrer beobachteten Fahrqualität zu erhalten.
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Ferner ermöglicht das Kaltstartsteuermodul gemäß den Lehren der vorliegenden Offenbarung eine leichte Integration neuer Hardware, die Maschinendrehmoment zur richtigen Funktion erfordert. Da all die Komponenten, die ein Maschinendrehmoment erfordern, in einer Drehmomentdomäne vermittelt sind, können Fehler bei der Übersetzung zwischen Drehmoment- und Luftdomänen minimiert sein.